aleyna.schreibtDie Geheimnisvolle Entführung

München 1:30 Uhr mitternachts.

Kathrin öffnet mit dem Schlüssel die Haustüre ihrer Wohnung. Als die Tür knackend zur Seite schwingt betritt sie zu zügig die Wohnung, läuft leise den engen Flur entlang und entdeckt die weiße Holztür des Schlafzimmers, die eine Spalt offen steht. Mit ihrem linkem Fuß stupst sie leicht die Tür zur Seite, knipst das Licht an und schleicht leise ins Zimmer. In dem Moment fällt ihr Blick auf das große Bett, darauf mit einer Decke eingedeckt eine bekannte Gestalt liegt und schläft.

Es ist ihr Freund Justus. Er ist fünfundzwanzig Jahre alt und ist vor zwei Jahren nach München zu seiner Freundin gezogen. Sie ist siebenundzwanzig Jahre alt, zwei Jahre älter als ihr Freund und arbeitet beruflich in Afrika in einer Hilforganisation als Krankenschwester. Durch den ganzen Stress, den sie während der Arbeit erlebt, hat sie keine Kraft noch sich mit ihrem Freund zu streiten, es sei denn es gäbe dringend einen nötigen Grund, den es nun auch gibt. Sie ist die Art von Frau, die ihre Gefühle oft vor ihm unterdrückt.

Kathrin nährt sich ihm, zieht vorsichtig die Decke zur Seite und nimmt aus der Tasche ihrer schwarzen Lederjacke eine Spritze, die mit Nakosenmittel befüllt ist. Mit den langen gepflegten Fingernägeln ihrer rechten Hand ertastet sie leicht seinen behaarten Arm, nährt die Nadel dicht an seiner Haut und sticht mit der Spritze hinein. Dass, was sie nun tut, ist etwas was nicht sie ist. Doch innerlich fühlt sie nur eins : Es ist das Richtige, um mit den Kapitel ihres Unglücks abzuschließen. In ihrem Augen bliebt ihr keine andere Wahl übrig. Justus hat ihr Herz gebrochen. In tausend kleine spitze Scherben.

Nachdem sie damit fertig ist, klingelt schließlich ihr Handy in der Hosentasche. Sie atmet tief durch und nimmt dem Hörer entgegen. Sie ahnt, wer es nur sein kann.

,,Hey”, Vor Müdigkeit ist ihre Stimme heißer.

Und tasächlich. Das ist er, Markus. Er hat die Entführung gegründet, wobei Kathrin nun eine riesen Rolle spielt.

,,Hey, ist alles soweit in Ordnung? Hast du ihm die Spritze gegeben?”, fragt Markus.

,,Ja, das habe ich.”, seufzt sie und fährt fort : ,,Nun muss ich ihn jetzt zum Auto tragen, was allerdings nicht einfach sein wird. Deshalb werde ich meinen Nachbarn eine Lüge vorwerfen, damit er mir dabei hilft”

,,Hälst du es wirklich für sinnvoll? Er könnte doch von unserer Entführung mitbekommen?”

,,Ach, mach dir darüber keine Sorgen. Wie selten ich auch aus beruflichen Gründen zu Hause bin, habe ich schon ein Auge auf Nachbarn, die zu naive für solche Dinge sind, um sie logisch zu verstehen. Sorge nur dafür, dass du dich im Auto nicht blicken lässt. Ja?” Hastig legt sie auf und steckt ihr Handy in ihre Hosentasche.

Nachdem sie Justus eilig bis zur Haustür getragen hat, stellt sie ihn auf dem Boden ab. Dann klopft sie mit ihren fünf Fingerknochen gegenüber an die Tür. Dort wohnt ein junger Mann, er arbeitslos ist und eine geistige Behinderung hat. Er glaubt viele Dinge, die nicht stimmen.

Kurz darauf öffnet sich die Tür.

,,Oh, guten Abend Kathrin. Ist etwas Schlimmes passiert? Warum liegt Justus denn auf dem Boden?”, Sein Gesicht verfärbt sich vor Angst kreidebleich.

,,Nein, keine Sorge. Er hat nur heute eine Nachuntersuchung im Krankenhaus und die Klinik ist etwas weit weg. Leider hat er letzte Nacht wieder zu viel getrunken, da er mit seiner Migräne nicht zurechtkommt. Da ich ihn nicht wach bekomme, könntest du mir bitte helfen ihn zum Auto zu tragen? Dort kann er noch in Ruhe weiter schlafen”, lügt sie.

,,Ja, sicher doch”, antwortet ihr Nachbar und hilft ihr.

Im Auto angekommen, prustet sie erleichtert. Als er sich nickend aus der Fläche entfernt, steigt sie zügig ins Auto und setzt sich am Steuer. Markus löst sich aus seinem Versteck. Hastig setzte sich am Beifahrersitz neben sie.

Während er damit beschäftigt ist sich mit dem Sicherheitsgurt anzuschnallen, lacht er laut auf :,,Auf so intelligente Notlösungen zu kommen gelingt mir nicht mal.”

Sie sieht ihm in die Augen. ,,Es mag sein. Doch das, was du mit Justus anstellst, überlasse ich schön dir. Sicher stehe ich dir zu Hilfe, aber trotz allem ist das etwas, was du besser wissen musst als ich. Schließlich bist du an dem Todesfall deiner jungen Schwester daran betroffen, da du sie tot vor deinen Augen gesehen hast. Laut deiner Erzählung ist es wirklich heftig, was du gesehen hast.”,

,,Genau, so ist es “, antwortet Markus, schwieg kurz und spricht weiter ,,Diesen Schmerz den ich bis heute in mir trage, werde ich Justus heimzahlen. Und wie ich es werde … Er hat mein Leben zerrstört”

Kathrin keucht trocken : ,,Du wirst scheinbar erstaunt sein, dass ich es dir sage. Aber er hat mein Leben auch zerrstört. Ich nehme nicht als Spaß daran teil meinen Freund zu entführen.”

Bereits sind sie da, in einer alten Metallfabrik mitten in München, wo die Entführung stattfinden sollte. Seit vielen Jahren steht sie leer. Justus tragen sie in einem engen Raum und legen ihn auf dem staubigen Fußboden. Markus ist blind. Er bückt sich und tastet mit seinen dünnen Fingern vorsichtig auf seine Jogginghose nach Justus Handy. Laut Kathrins Beschreibung befindet es sich in seiner Hosentasche. Als er es findet, zieht er es aus seiner Hosentasche heraus und tauscht es gegen sein Handy aus.

,,Los gehen wir”, flüstert Kathrin rasch, hakt sich mit ihrem Arm an seinen Ellenbogen ein und eilen sich aus dem Raum. Schwungvoll fällt die Tür hinter ihnen ins Schloss.

Drei Stunden später öffnet er nun seine Glieder und reibt sich die Augen. Er ist wach. Durch den gehäuften Staub, der sich tief unter seinen Fingernägeln vergraben hat und bereits im ganzen Körper zerrstreut ist, wird ihm nun Bewusst in fremder Umgebung zu sein. Schließlich liegt er auch auf steinharten Betonboden in einem kalten engen Raum. Er erinnert sich, als er gestern Abend wie gewohnt ins Bett ging. Doch er wie kommt es dann Zustande hier zu landen? Welche Gründe verbergen sich dahinter? Was hat er getan? Er will schnell wie möglich verschwinden. Er steht auf und taumelt zur Tür. Wie oft Justus versuchte es zu öffnen, gelingt es ihm nicht. Denn, sie ist geschlossen.

Plötzlich vibriert das Handy in seiner Jogginghosentasche laut auf und eine weibliche Stimme beginnt zu sprechen : ,,Es ist 4:13″

Sein Gehör gibt ihm das Zeichen, dass das Handy sich in seiner Hosentasche befindet.

Als er es aus der Hosentasche nimmt, hält er in der Hand ein weißes I Phone, was ihm allerdings nicht gehört. Was hat ein fremdes Handy dann in seiner Hosentasche zu suchen? Er blickt mit weit gerissen Augen zum leuchtenden Bildschirm und liest stotternd die Aufschrift vor :

,,Hey Justus. Ich werde dir nicht sagen, wer ich bin. Schließlich kennen wir uns beide nicht. Sicherlich fragst du dich, warum du hier bist. Hiermit werde ich dir nur den Grund hierhin verraten, wenn du alle Aufgaben bestehst, die ich mir überlegt habe. Vielleicht findest du es selbst an Hand der Aufgaben heraus, wieso du hier bist. Den genau du bist nicht umsonst hier. Sondern für einen ganz bestimmten Grund. Ein Hinweiß gebe ich dir dazu noch. Du bist daran betroffen, weshalb ich heute so geworden bin, wie ich nie sein wollte. Ich gehe davon aus, dass du die Kraft dazu nicht haben wirst jede Aufgabe zu bestehen. Ingesamt gibt es drei Aufgaben. Worauf du dich gefasst machen kannst in großer Gefahr zu sein. Entweder du gibst dir selbst erleidend eine Chance, sodass du zu mir gelangst und nach unserem Gespräch flüchten kannst oder du bleibst für immer hier gefangen und ich ermorde deine Freundin Kathrin. Für was du dich entscheidest bleibt dir überlassen. Falls du dich jedoch dazu entscheiden solltest meine Aufgaben zu erfüllen, gehe nun zur Tür und gebe Bescheid. Wenn du nach dreißig Sekunden noch nicht angelangt bist hast du verloren und ich werde deine Freundin Kathrin ermorden. Somit wirst du für immer hier gefangen bleiben”

Justus Hände beginnen stark zu zittern. Vor Schreck lässt er das Handy aus der Hand fallen, eilt ohne nachzudenken zur Tür und schlutzt ängstlich :,, Ich weiß zwar nicht, was ich getan habe, aber ich werde deine Aufgaben erfüllen”

Wie viele Fragen sich in seinem Kopf angehäuft haben, bleibt ihm trotz allem keine Zeit groß darüber nachzudenken. Ihm ist klar, dass er Kathrin nicht leiden sehen will. In seinem Augen geht es darum ihr das Leben zu retten. Das ist sein Ziel.

Eine fremde Stimme meldet sich zu Wort : ,,Okay, warte hier, die Tür wird für dich geöffnet.”

Als sich die Tür öffnet, tretet Justus einen Schritt nach vorn. Unter seinen Füßen spürt er das wackeligen Gitter. In der Halle ist es still. Kein einiges Licht brennt. Justus Augen nehmen kein einziges Augenlicht war. Er fühlte sich blind. Sein Herz beginnt vor Angst rasend zu pochen. Stocksteif bleibt er fest angewurzelt stehen. In seinen Gedanken versunken stellt er sich die Frage, welche Aufgaben auf ihn zukommen werden.

Aron ist Mitglied der Entführung und gibt Markus Beschreibungen, was Justus tut oder auch, wie es mit dem Vorbereitungen läuft. Das ganze wird von Kameras an den Computer weitergeleitet.

Markus starrt zum Computer und beginnt zu flüstern : ,,Kathrin ist mit einem Seil an einer Stahlsäule gefesselt worden. Es ist nur für diesen Moment. Schließlich weißt du selbst, dass Kathrin sich für die erste Aufgabe bereit gestellt hat. Es wurde ihr ein Messer mitgegeben, falls beim Lösen der Seile Probleme auftreten sollten. Justus weiß davon alles natürlich noch nichts. Er scheint große Angst zu haben”

,,Gut, so soll es sein”, Markus grinst breit. ,,Kathrin ist eine große Stütze für mich. Nun ist es Zeit mit dem Aufgaben zu beginnen”

Markus bedient den Lautsprecher und wird Justus sagen, was er tun soll. Er drückt mit seinem Daumen auf dem kleinen rundformigen Knopf und beginnt zu sprechen : ,,Justus, da bist du also. Nun hast du dich entschieden meine Aufgaben zu erfüllen. Bevor ich mit der ersten Aufgabe beginne, sage ich dir die Regeln: 1. Wenn du dich bei einer Aufgabe vertust, hast du verloren und ich werde Kathrin ermorden.
2. das gleiche gilt auch, wenn du dich für irgendeine Aufgabe verweigerst.

Nun kommen wir zu deiner ersten Aufgabe : laufe barfuß die seile entloslange Treppe hinauf. Es mag sich leicht anhören. Doch genau, so wird es nicht sein. Denn auf dem jedes der Treppenstufen befindet sich etwas sehr erschmerzliches. Die Treppe befindet sich vor dir. Doch da du sicherlich nichts siehst, kannst du es ja auch nicht wissen. Für die Aufgabe hast nun fünf Sekunden Zeit. Also nichts wie los”

Langsam erbebt er seinen rechten Fuß zur ersten Treppenstufe und spürt unter seinen Fers tausende nadelspitze Scherben, die sich tief unter seiner Haut sikern. Vor Schmerz schillt es stöhnend aus seiner Stimme. Tränen fließen blitzschnell über seine bleichen Wangen, als die Scherben immer tiefen in seine Haut stechen. Es kommt ihn vor, als würden Millionen der kleinen Glas splitter unter seinen Fersen fest, wie ein Anker unter Wasser stecken bleiben. Unter seinen Fersen empfindet er nun auch den freuerheiß brennenden Schmerz der offenen Wunden, die sich durch den Scherben gebildet haben und seine Nase nimmt den Geruch vom frischem Blut war.

Als er sein linkes Fuß auf die nächste Treppenstufe erhebt, hört er plötzlich ein schallendes Wimmern einer weiblichen Stimme. Rückartig dreht er sich um, in welcher Richtung er es gehört hat. Er erkennt die Stimme und weiß wer es nur sein kann. Kathrin, die Liebe seines Lebens. Justus Augen verfärben sich vor Scham und Angst rot. Ihr leidende Stimme schmerzt ihm. Es ist privat schon nicht einfach für ihn, wenn sie oftmals vor ihm ihre Gefühle verschweigt. In den letzten Wochen ist es ihm ganz besonders aufgefallen, wie sie Abends lieber Spaziergänge ohne ihm treibt oder im Badezimmer nicht durch den üblichen Frauengründen bleibt, sondern unter Tränen untergossen weint. Hat er etwa etwas getan, was sie aus der Fassung bringt kaum ein Wort mit ihm zu sprechen? Wenn es so wäre, was wäre es? Er kann sich jeweils nicht daran erinnern ihr jeweils das Herz gebrochen zu haben. Könnte es mit der Entführung zusammenhängen? Justus senkt tränend den Kopf nach unten. Er hat Angst. Angst um sein Leben. Angst um Kathrin. Was wäre, wenn er es nicht schaffen wird? Was soll er tun? Die Stimme seiner Freundin nachgehen und sie retten?

,,Justus helfe mir bitte. Befreie mich. Der Mann lügt. Ich kann dir alles erklären. Bitte befreie mich. Er wird nicht mich ermorden, sondern dich. Die Treppe ist eine Falle. Laufe sie nicht hoch. Wenn du die Treppen herunter läufst, biege rechts ab und laufe geradeaus, bis zu mich fühlen kannst” , jammert sie.

Justus kennt Kathrin und in seinen Augen bleibt ihn keine Wahl übrig, als ihr zu vertrauen. Doch, was wäre wenn ihre Anweisungen nicht stimmen und Kathrin sich an ihm ertappt, um ihn eine Falle zu stellen, sodass er in große Gefahr ist?

Als Justus mit zitternden Fingern über ihre genässtes Gesicht gleitet, um ihre Tränen abzuwischen, flüstert er : ,,Hey, ich bin bei dir. Erkläre es mir, wenn das hier alles vorbei ist. Ja? Ich befreie dich”

Justus Zeit ist abgelaufen. Während er noch damit beschäftigt ist, sie zu befreien, spürt er plötzlich wuchtige Faustschläge in sein Gesicht schlagen. In dem Moment verliert Justus sein Bewusstsein und fällt mit seinem Hinterkopf zu Boden.

Eilig löst sich Kathrin mit dem Messser von den schwere Seilen und hilft Thomas beim fesseln. Thomas ist ein weiterer Mitglied der Entführung. Er hat ein gutes Gehör und er fühlt, wo sich eine Person befinet. Er ist der jenige, der Justus geschlagen hat. Kathrin ist es gelungen ihn für die Aufgabe zu ihrem Bann zu locken. Allerdings hat Kathrin gelogen und Justus hat ihr geglaubt.

Justus wird am nächsten Morgen wach. Er kann kein einziges Licht wahrnehmen, da seine Augen mit einem Tuch stramm zugebunden sind. Er sitzt im Stuhl und fühlt die eng umringende Metallkette im ganzen Körper. Justus versteht nicht, was das hier zu bedeuten hat? Was hatte er getan?

Thomas ist am Laptop vor ihn, der auf einem anderem Stuhl platziert ist und drückt mit der Maus, auf die Sprachdatei, um sie zu öffnen.

Justus zittert vor Angst. Seine eigene Stimme dringt ihm plötzlich in den Ohren. Doch es kommt ihm fremd vor.

Hallo Abena, Ich kenne dich gut und weiß unter welchen Umständen du aufwächst. Zu Hause beschäftigen dich oft die Gedanken, wieso du in der Schule ausgegrenzt wirst und sie dich tagtäglich beschimpfen. Schließlich sprichst du gut Deutsch, doch du hast afrikanische Wurzeln, da dein Vater in Afrika geboren wurde. Du fühlst dich oftmals traurig, weil du keine Freunde hast und nur beschimpft wirst. Ihnen muss ich leider zu stimmen, dass du wie viele andere Ausländer nicht hierhin gehörst. Schon gar nicht auf der Welt. Du siehst also, dass Menschen dich nicht akzeptieren. Genau dazu gehöre ich. Ziemlich unintellligent von dir, ziemlich schnell Seiten zu vertrauen, obwohl es den eigendlichen Inhalt nicht entspricht. Ich weiß wie du dich fühlst. Doch es ist Zeit, dich innerlich mehr zu verletzen. Solltest du meinen Anweisungen nicht folgen, so werde ich deinen Eltern und deinen Bruder Justus töten. Da du dich sowieso von der Außenwelt betrengt fühlst, gibt es nur eine Lösung. Du musst dir das Leben nehmen. Glaub mir, deine Eltern und dein Bruder wollen dich nicht. Sie werden auch ohne dich glücklich sein. Hiermit gebe ich dir Möglichkeiten, wie du es tun kannst. Du musst dir deine Pulsadern mit einer Rassierklinge oder mit einem Messer ganz tief aufschneiden oder du schlugst viele Tabletten mit Wasser herunter. Also lieber tot sein, als jeden Tag traurig.

Markus drückt auf dem Knopf, um den Lautsprecher zu bedienen :

,,Tja Justus, du hast es nicht geschafft meine Aufgaben zu erfüllen. Bei der ersten hast du schon daneben gehauen.
Doch da ich doch nicht so fies sein will, habe ich beschlossen, dich mit Kathrin zu befreien, wenn du meine Fragen beantwortest. Warum hast du meine Schwester Abena dazu gebracht ihr das Leben nehmen zu lassen? Ist dir eigendlich bewusst, was du da eingestellt hast mit einer Seite, die als Austausch Platzform für Jugendliche aus anderen Nationalitäten gillt, ins besondere meine Schwester reinzulegen und dir nen Schwachsinn auszudenken, won wegen sie gehört nicht auf die Welt und wenn sie sich das Leben nimmt, wirst du meine Eltern und mich töten? Bitte was ging damals in deinem Kopf vor, Abena als Drohung sich selbst zu töten? Du kannst dir nicht vorstellen, wie es mich körperlich und psychisch aus der Fassung gebracht hat und wie es mir heute geht? Meine Eltern sind darüber wie ich nun auch sprachlos. Meine Mutter ist schwer traumatisiert und mein Vater hatte ein Schlaganfall. Und ich? Nun ja, ich habe ein Unfall gebaut. Ich habe versucht für meine Eltern da zu sein, für sie stark zu sein. Ich habe für meine Eltern meinen Job zum Krankenpfleger weitergeführt, da sie weiterhin zum arbeiten nicht mehr fähig waren. Ich habe meine Mutter im Haushalt geholfen. Ich bin für meine Eltern einkaufen gegangen. Ich habe mich bemüht stark zu bleiben. Doch irgendwann gelangt es mir nicht mehr, weil ich habe eines Tages ein Autounfall erlebt habe, dadurch ich blind geworden bin. Als wir alle Abena in ihrem Zimmer voller Blut gesehen haben, als sie ein Messer in der Hand hatte, war das für uns ein schockierender Moment. Sie war erst sechszehn, ein junges zielstrebiges Mädchen und anstatt mit der Seite ihr Hoffnung zu schenken passiert soetwas. Dein Ziel war es meine Famillie zu zerrstören stimm’s? Du hast es zwar als Rassist erreicht. Doch darum wirst du nicht so schnell entkommen. Ich habe beschlossen die Polizei nicht einzuschalten, weil ich dir mit eigenen Händen schmerz zufügen möchte. Den Schmerz, dass durch den Tod meiner Schwester meine Eltern schwer krank geworden sind und ich blind bin, ist für mich eine große Last, die ich in mir trage. Es fühlt sich an, als wäre mein Köper aus Feuer bestehen. Ich kann es heute immer noch nicht fassen, dass du es wirklich getan hast. Wozu?”

Justus beginnt ängstlich zu stammeln :
,,Ich …. ka…nn mich da … da … ran nicht erinnern. Ich weiß nur, dass ich mal Alkoholiker war und Dinge tat, die nicht wollte und ich mich in großenteils nicht erinnern kann. Diese Handlung kann natürlich eines der Dinge sein. Ich weiß nicht warum ich es getan habe. Ich erinnere mich nicht.”

,,Stell, dich verdammt noch mal nicht an, rück’s raus mit der Sprache. Wieso hast du es getan?” Markus Stimme erhebt sich vor Wut immer lauter. Wort zu Wort.

,,Ich weiß es nicht”

Markus schaltet den Lautsprecher aus.

Kathrin stürmt ins Büro. Senkend blickt sie Markus in die Augen.

,,Ich kann es nicht zulassen, dass du ihn tötest Markus. Mir selbst ist klar, er hat ein riesen Fehler begannen, dies ich ihm nicht verzeihen werde. Aber bitte du weiß doch selbst, was es heißt einen Menschen zu verlieren. Bist du wirklich so sehr davon überzeugt einen Menschen das Leben zu nehmen, obwohl du selbst weißt, was es bedeutet?

,,Kathrin, was geht hier vor, dass du dich verweigerst?” fragt Markus

,,Ich möchte nicht erleben, wie er sein Leben verliert. Ich kann es nicht tun. Auch, wenn ich keine Liebe mehr zu Justus empfinde, wird er immer ein Teil meines Herzens bleiben. Ich kann es einfach nicht zulassen” Brennende Tränen fließen ihr über die Wangen. ,,Wie auch alle anderen ist er ein Mensch auf der Welt. Was wir beide tun, ist nicht fair”

,,Natürlich ist es fair” kommentiert er.

,,Nein Markus”,  Vor Wut erhebt sich Kathrins Stimme schrill ,,Ja, mein Freund war ein Rassist, worüber ich sehr verletzt bin. Sowohl hat er dein und mein Leben zerstört. Dennoch sehe ich es nicht als Lösung ihn zu töten. Ich werde es selbst nicht tun und lasse auch nicht zu,  dass es für mich Thomas oder Aron tun”

,,Du hast kein Recht es zu bestimmen”

,,Doch und wie ich es habe. Beruflich erlebe ich hautnah den Tod von Menschen. Und meinen Ex-Freund kann ich es nicht antun. Soetwas gehört sich nicht. Denkst du, Abena würde glücklich darüber sein, über deinen Plan einen Menschen zu töten?”

Markus stichen plötzlich ihre Worte tief im Magen. Er zuckt sein Körper zusammen und schüttelt schweigsam den Kopf.

,,Das denke ich auch nicht. Ja, Justus hat leider einen großen Fehler begangen. Und sind wir mal ehrlich. Jeder macht Fehler und was wir hier mit ihm bereits angestellt haben ist schon schlimm genug. Ob du es glauben willst oder nicht,  haben wir auch einen großen Fehler begannen ihn zu entführen.
Um es uns allen gerecht zu machen,  schlage ich vor,  die Polizei über unsere und Justust Tat zu imformieren”

Markus nickt und wischt sich die Tränen mit seiner Bluse.

 

20 thoughts on “Die Geheimnisvolle Entführung

  1. Sehr spannende und komplexe Geschichte. Ich mag die Kreativität, mit der du ans Werk gegangen bist. Mit jedem Absatz war ich mir unsicher, wer von den Beteiligten nun der oder die Böse ist. Das Ende finde ich gut gelöst und deine Figuren Kathrin und Markus haben sich auch deutlich entwickelt.

    Außerdem möchte ich hervorheben, dass du ja die gesamte Geschichte auf dem Smartphone geschrieben hast. Davor ziehe ich wirklich virtuell den Hut! Ganz ehrlich, ich könnte niemals so einen Plot mit so vielen Figuren auf einem kleinen Handy zusammenstellen. 👍 Weiter so!

    Liebe Grüße, Natasha aka natasha_schreibt

    1. Vielen Lieben Dank für deine Worte. Das freut mich sehr zu hören. Deine Worte rühren mich sehr. ❤ Ich habe wirklich sehr viel Spaß beim Schreiben und mein Wunsch ist es Autorin zu werden. Für mich gibt es nichts schöneres als das schreiben. Ich denke mal so ist es bei dir auch. 🙂

      1. Vielen Lieben Dank für deine Worte. Das freut mich sehr zu hören. Deine Worte rühren mich sehr. ❤ Ich habe wirklich sehr viel Spaß beim Schreiben und mein Wunsch ist es Autorin zu werden. Für mich gibt es nichts schöneres als das schreiben. Ich denke mal so ist es bei dir auch. 🙂

  2. Liebe Aleyna,
    krass, was für ein harter Tobak😨 Mit dem Ende habe ich echt nicht gerechnet! Auch die Tatsache, dass der Justus die Aufgaben lösen sollte, hat mir echt gefallen!!
    Eine Idee habe ich jedoch, die -meiner Meinung nach- die spannende Grundidee noch mehr unterstreichen könnte . Wie wäre es gewesen, die ganze Story aus der Sicht von Justus zu schildern und da zu beginnen, wo er im Halbschlaf die Spritze kriegt? Er könnte dann vielleicht denken, dass er das mit der Spritze nur träumt und dann mit einem brummenden Schädel ahnungslos erwachen? So wäre ich als Leser noch stärker gefesselt gewesen, als ich es schon war😃 und vielleicht wäre es auch noch eine Möglichkeit, zu Beginn noch mehr die Gedanken von Justus zu schildern, aber das ist auch eine Geschmackssache🌷.
    Ich habe ja schon bei Instagram geschrieben: Du hast meinen allergrößten Respekt!!!!

    Viele herzliche Grüße
    Christina/chris.tina (Vollende…t)

    1. Guten Abend Christina, ich danke dir von Herzen für deine Worte. Das rührt mich sehr. ❤🌸 und ich finde gut, dass du Verbesserungsvorschläge gibst. 🙂 Ja, deine Nachricht habe ich auf Instagram gesehen und ich möchte mich für dein Kommentar bedanken. Für deine so lieben Worte. 😊Da geht mir echt das Herz auf.

      Wie heißt den deine Geschichte? Ich lese sie auch sehr gerne.

      Liebe Grüße

    2. Liebe Aleyna, du hast so wahnsinnig viele Ideen in diese Kurzgeschichte gepackt. Gerade die Idee, das Justus verschiedene Aufgaben lösen muss, finde ich einen tollen Ansatz. Ich finde Christinas Vorschlag super, die Geschichte aus Justus Sicht zu schreiben. Dann wäre das ganze noch spannender.
      Manche Sätze müsste man nochmal überarbeiten, damit sie stimmiger und knackiger sind – ABER
      das ist Wahnsinn, dass du das mit dem Handy geschrieben hast!
      Wenn das dein großer Traum ist, dann gib nicht auf. Liebe Grüße Jenny /madame_papilio

      1. Vielen Lieben Dank für deine Worte. ❤ und auch für den Tipp. Und es freut mich, dass dir meine Geschichte gefällt. 😊Was das Schreiben betrifft habe ich noch nicht so viel Erfahrung, doch ich denke das wird nach der Zeit alles kommen. Bezüglich meinen Fehlern liegt es wegen meiner Seheinschränkung und bemerke sie meistens gar nicht oder kaum. Da ich nur die Möglichkeit habe auf dem Handy zu schreiben, nutze ich es ind bin darüber sehr dankbar.

  3. Liebe Aleyna,
    ich freue mich, dass du dich freust und ich meine das alles wirklich ehrlich🤗👌. Glaub weiterhin an dich!!!
    Meine Geschichte heißt „Vollende…t“ und würde mich über eine Rückmeldung von dir freuen🌷.

    Viele herzliche Grüße
    Christina

  4. Moin Aleyna,

    nun habe ich mir deine Geschichte auch endlich mal durchgelesen und ich muss sagen : TOP Storie, gut durchdacht. Ein wirklich guter Plot.
    Träume sind dafür da um ausgelebt zu werden. Also schreibe, schreibe und schreibe…meinen Respekt hast du!
    Könnte ich 2 mal liken, würde ich es tun..Einmal für deine Geschichte und einmal für deinen Mut!

    LG Frank aka leonjoestick ( Geschichte: Der Ponyjäger)

  5. Liebe Aleyna, deine Geschichte ist großartig!
    Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
    Ich selbst bin großer Fan von solchen “Aufgaben lösen” in Geschichten. Das macht es spannend und passt meiner Meinung nach perfekt zu Psychothrillern 😉
    Du hast es geschafft eine Menge Infos und Szenenwechsel in deiner Story zu verarbeiten und es wirkt nicht gehetzt, trotz geringem Platz durch der Kurzgrschichten-Vorgaben!
    Du hast auf jeden Fall großes Potenzial – mach weiter so!!

    Die Tatsache, mit welchen Hürden du deinen Geschichten schreibst, hat meinen vollen Respekt und schadet der Geschichte in keinster Weise.
    Lediglich eine paar Rechtschreibfehler oder Kanten beim Satzbau haben sich eingeschlichen, die vielleicht ausgebessert werden sollten (evtl von einem Testleser), aber das ist meckern auf hohem Niveau!

    Like ist gegeben😊

    LG, Ani

    http://www.wirschreibenzuhause.de/geschichten/der-schwur

  6. Hallo Aleyna, eine spannende Geschichte hast Du Dir ausgedacht, unerwartet die Idee, dass die eigene Freundin dahintersteckt und dann nochmal der Twist am Schluss mit einer wertvollen Moral – schön ausgefeilt. Auch ich hatte überlegt, ob es einen Versuch wert wäre, mit Justus‘ Erleben einzusteigen, dann könnte man das langsame Enttarnen der Figuren im Hintergrund noch überraschender gestalten. Ich finde es bemerkenswert, solch eine komplexe Geschichte komplett am Handy zu stricken. Ich weiß, wie anstrengend das schon unter normalen Umständen für die Augen sein kann. An der ein oder anderen Formulierung und Redensart kannst Du vielleicht noch ein wenig feilen, aber das geht uns schließlich allen so – wir sind auf einem Weg. Ganz viel Lesen, ganz viel Hören, und weiter Schreiben – ich glaube fest, das bringt Dich Deinem Traum immer näher. Ich glaube, es gibt sogar Apps, die diktierte Sprache in Schrift umwandeln – bestimmt geht sowas auch am Handy. Ich weiß nicht, ob das etwas für Dich sein könnte, oder ob dann das gefühlte „Schreiberlebnis“ verloren geht – ich wollte Dir nur die Idee einmal hier lassen. Liebe Grüße, Mona

    1. Hallo Mona, ich danke dir von Herzen für deine Worte. Es freut mich sehr zu hören🌸😊und bezüglich zu meinem Schreibstill weiß ich selbst, dass ich nicht die Beste darin bin. Doch ich lese wirklich viel und höre auch gerne Hörbücher. Nur irgendwie möchte ich meinen eigenen Still entwickeln und das finde ich nicht so einfach. Jedoch macht mir das Schreiben ganz viel Spaß und könnte mir im Leben nichts schöneres Vorstellen. Bezüglich zu deiner Idee mit dem Apps, wo man das gesprochene schriftlich umwandeln kann. Ich schreibe lieber. Das diktieren wäre mir zu unübersichtlich. Nun finde ich es sehr nett, dass du an mich denkst. 😊

  7. Hi, erst mal ein dickes Kompliment – zu schreiben, wenn man nur 10 Prozent Sehvermögen auf einem Auge hat, chapeau.
    Zur Story: an sich finde ich sie schon recht gut, allerdings ist sie mir an manchen Stellen etwas wirr geschrieben. Ich vermisse z.B. den Augenblick auf der Treppe, in dem zu ersehen war, dass Justus zu Kathrin zurück gelaufen ist. Sie hat mit ihm gesprochen, und plötzlich ist er bei ihr… Da fehlt mir irgendwie ein Stück. Und dann hast du glaub ich einmal den falschen Namen benutzt; bei der Erinnerung mit dem Mädchen. Der Bruder ist doch Markus gewesen, oder? Du hast geschrieben, dass Justus bedroht wurde…

    Abgesehen davon kann ich nur noch mal meine Anerkennung wiederholen 👍 🙂

  8. Liebe Aleyna, bezüglich der Tatsache, trotz extrem starker Einschränkungen zu schreiben, und das auch noch auf dem Smartphone zu tun, zolle ich Dir tiefen Respekt!

    Deine Geschichte hat eine sehr gute Ausgangsidee und auch einen Roten Faden, der sich durchzieht; am Ende gibt`s auch noch eine unerwartete Wendung. Das ist alles hilfreich für eine packende Story. Hol` Dir beim nächsten Mal doch einfach noch Hilfe dazu, die Dich dabei unterstützt, stilistische Feinheiten oder andere Tücken herauszuarbeiten oder auszubessern! Ich kenne mehrere Autoren-Teams, die gemeinsam kreativ sind. Dann sollte sich Dein Traum vom Schreiben vielleicht erfülllen!

    In diesem Sinne wünsche ich Dir kollegiale Grüße!
    Kathrin aka scripturine / Die Nacht, in der das Fürchten wohnt

  9. Liebe Aleyna,

    ich finde es schön, dass wir uns auf Instagram gefunden haben. In den Kommentaren habe ich gelesen, unter welchen Bedingungen diese Geschichte entstanden ist.
    Du hast wirklich spannende Ideen und man möchte wissen, wie es weitergeht.
    Mein Like hast du. Ich wünsche dir alles Gute und weiterhin viel Freude beim Schreiben. Es ist wichtig, dass man das macht, was einen glücklich macht!

    Liebe Grüße
    Nina
    (Geschichte: „Tot, ohne zu sterben“)

  10. Liebe Aleyna,

    mein ❤ hab ich dir bereits vor ein paar Tagen gegeben und nun folgt endlich der versprochene Kommentar. Bitte entschuldige die Verspätung 😊

    Ich habe deine Geschichte sehr gerne gelesen. Mir gefällt deine Grundidee – sie ist spannend, hat Potential und eine wichtige Moral zum Schluss. Leider sind Rassismus und Mobbing immer noch aktuelle Themen.

    Mir gefällt deine Idee, dass Justus Aufgaben lösen muss, um seine Kathrin zu retten. Ich mag jede Art von Rätseln und freue mich immer, wenn sie in Geschichten eingebaut werden 😃

    Ich weiß, unter welchen Bedingungen du deine Geschichte geschrieben hast, davor ziehe ich noch immer meinen Hut. Dennoch habe ich ein paar Anmerkungen und hoffe, du bist mir deshalb nicht böse 😊

    Einige deiner Ausdrücke sind nicht ganz korrekt ( dem Nachbarn eine Lüge vorwerfen, damit er ihr hilft / Entführung gegründet). Das ist nicht schlimm, denn ich wusste trotzdem, was du sagen möchtest. Aber vielleicht hast du die Möglichkeit, dir jemanden zu suchen, der einmal über deine Geschichte drüberlesen und ein paar Korrekturen vornehmen kann 😊

    Du musst nicht alles explizit erklären, sondern kannst einiges ruhig der Phantasie deiner Leser überlassen. Zum Beispiel hier: “Er steht auf und taumelt zur Tür. Wie oft Justus versuchte es zu öffnen, gelingt es ihm nicht. Denn, sie ist geschlossen”
    Der letzte Satz ist gar nicht nötig, denn daraus, dass er vergeblich versucht, die Tür zu öffnen, erschließt sich ja, dass sie verschlossen sein muss 😊

    Liebe Aleyna, ich kann dir gar nicht oft genug sagen, was für ein toller und starker Mensch du bist. Ich weiß, dass du deinen Weg gehen wirst und wenn du den Traum hast, Autorin zu werden, dann wirst du es schaffen. Bleib so wunderbar wie du bist ❤

    Liebste Grüße
    Sarah

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