deni173Tattoos des Lebens

Die Espressomaschine ratterte im Hintergrund, während Manfred bereits Milch in seinen Kaffee rührte. „Und du hast auch niemanden gesehen der hier drinnen war.“, fragte er seinen Kollegen.

Ralf nahm die dampfende Tasse und antwortete: „Nein, aber könnte es sein, dass dich jemand von unseren Kunden von früher wieder erkannt hat?“

Der Gedanke war Manfred auch schon durch den Kopf gegangen, aber von den Namen kam ihm keiner bekannt vor. „Hattest du mit jemandem besonders großen Ärger oder schuldest du wem eine Menge Geld, vielleicht ist einer deiner früheren Freunde gerade aus dem Gefängnis gekommen und hat dich ausfindig gemacht.“

Manfred schüttelte den Kopf: „Meine Vergangenheit habe ich seit zehn bis fünfzehn Jahren hinter mir gelassen, wer hätte einen Grund mich ausgerechnet in diesen Zeiten ausfindig zu machen?“ Er zog den Brief aus seinem Rucksack und las ihn erneut durch, so als könnte er dadurch die Zeilen verstehen.

Hallo mein Lieber,

 

die Zeit ist gekommen. Du kannst deine Fehler aus der Vergangenheit nicht mehr gut machen und du wirst förmlich von ihnen überrollt werden, das verspreche ich dir.

 

Du wirst von mir hören!

 

„Ein richtiger Erpresserbrief scheint es ja nicht zu sein, ich meine da sind keine Forderungen und keine konkreten Drohungen was mich überrollen soll, möglicherweise will die Person etwas ans Licht bringen?“

„Was könnte der Verfasser des Briefes denn meinen was dich überrollen könnte?“

„Keine Ahnung.“, log er und warf einen Blick auf die Uhr. „Es ist ohnehin schon spät, ich sollte mich auf den Heimweg machen.“

„Keine schlechte Idee, Diana ist heute morgen auf Geschäftsreise gefahren und ich muss die Kinder von den Schwiegereltern holen.“

 

Der Weg nachhause hatte ihn alle Mühe gekostet. Der Abendverkehr war zäh vorangegangen und hatte Teile seiner alten Aggressionen wieder zum Leben erweckt. In seinen Ohren dröhnten die Geräusche der Hupen noch, als er beim Betreten des Wohnhauses seinen Briefkasten entleerte. Beim Rausziehen der Post hielt er inne. Da war etwas, kein Brief. Nicht aus Papier. Er zog es heraus. Ein Handy, klein und alt. Ob es irrtümlich in seinem Briefkasten gelandet war?  Um kein Aufsehen zu erregen machte er sich mit dem Fundstück auf den Weg in seine Wohnung. Wenn er sich nicht irrte war es ein iPhone 4. Dasselbe Modell wie er es in der Jugend besessen hatte. Die linke obere Ecke war gesprungen, aber es ließ sich einschalten. Er hielt die Luft an, bis das schwarz des Displays größtenteils verschwand und der Hintergrund sich auf dem kleinen Display abzeichnete. 

„Mach dich bereit für die Wahrheit.“, stand auf einem schwarzen Untergrund geschrieben. Manfred schaute sich um, quatsch niemand konnte ihn in seiner eigenen Wohnung beobachten. Er wechselte zur Startseite des Handys, auf der sich nur ein einziges Symbol befand. Fotos. Etwas in ihm sträubte sich diese zu öffnen. Er wusste wem das Handy gehörte und auch was er finden würde. Es hatte keinen Zweck sich zu verstecken, er musste auf Nummer sicher gehen. Während er auf das Symbol tippte schloss er die Augen, er hatte recht gehabt. Mona hatte ihn gefunden. Sie hatte damals alles gefilmt. Mit diesem Gerät. Die Fotos in denen die beiden nackt auf dem Bett saßen und grinsten, der Reiz des Verbotenen der sie damals gekitzelt hatte. Sein erster Gedanke war es Ralf anzurufen, nein der hatte genug mit den Kindern zu tun, er würde das Problem auf eigene Faust lösen müssen. Wie hatte Mona noch gleich mit Nachnamen geheißen? Verdammt, er hatte keine Ahnung mehr es waren beinahe sechzehn Jahre vergangen seit damals und sie hatten keinerlei Kontakt behalten, zumal sie mehrere Wochen vor ihm aus der Entzugsklinik entlassen wurde und sich nicht verabschiedet hatte. Purer Ekel überkam ihm beim Anblick der Fotos, sie waren nicht besonders scharf, doch sein jugendliches Ich war zu erkennen. Er hatte sich auf die Couch fallen lassen, das Handy hatte er neben sich gelegt und den Kopf in seinen Händen vergraben. Ausgerechnet jetzt, er hatte endlich einen gut bezahlten Job gefunden und außer Ralf hatte er niemandem von seiner Vergangenheit erzählt. Dieses Detail mit Mona wusste allerdings auch er nicht, immer wieder hatte er versucht es zu verdrängen, was wäre damals geschehen, wenn man sie erwischt hätte? Er stand auf und holte eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank, erhoffte sich durch diese runterzukommen um einen klaren Gedanken zu fassen. Die Fotos würde er weder einfach so vernichten noch wollte er sie erneut betrachten. Er warf das Handy unter eines der Kissen auf dem Sofa, so als würde das Problem dadurch gelöst werden. 

Am nächsten Abend traf er sich mit Ralf in seinem Stammlokal zum Burger essen. Sein Sohn war auf einer Geburtstagsfeier und seine pubertierende Tochter fand es keineswegs schade, dass sie das Haus für sich hatte.

„Sind manche unserer Kunden wirklich so schräg drauf?“, wollte Ralf wissen. Manfreds Gedanken waren zu den Fotos zurückgeschweift, daher wusste er nicht worauf sein Freund hinaus wollte. „Du sagtest doch der Brief war in deinem Rucksack und der liegt doch immer im Pausenraum, das heißt dort war jemand.“

Er hatte gehofft durch das Essen mit seinem Kumpel abgelenkt zu werden, weswegen ihm die Anspielung gar nicht gefiel, wobei sollte er ihm von den Fotos erzählen? „Ich denke, ich weiß worauf die Anspielung rausläuft, aber ja du hast recht mein Rucksack war immer dort.“

„Echt? Komm spann mich nicht auf die Folter du weißt wie neugierig ich bin.“

„Mona. Wir haben uns vor 16 Jahren in der Entzugsklinik getroffen. Wir waren jung und die Langeweile die wir hatten unerträglich und deshalb bin ich eines Nachts zu ihr ins Zimmer geschlichen und was wir getrieben haben muss ich glaube ich nicht extra erwähnen.“

Ralfs Interesse wirkte nicht gespielt, aber das was in seinem Blick lag war kein Erstaunen eher ein Schrecken. „Wie kommst du ausgerechnet auf sie? Ist es nicht ein komischer Zeitpunkt so lange Zeit später? Und wie soll sie dich gefunden haben?“

„Ich hatte ein Handy in meinem Briefkasten. Ihr altes Handy, mit dem sie uns beide damals gefilmt hat und Fotos geschossen hat. Ich verstehe jedoch auch nicht weshalb sie sich jetzt meldet, sie ist damals vor mir entlassen worden und wir haben uns nie wieder gesehen.“

„Habt ihr verhütet?“

„Sie meinte, dass sie die Pille nehmen würde und woher hätten wir ein Kondom nehmen sollen.“

Ralf biss sich auf die Unterlippe und meinte: „Hältst du es für möglich, dass sie schwanger geworden ist? Dann könnte es durchaus möglich sein, dass sie dich gesucht hat um Unterhalt zu bekommen.“

Diesen Gedanke war Manfred in der vergangenen Nacht ebenfalls in den Sinn gekommen, doch die Art wie Ralf es aussprach machte es nahezu unvorstellbar.

„War sie aus dem gleichen Grund wie du dort? Drogenmissbrauch?“

Manfred zuckte zusammen, er wollte dieses Thema nicht in aller Öffentlichkeit besprechen. „Nein.“, sprach er nun besonders leise. „Alkoholsucht.“

Er ließ Ralf nicht aus den Augen, als dieser auf seinen fettigen Burger starrte und den nächsten Bissen nahm. Er wurde das Gefühl nicht los, dass er ihm etwas verheimlichte, wusste aber nicht wie er es ansprechen sollte. Den restlichen Abend sprachen sie über die Werkstatt, welche der Kunden unhöflich gewesen waren und welche die Geld in die Kaffeekasse geworfen hatten, nicht besonders spannend aber immerhin ablenkend.

Den Sonntag verbrachte er damit sich Fotos und Brief in aller Ruhe anzusehen, er hätte nicht gedacht, dass er das Handy jemals freiwillig in die Hand nehmen müsste, aber irgendein Indiz musste es doch geben. Er hatte mit Ralf darüber gesprochen ob er sich bei der Polizei melden solle, doch der meinte noch wäre ja nichts passiert, mit den Fotos war er damals einverstanden gewesen und der Brief konnte genauso gut leeres Geschwätz sein. Die Polizei würde außerdem seine Vergangenheit aufarbeiten und ihm diverse Fragen stellen, die seinen Ruf schädigen würden. Nein, das würde er sein lassen. Mona ausfindig zu machen musste er alleine hinbekommen, wobei wenn er sich die Bilder ansah könnte es schwer werden. Auf dem Bild trug sie ihre Haare kurz und knallig pink gefärbt, ihre Gesichtszüge konnten sich in den Jahren verändert haben, aber wenn sie in der Nähe war und er sie beim nächsten Mal auf frischer Tat ertappen würde, konnten sie sich aussprechen. Das Klingeln seines eigenen Smartphones riss ihn aus seiner Recherche. Seine Mutter, damit hätte er rechnen müssen niemand würde sonst sonntags bei ihm anrufen.

„Hallo, wie geht’s dir denn?“

„Alles super und bei dir?“, log er. Seine Eltern sollten besser nichts davon mitbekommen, nicht dass sie noch Angst bekamen er würde wieder in alte Verhaltensmuster rutschen, wenn Leute von früher mit ihm Kontakt aufnahmen.

„Uns geht es sehr gut, inzwischen kann man wunderbar im Garten sitzen. Die Temperaturen sind herrlich, du musst bald vorbeikommen.“

Na toll, wenn ihre Mutter einmal anfing über das Wetter und den Garten zu reden konnte das heiter werden. „Kochst du wenigstens ab und an etwas Vernünftiges und nicht nur Fertiggerichte für die Mikrowelle?“
„Ja, ich wollte gerade anfangen.“, antwortete er und merkte wie hungrig er tatsächlich war. Einkaufen wäre eine gute Idee, wie er mit einem Blick in den Kühlschrank feststellte und seine Mutter nebenbei reden ließ.

„Mum es tut mir leid ich muss Schluss machen, ich treffe mich nachher noch mit einem Kumpel.“, beendete er letztendlich das Telefonat und musste mehrmals versprechen sie bald zu besuchen. Er schob die Fertigpizza in den Ofen und versuchte sein Glück auf den sozialen Medien. Mona war wie erwartet weder bekannt und ohne Nachnamen würde es schwierig werden, rein aus Neugier sah er sich auf Ralfs Account um. Keine Mona unter seinen Freunden, was hatte er auch erwartet?

Am nächsten Morgen fuhr er in den Supermarkt um seine nicht enden wollende Einkaufsliste abzuarbeiten und während er überlegte ob er lieber Mandelmilch oder Kokosmilch nehmen sollte, fiel ihm etwas auf. Er drehte sich um und beobachtete eine dreiköpfige Familie und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Manfred zögerte nicht lange, sondern ging auf die drei zu. „Hallo, wir kennen uns, nicht wahr?“

Diana schaute ihn irritiert an, während die beiden Kinder sich unterhielten.

„Ja natürlich kennen wir uns, du bist doch der Arbeitskollege von Ralf, wenn ich mich nicht irre heißt du Manfred.“

„Mach mir nichts vor. Du hattest früher pinke Haare und warst jünger, aber auf den zweiten Blick erkenne ich dich nach wie vor. Mona.“

Diana machte große Augen, eine Namensänderung und natürlich gefärbte Haare reichten oft eben nicht aus. „Du hast recht, wenn du möchtest können wir gerne auf einen Kaffee gehen und uns aussprechen, aber bitte nicht vor den Kindern.“

Da hatte er sie. Sie wirkte harmlos und wollte sich aussprechen nachdem sie es war die ihr Drohbriefe geschrieben hatte und ihr das Handy in den Briefkasten gelegt hatte. Plötzlich ergab alles Sinn, deshalb war Ralf keineswegs überrascht gewesen und hatte die Sache mit der Polizei abgetan und seine Adresse hatte sie ebenfalls von seinem Kumpel. Geschäftsreise, was für ein Quatsch alles was sie wollte war ein Alibi.

„Von mir aus, tu mir nur einen Gefallen und lass die blöden Spielchen, so schwer warst du nicht zu entlarven.“

Ob andere Kunden was zum Glotzen hatten oder nicht war ihm herzlichst egal, er wandte sich um und ging. Seine Nummer konnte sie sich von Ralf holen, hatte sie vermutlich schon längst getan.

Beim Rest seines Einkaufs spürte er die Zufriedenheit, er hätte es viel früher checken sollen. Ralfs merkwürdiges Verhalten und das Interesse, das mehrmalige nachfragen und das Ausreden der Polizei. Den würde er sich vorknöpfen, nahm er sich vor. Auf eine gewisse Art und Weise war er enttäuscht von seinem Kumpel, falls man ihn so bezeichnen konnte. Ralf war also Monas beziehungsweise Dianas Mittel zum Zweck gewesen. Schrecklich wie man sich in Menschen täuschen konnte.

An seinem Auto erwartete ihn jedoch eine weitere böse Überraschung. Ein blutverschmiertes Taschentuch war unter den Scheibenwischer geklemmt worden. Gut, vorsichtig löste er es ab und warf es auf die Rückbank. Ein weiteres Stück deren Bedeutung er hinterfragen konnte. All das würde sie zurückbekommen, sobald sie meinte sich mit ihm auszusprechen. Wütend stieg er ins Auto. Hatte er denn nicht klar und deutlich gesagt, dass sie diese Spielchen lassen sollte. Eventuell hatte sie es dort platziert bevor sie einkaufen gegangen war und war zu überrumpelt gewesen um es zu beseitigen, verdammt er musste an andere Dinge denken. Morgen würde er wieder arbeiten gehen. Ja, das würde er und damit Ralf über den Weg laufen, der sich als genauso falsch herausgestellt hatte wie seine früheren Freunde. 

Zuhause angekommen blickte Manfred auf sein Handy, zwei entgangene Anrufe von einer Nummer die er nicht kannte und eine WhatsApp Nachricht. Diana schlug vor sich um 16 Uhr mit ihm auf einen Kaffee zu treffen, da sie offenbar der Ansicht war, dass das Gespräch dringend ist. Manfred sagte zu. Das iPhone 4 mit den Bildern, den Brief und das blutige Taschentuch würde er mitbringen, er kannte die „neue“ Diana zu wenig um zu wissen ob sie nicht alles abstreiten würde so wie es früher ihre Art gewesen war. 

Zum Gefallen seiner Mutter hatte er heute beschlossen selbst zu kochen, doch zum Essen sollte er gar nicht kommen. Er rührte gerade in seinem Rindsgulasch als sein Handy klingelte. 

„Hallo Ralf, was willst du?”, nahm er ab und versuchte möglichst genervt zu klingen.

„Manfred, hör mir zu ich weiß, dass du im Moment keinen Bock auf mich haben wirst, aber ich wusste wirklich nichts davon! Ich wusste nur, dass Diana damals mit dir geschlafen hat, nur es ist etwas mit ihrer Mutter sie ist im Krankenhaus. Könntest du vielleicht jetzt bei uns vorbeikommen?“

„Von mir aus, sie hätte übrigens ruhig selbst anrufen können.“

„Wir sehen uns gleich.“

Manfred drehte den Herd ab und eilte zum Auto. Die Nummer mit der Mutter kaufte er ihr nicht ab, die Wahrscheinlichkeit, dass sie nicht mit ihm alleine reden wollte war definitiv höher. Den Weg zu deren Haus fand er zum Glück auch ohne Navi, doch beim Klingeln merkte er das irgendwas komisch war. Larissa, seine Tochter, öffnete ihm die Tür und bat sie ins Schlafzimmer ihrer Eltern. Dass es keinen Ausweg mehr gab wurde ihm spätestens jetzt bewusst, als Larissa den Schlüssel ihm Schloss drehte und einsteckte. Ralf hatte sie mit Klebeband an einen Sessel gefesselt. Er wirkte ebenso verzweifelt wie er selbst. 

„Welch Freude dich hier zu sehen, Papa. Mit meiner Mutter in der Klapse vögeln und dann nichts mehr von ihr wissen wollen, obwohl sie schwanger ist.“, grinste sie und umwickelte seine Hände ebenfalls mit Klebeband.

„Wo… woher weißt du das alles?“, fragte Manfred und spürte wie schwach seine Stimme wirkte.

 Sie trat einen Schritt an ich heran und antwortete mit siegessicherer Stimme: „Mama und Ralf haben sich oft genug darüber unterhalten. Ich habe mir immer gewünscht meinen leiblichen Vater kennenzulernen, doch Mama meinte stets er hätte keine Interesse. Bis ich gehört habe, dass Ralfs Arbeitskollege mein Vater ist und mir bewusst wurde, dass ich mich an dir rächen werde, meine Mutter hat sehr schwere Zeiten durchgemacht dank dir und das nicht nur finanziell.“

Aus der Bauchtasche ihres Pullovers hatte sie ein Messer gezogen mit dem sie unter seiner Nase herumfummelte. Manfred spürte den Schweiß auf seiner Stirn, das würde sie nicht wagen. Nein, sie war ein fünfzehnjähriges Mädchen, dass ihm nur einen Schrecken einjagen wollte.

„Als du meine Mutter im Supermarkt angesprochen hast wusste diese sofort, dass ich etwas damit zu tun habe und daher wollte ich verhindern, dass ihr euch trefft. Ist mir ja ganz gut gelungen.“, sie hielt kurz inne und schob den Ärmel ihres Pullovers nach oben. „Diese Tattoos trage ich dank dir. Ralf und ich hatten ein tolles Verhältnis, doch Vater wäre er für mich nie einer gewesen eher ein Kumpel, wie er es für dich war.“ Manfred schluckte, daher war das Blut an dem Taschentuch gewesen. Die Narben zogen sich wie wulstige Würmer durch ihre Haut, dazwischen mehrere tiefe rote Wunden.

„Woher hattest du das Handy?“

„Auf dem Dachboden findet man interessante Gegenstände und die Fotos waren noch drauf, ich habe irgendwann gehört, dass es sein kann, dass sie die Aufnahmen von diesen Momenten noch hat und bin auf die Suche gegangen.“

Der Kreis hatte sich geschlossen, Larissa wusste wo er wohnte, weil Ralf ihn nicht nur einmal in ihrer Anwesenheit nachhause gefahren hatte. „Keine Sorge deinem Kumpel werde ich kein Haar krümmen, ich will meinem Bruder schließlich nicht den Vater wegnehmen.“

Ralf zappelte wie wild auf seinem Sessel, obwohl Larissa schon mehrmals gerufen hatte, dass er still sein sollte. Sie stand direkt vor Manfred, er roch den bizarren Geruch von Kaugummi und Parfüm ein und konnte seinen Blick nicht von ihrer Hand, die noch immer unbedeckt war, abwenden.

„Schön, dass es dir leid tut.“, lachte sie nun und setzte das Messer direkt an seiner Pulsschlagader an. „Ralf du wirst mir helfen die Unordnung zu beseitigen, ich will nicht, dass die anderen was mitbekommen.“ 

Manfred hatte seine Sprache verloren, wehren konnte er sich mit gefesselten Händen, höchstens treten damit würde er sie allerdings gewiss noch aggressiver machen. Er hatte seine Chance vertan. Larissa wandte sich um und rammte ihn das Messer volle Wucht in den Hals. Das letzte was er vernahm war ein gedämpfter Aufschrei von Ralf. 

Larissa warf das Messer in die Blutlache und ging zu Ralf. Seine Augen waren groß und sie erkannte die Tränen, als sie das Klebeband von seinem Mund riss. „Du bist krank!“, schrie er entsetzt. „Das kannst du nicht bringen!“

„Das habe ich bereits und ich denke wir sollten die Spuren beseitigen bevor Mama und Nils wiederkommen.“

3 thoughts on “Tattoos des Lebens

  1. Hey deni,
    hab Deine Geschichte gerade gelesen und sie hat mir sehr gut gefallen Die Grundidee finde ich kreativ und gleicht keiner der anderen Geschichten die ich gelesen habe bisher. Dein Schreibstil liest sich ebenso flüssig und macht die Geschichte unterhaltsam und spannend.
    Woran Du noch arbeiten könntest ist vor allem die Rechtschreibung und die Grammatik, damit die Geschichte noch flüssiger zu lesen ist
    Das Ende ist Dir ebenfalls gut gelungen und war überraschend!

    Hab Dir ein ♥️ da gelassen!

    Vielleicht magst Du ja auch meine Geschichte “Stumme Wunden” lesen, das würde mich sehr freuen. 🌻🖤

    Liebe Grüße, Sarah! 👋🌻 (Instagram: liondoll)

    Link zu meiner Geschichte: https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/stumme-wunden?fbclid=IwAR1jjPqPu0JDYk0CBrpqjJYN78PYopCEU1VGdqzCvgp7O4jnGKQSFdS6m6w

Schreibe einen Kommentar