DanielaWerlerName der Schuld

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Mal wieder war der Arbeitstag im Büro sehr lang gewesen, wie so oft in den letzten Wochen. Ann Luka möchte nur noch so schnell wie möglich nach Hause, um sich einen gemütlichen Abend mit ihrer Frau Stella, vor dem Kamin, zu machen.

Als sie aus der U-Bahn steigt entschließt sie sich im nahe gelegenen Supermarkt vorbei zuschauen, um noch ein paar Lebensmittel fürs Abendessen zu besorgen. Endlich zu Hause angekommen, kann sie es kaum erwarten aus ihren Büroklamotten herauszukommen. Sie ruft Stella nur ein „Hallo Schatz“ entgegen und verschwindet sofort in der ersten Etage, um sich umzuziehen. Sie fühlt sich in ihrer Jogginghose einfach am wohlsten. Nur noch schnell die Haare zu einem Dutt zusammengebunden und schon kann der gemütliche Teil des Tages beginnen.

Fröhlich, hüpfend geht sie die Treppe hinunter. Sie nimmt ihren Einkauf, aus dem Flur mit, um die Sachen im Kühlschrank zu verstauen. Stella sitzt, in ihr Buch vertieft, auf dem Sofa. Vor ihr flackert ein Feuer im Kamin.

„Hallo Schatz, du bist aber heute spät?“ merkte Stella an.

„Das stimmt tut mir leid. Wir hatten noch ein Meeting. Ich bin gleich bei dir. Soll ich uns einen Wein aufmachen?“

„Ja, das wäre super.“

Als sie auf dem Weg zum Sofa war, vernahm sie ein Klingeln. Es kam aus ihrer Handtasche. Doch es war ein ungewöhnlicher Ton, anders als ihr Telefon oder das von ihrer Frau. Erst dachte sie, sie hätte sich verhört, doch dann klingelte es erneut. Sie ging zu ihrer Tasche und holte ein unbekanntes Handy aus ihrer Tasche. Wieder klingelte es.

„Willst du nicht ran gehen?“ kam es vom Sofa.

„Hast du einen neuen Klingelton?“ Stella sagte das ohne von ihrem Buch auf zuschauen.

„Nein, habe ich nicht.“ flüsterte Ann.

Sie drehte das fremde Handy in der Hand, dann klingelte es wieder. Sie überlegte kurz was sie tun sollte, dann ging sie einfach ran.

„Hallo?“

Niemand antwortete.

„Hallo? Wer ist denn da?“

Doch wieder keine Antwort. Plötzlich war die Verbindung weg. Sekunden später, vibrierte das Telefon. Auf dem Display erschien eine Nachricht.

Ich weiß wer sie in Wirklichkeit sind:

 

MARIE MÜLLER

 

Sie werden bereuen was sie vor fünf Jahren getan haben.

Sie werden leiden, wie sie gelitten hat.

Ich werde ihnen das Leben zur Hölle machen.

 

XXX

 

Kurz darauf folgten zwei Bilder. Beide Bilder zeigte sie, aufgenommen aus etwas Entfernung. Ann erkannte, dass das erste Bild älter war, ungefähr fünf Jahre alt. Sie trug die Haare damals länger und dunkler. Das andere Bild zeigte sie heute, vor etwa einer Stunde, vor dem Supermarkt, in dem sie kurz Halt machte.

Vor Schreck ließ sie das Telefon fallen.

„Wer war das?“ fragte Stella neugierig.

„Ach niemand!“ rief sie schnell. „Da hat sich wohl jemand verwählt,“ antwortete sie. Sie wollte Stella, zum jetzigen Zeitpunkt nicht beunruhigen. Sie hatte ihr nie von der Sache vor fünf Jahren erzählt. Noch nicht. Vielleicht war es das zu ändern. Später.

Ann hob das Telefon auf, legte es, sicherheitshalber, zurück in ihre Tasche und ging hinüber zum Sofa. Sie setzte sich neben Stella und schaute ins Feuer. Sie versuchte zu verstehen was gerade passiert ist. Ohne Frage war das Telefon für sie gedacht. Aber warum?

„Hast du den Wein vergessen?“, fragte Stella nach einer Weile.

Ann stand wortlos auf, ging in die Küche, um den Wein zu holen und brachte ihn Stella.

„Alles in Ordnung mit dir? Du ziehst blass aus.“

„Ja alles gut. Bin nur müde.“ Sie setzte sich wieder hin. Nach einer Weile sagte sie dann.

„Weißt du was, ich muss noch ein paar E-Mails schreiben und gehe dann gleich ins Bett.“

„Du hast noch nichts gegessen! Soll ich dir schnell etwas machen?“, fragte Stella besorgt.

„Nein, danke ich habe kein Appetit.“ Sie gab ihr einen Kuss, auf die Stirn. „Hab dich lieb.“ Und verschwand im Arbeitszimmer.

Eigentlich wollte sie nur eine E-Mail schreiben, an Bernd, ihren Mentor und alten Freund. Vielleicht konnte er ihr helfen und ein paar Fragen beantworten.

Hallo Bernd,

 

ich habe schon lange nichts mehr von dir gehört. Wir könnten uns ja mal auf einen Kaffee treffen und über alte Zeiten reden.

 

Liebe Grüße

Marie-Ann

Sie klappte ihren Laptop zu und ging zu Bett. Doch schlafen konnte sie nicht. Ihr gingen tausend Fragen durch den Kopf.

Es ist fünf Jahre her und Ann hatte ihr Bestes getan um nicht mehr daran zu denken und nun holte die Vergangenheit sie doch ein. Musste sie sich ernsthaft Sorgen machen?

Sie lag wach und zermarterte sich das Hirn wer dahinter stecken könnte, wer von der Sache von damals wissen konnte? Sie hatte alles getan um unentdeckt zubleiben. Sie ist umgezogen. Hat den Job gewechselt und den Namen ihrer Frau angenommen.

Sie tat alles, um es zu vergessen. Doch jetzt kommt alles wieder hoch. Die Angst, die Schuldgefühle. Was will der Unbekannte von ihr?

Als sie hörte, dass auch Stella zu Bett ging drehte sie sich zum Fenster und tat so als würde sie schlafen.

Irgendwann schlief sie ein.

Als sie am nächsten Morgen erwachte schaute sie als erstes auf das Telefon. Es waren mehrere Nachrichten darauf.

Sie bestanden hauptsächlich aus PDF-Dateien. Ellenlange Tabellen mit jeder Menge Daten und dazu passende Diagramme. In den Tabellen wurde bestimmte Zahlen markiert. Ann erkannte die Tabellen sofort. Es waren ihre eigenen. Woher hatte er diese Daten nur, dachte sie. Niemand dürfte diese Daten haben.

Die letzte Nachricht war an sie persönlich.

Dies ist nur ein kleiner Auszug von den Daten die sich in meinem Besitz befinden. Ich weiß genau was sie und ihre Kollegen damals vertuscht haben.

 

XXX

 

Ann war wütend und ohne groß darüber nachzudenken schrieb sie zurück.

Was wollen sie?

Es dauerte ein paar Sekunden und im Display erschien eine Nachricht.

Ich möchte das sie leiden für das was sie meiner Tochter angetan haben.

 

XXX

Einen Tag später, saß Ann in einem Café. Sie hatte sich den hintersten Tisch, mit Blick über den ganzen Gastraum und auf die Tür, rausgesucht. Sie nippte nervös an ihrem Milchkaffee und schaute sich immer wieder im Café um.

Es waren nicht viele Leute im Gastraum insgesamt. Doch Ann schaute sich jeden ganz genau an. Vor allem lag ihr Augenmerk auf den Personen, die nach ihr ins Café gekommen sind. Sie wusste nicht ob ihr jemand von zu Hause aus gefolgt ist. Trotzdem hatte sie auf den Weg zum Café zweimal die U-Bahn gewechselt, dann ist sie zusätzlich ein Stück zu Fuß gegangen und hat eine Straßenbahn benutzt. Das hat sie mal in einem Spionage-Film gesehen. Je mehr sie doch darüber nachdachte, war das ganze doch absoluter Irrsinn. Sie fragte sich, ob sie den Unbekannten überhaupt erkennen würde, wenn er direkt vor ihr stehen würde.

Dann ging die Tür zum Café auf und sie erkannte sofort Bernd Jahn. Ein gut gepflegter, älterer Herr in einem schlecht sitzenden Anzug mit Aktentasche.

Er blickte sich kurz um und erkannte Ann in der hinteren Ecke. Wortlos stand Ann auf, gab ihm einen Kuss auf die Wange und setzte sich wieder. Ohne den Blick von den anderen Gästen zu nehmen. Sie wollte schauen ob sich jemand für sie und ihren Besuch interessierte.

„Schön, dass du gekommen bist.“

„Hallo! Schön dich zu sehen. Auch wenn die Umstände nicht die besten sind wie ich vermute.“

Ann schaute ihn mit großen Augen an.

„Wie meinst du das? Woher weißt du davon? Hast du etwas damit zu tun?“

„Ich? Sei nicht albern.“ Er setzte sich und bestellte einen Espresso.

„Lass mich einfach mal raten. Du hast unter mysteriösen Umständen ein Handy bekommen, über das jemand Kontakt zu dir aufnimmt. Irgendjemand schickt dir Daten, Fotos, Nachrichten und droht dir. Habe ich recht?“

Woher wusste Bernd nur davon. Sie nippte an ihrem Kaffee und überlegte wie sie weiter vorgehen sollte. Sie war misstrauisch. Bernd war ihr Mentor und Freund, aber konnte sie ihm noch trauen, nach so vielen Jahren. Er, ihr ehemaliger Chef, würde auch ins Kreuzfeuer geraten, wenn die Daten an die Öffentlichkeit kämen. Es würde ein Skandal geben.

„Du bist nicht die Erste.“ Er machte eine Pause und nahm einen Schluck vom Espresso.

„Wie meinst du das, nicht die Erste?

„Vor ein paar Wochen hat er es bei Raman versucht. Er ist gescheitert und jetzt versucht er es bei dir.“

„Das verstehe ich nicht. Wieso ist er bei Raman gescheitert? Was will er?“

„Vermutlich Geld, oder Rache.“

„Geht es um das Medikament?“

„Natürlich!“

Ann war verwirrt. Ihr schossen tausend Fragen durch den Kopf.

„Warum ich oder Raman? Warum nicht du? Oder warum erpresst er nicht die Firma?”

„Vermutlich, weil er an uns nicht ran kommt. Überlege doch mal. Auf den Daten und Dokumenten stehen nur dein oder Ramans Name. Du warst die Projektleiterin und Raman der Doktorand, also steht hauptsächlich dein Name auf allen Dokumenten. Du warst verantwortlich.“

„Aber ich habe für dich gearbeitet. Du und der Vorstand habt das sagen gehabt. Ich habe nur nach euren Anweisungen gearbeitet.”

Sie war sauer, so hatte sie das noch nie gesehen.

„Wer steckt dahinter?“

„Komm schon du weist wer dahinter steckt? Es gab nur einen Mann der uns damals verklagt hat. Nur einer hat so viele Fragen gestellt und behauptet seine Tochter lege wegen unserem Medikament im Koma?“

„Du meinst Herr Garten?“ Bist du dir sicher?“

„Sicher bin ich mir nicht, aber wer soll es denn sonst sein. Erinnerst du dich wie er uns nach dem Freispruch beschimpft und bedroht hat. Es kann nur er sein.”

„Ja, ich kann mich erinnern. Er hat verloren, aber eigentlich hatte er Recht. Wir haben Daten gefälscht. Wir hätten mehr forschen müssen, wir hätten nie so früh in die klinische Studie gehen dürfen.“ Anns Puls raste vor Aufregung. Sie war wütend und ängstlich zu gleich.

„Die Tochter war todkrank, nur deswegen war sie eine Probandin. Nur solche Menschen durften an der Studie teilnehmen und haben das Medikament erhalten. Und darf ich dich daran erinnern, dass das Medikament erfolgreich war. Ihre Immunkrankheit wurde geheilt.

„Ja, aber für welchen Preis. Es sind damals zwei Menschen gestorben. Wir haben nicht lange genug die Nebenwirkung untersucht. Wir waren viel zu voreilig. Wir standen unter Zeitdruck. Wahrscheinlich liegt sie deswegen im Koma.“

„Sie lag im Koma. Sie ist vor ein paar Wochen gestorben.“ Bernd machte eine kurze Pause, als würde er ihr kurz gedenken, dann sagte er weiter.

„Keiner kann das beweisen niemand weiß was in einem kranken Körper vor geht. Außerdem mussten wir die ersten auf dem Markt sein. Du weißt wie es läuft.“ Er schaute sie mit einem durchdringenden Blick an.

„Es geht nur ums Geld. Und deswegen bin ich ausgestiegen. Ich konnte und wollte das nicht mehr verantworten.“

„Natürlich geht es ums Geld. Tue doch nicht so. Ist ja nicht so, dass du nicht davon profitiert hast. Was denkst du denn wer die Anwälte bezahlt hat und die Abfindung für deinen Start in ein neues Leben?“

Darauf konnte sie nicht antworten. Er hatte ja recht. Sie hatte das Geld genommen, hat sich umgedreht und ist gegangen, ohne zurück zu blicken.

„Wie ist er nur an mich ran gekommen.“

„Ich glaube daran ist Raman schuld.“

„Raman?“

„Du weißt wie er war? Er hat weiter geforscht und hat sich völlig dabei verausgabt. Er ist krank geworden. Depressionen. Ich glaube von ihm hat Herr Garten die Unterlagen und deinen neuen Namen.“

Ann blieb fast der Milchkaffee im Hals stecken. „Wieso war?“

„Wusstest du das nicht? Raman hat sich vor zwei Wochen das Leben genommen. Er ist von einer Brücke gesprungen.“ Er machte eine kurze Pause als wolle er innehalten.

„Und ich denke um sein Gewissen zu erleichtern hat er vorher alles Herrn Garten erzählt.“

Ann wurde ganz schlecht. „Raman ist tot?“ Wiederholte sie immer wieder. „Er ist tot.“

„Ich wusste nichts davon. Oh man wie schrecklich. Aber was soll ich jetzt tun?“

Sie setzte den Milchkaffee an, doch die Tasse war leer. Sie überlegte kurz ob sie sich noch einen bestellten sollte, doch eigentlich könnte sie jetzt etwas Stärkeres gebrauchen.

“Ich hätte gern noch ein Glas Chardonnay“, rief sie der Kellnerin entgegen die gerade an ihrem Tisch vorbei lief.

„Und für sie? Darf es noch etwas sein?“

„Nein danke. Ich muss dann auch wieder los. Hab nicht viel Zeit.“ Ann schaute ihn verständnislos an.

„Du musst los? Ist das alles? Was soll ich jetzt tun? Was ist, wenn er gefährlich ist? Wenn er mir oder Stella etwas antun möchte.“ Beim Gedanken, dass Stella etwas passieren könnte wurde ihr ganz flau im Magen.

„Ich kann dir nicht sagen was du tun sollst. Ich habe unsere Anwälte schon kontaktiert. Wir können ihn wegen Verleumdung verklagen. Droht er uns drohen wir ihm.“

„Ich denke nicht, dass das der richtige Weg ist. Der Mann hat seine Tochter verloren. Ihn noch wütender zu machen hilft da nicht wirklich weiter. Vielleicht soll das die Polizei klären.“

„Die Polizei? Ist das dein Ernst? Was willst du denen erzählen.“

„Vielleicht die Wahrheit!“

„Meinst du nicht es ist ein bisschen spät für die Wahrheit? Niemand wird dir glauben. Die Firma wird alles tun um einen Skandal zu vermeiden.“

„Also bin ich allein. Ich dachte wir sind Freunde?“ Sie schlug die Hände über ihrem Gesicht zusammen. Verzweiflung machte sich breit. So langsam machte ihr die ganze Situation Angst.

„Wir waren Freunde, aber jetzt stehen wir wohl auf verschiedenen Seiten.”

Da Bernd ihr scheinbar nicht helfen konnte beziehungsweise nicht wollte, musste sie wohl oder übel selber da durch. Als Bernd gegangen war saß sie noch eine Weile da und grübelte darüber, was sie als nächstes tun sollte.

Sie hatte Angst, nicht um sich selber mehr um Stella.

Sie verließ das Café und beschloss zu Fuß nach Hause zu gehen.

Da vibrierte das Handy in ihrer Tasche. Es war eine neue Nachricht.

Ich werde dir alles nehmen was du liebst.

 

XXX

Sie blieb kurz stehen und ließ die Nachricht auf sich wirken.

Jetzt reicht es. Sie werde sich nicht weiter einschüchtern lassen. Nicht nur das er ihr drohte, aber auch noch Stella damit rein zuziehen, ging gar nicht. Sie wusste jetzt genau was zu tun war. Ihr Entschluss stand fest.

Doch als erstes musste sie nach Hause. Es wurde Zeit ihrer Frau endlich die Wahrheit zu sagen. Ohne ihre Unterstützung würde sie es nicht schaffen. Sie hoffte sehr, dass Stella ihr verzieh, dass sie sie solange über ihre Vergangenheit im Dunkeln gelassen hatte. Ann brauchte jetzt jemand an ihrer Seite, der ihr dadurch half. Also ging sie auf direkten Weg nach Hause.

Stella war schon zu Hause, als Ann nach Hause kam. Sie saß im Wohnzimmer auf der Couch.

„Hallo Schatz? Wie war dein Tag?“ Doch von Stella kam keine Reaktion.

„Schatz?“

Erst jetzt bemerkte Ann, dass Stella wie erstarrt auf dem Sofa saß, mit dem Blick auf einen Umschlag gerichtet, der vor ihr,auf dem Tisch, lag.

„Hey, Schatz? Alles in Ordnung?“ sie ging ängstlich auf sie zu.

Erst jetzt reagierte Stella. Sie schaute sie ratlos an. Sie hatte geweint.

„Kannst du mir das erklären?“ Sie nahm den Umschlag vom Tisch und warf ihr ihn entgegen.

„Wer bist du wirklich?“

Das hatte Ann echt nicht kommen sehen. Sie hätte es sich aber denken können, dass Herr Garten nicht nur Nachrichten an sie schickt. Sie hob den Umschlag samt loser Zettel auf und überflog sie kurz.

„Genau darüber wollte ich mit dir reden.“

„Ach jetzt willst du mit mir darüber reden, jetzt wo es ein anderer getan hat.“

„Es tut mir leid. Hör zu! Es ist ein Teil von meinem Leben den ich vergessen wollte. Das alles ist passiert bevor wir uns kannten.“

Sie ging auf sie zu, nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. Ich liebe dich über alles und werde dir die ganze Geschichte erzählen.

Ein paar Stunden später nachdem sie Stella wirklich alles erzählt hatte, war sie fest entschlossen dem Ganzen endlich ein Ende zu machen. Stella hatte sie in ihrer Entscheidung bestärkt, den nächsten Schritt zu wagen. Also nahm sie allen Mut zusammen und tat das was sie schon vor fünf Jahren hätte tun sollen. Die Wahrheit sagen.

Sie ging die Straße hinunter und blieb vor einem alten Backsteinhaus stehen.

Sie nahm das Handy aus der Tasche und schrieb.

 

Es tut mir leid, was mit ihrer Tochter passiert ist. Ich werde mich aber nicht mehr von ihnen einschüchtern lassen. Ich werde dafür sorgen, dass es hier und jetzt endet.

 

Marie Ann Luka

 

Sie holte noch einmal tief Luft und ging fest entschlossen die Stufen zum Gebäude hinauf. Über der Eingangstür stand in leuchtenden Großbuchstaben.

P O L I Z E I

Ende

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