julia-raphaelDangerous Love – Wenn Liebe krank macht

Prolog

(Text kursiv geschrieben)
Tropf… tropf… tropf…

Eigentlich habe ich dieses Geräusch gar nicht mehr wahrgenommen, aber heute verhält es sich wie mit einem tropfenden Wasserhahn. Mit jedem Mal scheint das Geräusch lauter zu werden. „Ich habe chronisch myeloische Leukämie.“ Zumindest war ich in festem Glauben daran. Jahrelang war es für mich das „Normalste“ mit meiner Mutter gemeinsam zur Chemotherapie zu gehen, während sich das flüssige Gift seinen Weg in meinen Blutkreislauf bahnte. Doch nun sollte sich meine Sichtweise auf mein bisheriges Leben dramatisch verändern. Im Gespräch mit meiner Psychologin fiel mir eine Geschichte ein, die bereits einige Jahre zurückliegt. Trotz meiner allseits bekannten Krankheit, war der Sportunterricht an jenem Tag allem Anschein nach zu viel für den geschwächten Raffael. Bereits nach wenigen Minuten des Laufens wurde mir schwarz vor Augen und meine Beine konnten mich nicht mehr tragen. Ohne meiner überfürsorglichen Mutter Bescheid zu geben, fuhr die Schulärztin gemeinsam mit den Sanitätern und meinem bewusstlosen Körper ins örtliche Krankenhaus. Von dem ganzen Theater habe ich selbst nichts mitbekommen. Erst als mein Hirn die hysterischen, mir bekannten Schreie meiner Mutter wahrnahm, fand ich allmählich wieder zu mir. Im selben Moment schob mir die Krankenschwester bereits ein Stück Traubenzucker in den Mund. Nachdem meine Mutter den Raum verlassen musste, sah ich im Augenwinkel, wie sich ein Gott in weiß näherte. Der Mann, der sich wie zu erwarten als Arzt vorstellte, erklärte mir mit besänftigender Stimme, dass ich mir keine Sorgen machen zu brauche. Er erklärte mir, dass mein Blutzuckerspiegel im Zuge der körperlichen Aktivität wahrscheinlich in den Keller gefallen ist. Um andere Ursachen ausschließen zu können, wäre jedoch noch ein Gesamtblutbild ausständig, auf dessen Ergebnisse wir noch warten mussten. Wie sich bereits zu diesem Zeitpunkt herausstellen hätte können, wurde mir die Leukämie meine ganze Kindheit lang eingeredet. Trotz der Nachricht, dass die Anzahl meiner weißen Blutkörperchen ganz normal war, habe ich die Therapie noch einige Jahre über mich ergehen lassen. Dies war der großartigen Überredenskunst meiner Mutter geschuldet. Erst nachdem ich im Alter von nun 18 Jahren selbstständig einen unabhängigen Arzt aufsuchte, der den Blutkrebs abermals widerlegte, wurde in weiterer Folge bei meiner Mutter das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom diagnostiziert. Wie mir die behandelnde Psychiaterin zu erklären versuchte, habe meine Mutter nach der Trennung von meinem Vater Angst gehabt, dass sie mich ebenfalls verlieren könnte. Um mich zu binden, habe sie mir als Antwort darauf die Krankheit jahrelang eingeredet. Dabei hat sie kein Mittel gescheut, sodass die Geschichte selbst von Außenstehenden geschluckt wurde. Nun liege ich also wieder in einem Krankenbett, während sich erneut eine Kanüle in meiner Vene befindet. Einziger Unterschied… Dieses Mal soll mir die infundierte Flüssigkeit tatsächlich helfen. Die enthaltenen Vitamine und Nährstoffe sollen mein Immunsystem nach den unzähligen, völlig sinnlos verabreichten Chemos wieder stärken.

Mit meiner Mutter hege ich seither keinen Kontakt mehr.


Kapitel 1

(Text ab hier bis Epilog normal)

Back to the roots…

Ich habe eindeutig genug vom ständigen vorm Computer sitzen. Vor zehn Jahren kam ich auf die glorreiche Idee, ich müsse meine Karriere als Bäcker an den Nagel hängen. Das frühe Aufstehen und die Nachtschichten haben mich damals so mitgenommen, woraufhin ich kurzerhand beschloss, mich als Buchhalter bei Pharmaindustries zu bewerben… und siehe da, ich bekam den Job. Zehn Jahre später öden mich Bilanzen und Buchungssätze derart an, weshalb ich nun doch wieder meinen erlernten Beruf ausüben möchte. Die Zeit bei Pharmaindustries hatte jedoch nicht nur Negatives. Neben dem erworbenen Wissen zu diversen Medikamenten und der erstaunenden Erkenntnis, welch hohen Absatz Psychopharmaka in der Bevölkerung finden, habe ich womöglich auch die Liebe meines Lebens gefunden – Juvinia. Juvinia, die mittlerweile als Krankenpflegerin im St. Jules Hospital tätig ist, hatte in meiner Anfangszeit dort im Rahmen ihrer Ausbildung ein Praktikum zu absolvieren. Mittlerweile haben wir eine gemeinsame Wohnung und einige gemeinsame Interessen entwickelt.

 

In zehn Minuten soll mein geplantes Vorstellungsgespräch beim Inhaber von bake‘n dream stattfinden. Juvinia, die heute ihren freien Tag hat, hat sich angeboten, mich hinzufahren. Selbst wäre ich aufgrund meiner Nervosität wahrscheinlich nicht in der Lage ein Fahrzeug zu lenken, ohne dabei andere zu gefährden. In dem Moment, in dem ich aus dem Fahrzeug steigen will, klingelt mein Handy. Juvinia erblickt das Display und ein „Oh Gott, was will denn die schon wieder?“ entfährt ihr. Juvinia hatte sich eigentlich gut mit Lilly verstanden, doch die jüngsten Ereignisse verursachen bei ihr eine gewisse Aversion gegen meine beste Freundin, die ich schon seit dem Kindergarten kenne. So sehr ich Juvinia auch liebe, manchmal kann ich sie einfach nicht verstehen. Seitdem Lilly ihren neuen Freund hat und kurz darauf auch mit diesem zusammengezogen ist, hat sich Juvinias Meinung über Lilly krass geändert. Dazu kommt noch, dass bei Lilly kurz nach dem Einzug Depressionen diagnostiziert wurden und sie seitdem regelmäßig Tabletten einnehmen muss. Da Juvinia im psychiatrischen Setting im Krankenhaus tätig ist, bildete sie sich schnell ihre eigene Meinung über die Erkrankung von Lilly und findet die Diagnose nicht passend. Juvinia und ich haben schon am Beginn unserer Beziehung beschlossen, dass es wohl besser sei, wenn wir nicht über ihre Arbeit diskutieren, weil sie meiner Meinung nach immer sehr rechthaberisch ist, was ihre Arbeit betrifft. Seit wir diesem Thema gekonnt aus dem Weg gehen, läuft unsere Beziehung jedoch sehr gut und wir streiten kaum noch. Jedoch denke ich mir immer wieder, dass gerade Juvinia, die mit psychisch kranken Patienten arbeitet, etwas mehr Verständnis und Empathie Lilly gegenüber aufbringen könnte. 

Ihre missmutigende Reaktion missachtend hebe ich ab. „Hallo Kilian. Ich wollte dir nur noch kurz einmal alles Gute für das Bewerbungsgespräch wünschen!“ Da die Zeit drängt, bedanke ich mich kurzerhand und füge noch an, dass ich mich auf das Picknick am späten Nachmittag freue. 

 

Kapitel 2

Juvinia und ich befinden sich gerade auf dem Weg zu unserer Verabredung mit Lilly, als plötzlich eine Mitteilung auf meinem Smartphone aufblitzt. Mitteilung von Lilly. Laut las ich vor: „Hey Kili. Befinde mich schon auf dem Weg zum Picknick. Wollte dir nur mitteilen, dass sich Raffael etwas verspätet. Hoffe es lief alles gut. Bis gleich.“ Raffael ist Lillys neuer Freund, der wie ein noch nicht entfernter Wurmfortsatz überall dabei sein muss. Wie man an meiner Ausdrucksweise merkt, verstehen sich Raffael und ich nicht sehr prächtig, ich kann jedoch nicht eindeutig sagen warum. Außerdem kommt es mir seltsam vor, dass er nie will, dass ich mit ihr alleine etwas unternehme. Jedes Mal, wenn sich Lilly und ich trotzdem im Geheimen treffen, kommt der aus meiner Sicht psychopathische Kerl auf unerklärliche Weise dahinter, was nicht selten zu riesigen Streitereien ausartet.

Juvinia merkt mir meine Begeisterung, dass Raffael wieder einmal bei einem Treffen dabei sein muss, deutlich an, aber geschickt spricht sie diesen wunden Punkt nicht an, da sie weiß, dass mich dieses Thema auf die Palme bringt.

 

Ich habe mich noch nicht einmal auf die Picknickdecke gesetzt, als es aus Lilly herausplatzt: „Na komm schon, du musst mir alles ganz genau schildern. Wie war es?“ Nach einem tiefen Atemzug erzähle ich Juvinia, die eigentlich schon alles weiß und Lilly von dem wirklich gut gelaufenen Jobinterview: „Nachdem Eddie Backer, der Inhaber von bake‘n dream, erfuhr, dass ich bei Clemens Minelli, einem kürzlich verstorbenen, sehr bekannten Konditormeister gelernt habe, war der Groschen eigentlich schon gefallen. Ich hatte den Job bereits nach fünf Minuten in der Tasche und kann bereits übernächste Woche anfangen. Wir unterhielten uns jedoch noch eine Weile, wobei es sich anfühlte wie ein Tratsch unter jahrelangen Bekannten.“

Lilly ergreift daraufhin sofort das Wort, während sie in der Hoffnung, dass ihr Schatz gleich auftaucht, vier Sektgläser befüllt.

„Oh Kilian, ich freue mich so für dich. Auf dich!“ Daraufhin erheben wir die Gläser und Lilly fällt mir um den Hals. Im gleichen Moment sehe ich aus meinen Augenwinkeln, wie sich Raffael annähert. Seinem Gesichtsausdruck kann man deutlich entnehmen, wie sehr ihn der Anblick von Lilly und mir im Arm frustriert. 

Lilly wendet sich schnell von mir ab und begrüßt ihn mit einem Kuss. Gleichzeitig drückt er ihr eine Packung Tabletten in die Hand, die Lilly daraufhin in ihrer Tasche verschwinden lässt, woraufhin sie ihm von meinem Erfolgserlebnis berichtet.

„Vielleicht sollte ich die Bürger von St. Jules warnen. Nicht das Juvinia plötzlich mit dutzenden Vergiftungsopfern aufgrund eines neuen Bäckers in der Stadt zu tun bekommt“, erwidert Raffael eiskalt und mit einem schelmischen Grinsen auf Lillys Schilderung. Genau wegen solchen Aussagen kann ich den Freund meiner besten Freundin nicht ausstehen. Also lasse ich seine scheinbar lustige Anmerkung unkommentiert. 

Da Juvinia heute Nachtdienst hat, lässt sie durchsickern, dass sie aufbrechen möchte. Für Mitte April ist es erstaunlich warm, jedoch wird es abends immer recht kühl, weshalb alle damit einverstanden sind. Als sich Raffael um die Picknickdecke bückt, fällt ihm sein Handy aus seiner Gesäßtasche. Juvinia hebt das lautlos in die Wiese gefallene Smartphone auf und starrt verschreckt eine gefühlte Ewigkeit auf das Display. Als sie es ihm dann aushändigt, wirkt sich auf mich extrem angespannt, wobei sie es ziemlich gut überspielt. Schließlich verabschieden wir uns von den beiden und gehen zu unserem Auto. 

 

Kapitel 3

Wie paralysiert nippe ich an meinem frisch gebrühten TeeJuvinia, die mir eine Botschaft machte, die mich auf Mark und Bein erschütterte und es noch immer tut, wird bereits im Krankenhaus sein. Völlig neben mir stehend starre ich in den Fernseherals mich plötzlich das Klingeln meines Handys aus meinen Gedanken reißt… Abermals Lilly. Zum Glück ist Juvinia nicht zu Hause, sonst wäre sie bestimmt vor Wut geplatzt, weil Lilly mich heute ständig bombadiert.

„OMG Kilian. Raffael hat mir, bevor er nochmal in seine Autowerkstatt gefahren ist, gesagt, dass wir übermorgen nach Paris fliegen werden. Wie romantisch ist das bitte? Ich habe nur ein Problem… meine Katzen. Da du ja erst in zwei Wochen zum Arbeiten anfängst, wollte ich dich fragen, ob du freundlicherweise täglich nach meinen zwei Streunern sehen könntest?“ Im ersten Moment dachte ich, ich bringe aufgrund der zuvor erhaltenen Hiobsbotschaft kein Wort heraus. Zudem war ich nicht gerade begeistert davon und was Juvinia davon halten wirdbrauche ich wohl nicht näher erläutern.

Plötzlich legt sich jedoch ein Schalter in meinem Hirn um und mit einem klaren Hintergedanken antworte ich: „Na klar. Ist ja kein Problem. Ich habe ja Zeit.“ Nachdem sich Lilly überschwänglich bedankte, legt sie auf, da sie laut eigenen Angaben noch einiges zu erledigen habe, bevor es losgeht. Um die Nacht irgendwie durchschlafen zu können, beziehungsweise überhaupt einmal einschlafen zu können, werfe ich mir eine Dominal ein. Diese Tabletten hat mir Juvinia illegalerweise einmal aus dem Krankenhaus mitgenommen, nachdem ich aufgrund eines Todesfalls in der Familie wochenlang nicht richtig schlafen konnte.

 

Kapitel 4

Irgendwie fühlt es sich an wie ein Einbruch. Mit zitternder Hand versuche ich den Haustürschlüssel, derwie Lilly mir mitteilte unter dem Türvorleger lag, irgendwie in das Schlüsselloch zu bekommen. Etwas genervt, dass ich so lange brauche, drängt mich Juviniazur Seite und öffnet kurzerhand die Tür. 

„Miau“, ertönt es gleich darauf aus dem Wohnzimmer. Während ich die Miezekatzen füttern gehe, steuert Juvinia schnurstracks den Laptop an. „Komm schnell her. Jetzt kann ich es dir beweisen!“, flüstert Juvinia, als könnte uns jemand hören.

Mit einem flauen Gefühl im Magen begebe ich mich zu ihr. Ich traue meinen Augen nicht als ich sehe, was sich auf dem Bildschirm abspielt. Genau wie es mir Juvinia auf der Fahrt vom Picknick nach Hause erzählte, werde ich von Raffael auf Schritt und Tritt verfolgt. Als ihm das Handy zu Boden fielwar dieses laut Juvinia entsperrt. Der Freak hat es geschafft, sich irgendwie in mein Handy zu hacken und kann mich dadurch überall orten. Jedes Mal, wenn ich ein paar Schritte in der Wohnung herumgehe, bewegt sich auch das Bild meines Gesichtes auf dem Bildschirm. Ich vertraue Juvinia wirklich, aber als sie mir dies sagte, konnte ich es nicht glauben… doch siehe da, sie hatte Recht. Ich beschäftige mich genauer mit dem Stalker-Programm. Als ich mit dem Mausrad etwas herauszoome, sehe ich auch das Gesicht von Lilly… in Paris. Jetzt ist mir auch klar, wie er von unseren geheimen Treffen immer erfuhr. Mein Verdacht, dass mit dem Typen irgendetwas nicht stimmt, bestätigt sich somit.

Ich bemerke gar nicht, dass Juvinia nicht mehr neben mir sitzt, als ihre Stimme erneut aus einem anderen Raum ertönt.

„Das darf alles nicht wahr sein. Ich kann es nicht fassen. Ich habe mich schon beim Picknick gefragt, was Raffael Lilly für Tabletten mitgebracht hat, aber was ich hier seheentspricht eindeutig einem Psychopathen.“

Juvinia ist, wie man vielleicht schon gemerkt hat, wirklich schwer aus der Fassung zu bekommen. Also stürme ich gleich zu ihr. Ich sah sie noch nie so zermürbt, inmitten von mehreren Schachteln Tabletten zweier Sorten, am Boden sitzendAlso bücke ich mich um beide Schachteln und lese laut vor: „Damiana, 225 mg. Und was haben wir hier… Tavor, 2 mg.“ Entsetzt sinke ich zu Boden neben Juvinia. Mein geringes Pharmawissen liefert mir in diesem Moment die notwendigen Puzzlestücke, um mir sein Vorhaben verständlicher zu machen. Sichtlich besorgt bricht es aus mir hervor: „Dieser Spinner. Das darf alles nicht wahr sein. Wie kann er Lilly das nur antun? Was machen wir jetzt? Dieser Psychopath sitzt mit meiner besten Freundin in Paris und verabreicht ihr irgendwelche Tablettenum sie gefügig zu machen! Kein Wunder das sie ihm nach so kurzer Zeit derart verfallen ist. Das grenzt ja an Vergewaltigung!“ 

So wie ich die gute Lilly kennenlernen durfte, ist sie so naiv und lässt sich die Tabletten immer von diesem Freak besorgen ohne sich selbst über ihre angebliche Depression, den höchstwahrscheinlich von ihm gewählten „Arzt“ geschweige denn diese Medikamente Gedanken zu machen.“, bringt Juvinia sichtlich erschüttert hervor. Juvinia, die in ihrem vollen Element ist, durchstöbert noch einmal den Computer. „Ich fasse es nicht! Bei Raffael wurde bereits vor fünf Jahren das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom diagnostiziert.“, platzt es aus Juvinia heraus, als sie persönliche Befunde von Raffael entdeckt. „Das was … Syndrom?“gab ich peinlich berührt es nicht zu wissen zu. Von Juvinia kommt keine Antwort, weil sie ihre volle Konzentration den Befunden widmet. „Miau, Miau, Miau“, vernehme ich es erneut immer wieder aus dem Wohnzimmer. Ach ja… die Katzen… die habe ich jetzt beinahe vergessen. Also gehe ich zurückum ihnen das Futter, welches ich zu Beginn lediglich in die Schüssel gab, auch auf den Boden zu stellen. Völlig hysterisch stürmt Juvinia mit dem Laptop im Schlepptau zu mir und lässt mich, ohne etwas zu sagen, eine offene E-Mail lesen.

 

(Formatierung wie ein E-Mail)

To: raffael.asher@mailto.com

From: beatrix.asher@mailto.com

Betreff: Alles Gute

 

Lieber Sohnemann,

ich weiß, dass das Verhältnis zwischen uns nicht gerade das beste ist… es tut mir ehrlich leid, aber ich möchte dir sagen, dass ich auf einem guten Weg bin.

Wie ich deinem Facebook Konto entnehmen konnte, bist du bereits seit einem Jahr glücklich mit einer gewissen Lilly Barinson zusammen. Ich dachte mir, das wäre eine gute Gelegenheit, um wieder Kontakt mit dir aufzunehmen und Lilly eventuell kennenzulernen. Wie ich jedoch von der Post erfahren habe, hat sich deine Adresse geändert und du lebst mittlerweile in Paris.

Würde mich freuen, wenn du mir die Chance gibst, einen Einblick in dein jetziges Leben zu erhalten.

 

Liebe Grüße 

Mama

(E-Mail Ende)

 

In diesem Moment begreifen wir beide gleichzeitig, dass Raffael nicht nur eine Reise, sondern ein Oneway–Ticket organisiert hat. Er will die Verbindung zwischen Lilly und mir also komplett kappen und sie für immer an ihn binden.

 

Epilog

(Text kursiv – wie im Prolog)
Gott, wie ich diese Gruppentherapien hasse. Einer nach dem anderen erzählt von seinen Alkoholproblemen, Drogenmissbräuchen und Suizidgedanken. Und dann komme ich, der doch eigentlich gar nichts hat.

Ich habe Lilly doch einfach nur über alles geliebt und gab alles für unsere Beziehung. Meine Psychiaterin sieht das jedoch ein wenig anders. Laut ihr habe ich ein krankhaftes Verhalten an den Tag gelegt. Als hätte ich denselben Schaden wie meine Mutter. Diesen Schwachsinn wollte mir ja bereits ein anderer Arzt vor fünf Jahren einreden, als meine Beziehung zu meiner damaligen Freundin, deren Namen ich nicht einmal mehr weiß, in die Brüche ging.

Kann ich die Ärzte ein weiteres Mal dazu bringen, mir zu glauben, das ich nicht ticke wie meine Mutter?

10 thoughts on “Dangerous Love – Wenn Liebe krank macht

  1. Gute Story, finde ich. Allerdings finde ich den Schreibstil etwas sperrig. Die Dialoge könnten vielleicht noch etwas überarbeitet werden und so etwas flüssiger und “echter” wirken. Ich würde vielleicht auch hier und da nochmal schauen, ob wirklich alle Hintergrundinformationen nötig sind. Vor allem in den Gesprächen passen die nicht immer. Beispiel : “…Nachdem Eddie Backer, der Inhaber von bake‘n dream, erfuhr, dass ich bei Clemens Minelli, einem kürzlich verstorbenen, sehr bekannten Konditormeister gelernt habe, war der Groschen eigentlich schon gefallen. Ich hatte den Job bereits nach fünf Minuten in der Tasche und kann bereits übernächste Woche anfangen. Wir unterhielten uns jedoch noch eine Weile, wobei es sich anfühlte wie ein Tratsch unter jahrelangen Bekannten.”
    Ich glaube, so redet keiner wirklich. Den Inhaber beim vollen Namen zu nennen, die Firma nochmal zu nennen, obwohl ja jeder weiß, wo er sich beworben hat, etc. Das macht das lesen etwas weniger flüssig.
    Aber dennoch, eine gute Geschichte, finde ich.

  2. Hi, die Idee deiner Geschichte finde ich spannend und da gibt es definitiv noch mehr Stoff zum Schreiben. Ich wusste beim Lesen jedoch manchmal nicht, aus welcher Perspektive du schreibst. Mir ist nicht ganz klar geworden, welcher Charakter in welcher Beziehung zueinander steht.
    Vielleicht nimmst du dir Zeit und Freiheit, die Charaktere zunächst näher vorzustellen oder für einen etwas längeren Absatz nur aus der Sicht einer Person zu schreiben. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.
    Weiterhin aber viel Erfolg und Spaß beim Schreiben! 🙂

  3. Hallo,
    die Idee der Geschichte finde ich gut. Man merkt, dass ihr euch mit dem Thema auskennt. Ich als Laie jedoch kann mit den Medikamenten nichts anfangen und weiß nicht, was sie bewirken. Hier wäre vielleicht eine kleine Erklärung hilfreich.
    Mir fiel auch auf, dass insbesondere die Dialoge etwas “geschwollen” wirkten und ein paar Redewendungen nicht ganz passten.
    Ist es gewollt, dass der Protagonist im Hauptteil zum Leser spricht? Falls ja, könnte man das durch Kursivschrift etwas mehr herausheben.
    Weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Schreiben 🙂
    VG Yvonne (Der goldene Pokal)

  4. Moin

    Also.
    Diese Story bekommt von mir ein Like.

    Warum?

    Weil sie mir vom Inhalt her gefallen hat.

    Deine Dialoge können sicher noch mal überarbeiten werden.
    Auch ein Fremdleser täte der Sprache und den Formulierungen da und dort gut.

    Aber was für mich neben den technischen Details wichtig ist, ist die reine Geschichte.
    Der Inhalt.
    Die Aussage.

    Und die Leidenschaft beim Schreiben.

    Diese hab ich gespürt.
    Und das zählt.

    Und dass sie mich unterhalten und gefesselt hat.

    Das Thema war gut gewählt, und das Ende fand ich gelungen.

    So muss eine Kurzgeschichte sein.

    Ganz liebe Grüße, Swen Artmann (Artsneurosia)

    Vielleicht hast du ja Lust und Zeit, auch meine Story zu lesen.
    Über einen Kommentar würde ich mich freuen.
    Meine Geschichte heißt:
    “Die silberne Katze”

    Vielen Dank…. und gesund bleiben.
    Und natürlich weiterschreiben.

  5. hi, ein wirklich wichtiges Thema sprichst du da mit deiner Geschichte an. habe bis zum Schluss gespannt gelesen. ich finde auch man merkt, das du noch am Anfang stehst, aber auf einem sehr guten Wege bist, was deinen Schreibstil betrifft. an Kreativität mangelt es dir auf jeden Fall schon mal nicht! mein Like hast du und ich hoffe es kommen noch ein paar dazu! wenn du magst lass mir doch auch ein Feedback und bei Gefallen ein Like da. Beste Grüße, Patricia.

    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/hinter-den-kulissen

  6. Hallo,
    den Start in deine Geschichte fand ich sehr gut und schon direkt mal einen Hammer, dass man Lust hat weiter zu lesen. Danach habe ich mich nicht immer ausgekannt, welche aus welcher Perspektive du gerade erzählst. Und von den Hintergrundinformationen könntest du sicher auch einiges weglassen, was die Handlung nicht wirklich voran bringt. Das Finale war wieder sehr gut. Mein Like hast du. Das Thema ist total spannend, da kannst du sicher noch mehr draus machen. Bleib auf jeden Fall dran!
    Liebe Grüße
    Viktoria (“Fesseln”)

  7. Hallo,

    Eins vorweg: dein Titel passt sehr gut zu deiner Story. Das hast du gut gewählt.
    Auch der Inhalt deiner Geschichte gefällt mir.

    Ich bräuchte nur etwas Klarheit, wer was in der Geschichte sagt, damit ich ohne große Überlegung im Lesefluss bleiben kann. Auch die Dialoge solltest du dir nochmal anschauen, da sie zum Teil etwas aufgesetzt klingen. Am besten ist, du sprichst dir die Dialoge vor, das hilft mir ungemein.

    Auch ein paar Erklärungen zu den Medikamenten wäre toll, da ich mich da gar nicht auskenne.

    Viel Erfolg noch,

    Jenny /madame_papilio
    (Nur ein kleiner Schlüssel)
    .

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