Larissa Freudl (Lakriitza)Die Fehldiagnose

Die Fehldiagnose

Es war schon stockfinster als er vom Feld zurücklief. Trotzdem entschied er sich die schmale, holprige Abkürzung durchs Gebüsch zu nehmen. Schließlich kennt er den kleinen Pfad fast auswendig, so oft wie er ihn schon von Archie zu sich gelaufen ist. Als er mit 18 in seine erste und bisher einzige Wohnung zog freute er sich, so nah an seinem besten Freund zu wohnen und sie erklärten den Weg zu ihrem Geheimpfad. Noch heute, zehn Jahre später, laufen sie immer hier entlang. Doch diesmal kommt Mark vom Feld. Schon seit der Dämmerung, sucht er ganz Pattonville ab. Im Internet steht, dass zu dieser Tageszeit die größten Erfolgschancen bestehen. Anscheinend reflektieren die Augen das Licht der Taschenlampe oder sowas. Also leuchtet er zwischen die Büsche und Bäume, ruft sanft „Sandy“ und schleicht so leise wie möglich durch die Straßen und Wege. Nirgends ist etwas zu sehen und als er auf dem Weg zu seiner Wohnung ankommt überkommt ihn die Erschöpfung. Der Schwindel und die Kopfschmerzen zwingen ihn schließlich für heute aufzugeben. Er betrachtet das Foto auf einem der Vermisstenplakate. Die dunkelgrau-braun gestreifte Katze mit den weißen Pfoten blickt so unschuldig zur Kamera. Wo steckt Sandy nur? Plötzlich reißt ihn ein Klingeln aus seinen Gedanken. Hektisch sieht er sich um, doch es ist niemand zu sehen. Es klingelt weiter und in einem der Büsche am Wegrand entdeckt er ein leuchtendes Smartphone. Als Mark es aufhebt, hat der anonyme Anrufer schon aufgegeben. Er beschließt es mitzunehmen, um es am nächsten Morgen zum Rathaus zu bringen. Abgesehen von einem Riss am Display ist es völlig funktionstüchtig. Aus einer kindlichen Neugier heraus versucht er das Smartphone mit seinem Finger zu entsperren. Als das tatsächlich funktioniert schaut er überrascht auf und schüttelt erneut den Kopf über sich selbst, da er erwartet hatte, jemand von verstehen sie Spaß würde hinter einem Baum hervorhüpfen. Doch sobald er die geöffnete Galerie des Smartphones durchsieht wünscht er sich bei jedem Foto mehr es wäre so. Was zuerst nach einer Sammlung persönlicher Nacktfotos aussieht, wirkt immer mehr wie die Fotos eines Stalkers. Sie zeigen eine junge, blonde Frau in Unterwäsche, beim Umziehen, beim Kochen, … Beim weiter Wischen wird Mark immer schwindeliger. Er reibt sich die Augen, sieht immer verschwommener. Nur mit Mühe erkennt er den Namen des einzigen Kontakts auf dem Smartphone „Mia“. Ihr Profilbild zeigt dieselbe blonde Frau. Ihr Chat ist voller langer Nachrichten, deren Inhalt Mark durch seinen verschwommenen Blick nicht lesen kann. Diese verfluchte Migräne. Er wischt hoch, bis er auf Fotos trifft, die der Frau von dem Smartphone aus geschickt wurden. Ihm stockt der Atem und er muss sich bemühen dem Reflex zu wiederstehen das Handy wie einen zu heißen Gegenstand wegzuwerfen. Die Fotos zeigen eine grau-braun gestreifte Katze, deren Gesicht voller Angst und Schmerz zu sein scheint. Es sieht aus als würde sie grausam gequält und getötet werden. Von einem Mann, der auf dem dritten Foto direkt in die Kamera blickt. Das letzte was Mark erkennt ist unbezweifelbar sein eigenes Gesicht. Sein Kopf pulsiert. vor Schmerz und Schwindel kann er die Augen nicht mehr öffnen und verliert jeglichen Orientierungssinn.

Unter der Woche klingelt sein Wecker um genau 6 Uhr morgens. Ohne Ausnahme steht er jedes Mal sofort auf, geht aufs Klo und nimmt seine Medikamente. Das hat sich schon so automatisiert, dass ihm erst danach die Geschehnisse des gestrigen Abends wieder einfallen. War das einer seiner verrückten Träume? Die Frage, wie er nach der langen Suche nach Sandy heimgekommen war, lässt ihn beim Duschen nicht mehr los. Hektisch rennt er in seiner kleinen, ordentlichen Wohnung umher, auf der Suche nach dem einzigen Gegenstand, der beweisen würde, dass der gestrige Abend kein Albtraum war. Als er schon erleichtert aufgeben will, findet er das Smartphone schließlich doch in seiner Jackentasche. Kein Akku. Großartig! Er steckt es an ein passendes Ladekabel, das er in seiner Technikkram Schublade findet, bevor er sich für den Tag fertig macht. Erneut überkommt ihn das vertraute Schwindelgefühl, auch die frische Frühlingsluft beruhigt ihn nicht. Wenn es das Smartphone gibt, war alles real. Wer ist Mia? Wer stalkt sie? Wie kam sein Gesicht auf die Fotos, die der Frau geschickt wurden? Er würde Sandy doch nie etwas tun! Den ganzen Weg, den er mit dem Fahrrad zum Büro fährt, lassen ihn die Fragen nicht mehr los. Vor allem wie er nach Hause gekommen war bringt ihn auch im Laufe des Tages immer wieder um den Verstand. Er kann sich einfach nicht erinnern. Es ist zwar nicht so, dass es noch nie vorgekommen war, dass er etwas vergaß. Im Gegenteil! Häufig konnte er sich nach dem Feiern mit seinen Jungs am nächsten Tag an nichts mehr erinnern. Und bevor er das Antidepressivum genommen hatte, kam es öfter zu schweren Schüben in denen Mark Wochenlang zuhause verbrachte, an die er sich nur sehr verschwommen erinnert. Aber gestern ging es ihm gut und er hatte auch nichts getrunken. Da er sich sowieso nicht konzentrieren kann, beschließt er schließlich mit dem kaum geladenen Handy aufs Klo zu verschwinden. Im Büro achtete sowieso niemand wirklich auf ihn. Ein Vorteil, wenn man für die meisten unsichtbar ist. Auf dem Weg zum Klo stößt er mit einer Kollegin zusammen, für die er schon länger schwärmt. Auf seine gestotterte Entschuldigung antwortet sie nur mit einem Lächeln. Er würde sich nie trauen sie anzusprechen. Während er weitergeht stellt er sich vor, wie es wäre, mit ihr ein richtiges Gespräch zu führen. Er hätte ihr von dem Smartphone erzählen können. Doch als er schließlich auf dem Klodeckel sitzt ist er froh, dass das nur Vorstellung war, denn er hätte keine Beweise gehabt, hätte sie nach den Fotos gefragt. Sie sind weg, oder nie dagewesen. Genau wie die unzähligen Nachrichten im Chat mit Mia. Völlig verzweifelt öffnet Mark immer wieder abwechselnd die Galerie und WhatsApp. Alles leer, nur Mias Kontakt ist noch da. Hatte ihn diese unerträgliche Migräne, die ihn schon seit seiner Kindheit quält, wirklich so weit gebracht, dass er sich das alles eingebildet hat? War er vermutlich im Halbschlaf heim gewandelt? Mark war schon immer bekannt für seine ausgefallene Fantasie, aber irgendetwas stört ihn. Ein klammes Gefühl überkommt ihn und er erinnert sich an die Zeit im Kinderheim zurück. Als die anderen Kinder ihn „verrückt“ oder „seltsam“ nannten und schrien, dass seine Mutter ihn nicht wollte. Diese Wunden waren nie verheilt. Noch immer vermisst er seine Mutter schmerzlich und kann nur mit Bauchschmerzen an sie zurückdenken. Trotzdem hat er immer ein Foto dabei, auf dem er als Baby in ihren Armen liegt. Es war üblich, dass Kinder, die ins Kinderheim abgegeben wurden, keine Fotos hatten, auf dem die Gesichter der Eltern zu sehen waren. Deshalb kennt er nur ihr Kinn und die langen blonden Haare. Trotz der schlechten Stimmung, in der er sich befindet, geht Mark zurück zu seinem Arbeitsplatz. Es gibt viel zu tun und er will sich nicht von einem Albtraum herunterziehen lassen. Er beschließt das Smartphone auf dem Heimweg beim Rathaus abzugeben. Kurz vor Feierabend nimmt er all seinen Mut zusammen, auf dem Weg nach draußen an seiner Kollegin vorbeizulaufen und ihr einen schönen Abend zu wünschen. Als er fast vor ihr steht fängt seine Tasche wie verrückt an zu vibrieren. Hochrot im Gesicht sucht er hektisch nach seinem Handy, während er zusieht, wie sie ihre Sachen nimmt und geht. Wie konnte er vergessen es auszuschalten? Mark verflucht sich und den Anrufer. Doch als er sein Handy schließlich aus der Aktentasche fummelt ist es aus. Erst da fällt ihm das andere Smartphone wieder ein. Während er weiter geht, schaltet er sein Handy an. Im Aufzug durchsucht er erneut seine Aktentasche, bis er das Smartphone findet. Es zeigt mehrere verpasste Anrufe und eine Nachricht von Mia. Für einen kurzen Moment zögert er, doch dann siegt die Neugier und Mark entsperrt das Telefon. Er entsperrt es… jetzt weiß er, woher das seltsame Gefühl kam. Er konnte es noch immer mit dem Finger entsperren. Wieder wünscht er sich er hätte es längst beim Rathaus abgegeben. Andererseits hätte er dann vielleicht nie erfahren, was mit Sandy ist, denn Mia schreibt: „Du kranker Irrer. Wie du mir, so ich dir. Wenn du deine Katze wiedersehen willst, solltest du dir lieber was einfallen lassen.“ Was meint sie damit? Sandy war doch tot. Noch während er zu seinem Fahrrad läuft fängt tatsächlich sein eigenes Handy an zu klingeln. In seiner Panik scheint es unaushaltbar laut und der Schmerz in seinem Kopf wird stärker. Für einen Moment überlegt er alle Handys einfach in die Mülltonne zu werfen und verfluchte die Technik. Dann nimmt er ab. „Hey jo Mark, was geht?“ Archie… wer sonst. „Ich weiß wir haben morgen schon ein Treffen mit den Jungs, aber Sarah hat sich von mir getrennt.“ Wer hätte es gedacht. „Kommst du nachher auf ein Bierchen vorbei?“ Obwohl Mark am liebsten ins Bett gehen würde, sagt er zu. Vielleicht tut es ihm ja gut.

Schon von weitem sieht er Amy, seine zehn jährige Nachbarin vor dem Hauseingang sitzen. „Hast du wieder deinen Schlüssel vergessen?“ begrüßte er sie schmunzelnd. Da ihre Eltern beide lange arbeiten kommt es öfter vor, dass sie hier draußen sitzt. Amy ist eher unbeliebt bei den Nachbarskindern und offensichtlich etwas vergesslich. „Na komm schon rein“ sagte er und schließt die Tür auf. Gemeinsam gehen sie in seine Wohnung und kochen Dosenravioli, ihr Lieblingsessen. Sie redet wie immer nicht viel, sondern träumt vor sich hin. Aber sie wirkt zufrieden, also beschließt er, sie allein lassen zu können. Sie machen aus, dass sie erst ihre Hausaufgaben macht und dann so lange Fernsehen darf, bis ihre Eltern nach Hause kommen. Während er den Abwasch macht, hilft Mark ihr bei den Matheaufgaben. Dann schreibt er einen Zettel an ihre Eltern, den er beim Gehen an ihre Haustür hängt.

Auf dem Weg zu Archie sucht er wieder die Sträucher ab. Langsam wird es zur Gewohnheit. Sandy ist nun schon seit Wochen verschwunden, in denen er krank vor Sorge überall gesucht und Plakate aufgehängt hat. Doch sobald ihm Archie schon halbbesoffen in der Tür entgegenkommt, vergisst er seine eigenen Sorgen für ein paar Stunden und gibt sich alle Mühe ihn irgendwie aufzumuntern und abzulenken. Nun sitzen sie nebeneinander auf der Terrasse und schwelgen in Erinnerungen. „Du wars scho immer so ein Player man.“ lallt Archie lachend und versucht ihm auf die Schulterklopfen, die er knapp verfehlt. Mark schweigt und betrachtet seinen Freund nachdenklich. Normalerweise empfindet er diesen Insider, der schon seit einigen Jahren seine Freunde aufheitert, als liebevolles darüber lustig machen, dass er eben das nicht ist. Mark hatte nur wenige Freundinnen und als Player kann man ihn schon gar nicht bezeichnen. Er ist schüchtern und zurückhaltend, vor allem was attraktive Frauen angeht. Doch in solchen Momenten, verstand er den Witz nicht. Vor allem wenn seine Freunde dann so überzeugt reden, dass Fremde nicht merken, dass sie scherzen. Für einen Moment überlegte er, sich Archie anzuvertrauen. Würde er es auch für einen Spaß halten? Vermutlich, da die Fotos gelöscht waren. Doch Archie nimmt ihm die Entscheidung ab. Er ist eingeschlafen. Mark beschließt nach Hause zu gehen, weckt ihn und hilft ihm ins Bett.

Obwohl es schon sehr spät ist versicherte er sich, dass der Zettel an der Tür nicht mehr hängt, bevor er das Licht im Wohnzimmer an macht. Er legt seinen Schlüssel auf die Kommode und geht in die Küche, um ein Glas Wasser zu holen. Dort stößt er gegen etwas hartes. Amy hat ihren Schulranzen vergessen. Er schmunzelt, stellt ihn neben das Sofa und setzt sich. Bevor er ins Bett geht will er nochmal die Nachricht von Mia lesen und sehen ob sie ihm geantwortet hat. Doch da steht nur noch „Diese Nachricht wurde gelöscht.“ Wütend wirft er das Handy aufs Sofa und geht ins Bett.

Obwohl Samstag ist weckt ihn die schrille Türklingel schon früh morgens. Noch völlig verschlafen schleppt er sich zur Wohnungstür, ohne sich vorher die Mühe zu machen sich umzuziehen. Sicher ist es nur Amy, die ihre Schulsachen braucht. Er konnte ja nicht ahnen, dass seine Nachbarn mitsamt der Polizei vor der Tür stehen. „Wo ist meine Tochter?“ Schreit Amys Mutter ihm entgegen. Wird jedoch von ihrem Mann unterbrochen, der Mark droht ihn umzubringen, wenn er sie nicht rausrückt und seine Enttäuschung ihm gegenüber ausdrückt. Nur mit Mühe schaffen es die beiden Polizisten dafür zu sorgen, dass die zwei draußen bleiben, während sie in die Wohnung treten. Nachdem Mark ihnen etwas zu trinken angeboten hat, nehmen sie am Esstisch Platz und der Größere beginnt ihm Fragen zu stellen. Mark spürt, dass sie ihn für verdächtigt und möglicherweise gefährlich halten, versucht jedoch ruhig und sachlich zu bleiben. Er erzählt genau seine Sicht der Geschehnisse. Das Amy schon öfter bei ihm war und ihm nichts Besonderes aufgefallen ist. Von dem seltsamen Smartphone erzählte Mark lieber nichts, da er befürchtet es würde ihre Theorie einen Verrückten vor sich zu haben bestätigen. Außer dass Amys Eltern sie am Abend nicht hier vorgefunden hatten, ihre Freunde durch geklingelt und schließlich die Polizei gerufen hatten, erzählten auch die Polizisten ihm nichts, bevor sie sich auf den Weg zu Archie machten, um seine Aussage zu überprüfen. Nach Absprache mit Mark wird seine Wohnung durchsucht. Zitternd schaltet er die Kaffeemaschine ein und versucht dabei ruhig und normal zu wirken, während seine Wohnung komplett auf den Kopf gestellt wird. Tausend fragen schießen durch seinen Kopf, und so sehr er sich auch bemüht er kommt gegen diesen stechenden Schmerz nicht an. Wo ist Amy? War ihr etwas passiert oder hat sie nur vergessen ihren Eltern Bescheid zu sagen, wo sie ist? Er hofft inständig, dass alles nur ein Irrtum ist. In was ist er da nur hineingeraten.

Als die Polizisten endlich fertig sind, stellt Mark sich erstmal unter die Dusche, in der Hoffnung, dadurch wieder einen kühlen Kopf zu bekommen. Doch es hilft nicht, weshalb er neben seinen Medikamenten noch eine Beruhigungstablette nimmt. Während er auf die Wirkung wartet schreibt er Archie, um sich zu erkundigen wie das Gespräch mit der Polizei lief. Ein mulmiges Gefühl beschleicht ihn, als er sieht, dass Archies Kontakt kein Profilbild hat und seine Nachrichten nicht empfängt. Hat er ihn blockiert? Oder ist sein Handy aus und er hat das Bild wegen Sarah entfernt? Aber die Polizisten haben ihn doch sicher geweckt. Auch in ihrem Gruppenchat, in dem gerade heiß darüber diskutiert wird, wo und wann sie heute Abend steil gehen wollen, hat Archie sich heute noch nicht beteiligt. Verwirrt legt Mark sein Handy wieder auf den Tisch, als sein Blick das andere Smartphone streift. Es leuchtet, als Zeichen, dass es eine Nachricht erhalten hat. Nervös öffnet er Mias Nachricht. Sofort erfasst ihn wieder der Schock und ihm wird schwindelig. Das kann nicht wahr sein „Na, haben sie dich endlich festgenommen Süßer?“. Ihm wird schlecht. Wurde Amy seinetwegen entführt oder spielt diese Mia nur mit ihm? Es besteht auf jeden Fall kein Zweifel mehr darin, dass sie tatsächlich ihn meint. Anscheinend stalkt sie ihn, sonst wüsste sie nichts von der Polizei. Hastig zieht er die Vorhänge in allen Räumen zu, kommt sich jedoch direkt dumm vor. Er hätte nie gedacht, sich einmal in dieser Situation zu befinden. Was will diese Mia von ihm? Rache. Aber wofür? „Wie du mir, so ich dir?“ Verwechselt sie ihn? Was hat dieser jemand ihr angetan und was wird sie in Folge dessen mit Amy tun? Hat sie das Handy geortet und hält ihn nun für den Besitzer? Aber das erklärt nicht wie er auf die Fotos kam. Die Fragen rasen durch seinen Kopf und so sehr er sich bemüht, er kann keinen klaren Gedanken fassen. War er Opfer eines geplanten Verbrechens? Hat er das Handy gar nicht zufällig gefunden? Mark fühlt sich wieder so hilflos und verlassen wie als Kind und sein Körper scheint ihm nicht mehr zu gehorchen. Erschöpft von Schmerzen, Schwindel und Verzweiflung lässt er sich auf den Boden sinken und versucht angestrengt eine Lösung oder zumindest einen Sinn hinter all dem zu sehen. Er kann nicht mit der Polizei reden. Er hat keine Beweise, sie halten ihn für einen Spinner und er hat gelogen das zweite Handy sei sein Arbeitstelefon. Hält auch Archie ihn für verrückt und hat das den Polizisten erzählt? Nein! Auf seine Freunde konnte er sich schon immer verlassen, selbst als er es auf der Schule so schwer hatte waren sie da gewesen. Er sollte sich an sie wenden. In einer Sprachnachricht versucht er ihnen so schnell wie möglich die Umstände zu erklären. Seine Stimme zittert und er klingt aufgeregt und außer Atem. „Du hörst dich verrückt an man, alles okay bei dir?“ schreibt Samu mit einem unsicher lachenden Smiley. Sebastian fragt ob er die Mia aus der Tequila-Bar meint, in der sie vor einigen Wochen waren und schickt dazu einen anzüglichen Smiley. Mark verdreht die Augen „Jungs, ich kann eure Witze jetzt nicht gebrauchen. Ich brauche HILFE!!!“ schreibt er sofort zurück. Diesmal macht ihn der Witz wütend. Als seine Freunde dann auch noch weiterspielen und darauf beharren, er hätte sich an eine ziemlich scharfe Kellnerin namens Mia aufdringlich rangemacht, rast er vor Wut. Trotz der Beruhigungsmittel fühlt er sich immer schlechter. Und es wird noch schlimmer, als Ralf schließlich eine Sprachnachricht sendet, die mit „Alter du kannst dich echt an gar nichts mehr erinnern, wir dachten du verarschst uns immer.“ beginnt. Den Rest hört er schon gar nicht mehr, weil Archie in diesem Moment Fotos von dem Abend schickt, auf denen sowohl Mark als auch Mia zu sehen sind. Sein Herz setzt einen Schlag aus. Das kann nicht sein „Du bist ein ganz schönes Arschloch!“ schreibt Archie. „Ich will gar nicht wissen, was du mit Amy gemacht hast.“ Mark hat das Gefühl den Verstand zu verlieren. Während seine Freunde fragen wer Amy ist legt er das Handy weg. Er hat sich schon oft auf Fotos und selten auch im Spiegel zwar erkannt aber als fremd empfunden. Der Psychiater, der ihm die Antidepressiva verschreibt, nennt das „Depersonalisierung“, das tritt häufig bei psychischen Störungen auf. Aber das hier ist schlimmer. Er kann sich an diesen Moment nicht erinnern. Wer ist dieser Typ auf den Fotos? Und was hat er mit Mia gemacht? Ich hätte ihr doch nie weh getan! Denkt er. Aber hätte er vor ein paar Wochen gedacht, dass er seine eigene Katze quält und tötet oder dass sein bester Freund ihn für verrückt hält? Ist er denn verrückt? War das sein eigenes Smartphone, das er da gefunden hat? Oder spielt jemand ein Spiel mit ihm? Er hält diese Gedanken nicht mehr aus. All die Fragen, die durch seinen Kopf schießen, die Schmerzen und das Gefühl in Nebel zu gehen. Obwohl er sowohl körperlich als auch psychisch in einer viel zu schlechten Verfassung ist, um das Haus zu verlassen, macht er sich auf den Weg nach Stuttgart zur Tequila-Bar. Er kann und will nicht warten.

Dort angekommen überkommt ihn erneut das Schwindelgefühl und sein Kopf pulsiert. Vielleicht waren die Beruhigungsmittel ein Fehler, sie scheinen seine Beschwerden zu verstärken. Er hat sie lang nicht mehr gebraucht, bestimmt sind sie schon abgelaufen. Der Geruch von Alkohol und Rauch, der ihm entgegenströmt, löst erneut Übelkeit in ihm aus. Wie kann man so früh am Nachmittag schon betrunken sein? Es dauert nicht lang, bis er Mia unter den wenigen Gästen entdeckt. Er versucht sich einen Weg zu ihr zu bahnen, während sie zum Tresen geht und anfängt Gläser zu spülen. Als sie ihn entdeckt zeigt ihr Gesicht Panik, die jedoch schnell durch puren Hass ersetzt wird. Das zornige Funkeln in ihren Augen löst in Mark ein Déjà-vu aus. Irritiert bleibt er kurz stehen, was eine mittelreife Frau neben ihm als Chance nutzt ihn anzumachen. Während er noch damit kämpft sie los zu werden sieht er Mia nach hinten verschwinden. Langsam wird ihm die Frau zu aufdringlich, er blickt sie direkt an, um ihr die Meinung zu sagen. Doch in dem Moment, in dem ihr Gesicht vor seinem ist, und er ihre Fahne riechen kann, wird ihm übel. Ein erneuter Schwindelschub überkommt ihn und sein Kopf droht zu platzen. Während ihm schwarz vor Augen wird kämpft er sich zum Ausgang und stolpert schließlich durch die Tür ins Freie. Er würgt, spürt aber nicht ob er sich tatsächlich übergibt. Sein Orientierungssinn und Zeitgefühl scheinen ihn vollkommen verlassen zu haben. Als er wieder klarer sieht, weiß er nicht, wo er ist und die Sonne ist schon am Untergehen. Er schaut sich in der dunklen Straße um, auf der Suche nach irgendetwas, dass ihm bekannt vorkommt. Als er plötzlich Mia ein paar parkende Autos weiter entdeckt. Aus einem Instinkt heraus folgt er ihr und ihrem Begleiter, einem großen muskulösen Mann. Von weitem sieht er den Hauptbahnhof und ihm kommt die Vermutung, dass sie auf dem Weg zu den Schrebergärten sind. Er hält es nicht mehr aus. Obwohl ihm bewusst ist, dass er vermutlich einen großen, dummen Fehler macht tritt er aus seiner Deckung hervor und schreit ihren Namen. Er hat einfach keine Lust mehr den beiden wie ein stalkender Verbrecher zu folgen. Er will endlich wissen was Sache ist. Noch bevor er diesen Beschluss bereuen und wegrennen kann, kommt Mias Begleiter auf ihn zu gerannt und schlägt ihn zu Boden.

Völlig benommen wacht er, gefesselt an einen Stuhl, in einem kleinen Raum wieder auf. Obwohl er noch immer schreckliche Kopfschmerzen hat und seine Sicht wie benebelt ist, kann er in dem spärlichen Licht zwei Gestalten auf einem Sofa an der Wand ausmachen. Die beiden unterhalten sich murmelnd, bis er mit einem Stöhnen auf sich aufmerksam macht. Impulsiv steht Mias Freund auf, doch sie hält ihn zurück, flüstert etwas für Mark Unkenntliches und kommt langsam auf ihn zu. „Wo sind Sandy und Amy?“ bringt er mühevoll hervor. Doch Mia geht gar nicht darauf ein, sondern lacht nur hämisch. „Ich mag es eigentlich nicht wenn Menschen leiden, aber dich so fertig und angsterfüllt zu sehen gefällt mir. Sie bedeutet dir viel oder, die Kleine?“ Ohne zu wissen wen sie meint nickt er. Er muss irgendwie herausfinden was hier vor sich geht. Mia unterbricht seine Gedanken. „Ich werde dir sagen was du gemacht hast.“ Tränen aus Wut und Schmerz fließen über ihre Wangen, als sie erzählt wie er sie ekelhaft angemacht und begrabscht hätte. Wie er sie gestalkt und bedroht hätte. Als sie zu ihrer Katze Crispy kommt versagt ihre Stimme. „Sie war das letzte Familienmitglied, dass ich neben meinem Bruder noch hatte, nachdem meine Mutter gestorben war. Du hast sie getötet und selbst Jamie hast du bedroht.“ Mark begreift, dass Jamie wohl ihr Bruder ist aber der Rest macht für ihn absolut keinen Sinn. Trotzdem schleicht sich ihm ein seltsam vertrautes Gefühl ein, während er zuhört. „Ich habe das nicht getan!“ sagt er trotz seiner zitternden Stimme betont ruhig. „Ich will wissen, wo Amy ist.“ Als Mia erkennt, dass ihr Stalker, der ihr die Hölle auf Erden beschert hat, keinerlei Einsicht und Reue zeigt ändert sich ihre Gefühlslage von Schmerz und Wut zu purem Hass. Sie stürzt auf ihn zu, schreckt jedoch kurz bevor sie ihn berührt zurück. „Denkst du ich vergesse das Gesicht des Mannes, der mich Wochen lang terrorisiert hat? Denkst du ich vergesse seine Augen, die mich schon in der Bar förmlich auszogen? Und denkst du“ ihre Stimme bricht „ich vergesse die Hände, die es danach in der Seitenstraße tatsächlich taten? Du ekelst mich an.“ Während sie erneut zu schluchzen beginnt, und wirr von den grausamen Details seiner Tat berichtet erfasst Mark erneut das Gefühl in Ohnmacht zu fallen. Doch statt des verschwommenen immer schwärzer werdenden Blickes, sieht er etwas, von dem er nicht gedacht hätte es je wieder zu sehen. Vor ihm sieht er das Gesicht seiner Mutter. Noch während er sich freut, beginnt sein Körper vor Angst starr zu werden. Er hätte etwas essen sollen, er fühlt sich schwach. Seine Gedanken rasen erneut und er empfindet wieder wie früher. Wie ein kleiner Junge, der erlebt, dass seine Mutter ihn an Stellen anfasst, an denen keine Mutter ihr kleines Kind auf diese Art berühren sollte. Es fühlt sich so real an, dass er tatsächlich stöhnende und flehende Geräusche von sich gibt. Er kann ihre Hände förmlich spüren, riecht ihr teures Parfüm vermischt mit einer Fahne aus Wodka und Kotze. Er sieht sie wortlos hinaus gehen und den kleinen Mark schluchzend in seinem dunklen Zimmer zurücklassen.

„Will?“ Plötzlich steht Mia wieder in dem kleinen, stickigen Raum vor ihm. Ihr Freund betrachtet ihn besorgt. Es dauert eine Weile, bis Mark versteht, dass sie ihn angesprochen hat, und nicht ihr Freund Will heißt. „Ich bin nicht Will.“ Verwirrt blicken alle drei einander an und Mark versteht, dass alles eine Verwechslung war, dass seine wilde Fantasie mit ihm durchgegangen war. Kein Wunder bei seinem Zustand, den vermutlich abgelaufenen Beruhigungstabletten und Mias lebhafter Beschreibung. Warum er seine Mutter mit reingezogen hat verwirrte ihn jedoch. Mark lacht hysterisch auf während ihm noch immer Tränen über die Wangen laufen. Mia findet die Situation gar nicht lustig. Sie denkt er spielt mit ihnen. „Ach ja stimmt, Mark, nicht wahr? Neben den fehlenden Beweisen war das der Grund, warum ich dich nicht anzeigen konnte. Und als ich schließlich deinen wahren Namen gefunden hab war es zu verführerisch mich an dir zu rächen.“ Ihre Augen funkeln während sie das sagt. „Aber ich habe nichts getan!“ schreit Mark entsetzt. „Mein Name ist nicht Will und das habe ich auch nie behauptet. Ich weiß nicht Mal wer sie eigentlich sind. Diese ganzen Fotos und Nachrichten auf dem Smartphone sind mir ein Rätsel.“ Erneut schnauzt Mia ihn wütend an. „Du meinst dein Handy?“ Mark erzählt detailliert, wie er es gefunden hat und was dann passierte. Er hat mal gehört, dass das hilft, einen möglichen Täter von einem Mord abzuhalten. Er spekuliert das der Stalker es auf seinem Geheimpfad verloren haben muss und ihm vielleicht ähnlichsieht. Was für ein Zufall, Mia lacht, nimmt seine Jacke und holt beide Handys raus. Während ihr Freund sie nachdenklich mustert schreit Mia noch zorniger. „Du Psychopath! Das war alles so gut geplant, dass du extra ein Zweithandy hattest und dir eine Ausrede ausgedacht hast, mit der du als Opfer dastehst? Glaub mir, damit kommst du nicht durch. Dafür sorge ich! Ich erinnere mich genau wie du in der Bar vor mir standest und mit deinem widerwertigen Grinsen sagtest:“ sie ahmt eine tiefe Stimme nach und sagt: „Das sind Idioten, die machen sich über alles lustig und kennen nicht mal meinen richtigen Namen, ich bin Will.“ In dem Moment, in dem sie das ausspricht, überkommt Mark schon wieder das Ohnmachtsgefühl. Er spürt wie ihm die Kontrolle über seinen Körper entgleitet, sieht nur noch wie durch Nebel, wie Mia zurückschreckt, als würde er sie mit Worten bedrohen.

„Du kleine Hure, jetzt hast du mich also.“ schreit er und grinst dreckig, als er Mias erschrockenes Gesicht sieht. Nachdem sie schon fast Zweifeln hatte zeigt Will nun sein wahres Gesicht. Vor ihr sitzt noch immer der gleiche Mann doch während er brüllt und zappelt hasst Mia sich dafür für diesen Psychopathen auch nur eine Sekunde Mitleid empfunden zu haben, auch nur eine Sekunde die Geschichte von dem lieben, einsamen Opfer geglaubt zu haben. Wie er immer ganz „besorgt“ nach Amy gefragt hat. Wer weiß was er ihr schon angetan hat. Die Kleine versteht es noch nicht aber sie und Sandy konnten froh sein, dass sie die Beiden gemeinsam mit Dan vor Will, oder Mark, oder wie auch immer gerettet hat. Sie hätte ihn am liebsten die Kehle durchgeschnitten. Doch Dan hielt sie zurück, als sie auf ihn losgehen wollte. „Was?“ schreit sie ihm ins Gesicht. Glaubt er ihm etwa? Sie dachte er hätte einen viel größeren Hass auf den Schänder seiner Freundin. Sie wischt die Tränen ab, die ihr vor Enttäuschung und Wut gekommen waren. Ich wollte doch nicht weinen. Sie war nicht mehr die hilflose Kellnerin, sie wollte Rache. Dan, der sie noch immer am Arm festhält, führt sie langsam raus in den Flur der Gartenhütte. „Komm mit“. Sagt er während Will weiter schreit „Das Handy auf dem Geheimpfad hat mich verraten, nicht wahr? Und das obwohl ich die Fotos extra gelöscht habe.“

„Was ist Dan?“. „Ich habe dir doch von Tracy erzählt?“ fragt er sanft. „Ja,“ antwortet sie genervt. „sie wurde von einer Sekte missbraucht und gequält und ist nun wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung in Behandlung, und jetzt?“ Was sollte das? Will er, dass sie eine Selbsthilfegruppe mit seiner besten Freundin gründet? Das kann er vergessen! Mia versteht nicht, auf was Dan hinauswill. Bis er ihr erklärt, dass Tracy zudem eine dissoziative Identitätsstörung entwickelt hat. „Menschen haben, vor allem im Kindesalter, einen Schutzmechanismus, der dazu führt, dass sie sich in traumatischen Situationen, die sie nicht bewältigen können von ihrem Körper dissoziieren, also abspalten. Erlebt man das Trauma über einen längeren Zeitraum, kann es sein, dass sich dadurch mehrere Teilpersönlichkeiten entwickeln, die völlig verschieden und unabhängig voneinander existieren und sich quasi abwechseln den Körper zu führen.“ Mia hat Dan noch nie so viel Wissenswertes sagen hören. Ehrlich gesagt hat sie ihn für etwas dümmlich gehalten, weshalb sie umso beeindruckter fragt, warum er ihr das jetzt erklärt. „Ich glaube er hat das.“ „Du meinst es gibt tatsächlich einen Mark und der weiß nichts von Will?“ Dan nickt. „Nach meinen Einschätzungen ist Mark der sogenannte Host, der sich mit dem Namen, der dem Körper gegeben wurde, identifiziert und am meisten auftritt. Ich vermute er weiß nichts von Will, der sein sogenannter Trauma-holder zu sein scheint. Ihn hat das Trauma scheinbar zu einem gefährlichen Stalker gemacht. Das vorhin sah für mich aus wie ein Flashback und dann eine Dissoziation. Wer weiß was ihm angetan wurde, vermutlich weiß er das nicht mal mehr.“ Dan tastet nach Mias Hand. „Wer weiß wie viele Persönlichkeiten er noch hat. Tracy kennt mittlerweile siebzehn und sie können sogar schon miteinander kommunizieren.“ Bei dem Gedanken lächelt er, während Mia in Tränen ausbricht. Dan hatte sich wirklich gut mit dem Thema beschäftigt, er war tiefgründiger als sie dachte. „Was wenn du dich irrst und er doch einfach nur ein scheiß Psychopath ist?“. Dan legt den Arm um sie. „Ganz ruhig Baby. Ich finde es passt vor allem, wie Amy ihn beschrieben hat.“ „Und das Handy?“ „Vielleicht hat er es tatsächlich verloren und als Mark wiedergefunden. Es laufen ja nicht viele über einen Geheimpfad und meintest du nicht er hat länger nicht geantwortet bevor die Fragen los gingen? Ich schlage vor wir rufen die Polizei und lassen es von einem Arzt abklären.“ Mia nickt. Dieser Albtraum soll endlich enden, auch wenn das heißen könnte, dass ihr Stalker nicht im Gefängnis sondern in der Psychiatrie landet und sie und Dan vermutlich für Kindesentführung und Selbstjustiz belangt werden.

Als Mark wieder zu sich kommt, ist er ganz allein. Er hört Stimmen von draußen, versteht aber nicht was sie sagen. Sekunden später treten zwei Polizisten herein. „Ich habe nichts getan.“ Wieder steigt Panik in ihm auf. Was ist das für ein Albtraum? Wenigstens weiß er nun, dass es Sandy und Amy gut geht. Er wird an ihnen und der verweinten Mia, die sich an den ihn mitleidig anblickenden Dan drückt, vorbeigeführt. Was haben sie ihm in die Schuhe geschoben? Auf dem Polizeirevier erfährt er, dass seit gestern eine Fahndung nach ihm läuft, als wäre er ein Schwerverbrecher. Archie hat seine Geschichte zwar bestätigt, ihn jedoch als unberechenbar beschrieben. Mark kann das alles nicht glauben. Er hofft noch immer, dass seine Unschuld bewiesen wird oder er nass geschwitzt aufwacht. Der Ermittler sieht ihn nachdenklich an „Es wird gleich ein Psychiater zu ihnen kommen, der ihnen ein paar Fragen stellt.“ Das waren die letzten Worte die Mark hörte, bevor ihn aus dem nichts erneut ein Schwindelanfall erschlägt.

Auch Mia kann die Geschehnisse noch nicht ganz verarbeiten. Sie empfindet Mitleid für Mark, schließlich hat er ihre Rache für Wills Taten abbekommen und wird mitbestraft. Gleichzeitig kann sie die beiden nicht ganz voneinander trennen, schließlich sind sie von außen gesehen ein und derselbe Mensch.

6 thoughts on “Die Fehldiagnose

  1. Moin Larissa,

    ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, auch die Geschichten zu lesen, die wenig bis gar keine Beachtung finden. Denn auch diese Autoren haben es verdient ein Feedback zu bekommen.
    Und nun war deine Geschichte dran.

    Mir hat deine Geschichte absolut gefallen. Sie war spannend und packend erzählt, hier und da hatte sie ein paar überflüssige Längen, aber das ist nur meine subjektive Meinung.
    Der Plot ist wirklich gut und wie du das ganze zum Schluss auflöst, zeigt deine Kreativität und Fantasie. Und ohne das, funktioniert das Schreiben nicht.
    Dein Schreibstil wirkt sehr gefestigt und ich müsste mich schon sehr täuschen, wenn das deine erste Geschichte ist.

    Ich konnte von Anfang an in deine Geschichte eintauchen und sie lies mich nur zum Luft holen, wieder an die Oberfläche.
    Gut gemacht, Larissa! 👍🏻

    Da ich hin und wieder auch mit Migräneschüben zu tun habe, kann ich nur hoffen, daß in MIR keine zweite Person wohnt. Die Verwirrung hast du glaubhaft rüber gebracht.

    Mein Like lass ich dir gerne da und wünsche dir alles Gute für‘s Voting.

    LG Frank aka leonjoestick ( Geschichte: Der Ponyjäger)

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