SchroediDie schwarze Schwester

Total erschöpft von ihrem Frühdienst in der ambulanten Pflege, kam Emma an diesem Mittwoch Mittag nach Hause.
Ihre Post, die sie mit hoch genommen hatte, legte sie auf den Küchentisch. Denn sie wollte sich zu erst ein mal etwas bequemes anziehen.
Mit einer frisch gemachten Tasse Kaffee und ihrer Post, machte sie es sich auf ihrem Terrasse gemütlich.

Um den Arbeitstag ausklingen zu lassen, zündete sie sich eine Zigarette an und trank ihren Kaffee.
Während sie in Gedanken verloren durch die Gegend schaute, viel ihr Blick auf den großen braunen Umschlag auf dem Tisch.
Neugierig wie sie war, nahm sie ihn in die Hand und betrachtete ihn von allen Seiten.

„Von wem der wohl ist?“, dachte sie sich als sie den Umschlag in ihren Händen hin und her drehte.
Doch weder ein Absender noch ihre Adresse stand darauf.

Noch während sie ihren Gedanken nach hin, vibrierte der Umschlang in ihrer Hand.
Vor Schreck hielt sie in ihrer Bewegung inne.
Nach dem sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte, machte sie mit zittrigen Fingern den Umschlag auf.
Darin befand sich ein Smartphone.
Noch während sie es einfach nur anschaute, ging der Display an und eine Nachricht kam zum Vorschein.

„ICH WEIS WER DU BIST!“

In letzter Sekunde konnte sie den Reflex, das Telefon weg zu werfen unterdrücken.

Das klingeln ihres Telefons riss sie aus ihrer Schock starre.

„Hallo!“ sagte sie zögerlich.
Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und ihre Hände zitterten wie Espenlaub.

„Nina du bist es.“ sie beruhigte sich ein klein bisschen.

„Nein alles ok. Du hast mich gerade nur aus den Gedanken gerissen.“

Sie hörte ihrer Freundin am anderen Ende zu, was sie zu erzählen hatte. Dabei wanderte ihr Blick immer wieder zu dem Handy aus dem Umschlag. Doch es gab keinen weiteren Ton von sich.

Nina und Emma wahren beste Freundinnen seit dem Sandkasten. Normaler weise trafen die Beiden sich zwei bis drei mal in der Woche, doch im Moment ging es leider nicht. Es kursierte ein neuartiger Virus in Deutschland bzw. in der ganzen Welt. Dadurch wahr das soziale Leben sehr eingeschenkt. Eigentlich das gesamte Leben, den viele Geschäfte hatten geschlossen. Auch das Lieblings Café von den beiden. So blieb ihnen nichts anderes übrige wie so oft es Emmas Dienstplan erlaubte mit einander zu telefonieren.

„Du sei mir bitte nicht böse aber wir müssen leider aufhören. Ich muss noch ein paar Dinge einkaufen.“ lenkte Emma das Gespräch in Richtung Ende.

„Ja ich pass auf mich auf. Du aber bitte auch auf dich. Ich freue mich schon darauf mit dir wieder im Café zu sitzen. Bye !“

Sie trank ihren letzten Schluck Kaffee und nahm ihre Tasche. In Gedanken ging sie durch, was sie alles brauchte.

„Hoffentlich bekomme ich alles, was ich brauche.“ wahren ihre Gedanken als sie die Wohnungstür abschloss.

Auf Grund des Virus, sind viele Menschen los und haben Hamsterkäufe gemacht. Das hat allerdings zur Folge, das Menschen wie Emma am Nachmittag dann vor leeren Regalen stehen. Früher einkaufen gehen ist auf Grund der Arbeit nicht möglich, da sie morgens bereits um 6:00 Uhr anfängt und meist erst am Mittag bzw. am späten Nachmittag nach Hause kommt.

Gespannt was sie heute erwartet, näherte sie sich dem Supermarkt.

Nach ca. 17 Minuten, hatte sie schon den Großteil, von dem was sie kaufen wollte.
Als sie jedoch aus dem Regal mit dem Käse kam, viel ihr dieser fast aus der Hand.

Ganz oben auf ihrem Einkauf lag ein Handy. Um genau zu sein das Handy aus dem Umschlag. Emma erkannte es an dem Smiley das ihr seine rote Zunge raus streckte und über die kaputte rechte Ecke geklebt wahr.

„Du kannst mir nicht entkommen!
ICH WEIS WER DU BIST!“

Sie spürte ihr Herz bis zum Hals schlagen, als sie die Nachricht las.

Zur gleichen Zeit, zwei Gänge weiter.

Vorsichtig blickte die braunhaarige Person um das Eck des Ganges. Sie schien mit großem Interesse die Reaktion von Emma zu verfolgen. Als sie sah, wie erschreckt sie auf das Smartphone im Wagen reagierte, musste sie schmunzeln.

So schnell wie möglich, beendete Emma ihren Einkauf und fuhr direkt nach Hause. Dort legte sie das Handy auf den Wohnzimmertisch und sie setzte sich auf das Sofa.

Plötzlich wurde das Display hell.
Ihre Augen weiteten sich beim anblick des Fotos.
Nach dem sie ihren Schock überwunden hatte, setzte sie sich ihn ihr Auto um zu ihren Großeltern zu fahren.

“Hallo Emma meine liebe. Was verschafft uns die Ehre das du in dieser Zeit zu uns kommst?”

“Oma du musst dir bitte ein Foto anschauen.”
Mit zittrigen Händen übergab sie ihrer Oma das Handy, damit sie sich das Foto anschauen konnte.

“Wo hast du das her?” wollte sie wissen

“Sagt dir das Bild etwas?”

Bevor ihre Oma weiter sprach, setzte sie sich. Da kam auch schon ihr Mann ums Eck.

“Hallo Emma! Schön das du mal wieder da bist. Was….?” während er sprach, schaute er auf das Handy und stockte.

“Wie kommst du an das Bild?” erkundigte er sich bei ihr

“Warum wollt ihre das wissen? Was ist den mit dem Foto?”

“Es ist jetzt sicherere für uns, wenn du jetzt gehst!”

Sie gab Emma das Handy zurück und ging mit ihrem Mann zurück ins Haus.

Emma starrte den Beiden hinterher, bis die Türe ins Schloss fiel.
Sie verstand die Welt nicht mehr. Erst findet sie das Handy, dann die Reaktion von ihren Großeltern.
Was war da nur los?

Ihr Heimweg führte sie am Friedhof vorbei. Sie entschloss sich spontan zu halten und ihre Eltern eine “Besuch” abzustatten.
Emma setzte sich auf die Bank und schaute auf das Grab, während sie in Gedanken versank.

Wer hat ihr das Handy zu geschickt?
Von wem kommen die Nachrichten und was will die Person ihr damit sagen?

Das klingeln in ihrer Tasche, riss sie aus ihren Gedanken.
Ohne den Blick vom Grab abzuwenden, griff sie ihn ihre Tasche.
Ein Blick aus dem Augenwinkel auf das Display verriet ihr, das ihre Freundin anrief, die sich ein bisschen sorgen um Emma gemacht hat, nach dem letzten Telefonat.

Während des Telefonats nahm sie ihre Tasche und machte sich auf den Weg zurück zum Auto.
Doch bevor sie den Motor startete, meldete sich das andere Handy.

Auf dem Handy war ein Bild von ihr, am Grab ihrer Eltern zu sehen. Darunter stand:

“Die Beiden könnend dir nicht mehr helfen!”

Emma sprang aus ihrem Auto und schaute sich um. Doch sie sah weit und breit keine Menschen.

“Hallo Emma, bist du noch dran?” hörte sie die Stimme ihrer Freundin aus ihrem persönlichen Handy

“Ja bin ich. Sorry.”

“Alles ok bei dir?”

“Ja ja ich war nur kurz abgelenkt. Sorry”

Emma verabschiedet sich von ihrer Freundin und fuhr nach Hause. Mit zitternden Händen öffnete sie die Tür und ging in ihre Wohnung.
Aufgeregt und nicht wissend was sie nun tun sollte, lief sie in ihre Wohnung auf und ab. Nicht Ahnend das sie dabei vom Garten aus beobachten wurde.

“Erst mal heiß duschen gehen, damit ich wieder einen klaren Gedanken fassen kann.” dachte sie bei sich und ging ins Bad

Die Türe war noch nicht ganz ins Schloss gefallen, da verschaffte sich die ominöse Person Zutritt zur Wohnung von Emma. Zielstrebig ging sie auf eine Kommode zu, auf der der Fernseher stand und begann sie systematisch von oben nach unten zu durchsuchen. Immer wieder hielt sie kurz inne, um zu hören ob das Wasser noch lief.

Die Dusche tat richtig gut. Emma entspannte sich unter dem heißen Wasser und konnte so für ein paar Minuten alles um sie herum vergessen.

Allerdings holte sie die Realität ganz schnell wieder ein, als sie ihr Wohnzimmer betrat. Irgend etwas schien anderst zu sein. Sie hatte so ein Gefühl. Doch konnte sie es nicht näher beschreiben.

Erschöpft lies sich sich auf ihr Sofa fallen.
Was im Fernsehen lief, sah sie zwar aber sie nahm es nicht war. Den ihre Gedanken drehten sich abwechselnd um das Handy und um die Reaktion ihrer Großeltern.

Sie fragte sich, wie der Fremde wissen konnte wer sie ist, wenn sie es doch selber nicht ein mal genau wusste. Dazu kam dann noch die quälende Frage, was ihre Großeltern mit der

ganzen Sache zu tun haben bzw. was sie ihr verschwiegen. Den da war sich Emma sicher. Die Beiden verschwiegen ihr etwas, das hatte sie am verhalten gemerkt.

Sie beschloss morgen den Versuch zu starten, etwas über ihre Familie und somit auch sich selber heraus zu finden. Doch jetzt war sie einfach zu müde.

Am nächsten Tag

Der Schlaf war sehr unruhig. Dementsprechend fertig wachte sie am nächsten Tag auf, als die ersten Sonnenstrahlen in ihr Wohnzimmer viellen.

Da sie Urlaub hatte, wollte sie den Tag entspannt angehen. Sie machte sich erst ein mal eine Tasse Kaffee in der Hoffnung, das diese sie ein bisschen fiter werden lies.
Das wurde sie auch aber nicht aus dem erhofften Grund.

Auf dem Tisch lag ein Umschlag. Wieder ohne Adresse und Absender. Emmas Herz klopfte bis zum Hals. Mit dem Umschlag in der Hand und ohne Rücksicht auf ihre Kleidung, rannte sie auf die Straße.

Doch egal in welche Richtung sie auch schaute, es war niemand zu sehen, (der ihrer Meinung nach) auffällig verhielt.

Da spürte sie den Umschlag wieder in ihrer Hand. Sie riss ihn auf und sackte zusammen.

“Ist bei ihnen alles in Ordnung? Kann ich ihnen Helfen?”

Die fremde Frau half Emma wieder auf die Beine. Doch sie riss sich von ihr ohne ein Wort los und rannte zurück in ihre Wohnung.

Die Frau sah ihr mit einem fiesen grinsen nach.

Emma hingegen brach, die Türe wahr noch nicht ein mal richtig im Schloss, weinen zusammen.

Sie konnte sich nicht erinnern, wie lange sie in ihrem Flur lag, den Umschlag fest an sich gepresst.

Vorsichtig nahm sie den Inhalt raus und die Tränen flossen ihr wieder über die Backen.
Dies mal befand sich ein Foto drin, das sie und ihre Eltern zeigte.
Sie drehte das Foto um, lies es fallen und rannte in die Küche.
Das Foto landete auf dem Boden.

Als ob sie das Bild jeden Moment angreifen würde, lief Emma vorsichtig daran vorbei zum Telefon.
Sie
wählte die Nummer ihrer Großeltern. Nach kurzem klingeln ging ihre Oma ran.

“Hallo Emma. Was verschafft mir die Ehre deines Anrufes?”

Emma noch immer so geschockt von dem Bild und der Nachricht, begann zu stottern.

“Ich……Umschlag…..Telefon….Foto….Nachricht….”

“Ich verstehe dich nicht. Was den los?”

Emma stammelte erneut die Worte.

“Liebes beruhig dich erst mal. Wir telefonieren die Tage noch mal, wenn du dich gefangen hast.”
Ihre Oma legte auf.

In Emma kroch nicht nur das Gefühl der Angst nach oben, sondern auch das Gefühl des allein seins.
Wem sollte sie den das ganze erzählen? Es klang so unglaublich, das es doch gar nicht wahr sein konnte. Und dann glaube sie auch noch, das sie beobachtet wurde.

“Du bist doch verrückt! Du arbeitest einfach zu viel!” versuchte sie sich ein zu reden.

Mit zittrigen Händen hob sie das Bild auf um es wieder in den Umschlag zu geben. Bevor sie das tat, las sie noch ein mal die Nachricht darauf.

“Du bist nicht allein! Ich bin immer bei dir!”

Schnell steckte sie das Bild weg und legte den Umschlag zur Seite.
Nervös begann sie in ihrer Wohnung umher zu laufen.
Was sollte sie jetzt nur tun?
Da klingelte es an der Türe.

“Hallo. Ich bin die neue Nachbarin und wollte mich nur mal vorstellen.”

Etwas verwundert schaute Emma ihr gegenüber an. Vor ihr stand eine Frau, die ca. Anfang 30 war. Sie hatte braune, Schulterlange Haare und grüne Augen. Ihre Gesichtszüge erinnerten sie ein ganz klein wenig an ihre Mutter. Vielleicht war das auch der Grund, warum sie der fremden Frau vorschlug
“Komm doch rein!”
Diese nahm die Einladung danken an.

“Sie müssen schon entschuldigen aber ich finde das ganze schon seltsam. Macht man das heute überhaupt noch so?”

Die fremde schmunzelte.
“Nein ich glaube nicht aber da ich dich… Oh ich hoffe es ist ok wenn sich du sage?”

“Ja ist in Ordnung. Ich bin Emma.”

“Hi ich bin Susi. Auf jeden Fall habe ich dich die Tage hier rein gehe sehn und da du

ungefähr im gleichen Alter bist wie ich, dachte ich klingel einfach mal und vielleicht sind wir beide uns ja sympatisch. Ich kenne hier doch noch niemanden.”

“Ja so ging es mir auch als ich hier her gezogen bin. Nur gut das meine beste Freundin nicht weit weg wohnt. Möchtest du auch eine Kaffee?”

“Ja sehr gerne.”

Emma verschwand in der Küche.

“Kann ich dir helfe?” fragte Susi aus dem Wohnzimmer

“Nein ich habe es gleich. Möchtest du Milch oder Zucker?”

“Weder noch. Ich trinke meinen Kaffee Schwarz. Schwarz wie meine Seele.”

Mit einem grinsen im Gesicht beobachtete Susi die Reaktion von Emma auf diesen Satz.

Diese hielt kurz in ihrer Bewegung inne, da er ihr seltsam vertraut vor kam. Sie schüttelte den Kopf und machte weiter.

“Wenn es dich nicht stört, würde ich gerne raus gehen auf den Balkon. Ich würde nämlich gerne eine rauchen.”

“Kein Problem. Auch wenn ich mir nicht sicher bin ob das im Moment gut für dich ist.”

Emma schaute ihren Besuch fragen an.

“Du siehst ein bisschen blass um die Nase aus.” erklärte dieser

“Ach so ja ich bin wohl überarbeitet. Zum Glück habe ich jetzt aber erst einmal Urlaub.”

“Ob das wirklich Glück ist?” dachte sich Susi als sie ihr nach draußen folgte.

“Ich würde dich gerne näher kennen lernen. Erzählst du mir etwas von dir? Bitte.”

“Da gibt es nicht viel zu erzählen. An meine Kindheit kann ich mich nicht besonders gut erinnern und meine Großeltern haben mir diesbezüglich nicht viel erzählt.”

“Das ist aber schade. Warum das denn nicht?”

Das wusste Emma selber nicht.

“Was ist mit deinen Eltern? “

“Wie meinst du das?”

“Du hast gerade gesagt, das dir deine Großeltern nichts aus deiner Kindheit erzählt haben.”

“Ach so das. Ja meine Eltern sind bei einem Verkehrsunfall ums leben gekommen, da war ich noch sehr klein. Zum Glück durfte ich bei meinen Großeltern bleiben.”

“Ja da hattest du wirklich Glück.”
In Gedanken setzte Susi noch dazu
“Im Gegensatz zu mir!”

“Wie sieht es bei dir aus?” wollte nun Emma wissen

“Ach ich hatte alles andere wie Glück. Ich bin von einer Pflegefamilie in die nächst gekommen. Und wenn du mal ein gewisses Alter hast…” Susi machte eine Pause

“…dann will dich keiner mehr haben. Sie wollen alle nur Babys und kleine Kinder.”

“Das ist wirklich schrecklich!”

“Naja ich bin darüber hinweg und rede eigentlich auch nicht so gerne darüber. Lass und mal lieber wieder über dich reden. Hast du Geschwister?”

“Nein ich bin ein Einzelkind! Möchtest du auch noch etwas trinken?” fragte Emma im Aufstehen

“Nein danke ich habe noch.”

Während sie in die Küche ging, begann es in Susi zu kochen. Sie konnte nicht glauben was sie da eben gehört hatte. Wusste sie wirklich nichts von ihr oder tat sie nur so?

Ein klirren riss sie aus ihren Gedanken.

“Alles gut bei dir?” fragte sie Richtung Wohnung

Anstelle einer Antwort, stand Emma mit bleichem Gesicht vor ihr.

“Was ist den los?” erkundigte sich Susi

Emma hob ihr nur das Handy hin.

“Von wem kommt das?”

Emma antwortet mit einem Achselzucken.
Nach dem sie sich wieder zu Susi gesetzt hatte, begann sie ihr die ganze Geschichte zu erzählen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, das sie bei ihr auf Verständnis trifft.

“Das ist ja schlimm.” sagte Susi am Ende

Die beiden schwiegen sich eine weile an.

“Da sind ja noch mehr Bilder darauf.” bemerkte Susi die sich das Handy genommen hatte

“Was?” riefe sie erstaunt auf
Sie war auf Grund des Schocks noch gar nicht auf die Idee gekommen, sich das Handy genauer an zu schauen. Jetzt erst blätterte sie sich durch die Galerie.
Unzählige Fotos kamen zum Vorschein, die Emma ins sämtlichen Lebenslagen zeigten.
Beim arbeiten, beim einkaufen. Sogar bei ihren Großeltern. Doch das schlimmste war, sie wurde auch beim schlafen fotografiert.
Emma musste schlucken.

“Was zum Teufel….?”

Beim anblick des nächsten Bildes, lies sie fast das Handy fallen.
Susi nahm es ihr aus der Hand und schaute nach, was Emma so erschreckt hatte.
Es war ein Bild, auf dem vier Erwachsene und zwei Kinder zu sehen wahren.

“Wer ist das?” hackte Susi nach.

Doch Emma schaute sie nur schockiert an.
Ihre Hände zitterten, das Herz schlug ihr bis zum Hals.

“Das sind meine Eltern und Großeltern wie sie mit mir und noch einem Kind im Garten spielen.”

Da Susi nicht verstand warum sie jetzt so geschockt war, beim anblick des Bildes, wartete sie ab ob von ihr noch etwas kam.

“Das ist das letzte Bild das von uns gemacht wurde, bevor wir diesen….”
Emmas Stimme versagte.
Susi legte ihre Hand auf die von Emma.

“Vor dem Unfall?”

Emma nickte nur.

“Wer ist das andere Kind?”

Als Antwort bekam sie nur ein Achselzucken.

Plötzlich sprang Emma auf und ging zu ihrer Kommode. Dort fand sich nach kurzer Suche, was sie wollte.

Mit zittrigen Händen hielt sie Susi ein Bild vor die Nase.
Es war genau das gleiche Bild, das sich auf dem Handy befand.

“Ich habe den einzigen Abzug von dem Bild!”

“Aber das heißt ja, das jemand in deiner Wohnung gewesen sein muss.”

Die Panik in Emma wuchs.
Aufgeregt begann sie im Wohnzimmer hin und her zu laufen.

“Wenn willst du jetzt anrufen?” fragte Susi als sie sah wie Emma ihr Handy nahm.

“Meine Oma. Sie war all die Jahre wie eine Mutter für mich. Ich konnte ihr immer alles sagen.”
Emma wählte.

“Ich….” mehr konnte sie nicht sagen, da sie in tränen ausbrach.

“Hallo Emma. Bist du noch dran?” ertönte die Stimme ihrer Oma aus dem Handy in ihrer Hand.

Doch Emma konnte nicht sprechen, darum hielt sie Susi das Handy hin.
Diese nahm nach kurzem zögern das Telefon und ging ran.

“Hallo Oma!”
Am anderen Ende wahr es plötzlich toten still.

“Freust du dich nicht mich zu hören?”

Vom anderen Ende kam noch immer nichts.

Susi legte das Telefon zur Seite ohne aufzulegen.

Währenddessen machten sich am anderen Ende der Stadt die Großeltern auf den Weg zu Emma.

“Komm setzt dich hier hin. Ich mach dir erst mal einen Tee zur Beruhigung.” sagte Susi

Emma hatte sich ein klein wenig beruhigt, als Susi mit dem Tee kam.
Diese setzte sich neben sie und reichte ihr eine Tasse. Schweigend trank Emma ihren Tee.

“Alles okay bei dir?” fragte Susi nach ein paar Minuten

Emma stellte die Tasse ab, bevor sie antwortete.
“Ich weis nicht. Ich fühle mich auf ein mal so müde.”
Susi grinste bei den Worten.

“Komm ich bring dich in dein Bett.”

Unterstütz von Susi stand Emma auf. Doch sie gingen nicht Richtung Schlafzimmer.

“Wo bringst du mich hin?”

“Alles gut Emma. Du musst dir keine Sorgen machen!” sagte Susi mit ruhiger Stimme.

Emma war inzwischen so benommen, das sie nicht mehr mitbekam, wie Susi sie in ein Auto setzte und los fuhr.

Fünf Minuten nach dem die Beiden weg wahren, kamen die Großeltern an Emmas Wohnung an. Sie klingelten Sturm, doch niemand öffnete ihnen.

“Hallo. Möchten sie zu Emma?”

Ein Nachbar kam gerade aus seiner Wohnung, die gegenüber von Emmas lag und sah die Beiden an der Türe stehen.

“Ja das möchten wir.”
“Sie ist vor ca. Fünf Minuten mit einer anderen jungen Frau weggefahren.”

Die Großeltern schauten sich ängstlich mit großen Augen an.

“Wie sah die Frau den aus?” wollte Emmas Opa wissen.

Der Nachbar überlegte kurz bevor er Antwortete:

“Ich schätze sie auf Mitte bis Ende 20ig, schwarze Haar.”

“Haben sie mitbekommen wo hin sie gefahren sind?”

“Nein tut mir leid.”

“Danke.” sagten die Beiden noch schnell, während sie schon am gehen wahren.

Draußen vor der Türe stoppte sie.

“Wir müssen die Polizei rufen!” sagte Moya (Emmas Oma)

“Und was willst du ihnen sagen? Das deine Enkelin wahrscheinlich entführt wurde du aber nicht weis wohin?” entgegnete Arnhold (Emmas Opa)

Die Beiden überlegten angestrengt, was sie jetzt machen sollten.

In der zwischen Zeit, war die Autofahrt von Susi und Emma beendet.
Mit etwas Mühe, brachte Susi die benommene Emma in ein altes, teilweise abgebranntes Haus.

“Ich hätte wohl doch nicht so viel rein tun dürfen!” dachte sich Susi währenddessen.

Es dauerte ca eine halbe Stunde, bis Emma wieder einigermaßen
fit war.

Sie öffnete die Augen.

“Wo bin ich hier?”

Sie wollte sich die Augen reiben, wie nach dem Aufwachen doch

“Warum sind meine Hände gefesselt?”

Vor ihr stand Susi, die sie anschaute.
Emma begann langsam Angst zu bekommen.

“Wer bist du und was willst du von mir?” Emma schrie schon fast

“Bist du so blöd oder tust du nur so?”

“Ich weis nicht von was du redest! Du musst mich verwechseln!”
Emma wurde von Minute zu Minute panischer, das sie nicht wusste, was hier los ist.

Da machte Susi Licht.

“Na weist du jetzt wo wir sind?”

Emma schaute sich um.
Mit weit aufgerissenen Augen schaute sie nun Susi an.

“Das ist mein altes Kinderzimmer!”

“Falsch!”

Emma erschrak bei dem unfreundlichen Ton den Susi nun angeschlagen hatte.

“Das ist UNSER Zimmer oder besser es wahr unser Zimmer!”

Der Atem von Emma ging schneller. Sie begann in ihrem Kopf nach ein er Erinnerung zu suchen, die ihr sagte, das die Frau vor ihr wirklich ihre Schwester ist.

“Du glaubst mir nicht! Stimmst?”

Emma war nicht fähig zu antworten. Was wohl zum Teil an dem Beruhigunsmittel und zum Teil an dem Schock lag.

Susi begann nun, das Zimmer von früher in allen Einzelheiten zu beschreiben. Welche Farbe die Tapete hatte, der Fußboden, was für Poster an der Wand hingen.

“Und dann kam dieser eine Tag, an dem du mir mein Leben zerstört hast!” beschimpfte Susi nun Emma.

Diese saß noch immer Stock steif da und konnte nichts sagen.
Denn alles was Susi geschildert hatte, stimmte.

“Wegen dir musste ich gehen!” schrie Susi

“Während alle glaubten das du das liebe, kleine Mädchen bist das nie etwas anstellen würde, war ich der Sündenbock! Du hast allen weis gemacht das ich es war! Das ich an allem Schuld bin!”

Über Susis Wangen begannen nun Tränen zu rollen.

Währenddessen vor dem Haus in dem Emma wohnt.

“Wir können nichts anderes machen wie die Polizei rufen Arnhold. Sie haben andere Möglichkeiten wie wir!”

“Ja gut dann lass es uns tun.”

10 Minuten später stand ein Streifenwagen vor dem Haus.

Moya und Arnhold berichteten ihnen alles was sie wussten.

“Wo könnte die Beiden Frauen sein? Haben sie eine Vermutung?”

“Darüber zerbrechen wir uns auch schon den Kopf!”

Da ergriff Moya den Arm ihres Mannes.

“Ich glaube ich weis wo die Beiden sind!”

Arnhold schaute seine Frau an und nickte.

Die beiden Polizisten schauten sie nur fragend an.

“In der Handfeldstraße 36 hier in Weißenhorn”

“Und warum sollten sie da sein?” hackte einer der Polizisten nach

“Weil sie da früher gewohnt haben.”

Moya schluckte und sagte weiter

“und da das Unheil seinen Lauf genommen hat.”

So kurz wie möglich erzählten die Beiden den Polizisten was damals passiert ist. Diese setzten sich danach in ihren Streifenwagen und fuhren mit Blaulicht los.

“Du hast keine Ahnung wie es ist, von einer Familie in die nächste gesteckt zu werden. Nur weil dich deine eigene Familie nicht mehr haben will. In mindestens 25 Pflegefamilien war ich und du…”sie machte eine kurze Pause
“..du hast es immer schön bequem gehabt. Musstes dich um nichts sorgen und warst immer der Liebling von allen. Vor allem von unseren Eltern!”

In Emmas Kopf drehten sich die Gedanken, doch sie kam einfach nicht darauf was in jenem Tag passiert ist, was sie gemacht haben soll. Sie wusste bis gerade ja nicht ein mal das sie eine Schwester hatte.

“All die Jahre die ich gebraucht habe um dich zu finden, haben meine Hass auf dich nur noch weiter geschürt!”

“Von was redest du?”

“Jetzt tu nicht so!” schrie Susi

Doch Emma konnte sich beim besten willen nicht daran erinnern, von was sie sprach.

“Du warst es! Du hast damit gespielt und alles kaputt gemacht!”

Emma schaute sich um. Sie erkannte nur mit viel Phantasie das alte Schlafzimmer wieder.
Doch egal wie sehr sie sich ansträngte, sie kam nicht darauf was Susi meinte.

Da stellte Susi eine Kerze vor Emmas Füße.

Leise ertönte in der Ferne die Sirene des Polizei.

Als Susi eine Packung Streichhölzer aus der Tasche zog sagte sie:

“Vielleicht hilft das deinem Gedächtnis auf die Sprünge!”

Sie machte eines an und entzündete damit die Kerze.
In Emma wuchs unbehagen und sie wollte weg. Weg von der Kerze.
Sie versuchte sich den Fesseln zu befreien, was Susi mit einem süffisanten Grinsen wahr nahm.
“Na fällt es dir jetzt wieder ein?”
Die Sirene wurden lauter.

“Mach mich los. Bitte!” flehte Emma
Doch Susi stand nur da und schaute zu.

Je länger die Kerze brante, desto mehr konnte sich Emma an jenen Abend im Herbst vor 23

Jahren erinnern.
“Mensch in wollte das doch nicht!”

“Du hast es aber zugelassen! Du hast zugelassen, das sie mich weg bringen obwohl ich mit dem Feuer überhaupt nichts zu tun hatte!”

Die Sirene wurde lauter.

“Jetzt gib es endlich zu! Du hast mir mein Leben zerstört, weil du unsere Eltern angelogen hast!”

Susi schob die Kerze noch etwas näher an die Füße von Emma.

“Ich kann doch nichts dafür das mir unsere Eltern nicht geglaubt haben!”
Emma weinte.
Sie bekam Angst. Angst davor das Susi sie anzündete.

“Treten sie von der Frau weg!” ertönte hinter Susi eine tiefe Männerstimme.

Susi blieb stehen.

“Gehen sie von der Frau weg, sonst muss ich sie da weg holen!”

Susi blieb stehen.

Mit weit aufgerissenen Augen starte sie Emma an, als der Polizist sie von hinten packte und zu Boden brachte. Der Andere Polizist ging zu Emma. Er blies die Kerze aus und machte sie los.
“Kommen sie mit. Ihre Großeltern warten draußen.”

Der Polizist führe sie nach draußen, wo Emma von ihren Großeltern in die Arme genommen wurde.

Fünf Tage später

Emma saß mit ihren Großeltern in ihrer Wohnung beim Kaffee.

“Ja Liebes, Susi ist deine Schwester. Sie hat nur Probleme gemacht. Und als du dann aus versehen das Feuer in eurem Kinderzimmer gelegt hast….”
Ihre Oma schwieg.

“Also ist es wahr. Sie musste für meine Tat büßen?!”

“Wir dachten uns, das es besser ist für die Familie!”

“Aber warum konnte ich mich nicht daran erinnern?”

“Wir haben alles entfernt was mit deiner Schwester zu tun hatte. Dir haben wir eingeredet, das….”

“Ich will es nicht wissen!” unterbrach Emma ihre Großmutter.

“Könnt ihr bitte gehen!”

Die Beiden standen Wortlos auf und gingen.

Emma hatte jetzt viel zu verarbeiten. Außerdem hatte sie sich fest vor genommen, ihre Schwester nicht noch ein mal im Stich zu lassen. Sie wollte sie regelmäßig besuchten und so weit sie konnte auch unterstützen.

Denn

Familie ist wie ein Baum.
Die Zweige mögen in unterschiedliche Richtungen wachsen, doch die Wurzeln halten alles zusammen.

One thought on “Die schwarze Schwester

  1. Moin Moin,

    deine erste Geschichte? Man erkennt das du mit dem Schreiben zwar Spaß hast, es dir aber an den nötigen Fertigkeiten fehlt um einen Leser zu fesseln. Aber glaub mir, das kann man lernen. Ich würde dir empfehlen diese Aktion zu nutzen um viel zu lernen und zwar in dem du liest, liest und noch mehr liest. Hier sind so viele tolle Geschichten, da kannst du dir einiges abgucken.
    Mein Like lass ich dir trotzdem da, weil fast jeder eins von mir bekommt und zwar für den Mut an dieser Aktion teilgenommen zu haben…

    LG Frank ( Geschichte: Der Ponyjäger)

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