Patricia Gouveia HerrmannDie Wahrheit ist die wahre Lüge

 

Prolog

Er guckt das letzte Mal auf das Handy, 4 verpasste Anrufe. Der kalte Herbstwind poltert gegen die schwere Holztür der abgelegenen Hütte. Nun schreitet er mit großen Schritten die Treppenstufen hinunter. „ Du hast noch eine Chance.“ Schreit er sie an. Sie weint nur und bekommt kein Wort raus. Er kniet sich zu ihr und kommt ihr so nah, dass er mit seiner Nase ihre berührt. Dann wandert sein Mund an ihr Ohr.       „Du wirst bereuen was du getan hast!“ flüstert er. Nach diesen Worten steht er auf, verriegelt die Tür, läuft die Treppen hoch und bleibt schließlich vor einem Zimmer stehen. Der säuerlich süße Gestank ist mittlerweile noch stärker geworden, so riecht also der Tod dachte er. Schon drei Tage liegt der Leblose Körper da, regungslos, tot. Der Zweck muss erfüllt, die Schuld beglichen und Gerechtigkeit geschaffen werden. Es ist Zeit. Zeit für die Abrechnung. Mit diesen Gedanken macht er sich auf den Weg. Ein letztes Mal spürt er wie das Handy vibriert doch er lehnt ab und schaltet es aus diesem Grund aus. Er hat es schon immer gehasst lange zu laufen, doch diesmal ist es notwendig. Fast ist er da, nur noch wenige Meter bis zum Fluss, wo er schon öfters als Kind war. Die Erinnerungen an diesen Fluss machen ihn dennoch Traurig. Er ist da. Endlich, er ist schon lange genug gelaufen und dann noch mit einer Leiche, die er hinter sich her zieht.  Es ist vollbracht. Mit Gutem Gewissen läuft  er zurück zur Hütte wo er bemerkt, wie spät es schon ist, zu spät. Hastig nimmt er seine Sachen, schließt die Türe ab und radelt  mit seinem viel zu kleinen, kindisch mit Stickern voll beklebten Fahrrad nach Hause wo niemand auf ihn warten würde. Dann geht er auf sein Zimmer. Es ist dunkel, er bemüht sich nicht das Licht anzumachen und fiel einfach nur auf sein Bett. Nun zählt  er  von 10 runter, immer und immer wieder bis er in den Schlaf fällt.  Auf seinem Gesicht liegt ein Grinsen, ein befreites aber vor allem zufriedenes Grinsen, das er wahrscheinlich über die Nacht  nicht ablegt. Doch bevor der Morgengrauen anbricht flüstert er im Schlaf „ Du bist die nächste, die Gerechtigkeit erfahren wird!“

Kapitel 1

Ein ganz normaler Herbsttag in Düsseldorf, kalter Wind, der Himmel von dunklen Wolken bedeckt, die Straßen vom Nebel verschlungen. Es ist 6:30 Uhr als ihr Wecker klingelt und sie bemerkt wie spät dran sie schon ist.  Schnell rast sie in die Küche wo sie sich  nur einen Apfel nimmt, rein beißt  und dies  als Frühstück bezeichnet. Dann läuft sie zurück in ihr Mädchenhaftes Zimmer wo sie sich ihrem größten Problem widmet. „ Was soll ich nur anziehen?“ Dafür ist aber leider nicht mehr genug Zeit. Der Stundenzeiger scheint sie überholt zu haben, also entscheidet sie sich ihren Lieblingspulli und eine schwarze Leggings anzuziehen. Da die Schule nicht allzu weit von ihr entfernt ist, muss sie wohl oder übel  bei diesem scheiß Wetter zur Schule laufen. Der Nebel versperrt ihr die  Sicht, was ihre schlechte Laune nur verschlimmert. Von weitem hört sie den unüberhörbaren Gong, der ihr das Zeichen gibt, sich zu beeilen. Sie kommt gerade pünktlich, gleichzeitig mit dem Lehrer, der gerade von seinem Kaffeeklatsch mit seinen Kollegen zurückehrt. „ Gerade noch Glück gehabt.“ Denkt sie sich als sie ihren Platz im Klassenraum aufsucht. Als der Lehrer den Unterricht beginnen will klopft es an der Tür. Es ist ihre Klassen Lehrerin Fr. Martinez die mit einem Jungen in ihre Klasse marschiert. „Das ist euer neuer Schüler, stell dich doch mal vor.“ Er steht unsicher und Blickkontakt meidend einfach so da und schweigt  erst einmal. Dann plötzlich fängt er mit stotternder Stimme an zu reden. „ M-Mein N-Name ist Liam Scott und ich b-bin 17 Jahre a-alt“ dann schweigt er wieder. „ Danke Liam setz dich“ sagt die Lehrerin mit gesenkter Stimme. In der Pause kommt Liam ihr gezielt entgegen und fragt  nach ihrem Namen. „Veronica  Baker“ antwortet sie verwirrt. Schließlich grinst er und sagt nur „Aha“ dann verschwindet er wieder irgendwo auf dem Schulhof. Nach dieser Begegnung verspürt Veronica ein komisches Gefühl, als ob sie sich kennen würden. Nach der Pause ist dieses Gefühl aber schon  wieder vergessen, das einzige Gefühl welches sie gerade verspürt ist Langeweile. Die letzte Stunde ist immer die Härteste und gefühlt längste Stunde. Doch endlich wird  sie durch das Gongen, der Schulklingel erlöst. Also macht Veronica sich auf den Nach hause weg. Der Nebel ist über den Tag etwas verblasst und die Wolken haben sich teilweise zurückgezogen, was Veronicas Laune wieder hebt. In ihrer Nachbarschaft kennt sie jeden, umso mehr verwundert sie die ca. 1,75 m große Gestalt vor ihr, die sie nicht einmal gegrüßt hat.  Dieser Mann ist also nicht von hier wundert sie sich. Fast Zuhause angekommen bemerkt sie, dass etwas aus der Jackentasche des Mannes gefallen sein muss. Als sie näher an den Gegenstand kommt bemerkt sie, dass es ein Handy ist. Sofort möchte sie es dem Mann zurückgeben aber als sie sich umschaut ist er schon hinter der nächsten Ecke  verschwunden. Also beschließt sie es mit nach Hause zu nehmen. Da sie ein anständiger Mensch ist will sie nicht gucken was auf dem Handy drauf ist. Sie legt es also beiseite und hat vor, es morgen nach der Schule zur Polizei oder derartigem abzugeben. Demnach  fängt sie mit ihren Hausaufgaben an, mit denen sie bis in die Nacht beschäftigt ist. Als plötzlich dieses Handy anfängt zu Klingeln. „Wer ruft denn jemanden um diese Uhrzeit an?“ wundert sie sich und wird neugierig. Als sie das Handy an macht merkt sie, dass es nicht mit einem Passwort oder derartigen geschützt ist. Sie entschließt  sich demnach, doch ein bisschen rumzustöbern, vielleicht würde sie etwas über den Besitzer herausfinden. Doch als sie die Galerie  öffnet ist sie schockiert.„ Wie-wie kann das nur sein?“  „ Woher hat er diese Fotos?“ „ Fotos von mir?“ In diesem Moment hört sie ein rascheln aus ihrem Vorgarten und verfällt in Panik. Dann hört sie Schritte die immer näher kommen bis sie schließlich vor ihrer Tür stehen bleiben, dann bewegt sich die Türklinke auf und ab bis er schließlich vor ihr steht.

Kapitel 2

Das Büro im 3 Stock ist Schlicht und einfach gehalten, keine Bilder, keine Deko nur einen mittelmäßigen Computer auf einem Weißen Schreibtisch neben einem großen Berg aus Papier. Rechts neben dem Schreibtisch ein großes Fenster mit Sicht auf den Fernsehturm. Logan Johnson, Ermittler beim Morddezernat bekommt gerade einen Anruf und ist nun auf dem Weg zum Tatort. Er macht seinen Job mit Leidenschaft. Er glaubt daran, dass die Gerechtigkeit immer siegt und dafür sorgt er immer wieder bei seinen Fällen. Gerade angekommen, begrüßt ihn schon der Polizist, der die Leiche gefunden hat, Daniel Brown, der ihn direkt zu der Leiche führt. „ Ein Jammer, was alles so auf der Welt geschieht“  erzählt er Logan. „ Ein Mädchen, wahrscheinlich zwischen 16 und 17 Jahren, Todesursache noch unklar, wurde heute Morgen ans Ufer gespült, die Ermittler die vor ihnen gekommen sind stufen den Tod als Selbstmord ein.“ Berichtet Brown mit skeptischem Tonfall. „Was!?“ „Welche Ermittler?!“ fragt er Brown verärgert, doch bevor er antworten konnte unterbricht  ihn eine bekannte Stimme  „ Johnson, was für eine Überraschung“ ruft  der Ermittler Paul Smith ihm entgegen. „ Smith, das ist mein Fall was zur Hölle hast du hier zu suchen!?“ Paul und Logan haben sich noch nie gemocht, früher waren sie Kollegen bis Paul sie verraten hat und  zu den Gegnern gewechselt ist. „ Oh das tut mir jetzt aber leid ich dachte du wurdest schon informiert, wir bekommen den Fall und wir haben ihn auch schon geklärt. Wenn die Obduktion keine Besonderen Gewalteinwirkungen feststellt ist es Selbstmord gewesen“ sagt Smith selbstsicher und stolz. Verärgert läuft Logan zurück zum Auto, er ist sich sicher, dass er nicht so schnell aufgeben wird. Zum Glück hat er Freunde bei der Pathologie und in der Kriminaltechnik um den Fall auf eigene Faust aufzuklären und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Es ist schon Spät, also entscheidet er sich nach Hause zu fahren und mit seiner Familie  zu Abend zu Essen. Es war schließlich ein langer Tag und er würde morgen viel zu tun haben. Plötzlich klingelt sein Handy doch er ignoriert es. Fast Zuhause angekommen fahren Polizeiautos an ihm vorbei. Die Sirenen werden immer lauter so näher er seinem Haus kommt. Er bekommt erneut einen Anruf den er weiterhin ignoriert. Als er dann vor seinem Grundstück ankommt, wird ihm ganz komisch. Polizeiautos umstellen sein Haus. Er guckt auf sein Handy, 10 verpasste Anrufe von Monica, seiner Frau. Er denkt nicht groß nach und rennt auf sein Haus zu. Monica kommt ihm mit einem Tränen verschmierten Gesicht entgegen und schreit nur „ Vanessa“. Logan versucht sie zu beruhigen „ was ist passiert, wo ist Vanessa?“ fragt er sie vorsichtig. „ Sie ist weg und hat einen Brief hinterlassen.“ Logan tropft der Schweiß schon sein Gesicht runter, seine Tochter Vanessa ist nämlich noch nie einfach so verschwunden.  „Was für ein Brief, wovon redest du?“ fragt er, obwohl er sich schon vorstellen konnte worum es hier geht, bei dem was er alles bei seinem Job schon erlebt hat. „ Einen Abschieds Brief, sie will sich umbringen und keiner weiß wo sie ist.“ Sagt sie, während ihre Stimme durch die Trauer bricht, sie keine Luft mehr zum Reden hat und nur noch weinen kann. „ Das muss ein Missverständnis sein, sie würde sich niemals etwas antun, wir kennen doch unsere kleine“ beruhigt er sie. Doch er weiß, dass sie trotzdem verschwunden ist und ihr das gar nicht ähnlich sieht, es muss etwas passiert sein nur was? „Wurde sie entführt oder noch schlimmer? Nein!“ daran darf er jetzt nicht denken. Jetzt muss er für Monica da sein. In dem Moment unterbricht Paul seine Gedanken. „Du bist wirklich überall!“  faucht er Paul an. „ Ich will dir wirklich helfen aber ich glaube sie hat klar gemacht was sie möchte und ich hoffe zwar, dass es noch nicht zu spät ist aber es wäre möglich.“ Erklärt er Monica und Logan. Logan weiß genau was Paul da versucht zu erreichen, er findet es sinnlos noch zu suchen und will mit seiner Genehmigung die Suche abbrechen. Er war schon immer so gewesen, er war nie auf Gerechtigkeit aus. Das ist ihm sonst zu viel Papierkram. „ Nein, wir werden nicht aufgeben!“ schreit er ihn an. „ Wir suchen morgen weiter“ sagt Paul letztendlich und schickt Logan und Monica ins Haus. Kaum angekommen bemerkt Logan Vanessas Handy, das auf dem Boden liegt. Es ist nicht gesperrt. Als er es anmacht und direkt die letzten Nachrichten auf ihrem Hady sieht, weicht er schockiert einen Schritt nach hinten. „Wer ist das?“

Kapitel 3

„ Du hast mich aber erschrocken“ sagt Veronica mit einem erleichterten Lächeln zu ihrem Adoptivvater, Thomas. „Ich dachte du schläfst schon“ sagt er mit strengem Tonfall „morgen ist Schule es ist schon spät, ich geh jetzt ins Bett und das solltest du  auch tun“. „ ja ok“ erwidert sie wahrscheinlich um ihn abzuwimmeln. Dies funktioniert, denn nach diesem Versprechen lässt er sie in Ruhe was leider nicht immer der Fall ist. Nicht einmal fünf Minuten sind vergangen als sie sich das Handy, welches sie unter ihrer Bettdecke versteckt hatte in die Hand nimmt  und sich die Bilder noch einmal anguckt. „ Wem gehört dieses Handy?“ „War es geplant, dass ich es finde?“ „Spielt mir jemand aus unserer Schule einen Streich?“ Tausend Fragen gehen ihr durch den Kopf. Doch dann reißt  ein Klingeln sie aus ihren Gedanken. Sie entschließt sich dran zu gehen um herausfinden zu können von wem dieses Handy und somit auch die Fotos sind. „ Hallo?“  Stille. Dann hört sie ein rauschen. Da ist jemand, da ist sie sich sicher. „ Ich weiß dass sie mich hören!“ „Wer sind sie und was wollen sie von mir?!“  weiterhin nur ein rauschen. „Sagen sie was!“  dann hört sie wie jemand tief ein und aus atmet,  es klang genervt oder verzweifelt, sie kann es nicht wirklich sagen. Es macht ihr Angst, es kommt ihr vor wie in einem Horrorfilm. Für eine Sekunde hatte sie vergessen zu atmen.  Dann  legt  sie auf. Plötzlich  fällt das Handy ihr vor Angst aus ihrer schon verschwitzten Hand auf ihr Bett.  „Was ist hier los?“ fragt  sie sich ängstlich. Sie hat so etwas schon einmal in Filmen gesehen, nur sind sie selten gut ausgegangen. „Das war wahrscheinlich nur so ein dämlicher Streich“ beruhigt  sie  sich selbst um diese schrecklichen  Bilder aus ihrem Kopf verschwinden zu lassen. „Morgen wird sich bestimmt alles aufklären, jetzt brauche ich dringend Schlaf.“  Mit diesem letzten Gedanken  lässt sie sich auf ihr Bett fallen, schließt ihre Augen und hofft, dass morgen ein ganz normaler Wochentag auf siewartet. Trotzdem fällt  ihr das Schlafen schwer, denn sie weiß, dass er kommen wird, nur wann das passiert weiß sie nicht.

Kapitel 4

Schon drei Tage soll sie  hier sein. Auch wenn sich die Tage viel länger angefühlt hatten. Es war dunkel, so wie es bis jetzt immer war. Der Raum ist groß und geräumig. Sie hört Schritte. Er kommt. Statt Angst verspürt sie Freude, denn wenn er kommt weiß sie, dass er den Raum zwar nur in schummeriges aber wenigstens in  etwas Licht erhellen würde. Weiterhin im dunklen zu bleiben würde nämlich ihren Verstand rauben. Mit einem lauten quetschen öffnet er die schwere Holztür. Schweigend holt er ein Blatt Papier sowie einen Stift aus seinem Rucksack, den er zum ersten Mal dabei hat. „Du wirst jetzt einen Brief an jemanden schreiben“ sagt er. Während sie nur verwirrt erst das Blatt Papier sowie den Stift und dann ihn anguckt. „ Du bist verwirrt, das sehe  ich aber du wirst noch verstehen“ sind  seine letzten Worte als er dann durch die schwere Holztür wieder verschwindet und das Blattpapier sowie den Stift dort liegen lässt. Diesmal hat er das Licht angelassen. So kann sie den Raum betrachten. Sie dachte, dass nur ein Bett und vielleicht eine Kommode in dem Raum stehen würden, doch darin hatte sie sich getäuscht. Ein Bücherregal stand neben einem Fenster, dass bestimmt seit Jahren nicht geöffnet  und durch die Rollos verdeckt wurde weshalb auch kein Sonnenlicht durch kommen konnte. Doch dann trifft sie auf zwei Bilder. Auf dem einen Bild ist Er und ein Mädchen zu sehen, bestimmt 16 oder 17 Jahre alt, sie sehen glücklich aus. Auf dem anderen Bild ist  eine Frau zu sehen, doch sie kann ihr Gesicht nicht erkennen, da jemand das Gesicht auf dem Bild durch mehrfaches einritzen unkenntlich gemacht haben muss. Plötzlich hört sie wie ihr Magen, den sie seit mehreren Stunden versucht hat zu ignorieren, erneut knurrt. Sie weiß, dass sie in wenigen Tagen verdursten, an Hunger leiden  und an den Folgen sterben würde. Sie war noch nie gläubig gewesen doch jetzt ist der Glaube an etwas übermenschliches was sie retten würde, das einzige was sie hat. Doch ihre größte Frage bleibt: „Was habe ich getan, das er mir das antut?“

Kapitel 5

Der Morgengrauen bricht an. Monica scheint noch tief und fest zu schlafen während Logan neben  ihr liegt und über die Nacht kein Auge zu gedrückt hat. Seine Gedanken haben ihn einfach nicht schlafen lassen. „Warum Vanessa?“ „Was für ein Spiel wird hier gespielt?“ In diesem Moment bekommt er einen Anruf. Der Anrufer ist Anonym. „Vielleicht ein Anruf von dem Entführer  oder von Vanessa selbst?“ diese Hoffnung bringt ihn dazu dran zu gehen. „Logan Johnson hier“ er wollte klar stellen, dass der Anrufer sich sicher sein kann mit ihm zu reden. „Ich brauche Hilfe“ sagt eine Mädchenhafte Stimme am anderen Ende der Leitung. „Vanessa bist du das?“ fragt Logan vorsichtig. Obwohl er ihre Stimme erkennen würde wenn er sie hört und diese Stimme Vanessas nicht ähnelt, hatte er ein wenig Hoffnung, dass er sich Irren würde. „Nein, hier ist keine Vanessa sondern jemand der dringend ihre Hilfe braucht!“ Man merkt, dass dieses Mädchen weiß wovon sie redet und sie es sicherlich ernst meint. Deshalb beschließt Logan ihr zu zuhören. Es kann doch schließlich kein Zufall sein, dass ein Mädchen am selben Tag tot am Rhein angespült wird als seine Tochter verschwindet und direkt am nächsten Tag ein Mädchen mit Anonymer Nummer anruft und ihn um Hilfe bittet. „Ok, ich werde ihnen helfen, sie müssen mir nur sagen worum es geht“ sagt  Logan mit einem beruhigendem Tonfall. Erst einmal war es still. Sie scheint noch über etwas nach zu denken doch dann beginnt sie schließlich. „ Ich habe ein Handy gefunden, auf dem sind Bilder von mir und von einem anderen Mädchen, die ich aber noch nie in meinem Leben gesehen habe.“ „  Ein anderes Mädchen?“ fragt Logan sie als ob er sich schon hätte denken können welches Mädchen auf  dem Foto zu sehen sein muss. „Ja, ich kann ihn das Foto schicken“ erwidert das Mädchen welches gerade wahrscheinlich eine Last von den Schultern genommen wurde, da sie merkt, dass Logan sie ernst nimmt. Monica ist in zwischen auch schon aufgewacht. „ Logan, was guckst du dir da an?“ fragt sie verwundert. Doch Logan antwortet nur „wir haben es hier mit einem Serien Mörder zu tun und unsere Tochter ist ein Opfer des Killers!“

Kapitel 6

24 Stunden vorher…

Es war dunkel und kalt aber was soll man schon von einem Oktobertag um 7:30 Uhr erwarten? Veronica, die gerade in ihrer  Schule angekommen war hat sich vorgenommen die Sache mit dem Handy zu klären und fragte deshalb jeden der ihr auf dem Schulhof über den weg lief. Doch komischerweise wusste niemand wovon sie redete. Während des Unterrichts konnte sie sich kaum konzentrieren als plötzlich Liam, der neue Schüler, sie aus ihren Gedanken riss. „Veronica ist ein schöner Name“ sagte Liam leise. „ Danke“ erwiderte Veronica mit einem verzweifelten Lächeln. Jetzt durfte sie niemandem vertrauen, was wenn einer aus ihrer Schule Sie und auch das andere  Mädchen, die auf diesem Handy zu sehen war  stalkt? Dieser neue Schüler kam ihr irgendwie komisch vor. Ausgerechnet als er in ihre Klasse kam fing alles an. Und jetzt wollte er sich auch noch bei ihr einschleimen. Das Gongen der Schulklingel hatte sie gerade noch aus dieser unangenehmen Situation gerettet. „ Ich muss dann mal los“ sagte sie erleichtert und machte sich auf den weg. Sie wollte gerade das Schulgebäude verlassen als sie Liam sah, der schon vor ihr raus gegangen sein muss und denselben Weg wie sie  einschlieg. „ Was ist wenn er derjenige ist dem das Handy gehört?“ dachte sie sich und lief mit einem Abstand von 4 m hinter ihm her. Er drehte sich kein einziges Mal um, als wüsste er, dass sie hinter ihm laufen würde. Plötzlich blieb er vor dem Haus gegenüber dem  von ihr stehen und verschwand hinter der Tür. Als sie versucht hatte  durch das tief stehende Fenster hindurch zu gucken bekam sie einen gewaltigen Schreck als sie bemerkte  das Liam mit dem Rücken zum Fenster und somit zu ihr stand. Sie hoffte, dass er sie nicht gesehen hatte. Nach diesem Schreck wollte sie nur noch nach Hause. Dort angekommen machte sie den Fernseher an und wurde bleich als sie den Vermisstenfall eines Mädchens zeigten und das Bild des Verschwundenen Mädchens ganz groß in allen  Nachrichten Kanälen zu sehen war. Denn Veronica hat dieses Mädchen schon einmal gesehen. Und zwar auf dem Handy , das sie gefunden hatte. Jetzt bekam sie Panik „ Was wenn derjenige der das Mädchen entführt hatte auch vor hat sie zu entführen?“ fragte sie sich panisch. In dem Moment wurde der Vater der Vermissten eingeblendet, anscheinend ist er Ermittler oder so etwas. Dann zeigten sie eine Nummer, die man anrufen sollte, wenn man was von dem Mädchen  gehört hat. Das war Veronicas Chance, vielleicht auch einziger Ausweg. Denn sie weiß, dass sie Hilfe braucht. Also wählte sie die Nummer und rief an.

Kapitel 7

Es sind bestimmt schon mehrere Stunden vergangen. Normalerweise würde er kommen, um ihr zu erzählen, warum sie büßen müsste. Das Blattpapier und der Stift  lagen immer noch an derselben Stelle. Sie  beschließt sich die Bücher, im Regal neben dem Fenster genauer anzugucken. Auf einem Stand < Rache ist süß > mit der Hand geschrieben. Als sie es öffnen will wird sie von ihm unterbrochen. Vanessa hat nicht gemerkt, dass er rein gekommen ist. „ Dazu kommen wir noch“ sagt er. „Setzt dich und gib mir das Buch, ich werde dir jetzt was diktieren und du wirst es aufschreiben!“ befiehlt er ihr. Also macht sie es. Das was sie geschrieben hat verwirrt sie, wen meint er in diesem Brief? Diejenige für den der Brief bestimmt ist hat etwas getan, etwas was sie sich nie verzeihen hätte können. „Aber was habe ich damit zu tun?“ Fragt sie sich im Gedanken. Als es vollbracht ist, verschwindet er kurz doch er kommt mit einem Glas Wasser und einer Banane wieder. „ Ich brauch dich noch eine Zeit lang lebend“ sagte er bis er dann doch geht. Das Geheimnisvolle Buch lag aber noch auf dem Boden. Vorsichtig hebt sie es auf, wicht  mit ihrer Hand über die erste Seite um den Staub zu entfernen und liest die ersten Zeilen.

 

 Ich habe mich alleine um sie gekümmert und jetzt ist sie weg, es ist alles nur deine schuld! Ich werde dir denselben Schmerz und Kummer zufügen den du mir auch zugefügt hast. Deinetwegen ist sie tot. Du wirst bereuen was du getan hast glaube mir, damit kommst du nicht davon.

 

Auf diese Zeilen folgt ein Foto, ein ihr vertrautes Foto, ein altes Foto. Die Person auf dem Foto kennt sie ziemlich gut umso mehr Fragen stellen sich ihr. „Hat sie diese Dinge getan, die auf dem Brief stehen?“ fragt sie sich selbst, „ Ich kenne sie, dass würde sie niemals tun, es sei denn ich habe sie noch nie wirklich gekannt!“

 

Kapitel 8

Nach dieser Feststellung, ist er sich sicher er würde alles tun um seine Tochter zu finden bevor es zu spät ist. Als er den Fernseher an macht und auf das erste schaltet wo die Tagesschau um diese Uhrzeit berichtet überfällt ihn plötzlich die Angst. Mit seinen verschwitzten Händen macht er den Fernseher lauter.

 

Heute Morgen um 8:45 Uhr wurde ein Mädchen erneut am Rhein nahe der Theodor-Heuss-Brücke gefunden, Experten konnten sie noch nicht identifizieren, klar ist aber , dass sie ungefähr 17 Jahre alt sein soll.

 

Nach diesen Worten der Moderatorin schaltet er die Flimmerkiste aus und setzt sich langsam auf die Couch. „ Das ist bestimmt nicht sie!“ redet er sich ein. „ Das kann sie gar nicht sein.“ Plötzlich klingelt es an der Tür. „Ich geh schon“ sagt Monica als ob nichts passiert wäre. Wahrscheinlich kann sie es immer noch nicht wahrhaben. „Wer war das?“ fragt Logan sie obwohl es ihn gerade überhaupt nicht interessiert. „Niemand, war nur die Post“ erwidert sie und geht rauf ins Schlafzimmer. Als er das klicken der Schlafzimmertür hört, nimmt er seine Autoschlüssel und fährt so schnell er kann zum Tatort. Als er ankommt und die Leiche sieht, kniet er sich nieder und versucht nicht vor Erleichterung zu weinen, denn das tote Mädchen ist nicht Vanessa, noch nicht. „Was machst du denn hier, du solltest doch Zuhause sein und deiner Frau beistehen!?“ fragt Brown,  als er ihn kniend vor der Leiche bemerkt. „Diese Mädchen haben vielleicht etwas mit Vanessas verschwinden zu tun“ ist sich Logan sicher und berichtet es Brown, denn er weiß, dass er ihm vertrauen kann. Er ist zwar noch ziemlich jung, so ende 20 aber macht nicht nur seinen Job als Polizist  sondern auch als Freund sehr gut. „ Glaubst du?“ „Nein, ich bin mir sogar ziemlich sicher!“ sagt Logan. Brown sieht ihn nur Skeptisch an. „Wie bist du dir denn so sicher? fragt er ihn deshalb. „Ich habe eine Informantin“ erwidert Logan. „Eine Informantin also“ nuschelt er vor sich hin. „Sie wissen ja wo sie mich finden.“  „Ich kann dir Helfen, sag mir einfach Bescheid wenn es etwas neues gibt“ erklärt Brown ihm und widmet sich dann wieder seiner Arbeit. „Ja mache ich“ ruft Logan ihm noch hinterher und fährt dann in die Pathologie um vielleicht eine Verbindung mit den Toten Mädchen feststellen zu können. Kaum dort angekommen liegen, die zwei Toten schon auf dem Obduktionstisch. Logan wird schlagartig übel und zum kotzen zu Mute als er den Gestank in die Nase bekommt. Aber er überwindet seine Übelkeit und fängt an Fragen zu stellen. „Was ist die Todesursache des ersten Mädchens, Doc“ fragt er zuerst. „Das erste Mädchen war vollgepumpt mit Drogen, doch dadurch ist sie nicht gestorben, sie ist tatsächlich im Rhein ertrunken.“ „Vielleicht war sie nicht zurechnungsfähig“ schließt der Doc daraus , wie er hier überall genannt wird.  „ Außerdem konnte sie schon Identifiziert werden.“ „ Ihr Name ist Jennifer Schneider, ihre leibliche Familie  ist unbekannt aber ihre Adoptiveltern sind Linda Schneider und Oliver Schneider, sie wohnen in Heerdt am Albertussee“ erklärt der Doc ihm. „Weitere Auffälligkeiten?“ hakt Logan nach. „Ja, wir haben auch Spuren von Missbrauch auf dem Opfer finden können.“ antwortet er auf Logans Frage. „Und die andere Leiche was erfahren wir über sie?“ will Logan wissen. „Ihr Name ist Marie Meyer, ihre Eltern sind Carl Meyer und Stefanie Meyer, Todesursache ist Totschlag anders als bei dem ersten Opfer, sonst keine Spuren von Missbrauch und ähnlichen.“ Erklärt der Doc weiter. „Gab es Spuren vom Täter?“ „Nein, rein gar nichts“ erwidert der Doc „ Er muss gewusst haben was er da tut.“  Logan wundert sich  nur über die unterschiedliche Todesursache der Mädchen und die Gemeinsamkeiten, die er bis jetzt noch nicht ermitteln konnte. Denn es muss eine Verbindung zwischen den Opfern geben und die gilt es herauszufinden. Als er nach Hause kommt ist alles verwüstet. „Monica?“  brüllt er durch das Haus.  Das Wohnzimmer erreicht, sieht er sie und rennt auf Monica zu. Da sitzt sie gefesselt auf einem Stuhl, ihr Mund mit Klebeband zu geklebt und einem Zettel auf ihrem Schoß wo drauf steht  < Bringen sie die Wahrheit ans Licht Logan >  „Von wem ist diese Nachricht?“ fragt er sich. „ Ist das so ein Phsychospiel wo der Killer so eine Art Schnitzeljagt mit ihm macht?“  Wenn das so sein sollte würde seiner Tochter nicht mehr viel Zeit bleiben was ihn noch panischer Macht.

Kapitel 9

Das Wochenende ist für Veronica eigentlich das Beste in der Woche diesmal aber hatte sie angst , angst jemand könnte ihr etwas antun. Der Jemand, der die Fotos von ihr gemacht und das andere Mädchen entführt hat. Logan hatte ihr zwar gestern am Telefon gesagt sie soll sich zurück halten und  ihm den Rest überlassen aber das kommt nicht in Frage. Sie kann nicht den ganzen Tag still sitzen und nichts tun solange dieser  Jemand noch auf freiem Fuß ist. Also guckt sie sich das Foto von ihr noch einmal genauer auf ihrem PC an, um vielleicht herausfinden zu können aus welcher Perspektive bzw. von wo dieses Foto gemacht wurde. An dem Tag trug sie einen  grauen Pullover und eine blaue Jeans. „Das muss Montag gewesen  sein“ überlegt sie sich. „Außerdem sieht es so aus als ob jemand das Foto aus einer der  Häuser von Neben an gemacht hätte, denn sie stand genau vor dem Fenster, und von  wo sonst hätte es genau diese Perspektive gegeben?“ stellt sie fest. Zufälligerweise ist ein Junge genau gegenüber in eines der Häuser gezogen und  das ist nicht das einzige was ihr komisch an ihm vorkommt. Sie beschließt also diesen Liam ein wenig nach zu spionieren. Also geht sie leise die Treppen runter, damit ihre Eltern nichts merken. Dann versucht sie unauffällig die Straße  seines Hauses entlang zu laufen bis sie den Zaun des Gartens erreicht, der nicht sonderlich hoch ist  und worin sich ein kleines Garten Häuschen aus Holz befindet. In diesem Moment kommt Liam in  den Garten. Veronica duckt sich schnell hinter den Zaun. Als sie sich traut wieder hoch zu gucken, sieht sie Liam, wie er mit einem kleinen Messer in die Hütte geht. Nachdem was sie gesehen hatte verschwindet sie lieber, bevor er sie noch entdeckt. Kaum in ihrem Zimmer angekommen macht das Handy, was sie vor ein paar Tagen gefunden hatte, ein Geräusch. Als sie es an macht sieht sie, dass sie wohl eine Nachricht bekommen hat. Als sie diese öffnet stand dort: < Treffen sie sich mit Logan und helfen sie ihm die Wahrheit heraus zu finden! > „Welche Wahrheit, was meint er damit?“  Sofort ruft sie Logan an, der gerade anscheinend nicht erreichbar ist. „Was ist gerade wichtiger als das?“ fragt Veronica sich. Es sind mittlerweile schon viele Stunden vergangen und er hat immer noch nicht zurückgerufen. „ Was ist da los?“ „Warum geht er nicht dran?“ „Ist irgendwas passiert?“

Kapitel 10

Nachdem was gestern Nacht passiert ist hat Monica kein Wort mehr gesprochen. Auf seine  Fragen hatte sie seit dem auch nicht mehr geantwortet. Ob sie den Täter gesehen  oder ob er was gesagt hatte und vor allem ob es ihr gut geht. Nichts. Sofort hat er die Polizei informiert und ausdrücklich nach Brown gefragt um ihn und einen Kollegen als Schutz vor seinem Haus zukünftig wache  halten zu lassen. Er ist sich sicher Brown würde gleich einwilligen, was er auch tut. Er konnte schon immer auf ihn zählen. Früher als er Browns Vater das erste Mal im Polizeirevier getroffen hatte war er noch jung und eingebildet. Er und sein Vater waren Partner sogar 6 Jahre lang bis Logan in die Mordkommission  wechselte. Vor 12 Jahren starb er bedauerlicherweise  bei einem Autounfall und ließ seinen Sohn und seine Frau zurück. Letztes Jahr ging Brown dann als Polizist in den Dienst. Logan weiß, dass er genau wie sein Vater ein vertrauenswürdiger, Gerechtigkeit besessener, Freundlicher Mann ist weshalb er auch ihn für den Job wollte. Da er jetzt weiß, dass seine Frau in Sicherheit ist, kann er weiter nach seiner Tochter suchen. Die  Nachricht geht ihm nicht aus dem Kopf was hatte er nur gemeint mit < Bringen sie die Wahrheit ans Licht!>  Dann sieht er auf sein Handy, 5 Verpasste Anrufe von Veronica. Er zögert nicht und ruft sie sofort zurück. „Na endlich wo waren sie?“  fragt eine zugleich erleichterte aber auch genervte Stimme am Hörer. „ Ich hatte zu tun“ erwidert er. „ Was gibt es so dringendes?“ „Ist was passiert?“ fragt Logan besorgt. Er will nicht schuld an noch einem Verschwinden oder sogar einem Mord sein. „ Nein aber ich habe eine Nachricht bekommen, in der steht ich soll mich mit ihnen treffen und ihnen helfen die Wahrheit heraus zu finden“.  „ Die Wahrheit“ murmelt Logan vor sich hin. „ Wir treffen uns heute um 15 Uhr am Belsenplatz, ich werde an der Haltestelle auf dich warten „sagt Logan ein letztes Mal und legt auf. „Jemand möchte, dass ich etwas herausfinde, nur was“? Er geht noch einmal ins Haus um seine Schlüssel zu holen und los zu fahren als ihm etwas im Mülleimer auffällt. „Was ist das?“ Er holt es raus und will es auf falten. Zum Glück ist das Papier nicht gerissen. Als er es zur Hälfte auffaltet fällt ihm was auf.  Er kennt diese Handschrift. Das ist die Handschrift seiner Tochter. Gleich ist es 15 Uhr er muss los, also beschließt er den Zettel mitzunehmen. „ Wo wollen sie denn hin?“ fragt Brown. „Ich dachte sie wollten nur frische Luft schnappen und dann wieder ins Haus?“ „ Ich muss nur kurz was von der Post holen, geht ganz schnell.“ Brown schüttelt nur Grinsend den Kopf. „ Sie sind so ein Sturkopf, wissen sie das?“ ruft er Logan hinterher. Er versucht sich noch ein Lächeln auf zu zwingen was in leider nicht so gut gelingt und geht dann zum Auto. Dort angekommen öffnet  er den Zettel ganz, doch man kann zwar noch etwas aber nicht mehr alles erkennen. Jemand hat wohl Kaffee oder ähnliches drüber geschüttet weshalb nur Teile eines Satzes erkennbar sind.  weißt … wer… ich… Leben…zerstört…sie…tot… du…Schuld…Wahrheit…erfahren…Tochter…

Der Rest wurde so verschmiert, dass es nun unlesbar ist. Er kommt noch zu spät. Darum fährt er los. Auf dem weg überkommen ihn Fragen. „Wie ist dieser Brief in unserem Müll gelandet?“ „Wollte der Täter, dass ich ihn finde?“ „Wer hat ihn unleserlich gemacht?“ All diese unbeantworteten Fragen werden fürs erste unbeantwortet bleiben, denn er ist da. Er setzt sich an die  Haltestelle wie besprochen bis ein Mädchen sich neben ihn setzt. „Bist du Veronica?“ fragt er sie vorsichtig. „ Ja, bin ich.“ antwortet sie ihm. Sie hatte ihn sich ganz anders Vorgestellt. Irgendwie größer und schmaler. Plötzlich vibriert das Mysteriöse Handy. Gut gemacht, jetzt wird es erst richtig spaßig. Nach dieser Nachricht wurde ein Bild von einem Mädchen hinterher geschickt. „ Ich habe sie schon einmal gesehen.“ Nach dieser Aussage sieht er Veronica an. „ Das ist das erste Tote Mädchen, dass am Rhein gefunden wurde“ Unter dem Foto steht noch eine Nachricht: Ich  habe dieses Mädchen nicht getötet, das war sie!!!

Kapitel 11

Nachdem sie sich den Brief durchgelesen hatte wusste sie worum es hier geht. Sie hätte sich denken können, dass sie ihre Vergangenheit irgendwann einholen würde. Doch das so etwas passiert hätte sie sich niemals ausmalen können. „Aber warum ausgerechnet jetzt?“  „Was soll sie jetzt nur tun?“ „Die Wahrheit würde alles zerstören aber was ist jetzt wichtiger?“  Sich Gedanken darüber zu machen wird die Vergangenheit auch nicht ändern. „Doch woher stammt der Brief?“ Sie weiß zwar wer ihn geschrieben hatte aber wer ihr  den Inhalt geschildert hat kann sie sich nur teilweise vorstellen. Langsam realisiert sie mit wem sie es zu tun haben könnte. Das macht ihr Angst weshalb sie den Brief auch entsorgt hatte, keiner sollte etwas  davon wissen. Als sie ins Schlafzimmer geht sieht sie wie ein Paket auf dem kleinen Nachttisch neben dem Bett liegt. Vor 10 min lag es noch nicht da. „Wie ist es nur hier rein gekommen?“ Vorsichtig nähert sie sich dem Paket das eindeutig nicht für sie bestimmt ist, denn  darauf ist ein anderer ihr bekannter  Name geschrieben. Doch anscheinend nicht mit roter Farbe sondern mit Blut, sie weiß wessen Blut das ist, deshalb öffnet sie es bevor er es tun würde. In dem Paket sind ein Schlüssel und ein Handy, das gerade eine Nachricht anzeigt. Es scheint eine Adresse zu sein. Ohne zu zögern nimmt sie ihre Schlüssel und stolziert zur Tür, wo sie niemand aufhält, was sie wundert und läuft zum Auto. Auf dem Weg überlegt sie sich noch einmal ob es vielleicht so etwas wie eine Falle sein könnte doch ihre Sorge um sie ist größer als die Angst, dass ihr selber was passieren könnte. Sie ist da. Es ist eine Hütte aus Holz wie sie es sich vorgestellt hatte. Irgendwie Unheimlich. Kaum vor der Tür angekommen spürt sie wie ihr Herz immer schneller schlägt. Die Tür ist verschlossen. Aber sie hat noch den  Schlüssel der im Paket war. Er passt. Also geht sie rein auch wenn sie weiß, dass es  wahrscheinlich keine gute Idee ist. Es ist dunkel bis plötzlich jemand den Raum in Licht erhellt. „ Du?“  Sie hätte alles erwartet nur nicht das. „Du solltest nicht hier sein, noch nicht aber wenn wir gerade dabei sind.“ Das sind seine letzten Worte als ihr schwarz vor Augen wird und sie mit voller Wucht auf den Boden knallt.

Kapitel 12

„Sie?“ „Wer ist Sie?“ Diese Frage beschäftigt Logan seitdem er die Nachricht erhalten hat. Er hatte das Mädchen nach dem Treffen wieder nach Hause geschickt und ihr geraten vorsichtig zu sein. Jetzt ist er auf dem Weg zurück. Als er vor hat zu parken fällt ihm auf, dass die Wache vor seinem Haus anscheinend gerade Pause macht. Aber das stört ihn gerade nicht. Sofort bemerkt er den Zettel am Kühlschrank. < Ich bin nur kurz was besorgen, Monica > „ Komisch das sie jetzt an sowas denkt.“ Er nimmt sich ein Wasser aus dem Kühlschrank und geht ins Schlafzimmer wo sein Blick direkt auf das Paket auf dem Nachttisch fällt. Er kommt näher.  Anscheinend hat es schon jemand geöffnet. Doch dann sieht er seinen Namen der wahrscheinlich mit Blut  geschrieben wurde und ziemlich auffällig auf dem Paket steht. „Hatte Monica das Paket geöffnet oder sollte es so sein?“ Eine Frage die erst einmal warten muss, denn mit dem Blut womit sein Name geschrieben wurde könnte er vielleicht den Täter identifizieren, wenn es seins  sein sollte was unwahrscheinlich aber möglich ist. Außerdem will Logan einen Zusammenhang mit dem Täter und den Opfern herauszufinden. Er zieht sich also Plastik Handschuhe an, um Potenzielle Fingerabdrücke nicht zu verfälschen, nimmt das Paket und bringt es in die Pathologie. In ungefähr acht Stunden würde es ein Ergebnis geben. Also fährt Logan nach Hause. Kaum ist er durch die Tür gekommen, kommt es ihm zu still vor. „Monica“? ruft er sie durch das ganze Haus. Sie ist nicht da. Nicht im Wohnzimmer, nicht in der Küche, nicht im Badezimmer, nirgends. An ihr Handy geht sie auch nicht dran. „ Bitte nicht“ Logan stürmt zur Tür bis zum Auto. Wo soll er jetzt hin, wo könnte sie sein? Er ruft Brown an. „ Sie ist weg“! schreit Logan durch das Telefon als er merkt, dass Brown gerade am anderen Ende der Leitung ist. „Jetzt einmal ganz langsam, wer ist weg?“ „Monica!“ antwortet Logan auf die schon offensichtliche Frage. „ Bleib ruhig, ich melde sie für Vermisst und du tust gar nichts.“ Befielt Brown ihm. „Ich kann doch nicht still sitzen und nichts tun wenn meine Frau und meine Tochter in Gefahr sind!“ „Du musst jetzt stark sein und wenn sie zurück kommen sollte, muss jemand auf sie warten, vertrau mir ich werde sie finden“ erwidert Brown,  der Logan anscheinend überredet hat und legt nach dieser Ansage auf. Als Logan dann ins Haus geht und hofft, dass Monica doch noch wieder kommen würde, versammeln sich Polizei Autos vor seinem Haus.

Kapitel 13

Mittlerweile ist es schon spät am Abend. Logan sitzt immer noch auf seiner Couch und wartet darauf, dass Monica nach Hause kommt. Doch die Stille in seinem Haus würde ihn noch verrückt machen. Bis das Klingeln seines Handys die Stille unterbricht. Erst hatte er Hoffnung, es könnte Monica sein, die ihm sagt, dass es ihr gut geht. Aber leider ist die Realität nicht so freundlich. „Logan Johnson hier.“ Sagt er ohne Emotionen in seiner Stimme. „Wir haben das Ergebnis von der Blutprobe, die sie uns  gegeben haben und ich glaube das wird sie überraschen.“ Logan wird neugierig und hakt deswegen nach. „Was haben sie herausgefunden?“  „ Das Blut, dass sie gefunden haben, ist  weder das des Täters geschweige denn das ihrer Tochter. Das Blut stimmt mit dem ihrer Frau, Monica überein.“ Nach dieser Aussage ist Logan verwirrt. „ Und haben sie die DNA mit den anderen Opfern verglichen?“ fragt Logan also. „ Ja, und jetzt halten sie sich fest, die erste Leiche, die gefunden wurde ist nicht irgendjemand, Jennifer Schneider ist Monicas Tochter.“ Sofort legt Logan auf und lässt sein Handy auf den Boden fallen. „Das kann doch nicht sein?“ „Was ist denn hier los?“ In dem Augenblick sieht er aus dem Fenster und bemerkt, dass ihr Auto weg ist. „Wie konnte ihm das nicht auffallen und vor allem wie konnte es der Polizei nicht auffallen?“ „Was wenn sie was in diesem Paket gefunden hat und versucht hat unsere Tochter zu finden?“ Er muss sich was einfallen lassen, länger könnte er nicht warten. „ Das Navi, na klar“ überfällt ihn die Idee. Jetzt hebt er sein Handy auf und tippt eine Nummer ein. „ Hallo, Logan hier, kannst du mir einen Gefallen tun?“ „ Ja klar was kann ich für dich tun“? antwortet  eine dunkle stimme.  „ Kannst du Monicas Navi zurück verfolgen und mir so schnell wie möglich die Adresse schicken?“ bittet Logan den Mann, der sich gut mit Technik auszukennen scheint. „ Ja, klar, darf ich fragen warum?“ erwidert der Mann. „ Es ist besser wenn sie so wenig wissen wie möglich“ sagt Logan nur und legt auf. 10 min später erhält er die Adresse, von der er noch nie gehört hatte und es ihn deshalb noch mehr wundert. Alles was er vor 10 min erfahren hatte war ihm gerade egal, erst einmal will er seine Familie wieder in den Arm nehmen können. Mit 120 km/h brettert er über die Straßen, die zum Glück relativ frei von Autos waren. Bis er vor einer Holzhütte stehen bleibt. Da steht Monicas Auto. Er scheint also richtig zu sein. Um sicher zu gehen hat er seine Dienstwaffe dabei. Die Tür ist abgeschlossen. Doch das wird Logan nicht hindern, darum tritt er die Tür ein. Mit gezückter Waffe lokalisiert er jeden Raum.  Doch niemand scheint da zu sein. Bis er ein Poltern hört, das ganz sicher von unten kommt. Irgendwo muss es einen Eingang nach unten geben. Im anscheinenden Schlafzimmer welches sehr schlicht bis gar nicht eingerichtet ist, entdeckt er einen auffällig großen Schrank, den er schafft ohne Probleme zu öffnen. Dieser enttarnt sich als Eingang, der nach unten führt. Da die Tür nach unten  nicht abgeschlossen ist muss der Täter noch da sein, was ihn aber nicht nervös sondert nur Rache durstig macht. Vorsichtig geht er also die Treppen runter um nicht gehört zu werden. Unten angekommen sieht er  wie ein Mann mit dem Rücken zu ihm steht und zum Glück nicht gemerkt hat, dass Logan hinter ihm eine Waffe auf ihn richtet. Vor dem Mann sieht er seine Frau und seine Tochter knien, die keine Kraft mehr haben hoch zu schauen und ihn deshalb ebenso nicht bemerken. „ Hände hoch und drehen sie sich langsam um!“ schreit Logan den Mann an. „ Ich wolle dir nie schaden“ sagt eine ihm bekannte Stimme während sich der Mann nun Vollständig umgedreht hat. „Du?“ erschreckt sich Logan. „Ich habe dir vertraut!“ „Was ist hier eigentlich los?“ Brown, der ihm gerade einen verzweifelten Blick zu wirft  findet erstmal keine Worte. „Lass mich vorbei sonst muss ich schießen!“ schreit Logan ihn erneut an. Brown bewegt sich keinen Millimeter. „ Warte, willst du nicht wissen warum ich das alles getan habe?“ Logan guckt erst ihn dann seine Frau und seine Tochter an. „ Wenn du mir dann aus dem Weg gehst, bitte.“ Sagt Logan schließlich, obwohl das nicht der einzige Grund ist weshalb er die Wahrheit wissen will.  Über Browns Gesicht schleicht sich ein erleichtertes Lächeln. „ Wo fange ich nur an, Ich und Jennifer sind  Monicas Kinder, sie hat uns wie räudige Hunde in ein Heim geschickt und ihr Leben ohne nur einen Gedanken an uns zu verschwänden weiter gelebt und eine neue Familie gegründet. Doch wir waren nicht lange im Heim. Nach einer Woche wurden wir in verschiedene Familien abgeschoben.  Jennifer hatte nicht so viel Glück wie ich, denn wie sich herausstellte hat ihr Adaptivvater sie Missbraucht. Das alles wäre nicht passiert, wenn Monica sich um uns gekümmert hätte oder sich wenigstens darum gekümmert hätte, dass wir in eine gute Familie kommen. Ich und Jennifer blieben aber noch in Kontakt, ich habe mich um sie gekümmert. Als ich von dem Missbrauch erfuhr habe ich das Jugendamt benachrichtigt doch niemand wollte glauben, dass so eine nette Familie so etwas tun würde. Sie wurde abhängig und hielt das alles nicht mehr aus. Dann hat sie sich vor fünf Tagen das Leben genommen und ab diesem Moment wusste ich, dass ich Rache wollte. Also machte ich diesen Plan.“ Logan senkt seinen Kopf.  jetzt wird ihm einiges klar. „ Aber was ist mit dem zweiten Toten Mädchen?“ fragt er Brown. „ Das Mädchen, das gehörte nicht zum Plan.  Sie ist mir immer hinterher gelaufen, hat mich als Freak beleidigt und irgendwann fand sie es heraus. Sie hat Fotos davon gemacht und wollte sie der Polizei zeigen, das- das konnte ich nicht zu lassen und dann…“  „ Das ist genug!“ unterbricht ihn Logan. „ Die Polizei wird gleich da sein also lass mich vorbei!“ Plötzlich fällt Brown Ohnmächtig auf den Boden. Er scheint etwas genommen zu haben. Schaum quillt aus seinem Mund. Logan nutzt die Chance, nimmt seine Tochter und Monica an die Hand und läuft der Polizei und dem Krankenwagen entgegen. Vanessa sowie Monica werden  sofort ins Krankenhaus gefahren. Logan fährt  hinterher. Er ist Froh und erleichtert, seine Familie wieder bei sich zu haben. Doch einige Fragen werden fürs erste noch offen bleiben. „Was hat dieses Mädchen welches  das Handy gefunden hatte mit dem ganzen zu tun?“ „Und warum wollte er nicht, dass ich es herausfinde, er hat doch immer Hinweise über ein Geheimnis dargelegt?“ Vielleicht wird er niemals die Antworten auf seine Fragen bekommen aber das wichtigste ist jetzt seine Familie.

Kapitel 14

Zum Prolog…

Er hat sein Ziel erreicht, denn in den Nachrichten zeigen sie wie das Mädchen und ihre Mutter gefunden wurden und der Adoptivvater  des toten Mädchens dank Logan Johnson ins Gefängnis eingeliefert wird. Es ist alles so gelaufen wie er wollte. Den Schlüssel hatte er in seinem Zimmer gefunden, wahrscheinlich hatte Herr. Brown vorher hier gewohnt, denn ob er passen würde war nur eine Frage des Schicksals.  Er weiß wie sich das anfühlt, wenn niemand einem glaubt und man die Hölle auf Erden erleben muss. Rache ist dafür meist der einzige Ausweg. Doch  so etwas hätte er nicht zulassen können. Den Tod einer Unschuldigen könnte er niemals dulden.  Als er das Handy vor dem Mädchen hatte fallen lassen wusste er nicht ob das alles funktionieren würde. Ob Logan sie finden,  gleichzeitig die Wahrheit herausfinden und Gerechtigkeit schaffen würde. Er hatte gehofft Veronica würde angst bekommen und sich an Logan wenden. Für ihn wäre das zu gefährlich gewesen. Logan hätte sonst noch etwas herausfinden können.  Irgendwie findet er es komisch, dass niemand jemals von seiner Helden tat erfahren wird. Seit dem tragischen Tot seiner Eltern, fiel er in ein tiefes Loch der Verzweiflung und der Angst. Nachdem er dann schließlich adoptiert wurde, dachte er für ihn würde ein neues Leben beginnen doch es kam ganz anders. Sie hatte ihm wahrscheinlich die selben Dinge angetan wie dem leider schon Toten Mädchen. Sein Adoptivvater hatte nur zugesehen und nichts dagegen getan. Seit dem wusste er, dass er andere davor bewahren muss. Nur war es für Jennifer zu spät. Veronica wird die nächste sein, die Gerechtigkeit erfahren wird, nur wird es diesmal nicht zu spät sein. Liam guckt aus dem Fenster wo er alles genau mit angesehen hatte. Wie sie leiden musste so wie er.  Irgendwie witzig, dass ausgerechnet er derjenige ist, der ihr helfen wird und sie genau das Gegenteil dachte. Er geht raus und steigt auf sein Kindliches Fahrrad, dass er noch aus Kindertagen hatte und radelt los.  Er fährt bis er an einer abgelegenen Holzhütte halt macht. Liam geht in den Keller wo sie immer noch auf dem kalten Boden liegt. „Sie wird bereuen was sie mir angetan hat!“ er guckt ihr ein letztes Mal in die Augen bevor er sie erschießt. Jetzt wird sie ihm nie wieder etwas antun können. Dann geht er zum Fluss wo er die erste Leiche vergraben hatte. Eigentlich war es ein  Unfall. Er wollte nur weg aus diesem Albtraum doch sein Adoptivvater wollte ihn aufhalten. Er weiß noch genau wie es passierte. Es war nur ein kräftiger schups, als er dann mit seinem Schädel auf den Boden aufknallte und direkt tot war. Doch es war besser so, denn jetzt ist er frei. Er guckt auf sein Handy, das eigentlich nicht ihm sondern ihr gehörte und macht es aus nachdem er die Verpassten Anrufe ignoriert und die Nachrichten gelöscht hat. Doch er weiß, dass er eine Bestimmung hat. Denn er wird dafür sorgen, dass Menschen wie er nicht mehr leiden müssen und Veronica wird die nächste sein…

 

 

 

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