Ulrike DarwischDie Zuschauerin

Ganz langsam löste sich ein Schweißtropfen aus ihrem Haar und arbeitete sich entlang der Halswirbel ihren Nacken herunter. Kurz stoppte er, als überlege er, welche Richtung er nehmen solle, bevor er seinen Weg zum linken Schulterblatt hin fortsetzte. Weit kam er nicht.

Sie rollte ihre Yogamatte zusammen und rieb sich mit dem Handtuch über Stirn und Rücken. Es war eine gute Stunde gewesen. Die anstrengenden Übungen und die langen Halte-positionen hatten sie herausgefordert. Sie fuhr samstags nicht ins Studio, um sich in langweiliger Dehnung und Entspannung zu ergießen. 

Aus dem Duschbereich dampfte es und handtuchumwickelte Frauenkörper standen Schlange. 

Sie zog sich nicht gern vor anderen aus. 

Fremde Blicke auf ihrer nackten Haut konnte sie nicht ertragen.

Hastig griff sie sich Jacke und Sporttasche und war draußen gerade dabei, ihr Fahrrad aufzuschließen, als ihr Handy klingelte. 

Ben schien vom Auto aus anzurufen. Im Hintergrund hörte sie Motorengeräusche und die monotone Stimme der Navi.

„Hey, bin jetzt auf dem Heimweg und könnte gegen sechs bei dir sein. Soll ich Essen mitbringen? Vom Italiener?“

Sie überlegte kurz, aber Ben hatte noch mehr zu besprechen.

„Meiner Mutter geht es nicht gut. Ich denke, ich muss mich da morgen mal sehen lassen. Kommst du mit?“

„Nein. Das weißt du doch. Deine Mutter freut sich bestimmt, dich ganz für sich zu haben. Außerdem muss ich arbeiten.“

Er wirkte enttäuscht, aber sie hatte wirklich besseres vor, als die Sonntage bei seiner Mutter zu verbringen. Sie hatte sich ihn ausgesucht. Nicht seine Familie. Und für das Konfliktseminar am Montag hatte sich ein weiterer Teilnehmer angemeldet. Er kam von einer anderen Firma, daher musste der Ablauf umgestellt werden. Die Heim AG war ein wichtiger Kunde ihrer Seminare und alles sollte glatt laufen.

 

Der Parkplatz hatte sich inzwischen geleert, alle waren ins Wochenende entschwunden. Sie schob ihr Fahrrad auf den Asphalt und wollte gerade aufsteigen, als sie etwas im Sonnenlicht blinken sah. Jemand hatte sein Handy verloren. Sie hob es auf und überlegte. Es war ein älteres Modell und offensichtlich schon mehrfach runter gefallen. Das Display war zersplittert. Sie schrieb eine kurze Nachricht über ihren Fund an die anderen der Yoga-Gruppe, steckte es ein und nahm es mit nach Hause.

Antipasti und Wein waren köstlich. Sie verbrachten den ersten sommerlichen Abend im Schein des Windlichtes auf dem Balkon und erzählten sich von der Arbeitswoche, bis die Kälte sie nach drinnen trieb.

Das kaputte Handy wartete auf dem Küchentresen. 

Keiner aus der Gruppe hatte bisher auf ihren Aufruf reagiert. 

Während sie das Geschirr verstaute, nahm Ben sich den Fund und inspizierte ihn.

„Der Akku ist noch halb voll. Hast du dir die Daten darauf mal angesehen?“

„Ist es nicht gesperrt?“ Sie schaltete die Spülmaschine an.

Er drückte verschiedene Tasten und kniff die Augen zusammen. 

„Schlecht zu erkennen, aber es hat kaum was gespeichert. Keine Anrufliste, überhaupt keine Kontakte. Auch keine Nachrichten.“

Sie bereute schon, das Handy mitgenommen zu haben. Es war offensichtlich nur Müll.

„Hier ist was“, Ben zog die Stirn in Falten, „Bilder und Filme. Scheinen aber älter zu sein, sind kaum zu erkennen. Kann natürlich sein, dass da der Besitzer drauf ist.“ 

Er hielt ihr das zerstörte Display entgegen.

Sie blinzelte, versuchte, in den Aufnahmen etwas zu erkennen. Schlecht beleuchtet und verwackelt wirkten sie wie aus einem alten Film abfotografiert. Sie sah genauer hin. 

Da war etwas, was sie kannte. 

„Freiburg. Das ist unsere Schule!“

Sie riss ihm das Handy aus der Hand und versuchte die Aufnahme zu vergrößern. Da war es: ihre Schule. Das Elsa-Neumann-Gymnasium. Und eine Gruppe von Schülern. Es schienen ältere Bilder zu sein, denn Frisuren und Kleidung waren längst unmodern. Die Gesichter waren unscharf und sehr klein, aber die Personen kamen ihr bekannt vor. Sie grinsten in die Kamera und hielten die Hände zum Victory-Zeichen. Nach einer Serie vom Schulhof folgten Bilder von einer Party. Es war eng, überall standen Flaschen und drei Mädchen alberten für die Kamera.

Plötzlich wusste sie, was auf den nächsten Aufnahmen kommen würde. Sie spürte den bitteren Geschmack von Galle und schaffte es gerade noch rechtzeitig ins Badezimmer.

Das Handy warf sie dort in den Wäschekorb. Ben durfte diese Aufnahmen nicht sehen. Und sie musste irgendwie herausfinden, was das zu bedeuten hatte. Warum hatte sie dieses Telefon gefunden? Und wessen Telefon war das? Sie übergab sich mehrmals. Der Puls dröhnte in ihren Ohren. Erst als sie Gesicht und Arme minutenlang unter kaltes Wasser gehalten hatte, war sie soweit wiederhergestellt, dass sie zurück zu Ben gehen konnte.

Zum Glück hatte er das Handy längst vergessen. Er war besorgt über ihre plötzliche Übelkeit und schob alles auf die Antipasti. Daher brauchte sie keine weitere Entschuldigung für den geplatzten gemeinsamen Samstagabend. Nachdem er gefahren war, legte sie sich mit einer Schlaftablette ins Bett. Als diese nicht wirkte, nahm sie eine zweite. Der Schlaf war mehr Betäubung als Erholung und am Morgen wachte sie mit hämmernden Kopfschmerzen auf.

Nach einer Dusche und zwei schwarzen Kaffee kramte sie das Handy aus dem Wäschekorb und nahm eine Lupe zu Hilfe.

Es gab keinen Zweifel. Das kleinere der beiden lachenden Mädchen. Das war sie. Sie sah sich alle Aufnahmen an. Wieder und wieder. Und langsam kam die Erinnerung zurück. An etwas, was sie am liebsten für immer vergessen hätte. 

 

Es war der 18. Geburtstag eines Mitschülers. Eine Party im Gartenhaus. Es war spät und der harte Kern war noch da. Einige angetrunkene Jungs aus ihrer Stufe und ihre Freundinnen. 

Da war Ivonne. Mit 18 schien sie schon alles erlebt zu haben und sie erzählte gern und ausführlich mit ihrer tiefen Stimme von ihren Erfahrungen. Regeln waren für sie dazu da, gebrochen zu werden. Damit war sie die Anführerin. Dazu kam Melanie, ihre treue Anhängerin. Mit ihren langen blonden Haaren war sie das, was man einen Männertyp nannte, und tat alles, was diesen Ruf bestätigte. Die beliebtesten Jungs drängelten sich in ihrer Nähe und dabei fiel auch immer mal einer für eines der anderen Mädchen ab. Die beiden hatten ständig Unsinn im Kopf und waren so wahnsinnig witzig und gleichzeitig so unglaublich fies. Mit ihnen wurde es niemals langweilig. Mit einer Mischung aus Faszination und Schaudern hatte sie sich ihnen angeschlossen und war stolz auf den heimlichen Ruf, der ihnen den Namen `das teuflische Trio´ einbrachte.

Irgendjemand hatte diese Tropfen mitgebracht. 

Und Ivonne hatte plötzlich eine Idee. Die schüchterne Birgit war noch da. Sie wollte immer so gern dazugehören und war doch so sterbenslangweilig. Und der Nerd, der ständig an seinen Pickeln herumfingerte. Er hatte den ganzen Abend mit einem Glas in der Hand in der Ecke gesessen und auf seine Füße gestarrt. Er war so betrunken, dass er beim kleinsten Antippen umgekippt wäre.

Diverse Wodka-Red Bull waren nicht ohne Wirkung geblieben.

Melanie lag mit einem der Jungs neben der Hifi-Anlage. Die anderen starrten glasig vor sich hin, als Ivonne sich aufrappelte und mit einem Kopfnicken auf den Nerd zeigte:

„Zeit für erste Erfahrungen!“ 

Melanie sah hoch, schälte sich gelangweilt aus der Umarmung und knöpfte sich die Bluse zu bevor sie kurz aufstand und sich zu den anderen setzte.

„Von uns will ja wohl keiner dran glauben.”

„Ich wüsste da jemanden, der genau passt”, grinste Ivonne und nickte in Richtung Garten, wo Birgit gerade ins Toiletten-häuschen verschwunden war.

Alle folgten ihrem Blick. Alle grinsten

„Bingo! Und wie willst du das anstellen?”, fragte einer der beiden Jungen, die mit rotgeränderten Augen an der Heizung lehnten.

Das unscheinbare Fläschchen stand neben dem CD-Player.

Ivonne stand auf, hob es auf und drehte es prüfend zwischen ihren Fingern.

„Wieviel braucht man denn davon, damit es richtig wirkt?”

„Keine Ahnung. Viel hilft viel”, grinste der dümmliche Typ, der gerade noch Melanie bearbeitet hatte.

Sie erinnerte sich, dass ihr nicht wohl dabei gewesen war.

„Hört mal, wollt ihr das wirklich machen? Ist das nicht gefährlich?“

Ivonne hatte das Fläschchen geöffnet und roch vorsichtig daran.

„Ach Quatsch, die beiden können froh sein, wenn sie überhaupt mal was erleben. Und was soll dabei passieren? Die werden uns noch dankbar sein!”

„Sei keine Spaßbremse, wir tun ihr nichts,“ lallte der dümmliche Typ und versuchte, sich im Sitzen zu halten.

Ivonne träufelte eine stattliche Menge in ein Glas und füllte es mit Wodka und Red Bull auf.

„Die übernehme ich“, sagte Melanie, griff sich das Glas und stakste Birgit entgegen, die leicht benommen in der Tür stand.

„Trink was mit mir“, flötete sie, während sie Birgit den Arm um die Schulter legte und sie in den Raum führte. Einer der Jungs hielt das taumelnde Mädchen, während Melanie ihr wieder und wieder den Becher an den Mund setzte.

„Komm schon, du wolltest doch schon immer mal feiern!“, Ivonne nahm sich die kleine Digitalkamera, sah prüfend auf das ausgeklappte Display und schaltete sie an.

Anfangs wehrte sich Birgit noch, aber schnell wurden ihre Bewegungen fahriger. Zum Schluss legte sie sich mitten auf den Teppich und würgte kurz.

„Nicht, dass die jetzt in unser Gartenhaus kotzt!“, jammerte einer der Jungs.

„Heul doch! Helft lieber mal, sie auszuziehen.“

Ivonne dirigierte zwei der Jungen, Birgit die Hose auszuziehen und hielt Melanie die Kamera hin: „Film mal, Melli!“

Melanie kicherte und filmte. Die lachenden Mädchen im Vordergrund. Die Jungs mit Birgit im Hintergrund.

Birgit lag regungslos halbnackt auf dem schmutzigen Gartenhausteppich. 

„Jetzt er“, dirigierte Ivonne.

Der Nerd wehrte sich nicht, als auch ihm ein Becher an den Hals gesetzte wurde und danach mehrere Hände sich an Hose und Schuhen zu schaffen machten. Die Jungs schleiften ihn zu Birgit auf den Teppich. 

„Sie nach unten“, befahl Ivonne. „und ihn müsste ihr drauflegen.“ Sie stieß mit dem Fuß an das leblose Bein des Nerds. „Stellt euch doch nicht so doof an. Muss ich euch denn alles erklären?“ 

Die Jungen brachten die beiden entkleideten Mitschüler in Position und Ivonne prustete vor Lachen los.

„Pass auf, dass alles drauf ist, Melli!“

Was dann mühsam geschah, wurde alles festgehalten. Die fast besinnungslosen Opfer. Die johlenden Zuschauer. Nackte Haut auf dreckiger Auslegeware.

Sie hatte sich irgendwann von dieser Szenerie entfernt, war irgendwie nach Hause gekommen und am nächsten Morgen mit einem elenden Gefühl im Magen und Erbrochenem auf dem T-shirt aufgewacht. Die Gedanken an den Abend waren so übel, dass sie sich den ganzen Tag im Bett verkroch. 

Aber das war noch nicht das Ende.

Ivonne und Melanie hatten einen Riesenspaß an diesen Aufnahmen und zeigten sie gern jedem der interessiert war.

Und das war praktisch die ganze Schule.

Sie erinnerte sich noch genau an das beklemmende Gefühl, bei dieser Zurschaustellung Mitttäter zu sein. Mehrfach hatte sie Ivonne gebeten, die Aufnahmen verschwinden zu lassen. Aber die hatte verständnislos reagiert.

„Bist du blöd? Das ist Spaß, mann! Wenn dir das nicht passt, kannst du ja zukünftig in den Pausen mit den Loosern in der Teeküche sitzen.“

Sie wollte nicht als Spielverderber gelten. Also schwieg sie.

Birgit wurde noch unscheinbarer, schien sich in sich selbst zurückzuziehen. Nach den Sommerferien kam sie nicht mehr wieder.

 

Mit dem Abitur löste sich die Freundschaft des teuflischen Trios. Ausbildung und Studium verstreuten die Mitschüler in ganz Deutschland. Schon zweimal hatte es ein großes Treffen des Abijahrgangs gegeben. Sie war nicht hingegangen und hatte zu niemandem Kontakt gehalten. Es gab nichts mehr, was sie mit dieser Zeit verband. Und sie war froh darüber.

Und jetzt war dieses Handy mit den Aufnahmen aufgetaucht.

Das war kein Zufall. Jemand wollte, dass sie sich an diese Zeit erinnerte. Aber die Personen auf den Aufnahmen waren sehr schlecht zu erkennen. Es musste noch Bilder aus dieser Zeit in ihrem Fotoalbum geben. Sie zog sich etwas über, griff sich eine Taschenlampe und stieg die vier Stockwerke in den Keller runter. Als sie ihren Kellerverschlag erreichte, bemerkte sie, dass das kleine Vorhängeschloss aufgebrochen war. Es war eng. Umzugskartons stapelten sich mannshoch um einen aussortierten Kleiderschrank und verdunkelten die flackernde Kellerlampe. Karton um Karton stapelte sie um, wobei immer feiner Staub aufwirbelte, der sie zum Niesen reizte. Endlich. Im untersten Karton fand sie zwei stoffbezogenen Fotoalben. Sie stellte die Kartons wieder übereinander und war gerade im Treppenhaus auf dem Weg nach oben als ein Telefon klingelte. 

Es kam aus ihrer Wohnung. 

Sie rannte die letzten beiden Stockwerke nach oben. Nahm zwei Stufen auf einmal. Außer Atem stürmte sie durch die angelehnte Wohnungstür, stieß die Wohnzimmertür auf. 

Das Klingeln verstummte. 

Das fremde Handy, was eben noch heftig vibriert hatte, lag auf dem Esstisch neben der Lupe. Die Anrufliste war leer. 

Aber sie hatte es doch klingeln gehört!

Sie fröstelte.

Sie schlich zurück zur Wohnungstür und schloss sie doppelt ab.

Sie verschloss das Sicherheitsschloss. 

Sie sah sich in jedem Zimmer um. 

Es war alles wie immer.

Die staubigen Alben lagen auf dem Esstisch und starrten sie an.

In dem neuerem Album fanden sich drei Fotos des Trios von der Tutorenfahrt. Ivonne stand frech grinsend in der Mitte. Melanie machte einen Schmollmund und präsentierte ihre kurvige Silhouette und sie selbst stand dort breitbeinig mit derben Schuhen und auftoupierten Haaren und versuchte, unangepasst auszusehen. Die Mädchen auf den Handyfotos. Das waren sie.  Auf einer Mauer im Hintergrund saßen die restlichen Schüler und sie entdeckte die Jungs, die bei den Videos geholfen hatten.

Sie wusste nicht, was aus ihnen allen, geschweige denn aus Birgit oder dem Nerd, geworden war. Sie konnte sich nicht mal mehr an die Nachnamen erinnern. Seit sie aus Freiburg weggezogen war, hatte sie vermieden, an diese Zeit zu denken.

Am liebsten hätte sie das Handy weggeworfen und das ganze einfach vergessen. Aber es war, als hätte sich ein Schatten auf ihr Leben gelegt. Und sie wusste nicht, von welcher Seite er kam.

Es war Abend geworden. Sie nahm sich die Unterlagen und versuchte, sich auf die Seminarvorbereitung zu konzentrieren, aber ihre Gedanken drifteten immer wieder ab.

Es war schon dunkel als sie das Seminar zur Konfliktlösung endlich durchgeplant und die Handouts verfasst hatte. 

Es war ein einfaches Seminar. Einige Mitarbeiter der Heim AG waren schon das zweite Mal dabei und die Konflikte, von denen ihr im Vorfeld berichtet worden waren, waren die üblichen Rangeleien zwischen Kompetenzbereichen. Aber es dauerte lange, das passende Bildmaterial zusammenzustellen und Rollenspiele anzupassen. Kribbelnde Unruhe trieb sie immer wieder durch die Wohnung. Nicht einmal der Rotwein konnte sie beruhigen und sie nahm gleich zwei Tabletten, als sie sich, früher als sonst, schlafen legte. In der Nacht wachte sie mehrmals auf. Jedes kleine Geräusch ließ sie aufschrecken. Müde und erschöpft wurde sie morgens von ihrem Wecker aus dem Schlaf geklingelt.

 

Die Vorstellungsrunde war schon fast beendet, als der letzte Teilnehmer eintraf. Herr Fellbach war ein untersetzter Mann mit Halbglatze und schlecht sitzendem Anzug. Auf seinem Hemdkragen prangte ein gelblicher Fleck und leichter Schweißgeruch umwehte ihn. Er stellte sich als Leiter des Rechnungswesens eines mittelständischen Betriebes vor. 

Nach dem Theorieteil folgte das erste Rollenspiel. Es wurden Diskussionspaare gebildet. Jeder Mitspieler bekam ein persönliches geheimes Ziel, das im Konflikt zu dem Ziel des Gegenübers stand. In Dialogen sollten beide ihren Standpunkt vertreten. Nach Ende der Diskussion wurde die Szene von der Gruppe analysiert und aufgelöst. 

Das letzte Paar waren zwei Führungskräfte aus dem Bereich Personal. Der bullige Leiter mit hochrotem Kopf und die kleinwüchsige Frau mit zusammengekniffenem Mund boten schon optisch starke Gegensätze und von Anfang an schwang ein aggressiver Unterton mit. Der fiktive Fall schien einen wunden Punkt zu treffen. Der Bulle wollte die Kündigung einer Mitarbeiterin wegen schlechter Leistung. Die Gegnerin wollte die Mitarbeiterin, die sich sexuell belästigt fühlte, schützen. Schnell wurde die Sachebene verlassen und die Kontrahenten griffen sich persönlich an, wobei sie direkt auf die Schwachpunkte des anderen feuerten.

Die Situation war unangenehm und die meisten der Teilnehmer waren peinlich berührt. Nur einer schien sich zu amüsieren. Herr Fellbach deutete einen Applaus an.

„Frau Moderatorin, sollten Sie nicht eingreifen?“, grinste er gönnerhaft. 

Die Kontrahenten erinnerten sich an ihre Zuschauer und verstummten. Alle Augen richteten sich auf sie.

„Sinn des Seminars ist es, selber konstruktiv Konflikte zu lösen“, erklärte sie. „Und das üben wir hier.“

„Haben Sie ihr eigenes Leben denn auch so gut im Griff?“, Fellbach beugte sich vor. „Oder ist das alles Theorie?“

Sie mochte seinen schwäbischen Dialekt nicht.

„Ich glaube nicht, dass mein Leben hier Thema sein sollte.“ Ihre Stimme war eine Nuance zu schrill.

Die restlichen Teilnehmer sahen verwirrt zwischen ihnen hin und her. Unruhe entstand. Die Kontrahenten sahen ihre Übung als beendet an und setzten sich wieder auf ihre Plätze. Nicht ohne kurze Bosheiten zu zischen.

Ihr Hals fühlte sich trocken an. Ihr Kopf war leer und sie hatte keine Energie, die vergangene Übung auszuwerten. 

„Wir beenden die Einheit hier und machen eine kurze Pause“, versuchte Sie der Situation zu entkommen und sprang auf. „In 15 Minuten geht es weiter.“  

„Ich freue mich auf Sie“, kommentierte Fellbach. 

Sein Blick stach.

Die Teilnehmer zögerten kurz, erhoben sich dann von ihren Stühlen, kramten Handys aus den Taschen oder gingen in kleinen Grüppchen, den Vorfall kommentierend, zum Pausenbuffet.

Sie flüchtete sich auf die Damentoilette, knallte die Tür zu und lehnte sich an die kühlen Kacheln. Was war das mit diesem Fellbach? Warum brachte der sie so aus der Fassung? In drei Jahren Coaching hatte sie immer mal schwierige Teilnehmer gehabt. Aber die letzten 48 Stunden hatten sie Kraft gekostet. Die fehlte ihr jetzt. 

Nach der Pause versuchte sie, sich die Anspannung nicht anmerken zu lassen. Sie bat die Teilnehmer auf ihre Plätze und schaltete Beamer und Laptop ein.

„Ich habe hier beispielhafte Konfliktsituationen abgebildet und möchte Sie bitten, die Situationen zu beschreiben.“

Alle sahen konzentriert auf die Leinwand. Einzelne Teilnehmer meldeten sich, machten Vorschläge. Das Seminar lief weiter und sie merkte, wie die Anspannung langsam wich. 

Bild 1 zeigte eine Gesprächsrunde im gedrängten Konferenzraum, Bild 2 eine Gesprächssituation auf dem Flur. Wieder meldeten sich Teilnehmer. Die Stimmung war konzentriert.

Herr Fellbach saß abwartend mit verschränkten Armen auf seinem Stuhl und beteiligte sich nicht. 

„Hier haben wir ebenfalls eine ungünstige Teamsituation.“ Sie klickte auf das nächste Bild und machte sich Notizen in ihr Skript.

Keiner sagte eine Wort. Keiner meldete sich. Es dauerte einige Momente bis ihr die Stille auffiel und sie zur Leinwand schaute. 

Das Bild kannte sie. Zwei fröhlich angetrunkene Mädchen.

Ein halb entkleidetes Mädchen auf dem Fußboden.

Die Teilnehmer starrten von ihr zur Leinwand und wieder zu ihr. Ein Teilnehmer kicherte unsicher, während der Rest sich tuschelnd über den Anblick und die Beobachtungen austauschte.

Fellbach grinste. Ihr wurde schwindelig. 

„Das hat nichts mit mir zu tun“, stammelte sie und hämmerte auf ihre Tastatur, um das Bild zu wechseln.

Die Übelkeit übermannte sie so heftig, dass sie aus dem Saal stürmen musste. Sie kam noch bis zum ersten Papierkorb. Nachdem sich ihr Magen dort entleert hatte, flüchtete sie sich erneut in den Waschraum. Die Tränen schossen ihr in die Augen und das Weinen schüttelte sie so heftig, dass sie sich auf den Boden kauerte. 

Sie wusste nicht, wie lange sie dort gesessen hatte. Als sie sie sich etwas sicherer fühlte und ihr verwischtes Make-up mit Wasser entfernt hatte, kehrte sie in den Seminarraum zurück. Es waren nur noch zwei Teilnehmer dort, die hektisch ihre Jacken von der Garderobe rupften, als sie ihre Rückkehr bemerkten. Mit einer knappen Verabschiedung hasteten sie aus dem Raum.

Sie sammelte die zurückgelassenen Skripte und verstreuten Kaffeebecher ein. Packte Beamer und Laptop ein. Schloss ab.

Es war ein Alptraum. 

 

Zuhause stellte sie alles im Flur ab. Im Bad spülte sie sich ihren Mund aus, putzte Zähne, nahm zwei Beruhigungstabletten und legte sich ins Bett. Ihr Handy benachrichtigte sie, dass Ben angerufen hatte. Außerdem war eine Mail von der Heim AG im Posteingang. Es sei schade, dass das Seminar mittendrin abgebrochen worden war. Man wolle wissen, was die Ursache gewesen sei und ob es ihr inzwischen besser gehe. Die Worte verschwammen vor ihren Augen und das Telefon fiel ihr aus der Hand, als sie einschlief.  

Als sie aufwachte, war es schon dunkel. Sofort kam die quälende Erinnerung an die vergangenen Stunden. Sie musste wissen, woher diese Bilder kamen, wer sie bedrohen wollte. 

Es gab keinen Weg daran vorbei: Sie musste die anderen des Trios anrufen. Ihre alte Schule pflegte eine Ehemaligendatei, in der aktuelle Kontaktdaten hinterlegt werden konnten.

Zwei Minuten später rief sie bei Ivonne an. 

Sie ließ es minutenlang klingeln. Es meldete sich niemand.

Sie suchte Melanies Nummer raus. Eine Mädchenstimme hob ab. Kindergeschrei und Hundegebell waren zu hören bis Melanie am Apparat war. Die gleiche raue Stimme wie früher.

„Melanie, hallo, hier ist Carla.“

„Carla?“ Pause. „Die Carla aus der Schule? Das ist ja ewig her! Was machst du so? Wie geht es dir? Von wo aus ruft du an?“

„Ich lebe jetzt in Frankfurt. Schon seit zehn Jahren. Und du bist in Freiburg geblieben? Hast du auch noch Kontakt zu den Leuten von früher?“

„Ja. Bin dort hängen geblieben. Rufst du wegen Ivonne an?“

Die Stimme von Melanie klang ernster.

„Hab sie gerade nicht erreicht. Oder stimmt die Nummer nicht mehr?“ Sie überlegte, wie sie ihr Anliegen formulieren könnte.

„Du hast es noch gar nicht gehört, oder?“ Melanie zögerte.

Es fühlte sich an, als griffe eine kalte Hand nach ihr. Sie atmete schneller und konnte nicht antworten. 

„Es ist so schrecklich! Es ist gerade erst passiert. Die ist beim Klettern abgestürzt. 300m runter. In Südtirol, glaube ich,“ stammelte Melanie, „Man weiß nicht, was passiert ist. Dabei war sie richtig geübt im Bergsteigen. Richtig unheimlich ist das.“

Sie konnte nicht mehr zuhören und drückte den Anruf weg. Ihr Herz raste. Ihn Blick jagte durch das Wohnzimmer. Jemand verfolgte sie. Das Trio. Er konnte überall sein. 

Sie knipste das Licht aus, lief zum Fenster und sah, halb hinter der Gardine versteckt, auf die Straße runter.

Der Schein der Straßenlampe beleuchtete nur einen Teil des Gehwegs. Dahinter erstreckte sich eine Grünfläche, die jetzt im Dunkel verschwand. Niemand war zu sehen. Wirklich niemand? Hatte sich nicht was bewegt? Im Dunkel nahm sie eine Bewegung wahr. Ein kleiner orangefarbener Punkt leuchtete auf. 

Dort stand jemand und rauchte. Er sah zum Haus.

Hastig zog sie die Vorhänge zu, lief in die Küche, schaltete dort das Licht aus. Ihr Atem ging schnell. Sie versuchte aus dem Fenster zu spähen. Unten vor dem Haus leuchtete schwach die Hausnummernbeleuchtung. Ein Fahrradfahrer fuhr am Haus vorbei. Direkt hinein in das Dunkel der Grünfläche. Sein Licht beleuchtete kurz eine dunkle Gestalt. 

Dort stand jemand. Regungslos. 

Sie rannte aus der Küche. Hoffentlich hatte er sie nicht gesehen. War er gleich vor ihrer Tür? Wo sollte sie hin?

Plötzlich nahm sie das Klingeln wahr.

Ihr Telefon lag noch im Wohnzimmer. Auf allen vieren krabbelte sie in das dunkle Wohnzimmer und hangelte sich ihr Handy vom Tisch. Es war Ben.

„Wo warst du? Ich hab vorhin schon mal angerufen.“

„Er ist hier. Vor dem Haus!“, stammelte sie und kroch mit dem Telefon in die Nische neben der Tür.

„Wer?“

„Ich weiß es nicht! Dieses Handy. Das hat damit zu tun!“, schrie sie. „Und jetzt steht hier jemand vor dem Haus!“

„Ich verstehe nicht. Bist du ok? Soll ich kommen? Das dauert aber etwas. Hast du die Tabletten schon genommen?“ Im Hintergrund hörte man Musik und Geschirrklappern.

„Ich kann hier nicht bleiben. Der bringt mich um!“ Ihre Stimme überschlug sich.

„Hör zu, ich fahre jetzt sofort los. Soll ich zu dir kommen?Oder willst du zu mir kommen und wir treffen uns dort?“, beruhigte er sie. Nahm er sie nicht ernst?  

„Ich habe Angst!“, schrie sie abermals. „Ich muss hier weg!“

„Gut. Ich bin gleich zuhause. Fahr jetzt los.“ 

Sie hörte ihn seufzen. Dann war das Gespräch beendet.

Aufgeregt hetzte sie durch die Wohnung, warf eine Jacke über, raffte ihre Handtasche und die wichtigsten Sachen zusammen.

Das fremde Handy stierte sie an.

Sie steckte es in die Tasche und stand Sekunden später im im Aufzug. Schleppend glitt er durch das dunkle Treppenhaus nach unten. Ruckelnd hielt er im Tiefgeschoss an. War da jemand?

Jetzt kam das schlimmste. 

Vorsichtig schlich sie in die Tiefgarage. Sie hielt den Atem an. Die Notbeleuchtung glomm schwach. Bis auf die summende Heizungsanlage im Nebenraum war nichts zu hören. Sie drückte sich in die Ecke und sah sich um. Niemand war da. Sie rannte, so schnell sie konnte, durch das Halbdunkel zu ihrem Wagen. 

Der elektronische Öffner piepste so laut, dass sie erschrak. Sie warf sich auf den Fahrersitz, die Tasche neben sich und startete den Wagen. Viel zu langsam fuhr das Absperrgitter hoch. Außer Atem sah sie immer wieder in den Rückspiegel.

Die Tiefgarage blieb dunkel. Es war niemand da.

Mit Vollgas brauste sie in den nächtlichen Vorort. In fünfzehn Minuten konnte sie es zu Ben schaffen. Es war kaum Verkehr. Alles wirkte wie immer. Ihr Atem wurde gleichmäßiger. Erst nach einiger Zeit bemerkte sie den Wagen, der in immer gleichem Abstand hinter ihr fuhr. 

Er folgte ihr.

Sie beschleunigte. An der nächsten Kreuzung musste sie rechts abbiegen. Auch der Wagen blinkte rechts. Sie beschleunigte noch mehr. Gleich würde die Landstraße kommen. Sie musste ihn abhängen. Sie trat das Gaspedal durch. Die Alleebäume flogen schwarz vorbei. Im Rückspiegel sah sie die Scheinwerfer des Wagens. Sie kamen näher. Es blendete.

Die Feuerwehr brauchte eine Stunde, sie aus dem Wagen zu schneiden. Die Polizei, die den Unfall untersuchte, fand in den Trümmern des Wagens eine Packung mit Psychopharmaka und ein defektes Handy. Es hatte keine Daten gespeichert, auch war keine SIM-Karte darin. Im Polizeibericht war zu lesen, dass das Opfer, nach Angaben des Partners, seit Jahren an einer Angststörung gelitten und daher regelmäßig Medikamente eingenommen hatte.

Keiner hatte dem Wagen Beachtung geschenkt, der in sicherer Entfernung auf dem nächtlichen Feldweg parkte.

12 thoughts on “Die Zuschauerin

  1. Hallo Ulrike,

    mir hat Deine Geschichte sehr gut gefallen, die Thematik des Mobbings in der Jugend hat mich sehr bewegt, da mich das Thema selbst oft beschäftigt.
    Da hast Du wirklich einen Nerv bei mir getroffen.
    Besonders gut hat mir gefallen, wie Du den sich immer steigenden Wahnsinn der Heldin beschreibst.
    Bei Herrn Fellbach musste ich schmunzeln- da wohne ich nämlich 😂 Kommst Du auch hier aus der Nähe?

    Liebe Grüße
    Anita („Räubertochter“)

  2. Hallo Ulrike,
    deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen! Sie ist unheimlich spannend. Ich hatte manchmal richtige Gänsehaut. 👍 Nur eine Sache fand ich nicht ganz logisch. Warum verlässt sie zum Schluss die Wohnung und verbarrikadiert sich nicht stattdessen darin. Sie hätte auch die Polizei anrufen können oder die Ankunft von Ben abwarten. Das Risiko, dass der Verfolger sie in der Tiefgarage stellt, war auch sehr hoch. Aber egal, das hat mir den Spaß am Lesen deiner Geschichte nicht verdorben. Deshalb bekommst du von mir sehr gerne ein Like. 😊
    Liebe Grüße
    Angela

    PS: Falls du magst…, meine Geschichte heißt „Stunde der Vergeltung“ 😊
    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/stunde-der-vergeltung

  3. Spannend und gut erzählt. Als Leser vermutet man Fellbach hinter Handy und Fotos, der vermutlich der Nerd aus der Schulzeit war, wobei ich gerade unschlüssig bin, ob mir die Andeutungen aus seinem Verhalten und dem Dialekt schreiberisch ausreichen. Und was ist aus Birgit geworden? Irritiert hat mich ein wenig, dass die im Gegensatz zu Ben und den anderen durchgehend namenlose Protagonistin am Ende, im Telefonat mit Melanie plötzlich zu „Clara“ wird. Oder habe ich das vorher nur überlesen? Nicht verstanden habe ich, weshalb sie Melanie nicht warnt, als ihr der Verdacht zu einem Zusammenhang kommt. Immerhin steckt diese noch stärker in der alten Sache drin und hat auch noch Kinder. Bei allem Erkenntnisschock – die meisten hätten den Verdacht mit ihr geteilt. Um sich abzusichern und um sie zu warnen. Der Schluss kommt überraschend und abrupt, was mir aber gerade gefällt. Ein kurzer Zweifel, wie ihn auch Claras Umfeld haben wird, aber zumindest für den Leser doch die Bestätigung, dass da jemand nachgeholfen hat. Der offenbar vorher gut recherchiert hat, Stichwort Psychopharmaka. Eine spannende, gut geschriebene Geschichte, die mich nur an ganz wenigen Stellen hat aufmerken lassen, die Parameter sind gut umgesetzt.

  4. Vielen Dank für dein ausführliches Feedback! 🤗
    Und danke, dass du Geschichte so aufmerksam gelesen hast. Ja, es gibt da Unklarheiten und diese Zweifel sollen sein. Man soll als Leser schwanken damit, ob sie sich die Sachen einbildet oder ob die Bedrohung real ist. Sie ist psychisch angeschlagen und überreizt und ihr Partner kennt auch das Problem. Deshalb, fragt er sie, ob sie die Medikamente genommen hat und deshalb werden auch öfter die Tabletten erwähnt, die sie beruhigen sollen. Deshalb sagt er auch, sie soll zu ihm kommen und fährt nicht panisch zu ihr, wie man es erwarten würde. Er denkt, sie reagiert über. Sie fühlt sich bedroht aber ist die Bedrohung real? Sie ist verunsichert und weiß nicht, was sie glauben soll. Da soll auch der Leser schwanken.
    Auch was aus Birgit geworden ist.
    Das soll in der Phantasie des Lesers passieren.
    Und deshalb warnt sie Melanie auch nicht. Sie ahnt, dass da was komisch ist, aber sie kann es noch nicht einschätzen. Außerdem sind ihr die Ereignisse von damals so unangenehm, dass sie den Kontakt zu den anderen nach der Schule nicht mehr gehalten hat.
    Ja und sie ist tatsächlich namenlos.
    Der Name wird nur einmal erwähnt.
    Vielleicht hätte ich manches noch deutlicher darstellen sollen. Aber ich wollte eben, dass der Leser zweifelt.
    Ich freue mich aber sehr, dass du Geschichte gern gelesen hast. 😊

  5. Liebe Ulrike, ich fand deine Geschichte war richtig toll zu lesen und du hast einen schönen Schreibstil. Das Thema Mobbing finde ich sehr wichtig und daher finde ich es super, dass du das so in deine Geschichte eingearbeitet hast. Auch die Parameter hast du super umgesetzt.
    Offene Enden finde ich persönlich super, daher hätte ich eine genaue Aufklärung der Umstände nicht gebraucht (auch wenn laut Parametern der Antagonist ja aus Rache handeln muss und es daher im Rahmen des Wettbewerbs nur eine mögliche Erklärung geben kann). Allerdings kam das Ende dann für mich doch sehr abrupt. Wir entnehmen aus den letzten 2 Zeilen nur, dass es einen Unfall gab und dass sie Psychopharmaka nehmen musste. Ich habe mich an der Stelle wirklich etwas “herausgerissen” gefühlt.
    Eine andere Kleinigkeit, die mich freuen würde, wäre, wenn du den schwäbischen Dialekt deiner Nebenfigur auch ausschreiben würdest, wenn du ihn so direkt ansprichst. 🙂
    Auch hätte mich interessiert, woher Carla die Telefonnummer der beiden ehemaligen Freundinnen hatte? Und warum sollte der Nerd sich nicht wehren, wenn er schon sieht, dass seine Mitschülerin gerade komplett willenlos ist und ausgezogen wird?
    Allgemein hat mir deine Geschichte aber trotzdem sehr gut gefallen und du bekommst ein Herzchen von mir 🙂 Liebe Grüße!

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