Alexander PoulinWie eine Eiche im Wind / Die Abenteuer des Nero

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Nero konnte die Augen der Götter auf sich gerichtet spüren. Die beiden Rebellen hatten ihn umstellt. Rechts, Halvor mit seiner Axt und links der Mann mit der Armbrust, dessen Namen er nicht kannte. Nero hob seinen Stab und machte sich bereit. An beiden Enden seiner Waffe hatte er Leinenfetzen befestigt, abgeschnitten von den Mänteln und Hemden längst bezwungener Widersacher, die nun angriffslustig im Wind flatterten. Entscheid dich für einen und überlass den Rest den Göttern. Rechts anzugreifen würde bedeuten, sich den Bolzen des Armbrustschützen auszusetzen. Links, und er würde Halvor und dessen Axt den Rücken kehren. Er entschied sich für rechts.
Halvors Axt ging hoch, doch Neros Stab flog tief und schlug den Rebellen von seinen Füßen. Nero hörte das leise wrumm eines Bolzens, der mehrere Ellen an ihm vorbei im Stamm einer Tanne versank. Halvor begann sich aufzustützen und nach seiner Axt zu greifen. Der Rebell beugte sich nach vorne, Neros Stab schnellte nach oben und Halvors Kopf und Neros Stab wurden einen Wimpernschlag lang eins, bevor der Rebell zu Boden fiel und dort regungslos liegenblieb. Der Armbrustschütze drückte panisch seine Waffe gegen seinen Bauch, um besser die Kontrolle über das Spannen seiner Bogensehnen zu gewinnen. Doch drei Schritte und zwei Stabhiebe später sank auch dieser bewusstlos zu Boden.
Nero atmete durch. Die Luft war gewürzt mit dem süßlichen Geruch der Tannen und für einen kurzen Moment war der Wind im Gras das einzige, das sich zu bewegen schien.
Ich sollte sie fesseln, bevor sie wieder zu sich kommen. Nero lehnte die beiden Rebellen an den Baum mit dem Bolzen, der kurz zuvor noch sein Ziel verfehlt hatte. Er wickelte ein langes Seil mehrmals um Baum und Rebellen herum, bevor er es stramm zusammenzog und alle fest aneinanderband.
Nero steckte den Bolzen in seine Gürteltasche und nahm sich Halvors Axt, der jetzt wieder zu Bewusstsein kam. Als Halvor ihn mit seiner Axt erblickte schrie er mit großen Augen in den Wald hinein „Die Axt ist ECHT!!
Vielleicht habe ich ihn zu hart geschlagen. Nero konnte die Angst in Halvors Stimme spüren, aber er hatte Angst noch nie nachempfinden können. Vor was soll ich mich fürchten, wenn die Götter über mich wachen? Er fragte sich, wie es wohl sein würde, nicht in der Gunst der Götter zu stehen. Heute Nacht werde ich es wissen. Nero schwang sich auf sein Pferd. „Es wird nicht lange dauern, dann wird der Decurio euch mit seinen Männern hier abholen. Versucht, in der Zeit keine Bauern zu bestehlen.“

Die Abendsonne schien warm auf sein Gesicht, als Nero langsam in Richtung der Siedlung ritt. Ein Griff an seine Wandertasche vergewisserte ihn, dass das kleine Auge der Götter, das ihm der fremde Mann auf dem Marktplatz zugesteckt hatte, noch da war.
Nero erinnerte sich an das erste Mal, als er eines der Augen der Götter gesehen hatte. Damals war er noch ein kleiner Junge gewesen, keine Dekade alt. Das Auge hatte auf ihn zunächst wie ein riesiger, schwarzer Felsbrocken gewirkt, der in der Höhlung eines Baumes versteckt war. Doch dieser Felsbrocken hatte eine Linse an dem Ende, das aus dem Baum zu schauen schien. Als er damals den Baum hochkletterte und in die Linse sah, blickte er in eine unendliche, schwarze Tiefe.
Und während Nero tiefer und tiefer in das Schwarz starrte, erschien plötzlich ein kleiner, roter Stern – und starrte zurück.

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Er verließ diese Welt und seinen Sohn früher, als er es ursprünglich geplant hatte.
„Nero hat die Siedlung verlassen und ist auf dem Weg, die Rebellen im Schwarzen Wald zu fangen“, verkündete die Lautsprecherdurchsage. „Wir bitten alle Gastdarsteller, die Teil des Marktgeschehens für heute waren, durch das Haus des Decurios die Transitbereiche aufzusuchen und dort auf den Shuttleservice zu warten.“

Den größten Teil seines Lebens hatte er sich fremd in seiner Haut gefühlt – aber nicht heute, als Strick- und Garnverkäufer verkleidet und als Teil des Lebens seines Sohnes. Er wusste, dass sich sein Sohn eine Angewohnheit daraus gemacht hatte, Kleidungsfetzen oder Accessoires besiegter Gegner abzutrennen und an seinem Kampfstab zu befestigen. Alle anderen Gastdarsteller hatten sich darum bemüht, möglichst ausgefallene Waren zugeteilt zu bekommen, um so Neros Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er hingegen hatte sichergestellt, die scheinbar reizlosesten Waren verkaufen zu dürfen, die sein Sohn aber zum Verzieren seiner Waffe brauchte.
„Habt ihr auch etwas Garn für mich?“, fragte ihn der Mann, der dachte, dass sein Name Nero war. In seinem Blick lebten die Augen seiner Mutter und auf seinen Lippen formte sich das selbe Lächeln, das dem Garnverkäufer zuletzt vor einer Unendlichkeit ein zweijähriger Junge geschenkt hatte. Mit der linken Hand gab er seinem Sohn das Garn, während er ihm mit der rechten Hand das Handy zusteckte.
„Vertraue niemandem“ hörte er sich sagen. Kein ‚Es tut mir leid‘ oder auch kein ‚Sie haben dich mir weggenommen, aber heute werden sie dafür bezahlen.‘
Noch nicht einmal ‚Wenn du deine Hände beim Lachen über deine Brust kreuzt, das hast du von mir.‘
Es gab so vieles, das er seinem Sohn mit auf dem Weg geben wollte, aber für mehr als diese beiden Worte blieb ihm keine Zeit.

Der Transitbereich, in dem er nun wartete, war eine Art interne U-Bahn-Station der Produktionsfirma, die durch eine versteckte Tür in einem der Häuser der Siedlung zu erreichen war. Im fünfzehn Minuten Takt trafen die Transitbahnen in der unterirdischen Station ein, um die Gastdarsteller vom Gelände zu befördern. Die Station war hell beleuchtet, sie war sauber und ordentlich gehalten und er hasste jede Ecke an ihr. Aufgeregt telefonierten viele der Gastdarsteller mit ihren Liebsten, erzählten von ihren Erlebnissen in der Siedlung und diskutierten ob, oder ob nicht, sie sich vorstellen könnten, selbst in der römischen Antike zu leben. Grell leuchtende Infoscreens luden alle und jeden ein, für monatlich 19,99 EUR Die Abenteuer des Nero zu streamen und Teil der Nero-Familie zu werden.
Die Finger des Mannes, der eben noch ein Garnverkäufer war, zogen sich wütend zu einer Faust zusammen.

Wenn er daran dachte, was ihm heute gelungen war und wenn er an die Menschen dachte, die ihm vor über 20 Jahren seinen Sohn stahlen, dann fühlte er sich beinahe wie Nero selbst in einem seiner Abenteuer. Und wenn seine Gedanken um seinen Sohn und dessen baldige Freiheit kreisten, dann fühlte er sich fast schon wieder wie ein Vater.

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Nero konnte die Siedlung von seinem Hof aus sehen, wie sie mehrere Kilometer entfernt im dunklen Rot der Abendsonne badete. Der Schatten der Eiche, unter der er saß, wurde mit dem Untergehen der Sonne immer länger. Er schien sich von der Siedlung zu entfernen und in Richtung des Gebirges am anderen Ende des Horizonts fliehen zu wollen. Ein Gedanke, der Nero nicht fremd war.

Nicht selten hatte er davon geträumt, zu erkunden was ihn am anderen Ende der Berge erwartete. Und was wird dann aus der Siedlung? Die Bewohner, die so oft von Banditen und Germanen geplagt wurden, würde er ohne ihren Beschützer zurücklassen.
Beschützer der Schwachen und Spielball der Götter. Sein Blick wanderte auf den Bolzen, der ihm im Schwarzen Wald noch feindlich gesinnt war, aber nun so friedlich in seiner Hand ruhte. Er riss eine der Federn des Bolzens ab und befestigte sie an einem Ende seiner Waffe. Es war sein Tribut an die Götter, die ihn auch heute wieder geführt hatten.

Der Gedanke an das kleine Auge der Götter, das in seiner Wandertasche zu schlafen schien, ließ sein Herz schneller schlagen. Ein kleiner Stein mit einer Linse ließ ihn unruhiger werden, als es je ein Gegner mit Schwert, Lanze oder Armbrust vermochte. Vertraue niemandem. Nero überlegte, ob dieses Misstrauen auch auf die Götter auszuweiten sei.

Die Sonne verschwand hinter der Siedlung und Neros Welt wurde in dunkle Schatten getaucht. Erst als alles um ihn herum im Schwarz der Nacht verschwand, legte Nero seinen Stab neben sich ins Gras und steckte eine Öllampe an, die ihm ihr warmes Licht spendete. Sein Herz schlug im Rhythmus der flackernden Flamme, als er das kleine Auge der Götter in seine Hände nahm, um es genauer zu betrachten.

Nero hatte bereits einige wenige Augen der Götter in seinem Leben erhaschen können, aber er konnte noch nie eines in seinen Besitz bringen. Auch wenn die Augen im Laufe der Jahre kleiner zu werden schienen, hatte er noch nie ein derart winziges von ihnen gesehen. Es ähnelte einem etwa handgroßen, weich geschliffenen, schmalen Stein und die Linse war flacher als jede andere Linse, die Nero zuvor gesehen hatte.
Ein Schrecken durchfuhr ihn. Als er mit seiner Hand die Linse berührte, warf er das Auge zu Boden und sprang auf. Das kleine Auge der Götter lag leuchtend im Gras. Ein lebloses Strahlen ging von ihm aus, heller und kälter als jedes Feuer. Neros Herz raste. Die Ungewissheit, was als nächstes passieren würde, ließ ihn so lebendig werden wie noch nie.
Doch das nächste was passierte war, dass das Auge aufhörte zu leuchten. Das unbeirrte Zirpen der Grillen wurde durch das entfernte Knattern und Keckern einer Kröte untermalt, aber das Auge blieb still. Nero näherte sich ihm und drückte vorsichtig seinen Fuß gegen die Linse, bis es wieder zu leuchten begann.

Es war, als hätte sich ein Fenster zu einer anderen Welt geöffnet. Aus dem Auge heraus, starrte ihn eine Vision an, die aussah wie Nero selbst, klarer und stiller als jede Reflektion, die er bisher von sich gesehen hatte. Das kalte Licht des kleinen Auges zog ihn in seinen Bann. Er presste seine Finger gegen die kalte Linse des lebendig gewordenen Steins und eine neue Vision öffnete sich. Dieses Mal zeigte ihm das Auge ein Dekret, ein Stück Papier mit dem Stempel der Götter. Nero hatte jedoch nie gelernt zu lesen und was auf dem Dekret geschrieben stand, blieb ihm verborgen. Wenn es sich um eine Warnung handelt, ist sie an weisere Männer als mich gerichtet. Nero presste seine Finger noch einmal gegen die Linse, aber nichts passierte. Er drückte wieder und wieder und immer heftiger und wilder auf das Auge ein, bis es endlich nachgab und ihm eine weitere Vision offenbarte. Dieses Mal war die Vision ein Bildnis eines kleinen Jungen, den er nicht kannte und einem Mann, der ihm fremd war. Der Mann trug eine Tracht, die weder römisch noch germanisch aussah und der kleine Junge, der lächelnd auf dem Schoß des Mannes saß, schien nicht älter als zwei Jahre zu sein. So jung wie ich, als meine Eltern starben und ich in die Siedlung gebracht wurde. Nero zog seine Finger über die Linse und das Auge sprach ihm eine weitere Vision aus. Dieses Mal erkannte Nero, was er sah. Das Auge zeigte ihm das Quartier des Decurios, doch an der Stelle, an der sonst immer ein massiver, hölzerner Schrank stand, ragte ein graues Tor mit dunkelgrüner Inschrift aus der Wand.
Ganz gleich, was Nero noch machte, das Auge zeigte ihm von nun an stets die selben vier Visionen. Das Tor, den Jungen und den Mann, das Dekret und Nero selbst. Dennoch klebten seine Finger und sein Blick an dem Auge und an dem, was ihm wieder und wieder und wieder gezeigt wurde. So schnell das Auge Nero jedoch in den Bann seiner Visionen gezogen hatte, so plötzlich schloss es ihn aus diesen wieder aus. Schwarz und starr, lag ein kleiner toter Stein in Neros Hand.

Genug gesehen. Nero stand auf, sein Blick auf seinen Stab und Halvors Axt gerichtet. Beide Waffen lagen grau und friedlich nebeneinander im blauen Gras. Er entschied sich für eine und überließ die andere den Göttern.
Die Zügel seines Pferdes flogen frei im Wind und die Axt des Rebellen schimmerte silbern im Mondlicht, als Nero in Richtung der Siedlung galoppierte.

Die Sonne war noch nicht aufgegangen, aber die Siedlung hätte bereits voller Leben sein sollen. Kein Bäcker feuerte seinen Ofen an und auch kein Bauer befand sich auf dem Weg zu seinen Feldern. Stattdessen hallten die Hufen seines Pferdes durch verlassene Straßen. An seinem Ziel angekommen, stellte er sein Pferd ab und betrat das Haus des Decurios, der dort auf ihn zu warten schien.
„Nero! Wir haben beunruhigende Berichte über eine Hexe erhalten, die östlich der Siedlung einige Bauern verwunschen zu haben- “, sein Blick traf Neros Axt. „Wo ist dein Stab?“
„Gib den Jungen frei und du kannst ihn haben.“
„Welchen Jungen?!“
Nero machte einen Schritt in Richtung des Schranks. Dem Decurio wurde sichtlich unwohl dabei, aber er stellte sich ihm nicht in den Weg. Dafür war Nero dankbar. Er nahm den Schrank mit all seiner Kraft und brachte diesen zu Fall. Gläser, Vasen und Teller zerschellten auf dem Boden, doch der Decurio hatte nur Augen für das, was sich hinter Nero nun an der Wand offenbarte.
Das Tor aus der Vision. Statt der dunkelgrünen Inschrift verzierte es jedoch ein leuchtend roter Schriftzug.
Das Tor bestand aus zwei grauen Flügeln und ein kleiner Spalt tat sich an der Stelle auf, an der sich beide Flügel in der Mitte trafen. Funken sprühten, als Nero mit seiner  Axt auf das graue Tor einschlug. Wie in weiter Ferne konnte Nero die Stimme des Decurios hören, der seinen Namen rief. Mit jedem Schlag Neros wurde der Spalt in der Mitte des Tores ein kleines Stück größer, die Flügel des Tores ein kleines bisschen gebeulter, aber Nero kam dem, was hinter dem Tor verborgen lag keinen Zentimeter näher. „MACHT DOCH ETWAS!!“ schrie der Decurio, an alles und niemanden gerichtet, während sich Nero mit seinem gesamten Gewicht gegen das Tor warf. Doch noch bevor Neros Schultern die Flügel berührten, fielen diese wie von selbst in die Mauern der Wand zurück und Nero flog kopfüber in das, was ihm am anderen Ende des Tors erwartete.

Die Halle, in der er nun lag war kalt und glatt und grell. An den Wänden leuchteten Visionen von Nero selbst und lachten ihn an. Erst als sich Nero aufrichtete, bemerkte er die schwarz gekleideten Männer, die ihn umkreisten. In ihren Händen hielten sie kleine schwarze Kästen, die mit ihren giftgelben Enden auf Nero zeigten. Ihre Kleidung ähnelte der Tracht des Mannes aus der Vision des kleinen Auges. Ihre Hemden lagen an ihnen eng wie eine zweite Haut, aber sie waren dünn und boten den Männern keinen Schutz vor seiner Axt.
„Nero, leg die Waffe weg!“, donnerte es aus dem mutigsten von ihnen heraus. Er war es, den Nero als erstes angreifen müsste. Seine Axt ging hoch, doch das giftig gelbe Ende eines der kleinen Kästen flog bissig auf Nero zu.
Ein heißer Schmerz durchzog all seine Muskeln. Der Kasten knatterte im Takt der Schläge, die aus Geisterhand auf alle Gliedmaßen Neros einzuhämmern schienen. Seine Beine wollten den Schlägen nachgeben, doch sein Körper verkrampfte sich zu einer Säule aus Stein.
Erst als der Mann seinen Finger von dem Kasten nahm, sackte Nero erschöpft zu Boden. In der Ferne schoss eine hausgroße, eiserne Schlange aus ihrer Höhle. Ihr lautes Zischen erfüllte die Halle, während die Männer sich Nero näherten und alles um ihn herum in einem tiefen Schwarz versank.

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Aus seiner Zwei-Zimmer-Wohnung im siebten Stock betrachtete er den magischsten Sonnenaufgang, den er je gesehen hatte.

Zu Beginn lief alles nach Plan. Die Abenteuer des Nero wurden zum ersten Mal seit dem Start der Serienaufzeichnung unterbrochen. Die ganze Welt verfolgte gebannt das Standbild, das technische Probleme bei der Übertragung verkündete. Aber der Schaden war bereits entstanden.
Screenshots der Bilder, die Nero unter der Eiche mit dem Handy zeigten, verbreiteten sich wie ein Lauffeuer. Eines der Bilder zeigte die rechtswidrigen Adoptionspapiere seines Sohnes. Noch nie konnte eine juristische Person ein Kind adoptieren und das auch noch ohne die Einstimmung des leiblichen Vaters! Demselben Vater, der ein Bild später mit seinem Sohn zusammen zu sehen war. Es war der letzte Nagel im Sarg der Produktionsfirma. Das fehlende Puzzlestück, das die Aktivistengruppen brauchten, die schon seit Jahren gegen die unrechtmäßige Freiheitsberaubung seines Sohnes vorzugehen versuchten. Es war das Ende der Produktionsfirma.

Doch dann brach die PR-Maschinerie der Produktionsfirma mit einer riesigen Welle an Lügen und Halbwahrheiten über ihn und seinen Plan herein.
Es stimme, dass Nero zu dem Zeitpunkt der Adoption zwar noch einen leiblichen Vater gehabt habe, dieser hatte aber seit dem Tod der Mutter ein schwerwiegendes Alkoholproblem entwickelt.
Der Sonnenaufgang lässt die Hochhäuser so aussehen, als hätte sie jemand mit einem purpurnen Rot angestrichen. Mit der Adoption habe man das Kind aus prekären Lebensverhältnissen geholt und ihm ein wohlbehütetes Umfeld bieten können.
Besonders jetzt habe das Wohlergehen und die mentale Gesundheit Neros oberste Priorität. Dieser befinde sich noch in einem Schockzustand, nachdem er gänzlich unvorbereitet moderner Technologie ausgesetzt wurde und damit zu kämpfen habe, diese Erfahrung zu verarbeiten.
Kneift man die Augen zu, könnte man auch meinen, die Häuser würden brennen.
Man gehe davon aus, dass das Handy von einem der Gastdarsteller auf das Gelände geschmuggelt worden sei, könne aber zum gegebenen Zeitpunkt nicht mehr sagen, da es sich um eine laufende Ermittlung handle.

„Wir fragen uns jetzt natürlich alle, ob dieses soziale Experiment in seiner gewohnten Form weitergeführt werden kann. Genau das beraten wir in engster Zusammenarbeit mit den Therapeuten und Spezialisten, die sich um Nero in dieser für ihn so schweren und verwirrenden Zeit kümmern.“

Er schaute den Menschen auf der Straße von seiner Wohnung aus zu, wie sie goldüberbacken in der Morgensonne ihrem Treiben nachgingen.

„Aber auch diese Krise bietet uns neue Forschungsmöglichkeiten, -“

Er schaltete den Livestream ab. Die Sonne war nun vollends aufgegangen und es gab keinen Grund mehr für ihn zu warten.
Der Mann, der sich für einen kurzen Moment wieder für einen Vater gehalten hatte, stieg auf den Stuhl und legte seinen Kopf in die Schlaufe.
Er trat den Stuhl um, mit seinen Gedanken ganz bei den Augen seiner Frau. Doch bereits als der Stuhl auf dem Boden aufschlug bestand seine gesamte Welt nur noch aus dem Wunsch nach Luft und dem Drang zu atmen.

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Nero hatte schnell herausgefunden, was der Mann mit dem krausen Haar von ihm hören wollte. Es existieren keine Götter, zumindest nicht die, die Nero kannte und auch wenn er selbst niemanden aus der modernen Welt kenne, würde er sich wünschen, zunächst in die Obhut wohlgesinnter Leute zu kommen, die ihn kannten. Vertraue niemandem.
„Ich glaube, du bist bereit.“, antwortete der Mann mit dem krausen Haar. Er klappte das Buch, in das er andauernd schrieb, zusammen. „Sie können ihn mitnehmen.“, wies er die beiden Männer an, die ihn zu jedem seiner Treffen mit dem Mann und dessen krausen Haar begleiteten.
Der Korridor, den die drei nun schweigend entlangwanderten, war schmal und fensterlos. Ein kaltes Licht durchflutete den gesamten Palast, in dem er nun schon seit einigen Wochen untergebracht war. Nero erinnerte sich an das letzte Mal, als er die Sonne gesehen hatte. Auf dem kleinen Hügel unter der alten Eiche. Die Eiche hatte schon viel Zeit auf dieser Erde verbracht, lange bevor Nero seinen Zaun um sie herumzog und sie zu einem Teil seines Hofes machte. Sie hatte die Germanen kommen und gehen sehen und sie erlebte, wie die Römer an ihr vorbei Straßen bauten, um ihre Siedlungen durch Handel zu verbinden. Ihm gefiel der Gedanke, dass der Baum auch eines Tages das Ende des Römischen Imperiums bezeugen würde und den Anfang einer neuen Zeit.
Am Ende des Korridors angekommen, betraten die drei einen Saal, der eine ganze Siedlung zu fassen vermocht hätte. Eine bedachtsame Stille lag in der Luft, als er von seinen beiden Weggefährten an den Platz gebracht wurde, der für ihn bestimmt war. Vor ihm war ein Glas Wasser, ein schwarzer dünner Ast, in den er angewiesen wurde zu sprechen, wenn er wolle und ein Saal gefüllt mit mehr Menschen als er je in seinem Leben an einem Ort gesehen hatte und ebenso vielen Augen der Götter.
Eine Frau in der Tracht der Moderne und einem eigenen Ast, in den sie sprechen wollte, fragte ihn, ob er denn gespannt sei auf die Abenteuer des Nero in der realen Welt und was er als nächstes vorhabe.

Nero konnte die Augen der Götter und der Menschen auf sich gerichtet spüren. Standhaft blickte er zurück, aber zum ersten Mal in seinem Leben, verspürte er Angst.

38 thoughts on “Wie eine Eiche im Wind / Die Abenteuer des Nero

  1. Hi, ich gebe mal mein Feedback zur Geschichte ab.
    Vorweg : Ich habe sie geradezu verschlungen, auch wenn sie eigentlich nicht so richtig in dieses Korsett einer Kurzgeschichte zu passen scheint.
    !!! Achtung, Spoileralarm!!! – bitte erst weiterlesen, wenn die Geschichte gelesen wurde !
    Toll fand ich, quasi die Idee aus der “Truman Show” zu adaptieren. Großartig auch, dass in der ganzen Handlung immer wieder Spielraum für die eigene Fantasie gelassen wurde.
    Der Wechsel aus dem “Rollenspiel” und der realen, modernen Welt ist auch sehr gut gelungen.

    Mein einziger Kritikpunkt : Das Themenkorsett dieses Projektes schien mir ein wenig in die Geschichte reingequetscht worden zu sein. Ich denke, aus der Geschichte kann und sollte ein Roman werden, der Nero noch ein Stück weiter begleitet, die Aktivistengruppen näher betrachtet und auch das Motiv des Vaters und dessen Figur weiter entwickelt.

  2. Deine Geschichte war bisher die mit Abstand beste Geschichte, die ich hier gelesen haben. Ich möchte gerne einen Roman mit dieser Idee haben! :-).
    Was mir besonders gut gefällt ist, das Du nicht bei den “typischen” Paarbeziehungsmotiven geblieben bist, die sich in vielen Instagram Kommentaren angedeutet haben. Der Vater / Sohn Konflikt gefällt mir sehr gut und ich wünsche mir wirklich ein Happy End für die beiden.
    Dein Setting ist unglaublich spannend und bietet sehr viel Spielraum und erinnert mich an eine Mischung aus “Maze Runner” und “Matrix”.

    Falls Du mehr aus der Idee machen möchtest sind vielleicht folgende Fragen ganz spannend: Gibt es Leute, die freiwillig in die Welt kommen, oder werden alle zwangsläufig dorthin “entführt”? Warum hat man sich für Nero als Protagonisten entschieden? Fragen sich die “festen” Bewohner*innen icht manchmal, warum es Leute gibt, die “aus der Welt gerufen” werden? Welche Regeln gibt es für die festen Bewohner*innen und die Gäste?

    Ich drücke Dir die Daumen und hoffe sehr, dass Du es in die Anthologie schaffst!

  3. Eine tolle Idee. Vor allem war ich nach den ersten Sätzen neugierig, wie Du ein Smartphone in die Antike portieren willst, aber das hast Du ja perfekt verknüpft. Die Assoziation mit der Truman Show hatte ich auch recht schnell. Dein Schreibstil gefällt mir, er ist dicht und flüssig, dabei auch bildhaft und abwechslungsreich. Nur bei den Wechseln musste ich manches doppelt lesen – gerade weil es dem Medium geschuldet, recht verdichtet ist.
    Die Story hat auf jeden Fall genug Potential, auch ein Buch zu füllen. Ich hätte mir gewünscht, dass der Vater gerade jetzt die Hoffnung nicht aufgibt und weitermacht, denn so nah war er seinem Ziel noch nie. Trotz PR-Maschinerie & Co. In einem längeren Format wäre für diese Entwicklung mehr Raum.
    Nichtsdestotrotz ist das die originellste Idee, die mir in diesem Rahmen bisher untergekommen ist und toll geschrieben obendrein – mach weiter 😃👍

    1. Danke monaline für dein Feedback! Was den Vater betrifft, hätte ich mir auch gewünscht, dass er die Hoffnung nicht aufgibt^^
      Als ich das Outline für die Geschichte angefangen habe, wusste ich noch nicht, ob der Vater am Ende der Geschichte entweder sehr glücklich oder sehr traurig sein wird. Dann ist mir aber der erste Satz für die Perspektive des Vaters eingefallen: “Er verließ diese Welt und seinen Sohn früher, als er es ursprünglich geplant hatte.”
      Quasi als Kurzzusammenfassung der Geschichte des Vaters, ohne dass es einem beim ersten Mal lesen auffallen soll. Deshalb hatte ich mich dann für diesen Weg entschieden.

  4. WOW! Ich finde deine Geschichte unglaublich gut. Ich habe eher an “West World” gedacht wegen der Idee.
    Aber ich habe keine Kritik. Klar kann man hier und da den Plot ausbauen oder Dinge verändern. Ich finde deine Kurzgeschichte faszinierend, wie sie ist. Wie du die Parameter in so eine originelle Geschichte gepackt hast, war schon irgendwie Meisterklasse. Würde mich sehr wundern, wenn du nicht unter den besten 32 bist.
    Mach unbedingt weiter, schreib Romane und lass uns teilhaben an deinem tollen Schreibstil und den kreativen Ideen.

  5. Hallo Alexander!

    Im Prinzip haben meine Vorschreiber das schon erwähnt, was ich auch schreiben wollte. Mir hat deine Geschichte richtig gut gefallen, dir ist wirklich eine tolle Umsetzung der Parameter gelungen!! Daumen hoch! Mein Like hast du!

    LG, Florian

    PS. Würde mich auch sehr freuen, du du meine Geschichte lesen und mir vlt auch ein kurzes Feedback und sogar ein Like hinterlassen würdest – aber wirklich nur für den Fall, dass sie dir auch gefallen hat!

    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/schach-matt

  6. Lieber Alexander, für mich ist es tatsächlich schwer diese Geschichte fair zu beurteilen. Die Truman Show mag ich als Film zwar echt gerne und du hast es tatsächlich geschafft deine eigene Geschichte daraus zu machen, aber diese Welt in der Nero aufwachsen muss, ist einfach nichts für mich. Ich lese so etwas normalerweise überhaupt nicht. Daher sei nicht enttäuscht, wenn die Begeisterungsstürme von meiner Seite etwas verhalten sind. Es hat wirklich rein gar nichts mit der Qualität der Geschichte zu tun! Was ich dir aber auf jeden Fall positives sagen kann: Du hast es, trotz meinem Desinteresse an dem Setting, geschafft, dass ich die Geschichte bis zum Ende gelesen habe. Dein toller Schreibstil hat mich durch die Geschichte getragen. Was ich auch super finde ist, dass du etwas völlig anderes geschrieben hast, als man bei diesem Contest erwartet. Es wird sicherlich viele Leser hier geben, die total auf die Geschichte abfahren. Es ist ja nicht dein Fehler, das ich mit der Welt der Götter nichts anfangen kann 😉 Für deinen Mut hier etwas völlig anderes einzureichen und weil ich überzeugt bin, dass die Geschichte an sich, unabhängig vom Setting, wirklich gut geschrieben ist, gibt es von mir natürlich trotzdem ein Herz.

    1. Hey Andrea, vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Das ist meine erste Geschichte, die ich veröffentlicht habe und ich habe mich vorher natürlich gefragt, wie mein Schreibstil überhaupt ankommt. Gerade dass du trotz des Settings wegen des Schreibstils durchgelesen hast, freut mich wirklich sehr 🙂

      1. Ach, ich bin wirklich erleichtert, dass du meinen Kommentar richtig verstanden hast. Letztendlich ist es ja eigentlich das größte Kompliment, was man überhaupt bekommen kann. 😉

  7. Hi, nach deiner Geschichte muss ich mich erst mal sammeln.
    Zu Beginn habe ich ehrlich gesagt, nicht so viel verstanden aber die Art, wie du schreibst, lies mich gespannt weiterlesen. Deine Umschreibung verschiedener Situationen oder Personen ist wirklich mitreißend und macht es einfach, sich alles vorzustellen.
    Cool, wie du das Thema mal etwas anders umgesetzt hast! 🙂
    Falls du auch Lust hast, dir meine Geschichte durchzulesen und zu bewerten, findest du sie hier: https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/kontrolle

  8. Lieber Alexander, ich habe noch nicht alle Kommentare gelesen, daher kann es sein, dass einiges doppelt erwähnt wird. Aber ich möchte nichts vergessen, daher gebe ich jetzt schon mal meinen Senf dazu 🙂

    Zu Beginn der Geschichte war mir das Setting nicht ganz klar – das ist sicherlich absichtlich so gewesen. Genau wie man bei der Truman-Show anfangs überhaupt nicht durchblickt, was überhaupt gerade passiert, aber wenn man sie das zweite Mal schaut, fragt man sich, was genau man beim ersten Mal eigentlich nicht verstehen konnte 😀 Der Ansatz ist wirklich kreativ und gefällt mir gut. Die Idee, das ganze in eine antike Welt zu verfrachten und jemanden, der noch nie etwas mit einem Handy zu tun hatte, mit genau demselbigen zu konfrontieren, fand ich sehr interessant. Auch dass der Protagonist denkt, es sei ein “lebendiger Stein” und dass er “Visionen” auf dem Handy sieht, finde ich eine sehr gute Darstellung. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein wahrer Römer das nicht anders interpretiert hätte.

    Was mir nicht ganz klar ist, ist, warum diejenigen, die ihn “befreien” wollen, dies mit einem Handy versuchen – ihnen sollte ja bewusst sein, dass jemand, der noch mit keinerlei Technik in Verbindung gebracht wurde, evtl auch einen feindlichen Angriff wittert und versucht, das “Hexenwerk” zu zerstören.

    Hast du den Namen Nero absichtlich mit einem Hintergedanken gewählt?

    Ein kleiner Kritikpunkt, den du sicherlich verschmerzen kannst, ist, dass deine Geschichte und Idee durch die Vorgabe “Kurzgeschichte” sehr eingeengt wird. Als Fan von historischen Romanen hätte ich mir zu Beginn mehr Erzählung aus dem Leben Neros gewünscht. Dann hättest du auch die Blenden in die wahre Realität ein bisschen mehr verteilen können, sodass es einen ein wenig besser auf die richtige Fährte bringt. Ich weiß nicht, ob ich die Zusammenhänge wirklich verstanden hätte, wenn ich die Truman Show nicht gesehen hätte. Auch den Übergang von “falscher” in “wahre” Realität hättest du so noch ein wenig spannender gestalten können. Das sind die Szenen, die mir an der Truman Show am meisten gefallen haben – seine Reaktion auf die wahre Welt. Gerade bei jemandem, der sein Leben lang glaubte, in der Antike zu leben, würde mich diese Reaktion auf eine gänzlich neue Welt brennend interessieren. Wie auch schon andere erwähnt haben – vielleicht machst du ja mal etwas Längeres daraus 🙂

    Dein Stil gefällt mir sehr gut. In deiner Profilbeschreibung steht, dass es das erste Mal ist, dass du richtig schreibst. Das kann ich mir gar nicht so wirklich vorstellen. Oder du hast einfach eine Menge Talent 🙂
    Einen Tipp hätte ich in diese Richtung allerdings noch: Du beginnst sehr viele Sätze mit “Nero”. Zum Ende hin wird das zwar besser, aber jedes Mal, wenn ich dann seinen Namen gelesen habe, hing es mir ein bisschen mehr zum Hals heraus. Ein Wechsel aus kurzen und langen Sätzen sowie aus verschiedenen Konnektoren macht deinen Schreibstil noch ein bisschen flüssiger. Was du auch am Ende sehr gut machst, ist, deine Sätze nicht immer mit dem Hauptsatz, sondern auch mal mit einem Nebensatz zu beginnen.

    Nochmal ein großes Lob an der Stelle und viel Erfolg für die Abstimmung! 🙂

    Beste Grüße,
    Leandra (Versteckspiel)

  9. Hallo Alexander,

    das Wichtigste am Anfang: Deine Idee, Deine Geschichte in die Antike zu verlagern finde ich mega!!! Etwas crazy zwar, aber megagut :)! Ich dachte zuerst daran, dass wir uns in der Fantasiewelt eines zu sehr in sein Spiel abgedrifteten Online-Gamers a la World of Warcraft befinden.
    Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie Du das Handy in Deinen Plot einbaust und musste über Deine Lösung mit dem Visionen zeigenden, lebendigen Stein sehr schmunzeln.

    Ich habe mich auf jeden Fall sehr gut unterhalten gefühlt!

    Liebe Grüße
    Anita (“Räubertochter”)

  10. Hallo,
    ich fand deine Geschichte einfach richtig cool. Hat mich sehr an Fitzek Romane erinnert, zumindest die art von Twist die diese Geschichte hat und ja wie auch schon erwähnt natürlich an die Truman show! Ich mochte das ganze “Fantasy” setting besonders gern um ehrlich zu sein, sowas habe ich hier noch nicht viel gelesen und ich fine du hast es wunderbar umgesetzt, ich würde mehr in die Richtung von dir lesen denke ich! 🙂
    LG
    Jana 🙂

  11. Hallo Jana, vielen Dank für deinen Kommentar! Es freut mich total, dass meine Geschichte dir gefallen hat und es bedeutet mir echt viel, dass du sie überhaupt gelesen hast 😛

    Tut mir leid, dass meine Antwort erst so spät kommt. Ich werde demnächst mir auch mal deine Geschichte durchlesen 🙂

  12. Lieber Alexander!
    Was für eine tolle Idee! Ich habe jetzt schon viele Geschichten gelesen, aber keine hatte so eine originelle Idee als Grundlage. Ein wenig TrumanShow, aber doch anders. Es ist leider ein wenig kurz, vermutlich wäre das massig Potential für einen Roman zumindest für eine Novelle vorhanden. Das Setting am Anfang erinnert an einen historischen Roman, da war ich gespannt, wie du die Kurve zum Handy spannen wirst. Doch du hast es gut hingekriegt.
    Es war richtig spannend zu lesen. Hut ab für diese außergewöhnliche Story. Mein Like hast du.
    Liebe Grüße
    Lotte
    PS: Vielleicht hast du Lust und Zeit mir Feedback zu geben: Der alte Mann und die Pflegerin.

  13. Lieber Alex

    Deine Geschichte hat mich komplett umgehauen.
    Als Fan von Outlander, Westworld, Highlander, GOT und natürlich der Truman Show hast du mich komplett gepackt.

    Das hier ist deine erste Kurzgeschichten?

    Verdammt, verdammt, verdammt !!!

    Dagegen lesen sich meine ersten Geschichten wie Schulaufsätze eines 11-Jährigen.

    Respekt !!!

    Dein Schreibstil ist genial und wirkt auf mich gereift und sicher. Und absolut genial und professionell.

    Dazu kommt die nahezu perfekte Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik.
    Findet man in dieser Konzentriertheit und Dichte auf wirschreibenzuhause eher selten.

    Also, entweder bist du ein Alleskönner oder du hattest einen perfekten Lektor.

    Ich hatte während der gesamten Geschichte permanent die tollsten Bilder vor Augen.
    Deine Geschichte war für mich wie ein Film.

    Unglaublich toll.

    In dieser Story, in deiner Person, steckt ein riesiges Potenzial.
    Ich könnte mir diese Geschichte als Mehrteiler vorstellen.

    Sowohl als eine TV Serie als auch als Buchreihe.

    Da steckt sooo viel drin.

    Und dein äußerst talentierter und unterhaltsamer Schreibstil würde das Werk locker tragen.

    In deiner Geschichte steckt definitiv das Zeug zu einem internationalen Bestseller.

    Ich finde, du hast die Parameter unglaublich kreativ und künstlerisch arrangiert und umgesetzt.
    Der Hauptprotagonist beinhaltet Tiefen und Dimensionen, die noch nicht einmal zu einem Prozent angedeutet wurden.

    Ich sehe diese Geschichte also nicht als etwas Abgeschlossenes, sondern als den Prolog für etwas viel, viel Größeres.

    Nimm dir ein Jahr Zeit und schreibe, schreibe, schreibe.
    Setz dich hin und konzipiere ein Werk, dass sowohl Neros Vergangenheit, seine Gegenwart und seine Zukunft beinhaltet.

    Benutze große Tapetenbahnen, such dir eine freie Wand in deiner Wohnung, fange ganz links mit der Vergangenheit an und wandere zeitstrahlmäßig immer weiter nach rechts. Gehe vor dieser Nero-Wand auf und ab, lass deinen Geist, deine Kreativität leben, wandern, und schreibe brainstormmäßig alles mit einem schwarzen Edding auf, was du fühlst.
    Ich schwöre dir, nach einem Monat ist die Wand voll. Dann greifst du zu einem roten Edding und umkreist, unterstreichst die Dinge, die zusammengefügt einen, deinen Sinn, deine, Neros Geschichte ergeben.
    Und zwar inclusive Parallelhandlungen und ausbaufähiger Nebenpersonen ( sowohl im als auch außerhalb des Film-Sets).

    Lieber Alexander

    Sorry, dass ich dich volllaber, aber irgendwie bin ich gerade komplett begeistert.
    Ich weiß, dass in dir ein genialer Autor und Geschichtenerzähler steckt.
    Sollte es mit dem EBook nicht klappen, gräm dich nicht.

    Nimm alles mit, was du aus diesem Projekt ziehen kannst und halte dich an Udo Lindenberg: MACH DEIN DING.

    Du kannst sehr stolz auf dich sein.
    Ich bin dankbar, deine Geschichte heute entdeckt zu haben.

    Natürlich lasse ich dir ein Like zurück.

    Ich wünsche dir und deiner Geschichte alles Gute und viel Erfolg.
    Und ich hoffe, irgendwann ein komplettes Nero-Buch in meinen Händen zu halten.

    Ich würde es dir gönnen.

    Dein Buch existiert bereits tief in dir.
    Du musst es jetzt nur herauslassen.

    Das Potenzial dazu hast du definitiv.

    Ich wünsche dir und deinen Lieben das Beste der Welt. Lebe deinen Traum, und du wirst unendlich viele Menschen mit deinen Büchern und Geschichten begeistern.

    Ich sende dir herzliche und kollegiale Grüße.
    Swen Artmann ( Artsneurosia)

    Ich würde mich sehr freuen, wenn du dir vielleicht auch einmal Zeit für meine Geschichte nehmen würdest.
    Vor allem über einen Kommentar von dir würde ich mich sehr freuen.

    Meine Geschichte heißt:

    “Die silberne Katze”

    Ich danke dir für deine Geschichte und das damit verbundene Lesevergnügen.
    Swen

  14. Lieber Alex,

    Wow, gut dass ich deine Geschichte bei Instagram entdeckt habe! Die ist der Hammer, ich kann mich Swen nur anschließen. Auch wenn ich gerne schreibe fällt es mir schwer so schöne Kommentare abzugeben, wie Seen es hier immer wieder tut.

    Auch ich habe natürlich sofort an die Truman Show gedacht und liebe diese Idee. Obwohl ich ganz am Anfang noch gerätselt habe, spielt es doch in der Antike oder ist es evtl. ein Cosplay-Set.
    Wie die Vorredner habe ich mich gefragt wie das Handy ins Spiel kommt, das ist klasse umgesetzt.

    Zwar habe ich mir verschiedene Fragen gestellt, z. B. zum Vater, ist er Statist und warum nimmt er sich das Leben, wo doch alles gut werden kann. Aber das hast du ja toll erklärt. Der Satz, dass er den Sohn und die Welt früher verlassen wird als gedacht (kein Zitat, ich hoffe es richtig zu erinnern). War genial und ließ es schon vermuten.

    Auf jeden Fall möchte auch ich mehr davon lesen, denn ich bin auch ein Fan von Fantasy Serien und der Truman Show. Neben Thrillern sind historische Roman meine Lieblingsromane.
    Auf jeden Fall muss ich mir deinen Namen merken und werde Ausschau halten.

    Vielen Dank für diese außergewöhnliche Geschichte, ich habe zwar leider erst 45 gelesen, aber deine ist eine der Besten!, auf jeden Fall das ungewöhnlichste Setting.

    Liebe Grüße
    Moni

    Es würde mich freuen, wenn du meine bescheidene Geschichte „Ende Gut?“ auch lesen könntest und ein Feedback geben würdest.

    1. Lieber Alex,

      wow, was für ein cooles Setting! Anfangs dachte ich noch, wie will er denn das Handy und die Fotos einbringen? Zwischendurch war ich etwas verwirrt und mittlerweile bin ich echt begeistert von deiner Umsetzung der Kurzgeschichte. Mich hat es auch an Westworld erinnert, was ich super finde. Dein Schreibstil ist wirklich klasse und ich würde gerne wissen, wie Nero sich in der “modernen Welt” zurechtfinden und ob er auf seinen Vater treffen würde.
      Von mir bekommst du ein dickes Like, zum Glück hab ich durch Instagram deine Geschichte noch entdeckt.
      Ich wünsche dir noch viel Erfolg, wenn du Lust hast, kannst du gerne mal bei mir vorbei schauen.

      Liebe Grüße, Annika (Null Negativ)

  15. Lieber Alex,

    ich liebe historische Romane, doch ich konnte mit der Antike und der Götterverehrung nie etwas anfangen. Es ist und bleibt einfach nicht meins 🤷🏼‍♀️

    Als ich begonnen habe, deine Geschichte zu lesen, dachte ich zuerst an ein PC-Spiel und an eine Story á la Erebos. Als du den Felsbrocken mit der Linse beschrieben hast, die plötzlich zurückstarrt, fühlte ich mich an einen Palantír aus dem Herrn der Ringe erinnert. Und dann habe ich die Ähnlichkeit zur Truman Show erkannt 😊

    Ich muss zugeben, dass ich Probleme hatte, die Umschreibungen zu verstehen, aber woher sollte Nero die Namen der neumodischen Geräte auch kennen? Deshalb ergibt es natürlich einen Sinn, sie so zu beschreiben, wie Nero sie wahrnimmt 😊

    Trotz meiner Schwierigkeiten beim Lesen bin ich begeistert von deiner Idee, die sich so sehr von (wahrscheinlich) allen anderen unterscheidet. Ich wäre nie darauf gekommen, die Parameter in solch eine Umgebung einzubauen. Dazu kommt, dass du richtig gut schreibst und phantastische Bilder benutzt. Das ist mir um einiges wichtiger als der Schauplatz, denn dass die Antike und ich keine Freunde werden, dafür kannst du nichts 😉

    Deshalb lasse ich dir gerne ein Like da und wünsche dir weiterhin alles Gute 🍀

    Liebe Grüße
    Sarah

    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/rache-ist-suess

  16. Hallo Alexander,

    deine Geschichte ist mal etwas ganz anderes. Ich brauchte daher einige Zeit, um richtig in die Geschichte zu kommen, aber das ist eher dem geschuldet, dass ich zu historischen Romanen keinen guten Zugang habe. Doch genau das ist das Spannende für mich, dass man bei diesem Projekt auch mal mit anderen Stilen in Kontakt kommt.
    Ich bin wirklich fasziniert, was man aus den Parametern alles zaubern kann! 🙂

    Daher: Als ich mich in deiner Geschichte gefunden habe, war ich wirklich sehr beeindruckt.
    Auch dein Schreibstil und deine Sprache sind mal etwas völlig Neues und sehr interessant. Ab und zu musste ich Sätze erneut lesen, da mir die Sprache z.T. einfach nicht lag, aber – wie gesagt – wenn man sich darauf einlässt, dann passt es. Ich finde es wirklich toll, dass du deinen eigenen Stil zeigst.

    ——-Achtung Spoiler———–

    Die Idee, dass das Auge das Objekt mit den eigenen Bildern ist, finde ich sehr kreativ, auch wenn man dann herausfindet, dass dies nur in Neros Welt existiert.

    Den Twist am Ende finde ich mehr als gelungen. In der Mitte der Geschichte ahnt man es schon, dass Nero in einer anderen Welt wohnt, aber dass es dann wirklich ein soziales Experiment ist, habe ich nicht erwartet. Ich dachte eher, dass er klassisch in einer Psychiatrie sitzt o.ä. und in seiner Welt lebt 😉

    Die Parameter sind anders, aber super umgesetzt und alleine schon dafür, dass deine Geschichte etwas außergewöhnlich ist, bekommst du ein Like von mir.

    Mach‘ weiter so – du hast Talent und solltest es verfolgen!

    LG, Ani

    http://www.wirschreibenzuhause.de/geschichten/der-schwur

  17. Hallo,
    Von mir gibt es einfach nur ein “Wow”. Tolle Geschichte, besonders gut gefällt mir das die Parameter zwar erfüllt wurden die Geschichte aber mal was komplett anderes ist. Wirklich packend geschrieben. Von mir gibt es ein Like. Und natürlich wünsche ich Dir viel Erfolg 🍀.

    Liebe Grüße

    Maddy

    P. S Meine Geschichte heißt “Alte Bekannte” und ich würde mich freuen wenn du Zeit findest sie zu lesen. Ehrliches Feedback ist willkommen ☺️🙈

  18. Hallo Alexander,
    auch ich finde deine Idee mit dem Truman-Show-Setting super kreativ und habe deine Geschichte als Historienroman-Fan sehr genossen!
    der schweenie hat mit seiner Korsett-Metapher allerdings ziemlich den Nagel auf den Kopf getroffen: Das, was du erzählen willst, braucht definitiv mehr Platz! Daher ging alles ein bisschen zu schnell… ich hätte mir zum Beispiel gewünscht, mehr zu erfahren, was in Nero vorgeht, als er durch das “Tor” fällt und in der modernen Welt landet – ich find seine Beschreibung an der Stelle etwas zu entspannt, dafür, dass er gerade einen kompletten Realitätscrash erlebt. Ich hätte zum Beispiel erwartet, dass er glaubt, vor seinen Göttern zu stehen (die Indianer hielten die völlig ungewöhnlich gekleideten und angereisten Spanier ja auch für göttliche Wesen, als sie sie zum ersten Mal gesehen haben), zumal er das Handy ja auch für eine Verbindung zu den Göttern hält. Vielleicht könnte man da sogar etwas Comedy einbringen, aber ich glaube, es reicht mit meinen persönlichen Weiterspinnereien 😀
    Also… insgesamt finde ich, hat deine Geschichte sehr viel Potenzial. Bitte gib mal Bescheid, wenn du sie tatsächlich nochmal ausbauen würdest! Ich würde gerne mehr lesen 🙂
    LG Ann-Kristin (“Nacht der Unschuld”)

  19. Lieber Alexander, zunächst dachte ich “Bin ich jetzt bei Wicky und den Starken Männern gelandet?”, dann wurde mir klar “neeeee, noch früher – Römer!” und dann war ich bei der “Truman Show” angekommen. Hallelujah! *lach* Das ist ja mal cool, ein scheddriges Smartphone “Auge der Götter” zu nennen – allein dafür gebührt Dir ein Herz!
    Ich habe Dir mein Herz aber auch für das wirklich mal komplett andere, surreale/reale und auch ein bisschen absurde Setting gegeben, das Du wirklich klasse (in jeder Hinsicht klasse!!!) umgesetzt hast. Das war sehr ungewöhnlich, aber auch sehr toll! Danke!

    Kollegiale Grüße!
    Kathrin aka Scripturine / https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/die-nacht-in-der-das-fuerchten-wohnt
    … bei mir gehts etwas realer zu, vielleicht magst Du mal vorbeilesen? Würde mich freuen 🙂

  20. Lieber Alexander,

    ich bin durch Zufall auf deine Geschichte gestoßen und habe sie gespannt und in einem Rutsch durchgelesen.

    Super geschrieben! (Wirklich deine erste Geschichte?) Dieser Wechsel zwischen Scheinwelt und Realität, die sich zusammenreimenden Zusammenhänge, das hat mir richtig gut gefallen! Und es war mal was anderes. Auch die Parameter konnte man versteckt und in teilweise übertragenem Sinn finden.

    Verdientes Like von mir. Ich wünsche dir noch viel Freude mit dem Schreiben und viel Glück!

    LG Yvonne/ voll.kreativ (Der goldene Pokal)

  21. Lieber Alex,
    super. Mal ganz was anderes. Das Thema hast du sehr kreativ und in einem völlig anderen Kontext aufgearbeitet. Dein Schreibstil ist extrem gut wenn man bedenkt, dass es deine allererste Geschichte ist. Du hast meinen größten Respekt und ich hoffe, dass du weiter schreibst.

    Alles Gute
    Silke
    (Das dritte Leben)

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