Emilia Di MartinoIch wünschte, es wäre nie passiert!

                    

Ich wünschte, es wäre nie passiert!

1.Mai 1995

Westend-Anzeiger

Gestern, gegen 17:30 Uhr ging ein Familienhaus in Berlin-Westend in Flammen auf.

Die Polizei fand schnell heraus, dass es Brandstiftung war. Ein kleines Mädchen ist dabei ums Leben gekommen.Weiß jemand etwas darüber, was sich gestern Abend in der Kurländer Allee abspielte? Für Hinweise wenden Sie sich bitte an die Polizei!

30. April 2020

Fünfundzwanzig Jahre ist das jetzt her, ich schaue auf den Zeitungsartikel in meinen Händen hinab. 

Seit fünfundzwanzig Jahren ist Sina nun schon tot.

Aber das ist jetzt egal, ich muss zur Schule, damit meine Klasse die Arbeit schreiben kann.

Auf dem Weg zum Wald-Gymnasium habe ich irgendwie das Gefühl, dass jemand hinter mir hergeht. 

 

Als ich nach einem anstrengendem Tag am S-Bahnhof Heerstraße in den Bus steigen möchte und meine Karte herausholen will, bemerke ich einen fremden Gegenstand. Ich hole ihn heraus und halte plötzlich ein Handy in der Hand, welches mir nicht gehört. Nachdem ich mich hingesetzt habe, betrachte ich das Handy etwas genauer. Als es plötzlich angeht, schrecke ich kurz zusammen.

Ich weiß, dass ich es eigentlich zur Polizei bringen sollte, aber das Gerät zieht mich in gewisser Weise an und vielleicht kenne ich denjenigen dem es gehört. Aber als ich auf die Foto-App klicke, gibt es nur einen einzigen Ordner mit fünf Fotos! Auch wenn ich vor Neugier fast platze, warte ich, bis ich zu Hause bin. 

Als ich auf den Ordner klicke, bleibt mir die Luft weg, auf diesen fünf Fotos sieht man mich! Wie ich aus dem Haus gehe, in den Bus steige, mich mit Schülern unterhalte und wie ich in den Bus wieder einsteige! 

Ich atme schwer und auf einmal wird mir schwarz vor Augen. 

Ich weiß nicht, wie lange ich bewusstlos auf dem Boden lag, aber was ich weiß, ist, dass diese Fotos sofort zur Polizei müssen! Doch als ich das Handy anschalte, ist alles gelöscht. Es ist, als hätte ich mir alles eingebildet, aber ich halte den Beweis in den Händen. Fieberhaft überlege ich, wer mir das Handy untergeschoben haben könnte. Ein Telefonklingeln holt mich plötzlich aus meinen Gedanken. Ohne auf das Display zu achten, halte ich mir mein Telefon ans Ohr. Am anderen Ende der Leitung meldet sich eine verzerrte Stimme: „Ich beobachte dich! An deiner Stelle, würde ich dieses Handy behalten.“ Verwirrt blicke ich auf das Telefon in meiner Hand und stelle fest, dass es sich um das Fremde handelt. „Es sei denn, dein Leben ist dir nicht wichtig“, mit diesen grausamen Worten legt der Anrufer auf.

ER

Ich denk mal, sie hat meine Botschaft verstanden, aber eigentlich ist mir das egal. Ich würde nur schneller zu meinem Ziel kommen und es wäre weitaus unlustiger für mich. Denn mit diesem Telefon wünscht sie sich bald, mich nicht zu kennen.

Bestimmt fragen sich manche, warum ich all dies tue oder tun werde. Tja, ich will mich rächen! Es hat viel zu lange gedauert! Fünfundzwanzig Jahre um genau zu sein!

Heute werde ich sie noch in Ruhe lassen, aber morgen geht es erst richtig los.

PAULA

Ich lag die ganze Nacht wach. Das bestätigte Gefühl, beobachtet zu werden, macht mich wahnsinnig!

Während ich mich für den neuen Arbeitstag fertig mache, beschließe ich meinem besten Freund Anton von dem mysteriösen Handy zu erzählen. Der Anrufer hat schließlich nicht gesagt, dass ich keinen einweihen darf.

Praktischerweise, ist er ebenfalls Lehrer am Wald-Gymnasium.

 

Nachdem ich ihn eingeweiht und um Hilfe gebeten habe, habe ich mich schon etwas freier gefühlt. Wir verabreden uns für 17 Uhr bei mir zu Hause.

Ich erschrecke, als es an der Tür klingelt, aber es ist nur Anton. „Bist du dir ganz sicher, dass es kein blöder Streich deiner Schüler ist?“, fragt er mich, „Ja das bin ich. Die kommen gar nicht auf solche Ideen. Die denken doch nur an Alkohol, rauchen und wo sie den nächsten Joint herbekommen.“, antworte ich.

„Okay, hast du irgendwelche Feinde oder so?“ 

„Nein… also nicht, dass ich wüsste.“, antworte ich ihm wieder. 

Nach ein paar Minuten der Stille, fragt Anton: „Hast du vielleicht irgendwann mal etwas gemacht, was jemandem geschadet hat?“, ich schrecke zusammen, als hätte ich auf einen angeschalteten Herd gefasst.

 „Ähm,… wie…wieso?“

 „Es könnte doch sein, dass sich jemand rächen möchte.“. 

Ich schwindele ihm vor, dass ich eine Verabredung vergessen hätte, und bitte ihn höflich zu gehen.

Als er weg ist, lehne ich mich an die Wohnungstür und fange an zu weinen. Erinnerungen von einem lichterloh brennenden Haus stürzen auf mich ein. 

Plötzlich klingelt das fremde Handy! „Hallo?“, flüstere ich, die verzerrte Stimme meldet sich: „Na? Hoffst du schon, mich nicht zu kennen?“ Mutig frage ich: „Woher kennen Sie mich denn?“, am anderen Ende höre ich ihn laut einatmen: „Ich stelle hier die Fragen und Anordnungen!“

 „Anordnungen?“ ,höre ich mich sagen. Er beantwortet meine Frage nach wenigen Sekunden: „ Ja, Anordnungen! Damit sind wir jetzt auch beim Thema.“

„Wa…Was?!“

„Jetzt halt doch mal die Fresse! Ich denk mal du hast mich letztes Mal gut verstanden, ich beobachte dich ohne Pause – ich kann auch gerne nochmal ein paar Bildchen schicken.“

Atemlos schaue ich auf das Telefon, nachdem er wieder sehr abrupt aufgelegt hat.

Über Nacht, die wieder schlaflos war, habe ich mir vorgenommen mich krankzumelden. Dann kann ich mich voll und ganz auf die Suche fokussieren. 

Seitdem ich im Bus saß, schauen mich alle komisch an, manche mitleidig und manche verstört.

In der Mittagspause kommt meine Kollegin zu mir und fragt ob alles ok sei, da ich aussehen würde wie ein Zombie. Dann ist mir eingefallen, dass ich heute morgen nicht in den Spiegel geschaut habe.

Nachdem ich mich abgemeldet habe, fahre ich zurück nach Hause.

Schon als ich meine Tür aufschließe, kommt mir etwas sehr merkwürdig vor.

Meine Wohnung sieht verändert aus, aber was genau, kann ich nicht sagen. 

Doch! Mein Bett sieht anders aus – es ist ungemacht. Ich habe einen Ordnungs- Fimmel, und deswegen weiß ich, dass ich mein Bett, oder besser gesagt meine Wohnung, nicht so hinterlassen würde. Schnurstracks gehe ich ins Bad, denn dort liegt mein Schmuck, aber alles ist noch in der Muschel-Schatulle.

Ich gehe zurück in mein Zimmer und setze mich an den Schreibtisch. Plötzlich sticht mir etwas ins Auge, etwas, das mir sehr bekannt ist und trotzdem verändert wirkt.

Ich nehme den Zeitungsartikel des Brandes und fahre mir automatisch über die Narbe an meiner Hand.

Da die Sonne scheint, merke ich, dass etwas auf die Rückseite geschrieben wurde: Das wirst du büßen! Das verspreche ich dir!!

Diese zwei Sätze bringen alles bei mir langsam ins Rollen, ich muss das sofort Anton zeigen! 

Anton kommt sofort, nachdem ich ihn angerufen habe. Ich zeige ihm die Nachricht: „Warum hat der Typ das genau auf diesen Artikel geschrieben?“, ich schlucke und weiß, dass ich nicht darum herum komme. „Also, ich weiß nicht genau, wo ich anfangen soll. Ich hatte nie besonders viele Freunde, aber als ich in die Schule kam, gab es eine – Sina – es war Freundschaft auf den ersten Blick.

 Als wir acht waren, waren wir alleine bei ihr zu Hause.“, ich breche in Tränen aus „ Ich…ich weiß nicht, wie es passiert ist, aber plötzlich waren überall nur Flammen! 

Ich hatte panische Angst und bin nach Hause gerannt – wir haben zwei Straßen weiter gewohnt. Am nächsten morgen kam meine Mutter zu mir und sagte, dass es einen Brand gab und Sina nicht überlebt hat!

Wir sind nach Kladow gezogen, damit ich nicht jeden Tag an den Überresten des Hauses vorbei musste. 

Über die Jahre wurde es besser, ich träumte nachts nicht mehr von ihr oder dem Brand. Aber jetzt kommt alles wieder hoch und ich glaube, dass ich irgendwas übersehen habe.“ Als ich fertig bin, blicke ich Anton an. Er schaut mich mitfühlend und zugleich forschend an. 

Nach mehreren Minuten des Schweigens, fragt er plötzlich, was ich glaube übersehen zu haben.

Ich antworte damit, dass der Anrufer ein Familienangehöriger sein könnte.

Ich überlege, wen ich alles aus Sinas Familie kennengelernt habe. Ich erinnere mich nur noch an ihre Mutter, wir hatten auch nie darüber gesprochen, warum ihr Vater nicht da war oder ob sie noch Geschwister hat.

„Hallo? Erde an Paula!“, reißt Anton mich aus meinen Gedanken.

„Ja?“, frage ich ihn, „Ich muss leider los.“ Und gibt mir damit die Antwort, die ich nicht hören wollte. 

Ich breche kurz nach ihm auf.

Eine halbe Stunde später, stehe ich vor dem Haus, welches ich fünfundzwanzig Jahre lang gemieden habe. Von dem Brand sieht man natürlich nichts mehr. Was mache ich hier eigentlich? Kurzerhand fahre ich wieder nach Hause. 

Ich hoffe im Internet auf mehr Informationen. Dort finde ich aber nur den mir mehr als bekannten Artikel. 

Ich gebe auf und bin dabei meinen Laptop auszuschalten, als ich plötzlich eine neue Mail sehe.

Im Internet, wirst du nichts finden! Aber viel Spaß bei der weiteren Suche!

Hier sind noch ein paar Fotos zum anschauen.

P.s. ich möchte ja auch noch ein bisschen Spaß.

Wie automatisch klicke ich auf den Anhang. 

Es sind drei Fotos! Auf dem ersten sieht man mich, wie ich vor zwei Minuten noch nach Antworten gesucht habe! Das zweite zeigt ein Foto – von Sina! Als ich das dritte sehe, schlage ich mir schreiend die Hände auf den Mund. Es zeigt die Überreste eines verbrannten kleinen Mädchens!

Ich rufe die Person an, der ich am meisten vertrauen kann und die mir schon  so oft geholfen hat – Anton!

Da er einen Termin hat, wird er frühestens in einer Stunde hier sein. 

Und was mache ich jetzt? Ich entscheide mich für ein heißes Bad, vielleicht bekomme ich in meine Gedanken etwas Struktur. 

Das Wasser löst ein paar meiner Verspannungen, aber die Spannung in meinem Kopf leider nicht. 

Vielleicht muss ich mir das andere Handy mal genauer anschauen! 

Sofort, nachdem ich aus der Badewanne komme, nehme ich mir das Handy vor.

Ich betrachte es, von außen ist nichts Auffälliges. Als ich es einschalte, lasse ich es fast fallen vor Schreck! Sinas verbranntes Gesicht blickt mir entgegen! 

Mit einem hässlichen Geräusch schlägt das Handy an der Wand auf.

Schon fast habe ich auf die Telefonklingel gewartet, trotzdem schrecke ich kurz zusammen, melde mich aber überraschend selbstbewusst.

Die mir inzwischen schon vertraute verzerrte Stimme meldet sich: „Du hast dich also dafür entschieden, mein schönes Handy zu zerstören. Naja, dann kriege ich jetzt endlich meinen Spaß!“, er lacht abfällig und legt auf!

Was meint er damit, dass er sein Spaß haben kann?

Gerade, als mir aufgefallen ist, dass Anton sich nicht mehr gemeldet hat, klingelt mein Handy erneut. Ein Blick auf das Display beruhigt mich, es ist nur Anton.

„Hey“, melde ich mich. „Hi, mein Termin ging länger als gedacht, aber ich komm jetzt zu dir.“ Etwas an seiner Stimme ist anders als sonst. 

Nachdem ich ihm gesagt habe, dass er sich beeilen soll, legt er ohne ein weiteres Wort auf.

Komisch, er ist sonst nie so kurz angebunden. Aber das ist mir in letzter Zeit schon öfter aufgefallen!

Ich nehme mir vor, ihn zu fragen.

Bis Anton kommt, werde ich meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen, die über die letzten Tage in den Hintergrund gerutscht ist! Schreiben! Am liebsten schreibe ich eigentlich Horror-Geschichten. Ich mag es, dass ich meiner Kreativität keine Grenzen setzen muss. 

Aber heute habe ich wenig Lust auf Horror, stattdessen schreibe ich meine ganzen Gedanken auf, die mich beschäftigen. 

Nachdem zwei Seiten mit meinen Gedanken gefüllt sind, gehe ich in die Küche, um mir etwas zu trinken zu holen. 

Ein merkwürdiges Gefühl breitet sich in mir aus, als ich die Küche betrete, aber alles ist an seinem Platz.

Während ich mir etwas zu trinken einschenke, höre ich ein Geräusch!

Und plötzlich bekomme ich einen dumpfen Schlag auf den Hinterkopf!

Mir wird schwarz vor Augen.

Obwohl ich nicht wirklich bei Sinnen bin, merke ich, wie jemand mich trägt!

Dann bin ich auch schon wieder weg. 

Als ich mein Augen langsam öffne, brauche ich ein paar Sekunden um zu begreifen, dass ich in meinem Zimmer bin. 

Ich will mir Haare aus dem Gesicht streichen, aber meine Hand lässt sich nicht bewegen! Ich schaue zu meiner rechten Hand, die gefesselt auf Höhe meiner Stirn hängt! Erst jetzt bemerke ich, dass ich auf einem Stuhl stehe. Meine Beine sind an der Lehne mit Panzertape festgeklebt, ebenso wie meine Hände! Aber meine Hände sind an meiner Hochebene befestigt, an der ein Strick mit einer Schlaufe hängt, in der mein Kopf steckt! 

„Genug die Lage gecheckt?“, die mir vertrauteste Stimme erklingt in meinem Ohr. Ich blicke zur Tür, dort sitzt Anton gemütlich auf einem Stuhl. Ich schnappe nach Luft: „Was? Wieso? Ich…ich, Warum?“

„Meine Fresse, jetzt hör doch mal auf mit den ganzen Scheiß-Fragen! Ich werde dir alles erklären. Und zu jeder Antwort bekommst du noch ein Geschenk. Fangen wir doch mal mit einem kleinen Vorgeschmack an, darauf hätte ich jetzt Lust!“

Mit diesen Worten, steht er auf und kommt zu mir – mit Schlagringen an den Fingern!

Er stellt sich vor mich und lässt sie langsam an meiner Kehle lang fahren. Danach fahren sie mit voller Wucht an meiner Wange entlang! Ich merke, wie mir warmes Blut die Wange herunter strömt. Wenig später erreicht mich der metallische Geschmack, den Blut so an sich hat!

„So, dass ist erst der Anfang. Du wirst dir wünschen, dass jener Tag nie passiert wäre und du meine Schwester nicht getötet hättest!“ 

„Schwester?“ 

„Ja, Schwester! Sina war meine kleine Schwester. Damit du nicht weiter nervst, erzähle ich dir jetzt erstmal alles, und dann werde ich ein wenig Spaß haben!“

Ich reiße die Augen auf, erwidere aber nichts, da ich erstens wissen möchte was er sagt und zweitens, habe ich wenig Lust eine weitere Bekanntschaft mit seinem neuen Spielzeug zu machen.

Er holt sich den Stuhl und setzt sich vor mich.

Der Strick schneidet sich in meine Kehle, aber das ist mir gerade egal.

„Falls du dich gerade fragst, wie ich ihr Bruder sein kann, ich habe extra meinen Namen geändert, damit du mich nicht erkennst. Ich heiße eigentlich Antonio Roleo.

Ich habe drei Jahre lang mit meinem Vater in Italien gelebt. Am 1. Mai 1995 sind wir zurück nach Berlin gezogen. Als wir an unserem früheren Zuhause ankamen, war es mit Flatterband abgesperrt und eine einzige verbrannte Ruine. 

Von da an, wollte ich dich finden. Ich kannte deinen Namen von einem Brief, den Sina und du unserer Nachbarin geschrieben haben, da euch ein Ball in ihre Fensterscheibe geflogen war! Sie gab ihn mir als Andenken. 

Damals war ich dreizehn und hatte keine Kontakte, die mir Informationen geben konnten. Dann habe ich gewartet bis du älter warst. Zufällig hat ein Freund zusammen mit dir studiert und mir ein Bild von dir besorgt, damit ich wusste, nach wem ich gucken soll. Eines nachmittags habe ich auf einer Parkbank gewartet und bin dir hinterhergelaufen. Damals hattest du noch deinen hässlichen Köter! Er wurde überfahren richtig? Tja, platt wie eine Briefmarke soll er gewesen sein!“ 

Tränen laufen mir das Gesicht herab und ich frage mich, wie ich diesem grausamen Menschen mal vertrauen konnte.

„Dann bist du nach dem Studium ans Wald-Gymnasium. Ich habe mir einen neuen Namen geben lassen, Zeugnisse gefälscht und wurde ebenfalls als Lehrer angenommen. Zu meinem Glück, hast du dich von Anfang an gut mit mir verstanden. Und dann, am Tag der Weihnachtsfeier, sollten wir zusammen alles dekorieren. Von da an waren wir Freunde.“, das letzte Wort betont er besonders!

Ich kann nicht mehr und muss fragen, warum er sich mich nicht schon früher geschnappt hat. Daraufhin schiebt er sich eine Haselnuss in den Mund, von denen eine Schale auf meinem Schreibtisch steht und nuschelt: „Ich brauchte noch mehr Informationen über den Brand und ich wollte, dass du noch mehr Vertrauen zu mir aufbaust. Als du dann dein Referendariat erfolgreich beendet hast, habe ich mit den Vorbereitungen angefangen! Ich habe mein altes Handy wieder heraus geholt, und habe mir von einem Programmierer zeigen lassen, wie ich es von meinem Handy aus kontrollieren kann. Und ich habe mir dieses tolle Gerät zum Verzerren der Stimme geholt! Dann habe ich nur noch auf den 30. April gewartet. Ich wollte meine Aktion ja an einem besonderen Tag beginnen.“ Mit einem abfälligen Grinsen schaut er mich an.

„Alles lief nach Plan und dann hast du mich nach Hilfe gefragt. Das war für mich natürlich wie ein Sechser im Lotto! Und wie du mir so schön erzählt hast, was in jener Nacht passierte! Danach verspürte ich noch viel mehr Hass auf dich als ich sowieso schon verspürte! Wie konntest du sie bloß zurücklassen?!“ Er steht auf und holt ein Messer aus seiner Hosentasche! Unter meinen Schreien schneidet er mir mit dem Messer in den Arm, als wäre er ein Stück Butterkuchen! Ich wünschte, ich hätte einen Zauberstab- wie in all den Büchern, die ich gelesen habe- um meine Schmerzen wegzuzaubern! Aber den habe ich nicht, und so muss ich die Schmerzen irgendwie ertragen.

„Willst du noch irgendeine von deinen beschissenen Fragen stellen, bevor du es nicht mehr kannst?!“

„Ja. Woher hast du das Bild von ihr?“, frage ich kleinlaut. Zu fragen, warum er all das tut, traue ich mich nicht.

„Ich habe Freunde bei der Polizei, die konnten problemlos an die Akte von damals!“

Nachdem er mir Antwort gegeben hat, macht er sich wieder daran, mich zu foltern!

Zuerst schneidet er mir mit dem Messer das Bein entlang und zieht mir die Haut ab, wie die Schale einer Banane! 

Das führt er an meinem ganzen Körper fort! Die Schlagringe treffen mich an jeder Stelle meines Gesichts! Er schneidet mir mal tiefer und mal weniger tief ins Fleisch! Nach mehreren Minuten kann ich garnicht mehr schreien, es bringt sowieso nichts! 

Und kurz bevor ich ohnmächtig werde, merke ich, dass er mir die Beinfesseln abzieht. Er schaut mir noch ein Mal ins blutüberströmte Gesicht! 

Und dann tritt er mit voller Wucht gegen den Stuhl! Ich falle nach unten, und die Schlinge erfüllt ihren Zweck und bricht mir das Genick…

 

2 thoughts on “Ich wünschte, es wäre nie passiert!

  1. Eine krasse Geschichte – vor allem für eine solch junge Autorin. Ich hoffe, Du hast solche Kenntnisse nicht aus Deiner Schule sondern „nur“ viel Phantasie 😱😅 Donnerwetter! Gut geschrieben, bleib auf jeden Fall dran und entwickel Deinen Stil weiter. Einzig ein paar der „!“ würde ich einfach durch Punkte ersetzen 😉

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