Matyas PenzkoferMagic Mushrooms

Magic Mushrooms – Eine Thriller Kurzgeschichte

Mit einem Lächeln wie man es sonst nur aus Magazinen kennt, betrat Matthieu den heruntergekommenen Laden. Der breitschultrige, gut gebräunte Franzose grüßte selbstbewusst die Bedienung an der Kasse, mit dem einzigen Wort, dass er auf thailändisch kannte: „Suwasdi“. Wir alle wussten schon, dass er nicht mit der Absicht in den Ezy Mart geht, um etwas zu kaufen. Überhaupt nur selten bezahlt der charmante Südfranzose für die meisten Sachen, die er während der Reise bekommt. So hat es sich auch mit seinem Schlafplatz in unserem Hostel ereignet. Schon in der ersten Nacht, in der wir auf dieser Insel angekommen sind, hat sich eine Mitarbeiterin namens Tarrev in ihn verguckt. Nachdem Matthieu herausgefunden hat, dass Sie in unserem Hostel arbeitet, hat es keine Stunde gedauert bis er mit ihr aufs Zimmer gegangen ist. Um die Kosten für einen Schlafplatz muss er sich seitdem also keine Gedanken mehr machen. Aus diesem Grund kümmerte er sich auch um den heutigen Alkohol für das Vorglühen.

Voller Vorfreude auf die Full Moon Party warteten wir bei unseren Motorrädern auf Matthieu. Unsere Gruppe bestand aus zwei Schweizerinnen, Melissa und Alexa, sowie aus zwei Süddeutschen, Gregor und Jordan. Melissa und Alexa sorgten auf so ziemlich jeder Party für aufmerksame Blicke. Sie verkörperten auf den ersten Eindruck den Prototyp eines netten Vorstadtmädchen, mit schüchternen Blicken und einem bezaubernden Lächeln. Doch dass die beiden auch ganz anders konnten, wusste die gesamte Gruppe nur zu gut. Langweilig sollte es an diesem Abend auf jeden Fall nicht werden, soviel stand schon Mal fest. Gregor war der Kopf hinter der ganzen Reise. Mit festen Vorsätzen mehr aus sich herauszukommen, hat der introvertierte Informatiker seinen Mut zusammengepackt und das gesamte Erlebnis geplant. Jordan, der beste Freund von Melissa, hat ebenso wie die beiden Schweizerinnen Chemie studiert. Sein Coming-Out kam kurz vor dieser Reise, was wohl ein gelegener Zeitpunkt war, angesichts der Tatsache, dass die meisten thailändischen „Mitarbeiterinnen“ hier noch einen Penis hatten. Der gesamten Gruppe war jedoch die sexuelle Orientierung von Jordan schon seit Beginn der Zusammenkunft bewusst. Vor allem Melissa, welche Jordan bereits mit einem rosa String unter den Boxershorts erwischt hatte. Zu guter Letzt war da natürlich noch ich, Alberto. Ich bin schon seitdem ich denken kann ein Waisenkind. Ich habe auf eigene Haut erlebt, wie es ist, zu immigrieren. Ich wurde von einer Pflegefamilie aus England aufgenommen. Einer Pflegefamilie, der ich meine gesamten Möglichkeiten zu verdanken habe, die sich mir nun bieten. Sowie auch mein abgeschlossenes Medizinstudium, nachdem ich mir fest vorgenommen habe, auf Reisen zu gehen, um mehr über mich und die Welt herauszufinden.

 

Dankbar war ich an jenem Abend, der sich im Süden Thailands ereignete, ebenfalls. Dieses Mal jedoch nicht aufgrund gegebenen Wohlstands oder Erlebnissen, sondern dankbar aufgrund bloßem überleben. Dankbar dafür, dass ich auch am nächsten Tag noch meine Augen öffnen und die Schönheit dieser Welt miterleben konnte.

Wir wurden aus unserem Gespräch gerissen, als wir plötzlich schnelle Schritte hörten, die aus dem Ezy Mart kamen. Kling, Kling, Kling. Das aufeinander Knallen von Vodka Flaschen erklang aus Matthieus Taschen. Aus den schnellen Schritten wurde ein Sprint, als er bemerkte, dass die Kassiererin seinen Diebstahl bemerkt hatte. Hastig schwang er sich auf das Motorrad, sowie der Rest der Gruppe auch. Gregor, welcher noch seine angezündete Zigarette im Mundwinkel hatte, spuckte diese aus und schob sich auf den Rücksitz von Jordan. Mit durchgedrückten Gaspedalen ging es in Richtung Full Moon Party. Wir alle lachten lauthals über Matthieus entenartigen Sprint zum Motorrad. Hemmungen hatten wir bereits seit dem Beginn dieser Reise fallen gelassen. Vorfälle wie dieser waren für uns bereits zur reinen Routine geworden. Sogar Gregor schien an den zunehmenden Eskapaden seinen Gefallen zu finden. Mit einem lauten „Scooter-Gang-Jupiii“ Ruf, den Jordan ungefähr das zehnte Mal auf der Strecke herausposaunte, ging es in Vollgas auf die Landstraße. Verblüfft über Matthieus Orientierungssinn, heizten wir ohne Navi durch die Wälder, als wir nach einer gefühlten Ewigkeit an einem Parkplatz angekommen sind.

Die Strandparty war bereits aus der Ferne zu hören. Die restlichen Bierdosen wurden geext und die Vodka Flaschen wurden in den Taschen versteckt. Die Security zum Eingang in die Full Moon Party war eher weniger daran interessiert, die Leute zu untersuchen. Hier könnte man selbst bewaffnet hereinlaufen, dachte ich mir. Viel mehr lag ihnen das Interesse daran, mit dem Verkauf von Magic-Mushrooms noch ein bisschen mehr Geld in die Tasche zu bekommen. Jordan hat mit Melissa bei diesem Angebot direkt zugeschlagen. Der befremdlich wirkende Dealer, machte einen seltsamen Eindruck auf mich. Es wirkte ganz, als hätten wir uns bevor schon einmal gesehen. Zudem war er sehr aufdringlich mit seinem Angebot umgegangen und ist aus dem nichts aufgetaucht. Voller Partylaune schien es niemanden sonst aufgefallen zu sein.

„Vamos a la Playa, Putas!“, schrie Matthieu euphorisch in Richtung Party.

Strobo-Lichter, mit LED’s versetzte Palmen und minimal Techno Musik sorgten für den Großteil der Atmosphäre. Hinzu kamen Lagerfeuer, rustikale Holzhütten und eine breite Sandfläche zum Tanzen. Mit einem roboterähnlichen Blick schien Gregor die Mädels bereits ins Visier zu nehmen.

Es dauerte keine Minute bis die Schweizerinnen bereits zwei Typen an sich kleben hatten. Danielo, ein draufgängerischer Macho mit russischem Akzent, welcher bereits aus der Ferne ein imaginäres Lasso auspackte um Melissa zu fangen, schien keinen Erfolg zu haben. Melissa verdrehte nur genervt die Augen und folgte dem Rest der Gruppe auf die Tanzfläche. Auf Danielo folgte ein langer, schlaksiger Typ (scheinbar der Saufpartner von Danielo), der sich nun zu Alexa gewandt mit dem Namen Paolo vorstellte. Ich merkte jedoch schon im ersten Augenblick, dass auch Paolo wohl nicht bei ihr punkten wird. Es lag nicht einmal an der fremdschämenden Fingerpistolen Geste, die Paolo ihr entgegenrichtete, sondern an seinem Alkoholpegel. Auf jeden Schritt, den er auf sie zukam, folgten zwei Schritte nach rechts und einer nach hinten.

Wesentlich koordinierter waren die Schrittfolgen von Gregor. Dieser schien bereits die Tanzfläche mit Jordan und Matthieu aufzumischen. Dance Battles fanden statt, Limbo Wettkämpfe, Body Shots und weitere Partyspiele, die das Nachtleben Thailands zu bieten hatte. Unsere Gruppe schien sich wie jeden Abend auf dieser Insel mal wieder bestens zu amüsieren. Bloß ich konnte mich nicht gehen lassen. Irgendetwas an dem aufdrängenden Eindruck des Drogendealers machte mich stutzig. Irgendwo her kannte ich ihn, bloß konnte ich sein Gesicht zeitweise nicht zuordnen. Dazu war ich überrascht, dass unsere Bekanntschaften aus dem Hostel nicht aufzufinden waren. Mir war bewusst, dass die Full Moon Party an mehreren Stränden stattfand, vereinbart hatten wir uns jedoch hier, oder nicht? Mit dem Kopf voller Gedanken wandte ich mich in Richtung Bar. Endlich traf ich auf eine Person aus unserem Hostel. Isabelle, eine halb Schwedin, halb Thailänderin. Sie ist in Thailand aufgewachsen, weshalb Sie die Sprache perfekt beherrscht. Außerdem hat sie Cousins, die hier auf der Insel wohlhabend leben. Als ich auf sie zukam, entgegnete Sie mir mit einem stark irritierten Blick. Ihre Miene änderte sich schlagartig als sie mich zu Gesicht bekam. Die strahlende Isabelle Mimik, in die ich mich schon vom ersten Augenblick an im Hostel verguckt habe, ist verschollen. Ihr Gesicht verfinstere sich, nachdem Sie auch den Rest der Gruppe sah. „Was macht ihr hier?“, fragte sie mich, bevor ich auch nur zu einem Wort kam. Völlig perplex entgegnete ich ihr, dass wir hier heute die angekündigte Full Moon Party feiern wollten. „Aber WARUM AUSGERECHNET HIER? WIR HABEN DOCH IM HOSTEL BESPROCHEN, WO IHR HINSOLLT?“. „Isabelle beruhig dich doch, Matthieu hat uns gelotst, zu der Location, die ihm mitgeteilt wurde…“. „Von wem?“, fragte Isabelle hektisch. „Ich glaube von Tarrev, der Thailänderin aus dem Hostel.“ Isabelle lies ihn nicht ausreden und griff panisch ihr Handy. „Ihr müsst hier weg“, flüsterte sie mir ins Ohr „Ihr müsst alle hier weg“. Wie aus dem nichts verschwand Sie im Dickicht der Palmen. Verwirrter als zuvor nahm ich mein Handy in die Hand. Bevor ich überhaupt irgendwie handeln konnte, kamen mir plötzlich dutzende Nachrichten entgegen, wo wir denn bleiben und ob alles in Ordnung sei. Partybilder, die dieser Location ähnelten, sich jedoch auf der ganz anderen Seite der Insel befand. Völlig aufgewühlt und nervös lief ich auf Matthieu zu, welcher sich mit Gregor in einem Gespräch mit zwei vollkommen betrunkenen Mädchen unterhielten. „Matthieu irgendwas stimmt hier nicht. So ganz und gar nicht. Wir müssen hier weg.“

„Bisdd dddu verrückt gewoaden ode awas? Geh doch zu den aneren MagicMushrooms nemen“, schwafelte mir Matthieu entgegen. „Ja genau! Lass uns hia ma was eledigen oke?“, kam mir Gregor dazu entgegen, welcher mir mit einem Augenzwinkern und einem Griff in seinen Schritt andeuten wollte, dass er es heute mal so richtig krachen lässt. Spätestens nach der widerlichen Alkoholfahne die aus seinen Mundwinkeln kam, war mir jede Hoffnung auf Hilfe verloren. Zumindest von den beiden. Hastig wollte ich meine Suche nach Jordan, Melissa und Alexa fortsetzen als plötzlich mein Handy abermals vibrierte. Isabelle. Mir stockte der Atem. Meine zittrigen Hände ließen fast das Handy fallen als ich die Nachricht sah.

Es waren Nachrichtenartikel der Washington Post: Trauminsel rätselt über Todesfälle, Eine Russin spurlos verschwunden, zwei Briten vermisst und Kampf gegen Mafia im vollen Gange.  Wir haben von Vorfällen dieser Art auf der Insel schon einmal gehört, stempelten es jedoch als bloße Panikmache der Einheimischen ab, um die Touristen zu vertreiben. Doch es waren nicht die Zeitungsartikel, die mich in totaler Schockstarre versetzt hatten. Es war ein Bild, dass auf die Beiträge der Washington Post folgte. Dieses Bild zeigte eine Bande halb vermummter Thai’s, welche zwei an einer Wand gefesselten Frauen abbildete. Nicht die geknebelten Frauen auf dem Bild jagten mir eine unendliche Angst ein. Sondern die Erkenntnis zu der ich erst jetzt gekommen bin. Ich Idiot. Das Merkmal auf dem Unterarm der Gangmitglieder, es war bei allen identisch. Genau das war es, dass mich bei dem Drogendealer so stutzig machte. Er trägt auch eins. Und welches auch Tarrev trägt?…

Weder Jordan, Melissa noch Alexa haben mein Anruf entgegengenommen. Scheiße. Gregor und Matthieu machten einen immer noch unzurechnungsfähigen Eindruck auf mich, weshalb ich mich alleine auf die Suche machte. Panisch rannte ich den Strand entlang und versuchte dabei so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf mich zu ziehen. Gangmitglied, Familienclan, wer ist Tarrev wirklich? Gedanken schossen mir durch den Kopf, auf die ich mir immer noch keinen Reim machen konnte. Isabelles Ausdruck geisterte noch immer in meinem Kopf. Ich wollte nur noch hier weg. Doch nicht ohne den Rest, koste es was es wolle. Ich suchte jede Holzhütte, jedes Bungalow ab, dass ich hier finden konnte. Wut stieg in mir auf, über meine Unschlüssigkeit, über Matthieus und Gregors Desinteresse und über Isabelles Heimlichtuerei. Bis ich letztendlich eine heruntergekommene Baracke auffinden konnte, die jedoch längst nicht mehr zum Gelände der Strandparty gehörte. Die Tür stand offen. Ich hörte laute Schreie aus den zerbrochenen Fensterscheiben. UNSERE SCHREIE. JEMAND VON UNS. ALEXA. Im Vollsprint lief ich auf das Fenster zu. Mein Herz raste schneller als je zuvor. Ich sah ihr tränen überlaufenes Gesicht. Ihre einst weichen, geschwungenen Gesichtszüge waren finster. Ihre Haut blass und mit Adern durchzogen. Sie war festgebunden, aber noch bei vollem Bewusstsein. Dies konnte man von Jordan und Melissa nicht behaupten, welche unmittelbar hinter ihr lagen. Die Arme auf dem Rücken zusammengebunden. Schaum sammelte sich an ihren Mündern. Rohypnol, schoss es durch meinen Kopf. Eine Vergewaltigungsdroge, die nicht selten in Thailands Partyszene zum Einsatz kam. War das in den Magic Mushrooms untergemischt? Flunitrazepam war der Wirkstoff, welcher eben vorliegende Symptome auslöste. Darüber hatte ihn Jordan mal eifrig nach seiner Chemie Vorlesung aufgeklärt. Eilig zuckte ich mein Handy und tippte den Notruf ein. Doch soweit sollte es nicht kommen. Metallener Geschmack sammelte sich in meinem Mund. Ein dumpfer Aufprall durchklang meinen Schädel. Schwarz. Dunkelheit. Tarrevs wutentbranntes Gesicht war das letzte, was ich in jenem Moment zu Gesicht bekam.

Ein Flimmern durchzuckte meine Augenlider. Langsam kam ich wieder zu Bewusstsein. Es war mir jedoch nicht möglich einen einzigen Reiz aus meiner Umgebung wahrzunehmen. Der dröhnende Schmerz in meiner Schädeldecke war viel zu stark. Die motorischen Funktionen meiner Extremitäten waren ebenfalls stark eingeschränkt. Schädel-Hirn-Trauma? Wie lange war ich bewusstlos? Langsam begann ich thailändische Rufe wahrzunehmen.

Alexa. Sie wurde von einem düster dreinblickenden Thai an ihren Haaren gepackt. „Wo ist der Rest von euch?“, fauchte er sie in einem stark gebrochenen Englisch an. Melissa und Jordan lagen immer noch am Boden. Ihr Blick war völlig verloren. Es scheint, als hätten Sie bereits mit ihrem Leben abgeschlossen. Der Schaum war noch an ihren Mundrändern zu erkennen. Sie haben jedoch begonnen am gesamten Körper zu zittern, was ein Indikator für eine mögliche Vergiftung war. Auch ihre Lippen waren in einem sehr unnatürlichen Blauton verfärbt. Alexa stand so extrem unter Schock, dass sie kein einziges Wort herausbrachte. Erst jetzt viel mir auf, dass sie bis auf ihre Unterwäsche ausgezogen war. Das gesamte Hab und Gut von uns wurde bereits entnommen, womit sich mir das erste Motiv dieser Leute erschloss. Aber warum wir? Sehen wir wohlhabend aus? Es gibt doch dutzende reiche Russen die sich hier eine Villa haben bauen lassen? Warum wir?

Jammern. Rechts von meinem Blickfeld spielte sich ein Szenario ab, dass ich nie wieder vergessen werde. Matthieu hängt kopfüber. Sein Gesicht bereits blau angelaufen und seine Hände am Rücken gefesselt. Tarrev, welche mit einem befriedigendem grinsen hinter ihm saß, schaute dabei zu, wie der Thailänder (womöglich ihr Ehemann? Eifersüchtiger Partner?) auf Matthieu eindrosch. War das also das Hauptmotiv? Eifersucht? Rachsucht? Matthieu hat sich da wohl die falsche Person mit aufs Zimmer genommen. Und wir haben wohl die falsche Strandparty gewählt. Mir war bewusst, dass Touristen nicht bei allen Einheimischen beliebt waren, dass sie aber… Ein lautes Donnern zerriss meinen Gedankenstrom. Die lockere Holztür, die Eintritt zu dem Bungalow gewährte, wurde aus ihrem Rahmen getreten. Ich konnte es nicht fassen. Sind das Halluzinationen, die durch mein Hirntrauma verursacht werden? Der lange, schlaksige Typ namens Paolo stand zwischen den Fugen. Er setzte ein schiefes Lächeln auf, als hätte ein sein Leben lang auf diesen Moment gewartet. Unglücklicherweise wurde dieser direkt von dem dritten Komplizen des hier anwesenden Familien Clans überwältigt. Das war es. Ein Familienclan. Isabelle sprach mal von ihren Cousins, die sie hier auf der Insel besuchte. Ich wusste, dass diese genau dieselbe Markierung am Unterarm besaßen wie die Thais hier. Ein lautes Knacken verriet einen oder mehrere gebrochene Knochen in Paolos dürrem Körper. Was einen Augenblick darauf geschah, war genauso skurril wie unglaubwürdig. Mit lautem Geheul stürmten der immer noch sturzbetrunkene Gregor und Danielo in den Bungalow. Paolo umklammerte den Komplizen mit seinen Beinen, damit er seinen Mithelfern freien weg gewähren kann. Das finstere Lächeln aus Tarrevs Gesicht verschwand spurlos. Gregor schien wohl seine Vorsätze mehr aus sich herauszukommen nun vollständig umgesetzt zu haben. Der einst so schüchterne Informatikstudent ähnelte nun eher einem Bruce Lee für arme. Gregor setzte zu einem Turbo Hakan Kick an und knockte damit Tarrev aus. Es folgte ein Power Punch in die Leber von Tarrevs Begleitung. Gregors Gegner setzte zu einem Konterschlag an, welcher Gregor perfekt getroffen hätte, wäre da nicht Danielo. Der Thailänder brach kein Wort mehr raus. Der Schwitzkasten, den Danielo gekonnt anwandte, schnürte ihm die gesamte Luft zum Atmen ab. Ich befahrl Danielo, Olivio zu alarmieren. Ein russischer Investor aus dem Hostel, welcher sich schleunigst mit seinem Truck auf den Weg machte. Gregor und Daniel halfen uns allen zurück auf den Parkplatz zu kommen, solange die Thais kampfunfähig waren.

Kaum oben angekommen, warte bereits Olivio auf uns, welcher jedem von uns half auf den Truck zu kommen und in Sicherheit zu fliehen. Zu meiner Verwunderung war auch Isabelle dabei, die sich mit Tränen im Gesicht auf mich zuwandte. Sie umarmte mich und entschuldigte sich für alles. Sie kann es nicht ändern, erklärte Sie mir auf der Fahrt. Sie weiß von den Machenschaften ihrer skrupellosen Familie. Sie versucht mit aller Hilfe dem entgegenzuwirken, doch Sie sei machtlos.

Am nächsten Tag versammelten wir uns zum letzten Mal auf dieser Insel am Lagerfeuer. Es stellte sich heraus, dass ich mit meinem Verdacht bezüglich der Magic Mushrooms richtig lag. Melissa und Jordan hatten nahezu ein vollständiges Blackout an dem Abend, erholten sich jedoch schnell. Melissa lag in Jordans Armen und betrachtete den heutigen Vollmond. Gregor, welcher sich als Retter in der Not entpuppte, ist Alexa nähergekommen und hatte seitdem ein Dauergrinsen im Gesicht. Sie lagen sich ebenfalls in den Armen. Gregor erklärte uns, dass Matthieu abermals von Tarrev verführt wurde. Sie lockte ihn zu dem Bungalow, wo er ebenfalls bewusstlos geschlagen wurde. Danielo und Paolo hörten Schreie, woraufhin sie Gregor alarmierten und sich auf die Suche nach ihren Freunden machten. Matthieu, welcher mit einigen Blutergüssen und Brüchen davongekommen ist, nickte zustimmend.

 An diesem Abend schworen wir uns, nie wieder Drogen von zwielichtigen Personen anzunehmen und nichts mit thailändischen Mafiaclan Mitgliedern anzufangen. Selbst Matthieu musste bei letzterem schmunzeln. Zu Isabelles bedauern, wurde Sie von ihrer Familie verstoßen, auch wenn sie darüber nicht traurig zu sein schien. Ich konnte mich in diesem Moment nur zu gut in Sie hineinversetzen. Ich wusste genau wie es ist, alleine zu sein, ohne Familie. Noch am selben Abend haben wir sie also zu einem Teil unserer Gruppe gekürt und zu unserer Reisebegleitung auf unserem Abenteuer durch Thailand.

ENDE

Hallo liebes Jury Team,

erstmal vielen Dank fürs Lesen, falls Sie es soweit geschafft haben. Mir ist bewusst, dass dies wohl nicht die typische Krimi Kurzgeschichte ist, welche  in den letzten Tagen bei ihnen eingetrudelt ist. Der Grund für die vielen komödiantischen Passagen ist nämlich der, dass ich eine Gruppe von meinen Freunden dazu angestiftet habe, auch so eine Kurzgeschichte zu schreiben. Dabei haben wir uns alle gegenseitig als Charaktere eingebaut, weshalb man sich die ein oder andere Komödie einfach nicht ersparen konnte. Natürlich hat mich dazu wirschreibenzuhause.de motiviert und vor allem Herr Fitzek! Ich hätte mir niemals erträumen lassen, dass daraus so etwas tolles wird.  Meine Freunde sind nämlich nicht gerade die größten Leseratten. Sie haben so ca. 10 Bücher im Leben gelesen und zwar zusammengerechnet 😛 Und dennoch sind dabei unfassbar tolle und witzige Geschichten bei herumgekommen, bei denen jeder das gegebene Szenario anders interpretiert hat. Ich möchte mich hiermit auch für euer Engagement bedanken und die wohl unendliche Geduld die ihr beim Lesen der hunderten Geschichten aufbringen müsst!

Mit freundlichen Grüßen,

Matyas Penzkofer aka Fitzek Fanboy

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