Petra GeesSchwarz – Weiß

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                                                                                     Von Petra Gees /       petra.gees@gmx.de

Schwarz – Weiß

Er öffnet die Haustür. Die Post liegt wie immer hinter der Tür. Max war zwei Wochen auf Geschäftsreise und da wirft der Postbote so einiges durch seinen Postschlitz in der Haustüre. „Werbung, die kostenlose Zeitungen, sein Focus, den er bestellt hat und ein paar kleine Briefe hebt er auf. Fast ganz unten liegt ein großer wattierter Umschlag. Max schaut kurz nach dem Absender, entdeckt aber keinen- auch keine Briefmarke. Er  nimmt alles in die linke Hand und holt seinen kleinen Buisnesskoffer  zur Tür herein.

Gezielt läuft er ins Wohnzimmer. Stellt den Koffer neben die Couch und setzt sich auf seine schneeweiße  Ledercouch mit den schwarzen Kissen. Sein ganzes Wohnzimmer ist stylisch von einer Innenarchitektin, in schwarz/weiß durchdesignet. Das hatte vor 2 Jahren eine Stange Geld gekostet und ein paar Nächte mit der Innenarchitektin. Max fand, das war die Mühe und das Geld wert.

Die Post wirft er auf den schwarzen Glastisch. Als der große Umschlag auf die Glasoberfläche auftrifft, gibt es einen Knall. Max schaut sofort auf.
Er nimmt den Umschlag auf und befühlt ihn. Der Umschlag ist nicht sehr befüllt. Darin ist etwas das sich anfühlt wie ein altes Handy. „Was soll das!“ denkt sich Max. Er öffnet sehr schnell den Umschlag. Ein altes rotes Nokia Handy, das man noch aufklappen muss, rutscht heraus in Max linke Hand.
Er legt den Umschlag auf den Tisch, nachdem er hinein gesehen hat, ob nicht doch ein Brief oder eine Nachricht darin enthalten ist – Nichts!
„Das Handy ist an, stellt er fest“ und öffnet es. Max schaut entgeistert auf das Display in seiner Hand. Darauf steht: „Hallo Max“ Was soll das? Ein schlechter Scherz? Max ist, was Technik angeht, immer auf dem neusten Stand. Er hat das neuste I-Phone und ansonsten alle neuen Technikgeräte, die „man(n)“ braucht, inklusive Heimkino der extra Klasse. So ein Handy gehört ins Museum. Max schaut das einfache Menü durch. Keine Anrufe, keine SMS und auch sonst keine Einträge vorhanden. Was ist das? Max wollte das Handy schon auf den Glastisch werfen, als sein Blick an der Anzeige „Bilder“ hängen bleibt. Da steht die Zahl 204. 204 Bilder. Das Mädchen, welches ihn da anlacht, kennt Max gut. Sara – sie war seine erste große Liebe. Das Bild ist bestimmt 20 Jahre alt. Er drückt „weiter“ und es erscheint ein Bild von ihm und Sara, auf welchen sie sich küssen. Max sieht das Bild eine halbe Ewigkeit an. In Gedanken steht er mit Sara im Schwenninger Moos auf einem Steg, direkt auf dem Moorsee. Die Sonne geht langsam unter. Irgendwo singen Frösche. Die Enten haben schon ihre Köpfe ins Gefieder gesteckt. Sara und er saßen bestimmt 2 Stunden auf dieser Bank hinter ihnen und haben über ihr gemeinsames Leben nachgedacht. Sara wollte heiraten und Kinder haben. Max dagegen wollte Kariere machen. Sie waren sich nicht einig wie das Leben zu zweit weitergehen sollte, aber sie wussten, es geht nur zusammen weiter. Max schloss Sara in seine Arme und küsste sie leidenschaftlich. Sie hatten aber kein Foto davon gemacht.

Max saß noch ca. 15 Minuten auf seiner weißen Ledercouch und sah sich alle 204 Bilder von ihm und Sara an. Dann klappte er das Handy zu, tat es in den Umschlag und legte den Umschlag in eine Schublade seiner weißen Kommode, gegenüber der Couch. Danach schenkte er sich einen 14 Jahre alten großen Single Malt Whiskey ein und stellte sich ans große Panoramafenster, mit Blick auf die Skyline von Frankfurt am Main.

Am nächsten Abend stand Max am Fenster und dachte gerade an die große Transaktion, die er heute abgeschlossen hat, als er das Klingeln eines Handys vernahm. Es war nicht seins.
Das Klingeln kam aus der Kommode und hörte nicht auf. Also ging er hin. „Hallo“ meldet er sich und alles was eine verzerrte Frauenstimme sagte war: „Mörder“. Dann hörte Max nur noch ein Tuten. Er stand noch einige Sekunden da und hielt das Handy fassungslos an sein Ohr. Dann schüttelte er sich, wie wenn man etwas abschütteln will und klappte das Handy zu und legte es zurück in die Kommode.

Am nächsten Abend wollte Max es sich gerade mit einem wohlverdienten Feierabendbier auf seiner Couch gemütlich machen, da klingelt es in der Kommode erneut. Er will nicht drangehen, aber es hört nicht auf. Als er auf „Gespräch annehmen“ geht, schreit er hinein ins Handy: „Lass mich in Ruhe!“ und legt auf. Gleich darauf geht eine MMS von einer unbekannten Nummer ein. Max öffnet sie und wird kreidebleich im Gesicht. Ein Bild von ihm und Sara. Sie hatte ihn gerade auf ihrer Bank im Moor erzählt, dass sie in der 3. Woche schwanger sei und er, Max, sei der Vater. Auf dem Bild war allerdings nicht sein erfreutes und lachendes Gesicht zu sehen, sondern wie seine Hände sich um Saras Hals legen und er zudrückt.
Er hatte doch noch so viel vor und für sie kam Abtreibung nicht infrage. Er hatte sie angefleht, aber sie sagte, dass sie das Kind auch ohne ihn bekommen würde.

Das Handy gab wieder einen Ton von sich und eine neue MMS ging ein. Max drückte auf „öffnen“ und sah sich wie er die Leiche von Sara im Moor versengte. Was soll das werden? Wer nimmt sich das Recht heraus ihn so unter Druck zu setzen? Er wollte das Kind nicht und sie ist schuld daran! Warum hat sie nicht richtig verhütet? Wer hat diese Fotos von ihm gemacht? Seine Gedanken überschlugen sich, aber es war für ihn nichts Brauchbares dabei. Der Abend und die Nacht wurden lange und sehr unruhig.

Am nächsten Morgen sah Max in den Spiegel und stellte fest, dass er über Nacht um 20 Jahre gealtert war. Er richtete sich für die Arbeit. Immer wieder sieht Max die Bilder vor seinem inneren Auge und er überlegt was er tun kann, um diese Verrückte Anruferin los zu werden.
Abends macht er es sich auf der Couch gemütlich, legt das alte Handy aber vor sich auf den Glastisch. Immer wieder ertappt er sich dabei, wie er darauf schaut und lauscht, ob es klingelt. Max beschließt um 22:30 Uhr ins Bett zu gehen, auch wenn das überhaupt nicht seine Uhrzeit ist. Der Tag hatte ihn so fertig gemacht. Er will gerade aufstehen, da klingelt das alte Handy. Max klappt es auf und sagt nur: „Ja“ aber das in einem sehr bestimmten Tonfall.
Die gleiche verzerrte Frauenstimmt meldet sich und sagt: „Morgen Abend 20 Uhr Moor – dieselbe Bank!“ und legt auf. Na endlich, jetzt kann er die Tussi mal treffen und alle Probleme aus dem Weg räumen.

Es dämmert schon, als Max mit dem Auto am Parkplatz ankommt. Die anderen Besucher des Moors kommen ihm auf der schmalen Straße hin zum Schwenninger Moor, zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit dem Auto entgegen. Der Parkplatz war leer und auch im Sportheim nebenan brannte kein Licht. Max zieht einen Halfter mit einer Pistole unter seine Lederjacke und steigt aus. Er läuft den schmalen Weg runter zu den Holzstegen im Moor. Die Frösche und Kröten haben schon ihr Konzert begonnen- „eine Musik passend zum Ende dieser Kröte“ findet Max.

Er ist an der Stelle angekommen, die ihn auf den offenen Moorsee führt. Links von ihm steht die Bank und darauf sitzt eine Frau. Da es schon fast dunkel ist kann Max nicht erkennen wer es sein könnte. Er kontrolliert noch schnell ob die Waffe im Halfter unter seiner Jacke einsatzbereit ist. Er hatte sie sich vor ein paar Jahren von einem dubiosen Typ in einer Bar gekauft- nur zur Sicherheit. Für einen Waffenschein gibt er doch kein Geld aus. Er hat an einer abgeschiedenen Stelle im Wald geübt.

Als Max 10 Schritte von der Bank entfernt steht dreht sich die Frau zu ihm um. IN der Hand hält sie eine Pistole und sie ist auf ihn gerichtet. „Maja!“ entfuhr es Max, „das er nicht schon früher darauf gekommen ist“ Maja war die beste Freundin von Sara und mochte ihn nicht. Sie war immer sehr zickig zu ihm, wenn Sara wollte dass sie zu dritt weg gehen. „Setzt dich zu mir, du Mörder!“ sagte Maja. Max wollte rausfinden was diese Verrückte von  ihm will und dann dem ganzen hier und jetzt ein Ende machen. „Hallo Maja  sagt Max und setzt sich. „Was willst du von mir?“ fügt er sofort hinzu. „Hallo Max, du sollst dafür büßen was du mit meiner Sara gemacht hast.“ „Wieso kommst du erst 20 Jahre später damit an? Was soll mir jetzt noch passieren? Die Leiche im Moor ist bestimmt verrottet und die Bilder sind schlechte Fotomontage!“ lacht Max. Maja sagt:“ Du Schwein, du wirst dafür bezahlen!“ und wedelt mit der Waffe vor Max Gesicht  herum. „Ich habe sie geliebt und du hast sie umgebracht, nur weil sie schwanger war. Ich hab alles gesehen. Ich habe Fotos gemacht und sie auch an die Polizei geschickt.“  Max grinst überheblich „ Was soll das jetzt noch bringen?“ „Sie haben angefangen zu ermitteln.“ „wieso wärmst du Sachen nach 20 Jahren wieder auf? Die sind doch schon vergessen.“ „Ich wollte nach dem ich alles mit angesehen habe gleich zur Polizei. Da ich aus lauter Aufregung zu schnell gefahren bin, konnte ich unten am Eisstadion nicht mehr rechtzeitig bremsen und bin seitlich in einen LKW gefahren. Ich hatte Glück das ich überlebt habe und bin ins Krankenhaus eingeliefert  werden. Sie haben mich in ein künstliches Koma versetzt, aus dem ich 15 Jahre nicht erwachen wollte. Dann musste ich alles wieder neu lernen und jetzt bin ich hier!“ Jetzt grinste Maja diabolisch. Das jagte sogar Max einen eiskalten Schauer über den Rücken.

Maja steht von der Bank auf. Die Waffe immer noch auf ihn gerichtet. Sie entsichert die Waffe und fordert Max auf seine Schuld einzugestehen. Max wäre bei Tageslicht weiß wie die Wand. Er fürchtet wirklich um sein Leben. Die Waffe im Halfter hat er schon vergessen. Wie gespannt schaut er Maja an. Sie ermutigt ihn nochmal mit fuchtelnder Waffe zu sagen, was er getan hat. „ Ja, ich geb es zu, ich hab Sara umgebracht. Ich wollte kein Kind.“ Vielleicht ein klein bisschen Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit. Maja drückte den Abzug und Max stand mittlerweile mit offenem Mund vor der Bank. Als er merkte, dass es keinen Schuss gab zog er seine Pistole aus dem Halfter und sagte lachend: „ und meine funktioniert. Jetzt kannst du Sara wiedersehen!“

Im selben Augenblick hörte er hinter sich: „ Polizei, lassen sie die Waffe fallen!“ Das kleine Boot mit 2 Polizisten im Schilf, war aus dem Versteck gekommen.

One thought on “Schwarz – Weiß

  1. Hallo Petra
    Eine schöne, schnelle Geschichte hast du da geschrieben. Ich mag es, wenn Stories nicht zu lang, nicht zu aufgebläht sind.
    Du kommst direkt auf den Punkt. Du formulierst exakt, beschreibst nur das Wichtigste.
    Gefällt mir.
    Das Ende war gut. Man spürt die Spannung bis zur letzten Sekunde.
    Respekt.

    Ein Tipp. Lass deine Geschichten in Zukunft, denn ich hoffe, du schreibst noch viele, von anderen Menschen gegenlesen. Du hast einige Rechtschreibfehler, Kommafehler und und sonstige Stolpersteine in der Geschichte. Einem Fremdleser würde das auffallen.
    Es ist unheimlich schwer, seine eigene Arbeit zu berichtigen. Irgendwann sieht man seine eigenen Fehler nämlich nicht mehr.

    Petra, ich hab Respekt vor deiner Leistung. Ich habe die Story sehr, sehr gerne bis zum Ende gelesen. Lass dich nicht entmutigen.
    Mein Like hast du.
    Schreib weiter!!!!!

    Liebe Grüße, Swen Artmann (artsneurosia)

    Vielleicht hast du ja Lust, meine Geschichte auch einmal zu lesen. Würde mich über einen Kommentar von dir freuen. Und natürlich über ein Like. Aber bitte nur, wenn dir meine Geschichte auch gefällt.

    Dir nur das Beste.

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