Kübra OrakThe oblivious murderer

 »…schon der zweite Fall diesen Monat. Frauen wird empfohlen sich Nachts nicht mehr alleine aufzuhalten.«

Die alarmierte Stimme der Nachrichtensprecherin riss ihn aus dem Schlaf. Gähnend richtete sich John G auf und blinzelte verwirrt als er in das grelle Licht des Fernsehers sah. Um ihn herum war alles dunkel und für eine kurze Zeit wusste er nicht wo er war. Er musste wohl auf der Couch eingeschlafen sein während er fern sah. Seufzend stand er auf und machte das Licht an. Das Wohnzimmer erleuchtete und enthüllte ein Chaos. Es sah aus wie in einem Schweinestall. Der Tisch war überseht mit dreckigen Gläsern , Schüsseln und halb angebissenen Snacks. Auf dem Boden lagen Klamotten und auf den Teppich schien er wohl Alkohol verschüttet zu haben. Zumindest hoffte er, dass es Alkohol war. John sah auf die Uhr. 7:00 Uhr morgens. Er muss wohl gestern Abend eingedöst sein. Die Erinnerungen waren schwach und er versuchte sie gar nicht zu hervor zu zwingen. Sein Kopf pochte. Bei diesen Kopfschmerzen schon gar nicht, dachte er sich.

John war der ehemalige Chef einer sehr erfolgreichen Firma. Vor 5 Jahren jedoch schmiss er alles hin, verkaufte es und lebte von seinen Millionen. Naja Leben konnte man es nicht wirklich nennen. Es bestand nur aus Trinken und Selbstmitleid.

Keiner wusste was ihn dazu gebracht hatte sein scheinbar perfektes Leben so umzustellen und irgendwann geriet er in Vergessenheit. »Ich bin glücklich…Ich bin glücklich«, murmelte er vor sich hin und ging in die Küche. Jetzt würde ihn nur ein starker Kaffee helfen. Allein der Geruch des brühenden Kaffes linderte seine Kopfschmerzen ein wenig.

Plötzlich hörte John ein rascheln aus der Ferne. Er stutzte. Kam es aus dem Flur? Als er den Flur betrat hörte er es wieder, ein metallisches Klappen. Wahrscheinlich der Postbote, dachte er sich. Aber an einem Sonntag? John ging zur Haustür und machte sie mit einem weiten Schwung auf. Niemand zu sehen. Auch kein Auto oder Fahrrad auf der Straße. Neugierig schaute er in sein Postfach. Durch den engen schlitz konnte er tatsächlich einen weißen umschlag ausmachen. »Seltsam…« murmelte er und ging rasch zurück um den Schlüssel für die Post zu holen. Als er es aufschloss griff er rein und holte einen weißen Umschlag hervor. Kein Absender, keine Briefmarke, nichts. Es stand nur mit einer schmierigen Schrift »An John G.«

John fand das ganze sehr verwirrend. Er ging wieder rein, griff sich seinen Kaffee und setzte sich mit dem Umschlag vor den Fernseher. Die Nachrichten liefen immer noch, doch darüber konnte er sich grade keine Gedanken machen. Er schaltete die Lautstärke runter, nippte an seinem Kaffe und starrte den Umschlag für ein paar Minuten an. »Okay. Mal sehen was das ist«, sagte er seufzend. John erwartete einen Brief oder etwas in der Art. Mit einem Foto hatte er nicht gerechnet. Er zog es heraus und blickte auf einen Mann in seinen Dreißigern. Er saß an der Theke einer Bar, mit einer schwarzen Lederjacke und braunen Haaren recht auffällig unauffällig. John starrte auf das Bild, als würde er hoffen, dass es sich jeden Augenblick ändern würde. Der Mann auf dem Bild war er. Es war John. »Was zur Hölle…?« Er war gestern in genau dieser Bar, kein Zweifel. Doch wer hatte ihn fotografiert, woher kannte er seine Adresse und am wichtigsten, warum? Immer noch geschockt drehte er das Foto um. Ein Satz in roter Farbe schien ihn förmlich anzuschreien. Ich weiß was du getan hast. »Was…..was soll ich getan haben?«, sagte er schon fast wütend. John redete sich ein, dass sich jemand ein scherz mit ihm erlaubt haben muss. Gereizt lässt er das Foto auf den Tisch fallen, nimmt einen großen Schluck von seinem Kaffee und dreht den Fernseher wieder lauter. »Das bereits zweite Opfer diesen Monats heißt Caroline Swan. Die Polizei hat schon erste Andeutungen gemacht, dass es zwischen dem ersten und dem zweiten Mord Parallelen gibt. Haben wir es hier womöglich mit einem Serienmörder zu tun?«

Überrascht hob John eine Augenbraue. Von dem ersten Mord hatte er vor 2 Wochen bereits gehört. Eine junge Frau wurde tot am Waldrand aufgefunden. Ein Sexual Verbrechen war laut Polizei wohl auszuschließen. Beim Motiv handelte es sich um puren Hass und Gewalt.

»Das Opfer Caroline Swan war 25 Jahre alt. Eine Studentin, die sich gestern Abend gegen 22 Uhr so wie viele in Ihrem Alter in einer Bar aufhielt. Jedoch ist sie einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen.  Gestern Abend gegen Mitternacht ging bei der Polizei ein Notruf ein. Ein junges Pärchen habe wohl im Hintereingang der Paradise Bar an der (Name) Straße, London einen blutüberströmten Körper entdeckt. 5 Minuten später war die Polizei am Tatort. Informationen zur Todesursache und zu womöglichen Beweisen will die Polizei vorerst nichts verraten.« John stockte der Atem. Langsam lehnte er sich vor und las hundert mal die vorbeiziehende Schrift die hinter der Nachrichtensprecherin zu sehen war. ’’Opfer an der Paradise Bar’’ Die Paradise Bar. Dort war er. John war gestern genau in dieser Bar. Dort wurde eine Frau ermordet? Ein kalter Schauer jagte ihm den Rücken hinunter. Dann fiel sein Blick auf das Foto am Tisch. Ich weiß was du getan hast. John ließ ein nervöses Lachen hervor. »Was für ein Schwachsinn«.

Doch ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Hastig stand er auf und lief im Zimmer hin und her. » Okay okay, ganz ruhig John….ganz ruhig. Es gibt bestimmt einen guten Grund warum ich mich nicht erinnern kann. Ich war um ca. 21 Uhr dort, hab mit einigen Leuten gequatscht, ein bisschen getrunken……und dann?«. John schlug sich frustriert an den Kopf »Ahhh was dann??«  Nichts. Nur leere. Das nächste an was er sich erinnerte war wie er vor 20 min auf der Couch aufwachte. Der Rest war wie ein Filmriss, er konnte es sich einfach nicht erklären. Sowas war ihm noch nie passiert. Mit rasendem Herz setzte er sich wieder an den Tisch. Hasserfüllt starrte er auf das Foto. »Ich habe nichts damit zu tun gehabt. Nichts. Es ist alles bloß purer Zufall. Weiter nichts.«  Langsam beruhigte er sich wieder. Nachdem er noch 10 Minuten dort saß und in die leere starrte kam er sich absolut idiotisch vor. Er fing an zu lachen. »Was hab ich da grade gedacht? Dass ich die Frau getötet habe? Wegen eines Streichs von irgendeinem Stalker?« Er fühlte sich nun ein wenig besser und stand kopfschüttelnd und immer noch mit einem grinsen im Gesicht auf. Nach all der Aufregung am Morgen sollte er wohl so schnell wie möglich unter die Dusche springen um wieder zu sich zu kommen.

Vorher versuchte er aber etwas Ordnung im Wohnzimmer zu schaffen. Das Foto warf er in irgendeine Schublade ohne es eines weiteren Blickes zu würdigen. Dann räumte er das Geschirr vom Tisch und ging mit dem Staubsauger einmal durch das Haus. Als das Haus wieder einigermaßen bewohnbar aussah und John etwas warm wurde machte er sich auf den Weg in das Bad. Ich will gar nicht denken wie es darin aussieht, dachte er sich. Jedoch sah es gar nicht so schlimm aus wie er es befürchtet hatte.

Alles schien am rechten Fleck zu sein. John wollte gerade zur Dusche als er im Augenwinkel sah, dass in der Badewanne etwas lag. Der Anblick war erschreckend und er schien wie eingefroren. Die Badewanne war voller roter Flecken. Jemand hatte Wasser eingelassen, in dem ein Hemd rum schwirrte. Es war….Blutüberströmt? John ließ sich langsam auf den Boden gleiten. Sein Mund war weit geöffnet, doch er bekam keinen einzigen Ton heraus. Ein einziger Gedanke schwirrte ihm im Kopf herum, so laut, dass es unerträglich wurde. Was habe ich bloß getan? 

Der Boden unter ihm fühlte sich eiskalt an.  Was habe ich getan? Was habe ich getan?

Mit zittrigen Knien krabbelte er an den Rand der Badewanne.

Es kostete ihn Überwindung erneut rein zu schauen.  Ein metallischer Geruch kam ihm entgegen der John zum würgen brachte. Schnell kroch er zur Toilette und übergab sich stöhnend. John saß für eine Weile über der Toilette gebeugt. Die Welt machte keinen Sinn mehr. In seinem Bad lagen blutbefleckte Klamotten und er konnte sich an den Abend davor nicht erinnern. Ausgerechnet in dieser Nacht wurde eine Frau ermordet, die sich genau in der selben Bar wie er befand.

Und dieses Foto. Dieses gottverdammte Foto! Das konnte kein Zufall sein. Habe ich sie umgebracht? Hab ich durch irgendein Schutzmechanismus den Moment verdrängt? 

John schrie wütend auf »Nein! Ich habe keinen getötet! Ich bin kein Mörder!«

Aufgebracht rappelte er sich wieder auf. Er schnappte sich das blutüberströmte Hemd und die Hose, versuchte vergeblich die Flecken raus zu kriegen in dem er sie aggressiv im Wasser gegeneinander rieb. »Nein, so wird das nichts«, murmelte er, verschwand kurz aus dem Badezimmer und kam mit einer grauen Mülltüte wieder zurück. Hastig warf er die Klamotten rein und schnürte es zu. Dann schnappte er sich einen Schwamm und schruppte die Wanne mit einem Putzmittel. Schweißperlen tropften ihm das Gesicht runter.

Er würde diese Dinger loswerden müssen und dann wird er alles darüber vergessen. »Ich bin doch nicht verrückt«, gab er trotzig von sich.

 

( Zwischen diesen beiden Szenen muss noch eine Handlung rein)

 

Ein lautes prasseln weckte John auf. Sein Kopf brummte wieder. Die Sonne ging gerade auf und blendete ihn durch die Auto Scheiben. Nicht schon wieder. John blickte in den Innenspiegel. Er sah furchtbar müde aus. Er war in seinem Auto, aber er wusste nicht wie er hier her kam und was er davor getan hatte. Es wiederholte sich. John schaute sich um und als er runter blickte blieb ihm fast die Luft weg. Er war wieder voller Blut. Sein Atem beschleunigte sich als er auf seine blutigen Hände starrte. Warum passierte das alles?

Sein Auto war vor seiner Haustür geparkt. War er nicht zuletzt beim (name)? Wie ist er wieder zurück gefahren?

 

(Die Idee ist John glauben zu lassen, er hätte diese Morde begangen. Jedes Mal erhält er ein Foto von sich selbst, in der Nähe des Tatortes. So weiß er, dass er etwas damit zu tun hat, da er sich an nichts erinnert.

Weiter konnte ich leider nicht schreiben, aber das Ende sieht so aus) :

 

 

John sah keine andere Möglichkeit mehr. Er war ein Monster. Er hatte zu viele Menschen auf dem Gewissen. Er blickte in die Tiefe. Die Polizei war ihm bestimmt auf den Fersen. Er konnte sein Leben nicht hinter Gittern verbringen….nein.

Langsam machte er einige Schritte nach vorne. Und dann…lies er sich einfach nur noch fallen. Der Wind rauschte ihm um die Ohren, er konnte an nichts mehr denken. John wollte weinen.

Während er fiel, sah er eine dunkle Gestalt am Hügel. Es beugte sich zu ihm herunter. Es war (NAME). Er lächelte.

John riss die Augen auf, doch dann, war nur noch Stille.

 

»Warum haben Sie das getan?«

»Er hat meinen Bruder getötet. Ihn zum Selbstmord gedrängt. Ich wollte, dass er dasselbe Schicksal erleidet.

»Was genau ist zwischen Ihrem Bruder und John G. Vorgefallen?«

»John hat seiner eigenen Firma Geld geklaut. Jahrelang hat er die Einnahmen der jährlichen Spendenaktion für seine eigenen Zwecke genutzt. Irgendwann musste das natürlich auffallen. Damit hat er wohl nicht gerechnet. Mein Bruder war sein Mitarbeiter, ziemlich vertrauter. John wollte, dass er die Schuld auf sich nimmt. Falls nicht würde er seiner Familie schaden.

Er hat ihn so untere Druck gesetzt, er treibt meinen Bruder in den Wahnsinn. Die Gefängnisstrafe war über 20 Jahre. Er hat keinen andere Ausweg gesehen. Als der Betrug aufflog, dachten alle er hätte es getan und sich daraufhin umgebracht. Fall geschlossen.

Der Mann gegenüber nickte alle 2 Minuten, als würde er auch nur ansatzweise verstehen was (name) durchmachen musste.

»Was ist mit den ganzen Frauen? Warum mussten sie sterben?«

»Oh ich hatte nichts gegen sie. Sie waren nur Mittel zum Zweck. «

»Verstehe…Wie haben sie John dazu gebracht tatsächlich zu glauben, dass er hinter den Morden gesteckt hat? «

Ein Lächeln breitete sich auf (Name) Gesicht aus. »Ach das? Das war ganz einfach. Das erste Mal habe ich ihn zur Bar verfolgt und aus der Ferne einige Fotos gemach. Irgendwann war er so betrunken, dass er nicht bemerkt hat, dass ich mit ihm zusammen saß. Als es sich ergeben hat, habe ich Einfach ein paar Ko tropfen in sein Glas gegeben. Kurz bevor sie gewirkt haben habe ich ihn in mein Auto gebracht, er kam mit ohne irgendwelche Einwände. Danach habe ich mir irgendwen Opfer ausgesucht, John nachhause gefahren und in seine Wohnung zu kommen war ein Kinderspiel. Dort hab ich alles platziert, ein blutiges Hemd und so weiter. Dann habe ich nur noch den Morgen abgewartet.

 

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