Katharina SagelAuge um Auge

Vorwort

Laut der Statistik1 der Bundesärztekammer aus dem Jahr 2018 melden sich jährlich fast 11.000 Patienten bei der Deutschen Ärztekammer, weil sie vermuten, falsch behandelt worden zu sein. Es werden dabei rund ein Drittel der Vermutungen bestätigt. Die meisten Vorwürfe gibt es in der Orthopädie und Chirurgie. Da bei Weitem nicht alle Fälle gemeldet werden, schätzen Experten sogar, dass die reelle Zahl 20 Mal höher liegt.

1 Statistische Erhebung der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen für das Statistikjahr 2018: https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/Behandlungsfehler/Behandlungsfehler-Statistik_2018.pdf

Prolog

Durch den Aufprall sah das Gesicht ziemlich entstellt aus. Das muss ein ganz schön heftiger Unfall gewesen sein. In der Unfallchirurgie stehen Brüche jeglicher Art an der Tagesordnung. Ein Mittelgesichtsbruch kann allerdings ziemlich kompliziert sein. Bei diesem Patienten war das Jochbein und das Keilbein gebrochen. Während das Jochbein den vorderen Teil der knöchernen Wand der Augenhöhle bildet, formt das Keilbein den hinteren Abschnitt, in dem die Sehnervenkreuzung liegt. Hier ist besondere Vorsicht geboten, damit kein Sehnerv beschädigt wird. Obwohl er äußerst routiniert war, zitterten seine Hände, als er die Knochensplitter hinter dem Jochbein entfernte.

Es war ein wunderschöner sonniger Sommertag in Berlin Westend. Leon Winterberg war auf dem Weg zur Arbeit in die Klinik der Unfallchirurgie und Orthopädie. Er war hier bereits seit 20 Jahren Unfallchirurg und er liebte seinen Job.

„Unglaublich, heute sind es bereits 14 Tage. Ich kann es kaum erwarten das heute Abend den anderen zu erzählen“, dachte Leon und betrat das Gebäude.
Wie immer traf er sich als erstes mit seinem Kollegen Dr. Noel Weber-Grint, um den heutigen Tagesplan zu besprechen. Sie kannten sich bereits seit einigen Jahren. Noel war etwas älter und nach all den Jahren zu so etwas wie seinem Familienersatz geworden. Im Gegensatz zu ihm selbst, der seine Familie vor 3 Jahren bei einem Autounfall verloren hatte, war Noel glücklich verheiratet und hatte zwei Kinder. Er hatte sogar den Nachnamen seiner Frau angenommen – „Grint“, sie war Amerikanerin. Das klinge so schön exotisch, betonte Noel des Öfteren. Leon konnte ihm alles anvertrauen, er wusste, dass seine Geheimnisse sicher bei ihm waren. Kurz nach dem Unfall von Leons Familie, trat Noel seine Stelle in der Klinik an, er war zuvor im Süden Deutschlands tätig und hatte sich einen Namen als anerkannter Chirurg gemacht. Sie verstanden sich auf Anhieb und wurden mit der Zeit gute Freunde. Bei Noel hatte Leon immer das Gefühl auf ein offenes Ohr zu stoßen. Noel war auch der einzige, der wusste, dass Leon seit dem Unfall seiner Familie alkoholsüchtig war. Manchmal bereute er es, seinem Kollegen davon erzählt zu haben, immerhin führte dieser ein nahezu perfektes Leben und oft fühlte sich Leon wie ein Versager neben ihm. Doch seit dem Tod seiner Frau und seines Sohnes fiel es ihm ziemlich schwer sich anderen Menschen anzuvertrauen. Er hatte im Laufe der Jahre zahlreiche Psychologen aufgesucht, doch auch diese konnten ihm nicht weiterhelfen. Der einzige Anker in seinem Leben war ironischerweise seine Arbeit, die er jedoch durch seine Sucht zunehmend gefährdete. Seine Suchtgruppe, die er wöchentlich aufsuchte, gab ihm ebenso Halt und er war voller Zuversicht, dass er es dieses Mal schaffen würde, immerhin war er schon 14 Tage trocken – so lange wie noch nie! Natürlich wusste das niemand außer Noel und seiner Gruppe, sonst würde er seinen Job – das Einzige, das ihm geblieben ist und was er liebte – verlieren und er wäre seine Approbation unwiderruflich los. Er war sich ganz sicher, dass er das Problem bald wieder in den Griff bekommen würde, daher hatte er auch kein schlechtes Gewissen wegen des gefälschten Tests.
Vor einiger Zeit hatten einige Kollegen und das Pflegepersonal – zurecht – behauptet, er rieche nach Alkohol und er musste sich einem Alkoholtest unterziehen. Selbstverständlich hätte er diesen verweigern können, allerdings wäre das einem Geständnis gleich gekommen. Es war nicht ganz einfach aus der Sache rauszukommen, doch Noel half ihm hierbei. Er hatte das Testergebnis auf dem Computer mit wenigen Klicks gefälscht. Leon hatte ihm wirklich viel zu verdanken. Zudem wusste er, dass sein Geheimnis bei Noel sicher war, denn auch dieser hatte ihm sehr früh sein Herz geöffnet und schon zu Anfang ihrer Freundschaft sein dunkelstes Geheimnis anvertraut. Er habe gleich nach dem Klinikwechsel ein schweres Unfallopfer operiert, als ihm ein tragischer Fehler passierte. Gerade in dem Moment als er in der Nähe der Sehnerven Knochensplitter entfernte, rutsche er mit dem Skalpell ab und beschädigte nachhaltig die Sehnerven des Patienten. Er hätte an diesem Tag nicht operieren dürfen, seine Hand war zu zittrig. Er hätte das Kommando abgeben müssen. Doch es war sein erster Monat und er musste sich beweisen. Im späteren OP-Bericht war davon die Rede, dass der Unfall die Sehnervschäden verursacht habe. Auf Nachfragen zu der OP reagierte Noel sehr sensibel und im stillen Einvernehmen kamen sie nie wieder darauf zu sprechen.

Wie geht’s dir, mein Freund?“, die Begrüßung von Noel brachte Leon ruckartig in die Gegenwart zurück.
„Super! Stell dir vor, heute ist Tag 14!“
„Na dann sag ich schon mal herzlichen Glückwunsch! Darauf sollten wir heute Abend eine Pizza essen gehen! Oder vielleicht lieber etwas anderes? Schließlich waren wir gestern Abend erst beim Italiener, such du dir was aus, das hast du verdient!“
Schon komisch, wie andere Menschen glückliche Momente mit Alkohol feierten. Doch wie feierte man seine Abstinenz davon? Scheinbar mit einer Pizza.
„Klar, Pizza geht immer! Wir können uns nach meiner Gruppensitzung im
Giovanni´s treffen“, schlug Leon vor.

Der restliche Arbeitstag verlief gut und Leon hatte das Gefühl mit jeder Minute noch mehr Kraft zu tanken. Er ertappte sich sogar dabei, wie er mit den Krankenschwestern scherzte mit denen er für gewöhnlich nicht mehr als das Nötigste besprach. Die Geschichte mit seiner Alkoholsucht und dem Test würde schon bald Schnee von gestern sein. Der Gedanke in ein normales Leben ohne Sucht zurückzukehren erfüllte ihn mit Freude und Hochmut zugleich. Er konnte es insbesondere kaum abwarten Julia von seinem Erfolg zu berichten. Julia besuchte ebenfalls die Suchtgruppe und in letzter Zeit waren sie sich immer näher gekommen. Anfangs zunächst durch ihr gemeinsames Problem doch zunehmend beschlich Leon das Gefühl mehr für Julia zu empfinden. Sie war trotz ihrer Sucht meistens gut gelaunt, hatte einen unheimlich guten Humor und ihre Intelligenz erstaunte ihn immer wieder. Julia gab nie viel von sich preis, obwohl sie sich bereits einige Male getroffen hatten, das machte sie umso interessanter für Leon. Er wusste, dass sie vor Jahren noch eine Künstlerin gewesen ist, die Kunst jedoch aufgegeben hatte. Julia sprach nie über den Grund dafür und Leon respektierte das. Insgeheim war er sich sicher, dass der Alkohol und die Drogen tiefe Narben bei ihr hinterlassen haben mussten.

Die Gruppensitzung verlief nahezu wie gewohnt, jeder sprach über seine Erfolge und Misserfolge, Probleme, Hoffnungen und neue Ziele. Selten lagen Glück und Leid so nah beieinander. Leon berichtete stolz über seinen 14. Tag. Hierfür erntete er heute den Applaus der ganzen Gruppe. Nach der Sitzung blieb Julia vor ihm stehen.
„Ich freue mich so sehr für dich! Lass uns zusammen essen gehen und diesen besonderen Tag feiern!“, schlug Julia vor.
„Das würde ich zu gerne, aber ich habe Noel schon versprochen, ihn heute Abend im Giovanni´s zu treffen. Aber wieso kommst du nicht einfach mit? Du hast ihn noch gar nicht kennen gelernt.“ Ihn beflügelte der Gedanke, dass Julia Noel kennenlernen könnte.
„Wart ihr nicht gestern schon zusammen essen? Ach nein, macht ihr ruhig euren Männerabend und wir zwei können das ja ein anderes Mal feiern! Nur wir zwei?“
Leon wurde rot, obwohl er nicht wie ein Weichei vor Julia dastehen wollte. Aber er merkte gerade jetzt deutlich, dass auch er für sie mittlerweile mehr war als nur ein Leidensgenosse.

Nachdem sie sich mit einer auffällig langen Umarmung verabschiedet hatte, fuhr Leon zu seinem Lieblingsitaliener.
Er war früh dran und von Noel war noch nichts zu sehen. Ihr Tisch war noch nicht frei, daher setzte er sich zum Warten an die Bar und bestellte eine Coca Cola. Er leerte das Getränk zügig und merkte wie durstig er auf einmal war.
„Das muss wohl am Entzug liegen
, dachte Leon und ging mit dem Blick auf sein Handy zur Toilette. Keine Nachrichten von Noel, aber er wird sicher jeden Moment auftauchen. Als er zurück kam und sich wieder an die Bar setzte, entdeckte er auf seinem Platz ein fremdes Handy. Er schaute sich um, doch er war alleine an der Bar. Gerade als er den Barkeeper ansprechen wollte, um ihm das fremde Handy zu geben, leuchtete eine Nachricht auf: „LEON WINTERBERG, ICH WEISS GENAU WER DU BIST UND WAS DU GETAN HAST!“

Leon war zunächst so irritiert, dass er das Handy fast fallen ließ. Denn über die Nachricht hinaus, war es etwas anderes, das Leon den Atem stocken ließ: das Hintergrundbild des Handys. Er sah sich selbst in einer seiner ehemaligen Stammkneipen am Tresen sitzen mit einem Glas Whiskey vor sich. Er sah ziemlich verkommen aus, hatte tiefe Augenringe und seine Haare standen wild zu allen Seiten ab. Selbst auf dem kleinen Bildschirm konnte man erkennen, wie betrunken er war. Er fragte sich, ob sich jemand einen Scherz mit ihm erlaubte und schaute sich erneut im Restaurant um, doch er sah nur den normalen Restaurantbetrieb, Kellner, die Essen servierten, Familien und Pärchen an Tischen.
„Sicherlich wird der Spaß aufgelöst, wenn ich das Handy entsperre“, dachte Leon und fuhr mit seinem Finger über den Bildschirm. Doch was er danach sah, schnürte ihm die Kehle zu, ihm wurde schwindlig und er musste sich kurz am Tresen festhalten. Er war direkt im Galeriemenü des Handys gelandet und starrte auf eine Serie von Bildern, die ihn in etlichen Bars zeigten. Es gab sogar ein Video, in dem er betrunken nach Hause torkelte, scheinbar aus einer dunklen Ecke gefilmt, was während seines Zustandes eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre. Zudem fand er Fotos von sich vor dem Gebäude, in dem die Treffen seiner Suchtgruppe stattfanden. Doch das war nicht das Schlimmste. Unter all den Fotos von ihm gab es ein Abbild eines Dokuments, genauer gesagt das Ergebnis seines Alkoholtests, über dem in dicken roten Buchstaben „GEFÄLSCHT“ stand. Was hatte das alles zu bedeuten und wer war an solche Informationen gekommen? Wer hatte etwas davon ihm zu schaden und warum?

Leon versuchte sich zusammenzureißen und logisch zu denken. Natürlich! Der Barkeeper muss doch gesehen haben, wer das Handy hier abgelegt hat während er auf der Toilette war.
„Entschuldigen Sie, war jemand kurz nach mir hier am Tresen?“
„Nein, nicht dass ich wüsste, warum fragen Sie?“
Doch Leon war nicht im Stande zu antworten. Er steckte sich das Handy in die Tasche und verließ das Restaurant.
Wo zum Teufel steckte Noel so lange? Noel…er ist der Einzige, der von seinem gefälschten Bluttest weiß, er war ja sogar selbst daran beteiligt! Er ist nicht zu ihrer Verabredung aufgetaucht und gerade dann findet Leon plötzlich ein Handy mit einem Haufen Beweismaterial, welches ihn nicht nur seinen Job kosten könnte, sondern ihn direkten Weges ins Gefängnis führen würde. Immerhin wird Urkundenfälschung mit einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren bestraft. Doch warum sollte Noel so etwas tun? Nein, das kann nicht sein! Doch egal, wie Leon es drehte und wendete, er kam immer wieder zu Noel zurück. Mittlerweile war er in seiner Wohnung angekommen, er griff zum Telefon, und wählte Noels Nummer. Sicherlich gab es eine plausible Erklärung für sein Wegbleiben. Er könnte ihm von dem Handy erzählen und seine Reaktion dazu abwarten. Vielleicht würde sich das alles als ein schlechter Scherz herausstellen. Genau! Ein kleiner, wenn auch eher makaberer Scherz unter Freunden, um seine 14 Tage zu feiern.

„Noel, wo bist Du?“ Leon fiel es schwer das Zittern in seiner Stimme unter Kontrolle zu bekommen.
„Leon! Mensch, ich hab versucht dich zu erreichen! Es tut mir so leid, aber unser Babysitter hat für heute Abend abgesagt und du weißt, meine Frau hat Nachtdienst. Ich musste bei den Kindern bleiben.“
„Okay…und du warst die ganze Zeit Zuhause?“
„Ja, selbstverständlich, das habe ich dir doch gerade gesagt! Es tut mir wirklich leid, wir holen das nach!“
Leon platze fast vor Anspannung: „Sag mir bitte, dass du vorhin das Handy bei Giovanni´s abgelegt hast!“
„Was für ein Handy? Leon, ist alles in Ordnung mit dir? Du hörst dich ziemlich wirr an. Sag mir bitte nicht, dass du getrunken hast!“
„Nein, ich habe nicht getrunken! Ich habe ein Handy gefunden, auf dem ausschließlich Fotos und Videos von mir sind, außerdem ein Foto des gefälschten Dokuments! Ich glaube jemand will mich erpressen!“
„Was?! Was soll das heißen du hast ein Handy gefunden? Und wer soll denn an solche Informationen kommen?“
„Ja, sag du es mir Noel!“
„Warte…Du denkst doch nicht etwa, dass ich etwas damit zu tun habe?!“ Noel klang ehrlich empört.
„Ich weiß gar nicht mehr, was ich denken soll!“
„Leon, jetzt beruhige dich bitte und untersuche das Handy nochmal ganz genau. Gibt es irgendwelche Hinweise, wem es gehören könnte?“
„Ich weiß nicht, es ist ein ganz normales Handy. Und es sind nur diese Dateien drauf und sonst nichts! Verflucht, ich bin ja auch kein verdammter IT Experte!“, langsam wurde Leon wütend.
„Wenn du willst, bring es morgen mit zur Arbeit, wir schauen es uns gemeinsam nochmal an. Das alles hat sicherlich nichts zu bedeuten. Und wenn schon, es hat keiner etwas gegen dich in der Hand. Selbst, wenn jemand wüsste, dass wir den Test manipuliert haben, steht sein Wort gegen deines und wenn die Klinik einen weiteren Test verlangen sollte, hast du ja nichts zu befürchten, du bist seit 14 Tagen trocken!“
Noel hatte Recht. Es gab keinen Grund in Panik zu verfallen.
„Ja, ich war in einigen Bars und habe getrunken, wer tut das nicht mal ab und zu?“, redete sich Leon selbst Mut zu. Selbst wenn jemand wüsste, dass er die Suchtgruppe besucht hat, er könnte behaupten, er habe einen Freund dort abgeholt. Noel hatte ihn zur Vernunft gebracht. Er musste sich beruhigen.

Sie beendeten das Gespräch und Leon musste zugeben, dass er in den 14 Tagen noch nie so einen starken Drang nach einem Drink verspürte wie jetzt. Doch er durfte sich jetzt nicht aus der Bahn werfen lassen.
Als er im Bett lag und sich einigermaßen gefangen hatte, vibrierte das fremde Handy. Leons Hände zitterten, als er danach griff. „DU HAST MEIN LEBEN ZERSTÖRT UND JETZT ZERSTÖRE ICH DEINS!“, las er vom Bildschirm ab. Er tippte auf die Nummer der Nachricht, um sie anzurufen, vielleicht würde jemand ans Handy gehen, doch alles was er am anderen Ende der Leitung hörte, war, dass die gewählte Rufnummer leider nicht vergeben sei.
Leon bekam die ganze Nacht kein Auge zu und seine Gedanken kreisten irgendwann nur noch um die kleine Flasche Wodka, die er „für Notfälle“ behalten hatte. Nein, er musste einen klaren Kopf bewahren! Wer würde so etwas tun und warum? Und immer wieder kam ihm nur ein Name in den Sinn.

Nach einer gefühlten halben Stunde Schlaf machte sich Leon auf den Weg zur Arbeit. Als er Noel sah, fragte dieser sofort nach dem Handy und sie gingen in einen leeren Besprechungssaal. Leon war hin- und hergerissen, denn Noel machte nicht den Eindruck, als würde er lügen oder sich verstellen, helfen konnte er ihm jedoch auch nicht. Sie beschlossen die Sache ruhen zu lassen, und einigten sich darauf, dass ihm wahrscheinlich nur jemand einen Schrecken einjagen wollte. Auch wenn das für Leon absolut keinen Sinn machte. Vor allem die SMS bekümmerte ihn: „DU HAST MEIN LEBEN ZERSTÖRT UND JETZT ZERSTÖRE ICH DEINS!“

Den ganzen Tag fühlte sich Leon wie in einer Blase und er hatte immer wieder das Gefühl beobachtet zu werden. Nach der Arbeit beschloss er trotz allem zu seiner Gruppensitzung zu gehen. Das würde ihm sicherlich gut tun und er würde Julia wiedersehen. Tatsächlich war die Therapie eine willkommene Ablenkung und nach der Sitzung fragte Julia ihn sogar, ob sie für ihn kochen dürfe. Ihre Mitbewohnerin feiere heute aber eine Party, daher schlug sie vor das bei Leon Zuhause zu machen. Leon willigte sofort ein und vergaß für einen kurzen Moment das ominöse Handy und dessen Inhalt. Sie gingen gemeinsam einkaufen und noch auf dem Weg vom Supermarkt in seine Wohnung legte Julia in der Straßenbahn ihre Hand auf seinen Schoss. Er war so überrascht, dass er im ersten Moment verschreckt zusammenzuckte als er die warme Hand spürte. Wie lange war es her, dass er sich einer Frau genähert hatte? Leon war verlegen und fühlte sich plötzlich in seine Jugend zurück versetzt. Anders als damals fühlte er sich nun aber sicherer. Auch wenn die Routine abhanden gekommen war – Julia würde Geduld mit ihm haben. Noch bevor sie in seiner Wohnung ankamen, ergriff Julia die Initiative und küsste ihn auf den Mund. Leon verlangte es nach mehr, doch sie ließ ihn zappeln und verschwand in der Küche.
Sag mir, was ich tun soll und ich tue alles für dich!“, scherzte Leon während Julia die Zutaten auf dem Küchentresen ausbreitete.
„Ich koche für dich und du kannst danach alles für mich tun!“, sagte Julia und zwinkerte ihm zu.

Also machte es sich Leon auf der Couch gemütlich. Er war nun wirklich überzeugt davon, dass er sein Leben so langsam wieder im Griff hatte. Er würde zusammen mit Julia die Sucht überwältigen und sie könnten sich eine gemeinsame Zukunft aufbauen. Das war tatsächlich das erste Mal seit dem Tod seiner Frau und seines Kindes, dass er solch einen Gedanken wagte. Leon merkte, wie er lächelte während ein bezaubernder Duft in seine Nase drang.
Das Essen ist fertig!“
Leon folgte dem Ruf in die Küche.
Julia hatte den Tisch hübsch eingedeckt und sogar ein paar Kerzen angemacht, von denen er selbst nicht mehr wusste, dass er sie besaß. Leon ging es in diesem Moment unglaublich gut, alles fühlte sich einfach richtig an.
„Auf dich, den besten Chirurgen in ganz Berlin!“ prostete ihm Julia zu, Leon wurde verlegen und musste lachen. Es war ihm etwas unangenehm, dass Julia wusste, dass er trotz seiner Sucht weiter seiner Arbeit nachging. Aber sie wusste auch, wie wichtig diese für ihn war und konnte ihn verstehen.
Julia blickte Leon tief in die Augen während sie gleichzeitig an ihrem Eistee nippten. Plötzlich wurde Leon schwindlig, er versuchte sich zu beherrschen, doch das Zimmer drehte sich vor seinen Augen.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“, er hörte Julias Stimme wie durch Watte.
„Es tut mir leid. Ich glaube ich muss mich kurz hinlegen.“
Torkelnd lief er auf das Sofa zu, er wurde zunehmend vernebelt im Kopf und plötzlich sah er nur noch Schwarz.

Als er wieder zu sich kam, dröhnte sein Kopf und er sah alles verschwommen. Er war an einem Stuhl gefesselt und konnte weder seine Arme noch Beine bewegen. Als Leons Sicht etwas deutlicher wurde, erkannte er die Umrisse seiner Wohnung und er blickte direkt in die Augen von Julia, die vor ihm auf einem Stuhl saß. Doch die herzlichen, verführerischen blauen Augen, die er kannte, wichen braungrünen hasserfüllten, kalten Augen. Dieser Blick jagte Leon einen kalten Schauer über den Rücken.
„Na endlich! Du warst ganz schön lange weg!“ Ihre Stimme war plötzlich anders und hatte nichts Liebevolles mehr an sich, es war angsteinflößend.
„Julia, was ist los?“
Leon zitterte und sein Herz raste, er wusste nicht, was vor sich ging und er konnte keinen klaren Gedanken fassen.
„Es ist unglaublich, dass du dich wirklich kein bisschen an mich erinnern kannst!“
„Was meinst du? Julia, bitte, binde mich los. Das ist wirklich ein schlechtes Spiel“, stammelte Leon.
„Es war nie ein Spiel Leon! Oder meinst du ich mache das alles nur zum Spaß? Du hast mein Leben zerstört und jetzt werde ich deines zerstören!“
„Wovon redest du? Das muss ein riesengroßes Missverständnis sein. Sag mir bitte endlich was los ist!“
„Du hast dir also wirklich deine letzten Gehirnzellen rausgesoffen, oder? Klar, ich sah damals nach dem Unfall ziemlich entstellt aus, aber um sicherzugehen, dass du mich nicht erkennst, habe ich mir die Haare gefärbt und farbige Kontaktlinsen getragen. Das hat jedenfalls ausgereicht, dass du nie den Hauch einer Ahnung hattest, wer ich bin.“
„Welcher Unfall? Julia, bitte, ich versteh nicht…“
Leons Kopf drohte zu explodieren. Noch kurz zuvor hatte er sich mit dieser Frau eine Zukunft vorstellen können und im nächsten Augenblick fesselte sie ihn und redete wirres Zeug. Leon versuchte sich zusammenzureißen.
„Julia, du bist betrunken oder auf Drogen, nicht wahr? Bist du wieder rückfällig geworden? Mach mich los. Ich helfe dir! Wir schaffen das zusammen!“
„Du Idiot! Ich war niemals süchtig – höchstens nach Rache! Erinnerst du dich nicht mehr daran mich operiert zu haben? Ich hatte einen Unfall und einen Mittelgesichtsbruch. Du hast mich operiert, und mit ziemlicher Sicherheit warst du stockbesoffen dabei! Ich war eine aufstrebende Künstlerin zu dieser Zeit, ich hätte es wirklich schaffen können! Doch du hast meine Sehnerven beschädigt. Seither bin ich nahezu blind, ich habe gelernt so damit zu leben, dass man es mir fast nicht anmerkt. Das Schlimmste ist allerdings, dass ich meine Farbwahrnehmung komplett verloren habe! Kannst du dir vorstellen, wie es ist in einer Welt aus Grau in Grau zu Leben? Du hast mir damit alles genommen was ich hatte und was ich jemals erreichen wollte!“
Julia drehte sich von Leon weg, sie ging an das Fenster und schaute hinaus. Trotz der absurden Situation machte Leon dieser Anblick unglaublich traurig. Er musste das Missverständnis aufklären.

„Julia, da muss ein Irrtum vorliegen! Ich habe dich nie operiert!“
„Natürlich hast du das und als ob das nicht schon reicht, hast du auch noch deinen Alkoholtest gefälscht. Es wäre mir wenigstens ein kleiner Trost gewesen, wenn du deine Approbation verloren hättest. Ich weiß alles, also hör endlich auf zu lügen! Nach diesem schrecklichen Unfall habe ich einen Augenspezialisten aufgesucht. Er hat mich untersucht und auch das Gutachten des behandelnden Chirurgen gelesen und er war sich gleich sicher, dass es sich um eine verpfuschte OP handeln muss. Ich habe jahrelang damit verbracht mir sämtliche Gutachten von unterschiedlichen Ärzten einzuholen, zunächst weil ich das einfach nicht glauben konnte – wollte – danach auch um rechtlich vorgehen zu können, doch egal wie viele Anwälte ich aufsuchte, alle sagten mir nur das selbe; dass ich sehr wenig Chancen vor Gericht hätte. Weißt du, dass sich fast 11.000 Patienten jährlich bei der Deutschen Ärztekammer melden, weil sie vermuten, falsch behandelt worden zu sein? Und es werden nur rund ein Drittel der Vermutungen bestätigt! Also stand ich da – alleine, fast blind und ohne Farbwahrnehmung und das alles, weil du besoffen an Menschen rumoperierst! Also blieb mir keine andere Wahl, als mich selber darum zu kümmern, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und dich für deinen Fehler büßen zu lassen. Dafür bin ich nicht nur den legalen Weg gegangen, ich musste natürlich irgendwie an deine Dokumente im Krankenhaus kommen und da war sie, meine letzte Hoffnung! Der Hacker, den ich angeheuert hatte, verschaffte mir diesen Alkoholtest von dir, versehen mit einem Datum, an dem du schon lange in der Suchtgruppe warst.“
Ihre Stimme triefte vor Hass und Abneigung und traf Leon wie eine Ohrfeige.
„Ich schwöre dir, dass ich das nicht war, ich kann es nicht gewesen sein, ich kenne dich doch erst seit ich die Therapiegruppe besuche!“
„Das denkst du vielleicht! Ich habe mir meine Sucht ausgedacht, um so näher an dich ran zu kommen, in der Hoffnung mich endlich an dir rächen zu können! Und ich habe keine Lust mehr auf deine Lügen!“
„Du warst das also mit dem Handy…?“ Leon war verblüfft und konnte es kaum glauben, sich so in Julia geirrt zu haben.
„Gib es jetzt endlich zu, Leon!“
Und wie vom Schlag getroffen, dämmerte es Leon nun, wovon Julia sprach. Julia bemerkte die Veränderung in seinem Gesicht.
„Na, erinnerst du dich wieder?“
„Oh Julia! Wenn ich es dir doch sage, ich war es nicht! Aber ich glaube, ich weiß von welcher OP du sprichst. Ich war es wirklich nicht, der dich an diesem Tag operiert hat! Es war Noel. Aber du hast Recht, ich habe bei der Arbeit den Alkoholtest gefälscht, besser gesagt Noel, aber du weißt doch, wie sehr ich meine Arbeit liebe! Ich habe mir trotz meiner Sucht nie etwas zu Schulden kommen lassen!“

Julia kam nun auf Leon zu und blieb direkt vor ihm stehen, sie bückte sich zu ihm runter und sah ihm direkt in die Augen.
„Du meinst also Noel hat mich damals operiert?“
Leon resignierte.
„Ja… es war Noel. Er hat mir tatsächlich auch von dieser OP berichtet. Es ist schon länger her, da hat er gerade hier in der Klinik angefangen und ich habe ihm versprochen, niemandem etwas zu erzählen. Das Ganze hat ihn damals sehr mitgenommen und ich bin der einzige, der davon weiß. Und ich habe sein Geheimnis bis heute für mich behalten. Julia, glaub mir, es tut mir so leid, was dir passiert ist. Du hättest mit mir sprechen können, du…“
Weiter kam Leon nicht, denn Julia holte weit mit ihrer Hand aus und schlug ihm ins Gesicht. Seine rechte Gesichtshälfte brannte und er hörte ein Piepsen in seinem Ohr.
„Verdammt Leon, hör jetzt endlich auf damit!“
„Was meinst du?“ Leon verstand einfach nicht, was vor sich ging.
„Es gibt keinen Dr. Noel Weber-Grint!“
„Aber was redet du denn da?“
„Noel existiert nicht! Leon, ich habe dich in den letzten Tagen beobachtet und dann ist mir endlich ein Licht aufgegangen. Bei eurem angeblichen Treffen einen Tag bevor du das Handy gefunden hast…“
„Ja, da war ich mit Noel Pizza Essen…“
„Warst du nicht. Du saßt alleine am Tisch und hast Selbstgespräche geführt.“
„Was…?“
Julia ging zu ihrer Tasche und holte ein Dokument heraus.
Leon erkannte gleich das Briefpapier aus der Klinik. Julia streckte ihm das Papier so ruckartig vor die Nase, dass er zusammenzuckte.
„Lies! Lies wer der operierende Arzt war!“
Leon überflog die Zeilen, doch er musste nicht viel lesen, denn die Unterschrift am Ende des OP-Berichts war unverkennbar seine eigene. Die Buchstaben verschwammen vor seinen Augen.
„Das muss eine Fälschung sein!“
Als wäre Julia auf diese Aussage vorbereitet gewesen, griff sie zu ihrem Handy und wählte eine Nummer. Sie hielt es Leon ans Ohr.
„Klinik der Unfallchirurgie und Orthopädie. Empfangszentrale, Finke mein Name, was kann ich für Sie tun?“, meldete sich die Dame, die Leon bereits seit seinem ersten Tag in der Klinik kannte.
Leon blickte Julia fragend an.
„Frag nach Noel! Los!“, befahl ihm Julia.
„Äh…Hallo…hier ist Leon Winterberg.“
„Herr Dr. Winterberg, haben Sie in Ihrer Freizeit Sehnsucht nach der Klinik?“, Frau Finke lachte wie gewöhnlich aus voller Kehle. Sie war sozusagen das Urgestein der Klinik und kannte jeden Arzt und sogar jedes Pflegepersonal beim Namen. Darauf war sie unglaublich stolz.
„Ich…ich würde gerne mit Dr. Noel Weber-Grint sprechen, können Sie mich bitte mit ihm verbinden?“
„Dr. Noel wie?“
„Weber-Grint“, wiederholte Leon mit zitternder Stimme. Er hörte das Tippen im Hintergrund.
„Entschuldigen Sie, mein System findet nichts… Ist das ein Kollege von Ihnen?“
„Ja! Er arbeitet mit mir in der Chirurgie!“ Leon hörte wie verzweifelt seine Stimme klang.
„Nein, tut mir leid. Ich kenne auch niemanden mit solchem Namen und Sie wissen, mein Gedächtnis ist unschlagbar. Ist das vielleicht ein Kollege aus einer anderen Klinik? Ich könnte…“
Den Rest hörte Leon nur noch aus weiter Ferne. Alles drehte sich und er hatte das Gefühl ohnmächtig zu werden.
„Siehst du es jetzt endlich ein, Leon?“
Die Stimme von Julia holte ihn wieder zurück in die Gegenwart.
„Nein. Hier muss ein großer Irrtum vorliegen. Ich habe Noel doch erst gestern gesehen und mit ihm telefoniert!“
„Na gut…“ Julia schien langsam die Geduld zu verlieren. Sie ging an den Tisch und holte Leons Handy.
„Hier deine Anruferliste. Du hast seit Tagen niemanden mehr angerufen.“
Julia hob das Handy vor Leons Gesicht und scrollte durch seine Anruferliste.
„Das kann nicht sein.“
„Verstehst du jetzt endlich, dass Noel nie existiert hat, sondern du ihn dir erschaffen hast? Ich meine, ich bin auch nicht gleich drauf gekommen. Aber schau dir doch eure Namen an!“ Julia holte einen Stift und schrieb etwas auf ein Stück Papier: „LEON WINTERBERG – NOEL WEBER-GRINT“.
„Ein Anagramm…“, flüsterte Leon.
Julia klatschte in die Hände.

„Weißt du was? Wenn ich dich nicht so unglaublich hassen würde, würdest du mir beinahe leidtun. Du hast den perfekten Menschen erschaffen, Noel hat all das, was du dir erträumst, nicht wahr? Und zufälligerweise kam er genau dann in dein Leben, als du nach dem Tod deiner Familie am Boden zerstört warst und angefangen hast zu trinken. Dann diese verpfuschte OP. Es war natürlich viel einfacher das Ganze zu verdrängen als der Wahrheit ins Gesicht zu sehen.“
Leon bekam keine Luft mehr. Wie konnte das sein? Noel war immer da. Die vergangenen Jahre zogen vor seinem inneren Auge vorbei und plötzlich sah er sich, alleine, er sah Blut, ein Unfallopfer, das auf der Bahre reingefahren wird, seine zitternden Hände und er roch förmlich den Alkohol aus seinem Mund. Ist das alles wahr oder spielte ihm sein Gedächtnis einen Streich?
„Nein, ich, es…“, Leon brachte keinen einzigen Satz mehr zustande.
„Sehe deine Erkenntnis als ein letztes Geschenk von mir.“
„Oh Gott, was hast du vor?“
„Du hast mir das Wichtigste genommen, was ich hatte und jetzt werde ich es dir nehmen!“

Julia verließ den Raum und Leon ahnte Schlimmes. Als sie zurückkam, hielt sie einen Bolzenschneider in der Hand. Instinktiv zerrte er an den Fesseln seiner Hände aber sie schienen sich dadurch nur noch fester um seine Handgelenke zu spannen.
„Ich werde dafür sorgen, dass du nie wieder jemanden operieren wirst.“

Epilog

Er war wie immer viel zu früh dran. Aber das machte nichts. So konnte er noch in Ruhe einen Kaffee genießen bevor der stressige Arbeitstag begann. Heute standen bereits fünf Operationen auf dem Plan und wer weiß, wie viele noch dazukamen. Normalerweise trank er seinen Kaffee gerne draußen im kleinen Park vor der Klinik, doch heute war der Himmel grau und wolkenverhangen. Es wurde von Tag zu Tag immer kühler und man merkte, dass der Herbst vor der Tür stand. Mit dem Blick auf das heutige Datum wurde ihm bewusst, dass es fast schon einen Monat her ist seit dem Verschwinden seines Kollegen und teuren Freundes Leon.
„Ach Leon, was ist nur mit dir passiert?“, gedankenversunken betrat Dr. Noel Weber-Grint die Klinik.

3 thoughts on “Auge um Auge

  1. Liebe Katharina,
    da ist Dir eine super Geschichte gelungen.
    Ich habe sie sehr gerne zu Ende gelesen, nachdem ich den Anfang schon sehr interessant und informativ fand
    Das Ende fand ich ebenso spannend und überraschend. Dein Schreibstil insgesamt hat mir sehr gut gefallen.

    Hätte mehr Likes verdient, mein ♥️ hast Du!

    Vielleicht magst Du ja auch meine Geschichte “Stumme Wunden” lesen, das würde mich sehr freuen. 🌻🖤

    Liebe Grüße, Sarah! 👋🌻 (Instagram: liondoll)

    Link zu meiner Geschichte: https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/stumme-wunden?fbclid=IwAR1jjPqPu0JDYk0CBrpqjJYN78PYopCEU1VGdqzCvgp7O4jnGKQSFdS6m6w

  2. Moin Katharina,

    na da hast du mich jetzt aber voll erwischt. Ich habe ja mit allem gerechnet, aber nicht mit so einem Twist! WOW! Richtig, richtig gut!

    Dein Plot hat mir gut gefallen und auch deine Art zu schreiben fand ich klasse. Zum Twist habe ich ja oben bereits alles gesagt.

    Dein Schreibstil war schnörkellos und deine Storie lies sich flüssig lesen. Deine Dialoge waren sehr authentisch. Insgesamt hat mich deine Geschichte voll abgeholt und ich habe sie sehr gerne gelesen.

    Und dein Epilog lässt mich zwar ein wenig fragend zurück, aber das gefällt mir…warum immer alles bis ins kleinste auflösen? Der Leser darf auch gerne das eigene Kopfkino starten. 👍🏻

    Mein Like lass ich dir gerne da und wünsche dir alles Gute für‘s Voting.

    LG Frank aka leonjoestick ( Geschichte: Der Ponyjäger)

  3. Moin Katharina,
    eine wirklich gute Geschichte!
    Mir hat der Aufbau, die Dramaturgie und der Plot sehr gefallen. Den “zerrissenen” Leon Winterberg hast Du wirklich ausgesprochen gut dargestellt.
    Und dann das Ende – der Epilog! Sehr genial! Er läßt viele Fragen offen und das Kopfkino loslegen… Wirklich toll!

    Und dann noch das ( wenn auch nur am Rande ) Thema “Auge”… Da haben wir ja was gemeinsam…

    Mein Like hast Du!

    LG,
    der schweenie
    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/glasauge

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