Anreb77Medusas Schmerz

Nathan spürte die Kälte bis in seine Knochen kriechen. Er hatte nur seine Schlafsachen an. Seine Zähne klapperten unkontrolliert. Er fühlte sich beobachtet. Etwas starrte ihn aus der Dunkelheit an, doch er konnte nichts erkennen. Es war nachtschwarz. Die Dunkelheit pulsierte. Sie wirkte plastisch. Plötzlich entzündeten sich Fackeln an den Steinwänden. Vor Schreck wäre er beinah über seine eigenen Füßen gestolpert. Er stand mitten in einem Labyrinth. Die Mauern aus hellem Sandstein, wirkten sehr alt. Es roch modrig und feucht. Er wusste nicht mehr, wie er hierher kam und hatte auch keinen blassen Schimmer, wie er da rauskommen sollte. Mit unsicheren Schritten und vor Kälte zitternd, er bog um eine Ecke. Ein Fehler. Zwei große, giftgrüne Augen funkelten ihn teuflisch an. Er erschrak. Es war eine Frauengestalt grotesk in ihren Proportionen. Ihre grünen Haare wanden und zischten. Er spürte wie er in Schweiß ausbrach.Diese sonderbare Mythengestalt näherte  sich ihm und zischte: “Du wirst dafür bezahlen. “Ich werde dir beibringen, was Schmerz wirklich bedeutet. “Dann spürte er einen durchdringenden Schmerz in der Schulter. Schreiend wachte er auf. Er brauchte einen Moment um zu realisieren, das er schlecht geträumt hatte. Sein Herzschlag beruhigte sich langsam wieder und er atmete tief ein und aus. Dann ließ er sich zurück ins Bett fallen und schlief wieder ein. Diesmal begrüßte ihn das Nichts.

Am nächsten Morgen fiel ein warmer Strahl durch das Fenster. Staub tanzte in der Sonne, wie glitzernder Feenstaub. Dolores hatte Mühe ihre Augen zu öffnen. Sobald sie wach war, meldete sich auch der Schmerz wieder. Ihr treuer Begleiter. Eine Erinnerung, dass sie wahrhaftig noch lebte. Sie tastete nach den Schmerzmitteln auf ihrem Nachttisch. Sie nahm zwei Pillen, die sie mit einem Schluck Wasser runterspülte. Sie spürte einen unendlichen Durst nach Kaffee. Schnell warf sie sich ihren Morgenmantel über und schlüpfte in ihre flauschigen Hausschuhe. Dann begab sie sich nach unten in die Küche. Sie zog ihren Morgenmantel enger um ihren Körper. Sie fror. Eine viertel Stunde später saß sie am Küchentisch, die Hände umschlossen ihren heißen, dampfenden Becher Kaffee. Gierig trank sie diesen aus und schenkte sich einen Weiteren ein.Dann stellte sie den Becher in die Spüle und ging zurück ins Schlafzimmer um ihr Make-up aufzulegen. Der Blick in den  Spiegel riss sie jedes Mal aufs Neue in zwei.Sie sah die tiefroten Narben, die ihr Gesicht verunstalteten. Ihr linkes Auge gespenstisch milchig. Der linke Mundwinkel hing. Sie sah verzerrt aus. Als ob sie auf einem Jahrmarkt in einen Vexierspiegel blickte, der die Erscheinung des Betrachters verzerrte.

Die Narben waren schon fünfzehn Jahre alt. Sie waren verheilt, der seelische Schmerz blieb und schien über die Jahre tiefer geworden zu sein. Bis heute litt sie unter der Scham und dem Verrat der ihr damals angetan  wurde.Einst war sie eine Schönheit gewesen.Jeder auf ihrer Schule hatte sich nach ihr umgedreht und sie bekam viele Komplimente. Sie konnte sich vor Verehrern kaum retten. Erst war sie mit einem charmanten Zehntklässler zusammen gewesen. Doch dann lernte sie ihren Schicksalstypen kennen. Er war der beliebteste Sportler der Schule. Gutaussehend, muskulös und war sehr humorvoll. Hatte ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Sie wollten damals heiraten und hatten schon ihre Zukunft geplant. Sie war so überglücklich gewesen.  Am Tag des Abschlussballs trug er einen marineblauen Anzug.Seine dunkelbraunen Haare waren lockig und seine meeresblauen Augen glitzerten schelmisch.Er versprach ihrem Vater sie pünktlich um zwölf nach Hause zu bringen, nahm ihre Hand und zog sie aus der Tür. Lachend stiegen sie in seinen  Mustang und rauschten davon. Die Festhalle der Schule war wundervoll dekoriert. Ihr Herz schlug vor Aufregung. Sie spürte die Blicke auf ihrem königsblauen Cocktailkleid, das perfekt zu ihrer Augenfarbe passte.Sie machten Fotos und gingen auf die Tanzfläche.Er zog sie an sich und sie wiegten sich sanft zur Musik. Alles um sie herum schien zu verblassen. Sie fühlte sich geborgen und sah nur ihn. Seine weichen, geschwungenen Lippen. Seine dunkelblauen Augen, die sie liebevoll musterten, während er sich mit seinen Lippen den ihren näherte. Sie küssten sich und alles schien einfach perfekt. Zu perfekt.

Nach dem Abschluss ging er zur Polizei und sie wurde schwanger. Das Kind war von dem Zehntklässler,doch Matt nahm Dolores wie sie war und kümmerte sich rührend um die Zwei.Er kaufte seiner kleinen Familie ein schnuckeliges Haus.Fünf Jahre führten sie eine harmonische Beziehung. Er überhäufte sie mit Geschenken und Aufmerksamkeit.Er überraschte sie mit Frühstück ans Bett oder ging mit ihr in schicke Restaurants.

Sie reisten um die Welt. Japan, Thailand, Türkei, Ägypten, Neuseeland, Russland. Sie hatten mindestens ein Land auf jedem Kontinent gesehen.Es schien die wahre Liebe zu sein, die in guten Filmen und schlechten Büchern beschrieben wurde.Er war der beste Ehemann und Vater, den man sich vorstellen konnte.Doch das Schicksal ist ein mieser Verräter. Ihr Glück wandelte sich in einen Albtraum, aus dem keiner von Beiden aufwachen konnte. Bei einem Autounfall verunglückte erst sein Bruder. Und dann wurde bei einer Drogen – Razzia, auch noch sein Partner und bester Freund Miguel Santos, erschossen.Er gab sich die Schuld dafür und ertränkte seine Schuldgefühle im Alkohol.Seine Persönlichkeit veränderte sich gravierend. Aus Dr. Jekyll war Mr. Hyde geworden.Er kümmerte sich kaum noch um sie oder das Kind. Wenn sie ihn darauf ansprach und ihm seine Fehler aufzeigte, schrie er und schlug sie. Er war nicht mehr er selbst.

Es gab Tage, an denen blieb er  länger bei der Arbeit. Oder kam nicht mal abends nach Hause. Kein Anruf, keine Nachricht. Wie vom Erdboden verschluckt. Sie war krank vor Sorge, musste sich aber zusammenreißen, um für ihr Kind stark zu sein.

Eines Nachts stand er dann vor der Tür. Er klimperte mit den Schlüsseln und flüsterte. Dolores schlich sich an die Tür. Als er endlich die Tür aufbekam, traute sie ihren Augen nicht. Er war nicht alleine. Im Schlepptau hatte er eine junge Blondine und verlangte seine Habseligkeiten. Sie war sprachlos. Verletzt. Sie wusste nicht was sie tun sollte.

Sie schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Von einem Moment auf den Anderen lag ihre einst heile Welt in Scherben. Er brüllte, schlug gegen die Tür. Doch das war ihr egal. Sie sammelte hastig alles was sie von ihm fand zusammen und warf es wütend aus dem Fenster in den Garten. Sie weinte sich in den Schlaf. Als  er am folgenden Tag nüchtern war, bereute er sein Verhalten. Wollte sie zurückgewinnen. Doch für sie war es vorbei. Er hatte ihr Vertrauen missbraucht und ihre Liebe mit Füßen getreten.Er verfolgte sie daraufhin, rief sie mehrmals am Tag an und beobachtete sie von der Straße aus. Er schrieb ihr etliche Liebesbriefe.Doch sie blieb hart. Auch wenn sie noch Gefühle für ihn hatte, aber so ließ sie nicht behandeln.Dolores fühlte sich hundselend. Sie konnte nichts essen, nicht schlafen. Sie fühlte sich in ihrem eigenen Heim eingesperrt. Menschlichen Kontakt ertrug sie allerdings auch nicht.Eines Abends als sie wieder von ihm terrorisiert worden war, rief sie ihre beste Freundin Gwyn an und bat sie bei ihr zu schlafen. Diese sagte zu und versprach auf der Stelle da zu sein.Mit einem mulmigen Gefühl wartete sie ungeduldig an der Tür. Dann klingelte es. Sie öffnete  die Tür, sah aber niemanden. Dann spürte sie auf einmal einen kalten Schwall der ihr ins Gesicht gespritzt wurde.  Und hörte eine bekannte Stimme:” Wenn ich dich nicht haben kann, soll dich keiner haben, du miese Schlampe.” Dann war da nur noch dieser niedersengende Schmerz, als ob  ihr glühenden Kohlen ins Gesicht gedrückt worden wären.Dolores schwankte, verlor fast ihr Gleichgewicht. Reflexartig packte er sie, hielt sie fest und zog mit einem Ruck ihren Rock herunter. Er öffnete seine Hose. Sie wurde schier wahnsinnig vor Schmerz und verlor das Bewusstsein.Als sie aufwachte sah sie Gwyn an ihrem Bettende sitzen, die sie mit Tränen überströmten Gesicht ansah.”Oh, Gott sei Dank du bist wach”, schniefte sie und streichelte ihr sanft über die Hand. Dolores wollte sich ins Gesicht fassen, aber das befand sich unter einem dicken Verband.”Was ist passiert?”, brachte sie hervor. Jedes Wort kostete sie so viel Kraft. Denn ihr Gesicht brannte, als ob es in glühende Lava getaucht worden war.Gwyn erzählte ihr, was vorgefallen war, das er sie mit Säure attackiert hatte. Und das sie sie kurze Zeit später so in der Tür liegend gefunden habe. Sie hätte natürlich erst den  Krankenwagen gerufen und hätte ihr Kind darauf hin zu seinen Großeltern, zu Dolores Eltern gebracht. Als Gwyn zu Ende erzählt hatte, sah sie ihre Freundin mitleidig an. Dolores konnte diesen Blick nicht ertragen. Sie vergrub ihr Gesicht im Kissen.Sie war Gwyn über alle Maße dankbar. Aber sie konnte es nicht ausstehen bemitleidet zu werden. Ihre Freundin sollte ihr Leben ohne Sorgen um sie leben können. Deshalb schickte sie Gwyn auch nach Hause.Sie würde das schon alleine schaffen.Nach dem Krankenhausaufenthalt kam sie in die Reha. Ihr musste mehrmals noch Haut transplantiert werden. Ihre Nase musste teilweise wieder hergestellt werden. Teile ihrer Ohren waren komplett verätzt. Ihr linkes Auge konnte leider nicht gerettet werden. Seitdem war sie auf jener Seite blind.

Eine Odysee an Schmerz und Leid. Und er schickte ihr noch ein Brief, der vor Spott und Hohn nur so triefte. Er beendete den Brief mit den Worten ” … aus Aphrodite wurde das schreckliche Weibsbild Medusa.” Vor ihrem Inneren Auge sah sie, wie er bösartig gelacht haben muss, als er diese herzlose und zutiefst unmenschliche Zeile verfasste. Ihr Hass und ihre Rachegelüste stiegen ins Unermessliche. Sie konnte und wollte nicht verstehen, wie man derartig Grausames einem geliebten Menschen antun konnte. Was war nur in ihn gefahren? Warum? Warum hatte er ihr das angetan? Wut, Trauer, der tägliche Schmerz zerfraßen ihr das Herz. Ihr Vertrauen war bis in seine Grundmauern erschüttert.

Sie lebte nun seit fünfzehn Jahren mit der Scham. Mit der Wut, dem Schmerz. Sie fühlte sich beraubt. Sie hatte ihn zwar angezeigt, aber er war unauffindbar gewesen. Hatte sich wahrscheinlich in einem anderen Bundesstaat abgesetzt. Und ihr Kind war ins Heim gekommen. Sie konnte sich nicht ertragen, wie konnte sie für ein Kind sorgen? Es war als würde ein Teil von ihr seit fünfzehn Jahren getrennt. Ebenso gut könnten es fünfzig Jahre sein. Dolores wischte sich die Tränen von den Wangen. Ihr Tag würde kommen. Sie würde ihr Kind zu sich nehmen und sich an ihrem Exmann rächen. Sie zog sich an und ging runter um das Mittagessen zuzubereiten.

Nathan gähnte. Die Nacht war viel zu kurz gewesen. Müde stellte er sich in der Gemeinschaftsdusche des Kinderheimes, das er seit fünfzehn Jahren sein Zuhause nannte und ließ das belebende, heiße Wasser über seinen Körper prasseln. Schnell trocknete er sich ab, putzte die Zähne und kämmte sein dunkles Haar. Dann zog er sich an. Ging in sein Zimmer das er sich mit Seth und Mike teilte, holte seine Schulsachen. Im Speisesaal waren nur vereinzelt Tische besetzt. Die Frühaufsteher. Er packte sich gebutterte  Toast in seine Tasche, trank ein Glas Orangensaft und ging dann auf die Bushaltestelle. Im Klassenzimmer angekommen, schmiss er seine Tasche neben seinen Tisch und lehnte sich lässig mit seinem Stuhl nach hinten. Herr Saaler kam ins Klassenzimmer. Nathan staunte nicht schlecht. Der Lehrer wurde von dem schönsten Geschöpf dieses Planeten begleitet. Sie hatte lange haselnussbraune Haare, die zu einem kunstvollen Zopf geflochten waren. Sie trug ein kurzes weinrotes Top und einen knielangen schwarzen Rock.Ihre Augen strahlten und ihr Lächeln erhellte den Raum. Es entblößte zwei Reihen von schneeweißen und geraden Zähnen.Nathan musste sich festhalten, um nicht vom Stuhl zu fallen.Sie hieß Penelope. Sie war fünfzehn Jahre alt und war mit ihrem Vater erst vor Kurzem hergezogen.Nathan errötete, als sie ihn ansah und sich dann auch noch neben ihn setzte. Er konnte nicht aufhören sie anzustarren.Sie war einfach zu schön.Penelope suchte  bald das Gespräch mit ihm. Und es fanden sich einige Gemeinsamkeiten.  Sie waren beide begeisterte Schwimmer,standen auf die gleichen Bands, skateten gerne und liebten Horrorfilme. Es gab so viele Parallelen, das es schon unheimlich war.Penelope war keine Prinzessin,  sie war eher der gute -Kumpel -Typ. Man konnte ihr einfach alles erzählen. Und sie stand einem mit Rat und Tat zur Seite. Nathan traf sich nun täglich mit ihr. Sie gingen ins Kino, Skaten, Schwimmen.

Nathan lag noch lange wach. Er musste dauernd an Penelope denken. Ihre Augen, ihr Mund. Dieses wunderbare Lächeln und dieser unglaublich lockerer und liebevoller Charakter. Das Gesamtpaket. Sie könnte die Eine sein. Sein Herz flatterte vor Freude. Glücklich schlief er ein. Wieder befand er sich im Labyrinth. Doch dieses Mal war er nicht alleine. Penelope war auf einem Altar gefesselt. Sie schrie vor Angst und bettelte er möge ihr helfen, bevor das Monster wieder komme. Er versuchte die Fesseln  zu lösen. Aber es klappte nicht, diese waren zu straff gezogen. Er fand einen scharfen Stein und versuchte die Fesseln zu zerschneiden. Als sie endlich nachgaben, hörte er einen Schrei der durch Mark und Bein ging. Da stand wieder diese Mythengestalt und schüttete etwas über Penelopes Gesicht. Diese schrie vor Schmerz auf. Sie wand sich und er musste zusehen, wie ihr wunderschöne Gesicht sich in eine verzerrte, grausige Maske verwandelte. Die Medusa lachte bösartig, dann packte sie ihn und schmiss ihn in ein tiefes Verlies. Nathan schreckte auf. Sein Herz hämmerte schmerzhaft in seiner Brust. Sein Bett war klatschnass.Es war sechs Uhr morgens, der Wecker würde eh in einer halben Stunde runtergehen. Er tapste verschlafen ins Bad. Der Traum wirkte noch nach. Es war so real gewesen. Wollte er ihn vor etwas warnen? Oder interpretierte er da zu viel hinein?

Penelope war aufgeregt. Heute würde ihr Vater erstmalig auf Nathan treffen. Sie war gespannt, wie er reagieren würde. Sie hatte extra für die Männer gekocht und wartete voller Ungeduld, dass Nathan und ihr Dad kamen. Zehn Minuten später stand Nathan vor der Tür. Ihr Vater ließ auf sich warten. Die Beiden setzten sich in die Küche, aßen, tranken und unterhielten sich. So vergingen die Stunden. Aber ihr Vater blieb fern. Telefonisch war er auch nicht erreichbar. Penelope machte sich große Sorgen. Sie bat Nathan bei ihr zu bleiben. Dieser Bitte kam er natürlich gerne nach.Sie setzten sich vor den Fernseher und sie kuschelte sich in seine Arme und schliefen kurz darauf ein.Weit nach Mitternacht, drehte sich der Schlüssel im Schloss und ihr Vater stand in der Tür. Sturzbetrunken. Wie so häufig. „Schatz, ich bin da. Komm und umarme deinen alten Herren“, grölte er. Nathan drückte sie beschwichtigend und sie gingen zusammen nach unten.Ihr Vater sah sie verwundert an. Er musterte Nathan argwöhnisch.„Was hat dieser Bengel in meinem Haus zu suchen?”, brüllte er. Mach das du raus kommst Jungchen oder ich hetze dir meine Kollegen auf den Hals“, schrie er und holte aus. Verlor das Gleichgewicht und landete auf seinem Hosenboden. Penelope half ihrem Vater auf und schleppte ihn auf das Sofa im Wohnzimmer. „Nathaniel ist die Pest“, murmelte er. Dann begann er zu schnarchen.Penelope sah ihn fassungslos an. Was war nur  in ihren Vater gefahren?Sie sah wie Nathan nervös auf seiner Unterlippe kaute. Es arbeitete in ihm. Er lächelte sie traurig an. Dann küsste er sie auf die Stirn und verschwand in der Nacht.

So hatte sie sich das erste Treffen zwischen ihrem Vater und Nathan nicht vorgestellt. Sie stapfte wütend die Treppen hinauf in ihr Zimmer und hockte noch eine ganze Weile an ihrem PC. An Schlaf war nach der grotesken Szene nicht zu denken.

Gegen drei Uhr, war Nathan im Kinderheim. Er war den ganzen Weg nach Hause gelaufen, um seinem Frust Luft zu machen. Doch kaum war er durch die Eingangstür stand die Nachtwache da. Frau Kramers Stirn lag in Falten und ihre Augen hatten tiefdunkle Schatten. “Nathan, weißt du eigentlich wie spät es ist?” Er hatte sie seit Jahren nicht mehr so aufgebracht gesehen. Sie zitterte vor Wut.” Ich sitze seit geschlagenen fünf Stunden hier und warte auf dich, junger Mann.” Er ignorierte sie trotzig und ging auf sein Zimmer. Er hatte keine Lust auf ihre Gardinenpredigt. Du bleibst gefälligst hier, Freundchen”, schrie sie.  Dann verdonnerte sie ihn zu zwei Wochen Hausarrest.Hausarrest schön wärs, dachte er sarkastisch. Das war nicht sein Zuhause.Es war ein Gefängnis.Er rannte auf sein Zimmer und warf sich auf sein Bett. Zog sich die Kopfhörer an und hörte lautstark Slipknot.Sperrte das ganze Chaos aus und konzentrierte sich nur auf die wütende Stimme des Frontsängers Corey Taylor. Er gab es nicht gerne zu, aber in solchen Momenten vermisste er eine Mutter, die ihn beschwichtigte. Ihn im Arm hielt und einfach nur zuhörte. Die Geborgenheit eines Zuhauses, einer Familie fehlte ihm. Einen Vater, der mit ihm Männersachen machte, wie Angeln oder Fussballspielen, hatte er nie gehabt. Keiner der ihm sagte, wie man Mädchen eroberte oder wie man cool bei seinen Freunden rüberkam. Er war immer auf sich alleine gestellt. Nach Außen hin war er der soziale, liebevolle, fröhliche Junge gewesen, doch in seinem Inneren herrschte die größte Dunkelheit. Einsamkeit. Nathan wusste nichts über seine Vergangenheit. Fühlte sich unvollkommen. Wie ein Puzzle bei dem die wichtigsten Teile fehlten. Einfach alleine gelassen. Fragen über Fragen und auf die Wichtigsten bekam er keine Antworten. WER waren seine Eltern? WER war er ? Davon ermüdet schlief er ein.

Er sah Penelope. Sie war erneut auf den Altar gefesselt. Diesmal konnte er sie schneller befreien. Sie küssten sich leidenschaftlich. Da tauchte wieder die Medusa auf, schrie und keifte, er solle sie ihm auszuhändigen. Sie würde ihn dann auch nicht einsperren. Doch er stellte sich schützend vor Penelope. Ein lautes Brüllen hallte von den Wänden des Labyrinths wieder. In den Augen der Medusa regte sich etwas und er glaubte einen Moment Angst darin zu erkennen. Der Boden bebte und etwas schien auf sie zu zu zu galoppieren. Es klang nach Pferdetrappeln. Er hörte ein tiefes Schnaufen. Dann stand auf einmal der Minotaurus vor ihm. Halb Mann, halb Stier. Seine Nüstern blähten sich und aus seinen Augen sprühte ihm purer Hass entgegen.” Ich werde dich töten”, grollte er. Die Stimme war tief und rauchig. Sie klang wie die von Penelopes Vater. Der Minotaurus rannte auf ihn zu, den Kopf gebeugt, sodass ihm ein paar spitzer Hörner entgegenblitzten. Er schloss die Augen. Hoffte auf ein Wunder. Als er sie öffnete, staunte er nicht schlecht. Der Minotaurus war versteinert. Die Medusa lachte hämisch auf. “Was weißt du schon von Schmerz, du Untier. Wenn jemand weiß was wirklicher Schmerz bedeutet dann ich”. Sie sprach in einer ihm unbekannten Sprache und ihre Haare entknoteten sich. Mehrere dutzend Schlangen, wanden sich und zischten, sie schlängelten auf ihn zu. Dann attackierten sie ihn.Da erwachte er. Sein Atem ging schwer.Die Panik, die ihn ergriffen hatte, wich der Müdigkeit und er fiel zurück in die mysteriöse Traumwelt.

Dolores hatte seit Wochen wieder einmal einkaufen müssen und sie konnte ihren Augen nicht trauen. Am Weinregal stand ein Mann mit einem Mädchen. Der Mann sah aus wie ihr Ex. Blanke Panik ergriff sie. Alles in ihr war auf Flucht programmiert und sie rannte aus dem Geschäft, als wäre der Teufel hinter ihr her. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust, das sie Angst hatte, es würde ihr jeden Moment aus der Brust springen und in tausend Teile zerbrechen. Die Angst jagte ihr Adrenalin durch den Körper. Nur ihr Kopf blieb rational und sie wusste was sie zu tun hatte. Sie brauchte dringend Gwyns Hilfe. Als Privatdetektivin, würde sie schon rausfinden, ob ihr Geist der Vergangenheit aus seinem Grab aufgestiegen war oder noch immer noch da lag, wo sie ihn begraben  hatte. Sobald sie in ihrem Haus angekommen war, rief sie Gwyn an und diese machte sich sofort an die Arbeit.

Die nächsten zwei Wochen, kamen Dolores wie eine Aneinanderreihung von Nichtigkeiten vor. Die pure Langeweile. Gwyn hatte sich noch nicht gemeldet und langsam hielt sie diese Ungewissheit nicht mehr aus. Sie schnappte sich ihre Jacke und verließ das Haus. Sie war schon seit Jahren nicht mehr bei Gwyn gewesen. Wenn es etwas Wichtiges zu besprechen gab, kam sie zu ihr. Wenn es nicht zwingend nötig war, verließ Dolores das Haus nicht mehr. Zu sehr schmerzten sie die angewiderten Blicke oder das Getuschel hinter vorgehobener Hand. Die Gegend hatte sich kaum verändert. Gwyn Waynes Haus befand sich nur zwanzig Gehminuten entfernt. Ein zweistöckiges Haus, im viktorianischen Stil erbaut. Es hatte dazu eine wundervolle Terrasse und im Garten stand eine hölzerne Hollywoodschaukel.

Nervös spielte Dolores an einer Strähne, während sie sich der Eingangstür näherte. Bevor sie der Mut verließ, klingelte sie. “Ich komme”, rief eine Frauenstimme. Dolores wartete mit klopfendem Herzen. Die Tür öffnete sich und Gwyn stand da. Sie lachte glockenhell und nahm Dolores herzlich in den Arm. Dann bat sie sie herein. Gwyn setzte Kaffee auf und sie redeten über die Schulzeit, die Kinder usw. Gwyn schien überglücklich über ihren Besuch zu sein.Dolores brauchte Antworten. Die Spannung war ihr zu viel, daher platzte sie direkt mit ihrer Frage heraus, was Gwyn bezüglich Matt herausgefunden hatte.Gwyn konnte das gut nachvollziehen. Und sagte nur:” Warte einen Moment hier, ich bringe die Unterlagen.” Sie rannte in ihr Büro, das sich im oberen Stockwerk befand.Und kehrte  kurze Zeit später mit einer Hand voll Dokumenten zurück. “Das ist alles ,was ich über Matt rausfinden konnte.”Sie fing an die erste Seite zu lesen. Doch die Buchstaben schienen vor ihren Augen zu verschwimmen. Ihr Puls raste. Sie bekam kaum noch Luft. “Ich muss raus hier”, stöhnte sie. Dann wurde es ihr schwarz vor Augen. Als sie zu sich kam,lag sie in Gwyns Bett.Diese saß neben ihr. Und streichelte ihr leicht über die Schulter.” Alles gut”, sprach sie beruhigend auf sie ein. Sie hielt ihr ein Glas Wasser hin, dass sie herabstürzte.Dolores stand auf. Gwyn ging mit ihr ins Wohnzimmer. “Bist du wirklich sicher, das du die Informationen jetzt verkraftest?”Dolores nickte. “Gut, dann trage ich dir vor was ich herausgefunden habe”,entgegnete sie.”Keine Überraschung ist das er nach dem Vorfall nach Minnesota geflüchtet ist.Seine Tochter ist aus einer Ehe mit einer Schauspielerin, einer gewissen April Lanchester, die letztes Jahr an Krebs verstorben ist. Irgendwie hat ihn es zunächst nach Texas verschlagen. Aus unerfindlichen Gründen, wurde er dort vom Police Department angefordert. Allerdings unter seiner Tarnidentität. Er lebt in einem Dorf etwa zwei Stunden entfernt von hier. Ich habe dir die Adresse notiert. Sein Polizeidienst wurde vor einem Monat quittiert, weil er betrunken auf Streife war”,erzählte Gwyn. Dolores Gedanken fuhren Achterbahn. Sie war in Fluchtmodus. Sie wollte diesem Mann nie mehr begegnen. Dennoch musste sie die ganze Wahrheit erfahren. Daher fragte sie: „ Was ist mit Nathan?“ Sie hatte Nathan ihren Eltern überlassen. Sie konnte damals nicht auf sich selbst achten, geschweige denn auf ein Kind. Ihre Eltern waren überfordert gewesen und hatten ohne ihr Wissen, den Kleinen einfach ins Heim gesteckt. Sie hatte nie erfahren wo er war. Es war so als ob ein Teil ihrer Seele wegesperrt war, über Jahre. Gwyn erzählte ihr was sie wusste. Nathan war hier in der Nähe in einem Kinderheim gelandet.Gwyn nannte ihr die Adresse und Telefonnummer. Dolores Herz schlug bis zum Hals. Sie hatte jeden Tag an Nathan gedacht,  sich gefragt, wie er sich entwickelt hatte und ob er eine Freundin hatte. Sie musste sich zusammenreißen. Das war nicht der richtige Augenblick für Sentimentalität. Immerhin ging es um die Sicherheit ihres Sohnes! Sie sagte Gwyn, sie müsste kurz telefonieren. Sie lieh sich das schnurlose Telefon und ging in ihr Büro. Sie rief im Kinderheim an und erschrak. Nathan war nicht im Heim, obwohl er Hausarrest hatte. Dolores hatte ein ungutes Bauchgefühl. Sie nahm sich ihre Sachen, die Unterlagen über ihren Ex und ehe sie Gwyn aufhalten konnte, war sie schon  über die nächste Kreuzung und verschwunden. Sie schaffte es gerade noch den Bus zu erwischen und mit klopfenden Herzen fuhr sie ihrem Schicksal entgegen.

Nathans Gedanken wurden von nur einem, primären Gedanken beherrscht. Penelope zu sehen. Diese war heute nicht in der Schule gewesen. Er musste sich davon überzeugen können, dass es ihr gut ging.Er stand vor ihrem Haus und klingelte. Keiner machte auf. Er klingelte wieder. Keine Reaktion. Er ging ums Haus und sah, dass ihr Fenster geöffnet war. Er sprang auf das Blumengitter und hangelte sich etwas ungelenk auf das Vordach. Dann zog er sich hoch und ging etwas kniend an ihr Fenster. Er sprang in ihr Zimmer. Penelope sah ihn erschrocken an. Sie drehte den Kopf weg. “Geh bitte,” sagte sie mit tränenerstickender Stimme.Er zog sie zu sich, sie wehrte sich. “Peno, ich bin es. Hör auf damit”, sagte er. Er hob mit dem Finger ihr Kinn an, um sie zu Küssen.Dann sah er das sie ein violettes Veilchen am Auge hatte, das stark angeschwollen war. Aus ihrem Mundwinkel sickerte ein kleines Rinnsal Blut. “Wer war das?”, fragte er mit aufschäumender Wut.”Niemand”,  flüsterte sie und legte sich auf das Bett, zog die leichte Tagesdecke über die Beine.”Dein Vater?”, fragte er lauter. “Psst, er schläft gerade du weckst ihn noch.  Bitte geh!”, wimmerte sie und Tränen füllten ihre Augen.Doch Nathan hatte genug. Er musste ihre Ehre verteidigen.”Herr Rudd”, schrie er. Und rannte in dessen Schlafzimmer. Dort lag er volltrunken und in voller Montur auf dem Bett. Eine leere Flasche Jim Beam auf dem Nachttisch.Er rüttelte an dessen Schulter. “Wachen Sie auf”, Rudd hob seine Hand und versuchte ihn, wie eine nervende Fliege zu verscheuchen. “Weg, Nathaniel”, murmelte er. Nathan stutzte, woher wusste er seinen vollen Namen? Selbst Penelope hatte er sich mit “Nathan” vorgestellt.Er rüttelte weiter. Doch es half nichts. Dann holte er aus dem Bad einen Eimer Wasser und schüttete ihn auf ihn aus.”Sag mal spinnst du? “, schrie Rudd und versuchte sich  hinzusetzen. Doch Nathan drückte ihn nach unten. “Ich glaube Sie spinnen”, schrie er. “Haben Sie Ihre Tochter gesehen?” Wieso, was ist mit der?”,nuschelte er und drückte Nathan von sich. Der Mann hatte ungeheure Kraft.”Was ist mit Penelope?”, fragte er nochmal.”Sie haben sie geschlagen, Arschloch!”, brüllte er und schlug mit seinen Fäusten auf ihn ein. Rudd grunzte nur und schubste ihn gegen die Tür.”Stimmt nich”, nuschelte er, war im Bett.””Aha, dann hat sie sich selbst ins Gesicht geschlagen oder was?” , fragte er ungläubig.”Keine Ahnung, wer das war”, schniefte er.”Sie sind erbärmlich!”, schimpfte Nathan und lief zu Penelope ins Zimmer.”Bitte sag mir was passiert ist”, bat er sie.”Nein, das kann ich nicht”, flüsterte sie. Ihre Wangen waren gerötet. Und langsam zeichnete sich ein Handabdruck an ihrem Hals ab. Er schluckte. Er hatte von häuslicher Gewalt gehört oder gelesen, aber war nie zuvor selbst Zeuge davon geworden.Er verstand nicht, wie sie ihren Vater beschützen konnte, obwohl er sie so zugerichtet hatte. Und sein Gefühl sagte ihm, dass dies nicht das erste Mal war.Sie weinte. Nathan nahm sie tröstend in den Arm. Sie weinte wie ein Kind .Die Tränen kam aus den Tiefen ihrer Seele.Dann als sie keine Tränen mehr in sich hatte, setzte sie sich auf das Bett. Und starrte in die Leere. Es schien als ob sie sich innerlich in vergangenen Ereignissen verlor. Nathan küsste sie. Sie fielen auf das Bett. Seine Hände wanderten unter ihr Shirt. Sie stöhnte leise und erwiderte seine Küsse. Er wanderte mit seiner Hand nach unten, öffnete ihre Hose. “Sei bitte vorsichtig, ich bin noch Jungfrau”, hauchte sie.Er zog ein Kondom aus der Tasche und sie liebten sich. Es war unbeschreiblich schön.Sie lagen sich noch lange in den Armen .Da hörte er plötzlich Rudd. Er stampfte die Treppen herauf. Er schrie, das Nathan gefälligst aus seinem Haus verschwinden solle. Er riss die Tür auf, packte ihn und zog ihn die Treppen herunter.Nathan wehrte sich vehement. Hatte aber keine Chance. Rudd war wie ein wilder Stier. Er stieß ihn auf die Straße, und hämmerte auf ihn ein, bis er sich nicht mehr rührte. “Ich hoffe du hast die Warnung verstanden, zischte er, wenn ich dich noch einmal bei meiner Tochter sehe, bringe ich dich eigenhändig um.”Nathan konnte sich kaum rühren. Sein linker Arm schien gebrochen, an der Stirn hatte er eine Platzwunde, seine Unterlippe war offen und blutete und seine Beine fühlten sich taub an.

Dolores ungutes Gefühl verstärkte sich. Dennoch warf sie ihre Ängste über Board und ihr Mutterinstinkt übernahm die Kontrolle. Sie fuhr zur Adresse die Gwyn ihr gegeben hatte. Nathan lag auf dem Gehweg, sie lief zu ihm. Er war übel zugerichtet. Ihr Herz setzte aus.Tränen strömten ihr über das Gesicht.Wie konnte Matt das nur?!Seinen Stiefsohn so zurichten. Immerhin war er fünf Jahre ein wichtiger Bestandteil seines Lebens gewesen. War er wirklich so reserviert und abgebrüht?Sie lief zu den Nachbarn und rief einen Krankenwagen. Nathans Wunden waren schwer. Er hatte zwei Knochenbrüche. Einmal den Arm und den Oberschenkel und dazu musste die Platzwunde an der Stirn genäht werden.

Dolores bebte vor Zorn. Sie wollte Rache. Mehr denn je. Das konnte sie nicht auf sich sitzen lassen. Betrunken oder nicht.Keiner griff IHR KIND an. Das war krank. Sie wusste, sie musste mit Bedacht vorgehen. Sich seine Schwächen zunutze machen, sprich: Alkohol, schöne Frauen und natürlich sein Töchterlein. Sie hatte auch schon die perfekte Kulisse. Diese lag sehr abgelegen. Ideal für ihren Plan. Die schöne Frau hatte sie auch schon zur Hand. Aileen, war eine gute Freundin von ihr, arbeitete als Prostituierte und das Beste war, er kannte sie nicht. Sie würde ihr liebend gerne helfen, einem Schwein, wie ihm das Handwerk zu legen. Immerhin war ihr in ihrem Job, als Prostituierte, schon so mancher Perverser untergekommen.Sie ging in den Baumarkt, besorgte nach und nach die nötigen Utensilien. Mehrere Wochen feilte sie an ihrem Plan. Nathan war mittlerweile wieder genesen. Hatte das Gröbste überstanden. Gott, sei Dank waren keine körperlichen Wunden geblieben. Seelisch, hatte ihm die Situation  gehörig zugesetzt. So sehr, dass er nachts bei ihr im Bett schlief. Er  hatte seither auch eine großen Bogen um Penelopes Haus gemacht.Zu schmerzhaft waren die Erinnerungen an jene Nacht. Sie hatte Nathan im Krankenhaus offenbart, wer sie war, ihm Fotos von ihm mit fünf Jahren gezeigt und ihn mit nach Hause genommen. Natürlich hatte Nathan Vorbehalte. Und sie hatten auch noch nicht über die Vergangenheit gesprochen. Das würden sie nachholen, sobald sie ihrem Exmann das Handwerk gelegt hatte.Wenn Nathan schlief, stahl sich Dolores aus dem Schlafzimmer, hockte sich an den PC und machte sich einen genauen Schlachtplan, wie sie sich an Matt rächen wollte.Nach drei Monaten Planung war es soweit.  Der Tag der Tage war da. Sie rief Penelope unter einem Vorwand an, dass sie dringend mit ihr über Nathan reden müsste.Penelope kam voller Sorge. Nathan war aber noch bei einem Freund. Dolores erzählte ihr eine fiktive Geschichte, ging in die Küche, mischte ihr K.O – Tropfen in ihr Getränk. Nichts ahnend, trank sie dieses in einem Zug aus.Sobald sie bewusstlos war, setzte sie ihr eine Sonnenbrille auf und trug sie zum Auto. Dann fuhr sie sie zum Labyrinth, parkte am Eingang.Trug Penelope vorsichtig bis zum Mittelpunkt des Labyrinths, fesselte sie an einem großen Stein und bespritzte sie mit Kunstblut. Ließ es so aussehen, als wäre das Mädchen körperlich misshandelt worden. Sie schoss mehrere Fotos mit der Handykamera. Teil eins ihres Plans war erledigt weiter mit zwei und drei.Gwyn hatte ihr die Stammkneipe von ihrem Ex verraten, dorthin schickte sie Aileen. Diese sollte ihn verführen. Und ihn in ein prepariertes  Hotelzimmer bringen.Es war so einfach. Er folgte Aileen allzu gerne. Ohne den leisesten Verdacht zu schöpfen. Warum auch, sie war eine attraktive Frau mit einem hübschen Arsch und als I – Tüpfelchen, zwei Flaschen Jack Daniels im Gepäck.Aileen prüfte, ob die Kamera richtig eingestellt war.Showtime.Sie packte ihn grob an. Schlug ihn mit der Peitsche. Es turnte ihn an. Er glaubte es sei ein geiles Rollenspiel. Sie fesselte ihn ans Bett. Sein Penis erigierte.Er fand es geil, das sie sich nahm was sie wollte. Sie zog sich aus. Hatte nur noch ein Latex – BH und einen Rock an. Dazu trug sie halterlose Strümpfe. Sein Penis stand wie eine Eins. Pochte schon schmerzhaft. Sie fuhr mit den Fingern zwischen ihre Schenkel. Nahm den Finger in den Mund und leckte ihn ab. Dann nahm sie einen großen schwarzen Dildo und führte sich den stöhnend in ihre feuchte Spalte. Matt sabberte förmlich, er platzte vor Geilheit.Sie setzte sich auf seinen Penis und ritt ihn heftig zu. Er stöhnte. Sie biss ihm in die Brustwarzen. Er wollte mehr. Der Schmerz machte ihn wahnsinnig. Sie drehte ihn um. Und massierte seinen Penis. Er war kurz vorm Schuss. Sie nahm den schwarzen Penis und schnallte sich diesen um. Dann biss sie ihm in seine Arschbacken. Er stöhnte weiter. Sie fickte ihn in den Arsch und er schrie auf. Sie fickte ihn weiter. Er wehrte sich, doch es war nutzlos. Er war gefesselt. Als sie fertig war, sammelte sie bisschen Sperma vom Laken und tat es in eine Ampulle. Sie gab ihm ein Schlafmittel und Dolores schickte die Fotos an Matts Handy. Aileen legte das Handy mit einer Nachricht auf den Nachttisch. Dann suchte sie das Weite.

Aileen händigte Dolores das Sperma aus. Dolores gab ihr im Gegenzug das Geld und dankte ihr für ihre Hilfe.Sie fuhr zum Labyrinth, gab der bewusstlosen Penelope eine weitere Dosis K.O-Tropfen und schmierte das Sperma auf den Saum ihr Kleides.Der zweite Teil des Plans war erledigt.Matt erwachte mit einem dröhnenden Kopf. Er sah auf den Nachttisch. An seinem Handy war ein Post – it geklebt. Darauf stand, „Sehe dir die Nachricht“ an. Er entsperrte sein Handy und eine MMS ploppte auf mit einem Foto seiner Tochter. War das Blut? Er stöhnte. Sein Anus brannte, als hätte er auf glühenden Kohlen gesessen. Die kranke Schlampe war verschwunden. In der MMS stand: “Willst du deine Tochter je wieder lebend sehen, dann komm zum Labyrinth außerhalb der Stadt. Keine Polizei oder es wird ihr schlimm ergehen”. Er lächelte spöttisch. Als ob er Hilfe bräuchte.Diesem perversen Schwein, würde er selbst das Handwerk legen.Er eilte aus dem Hotel, rief ein Taxi und nannte den Ort. Der Fahrer trat auf das Gaspedal.Dolores wartete ungeduldig.Das spektakuläre Finale ihres perfiden Plans war einfach perfekt. Sie hatte so lange auf diesen einen Moment gewartet. Und endlich war es soweit.

Zahltag.

Eine heilige Vendetta für all den Schmerz, die unzähligen Tränen.Sie war die Ruhe selbst.Sie hörte eine Autotür knallen.Sie stellte sich auf Position.Matt stand am Eingang des Labyrinths und brüllte. Ob da jemand wäre. Er hörte ein komisches Knacken hinter sich. Ehe er die Quelle des Geräusches ausmachen konnte, flossen 50.000 Volt durch seinen Körper. Er zappelte unkontrolliert. Dann wurde alles dunkel. Als er erwachte, lag er noch immer am Anfang des Labyrinths. Er hatte eine Maske auf dem Gesicht. Er fühlte das Fell. Er versuchte sie von seinem Gesicht zu nehmen. Aber vergeblich. Das Mistding klebte auf seinem Gesicht. Er schrie verzweifelt auf, doch je mehr er daran zog, desto mehr schmerzte sein Gesicht. Haut wurde mitgerissen. Dann hörte er eine Stimme die sagte: “Finde die Mitte des Labyrinths und du findest deine Tochter. Lauf!”Er rannte los. Ohne weiter Nachzudenken. Nach der ersten Ecke trat er in Nägel, er schrie auf. Zog die Nägel aus den Sohlen und lief weiter. Der folgende Gang war so eng und Glasscherben waren rechts und links befestigt, so breit wie er war, rissen sie ihm Wunden in das Fleisch. Er schrie, wie ein verletztes Vieh auf. Er lief weiter. Plötzlich kam ein Eisenrohr ihm entgegen und er wurde am Kopf getroffen. Seine Schläfe platzte auf und fing an stark zu bluten. Doch er lief unbeirrt weiter. Der nächste Gang ging nur in eine Richtung und war voller Maschendraht. Er quälte sich durch und war am ganzen Körper aufgekratzt. Es brannte, schmerzte, doch er konnte nur an seine kleine Tochter denken. Als er in der Mitte ankam, sah er Penelope zugerichtet wie auf den Fotos. Er bemerkte nicht wie sich hinter ihm jemand anschlich. Spürte nur einen kleinen Stich. Fühlte wie alles verschwamm und wie im Nebel zu sein schien. Sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Geistig jedoch war er bei vollem Bewusstsein.Jemand näherte sich. Eine Person, die er fünfzehn Jahre lang nicht mehr gesehen hatte.Er war schockiert. Es war Dolores. Seine Ex-Frau. Er wusste was er ihr angetan hatte. In ihren Augen las er, dass er keine Gnade zu erwarten hatte. Sie lächelte ihn böse an.”Weißt du noch bei unserem ersten Date? “,sagte sie. “Du hast mich hierher gebracht und mir die Geschichte von Medusa erzählt, die alle für die Schönste hielten. Aphrodite, die Göttin der Liebe, war eifersüchtig auf sie, und verwandelte sie in eine hässliche Gestalt, die jeden der sie ansah in Stein verwandelte. Damals hast du Witze gemacht, gesagt ich solle aufpassen, weil ich auch so schön sei und den Neid anderer auf mich ziehen könnte.War das dein Motiv für deine Attacken auf mich? Für die Säureattacke, dem Stalking?Warst du neidisch? Hast du deshalb mein Leben ruiniert? Ich habe zwar die Kraft nicht andere in Stein zu verwandeln, doch emotional bin ICH zu Stein geworden.Du zerstörst Jeden, Matt. Du schlägst deine Tochter, prügelst deinen Stiefsohn krankenhausreif. Säufst dich zu Tode. Was stimmt nicht mit dir?”,die letzten Worte spuckte sie ihm regelrecht entgegen. Matt schwieg. Er wusste, er hatte es verdient. Er bereute seine Taten zutiefst, jedoch war er zu feige sich das einzugestehen. Sein falscher Stolz, hatte ihn dazu gebracht, jahrelang die Sache zu verdrängen. Sich den Folgen seiner Handlungen zu entziehen und unterzutauchen.

Und jetzt, da alles zusammenfiel, biss ihm das Schicksal in den Arsch.Sie zischte: “Ich will das du ein Geständnis machst, das du mein Leben ruiniert hast. Sonst schicke ich das Video und die Bilder an die Polizei und du wirst wegen Vergewaltigung und Freiheitsberaubung angeklagt. Deine Entscheidung. “Das glaubt dir keiner!”, schrie er. Es kostete ihn all seine Kraft. Sein Körper fühlte sich seltsam taub an.Sie lachte.”Ich habe Beweise” sagte sie. Und tippte auf ihr Handy.Er sah zu seiner Tochter”Liebling verzeih mir”, dachte er. Dann sagte er:”Schön, wie willst du das Geständnis haben?”

Nathan schreckte aus einem Albtraum auf. Er gähnte. Horchte, doch das Haus war still. Totenstill. Er rief nach seiner Mutter, doch das Haus war leer.Er ging in ihr Schlafzimmer. Papiere lagen kreuz und quer. Er fand ein Bild.Seine Mom und ein Mann. Sie standen vor einem Labyrinth. Beide jung und verliebt. Der Mann sah aus wie die jüngere Version von Rudd?! Nathan drehte das Foto um und las, ” Amusement Park Labyrinth Matt & Ich 1999″Nathan fiel es wie Schuppen von den Augen. Matt Rudd war sein Stiefvater.Es ergab alles einen Sinn.Matt seinerseits, hatte ihn “Nathaniel” genannt. Ohne das er sich als dieser vorgestellt hatte. Er fand Papiere, die Informationen über Matt beinhalteten. Dort stand alles, dass er Ex-Polizist war, ein Alkoholproblem hatte und eine Tochter mit einer Schauspielerin hat. Die Mutter von Penelope letztes Jahr verstorben war.Nathan fand ein altes Handy, es war nicht gesichert und er konnte ein online Tsgebuch öffnen. Das Tagebuch seiner Mutter. Als er das las, verstand er warum seine Mutter so ungehalten reagiert hatte. Dieser Mann hatte sie seelisch gequält,  gestalkt und das Schlimmste: Matt hatte das Gesicht seiner Mutter verätzt. Es war wie ein Journal direkt aus der Hölle. Nathan starrte das Handy ungläubig an.Er bekam eine dunkle Vorahnung. Sein Unterbewusstsein hatte ihm versucht die Wahrheit zu offenbaren.Die ganze Zeit über, doch er konnte die Puzzleteile nicht zusammenzusetzen. Jetzt ergaben sie ein Bild des Schreckens.Nathan rief ein Taxi.Dolores genoss es endlich die Kontrolle über die Situation zu haben. Er lag flehend vor ihr am Boden. Schmerz verkrümmt und entstellt. Sie hatte sein inneres Tier nach Außen gekehrt.Der Minotaurus war schon immer das interessanteste Mischwesen der griechischen Mythologie gewesen. Halb Mensch, halb Stier. Wie passend, dachte sie spöttisch. Sie nahm den Klappstuhl, hievte Matt darauf. Löste seine Fesseln, löste die Maske mit Terpentin von seiner Haut und lies ihn in die Kamera sprechen. Damit es keine Abweichungen gab, hatte sie ihm den Text aufgeschrieben, er musste ihn nur vorlesen.Er sprach ihn nach:” Mein Name ist Matt Rudd, ich bin untergetaucht um meiner Strafe zu entgehen, doch jetzt möchte ich büßen für die Tat, die ich an meiner Ex- Frau Dolores verübt habe. Ich habe sie gestalkt,geschlagen, vergewaltigt und darüber hinaus ihr Gesicht verätzt. Meinetwegen ist sie durch die Hölle gegangen und ich will jetzt meine gerechte Strafe für meine Gräultaten entgegen nehmen. Meine Tochter Penelope übergebe ich in die Obhut  meiner Ex- Frau, solange ich im Gefängnis sitze. “Er fing an zu weinen. Dolores stoppte die Videoaufnahme mit dem Handy. Sie empfand keinen Funken Mitleid. Dieser Mann hatte fünfzehn Jahre ihres Lebens geraubt. Sie löste die Fesseln des bewusstlosen Mädchens, zog ihr frische Kleidung an und setzte sie vorsichtig auf den Rücksitz des Wagens .Danach schleppte sie Matt zum Auto, setzte ihn auf den Beifahrersitz und fuhr los. Als sie ihn abgeladen hatte, schickte sie das Videomaterial einem Hacker. Dieser veränderte das Video so, dass es aussah, als hätte sich Matt die Wunden bei einer Kneipenschlägerei zugezogen und danach volltrunken das Geständnis gemacht. Er ließ das bearbeitete Videomaterial anonym der Polizei zukommen. Diese fand Matt drei Stunden später schlafend vor seiner Lieblingskneipe. Eine Woche später wurde ihm der Prozess gemacht.Vor Gericht gestand er und wurde zu fünfzehn Jahren Haft verurteilt.

Auge um Auge, Zahn um Zahn. Nathan bekam von alledem nichts mehr mit.Er fand niemanden im Labyrinth vor.Als er heimkam, saßen Penelope und seine Mutter auf dem Sofa. Er stellte sie zu Rede. Und unter Tränen, erzählte sie den Zweien die ganze Geschichte. Nathan stürzte das Alles in ein Gefühlschaos. Aber er liebte seine Mutter. Auch wenn sie erst seit Kurzem wieder in seinem Leben  war. Er konnte sich gar nicht vorstellen, wie sie all die Jahre unter diesen Narben gelitten haben musste. Deswegen verurteilte er ihre Tat nicht.

Penelope ihrerseits vermisste ihren Vater. Sie wusste, dass er durch seinen Alkoholismuns ein Anderer geworden war. Nach der ganzen Geschichte, erzählte sie Dolores, wie es gewesen war, Matts Tochter zu sein. Sie hatte den Haushalt machen müssen. Matt hatte sie geschlagen, sobald er von seinen nächtlichen Kneipentouren zurückkam.Es passierte beinah täglich. Irgendwann hatte sie nichts mehr gespürt. Es hatte einfach nicht mehr wehgetan. Da sie sich immer mehr in ihr Inneres zurückgezogen hatte. In ihr Refugium.Das schmerzte Dolores zu hören. Sie verstand nur allzu gut, was es bedeutete sich in sich zurückzuziehen. Matt hatte sich nicht verändert. Sie wusste, dass das ihre Tat nicht rechtfertigte. Das der Pfad der Rache, ihr Weg, nicht der Richtige gewesen war, aber es war nun mal ihr Art gewesen mit diesem Kapitel ihres Lebens abzuschließen.

Dolores nahm die Kinder und zog nach Kanada. In ein abgelegenes Dorf. Sie wollte einen Neustart. Für Nathan, für Penelope und für sich selbst. Nathan und Penelope gingen dort zur Schule. Nathan war froh,  Penelope als Freundin an seiner Seite zu wissen. Ihre Beziehung wurde inniger. Und er liebte sie mit jedem Tag mehr. Nathan der als Heimkind groß geworden war, freute sich auch endlich eine Mutter zu haben. Sich dieser zugehörig zu fühlen, nach all den Jahren der Einsamkeit und der Ungewissheit, wer er war.Dolores hatte noch eine  Überraschung  für Nathan. Nach dem Säureattentat, hatte Nathans leiblicher Vater einen Brief geschrieben, um ihr zu sagen wie Leid ihm alles täte. Als sie ihm gesagt hatte, das er einen Sohn bekäme, hatte er kalte Füße bekommen. Doch jetzt wolle er gerne für Nathan da sein. Er wohnte eine Stunde von Nathan entfernt. Er konnte sein Glück kaum fassen. Er würde endlich alle Antworten auf seine Fragen bekommen. Nathan war überglücklich und fiel Dolores in die Arme. Freudentränen flossen über ihre Wangen und sie fühlte endlich sowas wie Seelenfrieden. Sie hatte sich, der steinernen Medusa, bewiesen, dass sie trotz ihres Aussehens, immernoch innerlich die schöne Aphrodite von damals war.  Denn eines hatte Matt ihr nicht nehmen können und das war ihr Kampfgeist.Ihr Glaube an sich selbst.

 

 

 

 

 

 

4 thoughts on “Medusas Schmerz

  1. Liebe Anreb,
    der Bezug zur griechischen Mythologie hat mir gefallen und gibt deiner Geschichte so einen besonderen Touch.
    Teilweise war ich jedoch ein bisschen verwirrt, aus wessen Sicht grad geschildert wird🙈. Vielleicht könnte da eine kleine formale Anmerkung bei Perspektivwechseln helfen.

    Viele liebe Grüße
    Christina/chris.tina90 (Vollende…t)

  2. Du hast sehr viel Fantasie, was du zu genüge in deinen Träumen/Traumwelten deutlich machst.
    Allerdings finde ich, dass du manchmal sehr große Sprünge hinterlegst, wodurch ich dir nur schlecht weiter folgen kann. Oder du schreibst aus dem einem extrem direkt in das andere extrem über. Sollten diese Übergänge weicher werden,
    Freue ich mich auf mehr von dir! Dran bleiben!:)

  3. Hallo Mädels,
    Vielen Dank für die konstruktive Kritik. Nehme ich mir auf jedenfall zu Herzen. Und versuch sie umzusetzen, hier gehts leider ja nicht mehr, aber behalte das im Hinterkopf.
    Es war mein erster, ernster Schreibversuch, ansonsten schreibe ich ja nur für mich. Daher hatte ich nie wirkliches Feedback . Hatte zwar Testleser, aber die haben die Perspektivwechsel jetzt nicht kritisiert… ist immer ne Geschmackssache.Aber so ganz clean wollte ich die Geschichte nicht, da sonst die Spannung dahin gewesen wäre …
    Nochmals Danke
    LG

  4. Liebe Anreb,

    wo fange ich an?

    Ich bin vollkommen begeistert von Deiner Geschichte. Habe sie geradezu verschlungen! Dein Ausflug in die griechische Mythologie ist sehr gelungen und trotz der „vielen“ Charaktere habe ich nie den Überblick verloren. Du hast den Spannungsbogen konstant hoch gehalten und die Mischung aus Sex und Crime ist absolut gelungen.

    Deine Story hat definitiv mehr Likes verdient. Mein rotes Herz ❤️ ist Dir sicher.

    Top!

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