PetraLennemannSchmerzsymphonie

Der letzte Peitschenhieb traf sie so heftig, als wenn er ein Fleischermesser benutzt und ihr damit den Rücken bis zu den Rippen aufgeschlitzt hätte. Sicher floss längst dunkelrotes Blut über ihren entblößten, weißen Körper, der bäuchlings auf einem alten, hölzernen Tisch lag. Aber sie hatte keinen Sinn dafür, sich das skurrile Bild vorzustellen, wie inmitten des mit schwarzen Holzmöbeln eingerichteten Kellerverlies ihr Körper einen ungewohnten und doch gewollten Farbkontrast zu den weißen, mit Rauputz versehenen Wänden produzierte. Es war nicht wichtig.

Endlich war Stille eingekehrt. Ihre Muskeln entspannten sich auf eine angenehme Weise. Sie krallte ihre geschundenen Fingernägel nicht mehr in das wurmstichige Holz. Sie lag vielmehr auf weichem, warmem Sand am Strand und die betörenden Töne des rauschenden Meeres durchdrangen jede Zelle auf einzigartige Weise. In diesem Moment gab es nur Zufriedenheit.

Der Druck auf ihre Handgelenke ließ nach. Es fühlte sich an, als ob ihr Körper wie ein rotbeflecktes Seidentuch über die Tischkante glitt und lautlos zu Boden schwebte.

»Geh!«, seine Anweisung war unmissverständlich und doch traf sie die gepeinigte Frau wie die Aufforderung an eine Querschnittsgelähmte, einen Marathon zu laufen. Sekunden später griff er mit einer starken unnachgiebigen Hand in ihre rotblonden Locken und zog sie auf die Beine. Ihre Beine wollten jedoch nicht gehorchen und hingen an ihr wie gekochte Spaghetti. Er schleifte sie an den Haaren zu der schwerfälligen Tür, die wie die Stahltür eines Atombunkers mit einem lauten, dumpfen Wumm ins Schloss gefallen war und den Eindruck hinterlassen hatte, als würde sie nie wieder nach draußen geöffnet werden können. Es war das Wumm zu einer anderen Welt – zu einer Welt voller Stille. Aus dem Augenwinkel sah sie blinzelnd, wie er ohne jegliche Anstrengung die Tür nahezu geräusch- und problemlos mit einer schwarz behaarten, gebräunten Hand öffnete und sie mit der anderen Hand an ihren Haaren nach draußen zerrte wie ein Stück Dreck, das er loswerden wollte.

Wumm – die Tür fiel zu – endgültig, sie würde sich nie wieder öffnen – jedenfalls nicht heute. Sie war draußen – nackt, verletzt und zufrieden.

Das grelle Neonlicht des Kellerflurs weckte sie und ließ ihren Schmerz wieder aufflackern. Sie nahm ihren Mantel und das bisschen Erlösung und ging zurück in das Leben ohne Schlaf, ohne Stille und ohne Frieden. Frieden hatte sie nicht verdient, das wusste sie. Nicht nach dem, was sie getan hatte.

 

Die Nacht war tiefschwarz, die Laternen längst abgeschaltet, niemand verirrte sich um diese Zeit noch auf der einsamen Dorfstraße. Sarah war dankbar dafür, denn sie hätte jetzt eher einen Hirntumor gebrauchen können, als die Blicke eines neugierigen, notgeilen Nachbarn, der ihr im verschwitzten Gesicht ansehen würde, dass sie unter ihrem Mantel mit nichts außer Narben und geschwollenen Striemen bekleidet war.

Sarah griff in ihre rechte Manteltasche und suchte nach ihrem Autoschlüssel. Stattdessen zog sie ein Handy aus der Tasche. Oh Gott, hatte sie wirklich vergessen, ihr Handy im Auto zu lassen? Gut, dass er das nicht gemerkt hatte. Die Regeln waren klar.

Irgendwas stimmt hier nicht.

Schließlich zog Sarah den Schlüssel aus der linken Manteltasche und tastete nach dem Türschloss ihres alten Kleinwagens. Einen kurzen Moment war sie dankbar, dass sie das Handy nutzen konnte, um mit dem Bildschirm ein seichtes Licht zu produzieren. Das Bild, das Sarahs Situation eigentlich erleichtern sollte, schrie sie von dem Bildschirm an wie eine Sirene im Krieg. Diese friedliche Vertraulichkeit des Fotos, vermischt mit dem lautesten Schmerz ihres Lebens, stieß ihr ein Messer zugleich in Herz und Lunge. Eine Armee von bissigen Feuerameisen überzog ihren Körper und die Wunden auf Rücken und Pobacken zogen sich zusammen, als wenn sie ohne Betäubung mit verdreckter Nadel von unsichtbarer, grausamer Hand brutal und stümperhaft genäht wurden.

Das Foto auf dem Bildschirm war schon wieder erloschen. Sarah stand wie angewurzelt in der Dunkelheit und starrte auf das Handy, das längst in finsteres Schwarz abgetaucht war. Und doch fühlte sie wie hunderte Scheinwerfer direkt auf ihre Netzhaut gerichtet waren, so hell und schmerzhaft, dass es völlig unmöglich war zu sehen, wer hinter den Scheinwerfern stand. Das Foto hatte sich in ihrem Kopf eingebrannt. Sarah hatte es seit Jahren nicht angeschaut und doch erinnerte sie sich an jedes einzelne Detail. Die dreckige, blutverschmierte Decke, die das junge Mädchen halbherzig bedeckte, das in einem Keller neben Farbeimern und nicht ausgepackten Umzugskartons auf alten Gartenstuhlauflagen lag. Die roten, zerzausten Locken schlängelten sich wie Nattern verschwitzt und klebrig an dem erschöpften Gesicht entlang. Trotz der Hitze tanzten in dem vollen, runden Gesicht fröhlich die vielen orangen Sommersprossen. Und dann dieses überwältigende Leuchten in den katzengrünen Augen des Mädchens. Es tauchte den ganzen dreckigen, mit Spinnenweben übersäten Keller in ein sanftes, liebevolles Licht. Es war die Liebe einer Mutter, die ihr neugeborenes Bündel in ihren Armen hielt. Ein zerknittertes, blutverschmiertes kleines Etwas und doch das Schönste, was das Mädchen je in seinem Leben gesehen hatte und jemals sehen würde. Mit zarten winzigen Fingern umklammerte das Neugeborene den kleinen Finger des jungen Mädchens überraschend fest und knüpfte damit eine Bande, die sich nicht in diesem und den nächsten Leben jemals wieder zerschneiden lassen würde.

Blödsinn.

Vermutlich hatten sich der Schlafmangel und das Schmerzdelirium einen üblen Scherz mit Sarah erlaubt und das Foto des Mädchens in ihren Kopf projiziert. Niemand hatte dieses Foto je zu Gesicht bekommen, fast niemand.

»BLÖDSINN«, hörte sich Sarah in die Dunkelheit rufen und erschrak sich selbst über ihre Lautstärke. Hastig öffnete sie die Tür und flüchtete in ihren Wagen. Mit zitternden Fingern hielt sie den kleinen schwarzen Feind, der kaum größer war als eine Fernbedienung für einen Sprengstoffgürtel. »Es war nur Einbildung, es war nur Einbildung, es war nur Einbildung«, wiederholte sie laut die einzige Erklärung für Ihren Fund wie ein Mantra.

Irgendwas stimmt hier nicht.

Sie drückte ihren Rücken an den Sitz – gerade so fest, dass die Verletzungen auf dem Rücken spitz aufflammten. Sie träumte also nicht, nicht in diesem Moment. Sarah schloss ihre Augen. Sie hatte die Taste des Handys seit dem bösen Streich ihrer gestörten Phantasie nicht aus dem Tastbereich ihres Daumens entlassen. Hatte sie schwach genug berührt, um sie zu spüren aber nicht so stark, um sie auszulösen. Die Taste konnte Befreiung und Bedrohung gleichzeitig bedeuten wie ein Morphinknopf auf der Palliativstation. Sarah drückte – nur eine kleine, schwache Muskelbewegung, die über brutale Realität oder qualvolle Phantasie entscheiden sollte. Sie atmete tief ein, öffnete die Augen und sie waren wieder da: das Foto und das Messer im Herz.  

Aber wie? Woher? Wer?

Ein greller Schrei holte Sarah aus Ihrer Schockstarre zurück und sie duckte sich instinktiv. Dann erst merkte sie, dass sie selbst geschrien hatte, weil das Handy klingelte, das ihr vor Schreck in den Fußraum gefallen war. Wie ein brutaler, unnachgiebiger Bohrhammer bohrte sich das grell erleuchtete Foto durch die harten und weichen Strukturen ihres Gehirns: „unbekannter Anrufer“.

Blitzartig griff sie nach dem elektronischen Feind und wischte über den Bildschirm.

»Ja?«, Sarahs Stimme war brüchig und angegriffen.
»Hilfe!«
»Wer ist da? Was ist das für ein geschmackloser Scherz? Hallo?«

Das Tuten in der Leitung bestätigte, was Sarah schon wusste. Der Anrufer hatte aufgelegt.

Hilfe. Die Stimme der Anruferin klang ängstlich, fast weinerlich und auf seltsame Weise vertraut. Irgendjemand war in größter Not. Sarah wusste, dass sie keine Zeit zu verlieren hatte. Routiniert gab Sarah ihren Code in das Handy ein, aber das blöde Ding reagierte nicht. Sie versuchte es erneut. Wieder falsch. Sie konzentrierte sich auf jede einzelne Taste und wiederholte laut: »1   7   1   2.« es war ihr Geburtstag, nicht sehr originell, aber wenigstens leicht zu merken. Wieder falsch. Fluchend schmiss sie das Handy zu Boden. Sarah vergrub ihr Gesicht in den Händen, die nach Holz und Angst rochen. Scharfe Tränen schossen aus ihren Augen. Mit verschmiertem Blick tastete sie nach den Taschentüchern in der Mittelkonsole und hatte plötzlich stattdessen ihr Handy in der Hand. Natürlich hatte Sarah ihr Telefon nicht in der Manteltasche mit sich getragen, sie hatte es in die hinterste Ecke der Mittelkonsole gestopft, wie sie es immer tat. Sie gab den Code 1 … 7 … 1 … 2 ein. Entsperrt. Endlich lachte wieder das Strandbild mit strahlend blauem Himmel, hellem Sand und tiefblauem Meer vom Display, ein perfekter Moment an der perfekten Ostsee mit einer Ansammlung von fünf perfekt platzierten Möwen, eine davon gerade im Landeanflug. Für einen Augenblick war die Welt wieder in Ordnung.

Aber nichts war in Ordnung … das andere, das fremde Handy lag noch immer anklagend im Beifahrerfußraum.

Hilfe.

Sarah beschloss, fünf Mal tief zu atmen, wie sie es in ihrer Therapie gelernt hatte. Bereits beim ersten bewussten Atemzug schweiften die Gedanken ab. Es gab nur eine Person, die von der Existenz des Fotos wusste. Sarah hatte schon so oft die Telefonnummer ihrer Tante löschen wollen, dass sie es nicht mehr zählen konnte. Jetzt war sie froh, dazu nie in der Lage gewesen zu sein. Wie fremdbestimmt wählte sie die Nummer.

»Was ist«, eine dünne Stimme flüsterte kaum hörbar aus dem Telefon.
»Wie geht es dir?« Sarah schlug sich die Hand an die Stirn. Etwas Blöderes hätte ihr echt nicht einfallen können, als nachts um drei Uhr ihre Tante Ruth aus dem Bett zu klingeln, um sie nach dreizehn Jahren zu fragen, wie es ihr geht.
»Sarah? Alles in Ordnung?«
Nein, nichts ist in Ordnung. Irgendein Verrückter hat mir ein Handy zugesteckt und versucht jetzt, uns unser sorgfältig vergrabenes Geheimnis um die Ohren zu schlagen. Und als ob das nicht schon reichen würde, sucht irgendjemand bei mir Hilfe, ausgerechnet bei mir! Ich bekomme nicht einmal mein eigenes Leben auf die Reihe und lasse mich regelmäßig von einem Gestörten auspeitschen, damit es nicht mehr so weh tut.
»Na ja, ich glaube ich brauche deine Hilfe, oder so. Ich weiß nicht«, entschied sich Sarah für eine etwas vorsichtigere Version.
»Ich kann jetzt nicht gut reden. Sarah, wir treffen uns morgen um 8 Uhr auf dem Spielplatz, ok?«

 

Sarah hatte natürlich kein Auge zugetan. Das fremde Handy hatte sich nicht entsperren lassen, egal welche Anstrengungen sie unternommen hatte. Keine Chance, an die Telefonnummer des unbekannten Anrufers zu kommen. Am liebsten hätte sie das Handy in den Fluss geschmissen und die Uhr vierzehn Jahre zurückgedreht. Dann hätte sie alles anders gemacht. Sie hätte einfach weglaufen können. Oder sie hätte den arroganten Mistkerl, der Trophäen in Entjungferung sammelte wie andere Männer in seinem Alter Kronkorken, so stark gebissen, getreten oder gekratzt, dass ihm der Penis auf die Größe einer Kakerlake zusammengeschrumpft wäre. Sicher hätte ihr Leben dann normal verlaufen können. Sie wäre nicht angefangen, sich selbst zu hassen. Sie hätte nicht begonnen, sich selbst weh zu tun. Sie hätte keine Therapie gebraucht und ganz sicher hätte sie sich nicht in die Hände eines Mannes begeben, der ihr so laute Schmerzen zufügte, dass andere, viel schlimmere Schmerzen wenigstens etwas stiller wurden. Trotz der vielen Jahre, hatte sich noch kein Schorf über die Wunde gelegt, sondern die Wunde blutete und pulsierte immer noch wie eine durchtrennte Halsschlagader – an diesem Morgen stärker denn je.

Der Spielplatz war an diesem nasskalten Herbstmorgen noch in tiefen Nebel gehüllt, sodass Sarah Ihre Tante zunächst nicht gesehen hatte. Ruth lief rauchend und unruhig vor den allesamt verrosteten Schaukel hin und her. Das Gelände war um diese Zeit genauso verlassen von Lebensfreude, wie das Gesicht ihrer Tante. Die ehemalige Schönheit von Ruth war verwelkt. Dunkle Augenringe umrandeten ihre eisblauen Augen, die nicht mehr funkelten. Die durchgegrauten Haare hingen glanzlos wie Stroh herab und unterstrichen auf wenig schmeichelhafte Art ihr ohnehin viel zu schmales, eckiges Gesicht. Genauso hingen die Schultern kraftlos an ihrem Körper als würden sie und die daran befestigten Arme nicht mehr unter Ruths Kontrolle stehen. Zusammen mit ihrer mausgrauen, schlabberigen Kleidung wirkte sie wie ein verängstigter, misshandelter Straßenköter, der in einem Müllhaufen Schutz suchte.

»Ich war es. Ich habe dich angerufen«, sagte Ruth mit gesenktem Blick ohne ein Wort der Begrüßung voran zu schicken.
»Ist das Handy von dir? «, erwiderte Sarah ebenfalls ohne Umschweife.
»Ähm, ja. Ich hatte deine Nummer nicht mehr und musste irgendeinen Weg finden, unbemerkt mit dir Kontakt aufnehmen zu können«, Ruth senkte ihren Kopf – fast so wie Sarah es tun musste, wenn sie das Kellerverlies betreten wollte, »tut mir leid, wenn ich dich schockiert habe. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll und gestern als ich dich angerufen habe, kam er rein und da musste ich sofort auflegen.«
»Wer?«
»Jan, mein Mann.«
»Ich verstehe hier gar nichts mehr. Wie hast du mir denn das Handy zugesteckt und warum hast du mich nicht gleich angesprochen«, Sarah war fast erstaunt von ihrem wachen Geist trotz der zurückliegenden, schwer verdaulichen Nacht.
»Das wäre dir nicht recht gewesen und ihm auch nicht. Verstehst du denn nicht?«
»Ehrlich gesagt, nein«, antwortete Sarah wahrheitsgemäß und konnte damit den Stolz auf ihren wachen Verstand gleich wieder ad acta legen.
»Du kennst ihn.«
»Wen? Jan? Nein. Woher denn?«, Sarah vermied seit einer halben Ewigkeit jegliche sozialen Kontakte.
»Ich denke du kennst ihn unter dem Namen „Chef“«, ließ Ruth die Bombe platzen.

Jetzt erklärte sich ohne ein weiteres Wort, wie das Handy in Sarahs Mantel gekommen war. Das Kellerverlies, ihr Mantel hatte vor der Tür gelegen, während sie von ihm mit starken Händen und geknoteten Peitschen behandelt worden war. Jan war der Chef, der ihr regelmäßig mit Taten bewies, was sie längst wusste, nämlich was für ein Stück Dreck sie war. Ruth und der Chef? Eine Beziehung? Das war absurd. Sarah hatte den Chef nie als einen „echten“ Menschen wahrgenommen, der neben seiner skurrilen Berufung noch ein anders Leben hatte, geschweige denn in der Lage dazu wäre, eine normale Beziehung zu führen. Sie war immer davon ausgegangen, dass diejenigen, die Schläge austeilten genauso verkorkst waren und sozial zurückgezogen lebten, wie diejenigen, die den Zauber über sich ergingen ließen.

Warum dieses Foto?

»Ich weiß seit letzter Woche von seiner … sagen wir mal Nebenbeschäftigung und spioniere ihm hinterher. Dann habe ich dich gesehen.«, unterbrach Ruth Sarahs Kopfchaos. »Dabei dachte ich, es würde ihm reichen, wenn er zu Hause prügelt.«
»Er prügelt dich?« Sarah wischte sämtliche Zweifel daran beiseite, ob dieses Puzzle sich gerade mit den richtigen Teilen zusammensetzte und versuchte, sich zu konzentrieren. Es war eine Sache, Frauen zu schlagen, die es wollten und zum Überleben brauchten. Aber seine eigene Frau zu prügeln, war das Allerletzte, es sei denn sie wollte es, was aber absurd war, denn niemand außer ihr selbst war so verloren und krank im Kopf. »Ich muss dich das fragen«, Sarah hoffte auf eine bestimmte Antwort, wusste aber, dass sie diese nicht bekommen würde, »willst du das?«
»Was? Natürlich nicht! Ich bin nicht so wie… «, Ruth hielt inne, bevor sie den Satz beendete.
»…So wie ich«, tat Sarah es stellvertretend für sie. Nach einer ratlosen Atempause fügte sie hinzu: »ich weiß doch selbst nicht, was mit mir los ist.«
»Ich verstehe dich, Sarah. Na ja, irgendwie jedenfalls. Du hattest viel aufzuarbeiten. Jede geht anders damit um.« Ruth atmete bedeutungsvoll und fuhr fort: »Damals habe ich dir geholfen, aber jetzt brauche ich deine Hilfe. Jan muss weg.«
»Aber was kann ich da schon tun?«, Sarah dachte an die starken Hände und die stattliche Statur mit den dunklen, unberechenbaren Augen, die sie nur einmal zu Gesicht bekommen hatte, bevor Sarah und der Chef sich handelseinig waren und sie ihm nie wieder in die Augen sehen durfte. »Ich habe ihm nichts entgegen zu setzen.«
»Vielleicht schaffen wir es beide zusammen, ich habe da einen Plan.«

 

Eigentlich konnte gar nichts schiefgehen. Sarah musste sich nur trauen, den Chef nochmal aufzusuchen. Er würde es für eine ganz normale Session halten, keinen Verdacht schöpfen, jedenfalls nicht, wenn sie sich an die Regeln und den Plan halten würde. Das hatte sie gelernt. Das konnte sie. Den Mantel ablegen, den Blick senken, Schmerzen aushalten. Und dann in dem Moment indem die von Ruth informierte Polizei eintraf, würde Sie anfangen zu weinen und zu schreien. Sie würde sich wehren, kratzen und schlagen. So hätte Sarah es schon vor Jahren machen sollen. Dieses Mal würde Sarah das Richtige tun. Sie würde um Hilfe rufen und von den Polizisten gerettet werden. Dann müsste sie nur noch glaubhaft das durch ihre Verletzungen Offenkundige untermalen und Anklagen formulieren und schon wäre Jan aus dem Leben von Ruth verschwunden.    

»Da ist sie ja wieder, die Schlampe«, begrüßte der Chef Sarah beim Eintreten. Die dicken Stumpenkerzen flackerten von einem Windzug auf und pusteten kleine Rauchschwaden in die Luft. Sarah senkte den Blick, obwohl sie ihm am liebsten wütend in die Augen geschaut und sofort zur Rede gestellt hätte. Reiß dich zusammen, sonst ist alles umsonst. Jan führte Sie zu einem schwarzen Bock: »leg dich mit dem Bauch drauf, ich schließe die Tür und dann bekommst du, was du brauchst.« Sie tat wie es ihr befohlen wurde. Wieder drängte sich Sarah der Gedanken auf, dass in diesem skurrilen Puzzle ein paar Teile nicht zu den anderen passten. Sie hatte oft hinterfragt, was sie in dem Kellerverlies tat, warum sie diesen Weg gegangen war, warum ihr Schmerzen halfen. Aber noch niemals hatte sie sich so fehl am Platz gefühlt wie an diesem Tag.

Wumm, die Tür war zu.

Sarah schreckte hoch. Anstelle von Jan, stand Ruth mitten im Zimmer. Sarah hätte sie fast nicht wiedererkannt. Ihre Tante hatte die Haare streng zu einem einwandfreien Zopf geflochten, nicht ein einzelnes Haar tanzte aus der Reihe. Ihre stahlblauen Augen funkelten durch den nur mit Kerzen beleuchteten Raum wie Blitze. Der Schlabberlook war einem figurbetonten schwarzen Jumpsuit gewichen, den Sarah sich nicht einmal nach zwei Jahren strenger Diät erlaubt hätte. Die darin steckende Fremde ging einige Schritte auf Sarah zu und baute sich stolz so nah vor ihr auf, dass Sarah ihren nach Zigaretten stinkenden Atem riechen konnte. »Du bist also immer noch so dumm wie damals.« Ruth grinste teuflisch. »Hast mir sofort abgekauft, dass ich mich von einem dahergelaufenen Idioten verprügeln lasse, dumme kleine Sarah, bist und bleibst ein Opfer«, Ruth durchdrang Sarah mit einem stählernen, herablassenden Blick, »und was willst du nun tun? Wieder dein Tantchen rufen und um Hilfe anflehen? Ups, ach das geht ja gar nicht.«
»Was ist los mit dir? Was habe ich dir getan?«, bettelte Sarah um Erklärung.  
»Was du mir getan hast? Kommst hier in mein Haus, lässt dich von meinem Mann verwöhnen und besitzt jetzt auch noch die Dreistigkeit, so zu tun, als ob du von nichts wüsstest? Du kleine Schlampe denkst also wirklich, du könntest mir nach all den Jahren, in denen ich so viel investiert habe, alles kaputt machen? Du kannst sie mir nicht einfach wegnehmen.«
»Wen?«, in Sarahs Kopf herrschte Chaos.
»Stell dich nicht blöder als du bist, Marla natürlich. Deine missratene Brut ist mein bestes Pferd im Stall, ich werde sie sicher nicht hergeben. Oder glaubst du echt, du könntest jetzt hier reinspazieren und ihre Mami spielen?«
»Was sagst du da?« Ein längst vergrabener Keim Lebenswille explodierte aus ihrem Körper wie eine Zauberbohne aus goldenem Boden. Sarah bäumte sich vor Ruth auf.
»Ja du hast richtig gehört, ich habe Marla nicht in die Babyklappe gebracht. Das wusstest du wohl noch nicht, was? Dein Onkel wollte unbedingt Kinder und da kamst du gerade recht. Ich hätte mir nicht für eine Million meine Figur mit einem Kind ruiniert, selbst wenn ich Kinder hätte bekommen können.« Ruth lachte höhnisch. »Ach nein wie süß, du dachtest doch nicht wirklich, dass dein Onkel damals auf dich stand, dass er sich freiwillig mit dir abgegeben hat. Du naives Stück Scheiße.«

Marla – meine Tochter!

»Wo ist meine Tochter?«, Sarah war selbst überrascht über ihre feste Stimme, die aus ihrem zitternden Körper kam.
»Sie hält ihren Schönheitsschlaf, hat morgen schließlich einen anstrengenden Tag vor sich. Deine Kleine ist eine großartige Sklavin, meine Kunden lieben sie. Wenn du gewusst hättest, was für eine goldene Nase man sich mit ihr verdienen kann, hättest du sie sicher nicht einfach so weggegeben, nicht wahr?« Sarah spuckte Ruth ins Gesicht. Ruth fiel für nur eine Sekunde das eingemeißelte Grinsen aus dem Gesicht. Sofort hatte Ruth ihre Fassung wiedererlangt und griff Sarah mit beiden Händen an die Kehle. Sarah wurde mit überraschend kräftigem Druck an die Wand gepresst, an der eine Auswahl verschiedenster Peitschen feinsäuberlich nebeneinander aufgehängt war.
»Deine Tochter hätte besser brav weiter ihren Job gemacht und nicht in meinen Angelegenheiten rumgestöbert. Dann hätte sie nie das verdammte Foto mit deinem Namen gefunden. Aber der größte Fehler von ihr war, dir ihr Handy zuzustecken. Ich wusste es schon immer, Marla ist genauso blöd wie ihre Mutter. Jetzt wird die Arme nie ihre Mami kennenlernen.«, Ruth drückte Sarahs Kehle noch fester zu.

Es war meine Tochter. Sie weiß, wer ich bin! Ich muss sie retten.

Sarah versuchte, sich mit aller Kraft aus dem Griff von Ruth zu lösen aber es war unmöglich. Wie konnte diese Frau so viel Kraft haben? Sarah spürte, wie die restliche Luft in ihrer Lunge zur Neige ging. Der Blutstau in ihrem Kopf verursachte einen spitzen Schmerz. Aber dieser Schmerz war ein Witz gegen den, den sie empfunden hatte, als sie ihr kleines Baby in die Arme ihrer Tante gelegt hatte. Sie hatte ihr jedes Wort geglaubt. Deine Eltern verstoßen dich, hatte Ruth ihr immer wieder ins Gehirn gepflanzt. Du kannst unmöglich ein Baby von deinem Onkel behalten. Ich bringe es weg, es wird gut aufwachsen. Du wirst es vergessen. Alles wird gut werden, glaube mir. Sarah hatte das Wertvollste, was sie je hatte, einer völlig Verrückten anvertraut. Ja, sie war wirklich unverzeihlich dumm gewesen. Aber das war jetzt vorbei. Ihre Tochter brauchte ihre Hilfe.

Verwundert, wieviel Kraft noch in ihrem sterbenden Körper steckte, schlug Sarah in ihrem Lebenskampf um sich wie eine Furie. Plötzlich packte sie ein berstender Schmerz an ihrer rechten Hand. Blitzartig erkannte sie das Feuer der Stumpenkerze unter ihren Fingern. Sie griff nach der Kerze und spritzte Ruth das heiße Wachs direkt in die Augen.

Ruth schrie auf, ließ von ihr ab und taumelte ein paar Schritte rückwärts, bevor sie auf ihre Knie fiel. Sarah stolperte hustend Richtung Ausgang und wollte gerade losrennen, als sie das Mädchen sah.  

Es stand in seinem übergroßen, lila gelb gestreiften Pyjama barfuß in der Tür zum Kellerverlies. Die leichte Wölbung unter dem Oberteil ließ schon erahnen, dass die Dreizehnjährige langsam zu einer bildschönen Frau heranwuchs. Der Blick in Marlas Gesicht war für Sarah wie ein Blick in den Spiegel: zerzauste, blonde Locken, ein kalkweißes, rundes Gesicht. Sarahs Herz hörte für einen Moment auf zu schlagen. Sie entdeckte sogar wenige Sommersprossen, die die filigrane Nase verzierten. In den grünen Augen des Mädchens schwammen wütende Tränen. Es richtete ein langes scharfes Küchenmesser auf Sarah, das bedrohlich im Kerzenlicht funkelte.

»Hallo Mutter«, sagte das Mädchen tonlos.
Wumm – die Tür fiel hinter ihr ins Schloss.

 

ENDE

40 thoughts on “Schmerzsymphonie

  1. Der Leser kann nicht mehr aufhören zu lesen und wird gefesselt mit der lebhaften und packenden Geschichte. Ein Schreibstil zum Mitfühlen und Erleben, der jedes kleinste Detail visuell macht. Echt spitze und ein Zeugnis von Talent. Ein Thriller mit Hochspannung und der besonderen Art. Einfach klasse!

  2. Was für eine tolle Geschichte! Raffinierter Plot, superspannend geschrieben mit überraschendem Ende. Kein bisschen vorhersehbar. Der Schluss hat mir die Sprache verschlagen. Irre! Bitte an die Autorin: Unbedingt noch mehr Geschichten schreiben!!

  3. Moin Moin,

    WOW! Das ist ja mal richtig klasse…so eine bildhafte Sprache, man ist quasi mittendrin in der Geschichte. Die Stelle wo du den Fund des Babys beschreibst und die Emotionen die dieser Fund in Sarah auslöst, sind super detailliert geschrieben! Tatsächlich gibt es Parallelen zu meiner Geschichte was diesen Teil angeht. Du bringst uns mit deiner Geschichte eine Gefühlswelt nah, der man nicht unbedingt angehören möchte..Schmerz um Schmerz nur um zu spüren das man lebt…Puuuuuh!

    Mein Like lass ich dir gern da, viel Glück für‘s Voting!

    LG Frank aka leonjoestick ( Geschichte: Der Ponyjäger)

  4. Hallo Petra,
    auch ich finde deine Geschichte super. Vor allem das Ende hat mich wirklich erwischt – damit hab ich wirklich nicht gerechnet.
    Die Stelle, an der du die Verbindung zwischen Mutter und Baby und die Gefühle nach der Geburt beschreibst, ist einfach großartig. Wirklich ganz großes Kino.
    Ein Herzchen hab ich dir sehr gerne dagelassen.
    Liebe Grüße,
    Jess

  5. Hallo Petra,
    wirklich eine super Geschichte! Sie hat mich von vorne bis hinten super unterhalten. Dein Schreibstil ist schön bildlich und erzeugt eine großartige Spannung. Besonders gut gefällt mir, wie Du die Abgründe der menschlichen Psyche beleuchtest, aber auch die Bindung des Mädchens zu ihrem Baby. Wirklich toll! 👏 Und das Ende hat mich wirklich überrascht.
    Dafür lasse ich Dir natürlich auch ein ♥️ da.

    Vielleicht magst Du ja auch meine Geschichte „Stumme Wunden“ lesen, das würde mich sehr freuen. 🌻🖤

    Liebe Grüße, Sarah! 👋🌻 (Instagram: liondoll)

    Link zu meiner Geschichte: https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/stumme-wunden?fbclid=IwAR1jjPqPu0JDYk0CBrpqjJYN78PYopCEU1VGdqzCvgp7O4jnGKQSFdS6m6w

      1. Liebe Petra

        Herzlichen Glückwunsch zu deiner Geschichte.
        Sie ist großartig, spannend und überraschend zugleich.
        Du entführst deine Leser in eine komplett andere Gefühlswelt.
        Respekt.

        Die Geschichte hat mich gefesselt und berührt. Und zwar vom ersten Moment an.
        Das ist eine Gabe.
        Eine Kunst.
        Du hast ein tolles und riesiges Potenzial und Erzähltalent.

        Denn dein Schreibstil ist genial.
        Du benutzt genau die richtigen Worte, verwendest die passenden Stilmittel.

        Ich wünsche dir und deiner Geschichte alles Gute und viel Erfolg.
        Und noch viel mehr Likes.

        Ich lasse dir sehr gerne ein Like da.
        Das hast du dir jedenfalls redlich verdient.

        Bitte schreib weiter und weiter. Und du wirst noch viele bezaubernde Geschichten schreiben.
        Und viele Leser unterhalten.

        Ganz liebe Grüße, du Ausnahmetalent.
        Swen Artmann (Artsneurosia)

        Vielleicht hast du ja Lust und Zeit, auch meine Story zu lesen.
        Ich würde mich sehr freuen.
        Meine Geschichte heißt:

        „Die silberne Katze“

        Liebe Grüße, Swen

  6. Hallo Petra,

    ich habe gerade deine Geschichte gelesen und finde sie gut. Vielmehr kann ich gar nicht dazu sagen. An ein paar wenigen Stellen hätte ich die Sätze anders formuliert, aber da es dabei um nichts, als meinen eigenen Geschmack geht, lasse ich das einfach mal so stehen, ohne Beispiele zu nennen.
    Ich fand die Wendung kurz nach dem Teil super, wo der Plan geschmiedet wurde, um gegen … vorzugehen (das laß ich mal unausgesprochen, um nicht zu spoilern…)

    Einzig den Schluß hätte ich etwas mehr Raum gegeben. Den fand ich ein wenig zu abrupt. Das die Gegenwehr der Protagonistin mit einem Streich die ganze Situation erledigt hatte, hatte mich kurz irritiert. Ich fragte mich, wie kann diese Aktion ihren Gegner vollständig aus dem Rennen nehmen?
    Ist aber natürlich auch nur Geschmackssache und soll daher in keiner Weise eine Kritik sein.

    Alles in allem hat mir das ganze Konzept gefallen, daher lasse ich dir auch meine Stimme da.

    Wenn du die Zeit fändest, auch meine Geschichte zu lesen, würde mich das sehr freuen.

    Liebe Grüße
    J. D.
    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/das-leben-eines-toten-mannes

    1. Hallo J D,
      Vielen Dank für dein Feedback. Ja ich finde man kann erkennen, dass ich zum Schluss und teilweise auch mitten drin starkkürzen musste, um vom Romangedanken zur Kurzgeschichte zurück zu finden.
      Ob sich am Ende die Situation erledigt hat, darf sich der Leser gern selbst überlegen 🙂
      Ich habe mich sehr gefreut, dass du meine Geschichte so aufmerksam gelesen hast. Vielen Dank dafür.

      1. Hallo J D,
        Vielen Dank für dein Feedback. Ja ich finde man kann erkennen, dass ich zum Schluss und teilweise auch mitten drin starkkürzen musste, um vom Romangedanken zur Kurzgeschichte zurück zu finden.
        Ob sich am Ende die Situation erledigt hat, darf sich der Leser gern selbst überlegen 🙂
        Ich habe mich sehr gefreut, dass du meine Geschichte so aufmerksam gelesen hast. Vielen Dank dafür.

  7. Hallo Petra,
    ich bin begeistert von deiner Geschichte. Du beschreibst jeden Moment so intensiv, dass man meint daneben zu stehen und auch mitfühlt…klasse. An dieser art zu schreiben sieht man, dass es sicher nicht das erste Mal war, dass du etwas geschrieben hast, du scheinst wirklich „abzutauchen“ in deine Geschichte und sie zu leben. Ich freue mich immer, wenn ich anfange zu lesen und merke, dass ich keine Ahnung habe in welche Richtung das ganze geht. Das baut die Spannung auf und das hast du wirklich super toll hinbekommen. Und dann noch dieses Ende…hätte ich nicht erwartet. Wenn man sich das bildlich vorstellt, läuft es einem eiskalt den Rücken runter.
    Ich danke dir, für eine Geschichte mit “ bleibt mir im Kopf hängen“!
    ❤ auf jeden Fall verdient!

    Liebe Grüße frechdachs

    1. Hallo Frechdachs,
      Mir ist es tatsächlich selbst beim Schreiben eiskalt den Rücken runter gelaufen weil ich ein ganz anderes Ende geplant hatte … witzig was so beim Schreiben mit einem passiert.
      Dies ist übrigens meine erste Geschichte, auch wenn ich gern mal „einfach so“ Dinge aufgeschrieben habe, die mich in meinem Leben so beschäftigt haben, bin ich keine erfahrene Schreiberin. Um so mehr freut und motiviert mich dein Feedback. Vielen Dank dafür.

  8. Tolle Kurzgeschichte hast du da gezaubert!
    Perfekte Länge, sehr eindrücklich geschrieben, krasses Thema und überraschendes Ende.
    Manchmal frage ich mich wirklich, wie man auf solche Ideen kommt. Also Hut ab!

    Bisher mein Lieblingstitel.

    Meinen Like hast du.

    Liebe Grüße
    Jenny /madame_papilio
    (Nur ein kleiner Schlüssel)

  9. Guten Morgen,
    Dein Titel machte mich bereits sehr neugierig und direkt nach dem ersten Satz hattest Du mich dann😁. Toller Schreibstil, super spannend und das Ende hat mir gut gefallen, auch wenn es so plötzlich da war. Dafür gibt es ein Like 💛. Viel Erfolg 🍀.

    Liebe Grüße

    Maddy

    P. S ich weiß die Zeit rennt, aber vielleicht findest du ja noch einen Augenblick meine Geschichte „Alte Bekannte“ zu lesen 😇😊.

  10. Liebe Petra, irgendwie fällt es mir persönlich schwer zu schreiben, daß Deine Geschichte toll ist. Nicht , weil sie mir nicht gefällt, sondern weil es sich um so „harten Tobak“ handelt. Gewisse Adjektive, die unter anderen Geschichten stehen, sind hier irgendwie unpassend. Ich denke Du verstehst was ich meine.

    Laß mich vielleicht sagen, deine Geschichte ist herausragend!

    In deinen Sätzen finden sich so viele Emotionen wie Angst, Schmerz, Überlegenheit und im Gegensatz dazu auch Mutterliebe. Und am Ende ist wahrscheinlich auch noch Wut im Spiel. Sich solch überwiegend negativen Gefühle für einen Wettbewerb auszusuchen erfordert Mut.

    Ich lasse Dir gerne ein Like hier und hoffe, daß du noch einige Stimmen sammeln kannst, du hast ja noch Zeit bis zum 05.10.20 😉 LG Melanie https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/blaues-mondlicht

  11. Hallo Petra,
    dein Anfang ließ mich bereits den Atem anhalten und in einem Film hätte ich mich nur durch meine Finger getraut hinzuschauen.
    Ein wahnsinnig heftiger Thriller! Vor allem das Ende ist toll! Leider kann ich nicht mehr als ein Herzchen anklicken.
    Alles Gute
    Jana (Strafe) – Titel meiner Geschichte 😉

  12. Hallo Petra! Puhhhhhhhhhhhhh…Was soll ich sagen? Muss mich erst etwas sammeln – die Themen die du da perfekt umgesetzt und verarbeitet hast. Echt heftig! Aber toll geschrieben, ich bin begeistert. Wundert mich, dass du noch nicht mehr Herzchen hast. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich so eine tolle Geschichte kurz vor Schluss noch gefunden habe! Viel Glück! Lasse dir natürlich ein Like hier.

    Ich würde mich auch sehr freuen, wenn du noch die Zeit finden und meine Geschichte lesen und vlt auch kommentieren würdest. Feeback von außen bringt einen immer weiter!

    GLG, Florian

    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/schach-matt

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