Marcel RauVaterliebe

Seine Pulsuhr schrillte. Eine Warnung. 155 Schläge. Helmut Sparwasser fasste sich ans Herz, versuchte, ruhig zu atmen, langsam zu atmen, sich zu beruhigen. Doch das Smartphone in seiner Hand folterte ihn mit unmöglichen Bildern. Seinen Bildern.

Er saß auf dem einzigen Stuhl seiner kleinen Wohnküche. Am Tisch mit der rot-weiß karierten Tischdecke. Ein Teller mit Gulaschresten stand darauf. Daneben lagen Spendenquittungen von SOS-Kinderdorf und anderen Hilfsorganisationen und mittendrin das Smartphone aus dem Briefkasten. Ein fremdes Smartphone mit seinen Bildern.

Ausatmen, einatmen, ausatmen, einatmen, dachte er. Noch immer 140 Schläge. Dann 133. 120. Die Fotos drängten in seinen Kopf, verdrängten das Atmen. Vier Fotos, die nur als Papierabzüge existierten. Fotos, die gar nicht hätten existieren dürfen. Er starrte auf das Display. Auf seine Trophäen. Auf diese hübschen, zarten jungen Frauen. Und auf sich selbst. Auf sein jüngeres Ich. Er schüttelte den Kopf. Legte das Smartphone weg. Griff erneut danach. 155. Atmen! Sein Blick fiel auf das Fläschchen Betablocker. 152. Er hatte sie genommen. Wie immer. Ganz sicher. Dennoch schlug sein Herz, als wollte es seiner Brust entfliehen. Weglaufen vor all dem. Ihn im Stich lassen. An dem Tag, an dem ihn seine Vergangenheit einholte.

Plötzlich vibrierte das Smartphone und eine Nachricht erschien auf dem Display:

Digitale Fotos. Welch Wunder der Technik. Aber nein, Sie müssen mir nicht danken.

Scheiße, dachte Helmut und wieder summte das Gerät in seiner Hand:

Ihr Lebenswerk. Auf Papier? Im Keller, für den nur Sie einen Schlüssel haben? In einem Tresor, dessen Code nur Sie kennen? Was für eine Verschwendung.

Der Tracker schrillte noch immer. 155 Schläge. Viel zu viel für sein Herz. Helmuts Finger rutschten über das Display. Er wollte eine Antwort schreiben, doch keine Tastatur erschien.

Sorry dafür, aber ich vertraue Ihnen nicht.

Pause.

Könnten Sie vielleicht das nervige Piepen ausschalten? Ich glaube, wir haben langsam beide begriffen, dass Sie ein klitzekleines Problem mit Ihrem Herz haben, oder?

Helmut schüttelte ungläubig mit dem Kopf.

Was soll das Kopfschütteln? Natürlich höre ich Sie. Moderne Technik. Wie gesagt: Analog ist nicht so mein Ding!

Helmut sah sich um. Er war allein. Trotzdem stand er auf, spähte durch das Küchenfenster in den kleinen gepflasterten Innenhof. Doch niemand beobachtete ihn. Mit einem Ruck zog er die beiden Vorhänge zu. Dann setzte er sich im schummrigen Licht wieder an den Küchentisch. Woher wusste dieser Freak, was er tat?

Als könnte der andere auch noch Gedanken lesen, erschien ein neues Bild auf dem Display. Kein Foto. Schlimmer. Viel schlimmer. Das Smartphone zeigte ein Video von einer kleinen Küche, einem Tisch, einer bekannten rot-weiß karierten Tischdecke. Und von ihm. Sein Herz raste. Das Armband zeigte 162 Schläge pro Minute. Und das wäre für einen gesunden Menschen seines Alters bereits zu viel. Er bemühte sich, langsam zu atmen, die Kontrolle über seinen Puls zurückzugewinnen.

Sein Blick kletterte über Kochbücher, hangelte sich durch Gewürze und kämpfte sich durchs Dickicht gepflegter Küchenkräuter: die Matrjoschka!

Er schielte zur Puppe, stand auf. Sah aufs Display. Und beobachtete sich selbst, wie er sich der Kamera Schritt für Schritt näherte.

Dann schob er den Stuhl zum Regal hinüber, kletterte langsam hinauf. Er betrachtete die kleine Holzpuppe, als wäre sie ein giftiges Insekt. Das Smartphone vibrierte. Er griff erst nach der Puppe, öffnete sie: Bingo! Er hielt die kleine Kamera in der Hand. Sie war nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt, er konnte sogar die Poren auf seinem Nasenrücken sehen, seinen sauber gestutzten Oberlippenbart. Dann las er die Nachricht: Finger weg!

Er lächelte in die Linse, spürte ein vertrautes Gefühl, während sein Körper Adrenalin und Endorphine durch seine Adern jagte: Macht. „Und wenn nicht? Kommen Sie dann zu mir? Ich freue mich schon auf Sie!“

Fast bin ich ein bisschen enttäuscht. Ich hätte Sie nicht für so dumm gehalten.

Helmut betrachtete die kleine Kamera in seiner Hand. Er suchte nach einem Knopf, um sie auszuschalten. Doch er konnte keinen entdecken.

Ich bitte Sie ein letztes Mal: Legen Sie meine Kamera zurück!

Das Bild auf dem Smartphone-Display veränderte sich erneut. Doch es waren nicht die toten Augen in abgetrennten Köpfen, die wiederkehrten. Er erstarrte und die Kamera glitt aus seinen Fingern. Ein stechender Schmerz explodierte in seinem Herz. Noch bevor die Kamera auf den polierten Küchenfliesen aufschlug, änderte sich das Piepen seines Pulsmessers in eine kreischende Sirene. Beim Anblick des Smartphone-Displays hätte er auch ohne das Armband gewusst, dass sein Herz zu zerreißen drohte: Es zeigte Gesicht und Oberkörper einer Frau. Geknebelt und mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an. Verschmierte Wimperntusche entstellte ihre Schönheit. Nackte Brüste sprangen ihm entgegen. Trieben ihm Tränen in die Augen. Sie war älter als seine Opfer. Das wusste er. Er wusste sogar ganz genau, wann sie geboren war. Schließlich war er dabei gewesen. Dieses Arschloch hatte Agnes in seine Gewalt gebracht. Seine kleine Agnes. Seine Tochter. Den einzigen Menschen, den er nicht verachtete.

Du hast 30 Sekunden, um die Kamera wieder ins Regal zu stellen. Sonst schneide ich deiner Prinzessin beide Brustwarzen ab.

„Warte!“, schrie Helmut. „Bitte nicht! Ich mache ja schon.“ Hilflosigkeit verdrängte Macht, brachte Verzweiflung.

Er starrte auf das Display, erwartete eine Antwort. Doch stattdessen erschien eine große Ziffer: 30. Dann 29, 28, 27 … Helmut riss die Augen auf. Ein Countdown? Er kniete sich, rutschte, so schnell er konnte von der Sitzfläche, krachte schmerzhaft auf die Fliesen. Auf allen vieren krabbelte er über den Küchenboden, schob seinen Arm unter Schränke. Tastete nach dem kleinen Gerät, stieß daran, schob es weiter nach hinten. Scheiße.

17, 16, 15 …

Wieder griff er nach der Kamera, wieder entglitt sie seinen zitternden Fingern.

Noch 10 Sekunden. „Warte!“, schrie er erneut. Verzweifelt stieß er seinen Arm tiefer unter den Schrank. Holzsplitter zerrissen seine Haut, doch er griff zu. Und endlich gelang es ihm: Er zog die Hand mit der Kamera hervor. Auf den Knien rutschte er zum Stuhl. Versuchte, sich hochzuziehen, fand keinen Halt. Er griff erneut zu, kletterte hinauf. Mit letzter Kraft schob er die Kamera zurück ins Regal. Er stöhnte vor Anstrengung laut auf. Der Schmerz in seiner Brust war unerträglich, doch der Blick aufs Display noch schlimmer. Der Countdown stand bereits auf null. Das Smartphone vibrierte. Zwei Wörter erschienen. Vernichtende Wörter:

Zu spät.

„Nein, nein, bitte nicht!“, flehte er. Seine Hände zitterten, sein Armband schrillte. Er konnte das Smartphone kaum halten.

Sie betteln um Erbarmen?

Helmuts Hals fühlte sich an, als baumelte er bereits am Galgen, den er verdiente. Tränen liefen über seine faltigen Wangen. „Ja!“, er schluckte. „Ja, das tue ich. Ich mache alles, was Sie wollen. Aber bitte, lassen Sie Agnes gehen!“

Sekunden, Minuten, Stunden – Zeit schien mit dem Ende des Countdowns bedeutungslos. Doch die Stille quälte ihn, folterte seinen Verstand.

Haben die Mädchen um Erbarmen gebettelt?

Er erinnerte sich an jedes der Mädchen und jede hatte ihn angefleht. Ihm versprochen, niemandem etwas zu sagen. Sie hatten gebettelt, gewinselt, gefleht. Zwei hatten ihm ihren Körper angeboten. Diese Gören hatten ihn wirklich für einen Vergewaltiger gehalten. Unfassbar. Großmütig hatte er über die Beleidigung hinweggesehen. Dann hatte er sie getötet.

„Nicht alle“, log er.

Und? Haben Sie Gnade walten lassen?

Er presste seine Lippen zusammen.

Bei Inga? Bei Monika? Bei Stefanie oder bei Christina?

Er schüttelte den Kopf.

Bei Yasmine?

Der Name schlug in seinen Verstand, als hätte der andere ihm den Schädel mit einem Hammer zertrümmert. Yasmine. Sein erstes Opfer. Er hatte sie getötet, bevor er eine Kamera besessen hatte. Sein einziges Opfer, von dem er bis heute bereute, kein Foto zu besitzen. Kein Foto. Und doch kannte der Fremde ihren Namen.

Vorschlag: Ich überlege es mir nochmal. Aber dafür tun Sie etwas für mich.

„Ich verspreche es!“

Ziehen Sie endlich dieses nervige Armband aus. Wir wissen doch inzwischen wirklich, wie sehr ich Sie errege.

Dummes Arschloch!, dachte er. Doch jetzt war ihm klar, mit wem er es zu tun hatte. Jetzt kannte er den Namen des anderen. Seines Folterknechts. Seines Henkers? Er streifte den Tracker vom Handgelenk und ließ ihn auf den Küchenboden fallen. Dann kletterte er vom Stuhl, setzte sich und blickte in die Kamera. „Was wollen Sie, Breuning?“

Yasmine war Breunings Tochter gewesen. Und gleich nach dem Verschwinden seiner einzigen Tochter war er auf dem Revier aufgekreuzt. Hatte ihn beschuldigt. Kriminalkommissar Sparwasser. Keiner hatte Breuning geglaubt. Nicht eine einzige Sekunde.

Sie wissen also, wer ich bin. Vielleicht kommen Sie ja auch noch darauf, was ich von Ihnen möchte!

Wieder schüttelte Sparwasser den Kopf. Es widerstrebte ihm auszusprechen, was er dachte. Das Einzige, was ihm blieb, seine letzte Verteidigungslinie waren seine Gedanken. Versteckt vor Breunings Smartphone, verborgen vor seiner Kamera. Er flüsterte: „Rache. Sie wollen sich an mir rächen.“

Das wäre eine Möglichkeit. Aber wie? Was denkt ein Serienkiller wie Sie? Was würden Sie tun?

Wieder zögerte Helmut Sparwasser. Er wusste ganz genau, was er getan hätte. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er sich vorstellte, was er mit ihm angestellt hätte – was er jetzt mit ihm anstellen würde. Doch er sagte etwas anderes und sein Lächeln verschwand: „Sie werden mich verraten?“

Und das würde Ihnen genügen? Sie befriedigen? Als Rache? Als Strafe?

Sparwasser runzelte die Stirn. Er war kein besonders guter Schauspieler. Für die zarten Dinger hatte es immer gereicht. Aber Breuning war anders. „Sie werden mich töten.“ Dann deutete er ein verständnisvolles Nicken an. „Dasselbe hätte ich vermutlich mit Ihnen getan.“

Obwohl Sie ein Feigling sind, der sich nur an Jugendlichen vergreift?

Sparwasser schwieg. Die Mädchen waren alle 17 oder 18 Jahre alt gewesen. Erwachsene Frauen, mit schönen, zarten Körpern.

Und überhaupt: Sollen wir uns nicht duzen? Ich meine: Du kanntest meine Tochter. Ich bin deiner sehr nahegekommen. Weißt du, wie ihr Angstschweiß schmeckt?

„Breuning, du dummes Arschloch!“, platzte es aus Helmut Sparwasser heraus.

Ich denke, das ist ein „Ja“. Aber ich schätze, Agnes findet es nicht so richtig clever, dass du mich beleidigst.

Er spürte sein Herz poltern, seine Finger zitterten. „Willst du mich töten? Dann mach es! Aber lass Agnes gehen!“

Nein, ich töte dich nicht. Einen alten, kranken Mann? So was tun wir doch nicht, oder? Dafür braucht man ein böses Herz. Böse Herzen töten. Vielleicht übernimmt das ja jemand Bösartigeres für mich.

„Und das, was du meiner Tochter antust, ist nicht bösartig?“

Wieder vergingen Sekunden.

Vielleicht gefällt es ihr ja. Ich kann sie nicht fragen, weil sie einen Knebel im Mund hat, aber ihre Brustwarzen fühlen sich sehr hart an.

„Du widerliches Arschloch! Wenn ich dich in die Finger kriege!“

Dann was? Zitterst du mich dann zu Tode? Folterst du mich mit dem Alarm deiner Pulsuhr? Du kannst ja nicht mal mehr ein Smartphone halten. Du bist einfach erbärmlich. Doch genug davon. Ich habe eine ganz andere Frage.

Sparwasser spürte einen anhaltenden Stich in seiner Brust. Er versuchte, seinen Puls zu verlangsamen. Seine Atmung zu kontrollieren. Nicht für sich selbst. Aber für Agnes. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Sein Herz schlug langsamer, der Schmerz blieb. „Was willst du wissen?“

Ich habe auf deinen Fotos Ampullen gesehen. Ich möchte gerne wissen, was du den Mädchen gegeben hast. Beruhigungsmittel?

Er zögerte.

Noch was: Sei mutig! Sei ein einziges Mal ein Mann und sag die Wahrheit!

Doch Sparwasser log. Die Wahrheit hätte Agnes` Leben kosten können. Das wusste er. „Genau. Beruhigungsmittel!“

 Interessant!

Sein Herzschlag hämmerte. Er hatte gelogen. Und er war sich sicher: Breuning wusste es.

 Was hast du eben gegessen?

„Gulasch.“ Er stöhnte auf, schüttelte ungläubig den Kopf.

Rind, Schwein?

Sparwasser wusste: Seine nächste Antwort könnte Agnes töten. Dennoch wagte er es nicht, erneut zu lügen. Er war sich zu sicher, Breuning würde die Wahrheit bereits kennen. Die ganze Wahrheit.

„Mensch“, presste er hervor und wieder liefen Tränen über seine Wangen.

Ich weiß.

Sparwasser schluckte.

Aber weil du die Wahrheit gesagt hast, was die Ampullen angeht, war ich gnädig!

„Gnädig?“

Gnädig. Ich habe dir dasselbe Beruhigungsmittel verabreicht. Und deiner kleinen Prinzessin ebenfalls.

„Du hast was?“, Sparwasser schrie. Breuning war ein Arschloch. Skrupellos. Wie er.

Das Fläschchen.

Er starrte auf die Ampulle. „Meine Betablocker …“

Dasselbe Beruhigungsmittel. Na, was macht dein Puls?

„Du hast mir Adrenalin und Koffein verabreicht?“

Macht es unseren Moment nicht intensiver? Ist das nicht der Grund, aus dem du es den Mädchen verabreicht hast? Damit sie dich stärker spüren? Deine Macht? Damit sie den Moment mit dir noch intensiver erleben konnten?

Sparwasser sprang auf. Er öffnete die Küchentür. Im Badezimmerschrank lagen noch Betablocker. Da war er sich sicher.

Das Smartphone vibrierte:

Setz dich sofort hin. Verlässt du die Küche, töte ich Agnes!

Er gehorchte, schloss die Tür. Er ging zurück zum Küchentisch, hoffte, aus dem Alptraum der anderen, der nun sein eigener geworden war, zu erwachen.

„Du bist wie ich“, murmelte er und setzte sich.

Nein, sicher nicht.

„Oh doch, genau wie ich!“

Ich bin nicht wie du. Kein bisschen. Aber ich würde gerne noch etwas wissen.

Er starrte auf die quälenden Nachrichten. „Was willst du?“, presste er hervor.

Yasmine. Es stimmt, oder? Du hast auch sie getötet. Und aufgefressen.

Sparwasser nickte stumm. Er hätte behaupten können, es täte ihm leid. Doch das stimmte nicht. Er wusste es. Und Breuning würde es ebenfalls wissen.

Du hast sie getötet, obwohl sie die beste Freundin deiner Tochter war. Und du hast sie gefressen.

Wieder nickte Sparwasser.

Vergewaltigt.

Er starrte zu Boden, schüttelte den Kopf.

Falls das stimmt, habe ich es vielleicht ein kleines bisschen übertrieben. Aber du warst ja auch nicht zimperlich. Also nimm’s mir nicht krumm, okay?

„Was willst du damit sagen?“, Sparwasser flüsterte so leise, dass der Herzschlag die Worte in seinem Kopf übertönte.

Erstens: Das Tiefkühlgulasch eben stammte von keinem deiner Opfer. Jahrelang tiefgefroren wird es doch nicht besser.

Er schluckte.

Zweitens: Das Video deiner Tochter ist schon ein paar Tage alt.

Sparwasser begann zu wimmern.

Und drittens sagen Bilder bekanntlich mehr als Worte.

Dann schickte Breuning ein weiteres Foto. Helmut ahnte, was es zeigen würde. Dennoch schaute er hin – und erbrach sich. Es war Agnes. Leblos. Mit einer riesigen Wunde im Rücken. Aufgeschnitten wie Schlachtvieh.

War deine Tochter schmackhafter als meine?

Er las die Worte, spürte den Stich in seinem Brustkorb, fasste sich ans Herz und kippte vom Stuhl. Unfähig zu atmen, schlug er auf dem Boden auf.

Er japste, fühlte, wie sein Leben floh.

Dann wurde die Klinke der Küchentür heruntergedrückt. Sie schwang auf, Agnes trat herein.

„Meine beste Freundin? Es stimmt also wirklich …“, sagte sie mit ruhiger Stimme.

Er lag auf den kalten Fliesen, starrte sie mit aufgerissenen Augen an.

Agnes griff nach dem Smartphone, angelte die Kamera vom Regal und sah ihren sterbenden Vater kopfschüttelnd an. „Nein“, sagte sie, während seine Lippen blau anliefen, „ich bin nicht wie du. Ich könnte niemanden töten. Dazu braucht man ein böses Herz. Dein Herz.“

7 thoughts on “Vaterliebe

  1. Hallo Marcel,
    ich hatte ein bisschen gebraucht, bis ich nun auch endlich Deine Geschichte lesen konnte. Gut, dass ich sie Dank Deines Kommentars bei mir entdecken durfte! Sonst hätte ich was verpasst! Wieso hast Du noch so wenig Likes und Kommentare? Du musst mehr Eigenwerbung machen!
    Was soll ich sagen? Heftig. Echt heftig! Eine wirklich krasse Story. Vor allem, wie sich das zum Ende hin immer mehr steigert, was Dein „Opfer“ selbst alles auf dem Kerbholz hat.
    Es war absolut flüssig zu lesen, ich fand es fast schon schade, dass es dann so schnell vorbei war. Also meinen Daumen hast Du! 👍
    Viele Grüße und noch viel Erfolg
    Tom

  2. Lieber Marcel,

    uff. Damit habe ich nicht gerechnet. Deine Geschichte ist tatsächlich die erste, die Kannibalismus aufgreift, die Wendung habe ich wirklich nicht erwartet.
    Aber coole Idee, auch wenn ich Deine Story erst einmal sacken lassen muss 😂
    Was ich nicht ganz verstanden habe, hatte die Tochter einen Komplizen (den Vater der Freundin?) oder hat sie es alleine gemacht?
    Mir gefällt, wie Du die Steigerung seines Pulses integriert hast. Auch, dass Du ihn so menSchlich gezeichnet hast, und nicht vollständig als Monster, ich hatte stellenweise wirklich Mitleid mit ihm.

    Von mir einen Daumen hoch für Deine außergewöhnliche Geschichte 😊👍

    Liebe Grüße
    Anita („Räubertochter“)

    1. Liebe Anita, dankeschön. Es freut mich, dass dir meine Geschichte gefällt. Zu deiner Frage theoretisch wäre beides möglich. Aber in meiner Vorstellung hat sie es allein gemacht. Deshalb die Kommunikation mit Textnachrichten und die vorbereiteten Videos. LG Marcel

  3. Hallo Marcel.
    Wahnsinn! Was für eine Geschichte!
    Du musst unbedingt mehr Eigenwerbung betreiben, Deine Geschichte verdient deutlich mehr Likes! Meins hast Du!
    Auf Instagram gibt es unter dem Hashtag #wirschriebenzuhause die Möglichkeit, Dich und Deine Geschichte bekannter zu machen…
    Ich finde den Aufbau Deiner Geschichte großartig. Der sich immer weiter aufbauende Spannungsbogen, gespickt mit immer neuen grausamen Details – genial!
    Der Schlusstwist ist ebenfalls grandios! Und dann noch Dein Schreibstil, der unheimlich klar und packend ist. Ich bin begeistert!

    LG,
    der schweenie

    P.S. vielleicht hast Du ja Zeit und Lust, auch meine Geschichte zu lesen und ein Feedback zu hinterlassen…
    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/glasauge

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