KattyKollateralschaden

 

Sie hatte einen Verdacht. Sie musste ihrem Bauchgefühl nachgehen und hoffte so sehr, dass sie sich irrte, obwohl alle Indizien gegen ihn sprachen. Sie wollte seine Schuld oder auch Unschuld beweisen, wollte nicht damit leben nicht gehandelt und Mitschuld an dem Leid anderer Menschen zu haben. Amalia wollte nicht, dass ihr Mann der Gesuchte war; doch wer wollte schon, dass sein Ehepartner nachts ein skrupelloser Killer war, während er tagsüber Leben rettete? Sie kannte Jonah. Sie kannte ihn in- und auswendig. Amalia hatte bemerkt, dass ihr Mann sich in den letzten Wochen mehr und mehr verändert hatte. Sie wusste nicht wieso, weshalb, warum – und er nannte nie einen Grund. War er gerade noch gut gelaunt, euphorisch und voller Tatendrang, so war er oftmals nur wenige Minuten später gereizt und impulsiv, fast schon aggressiv. Jedoch hatte er seiner Frau niemals auch nur ein Haar gekrümmt. Nicht einmal angeschrien hatte er sie, wenn sie mal wieder wegen etwas Belanglosem in Streit geraten waren. Ihr gegenüber hatte sich Jonah immer im Griff. Er liebte sie von ganzem Herzen, hätte ihr die Sterne vom Himmel geholt, wenn er nur die Möglichkeit gehabt hätte. Aber Gewalt gegenüber Frauen? Nicht ihr Jonah – und schon gar nicht der hochangesehene Chirurg Dr. Jonah Varan.

Die Polizei hatte noch nicht viele Anhaltspunkte, doch auf dem Video, das veröffentlicht wurde und den vermeintlichen Mörder von sieben Frauen im Alter von 34 bis 40 Jahren zeigen sollte, dachte Amalia ihren Mann zu erkennen. Nicht auch nur ein kleines Stückchen Haut war zu sehen; lediglich eine schwarzgekleidete Gestalt, die zufällig durch das Sichtfeld einer Überwachungskamera huschte. Sie musste handeln…

Das Aufschlagen des Schlüsselbunds auf dem weißen Fliesenboden ließ Amalia aufschrecken.

Entschuldigung, ich wollte dich nicht wecken“, sagte Jonah und legte den Schlüssel an seinen gewohnten Platz. Leicht verschlafen schlurfte Amalia ihrem Mann entgegen, der ihr sogleich sanft einen Kuss auf die Stirn drückte und sie in seine Arme schloss. Es war nicht das erste Mal, dass Amalia auf der Couch eingeschlafen war, während sie auf ihren Mann wartete. Seufzend schaute Jonah zum Esstisch: Die Teelichte waren ausgebrannt, das Essen sicher schon kalt. „Nicht so schlimm“, murmelte Amalia gegen seine Schulter. Sie musste das Gesicht ihres Mannes nicht sehen, um zu wissen, dass er wieder ein schlechtes Gewissen hatte. Er hasste diese Situation. Er hasste sie abgrundtief. Immer wieder kam er viel zu spät nach Hause. Immer wieder hatte Jonah sich vorgenommen, pünktlich zu sein, sich zu bessern. Doch manchmal hatte er das Gefühl, dass während eines einzelnen Wimpernschlags die Zeit nur so rannte. Er war angewidert von sich und seinem Verhalten. An gefühlt jedem Tag enttäuschte er seine liebste Frau. Die Frau, die immer verständnisvoll war. Die Frau, die immer alles dafür tat, dass er seinen Feierabend in einem sauberen Haus und mit fabelhaftem Essen genießen konnte. Die Frau, die keine Fragen stellte.

Jonah schüttelte seine Gedanken ab und lief die wenigen Schritte zurück in den kleinen Flur. „Sag mal“, er schnappte sich das Handy, das er auf dem Beistelltisch neben seinem Schlüssel abgelegt hatte, „hast du das schon vermisst?“ Amalia runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Meins liegt dort“, sagte sie und zeigte in Richtung Couchtisch. „Woher hast du das, Schatz?“ Jonah stutzte. „Das lag auf dem Boden unter dem Briefkasten. Ich dachte, dass es dir vielleicht aus der Jackentasche gefallen ist…wäre ja nicht das erste Mal.“ Jonah grinste, jedoch hielt das nicht lange an. Entweder gehörte es dem schusseligen Postboten oder es hatte sich irgendjemand auf ihrem Grundstück herumgetrieben. „Dann schauen wir mal…“, sagte er und schaltete das Display ein. Zum Entsperren hoch wischen. Tatsächlich reichte wischen aus. Jonah durchsuchte die Kontakte. Nichts. Zumindest nichts hilfreiches. „Schau mal ins Fotoalbum“, forderte Amalia und tippte sogleich die entsprechende App an. Jonah schluckte, nachdem er das erste Foto sah. „Zeig mal.“ Amalia ging einen Schritt auf Jonah zu, doch er drehte sich von ihr weg. Er wischte mit seinem Daumen hin und her, schüttelte fast unmerklich den Kopf. Warum sollte sie nichts sehen? Was hatte er zu verbergen? Vor allem, wenn das Handy weder ihm noch ihr gehörte? Amalia schaute unauffällig an Jonahs muskulösem Oberarm vorbei, sodass er es nicht merkte, und versuchte einen Blick auf das Display zu erhaschen. Ihr stockte der Atem: Die schwarzgekleidete Gestalt vom Video der Überwachungskamera – in mehreren Ausführungen. Viel mehr konnte sie jedoch nicht erkennen. Plötzlich schaltete Jonah das Display aus, ließ das Telefon in seiner Hosentasche verschwinden und griff nach seinem Schlüsselbund. In Amalias Kopf ratterte es. Sie versuchte die vergangenen Sekunden zu ordnen, spielte jede Frequenz vor ihrem inneren Auge noch einmal in Zeitlupe ab: Ihr Mann fand ein scheinbar fremdes Handy, das weder durch Gesichtserkennung noch durch die Eingabe eines Codes entsperrt werden musste. Es war für jeden potenziellen Finder frei zugänglich. Im Fotoalbum befanden sich Bilder einer bisher unbekannten, schwarzgekleideten Person, die verdächtigt wurde das Leben von sieben Frauen auf dem Gewissen zu haben…und Jonah, ihr geliebter Jonah, schien sich plötzlich ertappt zu fühlen, wurde nervös. Amalia war sich nun sicher: Jonah musste der Mörder der sieben Frauen sein oder zumindest musste er etwas damit zu tun haben. Seine Reaktion sprach Bände. Amalia holte tief Luft und versuchte ihr Entsetzen zu maskieren, es herunterzuschlucken, in der Hoffnung, dass es ihr nicht im Hals stecken bleiben würde. Sie wollte sich auf gar keinen Fall anmerken lassen, dass sie ihren Mann selbst verdächtigte und überführen wollte. Konfrontieren wollte sie Jonah in diesem Moment erst recht nicht. In ihr hatte sich in sekundenschnelle eine Angst aufgebaut, die sie nie zuvor in ihrem Leben verspürt hatte. Liebte sie wirklich einen Mörder? Konnte der liebevollste Mensch, den sie je kennengelernt hatte, wirklich in der Lage sein, dem Leben eines anderen ein Ende zu setzten, während es sein Job war, Leben zu retten und zu verlängern? Erneut atmete sie tief durch. „Was ist denn los? Kennst du sie oder ihn?“, fragte Amalia und hielt ihren Gatten gerade noch am Arm fest, bevor er die Haustür erreichen konnte. „Ja..nein..nein, ich will..ich fahre zur Polizei und gebe das dort ab. Der Besitzer sucht es sicher schon.“ Jonah wich den Blicken seiner Frau aus. „Liebling, wieso bist du so hektisch? Zeig doch mal her, lass mich mal sehen.“ Amalia streckte ihre Hand aus. „Nein, ich fahre jetzt zur Polizei.“ Jonah stand der Schweiß auf der Stirn, während Amalia die Ruhe selbst war. Sie wusste nicht wie sie es schaffte so ruhig bleiben, während ihr Herz auf Hochtouren lief. Was Amalia innerlich neben der Angst, die sie verspürte, am meisten beschäftigte, war die Tatsache, dass ihr jemand zuvorgekommen sein muss. Sie wollte ihren Mann selbst überführen, wenn er denn wirklich der Täter war. Sie hatte doch einen Plan. Und wenn er ihr gegenüber gestanden hätte, dann hätten sie doch einfach fliehen können. Gemeinsam. Er hatte ihr die ganzen Jahre, die sie sich jetzt schon kannten, die sie miteinander verbracht hatten, nie etwas angetan, wieso sollte sich das dann plötzlich ändern? Vielleicht waren die Fotos auf diesem Handy gar nicht dafür bestimmt, dass Jonah sie in die Hände bekam. Vielleicht war das nur ein großes Missverständnis. Amalia zwang sich einen kühlen Kopf zu bewahren, so schwer es ihr auch fiel. „Komm schon, ich will auch mal gucken. Ich bin schon ein bisschen neugierig“, kicherte sie gespielt und versuchte in Jonahs Hosentasche zu greifen. „FINGER WEG!“ Plötzlich drehte er sich um und drückte Amalia kraftvoll gegen die Wand. Schockiert riss sie ihre Augen auf und rang nach Luft. Diesen Blick, mit dem Jonah sie durchbohrte, hatte sie noch nie zuvor gesehen: Die Augenbrauen hatte er so fest zusammengezogen, dass die senkrechte Falte zwischen eben jenen mehr als deutlich zum Vorschein kam, seine Pupillen weiteten sich so sehr, dass sie das warme Braun fast vollkommen verdrängten, die Lippen derb aufeinander gepresst. Er schnaubte wie ein wütender Stier und Amalia war das rote Tuch. Es dauerte ein paar Sekunden bis sie realisierte, dass es die Hand ihres Mannes an ihrem Hals war, die ihr das Atmen verweigerte. „Jonah“, krächzte sie und bohrte ihre Fingernägel in seinen Unterarm, in der Hoffnung sein Griff würde sich lockern. Tränen schossen ihr in die Augen, erschwerten ihr die Sicht. Sie wartete darauf, dass die Gesichtszüge Jonahs wieder weicher wurden, um ihren Ehemann wiederzuerkennen und nicht länger dem Blick des Teufels ausgesetzt zu sein, der ihr allmählich die letzten Kräfte zu rauben drohte. Der Mann, bei dem sie sich immer sicher gefühlt hatte, schien in diesem Moment ihr ärgster Feind geworden zu sein. Wollte er wirklich seine geliebte Frau töten? Als Jonah sie endlich freigab, sackte Amalia zusammen. Er hingegen stand still da, blickte zuerst auf seine wimmernde, keuchende Frau herab, dann auf seine Hand, die verkrampft zitterte. Was hatte er nur getan?

Ich..ich wollte das nicht“, flüsterte Jonah und trat zunächst ein paar Schritte zurück, bevor er sich auf die Knie fallen ließ. Dem Schmerz schenkte er keinerlei Aufmerksamkeit. Wie konnte das nur passieren? Wie konnte er nur seine Frau angreifen? Sein Blick klebte förmlich auf den kalten Fliesen, voller Scham, voller Ekel vor sich selbst. „Es tut mir so leid, mein Schatz“, sagte er fast atemlos mit bebender Stimme. Amalia schwieg. Lediglich ihr schwerer Atem war zu hören, ab und an begleitet von einem leisen Seufzen.

Noch nie war auch nur annähernd etwas derartiges passiert. Er hatte ihr nie weh getan. Weder körperlich noch seelisch. Doch jetzt. Jetzt hatte sich das Blatt gewendet. Amalia lernte in diesen Minuten die teuflische Seite ihres Mannes kennen, der seine Wut sonst nur an einem Boxsack ausgelassen hatte. In diesen Minuten war die Vorstellung, dass ihr sonst so liebevoller Ehemann ein kaltblütiger Mörder war, nicht mehr so abwegig. Durch die Todesangst, die sich in ihr breit gemacht hatte, schien sie ihm plötzlich alles zuzutrauen. Der Gedanke daran ließ Amalias Herz in tausende Teile bersten. Sie haderte mit sich selbst. Sie wollte so weit wie möglich entfernt von Jonah sein, weit weg von ihm und der Erinnerung des eben erlebten Horrortrips und trotzdem hätte sie sich am liebsten ihre Tränen, die brennende Spuren auf ihren Wangen hinterlassen hatten, von ihm trocknen lassen, Halt in seinen sonst so starken, schützenden Armen gesucht. So etwas war doch noch nie zuvor passiert. Vielleicht war das nur ein Ausrutscher, der nicht hätte passieren dürfen. Er hatte sich nur dieses einzige Mal nicht im Griff. Einmal war keinmal – oder etwa nicht? Amalia wollte ihn doch nicht provozieren. Vielleicht war es nur der stressige Tag in der Klinik. Da reicht ein Tropfen, damit das Fass endgültig überläuft. Vielleicht wollte Jonah wirklich nur schnellstmöglich zur Polizei, um damit bei den Ermittlungen helfen zu können und nicht der Verdacht bestehen konnte, dass er selbst etwas mit den Morden zu tun haben könnte. Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Amalia wusste nicht was sie tun sollte. „Amalia, Schatz.“ Plötzlich hörte sich Jonahs Stimme wieder so warm und liebevoll an. So wie sie es von ihm kannte. Doch sie reagierte nicht. Amalia stand langsam auf und hielt sich an der Wand fest, denn sie wusste nicht, ob ihre Beine schon wieder die Kraft dazu hatten ihren Körper fortzubewegen oder sie einfach nachgeben würden. Vorsichtig schlurfte sie zur Couch, setzte sich und wickelte sich in die Decke ein, die über der Lehne hing.

Jonah kniete noch immer im Flur und rührte sich nicht. Noch immer verstand er nicht was in ihn gefahren war. Es war als hätte er seinen Körper verlassen und sich machtlos dabei zugeschaut, wie er seine Frau fast erwürgt hatte. Es war als hätte er versucht sich selbst davon abzuhalten, doch sein Körper war einfach viel zu stark. Er sah die Angst seiner liebsten Amalia, sah, wie sie ihn stumm mit ihren Blicken anflehte sie loszulassen. Jonah wusste nicht weiter. Er konnte jetzt nicht seinen Kollegen anrufen, bei dem er erst seit einigen Wochen während der Mittagspause regelmäßig in Therapie war. Niemand wusste davon. Jonah war es selbst aufgefallen, dass er oftmals ohne ersichtlichen Grund wütend und aggressiv wurde. Von seinem Kollegen Miroslav hatte er den Tipp bekommen Sport zu machen, wenn er wieder einmal bemerkte, dass sich Wut in ihm aufstaute, sollte seinem Ärger so Luft machen, seinen Körper auspowern. Jonah hatte Angst, dass ihm eines Tages Amalia gegenüber die Hand ausrutschen könnte. Das, wogegen er vorbeugend gearbeitet hatte, wovor er selbst so eine entsetzlich große Angst hatte, war nun eingetreten und versetzte ihm selbst einen Stich ins Herz. Zu gern hätte er seiner Frau nun von seiner Therapie erzählt, doch er hatte gerade nicht die Kraft dazu ihr in die Augen zu schauen. Er fühlte sich widerlich. Er setzte sich selbst schon seit Jahren für Frauen ein, die in ihrem Leben Gewalt am eigenen Leibe erfahren mussten, und nun war er selbst nicht besser, als die vielen anderen Ekelpakete, die ihre Frauen grün und blau schlugen.

Amalia weinte leise vor sich hin, als Jonah sich ihr näherte. Er hielt einige Schritte Abstand, wollte ihr zeigen, dass sie keine Angst mehr vor ihm haben musste. „Ich gehe etwas an die frische Luft.“ Er legte seine Schlüssel auf den Couchtisch. Amalia sah ihn mit ihren verweinten, roten Augen fragend an. „Wenn du mich nachher noch sehen willst, öffne mir die Tür. Wenn ich fernbleiben soll, lass mich draußen stehen. Ich würde es dir nicht verübeln. Es tut mir leid. Ich liebe dich.“ Amalia rührte sich nicht, hatte keine Ahnung, ob sie wollte, dass er blieb, oder ob sie ihn am liebsten auf direktem Wege in die Hölle schicken wollte. Doch sie ließ ihn gehen. Es waren nur wenige Sekunden vergangen nachdem Jonah die Haustür hinter sich zugezogen hatte, als es leise klopfte. Amalia reagierte nicht. Als es jedoch erneut klopfte, dieses Mal ein wenig lauter, erhob sie sich, noch immer in die Decke eingewickelt, und schlich zur Tür. Vielleicht hatte Jonah seine Jacke vergessen und die eisige Kälte des peitschenden Windes war nicht auszuhalten. Doch weshalb sollte sie sich darum sorgen, wenn er sie doch vor ein paar Minuten noch fast bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt hatte? Amalia schaffte es nicht ihn einfach vor der Tür stehen zu lassen. Sie drückte die Klinke nach unten, drehte sich aber direkt wieder um und wollte gerade zurück auf die Couch, als sie plötzlich festgehalten wurde und den Druck einer Hand auf ihrem Mund spürte, die sie daran hinderte aufzuschreien.

Panisch, zurückerinnert an die Momente, die zuvor im Flur stattgefunden hatten, versuchte Amalia sich loszureißen – vergeblich.

Halt still, verdammt!“, drang es an ihr Ohr. Die Stimme war ihr fremd. Es war ein Mann, aber es war nicht ihr Mann. Mit aller Kraft versuchte Amalia sich zu wehren, versuchte ihren Angreifer zu treten und zu kratzen. Sie versuchte sich und ihren Gegner durch ihre Bewegungen zurück in Richtung Tür zu schieben, in der Hoffnung, dass irgendjemand merkte, was hier gerade vor sich ging. In der Hoffnung, dass Jonah noch in der Nähe war, zurückkehrte und sie retten würde. Keine Chance. „Wenn du nicht sofort still hältst, breche ich dir auf der Stelle dein Genick!“ Stille. Totenstille. Amalia nickte. Der Mann zog sie zur Kellertreppe. Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, dass die Haustür nur angelehnt und nicht komplett verschlossen war. In ihr loderte die Flamme der Hoffnung wieder leicht auf. Solange die Tür offen war, konnte Jonah zurück ins Haus. Nachdem Amalia und der Unbekannte die Treppe mehr oder weniger herunter gestolpert waren, spürte sie einen dumpfen Schlag. Plötzlich war alles dunkel.

Amalias Kopf dröhnte, als sie langsam wieder zu Bewusstsein kam. Es dauerte einen Moment bis sie merkte, dass sie auf dem Bett des noch nicht fertig eingerichteten Gästezimmers lag. Ihre Hände waren an das Gestell des Kopfendes gefesselt. Ängstlich schaute sie sich um. Lediglich zwei Kerzen brannten, erleuchteten den Raum jedoch nur spärlich. „Na? Ist die Prinzessin aus ihrem Schönheitsschlaf erwacht?“, ertönte die dunkle Stimme des Unbekannten von der Seite, gefolgt von einem Lachen. Er schaltete das Licht an. „Was wollen Sie von mir?“, fragte Amalia, zitternd am ganzen Körper. „Von dir? Entschuldigung, wo bleibt nur mein Anstand… Von Ihnen? Von Ihnen will ich nichts. Ihr Mann, Ihr ach so toller Herr Doktor, der könnte sich ruhig allmählich mal blicken lassen! Mit dem habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen. Sie? Sie sind nur Mittel zum Zweck. Im schlimmsten Fall ein Kollateralschaden – da bin ich mir noch nicht ganz sicher. Das kommt darauf an wie kooperativ Ihr Göttergatte ist.“ Ein verächtliches Schnauben schallte durch den Raum. Immer wieder musterte Amalia ihren Angreifer. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht seine Identität zu verschleiern. Hätte sie ihn auf der Straße getroffen, dann hätte sie ihn vermutlich als Durchschnittsbürger beschrieben. Ein Mittvierziger mit gepflegtem Dreitagebart, der sowohl Familienvater als auch zufriedener Junggeselle hätte sein können, sowohl Bürohengst als auch Feuerwehrmann. Aber sie war sich sicher, dass sie ihn nicht kannte. Zumindest nicht bewusst.

Amalia hatte das Zeitgefühl vollkommen verloren. Sie wusste nicht, wann Jonah das Haus verlassen hatte, konnte nicht sagen, wie viel Zeit seither vergangen war.

Amalia? Schatz?“ Sie vernahm leise die Stimme ihres Mannes und hatte für eine Millisekunde das Gefühl von Erleichterung in sich, bevor die Realität sie direkt wieder einholte.

JONAH! KELLER! HILFE!“, schrie Amalia so laut sie nur konnte und spürte kurz darauf den brennenden Schmerz einer Ohrfeige. „Schnauze! Dein Held hätte uns auch so gefunden.“ Wenige Sekunden später öffnete Jonah die Tür, stoppte als er die auf ihn gerichtete Waffe des Mannes sah. „Was zur Hölle? Wer sind Sie?“ „Herr Doktor, ich habe Sie schon erwartet. Wer ich bin? Fischer mein Name, Bernd Fischer. Sagt Ihnen nichts, mh? Ja, das dachte ich mir schon.“ Mit der Pistole in der Hand befahl er Jonah sich auf den Stuhl am anderen des Raumes zu setzen. „Nun, ich bin ja kein Unmensch. Wo fang ich nur an?“ Er tippte sich mehrmals mit dem Lauf seiner Waffe gegen das Kinn und schaute an die Decke als hätte er wirklich nachdenken müssen, bevor er seinen Monolog fortsetzte. „Es war weiß Gott nicht leicht Sie zu finden, Herr Doktor, aber wie Sie sehen… Vielleicht erinnern Sie sich ja an meine Frau Sabine. Eine wunderschöne Frau.“

Fischers Stimme hatte in Kombination mit dem, was er sagte, einen äußerst beängstigenden Klang; es war eine melodische Stimme, die man eher dem Erzähler eines Hörspiels für Kinder zugeordnet hätte als einem verrückt gewordenen Witwer.

Genau heute vor fünf Jahren wurde sie tot aufgefunden. Ein Selbstmord – zumindest offiziell. Aber ich weiß, dass Sie das waren, werter Herr Doktor, ich weiß es ganz genau. Und da ich fest davon ausgehe, dass Sie das Handy mit ein paar netten Fotos von Ihnen gefunden haben, schätze ich auch, dass Sie wissen weshalb ich hier bin. Sie haben nicht nur das Leben meiner Frau auf dem Gewissen, sondern auch die sieben anderen Frauen kommen auf ihr Konto, hab’ ich nicht recht?“ Amalia schaute zu Jonah, der sein Gesicht mittlerweile in seinen Händen vergraben hatte. Ein eindeutiges Schuldeingeständnis für Amalia; schreckliches Hervorrufen böser Erinnerungen für Jonah. Er wusste, dass er dabei nicht er selbst war. Er hatte Glück, dass er nie verdächtigt wurde, man ihm auch nicht auf die Schliche kam und es absolut keine Spur gab, die zu ihm hätte führen können. Seine verkorkste Kindheit..seine verdammt verkorkste Kindheit – der Ursprung allen Übels.

Jonah hatte seiner Frau nie erzählt, dass er als Kind von seiner Mutter misshandelt wurde. Sie war alleinerziehend, überfordert und er war unerwünscht – zumindest wenn sie mal wieder betrunken war. Schon wenn sie die Tür zu seinem Zimmer öffnete und den Ledergürtel in der Hand hielt, wusste er ganz genau was ihn erwartete. Damals hatte Jonah den Fehler gemacht und nie mit jemandem gesprochen. Irgendwann hatte das Jugendamt ihn gerettet, wie es dazu kam wusste er nicht, konnte sich nicht daran erinnern. Er ist danach in einer Pflegefamilie aufgewachsen und hatte ab diesem Zeitpunkt ein tolles Leben. Eines Tages merkte er, dass sich etwas verändert hatte. Jedes Mal, wenn er eine Frau sah, die seiner Mutter ähnelte, sah er die Szenen seiner Kindheit und tickte aus. Ja, er hatte diese Morde begangen. Sowohl Sabine Fischer als auch die sieben anderen Frauen, dessen Namen er nicht einmal kannte, waren seine Opfer geworden. Bei Miroslav öffnete Jonah sich zum ersten Mal. Er erzählte von seiner Kindheit, erzählte von seinen Stimmungsschwankungen und von bösen Träumen, in denen er Frauen folterte. Jonah erzählte nur Teilwahrheiten, damit auch Miroslav nichts mit ihm in Verbindung bringen konnte. Jonah wollte nicht töten, doch die tragischen Erlebnisse in seiner Kindheit haben die Entwicklung seiner Persönlichkeit massiv gestört. Nicht der Chirurg Dr. Jonah Varan mordete, sondern der 12-jährige Jonah, der sich wehren wollte, wenn er dachte er sehe seine Mutter. Das Wissen des Doktors in ihm half dem Jungen lediglich dabei Spuren zu verwischen und die Pläne des 12-Jährigen umzusetzen.

Jonah als Arzt verstand selbst kaum, was mit ihm passierte, wie sollte er das jemals seiner geliebten Amalia erklären? Und vor allem jetzt, als er gerade erst, wenn auch heimlich, mit einer Therapie gegen seine Dämonen kämpfen wollte?

Fischer fuhr fort. „Bei der Beerdigung meiner Frau habe ich ihr geschworen, dass ich Sie eines Tages dran kriegen werde, Herr Doktor. Ich habe Sabine versprochen, dass ich Ihnen dasselbe antun werde, was Sie mir angetan haben. Sie haben mir das einzige genommen, was mir wirklich etwas bedeutete, war mir wirklich wichtig war. Sabine und ich, wir wollten doch eine Familie gründen, wir wollten jedes Jahr unser Ja-Wort erneuern. Wir waren Seelenverwandte. Herr Doktor, Sie als Arzt werden sicher verstehen, dass Trauerbewältigung sehr wichtig ist. Ich muss mit dem Tod meiner Frau abschließen.“ Jonah sprang von seinem Stuhl auf, als Fischer den Lauf seiner Waffe an der Schläfe von Amalia platzierte, den Finger auf dem Abzug. „Setzen!“ Jonah tat wie ihm geheißen, sah die Angst seiner Amalia, die immer wieder schluchzte, in ihren Augen. „Aber da ich – im Gegensatz zu Ihnen – kein Egoist bin, werde ich Ihnen ein Angebot machen. Sie haben die Wahl, Herr Doktor.“ Jonah ballte die Fäuste. Sein Gesicht strahlte die in ihm brodelnde Wut aus. „Reden Sie!“, presste Jonah hervor. Er gab sich die größte Mühe nicht vollkommen auszurasten. Er wollte Fischer nicht provozieren und Amalias Leben gefährden, was er zuvor noch selbst getan hatte. Welch eine Ironie. Er ballte seine Fäuste so sehr, dass seine Muskeln sich verkrampften, seine Hände anfingen zu zittern und die Fingerknöchel sich deutlich abzeichneten. „Option Eins: Ich töte Ihre Frau…“ Fischer wurde von Amalias verzweifeltem Aufschrei unterbrochen und verpasste ihr die nächste Ohrfeige. „ES GEHÖRT SICH NICHT JEMANDEN ZU UNTERBRECHEN, WEIB! Ein weiterer Ton und ich entscheide, was passiert! Vertrau lieber deinem Doktor, Miststück!“ Fischer räusperte sich und grinste. Es gefiel ihm die Kontrolle zu haben. „Wo war ich stehen geblieben? Ach ja! Option Eins: Ich töte Ihre Frau. Sie, Herr Doktor, erzählen mir jedes einzelne Detail ihrer Morde. Ich werde mich im Anschluss der Polizei stellen, nehme Ihre Taten zu 100 Prozent auf mich. Sie behalten Ihren Job, Ihr Leben und Ihren guten Ruf. Der einzige Haken an der Sache: Sie müssen auf ihre hübsche Frau verzichten.“ Fischer widmete sich Amalia. „Jetzt wissen Sie übrigens auch was ich mit Kollateralschaden meinte, Frau Varan. Ich wollte Ihnen vorhin nur nicht noch mehr Angst machen, als Sie eh schon hatten. Ich hasse den Geruch von Angstschweiß. Ja, ich weiß, ich könnte auch einfach Ihren Mann töten, aber das wäre zu einfach. So müssten ja Sie leiden und nicht er. Der Herr Doktor wäre erlöst. Keine Gewissensbisse, keine Haftstrafe, keine Schmerzen. Er hätte keine Sorgen morgen, er hätte nichts zu befürchten. Nein, nein, nein, so einfach werde ich es Ihm nicht machen. Außerdem möchte ich das Versprechen, das ich meiner Frau gab, nicht brechen. Es tut mir leid, dass Ihr Mann ein egoistisches Arschloch ist und nur an sich und seine Mordlust dachte. Ich weiß, dafür können Sie nichts, aber das Leben ist nun mal nicht immer fair. Ich möchte auch eigentlich gar nicht über Fairness reden, aber ich denke Sie würden mir zustimmen, wenn ich sage, dass es auch nicht fair ist die Frau eines anderen Mannes zu töten, die ihm ja eigentlich gar nichts getan hat. Wobei wir wieder beim Kollateralschaden wären. Verstehen Sie?“

Es fiel Jonah immer schwerer sich zusammenzureißen. Was hatte er nur getan? Das hätte alles niemals passieren müssen, wenn er sich früh genug hätte behandeln lassen. Er nahm sich fest vor seiner Frau die ganze Wahrheit über sich und seine Taten zu erzählen, wenn sie das hier irgendwie überleben sollten. Fischers Stimme unterbrach seinen Gedankengang. „Option Zwei: Sie töten Ihre Frau – und anschließend dürfen Sie dann auch mir das Licht ausknipsen, wenn Sie verstehen, was ich meine.“ Fischer lachte. „Kurz gesagt: Ich möchte Ihre Frau auf jeden Fall tot sehen; mir ist mein Versprechen wirklich sehr wichtig. Ich möchte mit gutem Gewissen sterben. Aber zurück zum Thema. Wenn Sie sowohl Ihre Frau als auch mich töten, dann sind Sie fein raus. Den Tod meiner Frau wird Ihnen niemand mehr in die Schuhe schieben können und das Handy mit den Beweisfotos können Sie verschwinden lassen. Kein großes Ding. Mit dem Überwachungsvideo allein kann Sie niemand identifizieren, sonst säßen Sie schon längst hinter Gittern. Und da meine Leiche hier bei Ihrer toten Frau liegen wird, wird man mich für die Morde verantwortlich machen. Sie haben mich ja bei meiner Tat überrascht.“ Amalia hatte ihren Blick nicht von Jonah, der Fischer genaustens beobachtete, gelöst. Plötzlich war ihr egal was zwischen ihr und ihrem Mann vorgefallen war. Sie wollte leben und sie wollte auch, dass Jonah lebt. Er sollte nicht noch mehr Morde begehen. Lieber sollte er weggesperrt werden, aber er sollte leben.

Herr Doktor, Sie brauchen sich nicht zu fürchten. Keine Tricks, wirklich nicht. Das verspreche ich Ihnen. Und wie Sie nun wissen müssten – ich breche keine Versprechen. Ihre Frau muss einfach nur sterben, der Rest ist mir egal.“ Jonah blieb stumm, doch in ihm brodelte es noch immer. Fischer war verrückt. Er war mindestens genauso verrückt wie Jonah selbst, nur wusste er das wenigstens und ließ sich therapieren.

Wieso sollten Sie für etwas, das Sie nicht getan haben, in den Knast gehen? Was hätten Sie davon, wenn Sie mir damit helfen?“, hakte Jonah nach. „Berechtige Frage, Herr Doktor. Wie gesagt, ich möchte nur sehen, dass Ihre Liebste stirbt, damit ich mein Versprechen halte. Ich habe nichts mehr zu verlieren, da Sie mir das einzig Wichtige bereits genommen haben. Und zugegeben: Ich bin zu feige für einen Selbstmord, aber bin bereit zu sterben, um endlich frei zu sein.“ Kurzzeitig sah man die Zerbrechlichkeit Fischers, der im Inneren einfach ein Mann war, der von seiner Trauer aufgefressen wurde. „Also dann, was sagen Sie? Haben wir einen Deal?“, fragte Fischer erwartungsvoll.

Okay“, sagte Jonah, „lassen Sie mich das machen.“ Amalia fing an zu schreien, trat wild um sich. Sie versuchte ihre Hände aus den Fesseln zu befreien. „Nein…bitte…Jonah…Jonah, tu das nicht!“, flehte sie, während Fischer sich voller Vorfreude bereits die Hände rieb. „Jonah“, wimmerte Amalia. „Fischer, um einen Gefallen muss ich Sie aber vorher noch bitten.“ Immer wieder schrie Amalia auf, doch Jonah ließ sich nicht ablenken. „Ich höre?“ Jonah zeigte auf den Umzugskarton, der hinter Fischer stand. „Geben Sie mir bitte das Klebeband aus der Kiste da, ich kann das Gekreische nicht mehr hören. Außerdem möchte ich nicht, dass die Nachbarn das hören müssen, die wollen doch in Ruhe schlafen.“ „Haha, da haben Sie recht, Herr Doktor, da haben Sie recht.“ Während Fischer sich in Sicherheit wog, zog Jonah seinen Revolver aus dem Bund seiner Jeans.

Als er zurück nach Hause gekommen war und die Tür bereits geöffnet vorfand, hatte er sich zu seinem Safe geschlichen und den Revolver an seinem Körper versteckt. Ihm war sofort klar, dass irgendetwas nicht stimmte. Erst danach hatte er nach Amalia gerufen. ‘Vertrau mir’, formte Jonah mit seinen Lippen. Amalia schrie sich weiterhin die Seele aus dem Leib; schließlich stand ihr Mann, den sie verdächtigte ein Mörder zu sein, der ein Mörder war, der ihren Hals so fest gedrückt hatte, dass sie beinahe erstickt wäre, nun mit einem Revolver wenige Schritte von ihr entfernt. Zwar richtete er die Waffe auf Fischer, doch konnte sie sich wirklich sicher sein, dass er nur ihn erschießen würde? War Amalia nun nicht auch eine Zeugin, die man aus dem Weg räumen musste? Angespannt, aber konzentriert hatte Jonah Fischer im Visier, wartete darauf, dass er sich umdrehte. „Du wirst dein Versprechen nicht halten können und deine Frau enttäuschen“, sagte Jonah kalt. Dann war es endlich soweit. Fischer richtete sich auf, drehte sich um und Jonah nutzte seine einmalige Chance. Dieses Mal jedoch ganz bewusst. Es fielen zwei Schüsse. Einer aus seinem Revolver, der andere löste sich aus Fischers Pistole, als dieser leblos in sich zusammensackte, und streifte Jonahs Oberarm. Er hatte Fischer mitten ins Herz getroffen. Jonah blieb noch kurz regungslos stehen, um sicher zu gehen, dass Fischer wirklich tot war. „Jetzt bist du der Kollateralschaden“, brummte Jonah und brach die ohrenbetäubende Stille. Dann ließ er seine Waffe fallen, löste die Fesseln an Amalias Handgelenken und zog sie fest in seine Arme. Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust, weinte bitterlich und krallte sich so fest es nur ging in den Stoff seines Pullovers. „Es tut mir so leid, Amalia“, flüsterte Jonah, erleichtert, dass seine Frau in diesem Moment nur den Mann sah, den sie liebte. Sie sah ihren Mann, bei dem sie sich bis zu diesem Tage immer sicher gefühlt hatte, der sie immer beschützte und nicht den Mörder, der tief in ihm steckte. Jonah ahnte, dass jeden Augenblick die Polizei da sein musste. Amalias Schreie und die Schüsse waren mit Sicherheit in der Nachbarschaft zu hören. Er musste die wenige Zeit, die er noch hatte, nutzen. Vorsichtig drückte Jonah seine Frau von sich, legte behutsam seine Hände um ihr Gesicht und küsste sachte ihre Stirn, bevor er anfing zu sprechen. „Amalia, bitte hör mir einfach nur zu. Lass mich einfach reden. Mir bleibt nicht viel Zeit. Verrate mich nicht. Ich werde dir alles erklären, aber bitte verrate mich nicht. Vertrau mir. Vertrau mir nur ein allerletztes Mal.“ Amalia, die vollkommen unter Schock stand, nickte, während ihr die Tränen unaufhörlich über die Wangen liefen. „Erzähl der Polizei, dass wir Streit hatten, aber erwähne nicht das Handy. Bitte verrate mich nicht. Sobald wir wieder alleine sind, werde ich dir alles erzählen. Ich erzähl dir von Fischers Frau, von den anderen…ich erzähl dir alles, was du wissen willst. Mir tut das alles so unendlich leid, aber bitte, Schatz, vertrau mir ein…“ Jonah wurde vom Großaufgebot der Polizei unterbrochen, das gerade ihr Haus stürmte. Er zog seine Frau wortlos wieder zurück an seine Brust und hielt sie einfach fest. Alles spielte sich plötzlich wie in Zeitlupe ab. Amalia nickte nur noch wie in Trance, ihr Blick haftete an dem toten Mann, der neben dem Bett lag und sie lauschte dem Herzschlag des Mannes, der für all das verantwortlich war. Sie liebte einen Mörder.

12 thoughts on “Kollateralschaden

  1. Hallo Katty
    mir hat deine Geschichte gut gefallen. Du hast sofort Spannung aufgebaut und sie auch während des Lesens gut gehalten. Der Handlungsablauf spielt sich auch in wenigen Stunden ab, und zieht sich nicht über mehrere Tage, was ich auch toll finde. Die Dialoge, Gedanken und Emotionen hast du sehr gut rübergebracht. Der Schluss war toll, obwohl ich schon richtig Angst um Amelia hatte. Ich lasse dir gerne ein ❤ da und wünsche dir weiterhin alles gute. Solltest du Lust haben, schau doch einfach mal auf der Seite wir_schrieben_zuhause vorbei. Da haben sich ganz viele von den Schreiberlingen, die an diesem Projekt mitgemacht haben, zusammen getan. Dort kannst du deine Story vorstellen, diskutieren und viel lachen 🙂 Lohnt sich wirklich
    Also vielleicht bis bald 😊
    Liebe Grüße frechdachs

  2. Hallo Katty,

    ich habe es endlich geschafft deine Geschichte zu lesen und ich finde sie super. Es liest sich sehr flüssig, man wollte einfach nicht aufhören. Dass gerade mal zwei Herzchen vergeben wurden, kann ich nicht nachvollziehen. Ich erhöhe die Anzahl mal etwas und drücke die Daumen.

    Liebe Grüße

  3. Hallo liebe Katty,

    ich mag die Idee Deiner Geschichte total – vor allem schreit sie ja quasi nach einer Fortsetzung, sie könnte die Epilogfolge für eine Krimiserie a la Dexter sein – nur eben mit einem Pärchen statt einem Einzeltäter. Ich hätte auch schon einen Titelvorschlag “Ich liebe einen Mörder” 😀 Was meinste?

    Schön spannend und hat noch viel Potenzial für weiteres!

    Ich wünsche Dir noch viele Likes und viel Erfolg für das weitere Voting!

    Liebe Grüße
    Anita (“Räubertochter”)

  4. Hallo Anita,

    vielen Dank für dein Feedback!
    Es freut mich sehr, dass dir meine Geschichte gefallen hat 🙂
    Haha, „Ich liebe einen Mörder“ war sogar mein Arbeitstitel 🙂
    Ich habe meine Kurzgeschichte extra so gestaltet, dass das hier quasi der Prolog zu einem ganzen Buch sein könnte und denke tatsächlich über die Umsetzung nach 🙂

    Danke vielmals für deine Worte.

    Liebe Grüße,
    Katty

    1. Hallo Scripturine,

      habe eben erst deinen Kommentar gelesen; die Benachrichtigung ist im Spamordner gelandet, sorry!
      Viiielen vielen Dank für dein Feedback 😊
      Freu mich so sehr, dass dir meine Geschichte gefallen hat <3

      Werde nachher auf jeden Fall deine lesen und bin schon sehr gespannt 😊

      Liebe Grüße,
      – Katty 😊

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