Melli81Der fliederfarbene Schmetterling

 

Maja wunderte sich nur kurz, dass die Tür zu ihrem Büro in der Kanzlei nur angelehnt war. Es war Samstagvormittag und gewöhnlich hielt sich am Wochenende niemand in der Kanzlei auf. Die Kanzlei führte sie seit Kurzem mit ihrem Mann Tom allein, seit dessen Vater sich in den Ruhestand begeben und nur noch hin und wieder in beratender Tätigkeit erschien.

 

Da Tom heute früh übers Wochenende mit seinem langjährigen Freund Robin zu seinem alljährlichen Angelwochenende aufgebrochen war, hatte sie beschlossen, in die Kanzlei zu fahren, um einige liegen gebliebene Akten abzuarbeiten. Sie hatte einen schwierigen Fall in der Kanzlei gehabt, der sie die letzten Wochen fast pausenlos in Atem gehalten hatte. Gestern konnte sie den Fall zu einem erfolgreichen Abschluss bringen, was sie abends mit ihrem Mann bei einer guten Flasche Wein gefeiert hatte. “Ich bin so stolz auf dich, Schatz”, hatte Tom gesagt. “Du wirst noch die beste Anwältin für alle Opfer von Gewalt, die die Stadt je gesehen hat. Die bösen Jungs müssen sich in Acht nehmen, sonst kriegen sie es mit meiner Frau zu tun!” Dabei hatte er übertrieben tief gesprochen und warnend die Hand in die Höhe gestreckt. Maja musste lachen “Ja, Tom, leg dich besser nicht mit mir an”, kicherte sie “du weißt, was dir dann blüht.” Sie hatten die halbe Nacht Wein getrunken, herumgealbert und sich geliebt.

 

Sie war gerade dabei, ihren Mantel abzulegen, da fiel ihr Blick auf ein Päckchen, das mitten auf ihrem Schreibtisch lag. “Ach Tom,” flüsterte sie lächelnd. Nach 3 gemeinsamen Jahren – 2 davon verheiratet – schaffte er es immer noch, sie zu überraschen. Irgendwie hatte er es noch hinbekommen, ihr unbemerkt ein Geschenk in die Kanzlei zu stellen. Er war der perfekte Ehemann, niemals hätte sie geglaubt, dass sie einmal so viel Glück im Leben haben würde.

 

Doch mit jedem Schritt, den sie näher kam, wurde sie unruhiger. Irgendetwas war hier gerade falsch. Es war nicht das Päckchen an sich. Es war die Art, wie es verpackt war. Das Päckchen war ungefähr so groß wie ein halber Schuhkarton und es war in zartgelbem Papier verpackt, verziert mit einem fliederfarbenen Geschenkband. Ihre gerade noch gute Laune wich einem unguten Gefühl und mit jedem Schritt erstarb ihr Lächeln. Es war jedoch der an dem Päckchen befestigte Schmetterling, der dafür sorgte, dass ihre Knie nachgaben und sie sich am Stuhl gerade noch rechtzeitig festhalten konnte. Es war dieser fliederfarbene Schmetterling, der sich durch die dunkelsten Kapitel ihres Lebens zog und das sie am liebsten aus ihrem Lebenslauf löschen würde. Zitternd griff sie nach dem Päckchen. Unter dem Geschenk steckte ein Zettel, darauf nur vier Wörter: “Hast du mich vermisst?” Nein, verdammt. Das durfte nicht sein. Bitte nicht. Maja schluckte. Sie öffnete langsam das Päckchen, unter dem sich eine Schachtel befand. Sie hob den Deckel ab und zum Vorschein kam ein Smartphone. Auch hier wieder ein Zettel: “Du kennst den Pin. Denk nach. Viel Glück, Butterfly.”

 

Hektisch sah Maja sich um. Wie hatte er sie gefunden? Woher wusste er, wo sie jetzt lebte? Sie war direkt nach dem verhängnisvollen Schuljahr verschwunden, erst auf ein anderes Gymnasium, dann in eine andere Stadt. Sie hatte keinerlei Kontakte mehr zu früher, keinen Bezug mehr zur früheren Heimat, seit ihre Mutter starb. Sie hatte mit der Hochzeit Toms Nachnamen angenommen. Ihren ersten Vornamen hatte sie schon seit dem Schulwechsel nicht mehr verwendet, schon am ersten Tag stellte sie sich mit ihrem zweiten Vornamen Maja vor. Sie war nirgendwo mehr unter ihrem vollständigen Geburtsnamen zu finden. Ihre Spuren hatte sie doch gründlich verwischt, sie hatte es selbst überprüft.

 

Wie konnte es also sein, dass ausgerechnet er sie jetzt ausfindig gemacht hatte? Und was wollte er? Und viel wichtiger, was sollte sie jetzt tun? Maja ging in ihrem Büro hektisch auf und ab, sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er war wieder da. Doch konnte das überhaupt sein? Und war er es überhaupt?

 

Es brachte alles nichts. Sie musste eine Entscheidung treffen. Sie strich sich ihr dunkelblondes Haar aus dem Gesicht, atmete dreimal tief ein und wieder aus und setzte sich an ihren Schreibtisch. Sie nahm das Smartphone in die Hand und schaltete es ein. Du kennst den Pin, Maja, denk nach. Und sie wusste augenblicklich, welche Zahlen sie eintippen musste…1-9-0-6. Langsam tippte sie die Zahlen ein und es funktionierte. 1-9-0-6, der 19.06., der Tag, der das Leben von 6 unterschiedlichen Menschen ein für allemal und unwiderruflich veränderte.

 

Das Smartphone war entsperrt, Maja starrte auf den Bildschirm. Als Hintergrund hatte er tatsächlich einen fliederfarbenen Schmetterling hinterlegt. Wie perfide das von ihm war. Wie gerissen. Unschlüssig, wie sie sich jetzt verhalten sollte, betrachtete sie das Smartphone. Es war nichts Ungewöhnliches darauf zu finden, keine Kontakte, weder verpasste noch getätigte Anrufe, keine Nachrichten. Maja drückte auf den Bilderordner, die Galerie. Schon beim ersten Bild stockte ihr der Atem. Es zeigte sie selbst vor der Kanzlei, aufgenommen vor ca. einer Woche. Sie trug den neuen Mantel, den Tom ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. Sie wusste es deshalb so genau, weil sie diesen beigefarbenen Mantel bisher nur zweimal getragen hatte. Und nur einmal war sie so zur Arbeit erschienen. Das zweite Bild zeigte sie im Gerichtsgebäude, als sie gerade im Gespräch mit einem Staatsanwalt und einem Richter war. Die dritte und vierte Aufnahme zeigten ihr Haus samt ihres davor geparkten Autos. Darauf folgen Aufnahmen ihres Mannes beim Joggen. Momentaufnahmen verschiedenster Aktivitäten. Beim Einkaufen, beim Sonnen im Garten, beim gemeinsamen Kaffee trinken mit Freunden und beim Abendessen auf der Terrasse hinter dem Haus.

 

Majas Angst übernahm die Kontrolle. Der Kloß im Hals wurde immer größer, er schnürte ihr die Luft ab, sie konnte kaum atmen. Ihr Herz schlug so schnell und kräftig, sie glaubte, gleich müsse es zerspringen. Sie fühlte sich kurz vor einer drohenden Ohnmacht. Spürte man das überhaupt vorher? Sie spürte bereits das Blut in ihren Schläfen pulsieren, um sie herum wurde es unscharf. Nein, Maja, nicht jetzt! Sie musste sich mit aller Kraft darauf konzentrieren, was sie damals in der Therapie gelernt hatte. Sie lehnte sich zurück, entgegen der Angst, die mit aller Macht versuchte, sie in die Knie zu zwingen. Ihre Hände legte sie auf den Bauch und atmete tief ein und langsam durch den Mund wieder aus. Immer schön in die Hände atmen, Maja. Nochmal. Langsam fand sie wieder zu sich zurück. Doch als sie die Augen öffnete, war dieses verdammte Handy immer noch auf ihrem Tisch. Sie musste sich regelrecht zwingen, aber sie wollte die letzen Bilder in der Galerie auch noch sehen.

 

Als sie Aufnahmen von Tom und sich beim Schlafen sah, konnte sie gegen die aufsteigende Übelkeit nicht mehr ankämpfen. Sie rannte zur angrenzenden Toilette und übergab sich. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn und sie zitterte unkontrollierbar am ganzen Körper. Wie immer, wenn sie sich übergeben musste, konnte sie die Tränen nicht zurückhalten. Sie versuchte sich aufzurichten, wusch ihr Gesicht und sah sich im Spiegel an. Maja, dachte sie nur, nichts bleibt ungestraft. Alles kommt ans Licht.

 

Nachdem sie ihr Gesicht gewaschen hatte und zurück in ihr Büro kam, sah sie das Smartphone blinken. Eine neue Nachricht. “Hi Butterfly,” stand da. “Wie schön, dass du jetzt online bist. Ich habe euch nicht vergessen. Schönes Leben hast du mittlerweile. Doch du hast es nicht verdient und du wirst dafür bezahlen, das weißt du doch, Butterfly? Es wird Zeit, dass wir uns wiedersehen, also lass das Handy an und warte auf meine Anweisungen. Und denk dran, ich weiß, wo dein Mann gerade ist.” Als Anhang zur Nachricht erschien ein Bild. Tom und Robin auf einem Zeltplatz im Wald am See, wo sie gerade ein Zelt aufbauen.

 

Maja sank in sich zusammen und wollte nur noch weg. Doch, wohin. Wohin, verdammt, sollte sie gehen. Offensichtlich wusste er alles über sie, über ihr neues Leben. Sie konnte und wollte Tom nicht unnötig in Gefahr bringen. Noch dazu, wo doch niemand wusste, wer sie mal gewesen ist. Oder was sie und ihre Freunde getan hatten. Und wofür sie bis heute nicht bezahlt hatten. Ihr blieben noch knapp 34 Stunden, bevor Tom zurück kommen würde. Sie musste zurück in ihr altes Leben.

 

Maja warf sich einige ihrer Beruhigungspillen ein, die sie seit Jahren immer mit sich führte – nur für den Fall der Fälle und nichts Starkes. So fuhr Maja wenig später in ihrem Auto auf der Autobahn in Richtung ihres alten Zuhauses. Dorthin, wo sie aufgewachsen war und wo alles so ein schreckliches Ende nahm.

 

Jetzt im Auto musste sie zwangsläufig an die Zeit zurückdenken und das gefiel ihr nicht. Sie tippte über die Freisprecheinrichtung im Handy rum, suchte nach einer schon sehr lange Zeit nicht mehr gewählten Nummer und wählte. Die nette Dame vom Band informierte Maja darüber, dass diese Nummer nicht vergeben sei. War ja klar, Maja ärgerte sich ein wenig über ihre eigene Naivität, wer behält auch ewig seine Nummer. Als sie allerdings bei der nächsten und übernächsten Nummer ebenfalls keinen Erfolg hatte, wurde sie langsam stutzig. Was, wenn niemand ihrer früheren Clique mehr da war? Was, wenn sie alle weggezogen waren wie sie selbst auch? Dann war das, was sie hier tat, pure Zeitverschwendung. Aber sie musste es drauf ankommen lassen.

 

Mit der nächsten Nummer schien sie Glück zu haben. Freizeichen. Nach dem dritten Klingeln nahm jemand ab. “Ja?” fuhr eine barsche Stimme sie an. “David?”, fragte Maja. “Ja, am Telefon. Wer spricht denn da?” “David, hier ist Maj…äh…Kat”, begann Maja erleichtert. “Hör mal, ich weiß, es ist lange her. Ich bin in ca. einer Stunde da. Können wir uns sehen?” “Kat???” Davids Verwunderung war kaum zu überhören. Doch seine Fassungslosigkeit dauerte nur kurz. “Lange her ist gut, Kat, du bist einfach abgehauen, hast uns alle hier im Stich gelassen und keiner konnte dich mehr erreichen. Und jetzt glaubst du, es ist alles wieder gut?” “Ich weiß, du bist sauer und du hast auch jedes Recht dazu, aber bitte lass uns reden. Es ist wichtig. Es ist etwas passiert und ich glaube, es ist wegen damals.”

 

Eine knappe Stunde später saßen sie sich gegenüber. Sie trafen sich in dem Cafe, wo sie früher oft zum Billard spielen hingegangen waren. Es sah natürlich nicht mehr aus wie früher, hatte den Besitzer gewechselt und war modernisiert worden, dennoch fühlte es sich immer noch vertraut an. Außer einigen alten Fotoaufnahmen an der Wand erinnerte kaum noch etwas an früher. “Du hast dich verändert, Kat,” sagte David gerade. Er musterte sie eingehend. Maja konnte diesen Blick nicht deuten, also wusste sie nicht, ob das anerkennend oder eher abwertend gemeint war. Aber das war auch nicht wichtig. “Nicht nur äußerlich, David” erwiderte Maja. “Ich habe auch ehrlich gesagt keine Zeit für Smalltalk, sieh dir das an.” Sie schob ihm das Handy samt der Zettel hin. “Erinnerst du dich?” David griff nach dem Smartphone und lächelte verschmitzt. “Immer noch wie früher, Kat, nur nicht um den heißen Brei herumreden.” “Kat gibt es nicht mehr, ich heiße Maja.” entgegnete Maja. “Wie du meinst.”, meinte David achselzuckend. Wie früher, dachte Maja und wusste genau, dass er sie auch weiterhin Kat nennen würde. Er hatte sich nie um das geschert, was Andere von ihm wollten und sein Ding durchgezogen. Das hat ihm allerdings auch immer wieder jede Menge Ärger eingebracht.

 

“Butterfly”, murmelte er gerade, “ich erinnere mich. Es war unser Erkennungszeichen damals, als wir diese Sache begannen. Und am Ende hatte es sich so ergeben, dass wir dich alle so nannten.” “Ich hab es gehasst, was wir taten.” Maja schaute zu Boden. “Und doch hast du mitgemacht, Kat, niemand hat dich gezwungen. Was du jetzt alles erreicht hast, ja, Kat, ich bin informiert, kann es trotzdem nicht ungeschehen machen. Das weißt du. Akzeptier es einfach. Also, warum bist du hier?” Das Smartphone schob er wieder über den Tisch und lehnte sich lässig zurück. Seine Lässigkeit hat er also auch nicht verloren, schoss es Maja durch den Kopf. Sie besann sich augenblicklich wieder auf das Wesentliche. “Warum ich hier bin?”, fuhr sie ihn an. “Weil ich nicht weiß, was ich tun soll. Weil ich wissen will, ob ihr auch so etwas bekommen habt. Oder ob ich die Einzige bin. Ich kann mit niemandem reden außer mit euch.” “Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du abgehauen bist. Meinst du nicht?” David schnaubte verächtlich. “Aber okay,” sprache er beschwichtigend weiter, als er Majas flehentlichen Blick traf. “Von uns wirst du außer mir niemanden mehr finden. Es gibt nur noch dich und mich.” Maja starrte ihn an: “Wie meinst du das?”

 

“Seltsame Dinge sind passiert oder das Leben ist passiert. Nenn es, wie du willst. Als du weg warst, hat sich der Rest unserer Clique auch zerschlagen. Annie ging weg. Sie ist verrückt geworden, sah Dinge, die nicht da waren. Das Letzte, was man über sie erfuhr, war, dass sie vor Jahren in die Psychiatrie draußen, am See, eingeliefert wurde. Mit Wahnvorstellungen. Einmal haben wir sie besucht, Julia und ich. Sie redete wirres Zeug von einem Schmetterling, der sie holen wolle. Wir konnten nicht zu ihr durchdringen, also gingen wir nach kurzer Zeit wieder. Sie befindet sich immer noch da. Theo ging ebenfalls weg, er studierte Germanistik, wollte ein erfolgreicher Journalist werden, was ihm aber nie gelang. Er heiratete, aber auch das war nur von kurzer Dauer. Vor drei Jahren ungefähr kam er wieder zurück. Seitdem lebt er sehr zurückgezogen in seinem Elternhaus und lässt sich nirgendwo blicken. Außer mit Julia hatte ich mit den Anderen auch nicht mehr wirklich zu tun. Julia und ich wurden ein Paar, bis zu dem Unfall.”

 

“Was für einen Unfall?”

 

Und dann erzählte David ihr von der Nacht vor ca. 2 Monaten. Julia war mit ihrem Auto auf dem Nachhauseweg gewesen. Er hatte auf sie gewartet, aber sie kam nicht, also ging er sie suchen. Er kannte ja ihre Strecke. Auf halbem Weg fand er ihren Wagen. Sie war von der Straße abgekommen und in einen Baum gekracht. Obwohl David sofort die Rettungskräfte alarmiert hatte und alles versucht wurde, ihr zu helfen, konnte sie nicht gerettet werden. Sie starb noch am Unfallort.

 

“Das tut mir so leid, ich wusste nichts davon.” Maja war den Tränen nahe. Tröstend legte sie ihre Hand auf seine. Er wollte zurückzucken, ließ es dann aber doch. Sie bemerkte, wie kalt seine Hände waren. Gefasst sprach er weiter: “Das ist noch nicht alles, Kat. In ihren Sachen, die mir dann übergeben wurden, fand ich genauso einen Schmetterling, wie du ihn mir gerade gezeigt hast. Ich konnte nichts damit anfangen, dachte vielleicht, das wäre Zufall, aber jetzt, wo du hier bist, bin ich mir nicht mehr sicher, ob das überhaupt ein Unfall war.”

 

“Wir müssen etwas tun, David, wir müssen die Anderen finden.”

 

Im selben Moment vibrierte das Smartphone. Erschrocken sahen die Beiden sich an und starrten auf das Display, auf dem eine neue Nachricht angezeigt wurde. Maja öffnete sie, vorsichtig, als könnte die Nachricht ihr etwas tun. Er hatte wieder ein Bild geschickt, Maja erstarrte. Es zeigte sie selbst, hier in diesem Cafe am Tisch mit David. Darunter nur die Worte: “Willkommen Zuhause, Butterfly.” Beiden wich die Farbe aus dem Gesicht. Der Aufnahmewinkel ließ erkennen, dass es von draußen aufgenommen worden sein musste. Sie schauten sich um, aber außer ein paar Tauben, die nach Brotkrümeln suchten, war nichts zu sehen.

 

“Er ist hier. Wir sollten verschwinden,” David kritzelte etwas auf ein Stück Papier und reichte es Maja. “Das ist meine Adresse. Ich versuche jetzt, Theo zu erreichen. Wir treffen uns dann gleich bei mir.” Als er an ihr vorbei ging, legte er kurz seine Hand auf ihre Schulter und drückte sie sanft. Dann verschwand er durch die Tür nach draußen. Maja sah ihm noch einen Augenblick lang nach, bevor sie das Smartphone in ihre Tasche warf und ebenfalls nach draußen ging. Auf dem kurzen Weg zu ihrem geparkten Auto blickte sich Maja immer wieder um. Kaum, dass sie im Auto saß, verschloss sie die Türen von innen. Sie konnte nicht warten, bis das Auto sich von selbst verriegeln würde, so groß war ihre Angst.

 

Davids Haus lag völlig im Dunkeln, als sie dort ankam. Trotzdem klingelte Maja. Als auch nach 10 Minuten keiner öffnete, entschloss sie sich, zu Theos Elternhaus zu gehen, vielleicht war David dorthin gefahren. Das Auto ließ sie stehen, Theos Elternhaus lag gerade einmal zwei Straßen weiter.

 

Sie hatte ihr Ziel fast erreicht, als das Smartphone in ihrer Tasche vibrierte. Maja stoppte abrupt und brauchte wegen ihrer zitternden Hände eine Weile, bis sie es endlich aus ihrer Tasche hatte. Sie drückte auf “Nachricht anzeigen”. Doch kaum, dass sie das Bild sah, entfuhr ihr ein spitzer Schrei, erschrocken verbarg sie ihren Mund unter der Hand und ließ vor Schreck die Tasche samt dem Smartphone fallen. Was sie gerade gesehen hatte, übertraf ihre Vorstellungskraft. Sie ging in die Knie, versuchte krampfhaft, ihren Tascheninhalt wieder in die Tasche zu befördern – dies gelang ihr erst nach dem vierten Versuch.

 

Dann zwang sie sich, wieder auf das Smartphone zu schauen. Durch den Sturz hatte es leichte Risse erlitten, man konnte aber noch alles gut genug erkennen. Sie sah David. Er war auf einen Stuhl gefesselt, so weit Maja das erkennen konnte. Er war zusammengesackt, offensichtlich bewusstlos. Sein Kopf hing nach unten und seine Beine waren unnatürlich verdreht. An der Schläfe und auf seinem Hemd konnte sie Blut erkennen. Dazu wieder ein kurzer Text: “Du lässt mir keine Wahl, Butterfly.”

 

Maja schluchzte auf, sie wusste nicht, was sie tun sollte. Das Gefühl von Macht- und Hilflosigkeit machte sich in ihr breit und sie fühlte sich vollkommen ausgeliefert. Du hast keine Wahl, Maja, dachte sie verzweifelt. Du musst weiter. Du musst zu Theo.

 

Maja konnte kaum klar denken, sie wusste nur, sie musste weiter gehen. Egal, wie. Also rappelte sie sich auf und schwankte mehr als dass sie lief. In Gedanken wandte sie all die Ablenkungstechniken an, die sie in ihrer Therapie gelernt hatte, versuchte, sich nur auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Eine Panikattacke oder gar eine Ohnmacht konnte sie sich jetzt nicht erlauben. Sie dachte an Tom. Reiß dich zusammen, Maja. Morgen um die Zeit bist du wieder zu Hause, morgen bist du wieder Maja, Kat. Nur noch ein paar Schritte, dann hast du die Tür erreicht. Mit letzter Kraft schleppte Maja sich zur Tür und versuchte, mit ihren zitternden Händen den Klingelknopf zu erreichen. Jedoch schien ihr eigener Körper ihr nicht mehr zu gehorchen. Als sie es endlich schaffte, mit ihren Fingerspitzen den Klingelknopf zu erreichen, spürte sie einen dumpfen Schlag auf ihren Hinterkopf. Der Schmerz kam so unerwartet und durchströmte Majas Körper. Noch, bevor sie auf den Boden aufschlug, wurde es schwarz um sie herum.

 

Ihr Kopf dröhnte, als sie wieder zu sich kam. Majas Schädel drohte zu zerplatzen. Zumindest fühlte es sich so an. Sie stöhnte, so heftig war der Schmerz. Sie wollte sich mit ihren Händen an den Kopf fassen, aber es gelang ihr nicht. Wieso verdammt gehorchte ihr heute nur ihr eigener Körper nicht. Sie bemühte sich nochmal und nochmal. Bis sie realisierte, was passiert war. Sie erinnerte sich an den plötzlichen Schlag. Und öffnete die Augen. Ihre Augen brauchten einen Moment, um zu erfassen, welcher Anblick sich ihr bot. Keinen Moment allerdings brauchte sie, um zu erkennen, warum ihr Körper ihr so gar nicht gehorchte. Er konnte schlichtweg einfach nicht. Das lag an den Fesseln. Maja war mit Armen und Beinen an einen Stuhl gefesselt. Sie versuchte, ihre Hände und Füße zu bewegen, sich irgendwie mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen, machte es jedoch nur schlimmer. Sie spürte, wie die Seile sich mit jedem ihrer erfolglosen Versuche in ihr Fleisch schnitten. Ihr gegenüber erblickte sie David, ebenfalls gefesselt, in der gleichen Position wie auf dem Foto, das ihr vorhin geschickt wurde. Er schien noch immer bewusstlos. Zumindest hoffte Maja, dass er nur bewusstlos war.

 

“Da bist du ja endlich, Butterfly!”

 

Der Klang der Stimme versetzte Maja noch tiefer in das Grauen, das sie empfand. Sie drehte den Kopf und sah ihn direkt an. Den Mann, dem sie alle so übel mitgespielt hatten und der offensichtlich nach wie vor ziemlich sauer auf sie war. Verdammt, dachte Maja, er hatte sich nicht davon erholt. Das war offensichtlich. Kein Vergleich mehr zu dem Mann, der sie damals unterrichtet hatte. Christopher war damals als Referendar an ihre Schule gekommen. Er war noch jung und hatte einen guten Draht zu seinen Schülern, leider fehlte ihm jedoch auch die Erfahrung, so dass das, was dann folgte zu keinem guten Ende kam.

 

“I-i-ch” begann Maja.

 

“Psst, Katharina Maja,” unterbrach Christopher sie. “Wie ich sehe, erinnerst du dich an mich. Ich warte nun schon seit langer Zeit auf unser Wiedersehen. Schön zu sehen, dass aus dir was geworden ist. Ganz im Gegensatz zu mir. Erinnerst du dich?”

 

“E-es tut mit leid” Maja blickte von Christopher zu David, der sich aber immer noch nicht rührte.

 

“Schöne Augen hast du mir gemacht, Katharina,” Christopher kam mit langsamen Schritten auf sie zu. “Leider war ich dumm genug gewesen, darauf reinzufallen. All die Briefchen und Zettelchen mit den Schmetterlingen. Viel zu spät habe ich gemerkt, dass ihr das alles inszeniert habt, um mich am Schuljahresende mit Bildern zu erpressen. Alles nur, damit David nicht sitzenbleibt.”

 

Maja schloss die Augen und sah nach unten. Er hatte Recht. Das hatten sie alles getan. Auch der Grund stimmte. David kam nach dem Halbjahr zu ihnen, weil er keine Chance hatte, das Jahr zu schaffen. Und da er schon einmal eine Klasse wiederholt hatte, würde er die Schule wechseln müssen. Damit das nicht passierte, schmiedeten sie den total schwachsinnigen Plan, der dann auch tatsächlich funktionierte. Maja machte Christopher zuerst hier und da Komplimente, zufällig begegnete sie ihm in der Freizeit. Es war leicht, herauszufinden, wo er wohnt und was er so machte. Dafür hatten Annie und Theo gesorgt, indem sie ihn beobachteten und verfolgten. Als sie dachten, sie müssten weiter gehen, begannen sie, ihm Briefe in Form von kleinen gelben Zettelchen zu schicken, an dem sie jeweils einen fliederfarbenen Schmetterling befestigten. Die Dinger gab es mal im 50er Pack im Discounter und sie hatten es anfangs für witzig empfunden. Christopher hatte nichts Unrechtes getan, er stieg nur nicht darauf ein. In einem einzigen Gespräch, das er mit Maja allein führte, hatte er versucht, sie davon abzubringen, im weiter aufzulauern. Er fühle sich ja geschmeichelt, hatte er gesagt, aber das dürfe nicht sein und dass sie für ihn nichts weiter als eine Schülerin sei, nicht mehr und nicht weniger als die anderen. Er hatte sie scherzeshalber Butterfly getauft und ihr gesagt, sie solle sich ihre Schmetterlinge für einen Jungen in ihrem Alter aufheben. Sie wolle keinen anderen, hatte Maja daraufhin geantwortet, sich auf ihn gestürzt und versucht, ihn zu küssen. Sie wusste, dass ihre Freunde sich mit einer Kamera versteckt hatten und warteten. Obwohl Christopher Maja direkt abwehrte und sich nichts zu Schulden kommen ließ, hatte es doch für ein paar brauchbare Bilder gereicht.

 

Annie war es gewesen, die die Bilder dann eines Nachts bei Christopher in den Briefkasten geworfen hatte. Auf die Rückseite hatten Sie Ort und Uhrzeit für den darauffolgenden Morgen – noch vor Schulbeginn – geschrieben, wo er sie treffen sollte. Doch er war nicht erschienen. Die Clique war frustriert, wussten sie doch nicht, was sie nun tun sollten. Sie hatten den Plan nicht zu Ende gedacht. Denn ab dem Zeitpunkt, als die Bilder im Briefkasten waren, hatten Sie es nicht mehr in der Hand. Und ab da ging es gewaltig schief. Denn es war nicht Christopher, der die Bilder fand, es war seine damalige Freundin. Und die wurde richtig wütend, sie wollte keine Erklärungen hören, nichts. Sie ließ dem Direktor die Bilder zukommen und der sorgte augenblicklich dafür, dass Christopher suspendiert wurde. Er hatte nie wieder Fuß fassen können.

 

Jetzt war er ganz nah vor ihrem Gesicht. Langsam strich er ihr eine Strähne aus ihrem Gesicht. Maja zuckte vor der Berührung zurück, soweit ihr das gelang. Christopher lachte verächtlich. Er ließ von ihr ab.

 

“Du enttäuschst mich, Katharina. Früher warst du wesentlich cooler. Wie cool ihr euch alle verhalten habt, als ich euch darauf ansprach. Geleugnet hast du es. Im Gegenteil, das Ganze noch schlimmer gemacht. Alles hab ich verloren, Katharina, alles! Wegen eines dummen Streichs! Aber du wirst dafür bezahlen, so wie deine Freunde dafür bezahlt haben.”

 

Er hatte sie tatsächlich konfrontiert, eines Abends kam er mit seinem Auto zum Treffpunkt der Jugendlichen. An seinem schwankenden Gang erkannten sie, dass er getrunken haben musste. Er stellte sie zur Rede, wollte, dass sie zugaben, wie übel sie ihm mitgespielt hatten. Aber die Wahrheit war, sie waren zu feige gewesen. Zu feige, dazu zu stehen und alles wieder irgendwie gerade zu biegen. David und Theo hatten sich vor die Mädchen gestellt und Christopher mit blöden Sprüchen provoziert, ihn als pädophil und abartig bezeichnet. Sie lachten ihn aus und dann geschah es, dass Christophers Verzweiflung in pure Wut umschlug. Er rannte auf Theo los, doch kurz bevor er zum Schlag ansetzte, besann er sich doch noch, drehte ich ruckartig um und rannte zurück zu seinem Auto.

 

“Wir dürfen ihn so nicht fahren lassen! Er ist sturzbesoffen!”, hatte Annie noch geschrien, während Maja sich in einer Art Schockstarre befand. Im Nachhinein die gleiche Schockstarre wie heute, nur dass sie damals nicht gefesselt war. Sie hätten ihn nicht stoppen können, Christopher fuhr mit quietschenden Reifen davon.

 

“Wie meinst du das, wie meine Freunde dafür bezahlt haben? Hast du Annie in die Klinik gebracht? Und hattest du etwas mit Julias Unfall zu tun?”

 

Christopher lachte: “Gut kombiniert, Katharina. Und bevor du jetzt auch noch nach Theo jammerst. Er hat mir nicht nur das Haus überlassen, um euch zu empfangen. Er hatte auch noch die Güte, sich ne Überdosis zu verpassen. Ich hab auch nur ein kleines bißchen nachgeholfen. Aber wen interessiert´s, er hat die Trennung von seiner Frau eben nicht verkraftet.”

 

Desinteressiert zuckte er mit den Achseln. Er wollte gerade weiter sprechen, doch da klingelte es an der Tür.

 

“Entschuldigt mich”, sagte Christopher und verschwand nach draussen.

 

“David,” zischte Maja, kaum dass er den Raum verlassen hatte. David war langsam zu sich gekommen, von Maja und Christopher unbemerkt hatte er es sogar geschafft, einen Arm aus den Fesseln zu lösen.

 

“Er ist verrückt geworden” Maja war außer sich. “Sei ruhig, Kat. Er hört uns noch.” David befreite auch Maja von ihren Fesseln und drückte etwas in die Hand. “Eine Waffe? Bist du genauso verrückt geworden?” Maja fühlte sich wie ein einem Alptraum. “Ja, eine Waffe, ich hatte mir eine besorgt, nachdem ich bei Julia den Schmetterling fand. Behalt sie, vielleicht brauchen wir sie noch.” Auf dem Flur hörten sie Schritte. David brachte sich hinter der Tür in Position.

 

Er nutzte den Überraschungsmoment als sich die Tür von außen öffnete und schlug Christopher mit einem gezielten Schlag K.O. Doch er war nicht allein gekommen. Der Mann, der da mit ihm den Raum betrat und der genauso überrascht schaute wie Maja, war Tom. Christopher reagierte geistesgegenwärtig und hinderte Tom vor der Flucht, indem er ihn in den Schwitzkasten nahm.

 

“Tom?” Maja hatte nicht geglaubt, dass es noch schlimmer kommen könnte. “Was hast du hier zu suchen, Tom?”

 

Sie schrie, fassungslos, fast flehentlich. Mit einem Blick, der nichts als Verachtung und Hass beinhaltete, warf er ihr die Worte nur so an den Kopf: “Christopher ist mein Bruder, Maja, oder soll ich doch lieber Kat sagen? Endlich ist es raus. Du widerst mich an und es ist endlich an der Zeit, dass ihr dafür bezahlt, was ihr unserer Familie angetan habt. Wir sind daran zerbrochen! Christopher war der Stolz der Familie und nachdem ihr mit ihm fertig ward, ist er abgestürzt. Betrunken hat er einen Unfall gebaut, er war schuld am Tod eines Familienvaters! Es passierte in der Nacht, als er euch das letzte Mal sah. Er wurde verurteilt und musste ins Gefängnis. Meine Mutter hat sich nie erholt, sie starb letztlich daran. Ich habe ihr geschworen, dass wir uns rächen werden.”

 

Tom hatte sich aus Davids Griff gelöst, während er sprach. Maja und Tom standen sich gegenüber und starrten einander an. Maja konnte nicht glauben, was sie da gerade gehört hatte. “Was hast du geglaubt, was passiert, Maja? Dass du damit davon kommst, nur weil du deinen Namen änderst?” Zwischenzeitlich kam auch Christopher wieder zu sich, Tom half ihm auf. “Als wir dich gefunden hatten, war es so leicht. Weil du einfach immer noch genauso naiv bist wie früher. Durch Tom war ich die ganze Zeit bei dir, wir mussten nur auf den richtigen Moment warten. Blut ist dicker als Wasser, Butterfly.” Christophers Gesicht verzog sich zu einem schiefen Grinsen, im selben Moment stach er zu. Das Messer traf David in den Oberkörper. Er hatte keine Chance zu reagieren und sackte sofort zusammen. Zusammengekrümmt blieb er am Boden liegen. Maja schrie entsetzt auf, erinnerte sich geistesgegenwärtig an die Waffe in ihrer Hand. Sie richtete diese auf Christopher und drückte ab. Tom stieß ihn zur Seite und warf sich selbst in die Schusslinie. Er taumelte gegen seinen Bruder und gemeinsam stürzten sie zu Boden. Christopher rappelte sich halb auf, zog Tom an sich und hielt ihn fest im Arm.

 

“D-du hast ihn getötet!” Christopher sah Maja an, die die Waffe jetzt wieder auf ihn richtete. Er flehte sie an “Was hast du getan? Wieder nimmst du mir alles!”

 

Er versuchte sich aufzurichten, taumelte auf Maja zu, sein Gesicht zu einer wilden Fratze verzogen. Maja wich einige Schritte zurück, sah jedoch keine Chance zum Entkommen. Christopher bemerkte den Schatten, der über Majas Gesicht huschte und hielt – irritiert von der plötzlichen Härte in ihrem Gesicht – inne. Verunsichert brachte er nur ein Wort heraus: “Maja.”

 

Maja stand entschlossen da. Das Zittern hatte aufgehört. “Wer hat hier wem alles genommen, Christopher? Heute morgen war ich noch glücklich verheiratet! Denkst du, es war leicht, damit zu leben? Glaubst du, die Schuldgefühle haben mich nicht beinahe erdrückt? Hass ist ein schlechter Ratgeber, Christopher, Rache macht alles immer schlimmer. Ach ja, und mein Name ist Kat.”, entgegnete sie und drückte erneut ab. Diesmal verfehlte sie ihr Ziel nicht. Der Schuss durchbrach Christophers Schädel und brachte ihn endgültig zum Schweigen.

 

David rappelte sich auf. “Da ist Kat ja wieder,” brachte er mit schmerzverzerrtem Gesicht hervor.

“Halt die Klappe,” Maja stand sichtlich unter Schock. “Komm, ich bring dich hier raus.”

37 thoughts on “Der fliederfarbene Schmetterling

      1. Super Story. Spannend bis zum Schluss. Ich weiß garnicht welche ich besser finden soll. Deine andere Geschichte gefällt mir auch sehr gut. Sie sind beide spannend aufgebaut und du kannst die Spannung auch halt bis das absolut überraschende Ende kommt. Echt genial!

  1. Finde die Geschichte sehr schön geschrieben. Sie lässt sich flüssig lesen und bleibt durchgehend spannend.
    Einzig den Anfang fand ich etwas holprig, du hast dich oft wiederholt (z.B. Kanzlei). Alles in allem aber ein super Geschichte, die es verdient hat ins E-book zu kommen. Ich lasse dir gerne mein Like da. LG

  2. Hallo Melli!

    Sehr fesselnde Geschichte, hat mir super gefallen. Anfags ist es noch – wie auch bereits eine Vorschreiberin geschrieben hat – etwas holprig, aber dann nimmt es Fahrt auf und sie lässt sich sehr gut und flüssig lesen! Mein Like hast du!

    LG, Florian

    PS. Ich lasse dir mal den Link zu meiner Geschichte da. Vlt hast du ja Zeit und Lust sie zu lesen und evtl ein kurzes Feedback zu hinterlassen. Würde mich darüber freuen – und vlt sogar über ein Like (aber wirklich nur, wenn du mmeinst, dass sie es verdient, weil sie dir gefallen hat).

    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/schach-matt

    1. Hallo Florian,
      vielen Dank, es freut mich sehr, wenn meine Geschichte die gefallen hat. Und das Holprige werde ich bei Gelegenheit dann wohl noch versuchen zu begradigen 😂
      Ich werde deine Geschichte auch noch lesen und kommentieren, wie sie mit gefallen hat.
      LG, Melli

  3. Das war spannend! Eine komplexe Geschichte sehr schlüssig erzählt und trotz der Fülle an Personen immer übersichtlich. An manchen Rückblick-Stellen kannst Du mit konsequenter Verwendung des Plusquamperfekts die Erzählung noch exakter werden lassen, aber insgesamt gefällt mir Dein Stil sehr. Toller Twist am Ende!

    1. Dankeschön für dein Feedback, das freut mich wirklich sehr 😊 Die ursprüngliche Fassung war tatsächlich auch um einiges länger, gerne hätte ich auch die verschiedenen Personen und deren Geschichten näher beleuchtet, aber das wäre dann keine Kurzgeschichte mehr gewesen.

  4. Moin Melli,

    auch hier wieder ne tolle Kurzgeschichte die du dir da ausgedacht hast. Die gefällt mir sogar noch n Tick besser als deine andere.
    Was für einen gemeinen, perfiden Plan doch Kinder stricken können. Der Plot war richtig gut und die Wendung zum Schluss war auch gut skizziert. Insgesamt war das ein richtig schönes Leseerlebnis. Hier und da zwar etwas holprig, aber dafür das es deine ersten Sachen sind die du geschrieben hast…richtig gut!

    LG Frank aka leonjoestick ( Der Ponyjäger)

  5. Liebe Melli – wahnsinn, ich bin wirklich begeistert!
    Der Einstieg war informativ, aber nicht zu lang und die Geschichte nahm dann schnell mehr an Fahrt auf.
    Der Plot war spannend, der Twist sehr gut gewählt und die Parameter wurden perfekt eingehalten.

    In dem “kurzen” Rahmen hast du eine sehr inhaltsstarke Geschichte geschrieben.
    Ich fand den Aufbau der Geschichte super und auch, wie du den Rückblick eingebaut hast – dies hat den Lesefluss nicht unterbrochen. Ich wollte unbedingt wissen, was in der Vergangenheit passiert ist.

    Den Einbau des Schmetterlings finde ich großartig. Aus eigentlich einem unbedeutenden Scherzartikel, hat sich ein großes Symbol entwickelt, was die Vergangenheit geprägt hat, alle verbindet und sogar in den Träumen auftaucht.

    Like ist gegeben 🙂

    LG, Ani

    http://www.wirschreibenzuhause.de/geschichten/der-schwur

  6. Spannend, komplex, überraschend. Ich liebe es, wie deine Texte Fahrt aufnehmen und man mit reingezogen wird. Auch die Story finde ich toll.
    Ich habe bei der Geschichte noch mehr das Gefühl, dass ich viel von dir persönlich darin finde – weil es auch so unglaublich authentisch klingt.
    Ich könnte mich auch nicht entscheiden.
    Liebe Grüße, Jenny /madame_papilio

  7. Liebe Jenny, vielen Dank für dein tolles Feedback! Es ist so schön zu lesen, wie die Geschichte bei dir ankommt. Auch, dass sie auf dich so authentisch wirkt, finde ich super und über diesen Satz hab ich mich am meisten gefreut. Ja, wer weiß, wieviel von Maja in mir steckt 😉
    Liebe Grüße, Melli

  8. Hallo Mellie, du hast einen sehr flüssigen Schreibstil. Das Symbol des Schmetterlings gefällt mir ebenfalls, da ich sie sehr apart finde.
    Mach weiter so.
    LG Minka
    P.S. Meine Geschichte heisst “Aimee`s Lächeln” Vielleicht hast du Lust, sie zu lesen, es würde mich freuen

  9. Hallo Melli,
    ich finde deine Geschichte unheimlich spannend, und sie ließ sich sehr flüssig lesen. Ich fand nichts „Holpriges“. Möglicherweise hast du das auch bereits korrigiert. Es hat mir sehr gefallen, wie du die Auffindesituation des Handys schilderst! Mit jedem Satz steigt die Spannung. Das war für meinen Geschmack perfekt gemacht. Auch den Twist am Ende, als sie wieder Kat ist, finde ich genial. Eine kleine Sache fand ich jedoch etwas unlogisch. Tom geht eine Beziehung mit ihr ein, heiratet sie sogar, um dann, zwei Jahre später endlich Rache zu üben. Warum so spät? Drei Jahre Liebe vorgaukeln!? Ist das möglich? Warum rächen sie sich nicht gleich, nachdem sie Kat wiedergefunden haben? Abgesehen davon, finde ich deine Geschichte einfach nur klasse. Ich habe mich großartig unterhalten und die Lesezeit genossen. Deshalb bekommst du von mir sehr gerne auch ein Like. 😊
    Liebe Grüße
    Angela
    PS: Falls du magst …, meine Geschichte heißt „Stunde der Vergeltung“ 😊
    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/stunde-der-vergeltung

    1. Vielen lieben Dank für dein tolles Feedback, ich freu mich wahnsinnig darüber 🙂 Nein, ich hab noch gar nichts behoben oder verändert an der Geschichte, ich lass sie erst mal so wie ich sie eingereicht habe und warte die Kritiken ab 😉
      Also, ursprünglich waren sie sogar noch länger zusammen, verheiratet und hatten Kinder, aber das fand sogar ich dann zu krass…haha. Aber mit drei Jahren Beziehung kann ich super leben, das geht doch schneller als man denkt. Ich finde schon, dass das möglich ist. Danke nochmal und ich switche mal schnell rüber zu deiner Geschichte 🙂 LG, Melli

  10. Liebe Melli,

    puh, erstmal Luft holen 😅 Eine wahnsinnig spannende und komplexe Geschichte hast du uns da präsentiert. Was für Auswirkungen ein vermeintlich harmloser Streich haben kann. Ich bin absolut begeistert.

    Die Wortwiederholungen am Anfang sind mir auch aufgefallen, lassen sich durch Synonyme aber leicht beheben 😊 Ansonsten finde ich deinen Schreibstil sehr flüssig, ich war die ganze Zeit in der Geschichte gefangen und wollte unbedingt wissen, welches dunkle Geheimnis dahintersteckt.

    Das Finale ist super. Dass Tom auch noch mit in der Sache verwickelt ist, war wirklich unerwartet. Das Detail mit dem Schmetterling hat mir sehr gut gefallen.

    Mir sind beim Lesen ein paar Kleinigkeiten aufgefallen:
    1. Sie kann es nicht abwarten, dass sich das Auto selbst verriegelt, weil sie zu große Angst hat. Im nächsten Abschnitt läuft sie allerdings zu Theos Haus und lässt das Auto stehen.
    2. Würde ein Referendar seiner Schülerin einen Kosenamen wie “Butterfly” geben, wenn er weiß, was für ihn auf dem Spiel steht? Auch wenn es nur scherzhaft ist…
    3. Wieso warten Tom und Christopher so lange auf die Rache? Für Tom ist es sicher nicht leicht, ihr seine Liebe vorzuspielen.

    Wie gesagt, es sind nur Kleinigkeiten, die an deiner tollen Leistung nichts ändern.

    Ich wünsche dir alles Gute und lasse dir gerne ein ❤ da.

    Liebe Grüße
    Sarah

    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/rache-ist-suess

    1. Hallo Sarah,
      vielen Dank für dein Feedback und dein Like, ich freue mich sehr darüber!
      Zu deinen Anmerkungen:
      1. Sie ist ja noch vorm Café, wo sie möglichst schnell weg möchte und sich beobachtet fühlt, deswegen das schnelle Verriegeln des Autos. Dann fährt sie ja zu Davids Haus, dort lässt sie das Auto stehen, da ihr Ziel – Theos Elternhaus – nur zwei Straßen weiter liegt. Ich hätte vielleicht die kurze Fahrt mit einbauen können, dass es schlüssiger wird.
      2. Manche Referendare sind gefühlt kaum älter als ihre Schüler und haben manchmal ein sehr lockeres Verhältnis zu ihren Schülern, das halte ich durchaus für möglich.
      3. Ach, 3 Jahre vergehen wie im Flug, auch das halte ich für möglich. Außerdem je länger man das Vertrauen, die Liebe usw. jemandem vorspielt, desto größer auch der Schock am Ende. Außerdem haben Christopher und Tom in der Zwischenzeit auch noch mit den Freunden zu tun, um die sie sich ja auch kümmern.
      Danke nochmal und ich lese deine Geschichte auch sehr gern.
      Liebe Grüße, Melli

      1. Liebe Melli,

        danke dir für deine Erläuterungen. Ich merke, du hast dir viele Gedanken zu den Hintergründen gemacht. Das gefällt mir sehr gut 😊 Ich hab da schon ganz andere Antworten auf Nachfragen gelesen.

        Zu Punkt 2 fällt mir ein, dass ich bei meinem Abendstudium einen Lehrer hatte, der nur wenige Jahre älter war als ich. Und ein anderer war sogar zwei Jahre jünger. Das war ein bisschen strange 😁 Aber damit muss man wohl rechnen, wenn man mit 30 noch ein Studium beginnt 😉

        Deine zweite Geschichte werde ich auch noch lesen, versprochen. Den Titel finde ich schonmal toll.

        Liebe Grüße
        Sarah

  11. Hallo Melli,
    tolle Geschichte hast du hier abgeliefert. Kompliment. Spannend und sie lässt sich flüssig lesen. Die Umsetzung des Parameters “Handy” hat mit gut gefallen. Der Twist am Ende ist gut überlegt. Ich weiß nicht, ob ich soweit gehen kann es einen Logikfehler zu nennen, aber die lange Wartezeit bis zur Rache fand ich etwas seltsam. Musste die (aus deiner Sicht) so lange sein, damit die Geschichte funktioniert?
    Aber alles in allem: Super Plot. Meine Stimme hast du.

    Es würde mich riesig freuen, wenn du die Zeit findest, auch mal bie mir vorbeizuschaun.

    Viele Grüße
    J. D.
    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/das-leben-eines-toten-mannes

  12. Liebe Melli

    Großes Kompliment für deine Geschichte.

    Sie hat mich gefesselt und mir sehr gut gefallen.
    Ich finde deine Grundidee hervorragend angelegt, die Handlung nachvollziehbar und stringent aufgebaut, die Protagonisten gut, den Schreibstil angenehm und unaufgeregt, die Dialoge realistisch und das Finale spannend und überraschend zugleich.

    Respekt!

    Dir ist etwas Großes gelungen.

    Man spürt deutlich, wie viel Arbeit und Energie in diese Geschichte geflossen sind.

    Wenn du gestattest, kritisiere ich eine winzige Kleinigkeit.
    Es haben sich da und dort kleine Zeichensetzungsfehler in die Geschichte geschlichen.
    Vor allem in Bezug auf die Wörtliche Rede.
    Achte in Zukunft auf die richtige Kombination und Reihenfolge von Kommas, Punkten und Anführungszeichen.

    Aber das war natürlich Kritik auf hohem Niveau.
    Nicht böse sein.

    Den Lesefluss hat das in keiner Weise gestört oder behindert.

    Noch einmal Danke für deine Geschichte und die gute Unterhaltung.

    Ich lasse dir sehr gerne ein Like da.
    Und ich hoffe, dass du noch viele Likes und Herzchen bekommen wirst.

    Ihr zwei ( du und deine Geschichte) habt es definitiv verdient.
    Ich hoffe, dass du es ins EBook schaffen wirst.
    Du bist auf einem guten Weg, dass es gelingt.

    Liebe Melli, ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg.

    Pass auf dich auf.

    Liebe Grüße, Swen Artmann (Artsneurosia)

    Vielleicht hast du ja Lust und Zeit, auch meine Story zu lesen.
    Über einen Kommentar würde ich mich sehr freuen.

    Meine Geschichte heißt:

    “Die silberne Katze”

    Ich danke dir.
    Swen

  13. Liebe Melli,

    du hast eine gut durchdachte Geschichte geschrieben mit einem schönen Twist am Ende. Sie ist flüssig zu lesen, wenngleich ich bei den Dialogen ab und zu nochmal schauen musste, wer da jetzt spricht (wenn jeder Sprecher z.B. in einer neuen Zeile beginnt, ist es etwas einfacher zu lesen, aber das ist mein persönliches Empfinden…).

    Ich bin schon gespannt auf deine zweite Geschichte!

    Viel Glück fürs Voting und weiterhin viel Freude am Schreiben,
    Yvonne/ voll.kreativ (Der goldene Pokal)
    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/der-goldene-pokal

  14. Hallo Melli, dann habe ich doch gleich noch deine andere Geschichte gelesen und wurde nicht enttäuscht 😉 ein Schmetterling ist ein gutes Symbol für die Geschichte, die Auswirkungen eines Streichs war gewaltig für viele unterschiedliche Leben. Manchmal kann ein Flügelschlag eben woanders ein Erdbeben auslösen… Auch hier hast du dir ein Like verdient und alles Gute für Dich. LG Melanie https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/blaues-mondlicht

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