Eulenkruemel24Die Heimkehr

Die Heimkehr

Türkei, Istanbul
26.März.2018
21:43 Taskim-Platz

Es war Dämmerung als Ich, und mein Trupp Richtung Taskim-Platz vorrückten. Die Nacht war bewölkt außer dem Licht der teils zerstörten Laternen, und lodernden Flammen der Gebäude und zerstörten Fahrzeuge hatten wir keine Möglichkeit etwas zu sehen.
Wir waren angespannt es war keine sechs Stunden her, seid dem Terroranschlag der Bagimsiz. Laut bisher bestätigten Zahlen, starben bei diesem Angriff 478 Zivilisten, und 26 US Marines. Die Zahl der verwundeten steigt immer weiter an. Wir durchkämmten seid her das Gebiet, auf der Suche nach Überlebenden, oder Feindlichen Milizen.
Als wir von unserem Stützpunkt einen zwei stunden Marsch hinter uns hatten. Kamen wir endlich in dem durch Bomben zerstörten Gebiet an. Das Bild das sich vor uns abzeichnete, brannte sich in unsere Köpfe, überall um uns herum waren zerstörte Gebäude, Autos und Tote. Der Geruch von verbrennenden Menschen Fleisch, drehte in uns den Magen um. Keiner von uns hatte je so etwas gesehen, überall wo man hin sah war Tot und Blut. Das leid das diese Menschen in ihren letzten Sekunden ertragen mussten, war für wohl kaum vorstellbar. Männer, Frauen und Kinder waren überall doch keiner regte sich mehr, nicht einmal Tiere trauten sich hier her, zu diesem sonst so belebten Ort. Jeder von uns spürte Verzweiflung, doch ob es nun unsere eigene, oder die durch das Mitgefühl für diese Menschen war,vermochte keiner von uns zu wissen.
So ein Bild des Grauens, hatte bisher niemand von uns gesehen.

Doch wir hatten unsere Befehle, schwäche zu zeigen, konnten wir uns nicht leisten. Wir wussten nie ob der Feind direkt neben uns lauerte. Bereit in einem schnellen Schlag, unser alle leben zu beenden.
Wir rückten weiter vor auf den Platz zu, der Rauch brannte in den Augen, unsere Sicht verschwamm. Und in einem Moment der Unachtsamkeit flog direkt neben Mir eine Kugel vorbei, ein Schrei hinter mir lies mich zusammen zucken. Die Kugel die für mich bestimmt war, und mit Sicherheit nur ihr Ziel verfehlt hatte, weil der Schütze genau so eine versperrte Sicht hatte wie ich. Traf meinen Kameraden er stand nicht weit hinter mir, sein Blut spritze zu mir und lief mir den Nacken hinunter. Unser Sanitäter wusste wo die Kugel eingetroffen hatte, bevor jemand bei Ihm war, war er bereits tot.
Wir sprangen alle zur Seite hinter Trümmer, oder zerstörten Wracks der Fahrzeuge. Die Kugel schlugen bei uns ein, die Sicht wurde immer schlechter, Rauch, Dreck und Gestein das umherflog machte es unmöglich etwas zu sehen.
Wir wussten nicht was wir tun sollten, und ob wir das überleben werden. Ich dachte unweigerlich an Meine Familie, meine Frau und meine Kinder. Wenn Ich hier sterben würde, hätte ich sie nie wieder gesehen.
Durch das schwere Sperrfeuer, wussten wir das Leichtmaschinengewehre auf uns gerichtet waren.
Wir warteten ab, und warteten, und warteten. Der Beschuss endete, endlich sie mussten nachladen, das war unsere einzige Möglichkeit. Wir sprangen hinter der Deckung hervor, in schnellen Schritten rückten wir vor, eröffneten das Feuer auf alles was sich bewegte. Ich warf eine Granate, in die Richtung aus der die Schüsse kamen. Die Explosion entzündete Ihre Munitionsvorräte. In einem Feuerwerk aus Rauch,und kleinen Blitzen fingen sie Feuer. Sie sprangen aus Ihrer Deckung hervor, und Feuerten auf die brennenden Gestalten. Die Sogar in Ihren letzten Momenten auf uns zu rannten, wie Dämonen aus der Höhle die keine andere Bestimmung hatten als uns zu vernichten.

Nach dem der Letzte von Ihnen gefallen war, sah ich Mich um. Mein Körper der bereits von Adrenalin durchströmt war, fing an zu kochen, mein Herz raste vor Wut. Mein Trupp bestand aus 11 Männern, es waren mit mir eingeschlossen, nur noch fünf Männer auf den Beinen. Einer unserer Männer lag brennend am Boden, ein weiterer wurde von einem Terroristen aufgespießt. Blut lief aus seinem Mund, und an dem Metallteil herab das ihn durchbohrte. Unseren Kommandanten hatte es ebenfalls getroffen, eine Schrottladung zerriss sein gesamtes Gesicht. Der Unterkiefer hing nur noch zur Hälfte am Schädel, sein Rechtes Auge fehlte komplett.
Nach seinem Tod, war Ich der Ranghöchste. In einem Gebäude in der Nähe konnte ich Geräusche wahrnehmen. Ich gab zwei Männern den Befehl Unterstützung anzufordern, und die Leichen zu bergen.
Die anderen Zwei Rückten mit mir vor, dem Geräusch hinterher. Wir brachen die Tür eines Geschäfts auf,aus dem das Geräusch zu kommen schien, und sahen in das Gesicht eines Mannes und einer Frau. Er streckte seine Hände in unsere Richtung, und schrie etwas aber ich verstand nicht was er sagte. Ich sagte er solle sich hinlegen, die Hände hinter den Kopf. Sie gingen immer weiter Rückwärts, ich wusste nicht ob sie verstanden was ich sagte. Die Frau Trug ein weites Gewand, sie drehte sich auf einmal schnell herum. Sie griff unter einen Tisch, direkt hinter Ihr. Ich gab den Befehl zu feuern, ich und einer Meiner Männer schossen sofort los.

In einem Kugelhagel spritze Ihr Blut an die Wände des Geschäfts, und über die Tische hinweg. Mein anderer Kamerad griff nach meinem Gewehr, und drückte es hoch. Sie waren Tod. Die Leichen lagen übereinander. Diesen Feindkontakt schrieben wir nicht in den Offiziellen Bericht. Ich kann mich nicht erinnern, warum wir dies nicht zu Protokoll gaben. Drei Wochen später wurde ich in einem erneuten Gefecht verletzt, für mich ging es erst einmal nach Hause.

Michigan, Amerika
26.11.2020

Nach dem Ich, zurückgekehrt bin wurde ich gefeiert. Ich war ein Held, aber ich fühlte mich seltsam. Ein Therapeut erklärte mir, dass das normal sei. Bei dem was ich erlebt habe, wäre es ungewöhnlich, wenn ich so tun könnte als wäre nichts. Ich war so froh als ich Zuhause ankam, meine Frau erwartete mich mit unseren Kindern.

Ich war so glücklich, sie gaben mir die Kraft dies zu überstehen. Einige Tage vergingen, wir verbrachten jeden Tag zusammen, es war alles perfekt. Bis wir einige Wochen nach meiner Ankunft, in den Park gingen. Wo das Ende, seinen Anfang nahm.
„Papa, Papa dürfen wir ein Eis haben?“ Mein kleiner Sohn, war zu dem Zeitpunkt vier . Außer spielen, Süßigkeiten und schlafen hatte er keine sorgen. Meine Tochter war bereits dreizehn, Ihr Augenmerk legte sich immer mehr auf Jungs. Ob mir das nun gefiel, oder nicht konnte man sehen wie man will.
„Ja hier hast du etwas Geld, geh mit deiner Schwester welches holen.“
Er stürmte los, als würde er einen Marathon gewinnen wollen.

Ob ich als Ich auch so jung war, genauso war wie er. Die Antwort gab mir meine Frau, wenn man es so sieht.
„Er erinnert mich an dich, als wir uns kennenlernten. Du warst immer voller Eifer, und Tatendrang.“
„Bin ich den nicht mehr so, Ich meine ich bin immer noch so.“
„Das sah heute Morgen aber ganz anders aus, das sabbern im Schlaf habt ihr auf jeden Fall gemeinsam.“
Wir lachten beide, sie ging dann zu unseren Kindern. Als Ich ihr hinterhergehen wollte, klingelte es auf einmal in meiner Jackentasche.
Ich fragte mich wo das herkam. Ich durchsuchte jede Tasche. Dann fand ich auf einmal ein Handy, in der Innentasche. Wer auch immer mich anrief, war eingespeichert unter „geh ran“.

Sehr verwirrt nahm ich den Anruf an: „Wer ist da, wie kommt dieses Handy in meine Jacke?“
„Hallo Ryan, erinnerst du dich an mich?“ am anderen Ende, erklang eine junge Frauenstimme.
„Nein wer sind sie, und was wollen sie von mir?“
„Das verletzt mich aber, dabei warst du es der mir alles nahm.“
Ihre Stimme blieb ruhig, sie machte den Eindruck das sie nur mit mir spielen wolle.
„Was soll Ich Ihnen genommen haben, Ich weiß nicht einmal wer sie sind?!“
„Beruhige dich, du weißt es. Du willst dich, nur nicht daran erinnern.“
„Ich werde jetzt auflegen, lassen sie mich In Ruhe.“
„Das wirst du nicht, ist das dein Lieblingshemd? So Hellblau, ich will es nicht rot färben müssen.“
Ich sah nach unten, ein kleiner roter Punkt war genau auf meiner Brust. Sie hatte mich im Visier, Ich sah mich um doch ich konnte niemanden finden.
„Was wollen sie von mir, was habe ich Ihnen getan?“
„Ich will das du dich erinnerst, an die Wahrheit, sie dir selbst eingestehst. Du bist kein Held, du bist nichts weiter als ein Mörder.“
„Welche Wahrheit, wenn soll Ich ermordet haben?. Ich bin Soldat, dass im Kampf Menschen sterben ist normal. Aber Ich habe niemals unschuldige getötet, ich habe nur gegen Terroristen gekämpft. Die weitaus mehr Menschen getötet haben, wie ich.“
Stille…
Sie sagte nichts mehr. In dem Moment in dem ich auflegen wollte, sagte sie etwas.
„Heute Abend um neun Uhr, gehst du in eure Garage. Dort wartest du, bis du etwas von mir hörst.“
„Nein sie lassen mich in Ruhe, oder ich finde sie.“
„Ryan du hast immer noch nicht verstanden, wie das hier läuft oder?“.
Der Punkt auf meiner Brust war verschwunden. „Dreh dich um, und schau genau hin.“
Der Punkt des Laserpointers, war nicht mehr auf mich, sondern auf meinen Sohn gerichtet.
„Ich mache hier die Regeln, du hast nur zu folgen wie ein Soldat“, mit diesen Worten legte sie auf.

Mir blieb keine andere Wahl, als mit zu spielen. Ich musste meine Familie beschützen, um jeden Preis.
Ich war nervös, ich wusste nicht ob man es mir anmerkte.

Ich ging am Abend wie sie es wollte, in die Garage. Ich hatte Angst. Ich sorgte mich um meine Familie.
Doch ich musste auf Ihr spiel eingehen, egal was passiert ich würde meine Familie beschützen.
In der Garage sah ich mich zunächst um. Ich konnte keinen Hinweis auf sie finden. Ich wusste immer noch nicht wer sie ist, oder warum sie mich verfolgt.

Nach ein paar Minuten, fing das Handy an zu klingeln. Ich wusste sofort, dass sie es war.
„Ja ich bin in der Garage, was willst du von mir?“
„Nicht so gemein, du scheinst zu vergessen. Ich habe hier das sagen, und kann das alles jeder Zeit beenden.“
„Sag schon?. Was verlangst du von mir?.Was soll ich tun?. Ich mache alles, nur lass meine Familie in Ruhe. Sie haben niemanden was getan, verstehst du?“
„Endlich verstehst du es, kannst du dich denn schon erinnern?“
„Woran soll ich mich erinnern?, was soll ich getan haben?“
„Ich habe einen Hinweis für dich, in einem Karton unter deiner Werkbank.“

Ich ging zu der Werkbank, unter Ihr lag ein Karton. Mit den Worten: „Für dich.“
Ich öffnete den Karton. Ich schaute hinein. Es lag ein Olivfarbenes Kleid darin, es war zerrissen, und Blutverschmiert.
„Na werden da Erinnerungen wach, an das was du getan hast.“
„Nein ich habe keine Ahnung, ich habe dieses Kleid noch nie gesehen.
Wenn hast du umgebracht?.Von wem ist das?“
„Ich habe noch nie jemanden getötet, aber du schon.“
„Nein, nein, nein Ich habe nur Terroristen getötet, und du gehörst wahrscheinlich zu Ihnen!“.

Ich legte wütend auf, nahm das Kleid, stürmte hinaus.
Ich schmiss den Karton auf den Boden, suchte den Brennspiritus, und verbrannte es zur Asche.
Meine Frau stürmte zu mir, sie war aufgebracht.
Verwirrt fragte sie mich: „Was machst du da, was verbrennst du da?“
„Nichts geh wieder ins Haus, Ich komme gleich rein.“
„Nein sag mir was los ist?, Du bist seid heute Mittag so abwesend.“
„Nichts, jetzt geh rein!“ ich merkte gar nicht wie Aggressiv ich wurde.
„Warum schreist du mich an?, was ist los mit dir?“
„Lass mich in Ruhe, und geh rein.“
Sie wollte mich in den Arm nehmen, um mich zu beruhigen. Aber ich wusste nicht was passiert ist, Ich schlug sie.

Unsere Kinder schienen wach geworden zu sein, sie standen unten in der Tür. Alles was gerade passiert ist, sie haben es mitangesehen.
„Was, ist los mit dir? Kinder holt ein paar Sachen, wir fahren sofort.“
„Nein Schatz bitte, es tut mir leid!“.Ich wollte nach ihrer Hand greifen, aber sie schlug sie weg.
„Ich weiß nicht, was mit dir los ist. Du hast Probleme, mit dem was du dort erlebt hast.
Aber ich finde, du veränderst dich immer mehr.

Es fing an zu schneien, Ihr Auto war bereits nach wenigen Metern, nicht mehr zu sehen.
Als Ich mich alleine im Haus umsah, fühlte ich mich einsam. Die Kälte von draußen machte sich im Haus breit, und auch in mir selbst. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich habe alles was ich beschützen wollte verloren.
Was passierte mit mir? .
Meine Gedanken kreisten nur noch um diese Frau.

Ich konnte nicht in dem Haus bleiben. Mit ein paar Sachen, machte Ich mich auf den Weg in ein Motel.
Ich habe Tage lang keine Nachrichten oder Anrufe bekommen.

Nach einer gefüllten Ewigkeit klingelte es wieder. Ich wollte erst nicht ran gehen.
Aber Ich musste es,meine Familie war immer noch nicht sicher.
„Was, willst du von mir?“
„Na hat das kleine Feuer Spaß gemacht?, was für ein Desaster.“
„Schön, dass Ich für deine Unterhaltung gesorgt habe. Sag es mir endlich, wer bist du?“
„Ich bin die, dessen gesamte Familie du ermordet hast.“
Ich konnte nicht glauben, was sie da sagte. Das konnte nicht stimmen, ohne Grund habe ich nie getötet.
Auf einmal legte sie auf, ohne ein Wort zu sagen. Ich schrie in das Telefon. Ich hatte wieder diese Angst. Ich musste sofort los, meine Familie war in Gefahr.
Das Handy summte,es war eine Videobotschaft. Was ich in dieser Nachricht sah, war ich selbst. Als wir in der Türkei die Terroristen erschossen.
Das alles ist nicht wahr, ich habe niemanden erschossen. Ich bin kein Mörder!.
Ich bin ein Soldat,den ich will die schwachen zu beschützen.
Einige Zeit danach, kam eine Nachricht von Ihr.

„Außerhalb der Stadt Richtung Norden, steht ein Funkturm.
Komme Dorthin wenn es Dunkel wird, und das alles findet ein Ende.
Du wirst die Wahrheit über dich selbst, und was du getan hast erfahren.
Weißt du den noch, wer du selbst bist?.“
Diese Frage klang in meinem Kopf nach, wie meinte sie das?
Mir ging einfach nicht diese Stimme aus dem Kopf, die immer wieder sagte „Weißt du den noch, wer du bist“:
Ich war geschockt über die Tatsache, dass es ein Mädchen schaffte meine Welt in Frage zu stellen.
Aber ich habe einfach keine Zeit mehr mir darüber Gedanken zu machen, was ihr Motiv ist. Aber auch warum sie das Fragte.
Es blieb nicht mehr lange hell, in ein paar Stunden würde es dunkel sein.
Ich machte mich bereit, ich wusste nicht was passieren würde. Ich schrieb Briefe für meine Familie, und bereitete ein paar Sachen vor für den Fall, dass ich sterbe.

Michigan, Amerika
30.11.2020
Ende
Er zog sich seinen Mantel an, und versteckte seine Pistole so, dass man sie nicht sehen konnte. Es war ein relativ weiter Weg, doch er musste das endlich beenden. Er wusste nicht genau was auf Ihn zukommt. Er machte sich auf alles gefasst.
Er griff an die Pistole im hinteren Hosenbund, unterhalb seines Mantels. Er lud sie durch, und sicherte sie. Nach einiger Zeit traf er endlich ein. Der Schnee lag kniehoch, und zu dem fing es gerade noch an zu schneien. Die Sicht versperrte sich, doch alles was in seinem Kopf kreiste war die Frage was Ihn erwartet. Er konnte den Turm bereits sehen. Ihn ihm kamen die verschiedensten Emotionen auf Wut, Angst und Verzweiflung. Wenn er dies nicht zu einem sauberen Abschluss bringt, könnte er alles verlieren. Er ist endlich angekommen, der Weg fühlte sich an als wäre er ewig gewesen. Der Funkturm war von einem Zaun, mit Laternen umgeben. Er sah sich um, es war niemand zu sehen.

In diesem Moment Überkam ihm ein mulmiges Gefühl. Er musste schon zugeben, dass er eigentlich ein Mensch war der nicht so schnell zu verunsichern war und schon gar nicht, einer der Angst bekam. Er hatte in seinen Kriegseinsätzen gelernt das man keine Gefühle zeigen darf und schon erst recht keine Angst. Aber jetzt eine längere Zeit später musste er sich eingestehen, dass er Angst hat. Er hatte Angst alles zu verlieren. Er hatte Angst vor dem was ihm jetzt erwartet, wenn sich diese Person zeigt.

„Hallo, ist hier jemand?“
„Guten Abend, Kommandant“, von irgendwo kam eine Stimme. Aber er konnte niemanden sehen, und konnte nicht bestimmen von wo die Stimme kam.
Er zog die Pistole, er schaute sich überall um. Er fand niemanden, nur die Stimme.
„Erinnerst du dich noch, was du getan hast?“
„Was meinst du, was willst du von mir?“
„Waren sie es den wirklich, oder hast du sie einfach nur hingerichtet?“
„Wenn meinst du ?, Ich habe niemanden hingerichtet“.
„Ich spreche von den Terroristen ,oder waren es keine, und du hast unschuldige ermordet“.
Er sah sich weiter um, er fand niemanden nicht einmal Spuren im Schnee.
„Zeig dich endlich, wer bist du?“ er verlor die Geduld.
„Du, kennst mich bereits.“

Aus dem Schatten eines kleinen Häuschens hinter Ihm, trat ein wunderschönes Mädchen nicht älter als Sechzehn. Sie hatte nur ein Kleid, und Sandalen an. Er dachte das sie unglaublich frieren musste, doch sie schien nicht so.
„Wer bist du?“
„Erinnerst du dich nicht an mich, dein Einsatz in Istanbul. Du hast Unschuldige erschossen, eine Familie ohne Grund“, Ihre Stimme blieb ruhig, bei dem, was sie sagte.
Sie kam näher. Er richtete die Waffe auf sie.
„Bleib sofort stehen!
Ich habe keine Unschuldigen getötet! Das waren Terroristen, sie ließen mir keine andere Wahl!“
„War das den wirklich so?, hatten sie wirklich Waffen? So wie du jetzt eine, auf mich richtest.“
Er erinnerte sich ohne es zu wollen. Sie hatte Recht da waren keine Waffen. Doch es waren Terroristen das wusste er, oder nicht?.
„Es gab Beweise, sie gehörten zu den Terroristen!“
„Welche Beweise? Hatten sie Waffen, oder gab es vielleicht Symbole die darauf hindeutenden?
Nein, erinnere dich,wie war es wirklich?“
Es war eine unschuldige Familie. Für dessen Ermordung du ausgezeichnet, und als Held gefeiert wurdest.“
In diesem Moment sank er die Waffe etwas, hatte sie Recht nein das konnte nicht sein.
Das Mädchen ging weiter auf Ihn zu, er riss vor Angst die Waffe wieder hoch.
„Was nun, möchtest du eine weitere Unschuldige erschießen?“
„Ich, habe keine Unschuldigen erschossen!“„Das ist nicht möglich, dass kann nicht sein“.
„Doch das hast du, erinnere dich.
Erinnere dich endlich, an das was du angerichtet hast“
Er fing an zu zittern nicht wegen der Kälte, die Erinnerungen kamen zurück. Unter Ihrem sich immer wieder holenden erinnere dich, brach er fast zusammen. Die Gefühle übermannten Ihn, die Schuld die Trauer und der Hass den er empfand. Er hatte das Gefühl das er keinen klaren Gedanken fassen konnte.Das war einfach alles zu viel für ihn. Diese ganze Situation überforderte ihn.Er zweifelte an sich selbst und seinen Gedanken.
Könnte er das den? Einfach unschuldige töten, und dann noch eine Familie?
Ist er den überhaupt im Stande so etwas scheußliches zu tun.
Und das auch noch obwohl er selbst Frau und Kinder hat.

Wieder senkte er die Waffe, sie schritt langsam weiter auf Ihn zu. Nur noch die Armlängen beider war zwischen ihnen, wieder riss er die Waffe hoch. Er zielte genau in ihr Gesicht, sie blieb ruhig keine Angst oder Furcht in ihrem Gesicht zu sehen.
„Wenn ich dich töte hat dieser Albtraum ein Ende, Ich wollte das nicht Ich…“
„Habe unschuldige getötet, sag es!“
Zum ersten Mal sah man in Ihrem Gesicht Emotionen, es verzog sich zu einer Grimasse, mit Augen die durch Ihn durch direkt in seine Seele starren zu können.
„Ja, verdammt ja! Ich habe unschuldige getötet ich sah rot, Sie haben meine Kameraden meine Freunde getötet.“
„Du hast es zugegeben, gestehe dir die Schuld endlich ein.“
„Ja das tue ich, aber es endet hier, und jetzt mit Dir!“
Er zielte mit zitternder Hand auf sie, er wollte abdrücken doch konnte nicht.
Den die Angst die er tief in sich spürte, lähmte ihn in diesem Augenblick.
„Was ist los drück ab, wolltest du es nicht enden lasse. Du erkennst es, oder mit meinem tot endet es nicht.“
„Sei still, sei verdammt noch mal Still!“ er schrie sie an.
Er konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen. Sie setze ihn dafür zu sehr unter Druck.Er hatte das Gefühl fast zu platzen,weil er das nicht aushielt.
„Ich helfe dir dabei,“ sie zog eine Pistole hinter sich hervor „dieses Mal gibt es wirklich eine Waffe die auf dich zielt.“
Sie hatte die selbe Pistole wie er, die Pistole die Ihm gegeben wurde als Zeichen der Tapferkeit im Kampf.
Er sah sich in seinen Gedanken selbst, wie er damals die Pistole entgegennahm.
Er verzog sein Gesicht nun ebenfalls zu einer Grimasse, mit einem total verstörenden Lächeln im Gesicht.
„Leg die Waffe weg!“ drohte er Ihr, seine Wut wurde immer größer. Doch irgendetwas stimmt nicht, er wusste nicht was, aber alles fühlte sich immer seltsamer an.
„Warum?“

Es reichte Ihm endgültig. Er zielte auf sie. Er zitterte vor Angst, konnte kaum die Waffe in der Hand halten. Obwohl er das schon so oft getan hat, viel es ihm jetzt noch um so schwerer. Dieses Mädchen könnte vom Alter schließlich auch seine Tochter sein. Aber er hatte das Gefühl, dass er das tun muss und keine andere Wahl hat.
Also drückte er ab.
Sie verschwand, kein Blut, kein Schrei und keine Leiche. Er viel auf die Knie, und musste sich übergeben. Da ihm jetzt endgültig die Situation zu viel war. Es geschah einfach zu viel an diesem Tag. An diesem Morgen lag er noch mit seiner Frau entspannt im Bett und jetzt das.
Er richtete sich wieder etwas auf, und schaute auf den Boden. Er versuchte einen klaren Gedanken zu fassen um diese verrückte Situation zu verstehen.
Dort wo er hin geschossen hatte war jetzt ein Loch durch den Schnee, auf einmal spürte er etwas hinter sich. Das Mädchen erschien hinter ihm, lehnte sich an Ihn und flüsterte:
„Du verstehst es jetzt oder, die Wahrheit.“
Seine Augen fingen an zu zittern, er erinnerte sich. Er kannte das Mädchen, er hatte sie getötet. Sie war auch ein Teil der Familie, die er ermordet hatte. Ihm wurde bewusst, dass er sich alles eingebildet hatte, das Handy war eins seiner alten Einsatzhandys, das Video war eingebildet alles.
Das Mädchen war nichts weiter als Einbildung, er kämpfte mit seinem Gewissen.
Er konnte einfach nicht glauben das er sich das alles nur eingebildet hat, das ist doch nicht Möglich.Aber eine andere Erklärung gab es nicht. Er hatte schon einmal davon gehört, dass sich Menschen irgendetwas einbilden. Doch er hätte nie Gedacht, das ihm dass mal passieren könnte.
„Was habe ich getan, ich wollte keine Unschuldigen töten.“
„Ich weiß doch was jetzt, du hast eine ganze Familie zerstört. All das, weil du die Kontrolle verloren hast, einmal hast du sie verloren. Was wird beim nächsten Mal passieren, gibst du den Befehl eine ganze Stadt zu vernichten?“
„Nein Ich…“
„Was du?“
Er sah sich an, er nahm die Pistole, die er fallen ließ als er sich übergab. Er sah sie genau an, im polierten durch den Schnee feuchten Lauf. Sah er sich selbst, oder doch anders, er sah ein Monster. Nicht mehr sich selbst, etwas das aussah wie er aber nicht er war. Er wusste nicht weiter, alles was er hatte hat seinen Wert verloren. Er konnte es nicht mehr ertragen, er konnte nicht mehr mit sich selbst leben.
In diesem Moment dachte er an seine eigene Familie, und an das was er ihnen angetan hat. Er ist nämlich jetzt nicht nur Vater und Ehemann sondern auch ein Mörder. Noch schlimmer, er ist sogar ein kaltblütiger Familien Mörder, der sogar mehr als einen unschuldigen Menschen auf dem Gewissen hat. Er weiß einfach nicht wie er mit dieser Gewissheit leben soll.
„Was soll ich tun, ich weiß nicht weiter.“
„Du weißt es, du musst es beenden. Du hast alles was du brauchst, gleich hier.“
Er schreite sie an. „Lass mich endlich in Ruhe, das ist meine Sache, ob ich das mache oder nicht“.
Sie schmieg sich an Ihn, und strich mit dem Finger über die Pistole.
„Du hast vorhin genau diese Pistole auf mich gerichtet, mit beenden meintest du nicht deinen tot.“
„Nein ich bin schon tot, ohne Grund ein leben das noch alles vor sich gehabt hätte. Ein Mädchen das vielleicht noch nie wirklich geliebt hat, die nie erfahren wird wie es ist eigene Kinder zu haben.“
Sie führte seine Hand langsam nach oben, bis er sie gegen seinen Unterkiefer presste.
„Lass, es Enden.“
„Du hast keinen Grund mehr weiter zu leben, du bist eine Schande, sieh das endlich ein. Um so früher ist es zu Ende . Dann bist du auch keine Gefahr mehr für die Menschheit“
„So wie du bist kannst du eh kein Ehemann und schon gar kein Vater mehr sein“.
Er schrie, und flehte um Verzeihung. Seinen Blick Richtung Horizont gerichtet, ein heller Stern zog Ihn in seinen Bann. Er drückte ab, die Kugel durchbrach seine Schädeldecke. Das Blut bedeckte Ihn, und seine Pistole die eingravierten Worte verdeckt. „Ehre und Tapferkeit“, verschwunden unter Blut.

Tage Später kam in den Nachrichten, dass ein gefeierter Soldat sich selbst umbrachte. Laut Aussage der Nachrichtensprecher mit einer Videobotschaft, des Soldaten die weder von der Familie noch dem Sender eingesehen wurde.

In dieser Botschaft entschuldigte er sich bei seiner Familie, und sagte wie sehr er sie liebte. Man sah es Ihm an, er war am Ende all seiner Kräfte. Neben Ihm waren leere Alkoholflaschen, sowie Starke Antidepressiva. Der Krieg hatte ihn veränderte auf mehr als nur eine Art. Das was er in den Jahren sah als er für das Land gedient hat, konnte er einfach nicht ertrage. Es nagte zu sehr an seiner Seele und seinem Gewissen. Am Ende hätte er sogar jede Nacht Albträume gehabt, an jeder Ecke sah er eine potentielle Gefahr. Er sah in diesen Träumen wieder und wieder, all das Leid und die vielen Toten Menschen, die ihr Leben nicht wie gewohnt weiter leben durften. Nein sie wurden sogar von einem anderen Menschen kaltblütig ausgelöscht.
Letztendlich gestand er seine tat. Das er selbst kein Held war und schon gar nicht ein ungeschriebenes Blatt. Auch er war einer dieser Menschen, das musste er sich am Ende doch eingestehen.

Seine Letzten Worte, in der Botschaft waren:
„Ich konnte trotz der Liebe die meine Familie mir gab, nicht länger mit der Schuld in mir Leben. Ich wusste letztendlich nicht mehr, wer ich selbst bin.“

Einige Zeit später erfuhr man das die Familie, des Mannes tot aufgefunden wurde. Der Soldat selbst soll sie ermordet haben, er hat alles verloren. Aber als erstes hatte er sich selbst verloren, der Krieg bricht nicht nur die Menschen sondern er verändert sie auch.

Im Krieg gibt es keine Gewinner, sondern alle sind Verlierer, ganz gleich, welche Seite zum Sieger erklärt werden mag. –Arthur Neville Chamberlin

4 thoughts on “Die Heimkehr

  1. Hi, grundsätzlich hast du hier ein interessantes Thema aufgenommen. Leider machte die mangelnde Rechtschreibung und Zeichensetzung das Lesen recht schwer und anstrengend.
    Daran solltest du meiner Meinung nach arbeiten.
    Wenn du die Geschichte noch ein wenig überarbeitest und die ein oder andere Stelle vielleicht sogar wegkürzt, kann da durchaus was draus werden.

    P.S. wenn du Lust hast, würde ich mich freuen, wenn du meine Geschichte auch lesen würdest: Glasauge

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