Thomas.LJugendsünden

 

Jugendsünden

Berlin August 2019

Mark fuhr mit seinem alten Mazda die Heerstraße entlang, es war der 13 August Samstagabend. Die Straßen waren leer, die meisten Menschen waren wahrscheinlich zu Hause oder versuchten sich in irgendeiner anderen weise der allgegenwärtigen Hitze zu entziehen.  Berlin ächzte unter der nun schon seit Monaten anhaltenden Trockenheit. Die Grünstreifen am Straßenrand konnte man jetzt als Gelbstreifen bezeichnen Grün gab es nicht mehr rund um Berlin brannten die Wälder und ein brenzliger Geruch war allgegenwärtig. Der Mazda fuhr am westlichen Ende der Heerstraße rechts auf den leeren vor Hitze flimmernden Parkplatz von Lidl. Die Klimaanlage seines Wagens ging schon lange nicht mehr und es war eine brütende heiß im Auto, Mark freute sich auf den Klimaanlagen gekühlten Discounter.

Er hatte sich angewöhnt seinen Wochenendeinkauf am Samstagabend zu machen, seine wöchentliche Routine, fast auf die Minute genau um 20:30 Uhr. Er wusste dass am Samstag um diese Zeit nur wenige Leute zum Einkaufen unterwegs waren. So konnte er in Ruhe durch die Gänge schlendern. Mark brauchte nicht viel, er lebte allein und schlug sich seit einiger Zeit als Gelegenheitsarbeiter auf dem Bau durch. Seine letzte feste Beziehung war schon zwei Jahre her Jana ging irgendwann einfach …warum daran konnte Mark sich gar nicht mehr genau erinnern, es waren wahrscheinlich mehrere Dinge die gleichzeitig zusammen kamen wie es so oft bei einer Trennung ist.   

 Mark betrat den Discounter und eine angenehme Kälte schlug ihm entgegen. Der Laden war leer soweit er sehen konnte. Eine Verkäuferin war dabei die neuen Waren der Montagswerbung einzuräumen. Im vorderen Bereich war die Obst- und Gemüseabteilung. Mark ging daran vorbei, er brauchte Nudeln und die Dinge die er eben immer so brauchte. Auch hier hatte er seine Routine. Er war eben ein Wiederholungstäter.  Die Verkäuferin fuhr mit der leeren Palette ins Lager sie würde bestimmt gleich wieder mit einer neuen Palette erscheinen und ihrer emsigen Arbeit fortsetzten. Mark war jetzt ganz allein im Verkaufsraum. Er ging zu den Kühlschränken hier befanden sich noch keine Plexiglastüren vor den Kühleinheiten, kühle Luft schlug ihm entgegen so angenehm es auch war ließ ihn die kalte Luft auf seinem durchgeschwitzten T-Shirt frösteln.

Er suchte Käse und Butter, manchmal ärgerte er sich wen im Laden mal wieder alles umgeräumt wurde. Es kostete Zeit die gewohnten Dinge zu finden. Auf einmal sah er es im Kühlregal. Wie ein Fremdkörper lag es dort neben seiner Buttermarke. Mark sah sich um es war niemand weiter im Laden die Angestellte war immer noch im Lager. Mark streckte langsam die Hand aus und berührte den Fremdkörper er fühlte sich glatt und kalt an. Was machte verdammt noch mal ein Handy im Kühlregal?! Er nahm es in die Hand und schaute sich noch einmal um, immer noch allein im Laden. Mark hatte nicht so viel Ahnung von Smartphones er selbst hatte ein 4 Jahre altes Noname Handy, aber das war ein relativ neues I Phone. Er kannte sich nicht sonderlich mit der neuen Technik aus aber sein Kollege Chris hat das gleiche I Phone und erzählt gern immer wieder was er alles mit dem Handy machen kann. Mark drückte auf die Home Taste und der Bildschirm des Handys erhellte sich es war nicht gesperrt, und mit dem was dann auf dem Bildschirm erschien hatte Mark nicht gerechnet. Es traf ihm wie ein unsichtbarer Faustschlag. Er musste sich am Kühlregal festhalten es war, als ob ihm jemand den Boden unter den Beinen wegzog, ein Kalter Schauer durchfuhr ihn er starrte auf das Bild im Handy und er sah in seine eigenen Augen. Es war kein besonders gutes Bild was daran lag das es im Dunkel aus einiger Entfernung aufgenommen wurde, aber er war eindeutig zu erkennen.

Mark konnte sich nicht bewegen er seine Hand verkrampfte sich um das Handy mit der anderen Hand hielt er sich immer noch am Kühlregal fest und er hörte aus einiger Entfernung eine Stimme. Warum hörte er eine Stimme, was wollte die Frauenstimme von ihm?! Die Stimme kam auf ihn zu und fragte ihn irgendwas. Mark konnte es nicht verstehen die Stimme ertönte wie durch Watte, er hörte sie kaum. In seinen Ohren hörte er sein Blut rauschen. Er schreckte erst auf als ihn jemand anfasste und sanft schüttelte. Mark kam langsam zu sich. Wie durch einen Schleier sah er eine Frau. Ihre Lippen formten ein Wort. Die Verkäuferin war zurückgekommen und sah Mark in seiner unnatürlichen Haltung am Kühlregal. Sie hatte im am Arm gerüttelt nachdem er auf ihre Fragen nach seinem Befinden nicht reagiert hatte. Mark sah sie mit fragenden Augen an bis er realisierte welchen grotesken Anblick er dort am Kühlregal abgeben musste.

Er entschuldigte sich bei der Verkäuferin und versicherte ihr, dass es ihm gut ginge, wahrscheinlich nur ein kleiner Schwächeanfall. Mark musste raus aus dem Laden, er fühlte sich auf einmal eingesperrt. Er steckte das Handy in die Hosentasche ließ seinen Einkaufswagen stehen und ging, ohne sich noch einmal umzudrehen zum Ausgang. Die automatischen Glastüren öffneten sich lautlos und Mark schlug die brüllende Hitze des Tags entgegen. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Nur weg, er ging wie benommen zu seinem Wagen. Er musste sich einen Ort suchen zum Nachdenken. Erinnerungen schlugen auf ihn ein wie Meteoriten aus einer längst Vergangenen Zeit. Mark musste sich zusammenreißen mit aller Kraft versuchte er sich auf das Autofahren zu konzentrieren. Mittlerweile fing es an schummerig zu werden und die Straße verschwamm vor seinen Augen was auch daran lag dass er Tränen in den Augen hatte. Es waren Tränen der Wut und Tränen der Trauer.

Was passiert hier? Woher kam das Handy? Wichtiger noch woher kam das Bild? Wer hatte das Handy in das Kühlregal gelegt?

Tausend Fragen schossen wie Pfeile durch Mark seinen Kopf. Am Funkturm merkte Mark das er zu weit gefahren war. Er fuhr in den Kreisverkehr am Theodor-Heuss-Platz und dann in die Reichsstraße. Er hatte eine Zweizimmerwohnung am Brixplatz. Als Mark endlich einen Parkplatz gefunden hatte fühlte er sich wie nach einem zweitägigen Gewaltmarsch durch eine Wüste er legte den Kopf auf das Lenkrad und schloss die Augen. Er wollt nur noch schlafen, er wollte nur noch vergessen. Alles was er bis dahin erfolgreich verdrängt hatte brach nun wie ein gebrochener Staudamm auf ihn ein. Er tastete nach dem Handy in seiner Hosentasche und holte es erneut hervor, er haderte, wollte er es sich wirklich erneut ansehen? Ja er brauchte Gewissheit ob er was er vorhin gesehen hatte nicht nur eingebildet hatte. Er drückte erneut die Home Taste und das Bild erschien erneut. Mark wollte es nicht glauben wieder durchführ ihn ein Schauer, er musste herausfinden ob sich noch mehr auf dem Handy befand. Er versuchte sich durch das Menü zu navigieren und schloss dabei das Bild, er öffnete die Galerie und erkannte dass sich dort genau zwei Objekte befanden. Das eine war das Bild von ihm er ging auf das zweite Objekt und öffnete es was sich da vor ihm auftat war kein Bild im Herkömmlichen Sinne, es war ein Wort, in großen Roten Lettern prangte es auf weißem Hintergrund RACHE  Mark durchfuhr ein weiterer Schauer er fuhr auf und blickte sich um, zwischenzeitlich ist es draußen dunkel geworden er konnte in der Dunkelheit nichts erkennen und Mark fühlte sich im Auto ausgeliefert wie auf einem Präsentierteller. Er musste sofort in seine Wohnung sein Zufluchtsort dort in seinen vier Wänden würde er sich sicher fühlen er brauchte diesen Schutz jetzt, um überhaupt wieder einen klaren Gedanken fassen zu können.

Mark verließ sein Auto es war schwer irgendetwas in der näheren Umgebung zu erkennen. Wurde er beobachtet? Mark beschloss ohne sich weiter darum zu kümmern direkt zu seiner Wohnung zu gehen, er tastete in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel öffnete die Haustür und stieg, ohne das Treppenlicht an zu machen die Treppen auf in die vierte Etage wo sich eine Wohnung befand. Er nahm immer gleich zwei Stufen auf einmal. In der vierten Etage angekommen suchte er den Wohnungsschlüssel und machte sich daran die Wohnungstür zu öffnen. Irgendetwas stimmte nicht als er versuchte den Schlüssel in die Wohnungstür zu stecken gab die Tür nach und öffnete sich von selbst. Hatte ich die Tür vorhin nicht geschlossen?! Nein das konnte nicht sein. Mark schloss seine Wohnungstür immer ordnungsgemäß ab bisweilen kam es sogar vor das er die vier Etagen noch einmal nach oben rannte nur um sich zu überzeugen, dass er wirklich abgeschlossen hatte.

Mark wurde vorsichtig, mit dem Fuß schob er die Tür auf die Wohnung war dunkel und still. Es war fast zu still vorsichtig schob er sich in den Flur, einen Moment lang überlegte er, ob er das Licht anmachen sollte denn in der Dunkelheit kam er sich ausgeliefert vor. Er betätigte den Lichtschalter im Flur und sofort verfluchte Mark sich selbst denn seine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt und durch die plötzlich einsetzende Helligkeit war er jetzt fast blind, er hoffte nur dass es dem Einbrecher genau so ging. Regungslos lauschend blieb er mit dem Rücken zur Wand stehen bis sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten. Mark bewegte sich vorsichtig zum Wohnzimmer die Wohnzimmertür war geschlossen so wie er es verlassen hatte er öffnete die Tür und betätigte den Lichtschalter auch im Wohnzimmer war niemand der Raum befand sich auf den ersten Blick unversehrt und aufgeräumt so wie er ihn verlassen hatte Mark schlich sich auf Zehenspitzen zum Schlafzimmer auch diese Tür war verschlossen er öffnete auch diese Tür langsam und machte das Licht an …nichts , danach Bad und Küche. Es fehlte nichts alles sah so aus wie immer. Wer sollte sich auch grade seine Wohnung als Objekt eines Einbruchs aussuchen? Sie lag in der vierten Etage so dass der Einbrecher alles Diebesgut durch das gesamte Treppenhaus schleppen musste und apropos Diebesgut …Mark hatte nicht wirklich etwas Wertvolles in seiner Wohnung. Also warum? Mark beschlich ein mulmiges Gefühl. Jemand hatte es auf ihn abgesehen, er kannte seine Einkaufgewohnheiten, wie sonst hätte man das Handy so platzieren können das nur Mark es findet, er wusste wo er wohnt und das aller schlimmste er kannte seine Vergangenheit!!!

Mark ging zu Kühlschrank er brauchte dringend etwas zu trinken sein Mund und seine Kehle fühlten sich komplett ausgetrocknet an. Er öffnete den Kühlschrank und holte die angefangene Flasche Limo raus. Er trank gierig als hätte er seit Tagen nichts mehr getrunken. Als er die Flasche leer war stellte er sie auf den Tisch und in dem Moment entdeckte er den Briefumschlag auf dem Küchentisch. Mark setzte sich und betrachtete den Umschlag. Es war ein ganz normaler weißer DIN A 4 Umschlag. Er hob ihn mit einem Finger an einer Ecke hoch der Umschlag fühlte sich nicht sehr schwer an. Der Umschlag war nicht beschriftet aber verklebt. Mark holte sich ein Messer und öffnete den Umschlag vorsichtig an dem Klebefalz. Er kippte den Brief auf den Tisch und etwas Glänzendes fiel klappernd auf den Tisch. Mark betrachtet den Schlüssel es war ein normaler kleiner Sicherheitsschüssel mit einem Anhänger, auf dem eine Nummer eingestanzt war. War das alles? Nein da war noch was!

Ein Geräusch riss Mark aus seinen Gedanken. Es war Musik und sie kam ihm bekannt vor. Die Musik kam irgendwo aus seiner Wohnung, Mark lief ins Wohnzimmer der Fernseher und die Stereoanlage waren aus, die Musik hier auch leiser zurück in den Flur hier wurde sie lauter sie kam aus der Richtung Tür dort wo seine Jacke hing. Sein Handy!! Mark hatte vollkommen vergessen das er sein eigenes Handy in der Jackentasche hatte. Er griff in die Jackentasche seiner Sommerjacke und holte das vibrierende klingelnde Gerät heraus. 10 verpasste Anrufe!! Auf dem Display stand Suse es war seine jüngere Schwester Susi. Sie und ihr Mann und ihr 10- jähriger Sohn Paul lebten in Stahnsdorf vor den Toren der Stadt. Paul ging ran. „Hallo Suse. Ich habe wenig Zeit. Ist es wichtig? „auf der anderen Seite der Leitung war nur ein Schniefen zu hören so als ob jemand weint. „Suse?!! Sag was!!  Ist etwas Passiert?“ endlich hörte er die verweinte Stimme seiner Schwester „Mark, Paul ist weg. Hat er sich bei dir gemeldet? „Mark merkte wie es ihm die Luft abschnürte. „Nein!“ keuchte er. Was ist passiert? „Suse schniefte auf der anderen Seite „Er wollte heute bei seinem Kumpel Max übernachten, ist aber nicht angekommen “ Max ist Paul längster Freund schon in der Kinderkrippe hingen die beiden immer zusammen. Max wohnt nur 200 Meter von Paul entfernt. Sie haben sich regelmäßig über die Straße besucht. Suse sagte „Max Eltern haben bei uns angerufen, wann Paul kommt, aber da war er schon lange bei uns weg. Paul geht immer auf dem kürzesten Weg zu Max. Wir haben auch schon die gesamte Nachbarschaft abgeklappert und über den Schuleltern Chat und auch über den Schülerchat konnte uns keiner etwas sagen „Mark war fassungslos. Was geschieht hier grade?!!  Mark und Paul waren wirklich dicke Freunde Mark war für Paul schon immer ein Vorbild und für Mark war Paul fast wie ein eigenes Kind. Ich komme, sagte Mark zu seiner Schwester. Er ging in die Küche steckte sich den Schlüssel aus dem Brief in die Hosentasche zog den offenen Umschlag über den Tisch zu sich dabei fielen zwei Blätter aus dem Umschlag auf den Tisch. Mark zog sie zu sich ran ein etwas dickeres Blatt machte den Eindruck als wäre es ein Foto er drehte das Papier um und es war tatsächlich ein Foto, ein Foto, das ihm schon wieder das Blut in den Adern frieren ließ. Es war eine Polaroid von seinem Neffen Paul gefesselt und in Embryohaltung in einem Koffer verfrachtet. Mark nahm den anderen Zettel auf dem hatte der Verfasser einen Auszug aus der Bibel hinterlassen AUGE UM AUGE ZAHN UM ZAHN und darunter Wer suchet wird finden. Wieder durchzuckten Mark Gedankenblitze aus seiner dunklen Vergangenheit.

Feuchte Straßen, ein nasskalter Herbstabend, quietschende Autoreifen, Glassplitter, Schmerz….

Wer suchet wird finden…. Was sollte das für ein perverses Spiel werden?  Mark versuchte seine Gedanken zu ordnen. Wieviel wusste sein Gegner? so wie es aus sah hatte er seinen Neffen entführt und wollte sich an Mark rächen. Mark musste Paul finden, koste es was es wolle. Paul durfte nicht für Marks Jugendsünden büßen. Mark überlegte was er tun könne da fiel ihm der Schlüssel wieder ein der im Briefumschlag war. Er holte ihn aus seiner Hosentasche und legte ihn vor sich auf den Tisch und betrachtete den Schlüssel. Der Anhänger hatte eine eingestanzte vierstellige Nummer 4862. Diese Nummer sagte Mark gar nichts, vielleicht könnte es ein Schließfach sein. Aber wo?  Er schaute sich den Schlüsselanhänger noch einmal genauer im Licht an und entdeckte unter der Nummer drei Buchstaben diese waren durch Abnutzung nur sehr schwer zu erkennen. Mit etwas Fantasie konnten es ein Z ein O und ein B sein …also ZOB.

Der 10-jährige Paul nahm seinen Rucksack der schon gepackt in seinem Zimmer stand und ging zu seiner Mutter raus in den Garten. Es war nachmittags 16 Uhr und Paul hatte sich mit seinem Kumpel Max verabredet. Sie wollten den Nachmittag bei Max am Pool verbringen und dann später in Maxs Baumhaus übernachten. Natürlich hatten ihre Eltern vorher alles abgesprochen. Pauls Mutter Susi saß im Garten unter dem großen Walnussbaum im Schatten und las. Es waren immer noch 38 Grad im Schatten. Paul umarmte seine Mutter und sagte ihr dass er jetzt zu Max rüber gehen wollte. „Soll ich dich rüberbringen?“: fragte seine Mutter. „Mutti ich bin doch schon groß und außerdem gehe ich nicht das erste Mal alleine zu Max.“: erwiderte Paul „Pass auf dich auf“: sagte Susi „Ja Mutti, es sind doch nur 200 Meter.“ „komm her mein Schatz“: sagte Susi und nahm ihren Sohn liebevoll in den Arm und gab ihm einen Kuss vor seinen Kumpels hätte sich Paul  jetzt gewehrt, aber eigentlich mochte er es sich an seine Mutter zu schmiegen und von ihr umarmt zu werden. Paul nahm seinen Rucksack und rannte zur Gartenpforte. Er war aufgeregt, weil er heute Abend mit Max heimlich auf der Playstation „Ballerspiele“ spielen wollte. Paul hatte eine Playstation im Gegensatz zu Paul und Max hatte auch einen Stromanschluss im Baumhaus und natürlich einen Fernseher. 

Paul ging die Straße entlang niemand weiter war zu sehen. Nach ca. der Hälfte des Weges kam er an einem Auto vorbei. Paul kannte das Auto nicht, normalerweise kannte er alle Autos in der Nachbarschaft, aber vielleicht hatte irgendein Nachbar Besuch. Als Paul am dem Auto vorbei lief sah er einen älteren Herren auf der anderen Seite des Wagens in die Hintertür gebeugt. Grade in dem Moment kam er hinter der Tür hervor und Blickte Paul freundlich an. „könntest du mir helfen?!“: fragte der ältere Herr.  Paul schaute unschlüssig drein, sagte dass er keine Zeit hätte und auf dem Weg zu seinem Freund wäre. Der ältere Herr schaute traurig und sagte: „Ich habe für meine Enkeltochter ein Katzenbaby im Auto, aber es ist aus den Karton gefallen und unter den Sitz gekrochen …ich bin zu groß und komme einfach nicht weit genug unter den Sitz um es wieder hervor zu holen.“ Paul hatte Mitleid mit dem Katzenbaby. Er kniete sich in das Auto und schob seine Hand unter den Beifahrersitz. „Hier ist es nicht:“ .sagte Paul im nächsten Moment spürte er gleichzeitig eine Hand im Genick und ein Tuch vor dem Mund er dachte noch das es komisch roch und wollte sich wehren aber er war vorn im Auto eingeklemmt und von hinten drückte ihn etwas herunter Paul spürte wie ihm übel wurde und im nächsten Moment wurde er ohnmächtig.  

ZOB ….Mark überlegte, irgendwas sagten ihm diese Buchstaben. In diesem Moment fiel es ihm ein, ein Ort gar nicht weit weg von ihm, der Zentrale Omnibus Bahnhof am Messedamm!!  Mark ist noch nie viel mit dem Bus gefahren und schon gar keine Fernfahrten vom ZOB. Er kannte den Bahnhof nur weil er dort schon einmal einen Freund abgeholt hatte. Mark zögerte keine Sekunde er griff sich den Schlüssel und lief so schnell er konnte zu seinem Auto. Schweiß lief ihm über das Gesicht die Nacht war nicht viel kühler als der Tag. Mark brauchte mit dem Auto keine 10 min bis zum Busbahnhof.  Es waren nicht viel Leute auf dem ZOB, jemand lag mit Rucksack auf einer Bank und schlief  im Warteraum saß ein junges Pärchen, die beiden waren in ihre Handys vertieft. Ein Bus stand an der Seite der Fahrer machte bestimmt vorn bei Andys Diner & Bar seine Lenkpause. Mark suchte die Schließfächer, sie lagen etwas weiter in hinteren Teil des Bahnhofs. Schließfach 4862 lag auf halber Höhe vor ihm , Mark atmete tief durch er was auf alles gefasst, nein war er ehrlich gesagt nicht ,er hatte Angst das Schließfach zu öffnen. Mark musst an das Bild von Paul denken gefesselt und geknebelt im Koffer, was wenn er seinen geliebten Neffen jetzt hier in diesem Schließfach findet?! Mark wurden die Knie weich , der Schweiß lief in Strömen über das Gesicht die Augen brannten mit zitternder Hand steckte er den Schlüssel in das Schloss und drehte ihn nach rechts er hörte wie sich das Schloss entriegelte Mark holte noch einmal tief Luft und hielt den Atem an als wolle er den Apnoe Weltrekord brechen dann öffnete er die Tür des Schließfaches und Blickte in das offene Fach. Nichts. Mark atmete aus, ein kurzer Moment der Erleichterung, er hatte mit dem Schlimmsten gerechnet. Mark ließ sich mit dem Rücken an der Wand herunter und setzte sich auf den Boden erst jetzt merkte er wie stark die Anspannung war , seine Glieder waren schwer wie Blei der Kopf dröhnte er fühlte sich müde. Er atmete langsam ein und aus und merkte wie er sich langsam erholte nun konnte er auch wieder einen klaren Gedanken fassen. Ein leeres Schließfach ?!  Nein das konnte nicht sein. Mark drückte sich an der Wand hoch und untersuchte das Schließfach noch einmal genauer. Er öffnete die Taschenlampenfunktion seines Handys und leuchtete das Schließfach aus. Ganz hinten an Rückwand des Faches entdeckte er einen weiteren Briefumschlag.

Mark setzte sich mit dem Briefumschlag auf den Boden, erneut wurden ihm die Knie weich. Er öffnete den Umschlag und fand ein wieder ein beschriebenes Blatt darin. Darauf stand: Wenn du deinen Neffen retten möchtest.  Tue das was du früher am besten konntest. Klaue ein Fahrzeug und fahre auf der AVUS Richtung Süden und warte auf weitere Instruktionen. Nimm den Bus der Schlüssel steckt. Und Beeile dich!! Mark wurde Schwindlig zum Glück saß er schon am Boden. Erneut durchzuckten ihn Erinnerungsblitze. Dinge die er für immer begraben gehalten hatte, Erinnerungen die nach der nasskalten Herbstnacht, nach dem Unfall! Ausgelöscht waren. Mark war in seiner Jugend in einer Gang die Autos geklaut haben nur zum Spaß um dann mit den geklauten Auto illegale Rennen zu fahren oder einfach nur so Spritztouren zu machen und die Autos dabei rücksichtslos zu zerstören. Natürlich waren auch immer Alkohol und Drogen im Spiel. In jener Herbstnacht war Mark mit seinen Kumpel auf Tour um einen neuen Wagen zu besorgen, Mark hatte schon Einige Bier getrunken fühlte sich aber in seiner Fahrtüchtigkeit nicht eingeschränkt ganz im Gegenteil nur so machte es richtig Spaß wenn die Hemmschwelle gesunken ist konnte man viel mehr Spaß haben. Es war später Abend und die beiden rasten durch die Straßen Berlins. Mark fuhr den geklauten Audi. An einer roten Ampel auf der Grenzallee hielt ein Wagen neben ihnen und gab ihnen mit röhrendem Motor zu verstehen dass sie ein Rennen fordern. Mark ließ sich nicht zweimal bitten er ließ als Antwort seinen Motor aufheulen und schaute dem gegnerischen Fahrer dabei in die Augen. Es lag ein relativ langes grades Stück Straße vor ihnen. Die Ampel wurde grün und beide Wagen starteten mit quietschenden Reifen Mark zog den Motor des Wagen bis an seine Grenzen hoch relativ schnell hatte er über 100 km/h auf dem Tacho und lag vorn die Beiden Wagen jagten die nasse Straße entlang der gegnerische Wagen zog auf einmal an ihnen vorbei Mark gab noch mehr Gas sie näherten sich der nächsten roten Ampel der gegnerische Wagen machte keine Anstalten zu bremsen auch Mark bremste nicht die Kreuzung war leer beide Autos jagten über die Kreuzung im letzten Moment sah Mark die Scheinwerfer des Kleinwagens der sich von rechts näherte und grün hatte es war zu spät im nächsten Augenblick knallte es der Audi überschlug sich …..  

quietschende Autoreifen, Glassplitter, Schmerz……

später erfuhr Mark das sein Kumpel ,der wie durch ein Wunder fast gar nichts abbekommen hatte , ihn aus dem Auto zog und ihn in ein Krankenhaus am anderen Ende der Stadt brachte seine Verletzungen wurden durch Alkohol und einem Treppensturz erklärt und vom gestressten und übermüdeten Notaufnahme Arzt nicht weiter hinterfragt. Er fasste sich unwillkürlich über die Narbe am rechten Auge. Seit dem Unfall hatte Mark Erinnerungslücken an diese Nacht ….bis jetzt!! Nun brachen alle Einzelheiten auf einmal auf ihn ein und manifestierte sich regelrecht als Körperlicher Schmerz.

Mark fiel es schwer sich auf die Gegenwart konzentrieren. Was sollte er tun? Den Bus klauen?!!   Mark hat noch nie etwas Größeres als einen kleinen 7,5 Tonnen Transporter gefahren. Plötzlich fiel ihm Paul wieder ein. Mark sprang auf er musste sich jetzt darauf konzentrieren Paul zu retten. Koste es was es wolle und wenn ich einen Bus fahren muss dann fahre ich einen Bus Hauptsache Paul passiert nichts. Mark verließ den Raum mit den Schließfächern und ging rüber zu dem einzigen Bus der auf dem Busbahnhof steht, der Fahrer saß immer noch in Andys Dinner und trank seinen Kaffee. Die Tür des Busses war offen Mark stieg ein und setzte sich auf dem Fahrerplatz. Erst mal verschaffte er sich ein Überblick  er hatte sich noch nie damit beschäftigt wie man einen Bus fährt. Es war ähnlich wie bei einem normalen PKW , also betätigte Mark den Zündschlüssel, startete den Bus, lenkte Richtung Messedamm ein und fuhr los  er verschätzte sich mit der Länge des Busses so das der Bus über den Bordstein der Warteinsel holperte. Nur gut das die Straßen um diese Zeit leer waren. Er sollte sich mit dem Bus auf der AVUS Richtung Süden fahren. Auch die Autobahn war zu dieser Zeit fast leer. Mark passierte grade die Abfahrt Hüttenstraße als ein unglaublich lautes Piepen im Bus ertönte. Mark verriss fast das Lenkrad vor Schreck der Bus kam gefährlich ins schlingern als Mark den Bus wieder unter Kontrolle hatte bemerkte er das das Klingeln von ihm aus ging. Er tastete nach seiner Gesäßtasche und zog das piepende fremde Handy hervor. Mark zog mit dem Daumen dem grünen Hörer nach rechts und nahm das Gespräch an. Eine tiefe männliche Stimme sprach zu ihm. „Hallo Mark! Nun wie ist es wenn dein Leben von jemand anderen verändert und gelenkt wird?“ „Wer sind Sie? Was wollen sie von mir? „  „Nun gut zu deiner ersten Frage. Wer bin ich? Ich bin jemand dessen Leben von dir gewaltsam geändert wurde indem du mir das liebste was ich hatte genommen hast. Zu deiner zweiten Frage. Was ich will? Ich will Rache. Ich will dir alles nehmen was dir lieb ist …aber ich bin fairer zu dir als du zu mir ….ich lasse dir die Wahl du darfst entscheiden ob du deinen Neffen Paul opferst oder ob du dein eigenes Leben hergibst. Du hast mir diese Wahl nicht gelassen. DU hast mir alles genommen was mir lieb war, meine Frau und meine Tochter denn die beiden saßen in dem Auto, welches du damals mit dem geklauten Audi gerammt hattest. Beide sind bei dem Unfall gestorben.“     

Mark schluckte ihm drohte der Kopf zu platzen die Straße verschwamm ihm vor Augen die Wahrheit traf ihn wie ein Hammerschlag zum Glück war die Straße an dieser Stelle schnurgrade so das der Bus allein grade aus rollte.

Die Stimme sprach weiter: „Ich mache dir einen annehmbaren Vorschlag.“ Mark fragte: „Was muss ich tun?“ Der Mann Am Telefon sagte: „Fahre mit dem Bus an der Abfahrt Potsdam ab auf die Nuthe Schnellstraße und beschleunige den Bus auf 100 km/h   kurz vor der Humboldtbrücke wird dir ein PKW mit eingeschaltetem Fernlicht entgegenkommen. Ich möchte das diesen PKW frontal rammst.“ Mark protestierte, er weigerte sich. Wenn er das täte würde es der PKW Fahrer auf jeden Fall nicht überleben und ob er es selbst überleben würde …..aber das war vielleicht die Absicht des Anrufers das Mark es nicht überlebte. Aber warum sollte er einen Unschuldigen dabei umbringen? Er könne doch einfach mit dem Bus gegen einen Brückenpfeiler fahren dann hätte der Anrufer doch seine Rache! Der Mann auf der anderen Seite der Leitung hörte sich in Ruhe Marks Protest an. Dann sagte er: „Tu was ich dir sage oder Paul ist tot.“ Dann beendete er das Gespräch.

Mark war verzweifelt. Jetzt kam die Abfahrt Potsdam, es war 23:30 Uhr und die Straßen waren leer. Wie automatisiert lenkte er den Bus Richtung Potsdam.  Auf der Nuthe Schnellstraße beschleunigte er den Bus auf 100 km/h und raste seinem Schicksal entgegen. Er fuhr automatisiert ohne jegliches Gefühl sein Kopf war leer er starrte durch die Frontscheibe und hielt Ausschau nach ihm entgegenkommenden Scheinwerfern.     

Es war dunkel um ihn herum als Paul erwachte die Luft war heiß und stickig. Er hatte Kopfschmerzen, er hatte Durst und er konnte sich nicht bewegen. Paul lag zusammengekauert in einer dunklen Kiste oder einem Koffer. Er versuchte sich zu bewegen aber er war an Armen und Beinen gefesselt so dass er grade einmal den Kopf ein wenig bewegen konnte. Er wollte um Hilfe schreien aber seine Kehle war so trocken das er nur ein schwaches Krächzten hervor brachte. Paul hatte Angst. Was war Passiert?!  Grade noch konnte er es nicht erwarten mit seinem besten Freund Max einen tollen Abend zu verbringen und im nächsten Moment stürzt diese schöne Welt zusammen und er liegt gefesselt irgendwo in einer Kiste. Paul musste an seine Mutter denken und an ihre letzte Umarmung, Tränen stiegen ihm in die Augen und er fing an zu weinen. Sein ganzer Körper erbebte durch den Weinkrampf und auch die Kiste in der er lag. Aber halt was war das? Das Beben kam nicht von ihm sondern von der Kiste! Erst jetzt registrierte Paul das dumpfe Motorengeräusch. Er musste sich mit der Kiste in einem Auto befinden und dieses Auto fuhr. Was hatte der Entführer mit ihm vor? Wo fuhr er mit ihm hin?   

Nach der letzten langgezogenen Kurve der Nuthestraße sah Mark die Humboldtbrücke und auf der Brücke einen PKW auf ihn zu kommen. Als der PKW den Bus bemerkte machte er das Fernlicht an aber keinerlei Anstalten auszuweichen. Im Gegenteil er beschleunigte sogar noch. Mark wollte den Fahrer laut anschreien das er zur Seite fahren soll. Nein er schrie es wirklich obwohl er genau wusste dass der PKW Fahrer es sowieso nicht hören kann. Mark klammerte sich verzweifelt an das Lenkrad wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring. Als wenn es ihm etwas nützen würde rückte er so weit wie möglich in den Fahrersitz. Der PKW näherte sich unglaublich schnell. In letzter Sekunde kniff Mark die Augen zu und das Lenkrad herum. Er konnte doch nicht einfach einen Unschuldigen töten!!!  Der Aufprall war unglaublich laut Mark wurde trotz Sicherheitsgurt seitlich aus dem Fahrersitz in den Bus geschleudert.

quietschende Autoreifen, Glassplitter, Schmerz………

Es war still. Eine kaum auszuhaltende Stille. Nichts. Dunkelheit. Pulsierendes Rauschen, ein dumpfer Schmerz kroch langsam über seinen Schädel Mark war anscheinend nicht tot. Sein gesamter Körper schmerzte. Sein rechtes Bein war eingeklemmt aber er konnte sich bewegen es schien nichts gebrochen zu sein. Mark setzte sich langsam auf ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Brustkorb und ließ ihn zusammenzucken. Anscheinend waren doch ein oder zwei Rippen gebrochen. Es war dunkel es roch nach Diesel und Öl. Irgendetwas zischte ununterbrochen.  Mark tastete seine Umgebung ab. Er befand sich im Bus zu seiner rechten ertastete er eine Haltestange diese schien stark deformiert. Zu seiner linken ertastete er auch eine Haltestange also musste er sich im Mittelgang des Busses befinden. Sein rechtes Bein klemmte aller Wahrscheinlichkeit unter dem Fahrersitz fest. Mark versuchte sich an den Haltestangen hoch zu ziehen aber es ging nicht. Er musste irgendwie seinen Fuß frei bekommen. Mit beiden Händen tastete er sein Bein herab bis zu dem eingeklemmten Fuß. Er war zwischen Sitz und Fahrzeugboden verklemmt aber wenn er den Schuh vom Fuß bekommen würde könnte er den Fuß heraus bekommen. Schweiß stand ihm auf der Stirn nicht nur der Wärme wegen auch weil der stechenden Schmerzen im Brustkorb bei dem Versuch die Schnürsenkel zu öffnen unerträglich wurden. Mark setzte sich auf und versuchte langsam durch zu atmen auch das war ein Fehler wieder ein stechender Schmerz. Er versuchte flach zu atmen das ging. Mark musste aus diesem verdammten Bus raus. Er musste sich jetzt zusammenreißen und diesen Schuh vom Fuß bekommen. Der nächste Versuch, Luft anhalten, den Schmerz verdrängen. Seine Finger fanden den Schnürsenkel, stechen in der Brust, er bekam keine Luft mehr. „Reiß dich zusammen!“ sagte er zu sich selbst. Er wurde ruhiger, er öffnete den Schnürsenkel zog sich in letzter Sekunde den Schuh vom Fuß bevor er sich mit seinem Oberkörper nach hinten fallen ließ. Die Schmerzen waren ins unerträgliche gestiegen aber er hatte es geschafft. Mark brauchte einen Moment. Er blieb einige Minuten auf dem Rücken liegen bis die Schmerzen wieder einen grade noch erträglichen Level erreicht hatten. Vorsichtig drehte er sich so bis er den Fuß endlich seitlich herausziehen konnte.

Als Mark durch die zerstörte Frontscheibe des Busses geklettert war erkannte er erst das gesamte Ausmaß des Unfalles. Der Pkw hatte sich in die rechte Seite des Busses gefressen die komplette Motorhaube hatte sich unter den Bus geschoben. Der Fahrer hing leblos über dem Lenkrad sonst war der PKW leer. „Wahnsinn“ Dachte  Mark „Welch ein Wahnsinn ein Bus gegen einen PKW!“  Nachdem Mark das Lenkrad des Busses in letzter Sekunde herum gerissen hatte wäre genug Platz für den PKW gewesen am Bus vorbei zu fahren. Anscheinend hatte der Fahrer das Fahrzeug in den Bus hinein gelenkt und hatte den Bus auf der rechten Seite erwischt. Mark versuchte die Fahrertür des Pkw zu öffnen diese war total verzogen und bewegte sich einen Millimeter. Er beugte sich durch das zerstörte Fahrerfenster überall war Blut. Mark berührte den Fahrer rüttelte ihn sanft und sprach auf ihn ein. Keine Reaktion. Er fühlte den Puls an der Halsschlagader es war kein Puls vorhanden. Der Fahrer war unterhalb des Beckens komplett eingeklemmt und Mark würde ihn allein auch nicht aus dem Pkw bekommen. Dazu ist Feuerwehr und eine Hydraulische Blechschere nötig. Mark musste die Feuerwehr rufen und dann verschwinden. Wie sollte er erklären das er den Bus gefahren hat den er sich vorher auf dem ZOB Spandau unberechtigt angeeignet hatte. Er holte das gefundene Handy aus der Hosentasche wählte die 112 und gab durch was passiert ist und wo er Unfall sich ereignet hat. Als er aufgelegte sah er dass er auf dem Handy eine SMS bekommen hatte. Er tippte das SMS Symbol auf dem Display an und die Nachricht öffnete sich.

Hallo Mark wenn du das liest sollte ich tot unter dem Bus liegen mit dem du mir freundlicherweise entgegengekommen bist. Wie ich dir schon gesagt habe hast du mir alles genommen was mir lieb war meine Frau meine Tochter meinen Lebenswillen. Es war nicht einfach dich zu finden. Aber ich habe das fertig gebracht was die Polizei, wahrscheinlich auch mangels Personal, nicht geschafft hat. Ich habe lange überlegt wie meine Rache an die aussehen soll und irgendwann habe ich 1 und 1 zusammengezählt. Ich lasse mich auch von dir töten. Bereit war ich schon lange für diesen Schritt. DU hast jetzt damit zu leben eine ganze Familie getötet und ausgelöscht zu haben. Es soll dich dein Leben lang begleiten. Weil du alles so gemacht hast wie ich es dir gesagt habe werde ich dir auch verraten wo dein Neffe sich befindet. Aber du solltest dich beeilen die Luft in dem Koffer in dem er sich befindet reicht nur noch für 15 min. Der Koffer befindet sich am Wannsee gegenüber vom S-Bahnhof Wannsee. Viel Glück.

Mark durchfuhr ein Schauer dann Panik. Wie zum Teufel sollte er jetzt in 15 min zum Wannsee kommen?!! Normaler Weise braucht man von hier aus 20 min mit dem PKW bis zum Wannsee.  Da hörte er auch schon die Sirenen der heran eilenden Feuerwehr. In dem Moment hatte Mark eine Eingebung. Grade als die Feuerwehr sich der Unfallstelle näherte verschwand Mark hinter einem Brückenpfeiler.  Es näherten sich drei Einsatzfahrzeuge. Der Krankenwagen hielt direkt neben dem verunfallten Pkw. Die Rettungssanitäter stiegen aus um sich um das Unfallopfer zu kümmern während die Kameraden des Einsatzwagens mit schwerem Gerät anrückten. Mark nutzte die Gelegenheit schlich sich zum Krankenwagen öffnete die Beifahrertür und rutschte über den Beifahrersitz auf den Fahrersitz. Er starte den Krankenwagen und raste los. Er jagte mit über 100 km durch Potsdam Richtung Glienicker Brücke. Die Zeit lief. Mark sah auf die Uhr, schon 8 min, er gab noch mehr Gas und Raste mit halsbrecherischer Geschwindigkeit die Königsstraße Richtung S-Bahnhof Wannsee.  15 min, endlich hatte er die letzte Kreuzung vor dem Bahnhof erreicht. Er überfuhr die rote Ampel bremste scharf vor dem Bahnhof sprang aus dem Wagen und rannte über die Straße Zur Uferpromenade des Wannsees. Mark rief Pauls Namen, fing an zu rennen so gut es seine gebrochenen Rippen es zuließen. Dann sah er den Koffer am Strand liegen. Durch das rennen kam Mark außer Atem welches wieder ein starkes Stechen in der Brust verursachte. Er brach direkt vor dem Koffer zusammen. Mark streckte den Arm aus und berührte den Koffer. Er wollte Paul zurufen und ihm Mut machen das er da ist und ihn retten wird aber es kam nur noch ein heiseres röcheln aus seiner Kehle. Mark robbte die letzten Zentimeter zum Koffer. Endlich kam er an beide Kofferverschlüsse heran. Er betätigte die Entriegelung und beide Schlösser schnappten auf. Gott sei Dank waren sie nicht verschlossen. Paul ich bin da du bist gerettet. Hoffentlich hat die Luft gereicht. Mark hob den Deckel des Koffers um seinen geliebten Neffen in die Arme zu nehmen. Er tastete in der Dunkelheit der Nacht im Koffer herum aber da war nichts! Kein Paul! Schmerzende Verzweiflung breitete sich in ihm aus. Er konnte es nicht glauben. War alles um sonst? Wo ist Paul!?  Mark fing an haltlos zu weinen er wusste nicht was er jetzt noch machen soll.

In nächsten Moment schreckte er hoch setzte sich auf und schnappte nach Luft wie ein Ertrinkender. Er befand sich in seinem Bett und hatte einen schrecklichen Alptraum. Es war eine viel zu warme Augustnacht. Berlin ächzte unter der nun schon seit Monaten anhaltenden Trockenheit.  So ging es nicht weiter. Immer wieder hatte er diese schrecklichen Alpträume und diese wurden immer schlimmer und fühlten sich immer realer an. Die Alpträume begannen kurz nach dem Unfall den er damals mit einem geklauten Auto hatte. Damals war er viel mit seinen Kumpels unterwegs, den Falschen wie er jetzt weiß. Es ging meistens um Drogen Alkohol und geklauten Autos. Ok damals hatte er auch Spaß dabei aber das hatte sich seit dem Unfall geändert. Er ist erwachsen geworden.“ Ich muss mich der Polizei stellen. Sonst hört das mit den Alpträumen nie auf.“ dacht Mark bei sich. In dem Moment piepte sein Handy. Er hatte eine Nachricht bekommen. „Ich freue mich schon auf unseren Playstation Abend heute. J „ schrieb sein Neffe Paul.                       

3 thoughts on “Jugendsünden

  1. Lieber Unbekannter Autor,
    Ich danke dir für diese wirklich gute gelungene Geschichte.
    Deine Rechtschreibfehler bzw deine fehlenden Kommas – haben mir das Lesen zwar etwas erschwert… aaaaber ich fand die Idee dahinter wirklich super!
    Also das jemand, der bereits zwei wichtige Menschen verloren hat, sich dann auch noch von dessen Mörder das Leben nehmen lässt. So habe ich das noch nie gelesen..
    Dran bleiben! Du hast wirklich potenzial!;)

Schreibe einen Kommentar