Vincent.SchneiderRechts

Berlin, 13.10 Uhr

Es ist dunkel. Nur durch die Eingangstür fällt ein wenig Licht von außen. Vereinzelte letzte Lichtstrahlen finden ihren Weg durch das Holzgitter des Kellerabteils und leuchten den Raum spärlich aus. Es tropft von der Decke. Eine Mischung aus Kälte und modrigem Geruch umhüllt den Raum. Shawn öffnet seine Augen. Er blinzelt, bevor er einen brummenden Schmerz bemerkt, welcher sich im hinteren Teil seines Kopfes ausbreitet. Langsam fangen seine Augen an, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Mit vorsichtigen Blicken tastet er, die ihm komplett unbekannte Umgebung, ab. Plötzlich vibriert es in der hinteren Ecke des Raumes und das grelle Licht eines Handydisplays erhellt einen Teil des Kellers. „Unbekannter Anrufer“ liest Shawn die Schrift auf dem Display leise murmelnd vor. Noch leicht benebelt greift Shawn nach dem Telefon. Er war sich noch nicht ganz sicher, ob er den Anruf entgegen nehmen sollte und nutzte den Lichtschein des Displays, um einen genaueren Blick auf seine Umgebung erhaschen zu können. Ein leeres Kellerabteil mit einem schimmligen Sekretär in der einen Ecke des Raumes und einer Kommode in der anderen, auf der eben noch das Handy gelegen hatte. Das Summen des Handys verstummt direkt nachdem Shawn einen Blick auf die Kette mit Vorhängeschloss werfen konnte, welches ihm seinen Weg aus dem Abteil versperrte. Er war gefangen. Doch ehe er diesen Gedanken fassen konnte, fing das Handy erneut an zu vibrieren, wieder mit einer unbekannten Nummer am anderen Ende der Leitung. Er hatte so schwitzige Hände, dass er zwei Versuche benötigte um den Anruf auf dem Touchscreen anzunehmen. „Henry!“ meldete sich von der anderen Seite der Leitung eine verzerrte Stimme, wie Shawn sie sonst nur aus Horrorfilmen kannte. „Oder gefällt es ihnen mittlerweile besser, wenn ich sie Shawn nenne.“ Noch immer brachte Shawn kein Wort heraus, um seinem Gegenüber zu antworten. „Sie scheinen heute nicht sehr gesprächig zu sein, mein lieber Henry. Allerdings ist es mir sowieso lieber, wenn Sie mir vorerst genau zuhören.“ Shawn presste die Zähne aufeinander. „Wer sind Sie und was wollen Sie?“ Die Worte brachen so plötzlich aus Shawn heraus, dass er selbst überrascht war, seine Sprache wiedergefunden zu haben. „Ich bin jemand, der ganz genau über Sie Bescheid weiß, Henry. Auch über das, was am 28.August 2009 in Dresden passiert ist. Sie erinnern sich? Mittlerweile sind elf Jahre vergangen und Sie haben hart daran gearbeitet ihr ganzes Leben zu verändern. Ich habe die Zeit auch produktiv genutzt. Sehen Sie, ich habe jede Menge Beweise gesammelt, über das, was sich in jener Nacht zugetragen hat. Wenn Sie nicht wollen, dass ich diese Beweise der Polizei und ihrer Familie zukommen lasse, sollten Sie eine Kleinigkeit für mich erledigen. Sehen Sie den alten Sekretär in der Ecke des Raumes?“ Shawn sah sich fieberhaft um. „Ja, ich sehe ihn.“, erwiderte er mit zitternder Stimme. „Sehr schön! Sie werden ihn gleich öffnen. Sie finden dort ein Navigationsgerät, einen Autoschlüssel und natürlich auch den Schlüssel für das Vorhängeschloss der Kellertür. Ich nehme mal an, Sie haben das Schloss bereits bemerkt. Sie werden am Hauseingang einen roten Opel Corsa finden. Ich möchte, dass Sie zu der im Navigationsgerät eingespeicherten Adresse fahren.“ Shawn lauschte angestrengt den Worten des unbekannten Anrufers und doch fragte er sich gleichzeitig, ob das, was der Anrufer vorgab zu wissen wirklich der Wahrheit entsprach. „Und wenn Sie noch etwas Zeit übrig haben, werfen Sie doch einen kurzen Blick in die Galerie, auf die gespeicherten Fotos und Videos, die ich Ihnen dort hinterlassen habe.“ Blinzelnd tastete Shawn sich zu dem Sekretär vor und öffnet dessen quietschende Schublade. Shawn versuchte seiner Stimme einen möglichst festen Klang zu geben „Ok, es ist alles da.“ „Ich wünsche ihnen eine gute Fahrt, Henry. In zweieinhalb Stunden werde ich Sie wieder kontaktieren. Denken Sie dran, keine Spielchen und keine Polizei. Ihre Zeit läuft!“ Mit diesen Worten knackte es im Lautsprecher des Telefons und der Mann mit der verzerrten Stimme war aus der Leitung verschwunden. Umgehend tippte Shawn mit schweißnassen Händen auf das Galerie-Symbol des Telefons. Er blätterte durch die Fotos. Seine Pupillen weiteten sich. Kopfschüttelnd blätterte er durch die Galerie, bis er bei einem Video angelangt war. All das wurde ihm allmählich zu viel. Mit einem leichten Druck auf die Außenseite aktivierte er den Bildschirmschoner des Handys und machte sich daran die Schlüssel und das Navi aus der Schublade zu holen. Wer auch immer dieser Typ war und wie er ihn nach so vielen Jahren gefunden hatte, er sagte die Wahrheit. Die Beweise und sein Wissen um jene Nacht im August waren echt. Shawn hatte keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Er musste jetzt umgehend zu dieser Adresse fahren. Die Polizei und vor allem seine Tochter und Frau durften nicht erfahren, was damals geschehen ist. Shawn schaltete das Navigationsgerät ein. Es zeigte eine Adresse: “Hafen Dresden-Friedrichstadt, geschätzte Fahrtzeit zwei Stunden und fünfzehn Minuten“. Bis zum nächsten Anruf würde er nur vor Ort sein können, wenn er sich jetzt beeilte.

 

Berlin, 13.40 Uhr

„Theodor-Fontane-Straße 17a, das muss die Adresse sein, die uns die Zentrale genannt hat.“ Nach einem kurzen Klingeln öffnet eine junge Frau, offensichtlich türkischer Abstammung, die in Eichenholzfarben gehaltene Tür des Einfamilienhauses. „Guten Tag wir sind von der Polizei Berlin. Ich bin Herr Leschner und das ist meine Kollegin Frau Iwanow. Sind Sie Frau Miray Bergmann?“ „Ja, das bin ich. Danke, dass Sie so schnell gekommen sind. Bitte kommen Sie doch rein.“ Die Frau sprach hastig. Man merkte ihr an, wie sehr Sie unter Druck stehen musste. Für die beiden erfahrenen Polizeibeamten Leschner und Iwanow war dies eine ganz normale Angelegenheit. Eine Vermisstenanzeige, in Berlin mittlerweile fast an der Tagesordnung. Von Innen war das Haus eher klein, aber modern eingerichtet. Überall an den Wänden befanden sich Familienfotos. Es gab gefühlt kaum einen Winkel des Wohnzimmers in dem einem nicht eine vergnügt-lachende Familie Bergmann ins Gesicht sprang. Mit einer zittrigen Bewegung forderte Frau Bergmann die beiden Beamten auf am Küchentisch Platz zu nehmen. Ihre Augen waren rot und glasig. Sie schien ihre Tränen gerade erst mit dem Öffnen der Haustür getrocknet zu haben. „Frau Bergmann, wir sind hier wegen ihrer Vermisstenanzeige. Wann haben Sie ihren Mann denn zum letzten Mal gesehen?“ Herr Leschner bemühte sich mit der verstörten Frau in einem möglichst tiefen und beruhigenden Ton zu sprechen, um ihr ein wenig die Anspannung nehmen zu können. „Shawn, also mein Mann, arbeitet als Barkeeper in einem Berliner Nachtclub. Er ist gestern zur Arbeit gegangen.“ Man hörte Frau Bergmann an, wie sehr sie damit kämpfte, ihre Tränen zurückzuhalten. Ihre Stimme zitterte bei jedem Wort, sie war leise, beinahe flüsternd. „Ok Frau Bergmann, wann genau war das?“ Frau Iwanow hatte nach einem kurzen Blickwechsel mit ihrem Kollegen das Reden übernommen. Die Beiden waren nach all den Jahren ein eingespieltes Team und verstanden sich, wie so oft, auch ohne viele Worte zu verlieren. „So gegen 20 Uhr fuhr er los zur Arbeit. Normalerweise ist Shawn um circa vier Uhr fertig und fährt dann direkt nach Hause. Er ist noch nie einfach weg geblieben, vor allem nicht, ohne mir Bescheid zu geben.“, ihre Stimme wurde aufgeregter. „Und haben Sie ihn schon versucht zu erreichen?“ Die Fragen waren für Iwanow mittlerweile zur Routine geworden. Sie musste sich schon fast Mühe geben dies nicht allzu sehr durchblicken zu lassen. Scheinbar erfolglos, denn Frau Bergmann schien allmählich zu verzweifeln. Ihre Stirn begann leichte Falten zu werfen und auch die Weinerlichkeit ihrer Stimme wich einem leicht säuerlichen Beben. „Natürlich habe ich versucht ihn anzurufen. Denken Sie ich würde mich sonst an Sie wenden? Hören Sie, mein Mann hat weder viele Freunde hier in Berlin, noch hat er irgendwelche lebenden Verwandten bei denen er sein könnte. Er ist Einzelkind und Vollwaise. Er ist Mitglied in keinerlei Vereinen oder Gruppen. Wenn er nicht auf der Arbeit ist, verbringt er seine Zeit zu Hause bei mir und unserer Tochter. Er ist nicht der Typ Mann, der einfach so davon läuft. Bitte glauben Sie mir. Ich habe schon 2 Stunden lang Krankenhäuser in der Umgebung abtelefoniert. Ich bitte Sie doch einfach nur, ihn zu finden.“ Ihre Nasenflügel begannen zu beben und auch ihr Gesichtsausdruck wurde mit jedem Satz erschrockener. „In Ordnung Frau Bergmann, bitte verstehen Sie, dass wir diese Fragen stellen müssen. Aber wenn Sie uns die Adresse des Nachtclubs geben, fragen wir auch da gerne noch einmal nach.“ „Und melden uns dann natürlich, sobald wir etwas in Erfahrung gebracht haben.“, fiel Herr Leschner seiner Kollegin ins Wort.

 

Dresden, 14.45 Uhr

„Noch 20 Minuten verbleibend bis zur Ankunft“. Shawn drückte das Gaspedal des abgehalfterten Opels durch. Er war noch nie ein besonders vorsichtiger Fahrer gewesen. Doch alles was er in diesem Moment vor Augen hatte, war sein Ziel und das nächste Telefonat mit dem Unbekannten, um all das endlich hinter sich zu lassen. Plötzlich leuchtete vor ihm ein roter Schriftzug auf: „Bitte Folgen“. Verdammter Mist! Das hatte ihm noch gefehlt, die Polizei. Bloß kein Aufsehen erregen, redete er sich immer wieder ein, während er die Fensterscheibe des Autos herunterließ. „Guten Tag, Sie wissen warum wir Sie anhalten?“ „Entschuldigen Sie, ich nehme an, ich war ein wenig zu schnell unterwegs?“ Erwiderte Shawn, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. „Ich verspreche ihnen meine Geschwindigkeit zu drosseln. Das Problem ist, ich habe einen überaus wichtigen Geschäftstermin, ein Bewerbungsgespräch. Ich bin wirklich spät dran, weil ich meine Tochter vorher noch von der Schule abholen musste.“ Shawn war schon immer ein guter Lügner gewesen. Irgendwie verstand er es, seine Geschichten simpel, aber glaubhaft zu vermitteln, wenn es unbedingt sein musste. „Das haben wir sicher schnell erledigt.“ Der Polizist schien es allerdings im Vergleich zu Shawn leider so gar nicht eilig zu haben. „Wenn Sie einmal kurz aussteigen würden.“ Shawn stieg aus dem Wagen. Erst jetzt bemerkte er, wie groß der ihn anhaltende Polizist war. Er war gut zwei Köpfe größer als er. In Anbetracht der schmächtigen Statur seines Kollegen, den Shawn nun auch direkt neben dem Polizeifahrzeug entdeckte, wirkte sein Gegenüber beinahe bedrohlich auf ihn. „Wenn Sie mir einmal kurz ihren Führerschein aushändigen, würden haben wir das sicher gleich wieder erledigt.“ „Ja, aber natürlich. Einen kurzen Moment bitte.“ Shawn gab sich größte Mühe so gefasst, wie möglich zu wirken. „Hier bitteschön, Herr…“ „Demiray“, vollendete der Polizist seinen Satz beiläufig, den Führerschein musternd. „Also gut Herr Bergmann, heute scheint ihr Glückstag zu sein.“ Shawn nickte dem bulligen Beamten nur kurz zu. Im selben Moment fuhr er mit seinen Händen über die Taschen seiner Jacke, um ihren Inhalt zu ertasten. Was würde er in diesem Moment für eine Zigarette tun. Er hatte seiner Frau schon so oft versprochen mit der elenden Raucherei aufzuhören, doch in Momenten wie diesem wusste er immer wieder ganz genau, warum er es nie tat. „Herr Bergmann, an der Stelle bleibt es bei einer Ermahnung und ich entlasse Sie dann zu ihrem Termin. Sie wissen ja, was man sagt, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“ Der Polizist drückte ihm mit einem Augenzwinkern seine Dokumente in die Hand. Shawn atmete auf. „Aber natürlich und vielen Dank.“ Er stieg wieder ins Auto, atmete noch einmal tief durch und drehte den Schlüssel im Schloss, um den Motor anzuwerfen. „Na dann wollen wir mal keine Zeit verlieren.“ 

 

Berlin, 14.50 Uhr

Eine dezente Mischung aus Urin und Erbrochenem der letzten Nacht zog durch die Luft. Einige Menschen drängen sich hastig durch die Nebenstraßen der Warschauer Straße. An dieser Ecke waren Leschner und Iwanow oft unterwegs. Egal, ob Tag oder Nacht, hier waren die Straßen rund um den Bahnhof überfüllt von Menschen. „Leschner, du hast gehört, was der Manager des Clubs gesagt hat. Herr Bergmann hat seinen Arbeitsplatz wie gewohnt verlassen und ist dann in Richtung S-Bahnhof verschwunden. Das ist doch ein ganz klassischer Fall. Der taucht spätestens morgen wieder auf, da gebe ich dir Brief und Siegel drauf.“ Wie immer dachte Iwanow einfach und pragmatisch. Natürlich hatte Sie damit oft Recht. Die beiden hatten einfach schon zu viel erlebt und gesehen, um in jedem Fall den nächsten großen Knüller zu wittern. Aber irgendwas an der ganzen Sache weckte seinen Instinkt. Er zog seine Mundwinkel leicht nach außen und legte die Stirn in Falten, so wie er es immer tat, wenn er nachdachte. Diese Prozedur blieb seiner Kollegin nicht unbemerkt und brachte ihm mal wieder einen ihrer verheißungsvollen Blicke ein. „Ich weiß nicht, Iwanow. Irgendwas sagt mir, dass an der ganzen Sache etwas faul ist. Das ist einfach so ein Gefühl. Wir sollten uns den Weg von hier zum Bahnhof nochmal genauer ansehen. Du weißt, was für Gesindel sich hier nachts herumtreibt.“ Mit einem Seufzen setzte sich Iwanow einige Meter hinter ihrem Kollegen in Bewegung, um das Gelände rund um den Club einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

 

Dresden 15.20 Uhr

„Henry!“, kratzte die verzehrte Stimme auf der anderen Seite durch den Hörer. „Ich hatte schon Angst, Sie hätten sich verfahren.“ Mit einem lauten Knall schloss Shawn die Autotür hinter sich und zündete sich eine Zigarette an. Er hatte zwar unter Zeitstress gestanden, aber unter diesen Umständen brauchte er einfach irgendwas, um seine Nerven zu beruhigen. Er zog noch stärker an der Zigarette als sonst, ehe er seinem Gegenüber am Telefon zu antworten begann. „Sagen wir es mal so, ich wurde aufgehalten. Aber ich bin jetzt da, also was wollen sie verdammt nochmal von mir?“ Shawn wurde langsam ungeduldig. Obwohl ihm bei dem Gedanken, dass die Person am anderen Ende ihn vollständig in der Hand hatte, noch immer ein Schauer über den Rücken lief. „Henry mein Guter! Alles zu seiner Zeit! Sehen Sie den Mülleimer zu ihrer Rechten?“ Hektisch stieß Shawn seinen Blick in Richtung des eben genannten Mülleimers. „Ja, ich sehe ihn. Orange, mit einem Dynamo Dresden Sticker auf der Vorderseite?“ Der Mülleimer prangte neben einer beschmierten Parkbank direkt an einer Laterne, welche ihre besten Jahre wahrscheinlich schon lange hinter sich gelassen hatte. „Gehen Sie rüber zum Mülleimer und schauen Sie sich die Lücke zwischen Mülleimer und Laterne einmal ganz genau an.“ Shawn ließ seine Zigarette fallen, während er sich dem Mülleimer nährte. Vorsichtig ließ er seinen Blick nochmal über die Auffahrt zum Hafen schweifen. Es war noch immer niemand zu sehen. Er hatte das Gefühl, die folgenden Sekunden liefen wie in Zeitlupe. „Haben Sie mein Paket gefunden, Henry?“ Behände griff Shawn nach dem Paket, welches er soeben entdeckt hatte, um es aus dem schmalen Spalt zwischen Mülleimer und Laterne zu lösen. Es handelte sich um einem dunkelbraunen Umschlag. Er tat sich schwer den Inhalt des Pakets abzuschätzen. Zügigen Schrittes bewegte sich Shawn zurück zu dem alten Opel Corsa und stieg ein. „Ok, ich habe das Paket, wie geht es jetzt weiter?“ Mit diesen Worten steckt sich Shawn im Auto sitzend direkt die nächste Zigarette an. Er traute sich kaum das Paket zu öffnen, ehe ihm die Person am Telefon die nächsten Instruktionen gab. „Öffnen Sie es, Henry.“ Mit beinahe chirurgischer Präzision öffnete Shawn das Paket. Ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals, sodass er kaum schlucken konnte. „In dem Paket ist eine Pistole.“ Stotterte er in das Telefon. „Gut erkannt, Henry. Ich denke jedoch nicht, dass Sie erstmalig sowas in den Händen halten oder?“ Noch bevor Shawn antworten konnte, fuhr der Unbekannte fort. „Eine rhetorische Frage, mein Lieber. Ich habe doch gesagt, ich weiß mehr über ihr Leben, als ihnen lieb ist. Schauen Sie weiter, was sehen Sie noch in dem Paket?“ Erneut blickte Shawn sich um, aus Angst mit der Waffe in seinem Auto gesehen zu werden. Hektisch öffnet er das Handschuhfach, um die Waffe in seinem Inneren verschwinden zu lassen. Noch einmal griff Shawn tief in das Paket und zog einen Zeitungsartikel heraus. „Lesen Sie, Henry.“ Seine Hände haben mittlerweile so stark zu zittern begonnen, dass es ihm beinah schwer fiel die Überschrift des zerfledderten Artikels entziffern zu können. „Jugendlicher Ahmet D. (15) tot am Elbufer aufgefunden worden.“, rezitierte er mit gedämpfter Stimme, „Von den unbekannten Tätern des Gewaltverbrechens fehlt bislang jede Spur.“ Shawn hielt beim Lesen inne, um noch einen letzten Zug von seiner fast gänzlich herunter gebrannten Zigarette zu nehmen. „Das reicht schon Henry. Ich schicke ihnen gleich eine Adresse. Sie kennen ja das Prozedere. Sie begeben sich zu der Adresse und dann rufe ich Sie in etwa einer Stunde wieder an. Haben Sie mich verstanden?“ Shawn kniff seine Augen fest zusammen. Sein Herz raste so schnell, dass er das Gefühl hatte, es würde jederzeit aus seiner Brust herausspringen. „Was passiert dann?“ Er traute sich fast gar nicht diese Frage zu stellen. „Was dann passiert? Das werde ich ihnen sagen, wenn Sie da sind, Henry. Also fahren Sie, je weniger Sie fragen, umso schneller werden Sie es erfahren.“ Wieder knackte es im Hörer und der Unbekannte hatte sich aus der Leitung verabschiedet

 

Berlin 15.50 Uhr

„Leschner!“, drang Kommissar Iwanows Stimme aus dem Polizeiwagen, in den sie sich zum Telefonieren zurückgezogen hatte. „Das waren unsere Kollegen aus Dresden, ein Kommissar Demiray. Raten Sie mal, wer dort vor etwa einer Stunde in eine Polizeikontrolle geraten ist.“ Leschner bemühte sich gar nicht erst, die Frage seiner Kollegin zu beantworten. Er kannte das bereits von ihr. Sie stellte gerne Fragen, um diese dann in der nächsten Sekunde selbst zu beantworten. Leschner sollte Recht behalten. Bevor er überhaupt die Chance gehabt hatte, eine Antwort zu geben, fuhr seine Kollegin fort. „Unser werter Herr Bergmann. Ich hab dir doch gesagt, der taucht früher oder später wieder auf. An dieser Stelle sind wir raus aus der Nummer. Der Kommissar am Telefon hat mir versichert, sich um die Angelegenheit zu kümmern. Wir werden jetzt die Frau unseres Vermissten informieren. Und dann war’s das.“ Mit diesen Worten drehte sie sich wieder in Richtung des Polizeiwagens. „Kommst du?“ warf sie ihm im Umdrehen zu.

 

Dresden, 16.30 Uhr

Gefühlt in Schrittgeschwindigkeit, bog Shawn in seine Zielstraße ein. Es war als wenn er versuchte immer langsamer zu fahren, um das Unvermeidliche weiter hinauszögern zu können. Seine wohl letzte Aufgabe des unbekannten Auftraggebers war nur noch wenige Meter von ihm entfernt. Er hatte Dresden mittlerweile verlassen und befand sich irgendwo in einem ihm völlig unbekannten Vorort der Stadt. Es war eine ruhige Gegend. Mit dem Abbiegen tat sich vor ihm eine kleine von Birken gesäumte Allee auf. Alles an dieser Straße erschien ihm in diesem Moment nahezu perfekt. Es wirkte, als hätte jemand mit dem Maßband den Standort von jedem einzelnen Baum abgemessen, um sie ordentlich in Reih und Glied anzupflanzen. Alle Vorgärten der Reihenhaussiedlung wirkten gut gepflegt und waren mit jeder Menge bunter Sträucher und Büsche bepflanzt. Es war genau die Sorte Gegend, in der man mit seiner Familie einzog, um den Kindern ein ruhiges Leben in Stadtnähe zu ermöglichen. Genau das Leben, das Shawn sich immer gewünscht hatte, bis er es sich mit seiner Frau Miray tatsächlich leisten konnte. Und nun tauchte er hier auf. Mit rasendem Herz in der Brust und einer Pistole im Handschuhfach. Wen auch immer er hier antreffen sollte oder was ihm der Mann am Telefon gleich auftragen würde, Shawn war fest entschlossen alles zu tun, um sein Leben, wie er es kannte zu retten. Auch wenn er nicht wusste, ob es danach noch dasselbe sein würde. „Sie haben ihr Ziel erreicht.“ Die Stimme seines Navigationsgerätes riss Shawn schlagartig aus seinen Gedanken. Von einem Moment auf den anderen wich seine Entschlossenheit einem Anflug von Nervosität. Wieder hörte er das Vibrieren des Handys in seiner Tasche. Shawn stand so unter Strom, dass er es beim aus der Tasche ziehen direkt zwischen die Sitze des Autos fallen ließ. Wieder musste er tief durchatmen, um eine Panikattacke beim Annehmen des eingehenden Anrufs zu vermeiden. „Hatten Sie eine angenehme Fahrt, Henry?“ Sein Gegenüber schien ihn regelrecht zu verspotten. „Ich bin jetzt an dem Haus, also bitte sagen Sie mir doch einfach, was sie wollen. Ich tue alles, nur bitte geben Sie mir mein Leben zurück!“ Ein leises Lachen huschte durch die Telefonleitung. „Ich weiß Henry, nur Geduld. Wissen Sie denn, wer in diesem Haus wohnt, mein Guter?“ Shawn schluckte. „Nein, ich kenne weder diese Gegend noch dieses Haus.“ Wieder hörte es sich an als müsse der Mann am Telefon sein Lachen zurückhalten. „Ihr Bruder, Jakob Markwardt. Machen wir es kurz. Was ich von ihnen verlange, ist ganz einfach. Nehmen Sie die Pistole und erschießen Sie ihn.“ Shawn wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als sich verhört zu haben. Natürlich hatte er damit rechnen können diese Waffe gegen irgendjemanden richten zu müssen, aber doch nicht gegen das letzte Fragment seiner Vergangenheit. „Das kann ich nicht tun. Auch wenn ich mir geschworen habe, ihn nie wieder in mein Leben zu lassen, er ist mein Bruder. Ich kann nicht einfach so sein Leben beenden, nur um meins zu retten. Ich bitte sie, es muss doch einen anderen Weg geben.“ „Es war der 28. August 2009, unterbrach ihn die Stimme am Telefon belehrend. „Dieser Junge, den ihr Bruder in seinem kranken Wahn zu Tode geprügelt hat, war auch jemandes Bruder, Henry. Er war meiner! Und warum musste er sterben? Weil er nicht in die verdrehten nationalsozialistischen Ideologien ihres Bruders gepasst hat? Sie hatten es in der Hand, Henry. Warum haben Sie ihrem Bruder nicht gesagt, er soll aufhören auf ihn einzuschlagen? Aus welchem Grund haben Sie der Polizei nichts gesagt, Henry? Hatten Sie Angst ihr krankes Umfeld und ihr Bruder würden ihnen das Gleiche antun? Oder waren Sie vielleicht doch davon überzeugt, dass das, was damals am Elbufer geschehen ist richtig war? Ich weiß, dass Sie gelernt haben, was es heißt zu lieben und das die Herkunft oder die Hautfarbe ihres Gegenübers keine Rolle spielt. Aber ihr Bruder hat es nie begriffen. Nicht nur das, er hat Ihr Leben lang alles getan, damit Sie den gleichen Idealen folgen wie er. Ist es nicht so, Henry? Sie mussten ihren Tod inszenieren, um ihre Liebe zu ihrer Frau ausleben zu können. Eine Liebe, die ihr Umfeld damals nie akzeptiert hätte. Schließlich ist sie eine Türkin, nicht wahr? Diese Frau würde Sie verstoßen, wenn sie auch nur einen Bruchteil dessen wüsste, was ich über ihre Vergangenheit weiß. Ich sage es ein letztes Mal, Henry. Ihr Leben oder seins, Sie entscheiden.“ Mit jedem Wort der dunklen Stimme in Shawns Ohr schossen ihm Tränen in die Augen und Bilder in den Kopf. Bilder an Tage und Taten, die er seit 10 Jahren zu vergessen versuchte. Die er vergessen konnte, solange er bei seiner Familie und seinem neuen Leben war. Ein Leben, dass es wert war, es zu lieben. Er wollte all das nicht so einfach aufgeben. „Ok.“ Shawn wischte sich die letzte Träne aus den Augen „Ich werde jetzt rein gehen. Ich melde mich, sobald alles erledigt ist.“ „Das wird nicht nötig sein, Henry. Ich werde mich dann mit ihnen in Verbindung setzen. Sie haben eine weise Entscheidung getroffen.“ Erneut schien alles um Shawn herum, still zu stehen. Behutsam setzte er einen Fuß vor den anderen. Durch das Gartentor, die steinigen Treppen hinauf zur Veranda. Mit knirschenden Zähnen betätigte er die Klingel. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Mit einem Schwung öffnete sich die Haustür. Shawn blickte in die tiefblauen Augen eines großen, kahlrasierten Mannes. Kein Zweifel, es war sein Bruder. Die finstere Miene im Gesicht Jakobs lockerte schlagartig auf. Mit ausgebreiteten Armen stürzte er sich auf Shawn. Sein Bruder hatte noch nie Anstalten gemacht, viele Gefühle zuzulassen, doch in diesem Moment als er seinen totgeglaubten Bruder auf seiner Türschwelle sah, konnte selbst er sie nicht mehr zurückhalten. „Ich glaub mich tritt ein Pferd! Henry? Das kann nicht sein. Wie kannst du? Du bist doch…“ Mitten in diesem Satz unterbrach Shawn die freudige Fragerunde seines Bruders. Auch wenn ihm die emotionale Begrüßung seines Bruders ein wenig rührte, versuchte er sich so gut wie möglich, aus dessen festen Griff zu befreien. „Können wir uns bitte im Haus weiter unterhalten.“ Beim Betreten des Hauses warf Shawn einen letzten Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass ihn niemand in der Nähe des Hauses gesehen hatte. Mit jedem Schritt knarzte der alte Laminatboden in Jakobs Wohnzimmer unter seinen Füßen. Mit einem lauten Plopp öffnete sein Bruder eine Flasche Bier und hielt sie Shawn unter die Nase. Kopfschüttelnd lehnte Shawn die Geste seines Bruders ab. Auch die Aufforderung sich zu setzen, negierte er mit einer leichten Handbewegung. „Ich habe nicht vor, allzu lange zu bleiben Jakob.“ Das Entsetzen stand seinem Bruder ins Gesicht geschrieben. Obgleich Shawn seinen Bruder mittlerweile zutiefst verachte, konnte er ihn verstehen. Angesichts der Gefühlsregungen, die er Shawn heute zum ersten Mal gezeigt hatte, tat er ihm fast ein wenig Leid. „Aber Henry, wir dachten alle, du bist bei dieser Gasexplosion in deiner Wohnung gestorben und jetzt stehst du vor mir und sagst, du hast nicht vor lange zu bleiben? Ich denke, wir haben eine ganze Menge zu bereden oder nicht?“ Der Tonfall in Jakobs Stimme entsprach schon viel eher der gebieterischen Art und Weise, die Shawn von seinem Bruder kannte. „Ich will mit dir nur über eine Sache sprechen, Jakob. Mein Leben ist nichtmehr das Gleiche, wie damals. Ich habe viel über mich und die Welt, in der wir leben, gelernt. Genug um so manche Dinge zu bereuen die ich getan habe. Dinge, von denen ich zugelassen habe, dass du sie tust. Du hast immer gesagt, wir sollten uns nehmen, was uns zusteht. Egal, welche Mittel dazu nötig sind. Immerzu hast du gemeint, es sei unser Recht. Doch das war es nie.“ Jakob schnaufte verächtlich, ehe er einen großen Schluck aus seiner Bierflasche nahm. „Es geht doch nicht schon wieder um diesen Türkenjungen oder? Ich sag dir das Gleiche, wie damals, Henry. Ich kann das nicht mehr hören!“ „Was wir damals getan haben. Jakob, was du getan hast. Das war falsch. Genauso, wie es falsch gewesen ist, zu Schweigen.“ Nach einem weiteren Schluck aus der Bierflasche ergriff sein Bruder lautstark das Wort. „Er war ein Parasit, Henry! Einer mehr oder weniger von denen, wen juckt das schon?“ Jakobs Tonart wurde immer rauer. Allgemein neigte er dazu, sich sehr aufzuregen, wenn er der Meinung war, andere würden ihn nicht verstehen. Langsam tastete Shawn mit seiner Hand an die hintere Seite seines Hosenbundes, um nach der Pistole zu greifen. „Er war ein Mensch, mit den gleichen Rechten, wie du und ich.“ Unauffällig umgriff er den Schaft der Pistole und zog sie ruckartig nach vorne. „Du hast mir schon mein altes Leben zerstört, dieses lasse ich mir nicht auch noch deinetwegen kaputt machen.“ Mit weitaufgerissenen Augen blickte Jakob ihn an, als er die Waffe bemerkte, die auf ihn zielte. „Es tut mir leid, aber ich muss das tun.“ Shawn wollte ihm keine weitere Möglichkeit geben auch nur den Mund zu öffnen. Mit einer schnellen Bewegung betätigte er den Abzug. Ein ohrenbetäubender Knall hallte durch das spärlich eingerichtete Wohnzimmer. In Sekundenschnelle fiel Jakob nach hinten über und sackte regungslos in sich zusammen. Beim Anblick des leblosen Körpers begann Shawn zu hyperventilieren. Hatte er das gerade wirklich getan? Seine Atemzüge wurden immer schneller und kürzer. Wie in Trance sank er auf die Knie. Shawns Griff um die Pistole lockerte sich. Seine Hand öffnete sich und mit einem metallischen scheppern fiel die Pistole zu Boden. Er war wie betäubt. Sein Kopf fühlte sich an, als hätte ihn jemand in Watte gepackt. Ein lautstarkes Piepen dröhnte in seinen Ohren und wurde zu dem Einzigen, was Shawn in diesem Moment noch von seinem Umfeld wahrnahm. Er hatte es gerade tatsächlich getan. „Hallo Henry, ich habe ihnen doch gesagt, ich werde mich melden“, hörte er eine Stimme hinter sich, die nur ganz langsam immer deutlicher wurde. Mit jedem Wort holte es Shawn ein Stück weiter zurück aus seinen Gedanken. Erst jetzt begriff er, es war die Stimme des Unbekannten am Telefon. Nur diesmal ganz ohne Verzerrung und Filter. Nicht mehr durch den Lautsprecher. Die Stimme war direkt hinter ihm zu hören. Schlagartig begann Shawn den Boden neben sich nach der Waffe abzutasten, die er eben fallengelassen hatte. Nach kurzem Suchen hatte Shawn den Griff der Pistole ertastet. Ein Versuch ihn zu umgreifen, wurde schlagartig durch einen höllischen Schmerz gestoppt, welcher ihm von seiner Hand aus direkt hinauf in den Arm fuhr. Mit voller Kraft war der Unbekannte auf seine Hand getreten, als er Shawns Bewegung realisiert hatte. „Das ist keine gute Idee, Henry.“ Mit diesen Worten beförderte der Angreifer ihn mit einem weiteren schmerzhaften Tritt zu Boden. Rücklinks auf dem Boden liegend konnte Shawn nun zum ersten Mal seinen Angreifer von Angesicht zu Angesicht zu sehen. „Was machen Sie denn hier?“ keuchte Shawn, der versuchte gegen die krampfhaften Schmerzen in Hand und Magengrube anzukämpfen. Er blickte in den Lauf des Polizisten, der ihn vor gar nicht allzu langer Zeit noch am Dresdener Hafen kontrolliert hatte. Mit vorgehaltener Waffe sah sein Gegenüber ihm tief in die Augen, während er sich zu ihm runterbeugte. „Elf lange Jahre habe ich auf diesen Moment gewartet. Alle haben Sie für tot gehalten Henry, aber ich wusste Sie sind noch irgendwo da draußen.“ Mit der freien Hand zog der Beamte Shawn am Kragen zu sich hoch und presste ihn gegen die Wand. Als Jugendlicher war Shawn in einige körperliche Auseinandersetzungen verwickelt gewesen. Allerdings war sein Gegenüber ihm diesmal in jeglicher Hinsicht deutlich überlegen. Du hast keine Wahl Shawn, sagte er sich, als er versuchte sich zur Wehr zu setzen. Mit einem wuchtigen Ellenbogenstoß gegen den Kopf des Polizisten versuchte er sich aus dessen Griff zu befreien. Merklich führte der Versuch ins Leere und brachte Shawn nur einen weiteren Schlag in die Magengegend ein. Mit einer Drehung schleuderte der Polizist Shawn gegen die nächstgelegene Wand und sah dabei zu, wie dieser kraftlos an der Wand herunter zu Boden sank. Shawn begann zu husten. „Sie haben mir doch versprochen, mich gehen zu lassen, wenn alles erledigt ist.“ Langsam hatte er resigniert und begriff, dass er über den Weg der physischen Gewalt nicht weiter kam. „Ich weiß, Sie kennen mich nicht, aber ich bin ein Mann, der sein Wort hält, Shawn.“ Das war das erste Mal, dass er von seinem Entführer direkt mit diesem Namen angesprochen wurde. Allein dieser Umstand behagte Shawn gar nicht und ließ das Blut in seinen Adern schlagartig gefrieren. „Ich sagte allerdings nie, dass ich sie laufen lasse. Die Vereinbarung war, ich werde kein Wort über ihre Vergangenheit verlieren. Ihre Familie und auch die Polizei werden nichts davon erfahren.“ Noch immer hielt sich Shawn hustend seine schmerzende Magengrube. „Aber warum können Sie mich dann nicht einfach gehen lassen? Wir sind doch jetzt Quitt.“ Ein breites Grinsen huschte über das Gesicht des Beamten. „Sie haben mich falsch verstanden. Ich habe gesagt, ihre Familie erfährt nichts über ihre Vergangenheit, von der Gegenwart habe ich nie gesprochen.“ Mit zwei großen Schritten trat sein Gegenüber näher an ihn heran. Erneut wurde Shawn mit einem groben Griff nach oben gezogen und mit dem Gesicht gegen die Wand gedrückt. „Shawn Bergmann, ich verhafte Sie wegen des Mordes an Jakob Markwardt.“ Mit einem metallischen Klicken spürte Shawn, wie die Handschellen um seine Handgelenke festgezogen wurden.

„Jetzt sind wir Quitt!“ flüsterte ihm der Beamte ins Ohr während Sie das Haus verließen.

15 thoughts on “Rechts

  1. Hallo Vincent also Hut ab, deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Du hast einen tollen Schreibstil, sehr flüssig und zusammen hängend geschrieben, ich war direkt in der Story drin. Du hast sie spannend aufgebaut und die Spannung auch beibehalten, echt toll. Der Schluss war auch super, gut ausgeklügelt. Mach weiter so, denn ich denke, du hast viel Potenzial. Ich drücke dir die Daumen fürs ebook, meinen 👍hast du auf alle Fälle. Und falls du die noch nicht entdeckt hast, dann schau doch mal auf der Seite # wir_schrieben_zuhause vorbei und zeig den anderen deine Geschichte ok
    Lg frechdachs 🙂

    1. Hey Frechdachs, vielen Dank für das Feedback! Es freut mich sehr, dass dir meine Geschichte so gut gefallen hat! 🙂
      Da ich zwangsweise aktuell ja eh arbeitstechnisch pausieren muss arbeite ich auch schon fleißig an einem neuen Projekt.

      PS: Danke für den Tipp, dem werde ich morgen mal nachgehen! 🙂

      1. Hey Emprex,

        ist aktuell nicht geplant. Ich hab auch selbst noch nicht so viel in die Richtung gelesen. Bin aber ein mega Fan was Filme und Spiele angeht, also reizen würde mich der Versuch schon! 🙂

        Vielen Dank für dein Feedback und liebe Grüße!

  2. Hallo Vincent…Chapeau..tolle Geschichte..spannend.
    .flüssig geschrieben..sehr schöner Aufbau..unerwartetes Ende. Will mehr von Dir lesen hat mir und Rainer sehr gut gefallen. Toll. Ich bewundere, Menschen wie Dich, die solche Ideen haben. Grüsse von Klaudi und Rainer Drücken Dich

  3. Hallo Vincent…Chapeau..tolle Geschichte..spannend.
    .flüssig geschrieben..sehr schöner Aufbau..unerwartetes Ende. Will mehr von Dir lesen hat mir und Rainer sehr gut
    gefallen. Toll. Ich bewundere, Menschen wie Dich, die solche Ideen haben. Grüsse von Klaudi und Rainer Drücken Dich
    Und NEIN ich habe diesen Kommentar nicht schon mal geschrieben

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