C.P. SchubertMAINACHT

Die kleine Fahrgemeinschaft war auf den spätabendlichen Straßen des US-amerikanischen Staates Illinois unterwegs. Noch wusste keiner der drei Reisenden von dem grauenerregenden Schicksal, das ihnen vorbestimmt war. Richard, Andy und Gesine waren ausgelassen am Feiern. Außer ihnen hatten sich noch vier weitere Freunde angekündigt: Nadine, Olga, Valentin und Martin wollten jeweils mit ihren eigenen Autos anreisen. Ein solches Treffen hielten sie alle paar Monate ab. Teilweise in unterschiedlicher Besetzung. Bei den Extreme-Partys konnte alles passieren. Hauptsache es eskalierte. Sexorgien gehörten genauso zum Programm wie alle möglichen Arten von teils abartigen Spielen. Dabei konnte es sich um bizarre Szenarien aller Art handeln. In der Regel wurden jedoch Drogen und Alkohol konsumiert. Dabei trieb es jeder hemmungslos mit jedem. Auf Verhütung oder Prävention vor Krankheiten wurde dabei kaum geachtet. Immer wieder gesellten sich neue Teilnehmer hinzu oder verabschiedeten sich mal früher, mal später. Manche blieben exakt einmal dabei und ließen danach nichts mehr von sich hören. Das hatte natürlich Gründe. Einmal hatte man zwei der Teilnehmer an Pfähle gebunden. Daraufhin konnte jeder mit ihnen machen, was er wollte. Und früher oder später war wirklich alles nur Denkbare ausprobiert worden. Für die beiden war das Wochenende eine nicht enden wollende Tortur gewesen. Die Erniedrigungen hatten dazu geführt, dass man beide nicht wieder auf den Partys gesehen hatte. Nur wenige zeigten dafür Verständnis. Man lachte über sie, denn unter ihnen gab es nahezu keine Tabus. Neben der Partymusik ließen sie sich auch diesmal von verschiedensten Stoffen berauschen, während der Alkohol in Strömen floss. Darüber hinaus hatten sie auch andere Hemmschwellen fallen lassen. Und das machte den besonderen Reiz dieser Treffen aus. Singles und Pärchen waren gleichermaßen eingeladen und wenn man sich im Vorfelde bereits verstanden hatte, konnte es passieren, dass man zur ursprünglich elitären Runde hinzugeholt wurde. Nicht jeder traute sich zu den Treffen, die an den unterschiedlichsten Standorten stattfinden konnten. Alte Burgen in Europa waren schon darunter gewesen, aber auch verlassene Fabriken oder Theater. Einmal war es ein Camping auf einem verlassenen Flughafen gewesen. Typischerweise durfte bei den Partys alles geschehen. Sie sollten regelrecht eskalieren. Eine Regel lautete: Jeder durfte mit jedem. Daraus war bereits die ein oder andere zweifelhafte Orgie entstanden. Häufig fanden sich jedoch Gruppen zusammen, die bereits positive Erfahrungen miteinander gesammelt hatten. Jeder, wie es ihm oder ihr am jeweiligen Abend beliebte.

Schwangerschaften hatte es offiziell nicht gegeben. Man munkelte aber, dass in zwei oder drei Fällen zu „besonderen Mitteln“ gegriffen wurde, wie es hinter vorgehaltener Hand hieß. Die jungen Menschen lebten und liebten ihren Rausch. Ihre eigene Vergnügungssucht war ihnen dabei so wichtig, dass sie etwaige Kollateralschäden billigend in Kauf nahmen. Offiziell gab es keine Probleme. Alle hatten Spaß, alle lebten und genossen ihr Leben in vollen Zügen. So sollte es auch dieses Mal sein. Sie rasten über die Landstraßen und Highways, ihrem Ziel entgegen. Dieses Mal war es ein abgelegenes Motel. Es sollte viel Raum bieten für alle möglichen neuen Abenteuer, Szenarien, Konstellationen und massenhaft Sex und Drogen.  Auf den überirdischen Telefonleitungen saßen dann und wann Vögel, die dem schnellen Flitzer von Richard, Gesine und Andy hinterhersahen. Sie wunderten sich wahrscheinlich über die laute Musik und das ausgelassene Treiben, dass durch die heruntergelassenen Autofenster überlaut zu hören war. Als Gesine an einer alten Tankstelle, wie es sie zu Hauf in den Staaten im Nirgendwo gab, einmal eine Lichtquelle entdeckte, hatte sie eine Gruppe Raben ausgemacht, die den alten Chrysler überrascht anglotzten. Sie glaubte, unter ihnen auch ein weißes Exemplar gesehen zu haben. Alle Raben hatten zu dem schnellfahrenden Wagen geschaut und Gesine war sich aufgrund des Fahrttempos nicht sicher gewesen. Es wäre halt einfach lustig gewesen, fand sie. Kurz darauf hatte sie die Tiere vergessen und war wieder in das Feiern ihrer beiden Mitfahrer eingestiegen. Mit einem Mal machte sich in der jungen Frau jedoch ein seltsames Gefühl breit. Sie bekam eine Gänsehaut, die sie sich nicht erklären konnte. Es war doch alles in Ordnung, oder? Sie versuchte sich mit dem Feiern abzulenken. Es würde wieder großartig werden. So, wie die letzten Male auch. Die drei grölten zu HIGHWAY TO HELL von ACDC und zerstreuten so ihre Gedanken. Keine halbe Stunde mehr und sie würden ihr Ziel erreicht haben…

Bald darauf erreichten die drei das alte Motel, das am Wegesrand stand. In der vorhandenen Beleuchtung wirkte es irgendwie ranzig.  Ausgelassen feiernd suchten sie sich ihren Parkplatz. Sie hatten quasi freie Platzwahl, denn bisher standen nur zwei Automobile dort. Alle drei hatten nur auf sich geachtet, die Musik gefiel, Gesine und Andy hatten begonnen miteinander rumzuknutschen und schon etwas zu fummeln. Gesine hatte Gefallen an seiner Erektion gefunden, was sie immer wieder veranlasst hatte, Andy zu sticheln, indem sie scheinbar zufällig leicht darüber streifte oder ihr einen Stups versetzte. Er zuckte jedes Mal elektrisiert unter diesen Berührungen zusammen. Das wiederum ließ Gesine grinsen. Richard hatte nur halbherzig auf die Straße geachtet und immer wieder seine Hand ins Spiel gebracht, um den beiden einen unerwarteten Impuls ins Liebesspiel zu geben. Das war typisch für ihn. Sein dominantes Auftreten fanden einige der Partyteilnehmer durchaus anziehend. Andere blieben in ihrer Intimität gerne für sich und schätzten es ganz und gar nicht, dass er sich einmischte. Das tat er aber gern und häufig, was ihm schon den ein oder anderen Streit eingebracht hatte. In der Regel setzte er sich jedoch am Ende durch und nahm sich was er wollte. In solchen Momenten hatte er keine Hemmungen. Erlaubt war, was gefiel. In erster Linie gefiel es ihm. Sowohl er als auch Gesine hatte mittlerweile ihr Fummeln in Andys Hose verlagert, um ihn endgültig an den Rand der Verzweiflung zu bringen. Die Liebesbekundungen von vorne und von der Seite überforderten ihn. Sein Kopf lief hochrot an, doch es gefiel ihm auch.

Nun wurden die drei durch die Ankunft am Motel in ihrem Treiben gestört. Gesine war das ganz Recht. Sie wollte nicht ihr ganzes Pulver schon während der Autofahrt verschießen. Es war üblich, dass jeder Teilnehmer der EXTREME-Partys sich eigene kleine Überraschungen, Gemeinheiten, Schockmomente oder Spielereien überlegte. Manche der Mädels und Kerle galten an diesen Abenteuer-Wochenenden insgeheim als Hauptpreis, da wirklich jede mögliche Konstellation eintreten konnte. Somit konnte sich Andy nicht sicher sein, dass er das Spiel mit Gesine diesmal würde fortsetzen können. Dies gefiel wiederum der jungen Frau, da es sie reizte, begehrt zu werden. Andy hingegen war unterdessen derart spitz, dass er es am liebsten sofort mit ihr getrieben hätte. Er brauchte eigentlich gar nicht mehr viel erleben. Es hätte ihm vollkommen gereicht, wenn er und Gesine die zwei oder drei Tage allein auf einem der Zimmer verbracht hätten. Aber die Spielregeln sahen etwas Anderes vor und dem musste sich Andy fügen. „So, Leute, wir sind da! Schluss mit dem Rumgemache. Jetzt geht es erst richtig los“, sagte Richard laut und die beiden stießen die Autotüren auf. Sie waren elektrisiert.  Die milde Nachtluft tat gut. Sie sogen sie tief in ihre Lungen ein. Doch aus der anfänglichen Freude wurde schnell eine beklemmende Spannung. Alle drei spürten, dass etwas nicht stimmte. Unterbewusst hatten sie Geräusche wahrgenommen, die sie nur für wenige Sekunden ignorieren konnten. Das Wimmern und Glucksen ging ihnen durch Mark und Bein. Beinahe synchron wurden ihre Bewegungen, die zuerst hölzern waren. Dann drehten sie sich stocksteif zur Seite, um in zirka acht oder zehn Metern Entfernung das mehrstöckige Motel zu erspähen.

Vor dem Gebäude wand sich ein Mann, der am ganzen Körper gefesselt war. Jemand hatte einen Scheinwerfer auf ihn gerichtet. Wie verrückt schlug er mit den verbundenen Händen um sich, soweit das eben möglich war. Sein Körper bäumte sich auf, steif und verkrampft waren seine Bewegungen. Schlagartig fiel der Rausch von ihnen. „Das ist Valentin!“, schrie Gesine, wie von Sinnen. „Man hat ihm einen Strick um den Hals gelegt!“ Die jungen Menschen waren einen Moment lang völlig handlungsunfähig. Doch das Entsetzen steigerte sich noch, als der Gefesselte von einer oder mehreren unbekannten Personen nach oben gezogen wurde. Das Fenster, aus dem das Seil kam, befand sich mindestens zehn Meter über dem Boden. „Der Strick schnürt ihm den Hals zu! Er bekommt keine Luft mehr!“, schrie Andy. Richard und Gesine erwachten dadurch aus ihrer Schockstarre. Valentin zappelte und schleuderte seinen Körper nach allen Seiten, in der wahnsinnigen Hoffnung, sich so befreien zu können. Er japste deutlich hörbar nach Sauerstoff. Seine Muskeln und die Ausdauer des Extremsportlers ließen dabei einiges zu. Valentin kannte in der Regel keine Angst. Er betrieb Bungeejumping, ebenso wie weitgehend ungesichertes Klettern im Gebirge, oder sprang aus Flugzeugen, um mit einem Fallschirm zu Boden zu gleiten. Diesmal jedoch würde ihm all das wohl kaum etwas nützen, denn diese Situation war nicht dazu geschaffen, um sich eigenständig aus ihr zu befreien. Selbst von Valentin nicht, der von den EXTREM-Party-Teilnehmern in der Regel SHADOW genannt wurde. Ein Name, der auf sein wirklich außerordentlich cooles Rückentattoo zurückging. Es zeigte den Schatten eines gigantischen Drachens, mit weit ausgebreiteten Flügeln. SHADOW benötigte Hilfe! Sofort! Das war in diesem Augenblick allen dreien klar. Richard war allerdings derjenige, der es aussprach und die anderen beiden zum Handeln animierte.

„Wir kommen, Valentin! Halte durch!“, schrie er und stürmte los. Die anderen Beiden folgten ihm, so schnell sie konnten.

„Wie sollen wir ihn noch retten? Wir kommen zu spät!“, rief Gesine.

„Laber nicht! Wir müssen es zumindest versuchen!“

Richard hatte gesprochen. Keiner widersprach. SHADOW wurde derweil weiter nach oben gezogen. Beinahe hatte er den Zenit erreicht. Seine Bewegungen erschlafften zunehmend. Ein paar Mal noch bäumte er sich auf, das Kreischen und Luftjapsen wurde erbärmlich laut. Die sterbende Kreatur hing schließlich still. Der Vollmond leuchtete und tauchte die Szene in gespenstischer Stille in silbrig glänzendes Licht. Der Erdtrabant schien so groß und gigantisch wie nie zuvor. Valentin nützte seine anmutende Schönheit derweil nichts. Er baumelte am Strick und drehte sich leicht nach links und nach rechts…

„Vielleicht können wir ihn noch retten!“, rief Richard. „Er lebt vielleicht noch!“ Er hatte das Gebäude als erster erreicht, wurde jedoch schon bald von den Anderen eingeholt, weil er bereits nach kurzer Zeit nicht weiterkam. „Jemand hat von drinnen Gerümpel vor die Tür geräumt. Helft mir mal!“, sagte er, während er versuchte, sich Zutritt zu verschaffen. Alle drei ruckelten und schoben, bis ihnen endlich genügend Platz zur Verfügung stand, um den Vorraum des Motels zu betreten. Eilig hasteten sie vorwärts. Nur am Rande nahmen sie wahr, dass die Rezeption unbesetzt war. Keiner der jungen Menschen wusste, ob sie an diesem Wochenende allein bleiben würden oder ob sie anderweitige Betreuung hatten. Sie waren an der Organisation des Abenteuers nicht beteiligt. Und in dieser Sekunde interessierte es sie auch absolut nicht. Sie hetzten durch den Raum, um zur Treppe zu gelangen. Keiner vermochte zu sagen, wieviel Zeit sie hatten. Sie ahnten, dass ihnen die Zeit ausgehen würde, genauso wie Valentin bereits vor Minuten die Luft. Genau das war ihr größtes Problem. Die fehlende Zeit, die sie gehabt hatten, um den Freund zu retten. Keiner von ihnen wollte mit dem Wissen nach Hause fahren, dass sie einen Kumpanen verloren hatten, der vor ihren Augen erstickt war. Erst jetzt kam ihnen in den Sinn, dass auch sie in Gefahr waren. Sie hatten keine Ahnung, wer den Mord an SHADOW ausgeübt hatte, ob es eine Person war oder mehrere. Waren diese Leute bewaffnet? In welcher Gefahr schwebten sie alle?

„Seid vorsichtig! Wer weiß, wer da oben auf uns lauert. Vielleicht haben die es nicht nur auf SHADOW, sondern auf uns alle abgesehen!“ Andy und Gesine kamen gar nicht so schnell hinterher, wie ihr Wortführer die Stufen hinaufjagte. Die Hoffnung Valentin noch zu retten schwand mit jeder Sekunde. Dennoch gab keiner von ihnen auf. Einzig Gesine war das Laufen nicht gewohnt, weshalb sie sich bereits die stechende Seite hielt. Auch wenn sie leicht zurückfiel, sie gab nicht auf! Andy bewunderte sie dafür. Sie war echt ein tolles Mädchen. Ihre französischen Vorfahren konnten wirklich stolz auf sie sein. Zudem hatte sie wohl schon einiges durchgemacht in ihrem Leben. Ein- oder zweimal hatte sie etwas angedeutet. Jemand hatte ihr vor Jahren übel mitgespielt, aber damit wollte sich Andy später beschäftigen. Er schob die Gedanken beiseite, denn es blieb keine Zeit! Irgendwo rumste es, so als wäre ein schwerer Zementsack umgefallen. Richard zuckte zusammen. Er entschied sich jedoch dafür, das Geräusch zu ignorieren und die letzten Stufen hinauf zu hetzen. Wieder versperrte eine Tür den Weg. Sie war verschlossen und nur grob zusammengezimmert. Richard rüttelte nur kurz am Drehknauf und ging sofort dazu über, sich mit der Schulter dagegenzuwerfen. Auf der Treppe konnte er nicht viel Anlauf nehmen. Das war allerdings auch gar nicht nötig. Die Tür war derart dünn und morsch, dass er sie schon beim ersten Versuch durchbrechen konnte. Hatte er noch ein anderes Knallen gehört?. Das Hindernis hatte weitere wertvolle Sekunden geschluckt, aber Richard wollte nicht aufgeben, er hetzte in den Raum, in dem er augenscheinlich alleine war. Er machte das Fenster aus, durch das der Nachtwind hereinwehte und überschlug sich beinahe auf dem Weg dorthin. Am Fenster angelangt, schaute er nach unten, während er in seinem Rücken Andy herannahen spürte. Der Blick nach unten zeigte, dass Valentin abgestürzt war! Jemand musste das Seil gekappt und den feigen Mord damit abgeschlossen haben. Es spielte keine Rolle mehr, ob der arme Kerl erstickt war, sein Schädel war deutlich sichtbar aufgeplatzt. Im Licht des Scheinwerfers konnte man erkennen, wie sich unter dem Körper eine zunehmend größere Blutlache bildete. „Scheiße!“, rief Richard verzweifelt. Er taumelte zurück, während ihn Übelkeit überkam. Andy schaute ebenfalls nach unten und konnte einen erstickten Schrei nicht unterdrücken. Während ihre Gedanken kreisten und Richard meinte, sein Kopf würde, ebenso wie jener Valentins, platzen, rief Andy plötzlich: „Wo steckt Gesine?“

„Verdammt, wir müssen nach ihr sehen!“

Sie rannten erneut los. Dabei nahmen sie Motorengeräusche war. Mindestens zwei weitere Wagen mussten angekommen sein. Vielleicht erhielten sie nun Hilfe gegen den oder die unbekannten Killer, die ihren Freund Valentin auf bestialische Weise hingerichtet hatten. Beide Männer hetzen vom Speicher, um nur geringe Zeit später den nächsten Schock zu erleiden. Schon jetzt waren sie am Rande ihrer Belastbarkeit, doch die Bilder, die sich jetzt in ihren Kopf brannten, ließen ihre Psyche Karussell fahren.

Der Kopf der zerstochenen Leiche befand sich in einem Jutesack. Jemand musste ihn der Frau überstülpt, sie gewaltsam mitgerissen und zu Boden gepresst haben. Dann hatte dieser Jemand mit einer Stichwaffe auf das hilflose Opfer eingestochen. Wieder und wieder!  Alles war in weinrotes Grauen getaucht. Die Leiche besudelt und stellenweise zerfetzt. Die gigantische Blutlache rahmte das schreckliche Bild ein und verlieh ihm einen noch grauenhafteren Hintergrund. Die entsetzlichen Fleischwunden der toten Gesine ließen Andy schreien. Dass es Gesine war, daran konnte es gar keinen Zweifel geben. Das Bisschen, das von der Leiche auszumachen war, was nicht in Lebenssaft getaucht war, deutete eindeutig auf die junge Frau hin, die ihr Leben viel zu früh ausgehaucht hatte. Nur ein Schuh befand sich noch am rechten Fuß, der andere fehlte. In diesem Haus befand sich ein abartiger Mörder! Andy heulte wie ein Schlosshund, als ihn die Erkenntnis zunehmend packte. Niemand konnte es ihm verübeln.

„Scheiße! Verdammte Scheiße! Was ist denn hier los? Das kann doch alles nicht wahr sein! Wir sind in einem gottverdammten Alptraum gelandet!“

Richard bemühte sich um Fassung.

„Andy! Wir müssen nach unten! Ich habe Autos gehört! Wir müssen hier raus und so schnell wie möglich verschwinden!“ Andy nickte schluchzend und sie stiegen über die Leiche hinweg. Immer wieder schossen die Bilder der schrecklichen Erlebnisse durch Andys Schädel. Immer wieder dachte er an die Fahrt mit Gesine. Der toten Gesine, die er nun nie wieder würde küssen können. Die beiden Männer liefen die Treppen wieder hinab.

„Riechst du das?“, wollte Andy wissen.

„Was soll ich denn riechen?“, erwiderte Richard gehetzt.

„Da brennt doch was! Merkst du nicht, wie versengt die Luft stinkt?“

Richard schüttelte den Kopf, musste dann aber zustimmen. „Was zur Hölle ist nun wieder los?“, sagte er mehr zu sich selbst, als zu Andy.

„Ich habe keine Ahnung“, schluchzte dieser dennoch. Als sie endlich die Motellobby erreichten, wurde es immer mehr zur Gewissheit. Sie hörten das Prasseln von Feuer und der Geruch wurde immer stärker. Andy trat auf etwas, verharrte, sah nach unten und bückte sich, um etwas aufzuheben.

„Was machst du denn?“, rief Richard.

„Ich habe ein Handy gefunden.“, antwortete Andy.

„Lass doch das verdammte Handy! Das ist jetzt wohl vollkommen unwichtig!“ schrie Richard. Andy nahm es gedankenverloren an sich. Sie erreichten die Moteltür, die nach wie vor nur einen Spalt weit offen stand. Das Gerümpel lag immer noch im Weg. Die beiden Freunde drängten sich nach draußen, gerade rechtzeitig, um dem nächsten Akt ihres gemeinsamen Dramas beizuwohnen. Mittlerweile standen vier Wagen auf dem Parkplatz, vier Fahrzeuge, die nie wieder fahren würden. Sie standen lichterloh in Flammen. Das Feuer leckte in den Nachthimmel und setzte den Horrortrip der Clique fort.

Entsetzt sahen die beiden Männer dem tragischen Schauspiel zu. Doch diesmal verharrten sie nur kurz. Auch Andy zögerte keine Sekunde, in Richtung der brennenden Fahrzeuge zu laufen. Schweiß stand auf seiner Stirn. Dabei fröstelte er. Keine vier Meter vor den Fanalen blieben sie erschöpft stehen. Andy stützte die Hände auf den Knien ab. Richard keuchte atemlos.

„Es sind die Autos von Martin und Olga!“, rief Andy entsetzt.

„Woher zur Hölle weißt du das?“, schrie Richard ebenso laut zurück.

„Ich erkenne es an den Nummernschildern. Wir sind schon ein paar Mal zusammen gefahren.“

Richard wurde bleich.

„Da sitzen noch Menschen drin!“, brachte er schwer atmend hervor.

„Dann müssen wir sie da rausholen! Komm! Los jetzt!“

Er wollte loshechten, doch Richard hielt ihn zurück.

„Denen kann niemand mehr helfen.“, sagte er. „Wer in einer solchen Flammenhölle sitzt, kann nicht mehr leben!“

Die Hitze hatte die Beiden erreicht.

„Aber wir müssen doch etwas tun!“

Andy wollte sich losreißen, doch Richard umgriff seinen Bauch mit beiden Armen. Andy versuchte sich zu befreien, sein Gebaren wurde immer heftiger. Doch Richard war stärker.

„Lass mich doch los, verdammt! Ich will sie dort rausholen!“, schrie er keifend.

„Es ist zu spät! Schnallst du das nicht? Aus den Kisten holen wir bestenfalls noch verbrannte Leichen heraus, aber sonst gar nichts! Das Einzige, was passieren wird, ist, dass du dich bei deinem Befreiungsversuch selbst schwer verletzt. Oder glaubst du ernsthaft, dass du gegen die Flammen gefeit bist?“

Andy schlug noch einmal um sich, doch Richards Griff wurde noch fester. Mit einer Hand griff er den Freund im Nacken.

„Wirst du jetzt endlich Ruhe geben? Wenn du nicht langsam runterkommst, bleibt mir nichts anderes übrig, als dir eine zu verpassen!“

Der Körper des Gehaltenen erschlaffte. Er ließ den Kopf sinken und begann zu heulen.

„Du hast ja Recht, verdammt! Aber sie haben schon Gesine abgeschlachtet! Und jetzt Martin und Olga! Ich kann nicht mehr, verstehst du? ICH KANN NICHT MEHR!“

Andys Laute waren anfangs vom Schluchzen und Heulen kaum mehr verständlich gewesen. Jetzt schrie er mit schriller Stimme. Längst hatte er mehr für Gesine empfunden. Er hatte ihre blutige, zerstochene Leiche sehen müssen. Hatte sehen müssen, wie das Mädchen, das er liebte, in ihrem eigenen Blut verendet war. Unter entsetzlichen Qualen hatte sie diese Welt verlassen. Hatte Angst und Horror ertragen müssen. Und jetzt sah er weitere Freunde vor seinen Augen verbrennen. Seine Kräfte waren am Ende. Alles begann sich zu drehen. Sein Sichtfeld trübte sich ein. Er sackte in sich zusammen und verlor das Bewusstsein.

Das darf doch nicht wahr sein! dachte Richard. Jetzt lass du mich nicht auch noch hängen.

Er handelte, ohne großartig zu überlegen. Er griff dem Leidensgenossen unter die Achseln und schleifte ihn zum Gebäude zurück. Weg von den lodernden Flammen, weg von den Autos, bevor vielleicht noch ein Tank explodierte. Er legte Andy vor der Treppe ab.

Ein Telefon! Ich brauche ein Telefon!, dachte er gehetzt. Gottverdammt! Meines verbrennt im Wagen! Und Gesine und Andy hatten ihre Smartphones auf der Rückbank liegen lassen.

Die Rezeption! Ich muss zur Rezeption! Richard überschlug sich beinahe, als er zurück in den Empfangssaal des Motels eilte. Er musste Hilfe rufen, das war klar. Doch alles, was er fand, war ein völlig zertrümmerter schnurloser Apparat, mit dem niemand mehr irgendwelche Anrufe tätigen konnte. Richards Gedanken rasten. Krampfhaft versuchte er eine Lösung zu finden. Was sollten sie tun, um aus dieser entsetzlichen Situation herauszukommen? Wieso zur Hölle hatte keiner auch nur ein einziges… Das war es! Andy hatte doch vorhin ein Handy gefunden. Mochte der Teufel wissen, woher das Ding kam. Jetzt konnte es seine und Andys Rettung sein. Er musste zurück.

Richard zwängte sich erneut durch die Tür mit dem Gerümpel. Er hatte aufgehört zu zählen, wie oft er das heute schon getan hatte. Sein Freund lag noch immer draußen, wo er ihn vor wenigen Minuten zurückgelassen hatte. Erst jetzt war ihm der Gedanke gekommen, dass er ihn dadurch in Gefahr gebracht haben könnte. Aber es war offensichtlich gut gegangen. Im Hintergrund knallte es. Das Feuer tat sein zerstörendes Werk. Hier in der Abgeschiedenheit würde so schnell niemand darauf aufmerksam werden.

Richard durchwühlte Andys Jacke und fand das Gesuchte. Der Freund wurde allmählich wach. Benommen stöhnte er auf. Richard fummelte nervös an dem Smartphone herum. Es funktionierte, aber viel zu langsam. Endlich wurde das Display hell. Eine PIN-Eingabe war nicht erforderlich. Einfach los zu telefonieren war dennoch nicht möglich, denn es war eine App geöffnet. Richard verlor die Fassung, als er das Bild erkannte, das sich ihm präsentierte. Er sah sich, seine Freunde. Mehr aus Reflex, denn aus Überlegung wischte er weiter und bekam andere Fotos zu Gesicht. Es war ihre Gruppe, teilweise in Einzelaufnahme der Beteiligten. Fotos von ihm, von Nadine, Andy, Martin, Olga und Gesine! Darunter waren ganz normale Partybilder, aber auch Szenen von gemeinsamen Abenteuern. Nacktaufnahmen, aber auch Bilder, wie sie miteinander Sex hatten.

Andy richtete sich auf, immer noch stöhnend. Er hielt sich den Kopf. Richard bekam davon nur am Rande etwas mit. Zu sehr war er in die Bilder vertieft, deren Bedeutung er erst einmal begreifen musste. Jemand hatte mit Bildbearbeitungsprogrammen daran gearbeitet. Worte wie Abschaum oder Missgeburt tauchten auf. Diese Worte waren auf den Bildern verewigt. Die Serie steigerte sich von Bild zu Bild. Die Beschimpfungen wurden härter, die Bilder abscheulicher. Jemand hatte aus relativ normalen Aufnahmen Bilder des Grauens angefertigt. Die abgebildeten Menschen lagen im Blut oder waren mit Mordwerkzeugen wie Messern oder Dolchen durchbohrt. Schlagwaffen hatten Schädel zertrümmert…

Andy war neben ihn getreten. Sein Blick war vernebelt, aber aus dem Augenwinkel sah er die furchtbaren Bilder und erkannte natürlich die gezeigten Personen. Ihm wurde schlecht, sodass er zu würgen begann.  Richard hatte versucht die App zu beenden, war aber kläglich gescheitert. Das Mistding ließ sich nicht schließen. „Scheiße!“, rief er. „Das verfluchte Drecksviech tut nicht, was ich möchte!“

Andy schluckte. „Ich muss mich setzen.“, sagte er nur. Richard folgte ihm fluchend ins Innere. Immer wieder versuchte er das Mobiltelefon zu aktiviren. Es gelang nicht. Von einem zertrümmerten Stuhl, der die Eingangstür blockiert hatte, brach er ein Bein ab. Er wollte es als Schlagwaffe verwenden, falls sie beide angegriffen wurden. Die Ereignisse überschlugen sich und Richard kam erst jetzt dazu, seine Gedanken zu ordnen. Andy war durch die Diele getorkelt. Er suchte Halt und eine Sitzmöglichkeit. Er verharrte vor einer Tür, neben der ein Sessel stand. Die Tür mochte zu den Fluren oder sonst wohin führen. Ihm war es im Moment gleichgültig.

„Was machen wir denn jetzt, Richard? Wir können uns doch hier nicht einfach alle abschlachten lassen!“

Die eine Hand hatte er auf die Rückenlehne des Sessels gelegt, mit der anderen Hand unterstrich er seine Frage.

„Ich weiß es nicht. Ich habe auch keine Ahnung. Und das Ding hier scheint alles zu machen, doch telefonieren lässt es mich nicht!“

In einem Anflug von Wut pfefferte Richard das Handy in den Sperrmüllhaufen. Keiner von ihnen hatte bemerkt, dass sich hinter Andy langsam die Tür geöffnet hatte. Die Gestalt, die aus ihr herausgetreten war, zog die Klinge eines langen Fleischermessers über Andys Kehle. Dieser brach gurgelnd zusammen, während das Blut aus seinem Hals spritzte…

„Nadine!“, schrie Richard auf, der den Vorgang viel zu spät erfasste. „Das kann doch nicht war sein! Was tust du denn? Bist du völlig wahnsinnig geworden?“ Nadine kicherte irre, das Gesicht und ihr Körper waren blutverschmiert. Doch der vom Entsetzen gepackte Richard hatte keine Sekunde Zeit, sich zu erholen oder gar die Situation zu begreifen. Er hörte ein entsetzliches Motorengeräusch, das regelrecht aufkreischte. Hinter Nadine war eine weitere Gestalt erschienen. Es dauerte keine drei Sekunden und das Objekt, zu dem das Motorengeräusch gehörte, hatte sich durch Nadines Hals gefräst. Ihr Torso fiel kopflos in sich zusammen, während noch mehr Blut aus ihrem Hals schoss, und den Boden endgültig in rote Fluten tauchte. Richard stieß abgehackte Lacher aus, denn sein Fassungsvermögen war deutlich über den für ihn fassbaren Rahmen gedehnt. Er glaubte, den Verstand zu verlieren, glaubte, nicht mehr Teil der Realität zu sein. Nun sah er die Person, die die Kettensäge geführt hatte. „SHADOW?“, stieß er ungläubig hervor. Er glaubte, seinen Augen nicht zu trauen.

„Aber du bist tot! Ich habe dich sterben sehen!“

„Falsch!“, sagte sein Gegenüber.

„Du hast einen Extremsportler scheinbar sterben sehen, der durch Freeclimbing und Bungeejumping über eine Vielzahl von Halteseilen und Körpersicherungen verfügt. Oder glaubst du ernsthaft, ich hätte mich die zehn Meter am Hals hochziehen lassen?“

Richard blinzelte. „Aber warum?“, hauchte er.

„Warum möchtest du wissen? Warum ich euch Bestien einen nach dem anderen abschlachte? Ja, wenn es einer wissen soll, dann du! Glaubst du, es ist schön, seit seinem neunzehnten Lebensjahr mit HIV herumzulaufen? Dem Tode nahe und nie zu wissen, wann das Virus mein Immunsystem schreddert? Ihr habt mein Leben schon zerstört, als ich das erste Mal bei euren tollen Treffen war! Und ihr habt mich immer wieder erniedrigt! Glaubst du wirklich, Richard, dass jeder deinen Schwanz will? Glaubst du wirklich, du könntest dich einfach an jedem vergehen? Du hattest kein Recht dazu!“ Die letzten Worte hatte Valentin hinausgeschrien.

„Du warst freiwillig da! Du wusstest, wie unsere Partys ablaufen!“

Shadows Gesicht wurde zu einer hassverzerrten Fratze. „DU HATTEST KEIN RECHT DAZU! Du hast mich nicht gefragt. Und die Anderen waren nicht besser! Immer wieder habt ihr mich erniedrigt. Eure widerwärtigen Spiele habt ihr mit mir getrieben. Ihr seid ekelhafte Kreaturen, die nichts anderes verdient haben, als dass man sie abschlachtet!“

Richard schüttelte den Kopf. „Du kannst nicht uns die Schuld für dein Leid geben! Du hast selbst entschieden, immer wieder zu unseren Treffen zu kommen. Keiner hat dich gezwungen. Und jetzt hast du sie alle getötet! Bestialisch hingerichtet! Du bist das wahre Monster!“

Shadow kicherte. „Das glaubst auch nur du!“

Richard versuchte einen klaren Kopf zu bekommen, doch seine Gedanken drehten sich im Kreis. „Was hat Nadine getan? Hat sie dir geholfen?“

Valentin lachte. „Nadine? Sie war ein herrliches Opfer. Schon beim ersten Treffen damals habe ich gemerkt, wie dumm und manipulierbar sie ist. Man kann ihr alles einflüstern und sie tut es dann auch noch. Es war ein leichtes, ihre labile Psyche so zu verdrehen, dass sie mir aus der Hand frisst. Erst war alles noch ganz harmlos, aber als mein Hass auf euch wuchs, wurde auch der ihre größer.“

Richard war zurückgewichen. „Hat sie dich auch nach oben gezogen? Ist sie wirklich so kräftig?“, wollte er wissen. Mehr als Ablenkung, denn aus echtem Interesse.

„Unterschätze sie nicht! Sie hat schon Kraft, und mit einer Seilwinde ist das schon möglich. So schwer bin ich nicht. Wenn ihr nachgeschaut hättet, wäre euch übrigens aufgefallen, dass es mehr als einen Zugang zum Dachboden gibt… Da ich merke, dass deine Gedanken nicht hinterherkommen: Der Leichnam am Boden war Milo, der Rezeptionist. Ich konnte ihn vom ersten Moment an nicht leiden.“

Richard hatte sich während SHADOWS Rede langsam zum Ausgang bewegt. Endlich hatte er die Tür erreicht. Dieses Mal war sie verschlossen! Er rüttelte an ihr, doch sie gab nicht nach. Als er sich umdrehte, sah er SHADOW einen Schlüsselbund hochhalten. Das Entsetzen packte Richard. Kurz darauf hörte man das Rattern der Kettensäge wieder. Und Richards Schreie. Dann war es still. Draußen tauchte der Mond das Motel in silbrig glänzendes Licht. Die Flammen der brennenden Automobile waren beinahe erloschen. Eine traumhaft schöne Nacht im Mai. Die Luft schmeckte würzig, der leichte Wind kühlte angenehm.

ENDE

3 thoughts on “MAINACHT

  1. Hallo C.P.

    Meine Güte.

    Was für eine großartige Geschichte.
    Was für eine krasse, brutale, spannende Story.

    Ich wurde von ihr in einen Strudel gezogen.
    Wahnsinn!

    Das meine ich total ernst.

    Die Handlung, das Motel, die Clique, die Morde …. und immer wieder diese Spannung.

    Ich denke, es handelt sich hier definitiv um die krasseste und gewalttätigste Story des gesamten Wettbewerbes.

    Nichts für schwache Nerven.

    Mann oh Mann.
    Vielleicht sollte man irgendwo einen Warnhinweis (18 +) einbauen.
    Schützt schwächere Gemüter und macht die anderen Menschen neugierig.

    Respekt.
    Das ist ja Stoff für einen kompletten Horrorfilm.

    Dein Schreibstil ist souverän und gefestigt.
    Hat mir sehr gut gefallen.

    Da und dort haben sich kleine Rechtschreibfehler und Zeichensetzungsfehler eingeschlichen.

    Macht aber nichts.

    Lass deine Geschichten in Zukunft immer noch einmal gegenlesen. Einem Fremdleser würden diese kleinen Flüchtigkeitsfehler sofort auffallen.

    Sorry, ist Meckern auf hohem Niveau, ich weiß.

    Insgesamt ist die Geschichte der Wahnsinn.
    Cool auch die Location.

    Altes Motel in den USA.
    Sehr atmosphärisch.

    Ich hatte die komplette Handlung vor Augen.
    Wie im Film.

    Nochmal:
    Die Geschichte, der Aufbau, die Spannung, die zig Überraschungen und Wendungen, das Finale …. wahnsinnig unterhaltsam.

    Ein wahrer Horror-Thriller mit unglaublicher Geschwindigkeit.

    Ich wünsche dir und deiner Geschichte alles Gute und viel Erfolg.
    Und noch viel mehr Likes und Kommentare.

    Mein Herz hast du natürlich sicher.

    Würde von dir gerne mal einen Roman lesen, obwohl ich nicht weiß, ob meine Nerven das mitmachen.
    🙂

    Liebe Grüße, Swen Artmann (Artsneurosia)

    Vielleicht hast du ja Lust und Zeit, auch meine Story zu lesen.
    Sie ist dir eventuell aber zu “blutleer” 🙂
    Über einen Kommentar würde ich mich sehr freuen.

    Meine Geschichte heißt:
    “Die silberne Katze”

    Ich danke dir.
    Bleib gesund.
    Swen

  2. Hi,
    ich muss gestehen, dass mir die Geschichte nicht wirklich gefallen hat. Das hat weniger mit dem Inhalt zu tun – wenn sowas richtig aufgebaut ist, mag ich das sogar.
    Wie Swen schrieb, hatte er einen kompletten Horrorfilm vor Augen. Und genau hier habe ich ein Problem mit der Geschichte. Auf mich wirkt sie, wie wenn man versucht einen Horrorfilm nach zu erzählen. Das mag ich persönlich nicht so – aber wie gesagt, das ist meine persönliche Meinung.

    Etwas konstruktive Kritik möchte ich aber auch noch da lassen. Vor allem in den beiden Anfangsabsätzen wiederholst Du Dich sehr oft. Die Beschreibung der Partys hätte meiner Meinung nach einmal gereicht. Mehrmaliges Hinweisen darauf, dass Drogen, Alkohol, Sex und Gewalt zu den Partys gehören, machen das ganze etwas zäh.
    Und hier komme ich zum zweiten Kritikpunkt. Wenn die Partyteilnehmer eben genau um diese Umstände wissen und bewusst in Kauf nehmen, dann erklärt sich mir nicht, warum sie bereits so früh schockiert davon sind, dass eben genau das passiert, als sie am Motel ankommen.
    Mir persönlich sind darüber hinaus die Gewaltexzesse zu extrem – aber auch das ist subjektiv.

    Ich denke, wenn Du noch etwas mehr Arbeit in die Geschichte investierst, hier und da etwas feiner in der Darstellung wirst, dann kann da noch einiges mehr bei raus kommen.

    Ich hoffe, Du bist mir nicht böse, aber ich denke, dass ehrliche Kritik Dich beim Schreiben weiter bringt als ein unehrliches Lob. Mach weiter und arbeite an Dir, da ist sicher Potential vorhanden!

    Gruß,
    der schweenie

    P.S. vielleicht hast Du ja Zeit und Lust, auch meine Geschichte zu lesen (“Glasauge”) und ein Feedback da zu lassen.

  3. Moin Moin,

    Splatter at his Best. Schockierend, Brutal und spannend! In einem Rutsch durchgelesen. Absolut filmreif…

    Hat mir gut gefallen und lässt mich fragend zurück! Was bitte war das? Bleibt auf alle Fälle im Kopf. Ganz sicher eine der originelleren Geschichten in diesem Wettbewerb. Harter Tobak! Nichts für schwache Nerven.

    Mein Like lass ich dir gerne da und wünsche dir alles Gute für’s Voting.

    LG Frank aka leonjoestick ( Geschichte: Der Ponyjäger)

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