Jessica BlockDie Realität außerhalb des Netzes

 

Wie eine Flut aus Farben, Buchstaben und Zahlen unfassbarer Weite. Ein sich immer vertiefendes Meer; seine Oberfläche bestehend aus ungreifbaren Applikationen und Symbolen, die mich mithilfe einer simplen Berührung in die immer tiefer werdenden Dimensionen einer virtuellen Welt einschleusen würden. All das erreichte mich als grelles Licht, das ein kleines, in meiner Hand ruhendes Gerät aussandte. Eindrücke, die für mich den Zugang in die digitale Welt bedeuten, den ich hier und heute nur verärgert zu Kenntnis nahm. Verärgert über die äußerst unkomfortable Sitzgelegenheit und weil ich fast die Bitte meines Bruders vergessen hätte, meinem Cousin so schnell wie möglich etwas zukommen zu lassen. Noch dazu verrieten mir die hellen Zahlen auf dem monotonen, dunklen Sperrbildschirmhintergrund, dass dafür nur noch wenig Zeit blieb, weshalb ich schnell mit der Eingabe meiner PIN das Handy entsperrte. Doch es war nicht das, was ich jeden Tag zu sehen bekam. Ich sah etwas, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ, in meinen Ohren rauschte wie tobendes Wildwasser an herbeiführendem Druck, der mich panisch wieder in das Handyfach meiner schwarzen Umhängetasche greifen ließ. Leere. Ich starrte auf den Bildschirm als sei es das Tor zur Hölle persönlich, das mich hier aus heiterem Himmel im Zug auf dem Weg zu meiner Ausbildungsstelle aufsuchte. Während mein chaotisches Leben, wie ein Film vor meinen Augen, vorbeifloss und ein eiskalter Schauer meinen Rücken herunter lief. So schonungslos wie die Konsequenzen der Bilder in meinem Verstand auf mich einstürmten und sich zu meinem Bewusstsein gesellten, wie ein haariges, undefinierbares Tier, das hier nichts zu suchen hat.

-Und doch immer da gewesen ist-

 

-Fünf Jahre zuvor-

„Und du weißt auch, was du zu tun hast?“

Mein Blick war auf den Boden gerichtet, zu falsch, unsicher und zugleich hoffnungsvoll fühlte ich mich an Ort und Stelle. Die vielen Blicke, die auf mich gerichtet waren, jagten mir einerseits einen zweifelnden Gedanken durch den Kopf und andererseits erfreute mich ihre Präsenz mehr als alles andere. Weil sie mich als „Freund“ bezeichneten.

„Na komm schon, Mark.“, sprach dieselbe Stimme nun noch näher an meinem Gesicht, während die dazugehörige Hand auf meiner Schulter lastete. So nah, dass ich den heißen Atem auf meiner Stirn spüren konnte. „Wir wollen und müssen auf dich zählen können, klar?“. Seine Stimme wurde zum Ende hin lauter, eindringlicher.

Ich schaute auf. „Klar.“, erwiderte ich und erkannte meine eigene Stimme kaum wieder. Sie hörte sich so tief, klar, deutlich und so viel männlicher an, als ich sie bisher gewohnt war.

„Ich kann es kaum erwarten.“, fügte ich deswegen selbstbewusst hinzu.

Die vier Jungen, die mich mindestens um zwanzig Zentimeter überragten, lächelten zufrieden zu mir herab, tätschelten mir auf die Schulter, gaben sich gegenseitig lachend einen Faustgruß und gingen mit mir zusammen den Schulflur entlang, wissend welche Tat wir heute Nachmittag vollbringen würden.

 

 

Unangenehm kalter Schweiß bildete sich an meinen Handflächen und befeuchtete das Smartphone in meiner Hand, während ich neben der geschlossenen Tür des fahrenden Zuges auf einer ausklappbaren Sitzgelegenheit im vollen Gang saß. So schien die skurrile Situation äußerlich wahrscheinlich ganz alltäglich. Doch gleichzeitig schrien mich unzählige, ohrenbetäubend laute Stimmen aus meinem Inneren an, von denen ich kein Wort verstand.

Und je länger ich über die jüngsten Eindrücke nachdachte, desto klarer wurde mir, was auf dem Spiel stehen könnte. Ich sah auf den Bildschirm, der mir nur das Unheilvolle ankündigte, während ich in die Weiten seiner Unantastbarkeit schaute. Und gleichzeitig schaute ich mittlerweile nur noch verwirrt ins Leere, versuchte das Foto zu verarbeiten, das mir soeben all meine Zuversicht aus meinem Leben riss. Die markante Form brannte in meiner kalten Hand, während ich wieder auf den Startbildschirm wechselte und mir die weißen Zahlen der Uhrzeit wie gewohnt entgegenstrahlten. Diesmal hoben sie sich von einem rot-schwarzen Hintergrund ab. Es konnte nicht mein Handy sein, das ich in meiner Hand hielt aber dieser Inhalt…

Wie kann das sein?

Mein Tunnelblick war nun auf die kräftig roten Buchstaben auf dem schwarzen Hintergrund gerichtet, die so unendlich groß zu werden schienen: „Erinnere dich zurück, wie du angefangen hast und schau in die Galerie“. Ich starrte sie an, lange, ohne wirklich etwas zu sehen. Zu sehr war ich mit meinen sich überschlagenden Gedanken beschäftigt, denn auf dem fremden Smartphone befanden sich Bilder von mir. Die teilweise vertrauten Fotos in der Galerie des fremden Smartphones lösten einen Sturm aus, der mich so weit von dem Jetzt abschirmte, dass ich die Geräusche um mich herum nur aus weiter Ferne wahrnahm.  Das leise Rauschen des fahrenden Zuges und seinen sich unterhaltenden Fahrgästen schien nicht in dieser Realität zu existieren.

So sehr ich es auch versuchte, mich zusammenzureißen, hörte mein Körper nicht auf zu zittern und das Gefühl von Hilflosigkeit, Nacktheit und Verzweiflung nicht auf zu schwinden, während eine Collage der fünf Bilder wie eine durchscheinende Folie vor meinen Augen bestand und ich den grauen Boden des Zuges deswegen nur blässlich wahrnahm.

 

Der Raum um mich herum schien zu erschüttern, sodass ich trotz meiner sitzenden Position beinahe das Gleichgewicht verlor und ich mich im nächsten Moment außerhalb des abfahrenden Zuges am Bahnhof befand.

Das mysteriöse Smartphone fest umklammert, stolzierte ich mit erhobenen Schultern und nach unten gebeugtem Kopf durch die mir entgegenkommende Menschenmasse parallel am Bahngleis entlang in die entgegengesetzte Richtung meiner Arbeitsstelle. In meinem verschwommenen Augenwinkel bewegten sich die drängenden Menschen wie ein fließender Strom hektisch an mir vorbei. Dabei erschauderte ich bei dem Gedanken an das vorletzte Foto der mehrteiligen Bilderreihe auf dem fremden Smartphone aus dem Handyfach meiner eigenen Arbeitstasche. Als hätte eine gesichtslose Person das zugeschaufelte Loch meiner Vergangenheit wie durch eine Explosion wieder zum Vorschein gebracht. Und noch während der sichtbar zu einem Albtraum gereifte Fehler mir durch den Kopf jagte, versetzte mir das letzte Bild mit seiner beinhaltenden Drohung einen Schlag, der mich mit der blanken Verzweiflung konfrontierte, als ich es mir ansah, nachdem ich stehenblieb.

„Hast du daran gedacht, Thomas zu schreiben?“

Es war nicht die Drohung, sondern eine plötzliche Nachricht meines Bruders, die nicht auf dem Sperrbildschirm des fremden Handys erschien, sondern auf dem meines eigenen. Sie beförderte mich  in eine Gegenwart, in der die Vielschichtigkeit meiner Gedanken kein Ende zu haben schien. Der schrille Benachrichtigungston erklang kurz zuvor aus dem Inneren meiner Tasche -Mein Handy versteckt unter der Schwärze meines Terminplaners. Und er fiel mir wieder ein: Mein Cousin Thomas, der sich mit meinem jüngeren Bruder blendend verstand und mir hingegen kaum eine Beachtung schenkte. Mein Bruder gab mir, bevor ich das Haus kürzlich verließ, die Bitte weiter, ich solle Thomas das Foto zeitnah schicken. Das Foto, das meine Mutter von uns dreien heute Morgen bei unserem letzten Frühstück seines mehrtägigen Besuchs mit meinem Handy aufgenommen hatte. Und obwohl ich die Dringlichkeit nicht nachvollziehen konnte, tat ich wie verlangt, während in meinen Gedanken das Echo des letzten Bildinhalts hallte:

Deine Vergangenheit holt dich ein und wird dafür sorgen, dass du deine längst überfälligen Konsequenzen ertragen musst, wenn du es nicht schaffst die Person, der du so viele Qualen zugefügt hast, davon zu überzeugen, dir deine unbedachte Grausamkeit zu vergeben.

Ich vergrub mein eigenes Handy, über dessen Fundort ich mich weiterhin wunderte, in der Tasche, um mich wieder ungestört auf das mysteriöse, fremde Smartphone zu konzentrieren. Meine schaurigen Gedanken überschlugen sich, gaben mir nicht die Möglichkeit klar zu denken, denn eine Sache konnte mir nicht aus dem Kopf gehen:

Wer? Wer würde dazu fähig sein, mir das anzutun?

Und warum jetzt? Warum erst jetzt?

Rächt sich jemand an mir?  Oder besser gesagt an mein fünfzehnjähriges Ich und dessen unüberlegte Taten, denn der war ich schon lange nicht mehr. Zumindest fühlt sich dieser Abschnitt meines Lebens heute wie eins an, das gar nicht zu mir gehört.

Plötzlich nahm ich eine Regung am Bildschirm wahr und las die wenigen Wörter in der Statusleiste, die schon wieder ein schonungsloses Zittern verursachten.

„Du hast genau eine halbe Stunde.“, stand dort.

Mein Verstand schien nicht mehr mit mir kooperieren zu können, denn meine Finger betätigten ohne einen hinterfragenden Gedanken die Tasten und ließen meine impulsive Nachricht in dem WhatsApp-Chat aufscheinen.

„Wer bist du und was willst du von mir?“

Sekunden verstrichen, in denen ich wie erstarrt den Bildschirm betrachtete, auf eine Antwort wartete und mir Sekunden wie Stunden vorkamen.

„Ich wusste, dass ich dich so jederzeit erreichen kann.“

Am liebsten hätte ich das Handy gegen irgendeine Wand geworfen. Um der surrealen Situation und seiner Konsequenzen so zu umgehen; sie alle mitsamt diesen völlig unnötigen, sinnlosen Kommentars zu zerstören. Eine beißende Hitze erfüllte meine Wangen und ich tippe meinen ersten Gedanken in die Zeile.

„Sag mir, mit wem ich es hier zu tun habe, verdammt!“

Ich wusste nicht, ob es die klügste Antwort war aber ich brauchte einen Namen, Gewissheit und wenigstens einen Anhaltspunkt.

„Wir haben den Kontakt zueinander allmählich verloren.“, erschien die Nachricht in einem weißen Textfeld.

„Was zum Teufel hast du vor?“, schrieb ich unmittelbar und fokussierte die abgesendete Nachricht weiter auf meinem erstarrten Bildschirm, als würde sie mir bei längerem Betrachten wie von selbst antworten.

„Das erfährst du unter Umständen noch früh genug. Und, weil du mir ein wenig aufgeregt erscheinst, hier ein Hinweis: Komm dorthin, wo alles angefangen und auch geendet hat.“

 

Lange musste ich aufgrund der mir vorliegenden Bildern nicht überlegen, bis ich mich auf den Weg zu dem besagten Ort machte und währenddessen meine Gedanken zu sortieren versuchte. Über die Hinweise nachdenkend, kam ich immer wieder auf die gleichen Personen. Alle Fäden schienen in diesem einen Punkt in meinem Leben zusammenzulaufen, an dem mein einziger sozialer Kontakt diese eine Clique war. Mein Freundeskreis, mit dem ich kurz nach unseren vielen Aktionen den Kontakt verlor, als sie aufflogen.

Wir haben den Kontakt zueinander allmählich verloren.

Der zu dem Zeitpunkt noch glückliche Zufall, dass ich aufgrund eines Klassenausflugs nicht an einer waghalsigen Aktion der vier teilnehmen konnte, sorgte dafür, dass mein Geheimnis bis heute unerwähnt blieb. Niemand von meinen Freunden hatte mich damals verpfiffen -Wieso, weiß ich bis heute nicht-, obwohl ich es genauso verdient hätte. Sie haben immer zusammengehalten, sind gegen jeden vorgegangen, der sich nur eine kleine, negative Bemerkung gegen einen ihrer Mitglieder erlaubte. Da erscheint es mir nicht abwegig, wenn alle mitziehen würden, wenn mindestens einer der vier Draufgänger nachtragend wäre.

Der beißend kalte Herbstwind blies in meine geöffnete Steppjacke gegen mein leichtes Hemd und ließ mich schaudern, während ich den Weg entlang lief, den ich zuletzt vor einer langen Zeit betrat. Der Boden war regengenässt und zahlreiche auf ihm klebende, orangebraune Laubblätter behinderten mich in meinem schnellen Lauf auf dem schmalen Radweg. Mein Blick war auf den Boden gerichtet und mein Herz raste, während mich der Mut der Verzweiflung über den rutschigen Asphalt trieb. Er mündete in einen großen Hof vor einem grau gestrichenen Gebäude, dessen Wände schmutzig, teilweise brüchig und eher abschreckend als einladend wirkten. Dunkle Erinnerungen gruben sich in mein Bewusstsein und lösten dort eine Bilderflut, die in den fünf Bildern aus der Galerie des Smartphones endete, aus.

Ich trat in das Schulgebäude, dessen Flur während der Schulzeit meistens für alle offen stand und hielt Ausschau nach vier großgewachsenen Männern. Eine plötzliche Vibration in meiner Hand, ausgehend von dem fremden Handy, ließ mich aufschrecken und ich schaute auf das Foto, das in den zuletzt genutzten Chat geschickt wurde: Drei überbelichtete junge Männer saßen auf grauen Küchenstühlen hinter einem zugestellten Esstisch. Vor ihnen lagen noch unberührte Brötchen. Zwei der drei Jungs hatten jeweils einen Arm über die Schultern des anderen gelegt und der rechte brünette, in einem Hemd gekleidete Junge, lehnte sich nur in die Richtung des schwarzhaarigen, großgewachsenen, gleichaltrigen Jungen in der Mitte, der sich zu dem Dunkelblonden neben sich lehnte. Alle drei lächelten flüchtig in die Kamera, bereit, im nächsten Moment ihre Brötchen zu belegen. Über ihren Köpfen schwebten die rot geschriebenen Wörter „Komm in den Werkraum“.

Ohne eine weitere Handlung abzuwarten, stürmte ich in das menschenleere Untergeschoss der Schule; musste mich von der auf mich eingeschlagenen, unverschlüsselten Nachricht selbst überzeugen. Schließlich riss ich die früher so schwer gewesene Tür des Werkraums auf und fand in ihm die unerwartet erwartete Person wieder, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ und ein ungeheuerlicher Druck meinen Kopf erfüllte.

„Nein!“, schrie ich unkontrolliert den schwarzhaarigen Jungen entgegen, der mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem Lehrerpult saß und mich musterte. „Das kann nicht wahr sein! Du?!“

„Vermisst du ihn?“, kam es nur von ihm. Und ich schaute ihn fragend an, zu sprachlos um verbal zu spekulieren, was er damit meinte.

„Den damaligen Schulalltag, meine ich.“

„Sag mir, dass das nicht wahr ist!“, brachte meine erschöpfte, aufgebrachte Stimme zu Stande.

„Du weißt genauso gut wie ich, dass das nicht nötig ist.“, antwortete er knapp.

Es folgte eine kurze Pause des Schweigens. Nur mein schweres, aufgeregtes Atmen überbrückte die Stille. Dann fuhr er fort:

„Egal, kommen wir zur Sache: Es ist der Tag gekommen, an dem ich meine Pläne in die Tat umsetzen kann.“, sagte er auf eine ungewöhnliche Art und Weise verletzt.

„Was.. hast du.. getan?“, brüllte ich ihm unkontrolliert entgegen.

„Hast du die Fotos auf meinem Zweithandy, das ich dir untergeschmuggelt habe, nicht gesehen?“

„Doch aber…eh… wie?! Wann? WARUM?“, stotterte meine Stimme brüchig.

Thomas deutete mit einer langsamen Bewegung, die in Zeitlupe abzulaufen schien, auf das Handy  -Thomas „Zweithandy“, wie er es nannte- und ich entsperrte es, wie im Zug mit meiner PIN, wählte die Fotogalerie und betrachtete erneut die einzigen fünf Bilder, die sich auf dem Smartphone befanden: Als erstes Bild erschien mein damaliges Profilbild auf WhatsApp, als ich fünfzehn Jahre alt war: Ein normalgewichtiger Junge, der sich dunkle Kleidung anzog, weil er sich sonst zu breit und damit gleichzeitig selbstbewusster fühlte. Darauf folgte ein Chatverlauf auf WhatsApp. Die mir bekannten Sätze der Nachrichten verrieten mir, dass es sich um einen Chatverlauf zwischen einem Mitschüler und mir von vor fünf Jahren handelte. Ich erkannte diesen Mitschüler nicht, denn dafür waren die Beleidigungen, die von mir ausgingen und auf der linken Seite der Bildschirmaufnahme standen, zu personenunspezifisch. Vor fünf Jahren sendete ich diese Grausamkeiten ab, während sich eine zur Gewalt neigenden Gruppe grinsend hinter meinen Rücken befand und mir Lob zusprach. Als drittes Bild erschien mein heutiges Profilbild. Ein zwanzigjähriger, trainierter Junge, der regelmäßig dafür das Fitnessstudio besuchte. „Durchtrainiert für den perfekten Instagram-Body. Doch die vorhandene Ignoranz wurde während des Trainings leider vernachlässigt.“ wurde darunter in rot kommentiert. Und dann folgte wieder ein Screenshot desselben Aufbaus, mit denselben Beleidigungen. Hier befanden sich die Grausamkeiten allerdings auf der rechten Seite des Chatverlaufs. Als eingespeicherter Chatkontakt und damit als Empfänger der Nachrichten stand oben „Opfer Nummer Eins“. Oben links prangte das Datum von letzter Woche Montag. Und dies verriet mir, dass Thomas, mein Cousin, mit denselben Ausdrücken erst vor kurzer Zeit jemanden in meinem Namen schikaniert haben muss.

„Levin, mein bester Freund; ich weiß nicht, ob du dich noch an ihn erinnerst -geschweige denn, ob du dich überhaupt noch an eines deiner Opfer erinnerst.“, begann er zu erzählen, stand von dem hölzernen Lehrerpult auf, blieb vor mir stehen und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken. „Er ging in deine Klasse und wurde wahrscheinlich von dir und deiner Clique als euer Opfer aufgrund seiner zierlichen Figur, seines jungen Alters und seines auffälligen Lerndefizits ausgewählt.  Er erzählte mir, wie oft er zur Nachhilfe länger in der Schule bleiben musste, von den Lehrern wie ein kleines Kind behandelt wurde und keine Freunde hatte. Bis ich ihn während meines Praktikums vergangenen Jahres in einem Jugendheim kennenlernte und er mir seine Geschichte erzählte. Ihr wusstet nicht, welche Probleme ihn privat plagten. Das wusste niemand. Seine Eltern trennten sich während seiner Schulzeit, sodass er seinen Vater aus den Augen verlor, und zu seinem Frust ihr dazukamt. Ich konnte es nicht glauben, als er mir die Namen nannte, die ihm diese psychische Gewalt zufügten. Wirklich nicht. Dass du, Markus, ihn und andere verletzliche Jugendliche mit deiner Gruppe wahllos beleidigt und in der Klassengruppe bloßgestellt hast, ihn einen Versager nanntest. Seine Zuversicht gegenüber seiner Verbesserung durch die Nachhilfe wich in Verzweiflung und das Gefühl des Nichtkönnens. Die Folge: Seine nun alleinerziehende Mutter verzweifelte an ihn und ihrer Erziehungsaufgabe und er wurde in ein Jugendheim eingeliefert, in dem er heute noch wohnt.“ Thomas schaute mich lange einfach nur an. „Weist du was das bedeutet? Er hat nicht, wie du und ich, die Möglichkeit, die jungen Jahre dazu zu nutzen, ungehindert einen Beruf zu erlernen. Es hätte nicht dazu kommen müssen aber jetzt haben sich seine Befürchtungen in seinen schwersten Jahren in der Schule vorerst bewahrheitet. Und glaub mir Markus: Ich habe mir geschworen, dass alle Menschen, die für derartige Taten verantwortlich sind, eine Strafe verdienen. Egal wer.“

Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Deswegen blieb ich still, bis er weiter sprach:

„Der Rest eurer Bande hat seine gerechte Strafe erhalten, als sie idiotischerweise wegen eines verdammten Balls, der einen von ihnen in Sport am Bauch traf, randalierten. Du aber hattest damals sowas wie Glück. Das ändert allerdings nichts daran, was du getan hast und deswegen verdienst. Aus diesem Grund habe ich an eine Strafe gedacht, die viel effektiver sein würde, und, wie ich deinem langen Gesichtsausdruck und der glänzenden Haut entnehmen kann, seinen ersten Zweck erfüllt hat. Sie hat dich schockiert und überrumpelt, denn du hast diese Taten verdrängt, als sei es eine irrelevante Hausaufgabe! Pah!“, Thomas schwing seine Hand  neben seinem Gesicht durch die Luft als würde er eine lästige Fliege verscheuchen wollen. „Ich mag deinen Bruder und freute mich, mit ihm über das lange Wochenende Zeit zu verbringen, aber ich habe diese Gelegenheit auch genutzt. Du fragst mich nach dem ‚Wie? ‘. Tja, es ist eigentlich ganz einfach. Ich habe so getan, als hätte ich mich auf WhatsApp als Du ausgegeben und du hast es mir wie erwartet abgekauft. Ich habe mit Levin den zweiten Chatverlauf nur inszeniert. Der vor fünf Jahren ist das Original, der nach all den Jahren nicht nur in Levins Erinnerungen sondern ebenso noch auf seinem Handy weilt. Jedenfalls habe ich davon die Screenshots gemacht, um sie dir auf meinem Zweithandy zu präsentieren und dich damit zu schockieren, indem du dich schlagartig an deine abscheulichen Taten erinnerst. Deswegen war es so wichtig, dass mein Zweithandy sich in deinem Handyfach befindet. Du solltest es in jedem Fall entdecken. Als du für das Foto deine PIN heute Morgen eingegeben hast, konnte man dir perfekt über die Schulter schauen, dies an meinem Zweithandy als letztes Detail hinzufügen und alles wie geplant in deiner Tasche verstauen, während du dich -sowieso schon gestresst- im Badezimmer aufgehalten hast, kurz bevor du das Haus verlassen hast. Hier und heute, an dem Ort an dem alles begonnen und geendet hat, wirst du nun den nächsten Schritt meines Plans deiner längst überfälligen Strafe erhalten.“, sprudelten die Worte nur so aus ihm heraus, sodass mir schwindelig wurde -Bis ich meine aufgestauten Worte wiederfand und sie frei ließ:

„Ja verdammt! Ich habe einen,- nein- viele Fehler gemacht. Und ja, ich habe es unterschätzt, einfach alles unterschätzt! Aber überdenke bitte, was du vorhast, Thomas! Du betrittst damit das Internet, ein Gebiet, in dem eine hineingelangende Information auch dort bleibt. Bei aller Reue, das verdiene ich nicht! Also lass den Mist und lass mich meine Fehler von vor fünf Jahren auf anderer, vernünftiger Weise wieder gut machen.“, rief ich verzweifelt.

„Ach, es macht für dich also einen Unterschied, dass diese Gräueltat erst vor fünf Jahren geschehen ist und du dir den Fehler eingestehst? Und dass das, was ich hier tue, Mist ist?!“, er sah mich an, als hätte er mich wirklich nicht verstanden. „Na herzlichen Glückwunsch, Markus, wirklich!“, lachte er herablassend ruhig und ironisch zugleich.

Er wollte, dass wir uns hier treffen und gab mir nicht einmal eine Chance, eine Strafe zu verhindern, indem die Aufgabe bewusst eine Sache der Unmöglichkeit war. Niemals würde Levin mir verzeihen.                                                                                          Ich kann nichts mehr tun. Nicht hier und jetzt. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken, als mir bewusst wurde, was diese Tatsache zu bedeuten hatte.

„Was wirst du jetzt tun?“, sagte meine Stimme, die so fremd, lautlos und leblos klang, dass ich sie ohne die Vibration meiner Stimmbänder niemals wiedererkannt hätte. Sie sagte es zu der Person, die zu meiner Familie gehörte; von der ich immer dachte, sie sei neutral zu mir eingestellt. Eine Person, die in meiner Anwesenheit lange genau diese Maske getragen hat.

„Kannst du es dir nicht denken?“, lächelte Thomas scheinbar schadenfroh über diese für mich bitterernste Situation „Ist es nicht offenkundig angesichts des Materials, das ich gegen dich -wortwörtlich- in der Hand habe?“, und schaute dabei auf das Smartphone in seiner Hand. „Auf dem Minicomputer, mit dem man so viel wunderbares, einzigartiges und grausames anrichten kann. Wo es Licht gibt, existiert auch Schatten, richtig? Das Internet ist das perfekte Beispiel dafür. Durch die möglich gewordene weltweite Vernetzung werden die Screenshots bald nicht mehr nur auf meinen beiden Handys vorhanden sein, sondern auf denen von hunderten anderer Menschen, die danach urteilen werden, was sie sehen, ohne um die Ecke zu denken.“ Sein bellendes Lachen halte süffisant durch den leeren Raum. „Eine großartige Ausgangslage für eine derart berechtigte Strafe, findest du nicht? Eine Strafe, die in dem Territorium stattfindet, in dem du selbst diese Untaten begangen ha-“

„Ich sagte dir doch: Ich bereue es!“, brüllte ich ihn an, als mir alles zu laut, zu viel wurde. Doch er sprach unbeirrt weiter, wurde immer lauter, seine gestikulierenden Hände immer wilder -Anzeichen der Wut, die seinen Worten umso mehr Nachdruck verliehen.

[…] und augenscheinlich nie auf den Gedanken gekommen bist, deinen Fehler wieder gut zu machen; du mit niemandem darüber gesprochen hast! Nicht einmal deine Eltern oder dein Bruder wissen davon, Markus! Du hast dich nicht einmal entschuldigt, dich nicht gestellt. Nein, du egoistisches Stück Elend hast diesen Lebensabschnitt einfach aus deinem Leben gestrichen. PUFF! Damit abgeschlossen, obwohl um dich herum nie etwas abgeschlossen war! Und jetzt hole ich es wieder hervor. UND WIE!“

Es war, als würde eine instabile Mauer, die ich damals mühelos um mich erbaut habe, nun plötzlich einbrechen und mich zurück auf den Boden der Tatsachen katapultieren, weil ich mich zu lange an sie gelehnt habe, mich zu sehr auf sie verlassen habe. Nun aber war es nicht nur mein Gewicht, das sie halten musste, sondern auch das meiner zurückgekehrten Erinnerungen.                                                    Mein Rachen sowie Mund fühlte sich seltsam trocken an und ich schluckte schwer, ahnend, dass damit meine Identität gefährdet war und stellte erschrocken fest, wie leicht es doch ging.

Und als hätte ich meine Gedanken laut ausgesprochen, fuhr Thomas mit seiner Ansage fort: „Wir erstellen und speichern unsere Profile an einem Ort, wo wir sie nur aktiv nach Belieben verändern können. Und nicht nur man selbst ist dazu befähigt, die eigene virtuelle Realität zu beeinflussen. Wie wir sehen, kann sie theoretisch durch jede fremde Hand manipuliert werden -egal, ob sie nun Gutes im Sinn hat oder das genaue Gegenteil. Die Möglichkeit, sogar eine fremde Identität anzunehmen, liegt hier unmittelbar auf der Hand. Unsere digitale Existenz beruht, wie deine Anschuldigungen und Beleidigungen gegen Levin, einzig und allein auf Oberflächlichkeit.“

Als ich nichts sagte; es nicht wagte, meinen Cousin anzusehen und deswegen stattdessen auf den grauen, kalten Betonboden schaute, sprach er ruhig aber gewissenhaft und mit einem dominanten Zorn in seiner Stimme weiter: „Du hast bereits eine kilometerweite positive digitale Spur hinterlassen. Deine virtuelle Person wirkt fast wie geleckt: Ein bescheidener, unschuldiger, angehender Verwaltungsfachangestellter, der viel von der Welt sehen möchte.“, lachte er und wurde im Bruchteil der Sekunde wieder ernst, in der ich wieder aufschaute und er mich mit seinem sicheren Blick fokussierte. „Daran sieht man, dass dort eine völlig andere Realität herrscht. Denn du hast noch nicht einmal gelernt zu sehen.“

Und wieder stand ich also hier, mit gesenktem Kopf, in einer Situation, in der ich zweifelte, mich so klein und hilflos fühlte. Nur die Hoffnung fehlte. Die Hoffnung auf einen positiven Wendepunkt in meinem Leben, erschüttert mit den Worten eines Menschen, der Rache anstrebt. Rache für die Wahrheit; Rache für seinen Freund, dem ich vor fünf Jahren das Leben zur Hölle machte. Damals, in einer Zeit, in der das Leben für ihn sowieso schwer genug war. Und nun wusste ich: Ich hätte niemals damit abschließen sollen.

Ich hielt das Smartphone fest umschlossen in meiner Hand. Jede Bewegung meines verkrampften Körpers machte sich bemerkbar. Ich schaute auf das Display, auf die beiden Fotos von mir und die dazugehörigen Bildschirmaufnahmen. Die eine war meine bisher verborgene Wahrheit, die andere ein Symbol für die Gerechtigkeit eines Opfers gegen den Täter. Es kam mir vor, wie ein verdrehtes Spiel, bei dem die gegensätzliche Seite nach einer ewigen Zeit des Vergessens meinerseits nun am Zug war.

„Hey, schau mal.“, ertönte die Stimme, bei der ich nie gedacht hätte, sie einmal als die gegnerische anzusehen, wie ein stechendes Dröhnen in meinem Kopf.

Thomas hielt mir sein zweites Smartphone entgegen. Das blass weiße Licht strahlte mir entgegen und ich ging näher heran, obwohl ich genau wusste, welche Option er dort geöffnet hatte -Zu oft hatte ich sie selbst unter deutlich angenehmeren Umständen genutzt. Die Farben der Millionen Pixel kombinierten sich zu einer schlichten, weißen Hintergrundfläche. In der oberen Leiste stand „Neuer Beitrag“ in schwarzen, fett geschriebenen, monotonen Druckbuchstaben; rechts daneben in blauen Buchstaben derselben Schriftart „Teilen“. Links darunter prangte einer der beiden Bildschirmaufnahmen in einem kleinen Quadrat und rechts daneben die Bildunterschrift „Die Vergangenheit macht uns zu der Person, die wir heute sind.“ mit dem Hashtag „Cybermobbing“. Bei der Auswahlmöglichkeit, Personen auf dem Beitrag zu markieren, erschien der Instagram-Name von Levin. So klein die Buchstaben auch waren, stachen sie mir so mächtig in meine Brust, dass ich den Atem anhielt.

Mein Blick traf den ernsten aber selbstsicheren von Thomas, während mir unzählige Gedanken durch den Kopf schwirrten. Er hatte die Option geöffnet, mit der er die beiden Bildschirmaufnahmen mitsamt der grausamen Bildunterschrift und der Personenmarkierung, die seinen Freund als einen meiner damaligen Opfer umfasst, im Internet veröffentlichen, sie meinen dreihundertneun Followern zur Schau stellen und damit mein Geheimnis vergänglich machen würde. Grausam war die Bildunterschrift, weil sie den unwahren Anschein verbreiten würde, ich würde nichts an meiner Vergangenheit bereuen. Es war zwar verständlich, mich für meine Taten zu verurteilen aber es ging um meine dunkle Vergangenheit, die er damit manipuliert auf der heute äußerst populären Social-Media-Plattform Instagram teilen würde. Ich könnte zwar versuchen, die Wahrheit klarzustellen aber dies würde niemals die dadurch entstehenden irreparablen Wunden heilen. Diese Handlung würde meine virtuelle und zwangsläufig auch reale Identität sozial ins Dunkel stürzen. Und anstatt Thomas eindringlichen Blick standzuhalten, fokussieren meine Augen wie paralysiert den erstarrten Bildschirm. Meine Aufmerksamkeit schien nur darauf zentriert zu sein; ich sah nur in das Tor einer uns physisch entfernten Welt -unserer zweiten Welt- und mir wurde nach all den Jahren das erste Mal bewusst, wie gefährlich und riskant das Begehen dieses Raumes ist.

„Jetzt kommt der Moment, auf den ich so lange gewartet habe.“, sagte Thomas noch feierlich, bevor er seinen dürren Zeigefinger zu dem Punkt des Bildschirms bewegte, an dem „Teilen“ stand und ihn berührte.

Ich sah, wie sich das Bild veränderte, die hochkantig angeordnete Bildschirmaufnahme von vor fünf Jahren, in der ich Levin eine Beleidigung nach der anderen unüberlegt aber grausam selbstbewusst vor den Kopf warf, groß am Bildschirm zu sehen war, darunter „Die Vergangenheit macht uns zu der Person, die wir heute sind.“ geschrieben stand, mein Instagram-Name fett darüber und die Möglichkeiten, die Fotos zu liken, zu kommentieren und zu teilen symbolisch unter der Bildfläche zur Verfügung standen. Die furchtbaren Wörter des Chatverlaufs stachen mir entgegen. Es war das, was ich mir vorgestellt hatte und erwartet hatte zu sehen. Doch der Schock wich aus meinem Gesicht und endete in Ungläubigkeit, während meine Hand meine feuchte Stirn berührte. Es geschah nämlich genau das Gegenteil von dem, was ich erwartet hatte.  Es war immer noch da: Das starre Bild mit dem weißen Hintergrund auf dem oben links „Neuer Beitrag“, rechts daneben „Teilen“ und Levins Instagram-Name unmittelbar in einem grausamen Zusammenhang darunter stand. Unveröffentlicht. Erstarrt. Das kann nicht sein!

Und nun hörte ich die Worte, die mich meinen Atem erneut anhalten ließen: „Und das, mein lieber Cousin, war ein weiterer Beweis für die Oberflächlichkeit, die uns zunehmend blind und vieles undurchschaubar macht. Es war nur ein Screenshot, durch den ich es erneut und final geschafft habe, dich zu schockieren.“

 

Wie eine Flut aus Farben, Buchstaben und Zahlen unfassbarer Weite. Ein sich immer vertiefendes Meer; seine Oberfläche bestehend aus ungreifbaren Applikationen und Symbolen, die uns in die erdrückende Flut an Informationen einer virtuellen, digitalen Welt einschleusen würden. Ein unergründlicher, ungreifbarer  Ort, durch den wir so viel sehen und gleichzeitig den Überblick verlieren. Es sind Eindrücke, die den Zugang in unsere zweite Welt bedeuten, in der sich Unzählbares unkontrolliert verliert, ohne zu verschwinden.

Ich habe meine Augen zu sehr vor dem verschlossen, was um mich herum passiert, was mich umgibt. Nicht auf meinem Handy. Hier. An Ort und Stelle. Der Aufenthalt in dem virtuellen Raum ist geprägt von einer gefilterten und möglichst idealen Selbstdarstellung einer aktiv kreierten Identität und verursacht bei uns oft nur eine verschwommene Wahrnehmung unseres Gegenübers und der Wahrheit. Folglich entsteht hier die Gefahr, dass wir oft sofort das glauben, was wir sehen, ohne unter die Oberfläche zu schauen. Es entstehen neue Ebenen, andere Menschen anzugreifen und zu verletzen, ohne dem Opfer gegenüberzustehen und seine hilflosen Emotionen real zu erleben. Bloßstellungen können deutlich schneller verbreitet werden. Wir werden gestresst, versuchen uns zu messen und sehen es als einen Albtraum an, aus fremder Hand heraus in unserem Profil beschädigt zu werden. Weil wir uns heutzutage teilweise häufiger im Internet aufhalten, als in der Welt, in die wir hineingeboren wurden. Der einzigwahren Realität. Der Realität außerhalb des Netzes.

 

 

2 thoughts on “Die Realität außerhalb des Netzes

  1. Hallo Jessica,

    Vielen Dank für deine Geschichte.
    Ich bin total begeistert von dem Anfang deiner Geschichte, wie wunderschön du diese Welt beschreibst.
    Du hast allgemein eine sehr blumige, metaphorische Sprache, die ich grundsätzlich sehr schätze, aber es an manchen Stellen auch den Lesefluss schwer macht. Mir wurde es gefallen, wenn ein paar klare, kurze Sätze dazwischen sind, dass es etwas kurzatmiger ist und dadurch die “Jessica- Sätze” besser zur Geltung kommen.
    Das Cybermobbing ist ein wichtiges Thema und ich finde es super, dass du es aufgreifst.
    Wir war die Vergangenheit deines Protagonisten etwas zu schwammig, ich hätte mir zb. Einen großen Vorfall gewünscht, weshalb die Rache gerechtfertigt wäre. Vielleicht kam das aber auch einfach bei mir nicht so an.
    Der Titel gefällt mir und passt auch sehr gut zu deiner Geschichte.

    Viel Erfolg dir noch.

    Liebe Grüße,
    Jenny /madame_papilio
    (Bei Lust und Zeit kannst du auch meine Geschichte gerne lesen: Nur ein kleiner Schlüssel)

    1. Hallo Jenny,

      zunächst vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Geschichte zu lesen, zu kommentieren und für die konstruktive Kritik! Die kann ich auf jeden Fall nachvollziehen, werde daran arbeiten und freue mich aber auch über die Punkte, die bei dir gut angekommen sind.
      Sehr gerne lese ich auch deine Geschichte.

      Liebe Grüße,
      Jessica

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