Vivien119Das alte Handy

Kapitel 1

 

Ich finde ein Handy auf der Straße, es ist nichts weiter dran, es ist schwarz ein einfaches Handy, was jedoch meine Aufmerksamkeit bekam waren die großen roten Buchstaben die auf dem schwarzen Display angezeigt wurden. Es sah so aus als sollte ich es finden, es lag auf einer Bank, auf der ich jeden Morgen sitze und meinen Kaffee trinke, bevor ich zur Arbeit gehe. Ich sitze an meinem Schreibtisch und schaue mir das Handy genau an. Es ist wirklich nicht auffällig. Es erinnert mich an meine Kindheit, ich hatte damals auch solch ein Handy als ich die hälfte der Schulzeit beendet hatte. Ich versuche es anzuschalten, aber wie es scheint ist der Akku leer. Ich suche nach einem Ladekabel was ich neben meinem Schreibtisch finde und lade es auf. Ich schalte es erst ein wenn der Akku voll ist und konzentriere mich auf meine Arbeit. Nach einer halben Stunde ertönt mir ein bekanntes Geräusch. Ich schaue mich um aber jeder Arbeitet an seinem Schreibtisch. Ich schaue auf das Handy und tatsächlich. Es ist an und ein Bild kommt zum Vorschein. Ein sehr bekanntes Bild. „Aber wie…“ Flüsterer ich und nehme das Handy vom Kabel. Ich schaue mir das Handy nochmal genauer an. Es sind wirklich viele Stellen die mich an mein altes Handy erinnern. Das kann aber nicht sein, meins war damals kaputt gegangen und ich habe es wegschmeißen müssen. Es kann nicht jetzt wieder hier Funktionstüchtig in meiner Hand liegen, dafür ist es zu alt und zu Unrealistisch. Ich schüttle leicht den Kopf und lege das Handy wieder zur Seite. Lasse es aber an. Ich nehme es mir in meiner Pause mal unter die Lupe. Wieder gibt es Geräusche von sich. Mein alter Benachrichtigungston. Ich schaue mich wieder im Raum um, aber anscheinend hören meine Arbeitskollegen es nicht oder sie nehmen es sich nicht zu Herzen. Ich schaue wieder auf dem Handy. Eine Nummer. Von Manuela. Manuela? Ich kenne eine Manuela, sie war damals in meiner Klasse. Jeder hat von ihr geredet. Sie war die schönste und Beliebteste Schülerin in unserer Schule. Jeder hatte sie gekannt, sie war jedoch sehr schüchtern und Zurückhaltend. Sie hatte nur wenige Freunde und doch hat sie jeder geliebt. Ich nehme das Handy und öffne die Nachricht. ´Hallo, ich weiß nicht ob du mich noch kennst. Ich bin es, Manuela, die beliebteste Schülerin damals in unserer Schule. Du warst mir sehr oft aufgefallen. Ich würde mich sehr über ein Treffen mit dir freuen. Ich war die einzige die noch deine Nummer hatte. Daher schreibe ich dich an. Mich wundert es, das du noch die alte Nummer besitzt und dir keine neue an geschaffen hast. Aber gut. Ich habe auch noch meine alte Nummer. Eigentlich nur für die Klassentreffen. Du hast an jedem Treffen gefehlt. Ich weiß nicht ob man dir nicht bescheid gegeben hat oder ob du keine Lust hattest, aber du warst nie da. Ich würde mich freuen wenn du diesmal kommen würdest. Ich fand dich schon immer interessant. LG  Manuela.` Ich weiß das ihre Eltern reich wahren und sie dadurch ein Vermögen erben würde, ich wollte nie was mit ihr zu tun haben, weil ich nicht zu ihr passte, ich war zwar nicht in Armut aber meine Eltern hatten nicht so viel Geld wie sie, ich sah mich nie an ihrer Seite und daher habe ich immer abstand zu ihr gehalten.  Warum also sucht sie jetzt meine Nähe? Wir hatten noch nie näheren Kontakt und woher hat sie meine Nummer? Ich habe mehrere Fragen in meinem Kopf und kann mich nicht mehr auf meine Arbeit konzentrieren. Ich merke eine Hand auf meiner Schulter und schrecke leicht hoch. Ich drehe mich um und sehe meinen Partner hinter mir stehen und schaut mich verwirrt an. „Was geht dir durch den Kopf? Du warst noch nie bei einem Fall so unkonzentriert.“ Ich streiche mir durch das Gesicht. „Ja ich weiß, ich verstehe den Zusammenhang einfach nicht. Mal eine Frau dann ein Kind und jetzt wieder eine Frau, keiner der Opfer gehören zusammen und alle sind unterschiedlich getötet worden. Der Täter muss doch irgendein Ziel vor Augen haben, er kann doch nicht einfach so Ziellos morden wie es ihm gerade gefällt. Es muss doch Zusammenhänge haben. Mein Partner legt nun auch die andere Hand auf meine Schulter. „Komm, lenken wir uns etwas ab und gehen ein Kaffee trinken, vielleicht finden wir noch andere Hinweise die wir einfach übersehene haben, wir sind nun auch drei Tage ohne Schlaf zugange, machen viele Überstunden und zerbrechen uns den Kopf darüber, lass uns eine kleine Pause machen.“ Ich seufze und nicke. Er reicht mir meine Jacke und stecke schnell das Handy ein. Ich möchte nicht das mein Partner das sieht, ich muss erst einmal selber heraus finden was es damit auf sich hat. Ich vertraue meinem Partner, so ist es nicht, aber ich möchte erst selber ein Durchblick haben, bevor ich mit meinem Partner darüber grüble und vor allem ist unser Fall jetzt wichtiger. Wir gehen aus dem Präsidium. „Hast du dein Block dabei?“ Ich taste in meinen Taschen und nicke. Wir steigen in seinem Wagen und fahren zu unserem Lieblings Café. Es ist nicht weit vom Präsidium entfernt aber trotzdem weit genug um von der Arbeit abzuschalten.  „Ich bin kurz zur Toilette.“ Ich nicke und sehe ihm dabei zu wie er den Tisch verlässt. Auf einmal gibt mein Handy wieder Geräusche von sich. Ich hole es aus der Tasche und schaue darauf, schwarzer Bildschirm. Es hat nur einen Playknopf in der Mitte. Ich drücke ihn und ein Video kommt zum Vorschein. Ich kann schlecht sehen, aber eins sehe ich deutlich. Dort bin ich drauf und ich mache etwas, ich kann es aber nicht genau sehen. ´Was tue ich da? Und wann bin ich mitten in der Stadt vor einem Haus?´ Ich sehe das jemand vor dem Fenster steht und die Gardinen schließt. Ich weiß nicht genau wer das ist, noch wessen Haus das ist, ich kann mich auch nicht daran erinnern, mitten in der Nacht vor einem Haus zu stehen und beobachten wie ein Psychopart der sein Opfer Stalkt. `Bin das wirklich ich?` Ich kann es nicht glauben das ich zu sowas fähig bin, ich kann mich nicht einmal daran erinnern, aber ich bin das dass sehe ich sofort. „Was machst du da?“ Fragt mich mein Partner und schaut auf dem Handy. Ich schalte es aus und stecke es weg. „Nichts.“ Ich nehme den Block wieder in die Hand und schaue nochmal gründlich. „Wir haben drei Leichen, zwei Frauen und ein Mann. Die beiden Frauen sehen unterschiedlich aus. Das erste Opfer hat blondes Haar und das dritte Opfer rotes. Zwischen den beiden Frauen war der Mann, er wiederum hat schwarzes Haar. Das erste Opfer hatte kurzes Haar, das dritte langes, der Mann hatte Haare bis zu den Schultern, also zwischen den Frauen. Das erste Opfer hatte ein Kleid an, als sie tot aufgefunden wurde. Ich schätze sie kam von einer Party. Das zweite Opfer hatte Arbeitssachen angehabt, also kam er von der Arbeit.“ „Oder er war auf Arbeit.“ Ergänzt mein Partner. Ich nicke. „Das dritte Opfer jedoch sah ganz anders aus, sie wurde vor den Mülltonen gefunden. Sie hatte wohl Müll rausgebracht und wollte sich dann einfach nur einen gemütlichen Tag zu Hause machen.“ Ich lege den Block auf dem Tisch. „Hast du die Fotos?“ Mein Partner wühlt in seiner Tasche und holt die Bilder hervor. Er legt sie neben dem Block. „Ich habe ein paar Notizen zu jedem Opfer gemacht.“ Ich blättere in meinem Block. „Das erste Opfer. Sie hat kurzes blondes Haar, grüne Augen. Sie trug ein Kleid als sie gefunden wurde, der Tatort war in einer kleinen Gasse mitten in der Stadt. Also hätte niemand sehen können wer sie getötet hat. Niemand hat sie gesehen weder gehört. Also muss das an einer sehr abgelegenen Stelle gewesen sein. Ich selbst habe schon in dieser Gasse geguckt und habe ein Lagerhaus in der nähe gefunden. Vielleicht wurde sie in diesem Lagerhaus umgebracht und in der Gasse platziert, weil der Mörder wollte das wir sie finden. Das zweite Opfer. Er hat mittleres schwarzes Haar, er hat ein Vollbart, braune Augen. Er ist breit, aber nicht zu breit, könnte einer Biker Gang angehört haben. Er trug Arbeitssachen, also kam er von der Arbeit oder er war auf Arbeit. Er wurde vor einem Haus gefunden was Renoviert wurde. Seine Arbeitskollegen hatten nicht viel mit ihm zu tun gehabt, sie sagten er sei eher der Einsame Wolf. Keine Frau, keine Kinder. Er lebte in einer kleinen Hütte in der nähe des Waldes. Sie war schlicht und einfach eingerichtet. Er hatte wenig bis keine Hobbys. Er trug eher dunklere Sachen. Mehr schwarz. Das dritte Opfer hatte rote lange Haare. Sie hatte grün/brauen Augen. Sie hat eine normale Statur, nicht zu dünn und nicht zu dick. Sie wurde vor den Mülltonen vor ihrer Wohnung gefunden. Sie wohnte in einem Mehrfamilienhaus und hatte dort mit einer Freunden die Wohnung geteilt. Sie war dran mit Müll rausbringen, ihre Mitbewohnerin war derzeit schon auf Arbeit. Sie hatte einen freien Tag und den wollte sie zu Hause verbringen. Einen Freund hatte sie nicht, aber sie hatte Accounts auf mehrere Datingseiten gehabt.“ „Was war mit dem ersten Opfer? Hatte sie Familie?“ Ich überlege. „Ja, sie hatte Mann und zwei Kinder. Der Mann war vor drei Jahren verstorben an Krebs und die Kinder waren so alt, dass sie ausgezogen sind. Was mich an dieser Geschichte jedoch stört. Die Frau sah nicht mal ansatzweise so alt aus das ihre Kinder schon ausziehen konnten. Zwar sind alle drei Opfer in einem anderen alter, aber so alt war die Frau nun auch nicht. Das einzige was mir bei allen Opfern aufgefallen ist, das bei jedem Opfer ein Buchstaben in das Fleisch geschnitten wurde.“ Mein Partner schaut auf die Notizen und nickt, geht jedoch nicht weiter auf die Buschstaben ein. „Du hast hier nicht vermerkt wie alt die Opfer waren.“ Ich nehme ihm den Block aus der Hand. „Wie? Das habe ich vergessen?“ Ich schaue auf den Block. „Aber wie…ich weiß genau das ich das bei geschrieben habe…“ „Kann das vielleicht mit dem Video zusammenhängen, das du dich nicht mehr daran erinnern kannst?“ „Ich kann mich daran erinnern und das Video hättest du noch nicht sehen sollen.“ Er seufzt und lehnt sich näher zu mir.

 

Kapitel 2

 

„Wann hättest du mir den davon erzählt?“ Ich schaue ihm in die Augen. „Wenn ich selbst einen Überblick über diese Sache habe.“ „Wäre es denn nicht besser wenn wir gemeinsam über die Sache mit dem Handy reden? Wir lösen doch immer alle Fälle gemeinsam.“ Ich seufze. „Ich weiß. Ich wollte dich damit nicht auch noch belästigen. Wir sind so in diesen Fall vertieft da wollte ich dich nicht noch zusätzlich belasten.“ „Und es allein klären.“ Ich nicke. „Wie lange kennen wir uns schon? Mir ist sofort aufgefallen das dies nicht dein Handy ist. Und ich erkenne es Meilen weit. Wo hast du das her? Ich dachte du hast es damals verkauft?“ Ich hole das Handy raus und schaue darauf. „Nein, ich habe es nicht verkauft. Ich hatte es damals weggeschmissen. Ich hatte dort einen Virus entdeckt und man konnte das Handy nicht mehr retten, also habe ich es weggeschmissen. Ich hatte es heut Morgen auf der Bank liegen sehen, auf der ich immer meinen Kaffee vor der Arbeit trinke. Es ist noch alles da, als wäre nie etwas passiert. Meine Kontakte, meine Nachrichten, meine Bilder und Videos, alles, sogar die Musik ist noch drauf. Ich verstehe es nicht.“ Wieder ein Piepen. Ich schaue drauf. Eine Nachricht von Manuela.  Ich will auf Nachricht klinken, halte jedoch inne als ich die Stimme meines Partners höre. Ich schaue auf. „Vielleicht hat das Video ja was mit unseren Fällen auf sich.“ „Du hast doch gesehen was auf dem Video zu sehen war. Das war kein Haus der Opfer.“ „Vielleicht wird es das aber.“ „Du meinst ich bin der Mörder?“ Ich schaue ihn skeptisch an. Er jedoch schüttelt den Kopf. „Das wollte ich damit nicht sagen, was ich damit eigentlich sagen wollte. Vielleicht hast du ihn gesehen, den Mörder, warst aber schon so müde, dass du es gar nicht gemerkt hast. Du bist ihm gefolgt, um zu sehen wo er hingeht. Als du dann vor dem Haus standest hast du versucht das nächste Opfer zu sehen.“ Ich zucke mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, das kann natürlich sein, aber ich kann mich an letzte Nacht nicht erinnern, ich weiß nicht wo dieses Video her kommt.“ Ich schaue wieder auf das Handy und öffne die Nachricht. `Hey, ich bin es noch mal, hast du Lust heute Abend mit mir aus zu gehen? Ich warte auf eine Antwort. ´ Ich lege das Handy weg. „Schreib ihr, ich habe Zeit, ich gehe derzeit noch mal die Notizen durch.“ Ich schüttle den Kopf. „Sie will sich heute Abend mit mir treffen. Ich habe doch überhaupt keine Zeit. Wir wollen doch heuet Abend noch mal den letzten Tatort besuchen.“ Er seufzt. „Dann machen wir das morgen. Ich weiß doch das du schon immer ein Auge auf Manuela hattest. Jan, ich bin nicht blöd, na los, schreibe ihr. Sonst mach ich das!“ Ich hebe die Hände. „Schon gut, schon gut, ich schreibe ihr.“ Ich sehe ihn lächelnd auf die Notizen schauen. ´Ich würde mich auf ein Treffen freuen. Wann und wo?´ Und abgeschickt. Ich warte ungeduldig. Sofort erscheint eine Nachricht von Manuela. ´Super. Kennst du noch das Restaurant, wo die anderen Schüler immer gerne essen gegangen sind? Wie wäre es dort um 8 Uhr?´ ´Das hört sich gut an, bis um 8, freue mich.´ ´Ich freu mich auch, bis um 8.´ Ich muss schmunzeln. „Und?“ Ich schaue zu Hannes. „Wir treffen uns um 8 Uhr an dem Restaurant, in das du und die anderen immer gerne essen wart.“ „Das ist eine super Idee. Dort war ich vor kurzem mit meiner Frau essen. Das hat ihr so toll gefallen, das sieht noch immer aus wie früher.“ Wir lachen. „Ich war dort auch nur einmal. Ich wollte sehen was alle daran so toll fanden und konnte es danach verstehen. Aber ich war danach nie wieder mehr dort, hatte einfach keine Zeit dafür gefunden.“ Er tätschelt meine Schulter. „Dann kannst du dich ja bei Manuela bedanken.“ Ich nicke lächelnd mit dem Kopf und nehme eines der Fotos. „Siehst du das?“ Mein Gesicht wird ernst. „Was denn?“ Er schaut mit mir auf das Foto. „Das Haus im Hintergrund.“ Ich zeige auf das Haus, nehme die anderen Fotos und tatsächlich. „Das Haus ist auf jedem Foto zu sehen. Das Haus, vor dem ich auf dem Video Stande.“ Gebe ich verblüfft von mir. „Kannst du das Video noch mal abspielen?“ Ich zucke mit den Schultern und gehe auf Galerie. Dort sehe ich viele Fotos und Videos und auf jedem Bild erscheint das Haus. „Wie kann das sein…“ Ich finde das Video und lasse es noch mal laufen. Tatsächlich. Es ist das Haus. Ich schaue mir die anderen Videos an und auch dort ist immer das Haus zu erkennen. Auf eines der Fotos sieht man das Haus sehr gut ich vergrößere es und zeige es Hannes. „Erkennst du es vielleicht?“ Er nimmt das Handy und schaut sich das Haus genau an. Er nickt. „Ja, ich kenne dieses Haus, ich weiß zwar nicht mehr wer dort wohnt, aber ich weiß wo es steht. Los lass uns dort hinfahren.“ Ich nicke, nehme das Handy entgegen und packe die Bilder und mein Notizbuch ein und gehen zu seinem Haus.

 

Kapitel 3

 

„Janosh.“ Lese ich den Namen an der Tür. „Kennst du eine Familie Janosh?“ Hannes schüttelt den Kopf. „Ich auch nicht, aber warum Stande ich auf dem Video vor diesem Haus? Es ist eindeutig dieses Haus, ich erkenne die Gardine dort am obersten Fenster.“ Wir schauen uns das Video noch mal an. „Wir klingeln jetzt und dann finden wir heraus wer das war.“ Ich zögere. „Was willst du sagen, wenn die Person öffnet? Hallo, wir sind von der Kripo und wollten wissen wem dieses Haus gehört? Denn wir haben es auf einem Video entdeckt, das meinem Kollege zugesendet wurde? Wir wissen nicht wer der Absender war und wollen jetzt wissen wieso dieses Haus auf dem Video ist?“ „So in der Art.“ Ich muss schmunzelnd den Kopf schütteln. „Du bist einfach unverbesserlich.“ Er zuckt mit den Schultern. Wir klingen und eine Frau in unserem Alter macht die Tür auf. „Hallo, wie kann ich ihnen helfen?“ Uns bleibt der Atem weg. „Jennifer, bist du das?“ Fragt Hannes nach ein paar Sekunden. Diese nickt leicht. „Ja, ich bin Jennifer, kenne wir uns?“ Sie schaut von Hannes zu mir. „Du erkennst uns nicht mehr? Hannes und Jan, wir waren damals in der gleichen Klasse, du warst meine Schulfreundin.“ Sie schaut Hannes genauer an. „Wow, du bist alt geworden.“ Entspringt ihr. Ich muss mir das lachen verkneifen. „Und du bist Jan, Hannes bester Freund, du warst schon immer der ruhigere und unauffällige Junge der Klasse gewesen, ich erinnere mich. Du siehst echt gut aus, hingegen zu Hannes.“ Ich zucke gleichgültig mit den Schultern. „Danke, du hast dich aber auch gemacht. Hast du geheiratet?“ Ich zeige auf die Klingel. „Ja, mein Mann und ich haben uns vor fünf Jahren kennengelernt. Wir haben zwei Jahre darauf geheiratet. Ich habe sein Name übernommen.“ Ich nicke und schiele leicht zu Hannes, dem es anscheinend nichts aus macht. Er hat ja auch eine Frau. „Und ihr? Habt ihr geheiratet?“ Hannes nickt. „Ja, vor 10 Jahren habe ich meine Jetzige Frau kennengelernt. Und was unseren kleinen Jan angeht, er hat heute Abend ein Date, mit der lieben Manuela von früher.“ Er legt mir sein Arm um die Schulter als er dies erwähnt. Wie früher. Sie muss lachen. „Mich wundert es das sie nicht schon eher gefragt hat. Ich habe noch immer guten Kontakt zu ihr und sie schwärmt noch immer von Jan, schon damals war sie so in dich verliebt, hatte aber nie den Mut gezeigt sich dir zu nähern, hatte Angst du würdest sie zurückweisen.“ Ich nicke. „Vielleicht hätte ich es damals auch gemacht, ich wollte mich immer von ihr fernhalten, da sie so beliebt und Reich war. Ich dagegen war nur ein einfacher Schüler ohne irgendetwas. Ich habe mich einfach nicht an ihrer Seite gesehen.“ Jennifer nickt. „Ich kann dich verstehen, ich war genau wie du, ich konnte es damals gar nicht glauben als sie sich mir genähert hatte und als wir dann beste Freundinnen wurden.“ Wir lachen. „Ich kann dich verstehen, mich hatte es auch echt überrascht als sie mir eine Nachricht zukommen lassen hat.“ „Aber mal eine andere Frage. Hattest du schon immer hier gelebt?“ Hannes schlägt einen ernsten Ton an. Sie schüttelt den Kopf. „Nein, ich nicht, aber mein Mann, er hatte das Haus damals übernommen, als seine Eltern verstorben sind.“ „Wie heißt dein Mann?“ Hacke ich nach. „Jens, Jens Janosh.“ Hannes und ich schauen uns an. „Jens Janosh?“ Fragen wir beide gleichzeitig. Sie nickt langsam. „Ja, wieso? Wurde er auffällig?“ Ich schüttle den Kopf. „Nein, er ist nicht bei der Polizei Auffällig geworden, er hatte sich vor ein paar Jahren bei Hannes gemeldet. Er wollte ihn treffen, aber er kam nie. Wann ist Jens den zu Hause?“ Sie schaut uns beide an. „Er kommt nicht mehr.“ Ich lege den Kopf schief. „Was meinst du?“ „Er kam seit drei Tagen schon nicht mehr nach Hause. Ich habe ihn Nachrichten geschickt, aber nichts. Die letzte Nachricht die er mir geschickt hatte war vor drei Tagen.“ Sie holt ihr Handy und zeigt uns die Nachricht. „Er war Reporter und hatte für eine Einzigartige Zeitschrift geschrieben. Er sagt er sei da an was großem dran und seit dem meldet er sich nicht mehr.“ „Schatz, ich bin an etwas ganz großem Dran, ich komme morgen Abend nach Hause. Warte nicht auf mich. Ich werde mich wieder Melden wenn ich etwas in Erfahrung gebracht habe. Liebe dich, Jens.“ Ich lese die Nachricht laut vor. „Hast du ein Bild von ihm?“ Sie nickt und nimmt ihr Handy wieder an sich. Mein Partner meldet sich zu Wort. „Wieso  hast du dich nicht bei der Polizei gemeldet? Wenn eine Person länger als 24 Stunden verschwunden ist kann man sich bei der Polizei melden und die Person als vermisst melden.“ Sie seufzt. „Ich weiß, aber ich hatte Angst, ich wollte mir nicht eingestehen das mein Mann weg ist und er hatte doch geschrieben, er meldet sich wieder, ich hatte gewartet, aber ich wäre wahrscheinlich in ein, zwei Tagen zur Polizei gegangen.“ Er nickt. Sie zeigt uns ein Bild. Ich halte den Atem an. „Das ist Jens?“ Frage ich. Sie nickt. „Es tut mir leid Jenni, er ist nicht verschwunden, er ist tot, wir haben ihn vor drei Tagen tot aufgefunden, er hatte nichts bei sich, wir wussten nicht einmal wie er hieß.“ Sie hält sich die Hände vor dem Mund. „Was? Er ist tot? Schon seit drei Tagen?“ Hannes wendet sich zu mir. „Jetzt weiß ich auch was das J auf seiner Brust bedeutet.“ Ich nicke. „Wahrscheinlich hat es das auch bei den anderen Opfern auf sich.“ Wir nicken uns zu. „Jenni, können wir reinkommen?“ Sie nickt und geht von der Tür weg, rein in das innere des Hauses. Hannes macht die Tür zu und setzt sich neben mich. Jenni schenkt sich in der Zeit was zu trinken ein. Ich hole die Bilder der anderen beiden Opfer raus. „Kennst du diese beiden Frauen auch?“ Sie nimmt weinend die Bilder und schaut drauf. „Wie kann das sein?“ Fragt sie nun schluchzend. „Das sind Tanja und Marlie. Wir beide waren beste Freundinnen, bis Manuela kam, sie hatten sich von mir abgewendet, sie wollten nichts mehr mit mir zu tun haben.“ „Das waren auch Mitschüler von uns?“ Frage ich leicht irritiert. „Ja, sie waren beide in unsere Klasse.“ Ich erinnere mich nicht daran, an niemand, außer an Manuela. Ich habe keine Erinnerungen mehr an meine Schulzeit. „War Jens auch bei uns in der Klasse?“ Beide schauen mich an. Bis Jenni den Kopf schüttelt. „Nein, er war eine Klasse über uns, er hatte aber immer gerne mit den Jungs aus unserer Klasse abgehangen.“ Ich nicke und versuche mich an ihn zu erinnern, was jedoch nicht klappt. „Okay, danke, wir melden uns wenn wir etwas neues haben.“ Sie nickt und verdeckt ihr Gesicht mit den Händen. Wir verlassen das Haus. „Wieso habe ich immer wieder Jens Haus auf den Fotos und wieso Stande ich hier? Was hat das nur zu bedeuten…“ „Kannst du sehen wann das Video aufgenommen wurde?“ Ich starte das Video. „Vor drei Tagen…“ Wieder kommt ein Video. Ich starte das. Hannes schaut gebannt auf das Display. Dort stehe ich wieder, schaue auf eine weiße Mauer und gehe durch das Tor. Dort sehen wir eine Tür. Eine uns bekannte Tür. „Das Haus von Tanja.“ Stellt Hannes fest. Ich gehe zur Tür und greife zum Knauf und damit hört das Video auf. „Das Video wurde vor sechs Tagen aufgenommen.“ „An dem Tag, als sie tot aufgefunden wurde.“ Stellt Hannes fest. Ich nicke. „Was hat das zu bedeutet?“ Ich seufze. „Ich kann mir das nicht erklären. Ich erinnere mich nicht daran in dieses Haus gegangen zu sein, geschweige dort jemals zuvor schon gewesen zu sein.“ Hannes legt mir eine Hand auf die Schulter. „Ich kann mir auch nicht erklären wie du damit zusammenhängst, aber jetzt wissen wir zumindest das alle Fälle doch irgendwo zusammenhängen.“ „Sie sind alle Mitschüler gewesen.“

 

Kapitel 4

 

Ich warte vor dem Restaurant auf Manuela. Sie lässt sich Zeit, es ist nun schon 20:15. Ich warte jedoch weiter auf sie. Dann erscheint sie, sie läuft um die Ecke auf mich zu. „Tut mir leid das ich zu spät bin, ich habe die Zeit ganz aus den Augen verloren.“ „Kein Problem, sollen wir rein gehen?“ Sie lächelt mich an und nickt. Ich reiche ihr mein Arm und sie hackt sich unter. Wir betreten das Restaurant. „Es ist recht voll hier, hoffentlich bekommen wir noch ein Tisch.“ Ich muss lächeln. „Mach dir darum keine Sorgen.“ Ein Kellner läuft auf uns zu. „Ich habe bestellt auf den Namen Bach.“ Der Kellner nickt und bringt uns an den Tisch. Manuela schaut mich an. „Wann hast du den bitte bestellt?“ Ich lächle ihr zu. „Heute Nachmittag sind mein Partner und ich kurz vorbei gefahren und habe den Tisch reserviert.“ Sie lacht. „Du bist echt unverbesserlich, aber genau das gefällt mir so an dir, deine unvorhersehbaren Taten, keiner weiß was in deinem Kopf vorgeht. Es ist genau wie früher. Niemand hätte damit gerechnet das du dich den Schülern näherst. Genau wie damals, als du Marc einfach so die Stirn geboten hast, er war drei Jahre älter wie du, aber das hat dich kalt gelassen, du hast dich einfach vor ihm gestellt ihm die Faust ins Gesicht gerammt, du bist regelrecht ausgerasten, das hat uns alle überrascht. Hannes war der einzige der dich beruhigen konnte, nun, er war auch der einzige der eingegriffen hatte, sonst hättest du ihn vielleicht noch getötet. Und nur weil er mich falsch von der Seite angemacht hat. Du hast mich echt überrascht.“ ´Ich habe Marc damals geschlagen? Ich kann mich nicht daran erinnern und Hannes hatte mich von ihm runter holen müssen?´ Ich nicke mit dem Kopf. Wir reden noch lange über die Zeit von damals. „Was machst du jetzt eigentlich Beruflich?“ Ich schaue sie an. „Ich bin Kommissar. Schon seit Fünf Jahren. Hannes ist mein Partner. Wir hatten uns schon immer für die Polizei interessiert und sind beide gleichzeitig zur Aufnahmeprüfung gerufen worden. Wir hatten beide klein Angefangen, aber haben uns weiter hochgearbeitet, zusammen versteht sich.“ Sie lacht auf. „Ihr wart schon immer gute Freunde, ihr hättet auch Brüder sein können, so wie ihr immer zusammenhält.“ Ich nicke in Gedanken mit dem Kopf. Ich erinnere mich an damals, als wir beide uns für die Polizei beworben haben und muss lächeln. „Ja, das waren schon Zeiten, sie waren Hart und sind es noch immer, aber wir beide schaffen das gemeinsam. Ich bin stolz so ein guten Freund und auch Partner zu haben.“ „Was hattest du eigentlich letztens bei Jennifers Haus gesucht?“ Ich schüttle den Kopf und schaue sie an. „Was meinst du?“ „Ich habe dich letztens dort gesehen.“ Sie redet wahrscheinlich darüber als ich mit Hannes bei ihr war. „Ach das meinst du, weißt du das etwa nicht? Hattest du keine Zeitung in letzter Zeit gelesen?“ Sie schüttelt den Kopf. „Es gab ein Mord. Einer ihrer Freundin ist tot aufgefunden. Ich darf dir aber leider nicht mehr Details verraten.“ Sie nickt nachdenklich. „Und wieso warst du bei Tanjas Haus?“ „Sie ist das Opfer, aber wo her weißt du das ich da war?“ „Ich hatte dich gesehen als ich zufällig dort vorbei gegangen war. Du bist zur Tür gegangen und bist ins Haus gegangen.“ „Hannes und ich hatten den Tatort abgesucht.“ „Nein, als ich dich gesehen habe warst du nicht mit Hannes dort, du warst allein.“ ´Wie kann das sein? Ich war allein? Kann sie über das reden was ich auf dem Video sah? „Ich verstehe nicht ganz? Ich war mit Hannes dort.“ Sie schüttelt den Kopf. „Ich kann mich auch vertan haben, war vielleicht ihr Mann.“ „Er ist seit drei Jahren tot.“ „Oh.“ Machte sie. Ich sah keine Emotionen in ihren Augen. Weder Trauer noch Mitleid, sie sieht auch nicht erschrocken aus, als hätte sie das gewusst. „Was machst du zurzeit so?“ „Ich bin Immobilienmakler. Ich reibe den Leuten schön und teure Häuser unter die Nase.“ Ich lächle. „Das konntest du ja schon immer gut, Leute um den Finger wickeln.“ Wir lachen. Wir reden noch viel bis es spät wurde. „Treffen wir uns mal wieder?“ „Gerne, wann ist eigentlich das Treffen mit der Klasse? Ich würde dieses mal gerne vorbeikommen.“ „Ich weiß es auch noch nicht genau, ich schicke dir dann eine Nachricht. Treffen wir uns dann und gehen gemeinsam zum Treffen?“ „Gerne. Ich warte auf deine Nachricht.“ Wir umarmen uns und gehen getrennte Wege. Auf der hälfte der Strecke fährt ein Wagen an mir vorbei und hält zwei Meter vor mir. Ich erkenne es, es ist der Wagen von Hannes. Ich laufe etwas schneller und steige auf den Beifahrersitzt. „Wie war das Treffen?“ Ich erzähle ihm vom Abend und auch die Bemerkungen von Manuela. Wieder piept mein Handy. „Schon eine Nachricht bekommen, es ist doch noch nicht so lange her.“ Er lacht, mir jedoch ist nicht zum Lachen. „Keine Nachricht. Ein Video.“ Er fährt rechts ran und stoppt den Wagen. „Lass laufen, los.“ Fordert er mich. Ich drücke den Play-Knopf und wieder komme ich zum Vorschein, wie ich hinter Mülltonen auf ein Haus starre. „Das Haus von Marlie.“ Stellt mein Partner fest. Ich nicke. „Aber was hat das zu bedeuten?“ Mir kommt wieder in den Sinn was Manuela heute Abend gesagt hatte. „Sie hatte mich gesehen, Manuela. Als ich an Tanjas Haus war. Sie hatte genau das beschrieben, was wir auf dem Video gesehen hatten.“ Hannes schaut vom Handy zu mir auf. „Weiß sie vielleicht etwas?“ Ich zucke mit den Schultern und stecke das Handy wieder in die Tasche. „Ist dir das Datum aufgefallen?“ Ich nicke. „Ja, das dritte Opfer, vor zwei Tagen. Aber das ergibt kein Sinn. Das erste Opfer wurde vor sechs Tagen getötet, dann war ruhe, nach drei Tagen wurde das zweite Opfer getötet und ein Tag darauf das nächste? Wo ist der Zusammenhang?“ Wir schauen uns an. „Wir müssen warten bis das nächste Opfer stirb.“ Ich seufze. „Leider ja, uns bleibt keine andere Möglichkeit.“ „Und wieso hat sich die Person so viel Zeit mit den Videos gelassen? Wieso erst jetzt?“ Ich seufze. „Wenn ich das wüsste.“

 

Kapitel 5

 

„Wir haben auch davon gesprochen, das ich damals Marc angegriffen habe und du hattest mich von ihm runterholen müssen. Ich erinnere mich nicht daran.“ „Ich weiß, das warst damals nicht du. Du warst ganz anders, ich wusste damals nicht was mit dir geschah, doch mir hat das einfach keine Ruhe gelassen. Ich habe Nachforschungen durchgeführt und mir ist etwas aufgefallen. Ich habe damals nicht mit dir darüber geredet, weil du mich sonst für Verrückt erklärt hättet. Das war wie eine gespaltene Persönlichkeit, daher kannst du dich nicht daran erinnern, es kam damals öfters vor das du dich wie ein Arsch aufgeführt hattest und dann wurde es mir klar. Du konntest dich nie an diese Fälle erinnern, da du eine zweite Persönlichkeit hast, deswegen vielleicht auch diese Videos. Du kannst dich nicht daran erinnern. Weil nicht du sondern jemand anderes dort stand. Jemand der in deinem Körper lebt.“ Es läuft mir kalt den Rücken runter Ich kann mir das nicht wirklich vorstellen, aber Hannes würde mich nicht Anlügen, warum auch? „Danke das du mich nach Hause bringst.“ Er klopft mir auf die Schulter. „Mach dich nicht verrückt. Wir werden morgen wieder darüber reden, daher geh heute schlafen und ruhe dich gut aus, keine Nachtschicht, ich werde mich auch direkt aufs Ohr hauen wenn ich daheim bin.“ Ich steige aus und nicke ihm zu, ich beobachte wie er davonfährt. Als er um die Ecke fährt löse ich mich vom Fleck und öffne die Tür zu meinem Haus. Ich habe zu nichts mehr Lust und lege mich sofort ins Bett. Ich schaue auf die Decke und seufzte. Ich nehme das Handy vom Nachttisch und schaue noch mal darauf. Wieder ein Video. Dieses mal wie ich vor dem Haus stehe und meinem Partner beim Wegfahren beobachte. Wer auch immer die Person ist die mir die Videos schickt, sie lässt mich wissen das sie immer da ist und mich stehts beobachtet, vielleicht sogar auch jetzt, wo ich hier so liege und auf mein Handy starre. Ich seufze wieder, schalte das Handy aus und lege es wieder auf den Nachttisch. Ich drehe mich auf die andere Seite ich merke wie ich langsam müde werde, das habe ich nach so einem Tag auch gebraucht. Es tut mal gut wieder ruhig schlafen zu könne, ohne Alpträume, ohne Gedanken vom Fall, nichts, ich werde wohl öfters Abends mal raus gehen, es tut wirklich gut. Damals, als Hannes und ich noch jünger wahren und wir noch nicht so viel zu tun hatten haben wir uns gerne mal Abends auf ein Bier in der Kneipe gleich um die Ecke getroffen, das sollten wir schleunigst wiederholen, wenn der Fall gelöst ist, ja, dann sollten wir auf unser Sieg trinken. Ich lächle und schlafe ein.

 

Kapitel 6

 

Ich wache auf einmal auf. Mir ist warm und ich habe Durst. Jedoch ist dies nicht der Auslöser. Mein Handy klingelt. ´Ich habe es doch ausgeschalten.´ Ich bin noch im Halbschlaf und nehme das Handy. Manuela. Ich nehme den Anruf entgegen. „Ja?“ „Jan? Hallo? Hörst du mich? Ich brauche deine Hilfe! Bitte!“ „Was ist los?“ Ich werde wacher. „Ich glaube jemand verfolgt mich!  Bitte ich brauche deine Hilfe! JAN!“ Und damit hört das Telefonat auf. Ich bin nun hellwach und orte sofort ihr Handy. Ich rufe Hannes an. Er geht nach ein paar Minuten dran. „Hallo? Jan? Weißt du wie spät es ist?“ „Ich weiß tut mir leid, es ist wichtig. Vielleicht haben wir bald das vierte Opfer wenn wir uns nicht beeilen.“ „Wieso was ist passiert?“ Jan hört das Hannes bei dem Satz wach ist, ich kann eine Frauenstimme im Hintergrund hören. Hannes sagt etwas und wendet sich wieder dem Telefon zu. „Was genau ist passiert?“ „Manuela hat grade angerufen. Sie meinte jemand folgt ihr und sie braucht meine Hilfe, sie ist in Gefahr. Ich habe ihr Handy geortet ich weiß wo sie ist. Wir reffen uns in dreißig Minuten an unserem alten Treffpunkt von damals.“ Und damit lege ich auf. Ich mache mich sofort fertig und verlasse das Haus. Ich brauche ein bisschen länger und komme fünf Minuten später an dem Haus an. „Steig ein.“ Ich steige sofort ein und gebe ihm die Adresse. Es dauert weniger als Zehn Minuten. „Kennst du das noch?“ Hannes nickt. „Das alte Haus der Johns.“ „Es steht schon seit der Zeit von Hitler leer. Das war immer unser Geisterhaus für Mutproben, hier soll Manuela sein.“ Wir steigen aus und versuchen Rufe oder Schreie zu hören, aber nichts. „Los, lass uns.“ Wir holen unsere Pistolen raus und laufen um das Haus. Nichts. „Bist du sicher?“ Genau in dem Moment ertönt ein Hilferuf. „Das war Manuela.“ Wir laufen in das Haus und durchsuchen jeden Raum. Nichts. „In den Keller.“ „Ich gehe zum Dachboden.“ Ich nicke Hannes zu und wir teilen uns wieder auf. In dem Keller angekommen höre ich jemand weinen. Ich laufe den Flur entlang. Noch eine Treppe. Diese steige ich runter und komme vor einer Bunkertür zum stehen. Ich lausche, wieder ein leises weinen.  Ich öffne die Tür und sehe Manuela mitten im Raum auf einem Stuhl gefesselt. „Manuela, geht es dir gut?“ Ich sende Hannes sofort eine Nachricht das ich sie im Keller gefunden habe und löse ihre Fessel. Auf einmal schmerzt mein Hinterkopf, ich wurde niedergeschlagen. Ich höre eine Stimme. „Das hast du gut gemacht. Hannes.“ Es ist einer unsere Kollegen. „Nein! Ich habe nichts gemacht! Was habt ihr mit Jan gemacht!“ Schreit Hannes, ich merke eine Hand an meinem Kopf. „Hey, bleib wach!“ Ruft Hannes doch ich verliere mein Bewusstsein.

 

Kapitel 7

 

Ich wache auf. „Wo bin ich? Was ist passiert?“ Ich greife mir am Kopf, der tierisch weh tut und schaue mich um. „Du bist im Knast du Mörder. Wir wissen alles. Manuela hat uns die Videos gezeigt, auf dem du gezeigt wirst, wie du am Haus der Opfer stehst und sie beobachtest. Du brauchst nichts mehr zu gestehen, wir wissen nun alles.“ „Wo ist Hannes?“ Frage ich leise. Hannes kommt hinter dem Polizist hervor. „Es tut mir leid Jan, ich wusste nicht das dass eine Falle war und habe dich direkt in die Höhle des Löwen gebracht.“ Ich winke ab. „Dass wusste keiner von uns. Wie geht es dir? Behandeln dich die Kollegen gut?“ Hannes steht Sorge im Gesicht geschrieben. „Du sollst dich um dich kümmern, ich habe dich verraten.“ Jan muss lachen, was jedoch ein Fehler war, er greift sich stöhnend an den Kopf. „Alles gut, du hattest von nichts eine Ahnung und wer hätte wissen sollen das Manuela hinter all dem Steckt?“ Hannes nickt. „Mir geht es gut, die Kollegen loben mich alle weil sie denken das du der Mörder bist, weil du auf den Videos zu sehen warst.“ Ich nicke. „Ich weiß noch immer nicht warum ich vor den Häusern stand. Ich werde dies auch wohl nie erfahren.“ „Ich schätze das du vielleicht eine Ahnung davon hattest und noch mal Gewissheit haben wolltest, bevor sie sterben.“ Ich nicke. „Ja, vielleicht, das werden wir wohl nie herausfinden.“ Wir schauen uns an. Ich muss mich an letzte Nacht erinnern, bevor ich einschlief und lächle Traurig. „Schade, eigentlich wollte ich nach dem Ganzen hier mit dir ein Trinken gehen, so unbeschwert wie damals. Ein letztes mal, aber das wird es wohl nie wieder geben.“ „Dann werden wir die Bar halt hier her holen, ich werde den Beamten schon überreden können. Den daran hatte ich letzte Nacht gedacht, als ich zu Bett ging.“ Ich nicke. Ich bin müde. Dies muss Hannes wohl merken und verabschiedet sich von mir. Ich lege mich wieder hin und schlafe sofort ein. Jedoch kann ich nicht lange schlafen den ich werde von einem Beamten geweckt. „Hey, aufstehen!“ Er reißt mich hoch und legt mir Handschellen an. „Du wirst nun in die weiße Gummizelle gesperrt. Dort wo Geisteskranke wie du hingehören. Er bringt mich nach draußen in ein Transporter, wo ich in die Psychiatriere gefahren werde.

 

Sechs Tage später.

 

Ich höre ein mir vertrautes Geräusch und sehe mein Handy unter dem Bett. ´Wie kann das sein?` Ein Video. Darauf bin ich zu sehen, wie ich in Hannes Haus gehe. Diese Szene ändert sich und ich kann ganz klar die Leiche von Hannes sehen, in unserem alten Treffpunkt, mit einem H in der Brust geschnitten und danach kommt Manuelas Gesicht zum Vorschein, wie sie in die Kamera grinst. „Dieses Miststück!“ Rufe ich. Einer der Pfleger öffnet die Tür. „Ich muss einen meiner Kollegen sprechen. Jetzt!“ Er schließt wieder die Tür und tatsächlich, mein Vorgesetzter steht persönlich vor mir. Ich zeige ihm sofort das wieder, er setzt alles in Bewegung um Manuela zu finden, er entschuldigt sich bei mir und bietet mir wieder an, bei der Polizei anzufangen. Ich verneine jedoch. „Danke, aber ich bleibe hier, ich habe niemanden mehr, ich werde nie wieder jemand vertrauen können. Mein Partner und bester Freund ist nun auch tot, ich sehe kein Sinn mehr darin frei zu Leben, ich werde hier drin bleiben.“ Er nickt und die Tür schließt sich wieder. Meine Gedanken bleiben bei Hannes. Für immer.   

 

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