Jasmin StöckerIch weiß, was du getan hast

Kapitel 1: Prolog

Es war eine verregnete Nacht. Die Wolken verdeckten den Schein des Mondes. Der Wind pfiff durch die Tür der alten Hütte im Wald, die einst seinen Eltern gehörte, doch nun seit mehr als 10 Jahren leer stand. Die Mauern waren marode, zwei der Fenster waren bereits vor Monaten zerstört worden. Putz, Glassplitter und Berge von Müll zierten den Boden der alten Hütte. Das war größtenteils der Tatsache geschuldet, dass sich von Zeit zu Zeit Obdachlose, Junkies oder Gruppen feiernder Jugendlicher dorthin verirrten. Doch für gewöhnlich war der Wald menschenleer. So wie in dieser Nacht. Der perfekte Ort für einen Mord. Und genau den hatte er vor nicht einmal 10 Minuten begangen.

Er hatte der jungen Frau ein Kissen aufs Gesicht gedrückt, so wie sie vor einigen Wochen ihrem Säugling, als sie beschloss keine Mutter mehr sein zu wollen. Sie keuchte, wand sich, schrie immer wieder auf, bis ihr Körper reglos vor ihm lag. Er hatte sie ermordet, so wie sie ihr Kind ermordet hatte. Ihren Leichnam würde er nun im Wald hinter der Hütte verscharren, die er seit Monaten schon zur „Heilung“ seiner Patientinnen nutzte. So nannte er sein Spiel. Er kannte die dunkelsten Geheimnisse der Frauen, ihre größten Sünden. Und genau die ließ er sie erneut durchleben. Doch diesmal am eigenen Leib. Hatten sie jemanden gequält, so quälte er sie auf exakt die gleiche Art und Weise. Zum ersten Mal war es dafür notwendig gewesen, einem Menschen das Leben zu nehmen. Und es gefiel ihm. Zuvor hatte er die Frauen immer wieder gehen lassen. Es war das Spiel mit ihnen, das in ihm Befriedigung auslöste. Er liebte es, wenn die Frauen ihn durch ihre weit aufgerissenen Augen voller Angst und Verzweiflung entgegenblickten. Er wollte die Todesangst in ihren Gesichtern sehen. Doch alle blieben sie am Leben. Bis jetzt zumindest. Trotzdem war sein Spiel noch immer nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Denn keine von ihnen hatte bisher den Mut, mit ihrer Geschichte zur Polizei zu gehen. Zu sehr scheuten sie die Konsequenzen. Er hatte sie alle fest im Griff.

Seine Strategie war gut. Die Frauen wussten nicht wer er war. Er schickte ihnen anonym Nachrichten auf ihre Handys. Schrieb ihnen, dass er ihre dunkelsten Geheimnisse kannte. Dann schickte er ihnen alle paare Tage weitere Nachrichten. Machte ihnen Angst, damit sie nicht zur Polizei gingen. Er gab sich als Stalker aus, der sie auf Schritt und Tritt verfolgte und drohte ihnen, ihre Geheimnisse öffentlich zu machen, wenn sie sich ihm wiedersetzten. Er trieb sie in den Wahnsinn. In einer finalen Nachricht schickte er den Frauen die Koordinaten für die alte Hütte im Wald, wo er sie zur „Heilung“ mit seiner Teufelsmaske empfing. Und alle kamen sie dorthin. Und ehe sie realisieren konnten wie ihnen geschah, kam sein großer Auftritt. Kurze Zeit später war er wieder verschwunden.
Die nächste auf seiner Liste war Leah. Die Frau, die ihren Sohn stundenlang in der Sonne ausharren ließ. Und genau das würde er nun auch mit ihr tun.

 

Kapitel 2: Dipl.-Psychologe Langenfeld-Achtermeier

Gestern Abend hat eine Joggerin durch Zufall eine Leiche in einem abgelegenen Waldgebiet gefunden. Ob es sich bei dem toten Mädchen um ein Mordopfer handelt ist noch unklar. Bislang konnten keine Spuren sichergestellt werden. Die Polizei des Landes NRW hat mit den Ermittlungen begonnen.

„Was führt dich zu mir Leah?“. Die junge Frau hatte den Psychologen vor einem guten Monat aufgesucht. Völlig verzweifelt stand sie damals vor ihm. Ich habe meinen Sohn getötet, war alles was sie rausbrachte. Er hatte sie beruhigt und sie nach und nach zum Reden gebracht. Das war eines seiner Talente. Er hatte diese gewisse Fürsorge in seiner Stimme, die dazu beitrug, dass man sich ihm gerne anvertraute. Leah erzählte ihm, dass sie ihren Sohn in sein Zimmer einsperrte, als dieser nicht aufhörte zu schreien. Doch in dem Raum wurde es im Laufe des Mittags brütend heiß und das Kind hatte nicht einen Schluck Wasser. Als sie ihn am späten Abend wieder rausholen wollte, war der Junge tot. Sein Kreislauf hatte der Hitze nicht standgehalten. Seitdem half ihr Langenfeld-Achtermeier die Geschehnisse zu verarbeiten.

„Jemand kennt mein Geheimnis, vielleicht werde ich sogar gestalkt und ich habe fürchterliche Angst“. Zitternd holte Leah ihr Handy aus der Tasche. Sie legte es ihm hin, sodass er das Bild auf dem Display betrachten konnte. Es zeigte ein Foto von Leah. Sie trank ein Glas Wasser, neben ihr ein weinendes Baby. Das was Langenfeld-Achtermeier dort sah war keineswegs ein reales Foto. Er hatte Fotos des kleinen Jungen gesehen und das schreiende Baby auf dem Bild war nicht Leahs Sohn. Zwar war die Ähnlichkeit verblüffend, das musste der Psychologe zugeben, doch es fehlten kleine Details, die den Jungen ausmachten. Bei dem Bild handelte es sich um eine Fotomontage. Darunter die Worte:

Ich weiß was du getan hast. Aber ich kann dich von der Sünde befreien.

Vermutlich sollte er der jungen Frau in dieser Situation Mut zusprechen, ihr helfen und für sie da sein. Immerhin war er ihr Psychologe. Und sicherlich wartete sie auf einen weisen Ratschlag von seiner Seite. Doch momentan war Langenfeld-Achtermeier zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt. Der Psychologe hatte am Morgen eine ähnliche Nachricht erhalten. Vor dem Eingang zu seiner Praxis hatte er ein fremdes Handy gefunden. Er hatte versucht es zu entsperren, um seinen Besitzer ausfindig zu machen. Zu seiner Verwunderung war das Handy nicht durch eine PIN gesichert. Er konnte vollständig auf den Inhalt zugreifen. Langenfeld-Achtermeier hoffte auf Fotos in der Galerie oder vielleicht einen angemeldeten Account in einem sozialen Netzwerk. Doch bis auf ein einziges Foto gab das Telefon nichts dergleichen her. Und das war ein Bild von ihm und einer seiner Patientinnen, die erst kurz zuvor seine Praxis verlassen hatte. Darunter die Worte:

Ich kenne dein dunkelstes Geheimnis. Ich weiß was du getan hast. Und dafür wirst du büßen.

Bis zu diesem Moment hatte er die Nachricht für einen schlechten Witz gehalten, vielleicht eine Mutprobe gelangweilter Teenager. Das wäre nicht das erste Mal gewesen. Natürlich war ihm bewusst, dass kein Teenager freiwillig sein Handy opferte, nur um sich einen Spaß zu erlauben. Aber dass jemand sein dunkelstes Geheimnis kannte, hielt er für unwahrscheinlich. Genauso gut wie er das Vertrauen fremder Menschen wecken konnte, hatte er die Begabung sein wahres Gesicht vor anderen zu verbergen. Noch nie hatte jemand ihn durchschaut. Doch so langsam war er sich nicht mehr sicher. Jemand beobachtete ihn. Wie konnte ihm das entgehen?

Eine gute Stunde nachdem Leah seine Praxis verlassen hatte, vibrierte das Handy in seiner Hosentasche. Es zeigte eine neue SMS von einer unbekannten Nummer:

Lass uns das Spiel beginnen. Folge den Koordinaten in der nächsten Nachricht und lass dich überraschen.

Kurz überlegte Langenfeld-Achtermeier die Nachricht zu ignorieren. Wer weiß, in welche Schwierigkeiten man ihn bringen wollte. Vielleicht wollte man ihm sogar etwas anhängen? Der Psychologe hielt sich den Kopf. Es machte ihn wahnsinnig nicht zu wissen, ob man ihn durchschaut hatte oder nicht. Ob er die Nachrichten ernst nehmen musste oder nicht. Ob er sich einen Überblick über die Lage verschaffen oder in seiner Praxis bleiben sollte. War es nicht auffällig, wenn er das Spiel mitspielte? Würde man nicht spätestens dann denken, dass er etwas zu verbergen hatte? Warum würde jemand freiwillig solche Nachrichten ernst nehmen? Außer er hatte Dreck am Stecken? Es war schlussendlich die Neugierde, die Langenfeld-Achtermeier dazu bewegte, sich zumindest einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Steckte er in Schwierigkeiten? Oder hatte man sich nur einen Spaß mit ihm erlaubt? Vielleicht würden ihn ja lediglich lachende Teenager erwarten. Eventuell frühere Patientinnen. Vielleicht würde ihn auch gar nichts erwarten. Aber eventuell war die Lage eben doch ernster. Und er steckte bis zum Hals in der Scheiße. Gleich würde er es erfahren.

Die Koordinaten führten ihn in einen kleinen Park am Rande der Stadt. Immer wieder sah er sich um ob ihm irgendjemand folgte, doch er konnte nichts Ungewöhnliches feststellen. Der Park war gut besucht, aber niemand schien ihm seine Aufmerksamkeit zu schenken. Vor einer Parkbank blieb er schließlich stehen. Hier sollte er hinkommen. Er sah sich um. Doch viel konnte er nicht entdecken. Lediglich einen kleinen Beutel. Langsam wickelte er ihn auf, damit der Inhalt nicht herausfiel. In dem Beutel befand sich ein Messer. Darunter ein kleiner Zettel:

Weißt du schon was dich als nächstes erwartet?

Wirklich viel konnte der Psychologe mit dem Fund nicht anfangen. Sollte er jemanden ermorden? Scharf genug war das Messer auf jeden Fall. Aber warum sollte man von ihm verlangen, dass er jemanden umbrachte? Das war schon sehr abwegig. Für den Fall, dass jemand ein Foto von ihm und dem Messer im Park machen wollte, ließ er es zunächst in dem Beutel. So schnell würde er sich nichts anhängen lassen. Wieder sah Langenfeld-Achtermeier sich um. Doch es war niemand zu sehen. Zumindest niemand den er kannte. Er entdeckte nicht eine Person, die ihr Handy auf ihn gerichtet hielt, in der Hoffnung im richtigen Moment ein Foto von ihm zu schießen. Alles schien unauffällig zu sein. Der Psychologe stieß die Luft aus, die er seit gefühlt einer halben Ewigkeit angehalten hatte. Eine Welle der Erleichterung überkam ihn. Scheinbar war alles nur ein Scherz. Niemand wollte ihn bedrohen und niemand wusste von seinem Geheimnis. Als er sich gerade auf den Weg zurück zu seiner Praxis machen wollte, vibrierte das Handy in seiner Hosentasche erneut. Eine neue Anweisung:

Ritze dir das Wort Sadist ins Bein.

So langsam ging ihm ein Licht auf. Scheiße. Verdammte Scheiße, dachte der Psychologe. Vor ein paar Monaten hatte er genau das mit seiner Patientin Mia getan, als er sie zur „Heilung“ in die alte Hütte im Wald gelockt hatte. Er riss der jungen Frau die Hose von den Oberschenkeln, dann rammte er ihr die Spitze seines Messers ins Bein. Sie schrie laut auf, Blut tropfte auf den Boden. Buchstabe für Buchstabe ritzte er in ihren Oberschenkel. Sadistin. Denn als sie betrunken war, ritzte sie einem Pferd ein Muster in die Haut. Weil sie das damals lustig fand. Das Mädchen versuchte sich zu wehren, schrie um Hilfe. Doch es nützte nichts, sie hatte keine Chance. Als der Psychologe mit ihr fertig war, ließ er sie gehen.
Hatte sie ihn erkannt unter seiner Teufelsmaske und wollte sich nun rächen? Der Psychologe traute ihr das kaum zu, denn Mia hatte nach den Geschehnissen weiterhin seine Praxis aufgesucht. Sie hatte ihm sogar von dem Mann mit der Teufelsmaske erzählt. Die Frau hatte damals einen jungen Mann im Internet kennengelernt und sich ihm anvertraut. Nach den traumatischen Geschehnissen hatte sie den Kontakt zu ihm abgebrochen, da sie an ihm zweifelte und vermutete, dass er ihr die Buchstaben ins Bein geritzt hatte. Immerhin hatte sie nur ihm davon erzählt. An ihren Psychologen dachte sie dabei gar nicht. Warum auch? Mit so etwas rechnete ja keiner. Vor allem nicht, wenn der Psychologe so einfühlsam und verständnisvoll war wie er. Es erfüllte Langenfeld-Achtermeier mit Stolz, wie leicht er sich jedes Mal aus der Affäre ziehen konnte. Doch wenn die Nachricht nicht von Mia kam, wer sonst sollte ihn gesehen haben? Er hatte die Hütte noch nie ohne seine Maske aufgesucht. Er war auch nie so dumm gewesen mit seinem Wagen bis zu der Hütte vorzufahren und er kontrollierte jedes Mal zunächst den umliegenden Wald, um sicherzugehen, dass niemand ihn überraschen würde. Er war bisher immer allein gewesen.
Und außerdem: Hätte ihn jemand auf frischer Tat ertappt, dann hätte er dort ein Foto aufgenommen und nicht erst später vor seiner Praxis, oder?
Scheinbar musste er die Nachrichten also erstmal nicht ernst nehmen. Vielleicht glaubte jemand sein Geheimnis zu kennen, aber man konnte ihm nichts anhängen. Dafür war er zu sorgfältig vorgegangen. Langenfeld-Achtermeier war entschlossen, die Nachrichten ab sofort zu ignorieren. Er schaute sich noch einmal im Park um. Da immer noch niemand zu erkennen war, ging er nun wirklich zurück zu seiner Praxis.

Als der Psychologe die nächsten Tage keine weiteren Nachrichten erhielt, wog er sich langsam in Sicherheit. Gut, dass er nicht überreagiert und einen kühlen Kopf bewahrt hatte. So langsam fing er an, den Vorfall zu vergessen und sein Leben wie gewohnt weiterzuleben. Er empfing seine Patientinnen, half ihnen ihre Traumata zu verarbeiten, schrieb seine Nachrichten. Nur eine Sache wunderte ihn. Leah hatte sich seit dem letzten Termin nicht mehr bei ihm gemeldet. Hatte sie das Handy vor der Praxis deponiert? Nein, auch das war nicht möglich. Sie hatte ihm ihr Handy gezeigt. Das Foto, die Nachricht, ihm ihre Gefühle offengelegt. Hätte sie gewusst, dass er die Nachricht verfasst hatte, dann wäre sie sicher nicht zu ihm gekommen. Vielleicht hatte sie die Bullen informiert. Aber das taten seine Patientinnen nie. Deshalb suchten sie ihn ja auf. Sie hatten Angst vor dem Stalker, der ihnen immer wieder anonym Drohungen per SMS zukommen ließ. Sie trauten sich nicht zur Polizei zu gehen, zu sehr fürchteten sie die Konsequenzen. Lieber vertrauten sie sich einem Psychologen an. Sie dachten, das wäre unauffälliger. Doch dass ihnen der Verfasser der Nachrichten direkt gegenübersaß, das war ihnen nicht bewusst. Und Leah wusste das ganz sicher auch nicht. Langenfeld-Achtermeier beschloss, dass es so langsam Zeit war für ihre nächste Nachricht. Er hatte seine Patientin die letzten Tage vernachlässigt.

Ich werde dich heilen. Lange dauert es nicht mehr. Die Polizei kann dir nicht helfen, versuche es gar nicht erst. Das würdest du nur bereuen. Ich habe dich im Blick.

Sicher war sicher. Nicht, dass das Mädchen noch auf blöde Gedanken kam. Langenfeld-Achtermeier durchstöberte seinen Newsfeed. Über einen Psychopathen mit einer Teufelsmaske berichtete niemand. Gut so. Als er sein Handy gerade wieder einstecken wollte, meldete das gefundene Mobiltelefon eine neue Nachricht. Der Link zu einem Zeitungsartikel. Er öffnete ihn.

Noch konnte die Polizei keine Spuren im Fall der vor wenigen Tagen von einer Joggerin gefundenen Leiche sicherstellen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Der Leichnam weist keine äußeren Verletzungen auf. Eine Obduktion soll nun weitere Ergebnisse liefern.

Es folgte eine weitere Nachricht:

Die Polizei weiß nur noch nichts über den Mörder des Mädchens, weil ich meine Informationen zurückhalte. Noch ist mein Spiel nicht vorbei. Ich weiß, dass du meine letzte Aufgabe nicht erfüllt hast. Nur weil du nicht mitspielst, höre ich nicht auf damit.

Langenfeld-Achtermeier stockte der Atem. Was wusste dieser Stalker über die Leiche? Und woher wollte er wissen, dass ausgerechnet er sie verscharrt hatte? Der Psychologe hatte sich im gesamten Waldgebiet umgeschaut, bevor er die Hütte zusammen mit dem Mädchen verließ. Der Wald war wie leergefegt, denn es war bereits nach Mitternacht und es schüttete wie aus Eimern. Ein Wetter, bei dem niemand freiwillig draußen unterwegs war. Und natürlich war er schlau genug gewesen, das Mädchen vorher in einen Müllsack zu stecken. Zudem trug er Handschuhe und seine Teufelsmaske. Um die Polizei brauchte er sich also keine Sorgen zu machen. Die würden keine Spuren an dem Leichnam finden können. Das hoffte er zumindest. Zugegebenermaßen kannte er sich mit dem Morden nicht wirklich gut aus. Geschweige denn damit, eine Leiche verschwinden zu lassen. Da musste er sich auf sein Wissen aus den Thrillern verlassen, die er nach Feierabend so gerne im Fernsehen sah. Doch gab es Möglichkeiten ihn zu überführen oder war er wirklich sorgfältig genug vorgegangen?

Langenfeld-Achtermeier wurde aus seinen Gedanken gerissen, als es an der Tür klingelte. Kurz zuckte er erschrocken zusammen. Doch dann schaute er auf die Uhr an der Wand. 15:00 Uhr. Er hatte einen Termin mit einer seiner Patientinnen für diese Zeit vereinbart. Er musste über sich selbst lachen. Durch die ganzen Nachrichten wurde er schon paranoid. Dabei war doch noch gar nichts passiert. Es klingelte erneut. Als der Psychologe die Türe schließlich öffnete, stockte ihm der Atem. Vor der Tür stand nicht wie vermutet seine Patientin, sondern zwei muskulöse Männer mit schwarzen Masken. Wie in den wirklich schlechten Thrillern, die ihm so unrealistisch erschienen, dass er jedes Mal enttäuscht das Programm wechselte. Doch scheinbar gab es solche Fälle wirklich. Das musste er gerade am eignen Leib erfahren. Einer der Männer drückte ihn von der Tür weg, der andere schloss diese in einer schnellen Bewegung, damit niemand auf die Geschehnisse aufmerksam wurde. Dann drängten die Männer Langenfeld-Achtermeier mit vorgehaltenem Messer in den Behandlungsraum und drückten ihn auf das Sofa. Was wollten sie von ihm? War Langenfeld-Achtermeier zurecht paranoid geworden? Wollte man ihn der Polizei vorführen? Aber warum dann die Masken? Langenfeld-Achtermeier konnte sich keinen Reim auf die Situation machen. Wollten ihn die Männer überfallen? Wollten sie ihn in seiner eignen Praxis ermorden? Wenn Lagenfeld-Achtermeier eines von seiner Lieblingsserie gelernt hatte, dann dass seine Praxis definitiv kein guter Ort für einen Mord war. Das Gebäude lag mitten in der Stadt, viel zu viele Menschen liefen an den großen Fenstern oder der Eingangstür im Treppenhaus vorbei. Irgendjemand würde etwas bemerken. Ein Mord war also unwahrscheinlich. Zumindest hoffte der Psychologe dies. Er war kurz davor, den Männern sein Geld einfach hinzuwerfen, damit sie schnell wieder gingen. Doch dann band ihm einer der beiden die Hände zusammen, der andere die Füße.
„Was wollt ihr von mir? Ich kann euch mein Geld auch einfach so geben. Ihr könnt es haben“. Langenfeld-Achtermeier wurde in der nächsten Sekunde der Mund verbunden. Er versuchte weiter Worte zu formen, den Männern zu drohen. Doch es gelang ihm nicht.

Schöne Scheiße, in die ich hier geraten bin, dachte er. Aber jeden Moment müsste meine Patientin zur Tür hereinkommen. Dann werden die Männer sicherlich die Flucht ergreifen. Wo bleibt sie nur?

Im gleichen Augenblick riss ihm einer der Männer die Hose von den Oberschenkeln. Was zum Teufel? Doch dann begann Langenfeld-Achtermeier zu verstehen. Es ging um die Drohung vor einigen Tagen, die er ignoriert hatte. Mia, der er das Wort Sadistin ins Bein geritzt hatte. Er fing an seine Beine wie wild zu bewegen. Er würde nicht zulassen, dass man ihm ein Messer in die Haut rammte. Doch seine Beine waren sorgfältig zusammengebunden worden, er konnte sich nicht richtig bewegen. Im nächsten Moment spürte er bereits die Spitze des Messer in seine Haut eindringen. Er schrie auf. Die Männer ließen sich Zeit beim Schreiben, lachten über seine Schreie, lachten ihn aus.

Wir haben es hier mit einer richtigen Memme zu tun”, sagte einer der beiden. Sie wollten ihn leiden sehen. Feinsäuberlich ritzen sie die Buchstaben in seine Haut. Das Blut lief Langenfeld-Achtermeier die Beine runter, verschmutze seinen Teppich.

Wie soll ich das meinen Patientinnen erklären?, dachte der Psychologe. Wenn ich das hier überhaupt überlebe. So wie diese Arschlöcher mit mir umgehen.

Wieder versuchte Langenfeld-Achtermeier um sich zu treten. Doch es nütze nichts. Das Messer bohrte sich noch tiefer in seine Haut. Er schrie erneut auf. Wieder lachten die Männer. Diesmal noch lauter als zuvor. Sekunden nachdem sie alle Buchstaben auf seiner Haut verewigt hatten, waren sie auch schon wieder verschwunden. Gerne wäre der Psychologe ihnen nachgelaufen. Doch er blutete noch immer den Teppich voll, er trug keine Hose und seine Beine waren noch immer gefesselt. Er hörte nur noch die Tür zuknallen, dann herrschte Stille. Langenfeld-Achtermeier musste sich sammeln. So aggressiv hatte er den Verfasser der Nachrichten nicht eingeschätzt.

Wer auch immer das war, braucht dringend psychiatrische Hilfe, dachte er.

Eine halbe Ewigkeit hatte es gedauert bis er seine Hände endlich von den Fesseln befreit hatte. Er war in die Küche gehüpft, immer noch benommen von den Schmerzen und hatte versucht die Handfesseln mit einem Messer zu zerschneiden. Er wusste selbst nicht genau wie er es schaffte, doch es war ihm gelungen. Anschließend hatte er auch seine Beine befreit und war in das kleine Badezimmer seiner Praxis gehumpelt. Dort bewahrte er ein Desinfektionsmittel für seine Patientinnen auf. Einige kamen blutend in seine Praxis, weil sie sich erst kurz zuvor geritzt hatten oder Narben wieder aufgegangen waren. Vorsichtig tupfte er die Flüssigkeit auf sein Bein. Am liebsten wäre er dabei an die Decke gegangen. Als er sich gerade wieder erschöpft auf das Sofa fallen ließ, folgte die nächste Nachricht:

Hättest du mal auf mich gehört. Spielst du jetzt mit?

Langenfeld-Achtermeier hätte ausrasten können, er hasste diesen Psychopathen. Warum gönnte er ihm keine fünf Minuten Pause. Immerhin hatte er sein Bein gerade als Leinwand verwendet.
Es folgten neue Koordinaten.

Wenn du wieder laufen kannst, dann komme hier hin. Aber vergiss mich nicht wieder. Du weißt ja, was dann passiert.

Dieses Arschloch konnte beim besten Willen nicht von ihm verlangen, dass er jetzt irgendwo hinfuhr. Er war froh, wenn er es bis zu seinem Rechner schaffte, um die Koordinaten nachzuschlagen. Langenfeld-Achtermeier humpelte zu seinem Laptop und nahm ihn anschließend mit zum Sofa, um sein Bein wieder hochzulegen. Dann gab er die Koordinaten in den Browser ein, um den nächsten Ort zu lokalisieren. Der Psychologe kannte diesen Ort nur zu gut. Es war die Hütte im Wald. Dort wo er seine Patientinnen heilte. Und dort wo er eine Leiche verscharrt hatte. Na super, dachte er. Wer auch immer dort auf ihn wartete, konnte ihn unbeobachtet foltern, ermorden oder was immer ihm sonst noch vorschwebte. Er sprach da aus Erfahrung. Doch der Psychologe sah sich gezwungen den Anweisungen zu folgen. Lieber verstümmelte er sich selbst den Körper als es erneut jemand anderen machen zu lassen. Er selbst würde wenigstens vorsichtig vorgehen. Doch heute schaffte er es nicht mehr. Er würde Morgen dorthin fahren.

Auf dem Weg zur Hütte war der Psychologe vorsichtig. Er schaute sich immer wieder um, ob man ihm folgte und parkte seinen Wagen nicht direkt vor der Hütte. Wollte ihm jemand was anhängen, wäre das für ihn leicht gefundenes Fressen gewesen. Doch er hatte Angst, dass man ihn in der Hütte fotografierte. Das würde Fragen aufwerfen. Eventuell würde man ihn mit der Leiche in Verbindung bringen. Das konnte er nicht zulassen. Andererseits würde es auch Fragen aufwerfen, wenn anstelle von ihm der Mann mit der Teufelsmaske dort auftauchen würde. Er würde sich in gewisser Weise sogar selbst enttarnen. Also schaute er sich auf seinem Weg zur Hütte solange im angrenzenden Waldgebiet um, bis er sicher sein konnte, dass ihm niemand folgte. Sein Gesicht verdeckte er mit einer Mütze und einer großen Sonnenbrille. Sicher war sicher. Er durfte sich keine Fehler erlauben. Direkt am Eingang zur Hütte lag eine Botschaft für ihn:

Brichst du dir selbst die Nase oder muss ich wieder Verstärkung schicken?

Diesmal verstand der Psychologe die Anspielung sofort. Es ging wieder um eine seiner Patientinnen. Jessica. Er hatte ihr die Faust immer wieder mitten auf die Nase geschlagen. So wie sie vor knapp zwei Monaten ihrem Sohn. Als sie aus der Wut heraus immer wieder auf sein Gesicht einschlug, bis seine Nase gebrochen war. Und genau das hatte er mit ihr getan. Erst als ihr eine Suppe aus Rotz und Blut über die Lippen lief, ließ er sie gehen. Aber sollte er sich nun selbst die Nase brechen? Blieb ihm überhaupt eine Wahl? Würde er es nicht tun, dann würden vermutlich wieder irgendwelche muskulösen Männer vorbeikommen. Ihr Schlag wäre sicherlich schmerzhafter. Sie würden keine Rücksicht auf ihn nehmen. So wie am Tag zuvor, als sie ihn für seine Schmerzen auslachten. Bei dem Gedanken lief Langenfeld-Achtermeier ein Schauer über den Rücken. So langsam bekam er eine gewaltige Angst vor dem Stalker. Auch wenn er sich das ungerne eingestand. Da er keine Lust hatte sich verprügeln zu lassen, brachte er es schnell selbst hinter sich. Bevor er überhaupt richtig drüber nachdenken konnte, boxte er sich ins Gesicht. Dann nochmal und nochmal, bis er das erlösende Knacken hörte.Blut floss ihm über die Lippen. Im gleichen Moment folgte eine Nachricht:

Sehr gut. Das war schon lange mal nötig. Für heute bist du erlöst. Aber vergiss mich nicht.

Dieser Psychopath war witzig. Wie sollte Langenfeld-Achtermeier ihn vergessen? Er dachte seit Tagen an nichts anderes. Auch wenn er ihn erst nicht ernst nahm, so spukte er doch in seinem Kopf herum. Und nun war Langenfeld-Achtermeier klar geworden, dass man seine Forderungen nicht ignorieren konnte. Sonst kam eine Bestrafung und die war definitiv schlimmer als die eigentliche Forderung.
Aber die wichtigere Frage war, überlegte der Psychologe, wer war dieser Psychopath und wo zum Teufel versteckte er sich?

Neben all den Drohungen durfte der Psychologe seinen Job nicht vernachlässigen, weshalb er direkt am nächsten Tag nach Feierabend eine Nachricht an Leah schickte. Heute war der Tag ihrer „Heilung“. Sie war nun soweit. Zudem sollte in wenigen Stunden ein Unwetter über die Stadt ziehen, weshalb sich niemand an diesem Nachmittag in den Wald verirren würde. Der perfekte Zeitpunkt.

Komm zur Hütte im Wald. Heute findet deine Heilung statt. Mach es mir leicht sonst mache ich es dir schwer. Möchtest du, dass die Polizei erfährt, was du getan hast? Es gibt kein Entkommen mehr. Ich schicke dir die Koordinaten.

Nachdem er die Nachricht abgesendet hatte, machte er sich selbst auf den Weg. Wieder parkte er sein Auto abseits, kontrollierte den Wald vorsichtshalber doch noch einmal auf ungebetene Gäste und setzte dann für die letzten Meter seine Maske auf. Leah wartete bereits auf ihn. Irgendwie tat ihm das Mädchen schon leid. Sie hatte dem Falschen vertraut. Aber die „Heilung“ musste sein. Immerhin hatte Leah ihrem Sohn das Gleiche angetan. Daher brauchte sie auch kein Mitleid.

 

Kapitel 3: Leah

Als Leah vor einigen Tagen die Praxis von Dipl.-Psychologe Langenfeld-Achtermeier verlassen hatte, zitterte sie am ganzen Körper. Es war eine große Überwindung gewesen, die sicheren Wände der Praxis hinter sich zu lassen. Immerhin war es der einzige Ort an dem sich Leah geborgen fühlte. Ihr Psychologe war der einzige Mensch, dem sie sich anvertraut hatte. Kein anderer wusste was passiert war. Nicht einmal ihre Eltern kannten den wahren Grund für den Tod ihres Enkelsohnes. Und nun gab es jemanden, der wusste was sie getan hatte und der ihr deswegen etwas antun wollte. Außerhalb der Praxis fühlte Leah sich angreifbar.
Als sich ihr Herz gerade etwas beruhigt hatte, tippte ihr jemand auf die Schulter. Direkt fing es erneut an wie wild zu pochen. Im gleichen Moment wurde sie in ein Gebüsch gezerrt. Sie wollte schreien, doch jemand hielt ihr den Mund zu.
„Tut mir leid, ich wollte dir keinen Schrecken einjagen“, meldete sich die junge Frau zu Wort, „mein Name ist Jessica und ich brauche dringend deine Hilfe“.

Jessica erzählte Leah von ihren Erlebnissen der letzten Wochen und erklärte ihr den Grund, weshalb sie sie vor der Praxis abgefangen hatte. Leah lief ein Schauer den Rücken hinunter. Ihr Psychologe bedeutete alles andere als Sicherheit. Sie hatte dem Mann mehr anvertraut als jedem anderen, doch was sie von Jessica erfahren musste, machte ihr Angst. Sie zweifelte an sich selbst. Und sie würde Jessica auf jeden Fall helfen.

 

Kapitel 4: Jessica

Nachdem Jessica Leah vor der Praxis abgefangen hatte, begann sie ihr die Geschichte ihrer „Heilung“ zu erzählen, die vor wenigen Wochen stattgefunden hatte. Sie äußerte ihre Vermutungen zum Psychologen und weihte Leah in ihre Pläne ein.

Auch Jessica war Patientin bei Langenfeld-Achtermeier gewesen. Und auch ihr wurde immer wieder anonym per SMS gedroht. Sie hatte nie den Mut sich der Polizei anzuvertrauen, da sie befürchtete sonst in noch größere Schwierigkeiten zu geraten. Als sie dann vor ein paar Monaten eine SMS bekam, dass jemand ihr dunkelstes Geheimnis kannte und es nun Zeit wäre sie von ihrer Sünde zu befreien, ahnte sie bereits wer der Absender dieser scheußlichen Nachrichten sein könnte. Denn es gab nur eine einzige Person, der sie sich damals anvertraut hatte. Sie war sich sicher, dass sie nur ihrem Psychologen von dem Nasenbruch ihres Sohnes erzählt hatte. Zumindest von der wahren Geschichte. Zudem konnte sie ausschließen, dass sie beobachtet wurde, da die Vorhänge des Kinderzimmers zu diesem Zeitpunkt zugezogen und die Fenster verschlossen waren. Und auch wenn sie jemand gesehen hatte, woher sollte der ihre Handynummer kennen?

Doch ihre reine Intuition reichte nicht aus, um den Psychologen zu überführen. Ohne handfeste Beweise, hätte er nicht belangt werden können, auch wenn Jessica bereit war, mit ihrer Geschichte zur Polizei zu gehen. Sie wusste zwar, dass das bedeutete, dass sie ihre eigenen Taten gestehen musste. Doch ihr wurde klar, dass es nichts nützte sich vor der Wahrheit zu verstecken. Natürlich schämte sie sich für ihre Taten und würde sich nie verzeihen, dass sie ihrem Sohn die Nase gebrochen hatte. Aber sie konnte es eben auch nicht mehr ungeschehen machen. Und was dieser Psychopath tat, war zu schrecklich um ihn damit durchkommen zu lassen. Dieser Mann hatte die Gabe, einen zu manipulieren und psychisch zu zerstören. Jessica hielt es nicht mehr aus, immer und immer wieder mit der Vergangenheit konfrontiert zu werden. Sie wollte die Person überführen, die ihr das Leben so zur Hölle machte. Doch dafür brauchte sie eben Beweise. Aus diesem Grund kam sie der Aufforderung nach, die alte Hütte aufzusuchen. Aus Angst vor Langenfeld-Achtermeier wäre sie zwar ohnehin dort aufgetaucht, doch statt sich lediglich diesem Psychopathen zu unterwerfen, hatte sie nun ein richtiges Ziel, das sie verfolgte. Sie wollte, dass er endlich mit seinen Spielchen aufhörte. Was wenn er nicht nur Jessica, sondern auch andere Frauen bedrohte? Dann würde sie sich nicht verzeihen, dass sie nichts unternommen hatte.

Ihr Plan war simpel. Bevor Jessica vor gut zwei Wochen die alte Hütte für ihre „Heilung“ das erste Mal aufsuchte, befestigte sie eine kleine Kamera an ihrem Oberteil. Sie brachte sie so versteckt an, dass man sie unmöglich erkennen konnte. Sie wollte das Gesicht des Psychologen in einem Video festhalten, ihm bestenfalls ein Geständnis entlocken. Dann wollte sie fliehen, bevor ihr was passierte. Doch leider hatte sie den Plan nicht richtig durchdacht. Sie hatte zwar dem Verfasser der Nachrichten gegenübergestanden und konnte seiner Statur entnehmen, dass es sich dabei definitiv um einen Mann handelte. Doch dieser Mann trug eine Teufelsmaske. Damit hatte sie noch immer keinen brauchbaren Beweis. Und fliehen konnte Jessica auch nicht mehr, denn die Tür war bereits verschlossen und sie war allein nicht stark genug sich zu wehren. Der Mann schlug immer wieder auf sie ein. Auch durch ihr Schreien ließ er nicht von ihr ab. Es schien ihm regelrecht zu gefallen, wie sie litt. Es genoss es, seine Macht und Überlegenheit zu demonstrieren. Unter diesen Umständen hatte er mit Sicherheit noch mehr Opfer. Auch wenn ihr erster Plan nicht ihre Erwartungen erfüllt hatte, so war sie doch fest entschlossen, diesem Mann das Handwerk zu legen. Aber dafür brauchte sie einen neuen Plan.

Damit der Plan aufging, brauchte sie Verstärkung. Sie meldete sich bei etlichen Selbsthilfegruppen im Internet an. In jeder davon berichtete sie anonym über ihre Erfahrungen in der alten Hütte im Wald. Und nach einigen Tagen meldete sich tatsächlich jemand auf die Nachrichten. Mia berichtete ihr in einem privaten Chat von ihren Erfahrungen. Auch sie war dem Mann mit der Teufelsmaske begegnet. Anfangs dachte sie, es würde sich dabei um einen Mann handeln, den sie im Internet kennengelernt hatte. Doch Jessica erkannte Parallelen zu ihrer Geschichte… die Nachrichten, das Erleben der dunkelsten Geheimnisse, die Teufelsmaske. Sie äußerte Mia ihre Vermutung, dass es sich bei dem Mann eventuell um ihren Psychologen Langenfeld-Achtermeier handeln könnte, da nur er ihr Geheimnis kannte. Und tatsächlich war auch Mia Patientin bei ihm gewesen. Zusammen hatten sie einen Plan ausgetüftelt um dem Mann ein für alle Mal das Handwerk zu legen. Auch Mia war bereit sich ihrer Vergangenheit zu stellen und vor der Polizei auszusagen.

Und da kam Leah ins Spiel, denn Jessica vermutete, dass ihre „Heilung“ noch ausstand. Und damit sollte sie glücklicherweise Recht behalten. Die junge Frau sollte sich bei ihr melden, sobald sie wieder etwas von der unbekannten Nummer hörte.

Doch in der Zwischenzeit wollten Jessica und Mia keineswegs untätig sein. Um Langenfeld-Achtermeier angreifbar zu machen und sich für seine Taten zu rächen, hatten sie ein Spiel mit dem Mann gespielt. Sie wollten ihn leiden und verzweifeln sehen. Wollten sehen wie er die gleichen Verletzungen von sich trug wie sie damals.
Da Mia den Psychologen auch nach ihrer „Heilung“ noch aufsuchte, hatte Jessica sie gebeten, auch weiterhin Termine zu vereinbaren und so zu tun, als hätte sie keine Ahnung, wer der Mann sein könnte, der ihr all das antat. Bei ihrem nächsten Termin sollte sie Langenfeld-Achtermeier unter einem Vorwand aus dem Behandlungszimmer locken und eine kleine Kamera versteckt im Bücherregal der Praxis deponieren. Von dort aus konnten sie ihn die meiste Zeit beobachten. Im Anschluss hatte Mia einen neuen Termin vereinbart. Zu dem war allerdings nicht sie erschienen, sondern zwei sadistisch veranlagte junge Männer, die die beiden ebenfalls in einer Selbsthilfegruppe kennengelernt hatten. Gegen Bezahlung hatten sie sich bereit erklärt mit Masken die Praxis zu stürmen und Langenfeld-Achtermeier das Messer ins Bein zu stechen. Das wäre ihm erspart geblieben, hätte er schon auf die Drohung im Park reagiert. Doch den Frauen war schon vorher klar, dass er sich nicht selbst verletzen würde. Sie waren davon ausgegangen, dass er sie zunächst nicht ernst nehmen würde. Die Frauen hatten ihm mehrere Tage Zeit gegeben, hatten ihn beobachtet, doch er machte keine Anstalten ihren Forderungen nachzukommen. Also sahen sie sich gezwungen, die Männer vorbeizuschicken. Sie brauchten seine Aufmerksamkeit. Und die bekamen sie.
Bevor Jessica ihm die nächste Nachricht zukommen ließ, war sie noch einmal zu der alten Hütte gefahren um dort ebenfalls eine kleine Kamera zu verstecken. So konnten die Frauen sehen zu welchem Zeitpunkt Langenfeld-Achtermeier die Hütte aufsuchte, wie er freiwillig der Forderung nachkam sich die Nase zu brechen und direkt im Anschluss mit einer neuen Nachricht reagieren. Sie wollten, dass der Psychologe sich verfolgt fühlte. Das Gefühl bekam, wahnsinnig zu werden. Dass er das Gleiche empfand wie sie. Und auch das hatte funktioniert.
An dem Tag als Jessica die Kamera in der Hütte deponiert hatte, suchte sie auch im anliegenden Waldgebiet nach weiteren Hinweisen. Dort entdeckte sie eine Stelle, die sich optisch vom restlichen Waldboden abhob. Sie war frei von Laub und die Erde war aufgelockert. Eine kleines Stück einer blauen Plastiktüte war zu erkennen. Mit einem herumliegenden Ast entfernte sie vorsichtig die Erde von dem Plastiksack. Dabei blieb sie versehentlich mit einer Spitze des Astes in dem dünnen Kunststoff hängen, wobei er aufriss. Jessica schrie auf, als ihr zwei Augen entgegenblickten. Jemand hatte den Leichnam einer jungen Frau verscharrt. Sie hatte sofort die Polizei informiert. Jessica konnte es nicht beweisen, aber sie hatte das Gefühl, dass auch hier Langenfeld-Achtermeier seine Finger im Spiel hatte. Sie hatte der Polizei vorerst keine Hinweise auf den Psychologen zukommen lassen und sich als Joggerin ausgegeben, die den Wald jeden Tag für ihre Runden nutzte. Die Leiche kam ihr gelegen, um den Psychologen weiter einzuschüchtern. Sie hatte so getan, als wüsste sie, dass er das Mädchen ermordet hatte. Manchmal brauchte man zum Sieg eine kleine Notlüge. Die Leiche machte ihren Plan perfekt. Das Schicksal spielte ihr in die Karten. Die Polizei würde schon bald von all seinen Taten erfahren.

 

Kapitel 5: Leah

Als Leah vor wenigen Minuten eine Nachricht von Langenfeld-Achtermeier erhielt, dass ihre Heilung bevorstand, gab sie Jessica sofort das OK die Hütte ebenfalls aufzusuchen. Langenfeld-Achtermeier war noch nicht dort, wie die Kameras verrieten. Im besten Fall würden sie in wenigen Minuten dem Psychologen die Teufelsmaske vom Gesicht reißen.

Nun stand Leah vor der Hütte im Wald und wartete auf die Ankunft von Langenfeld-Achtermeier. Sie konnte noch immer nicht glauben, dass er ihr sowas antun würde. Ihr wurde übel, als sie ihn im Wald entdeckte. Er steuerte genau auf sie zu. Oder eher gesagt: der Mann mit der Teufelsmaske tat das. Knapp vor ihr blieb er stehen. Leah zitterte vor Nervosität.
„Heute werde ich dich heilen. Bist du bereit?“, fragte sie der Mann.
Ohne ein Wort zu verlieren folgte Leah ihm in die Hütte, wo die beiden anderen Mädchen schon auf ihn warteten. Ehe der Psychologe realisieren konnte was gerade passierte, schlug Mia ihm eine Pfanne über den Kopf. Er taumelte und fiel zu Boden. Die Mädchen nutzen die Gelegenheit, um ihm Arme und Beine zu fesseln. Anschließend rissen sie ihm die Maske vom Kopf. Jessica hatte Recht. Der Mann unter der Maske war tatsächlich Langenfeld-Achtermeier. Jetzt stand es fest. Diese Erkenntnis ließ Leah einen erneuten Schauer über den Rücken laufen. Natürlich hatte sie schon damit gerechnet, dass es sich bei der Person um ihren Psychologen handelte. Nach Jessicas Erklärungen war das mehr als naheliegend. Aber was wäre mit ihr passiert, wenn Jessica sie nicht vor der Praxis abgefangen hätte? Sie durfte gar nicht darüber nachdenken.

 

Kapitel 6: Dipl.-Psychologe Langenfeld-Achtermeier

Langenfeld-Achtermeier wurde von den Mädchen überrascht. Er hatte nicht mit ihnen gerechnet. Als Mia die Pfanne gegen seinen Kopf geschlagen hatte, wurde ihm schwarz vor Augen und er fiel zu Boden. Das nutzten die Mädchen aus, um ihn zu fesseln. Gerne hätte sich der Psychologe gewehrt, doch ihm war zu schwindelig. Eine ganze Weile lang drehte sich alles und ihm war übel. Die Mädchen hatten ihn tatsächlich durchschaut. Wie war das möglich? Mia war naiv genug, ihm sogar von dem Mann mit der Teufelsmaske zu erzählen. Sie hatte ihn sicher nicht durchschaut. Und Leah wusste ganz bestimmt auch nicht Bescheid. Sie hatte ihm noch vor wenigen Tagen die Drohungen auf ihrem Handy gezeigt. Als er langsam wieder richtig zu sich kam, ging ihm ein Licht auf. Leah wusste natürlich Bescheid. Warum sonst wären die anderen Mädchen jetzt hier? Jessica musste das alles geplant haben. Er hatte sie unterschätzt. Die Frau war clever.

„Was macht ihr denn hier?“, fragte er freundlich. Er stellte sich unwissend, auch wenn er wusste, dass es nichts brachte. Sie hatten ihn mit seiner Maske gesehen. Doch er wollte Zeit schinden. Er brauchte dringend einen Plan. Nur leider fiel ihm absolut nichts ein. Er versuchte sich aus den Fesseln zu befreien. Doch es nütze nichts, ohne Hilfsmittel würde er es nicht schaffen. Dafür waren sie zu fest gebunden.

„Ihr Spiel ist zu Ende“, verkündete Jessica, „natürlich können sie versuchen sich zu wehren, doch es wird Ihnen nichts bringen. Wir Mädchen sind nun mal doch nicht so naiv wie sie dachten.

„Welches Spiel? Was meint ihr?“, fragte Langenfeld-Achtermeier. Er wurde nervös, spürte die Röte in seinem Gesicht aufsteigen. Eine Mischung aus Wut und Scham überkam ihn.

„Wir haben Sie durchschaut. Und wir wollen, dass Sie genauso leiden wie wir“, sagte Mia, „meine Rache haben Sie ja bereits erhalten. Wie gefällt Ihnen Ihr neues Tattoo?“. Sie fing an gehässig zu lachen. Langenfeld-Achtermeier schnaubte. Das Mädchen hätte ohne Jessica doch nichts gerafft. Worauf war die jetzt so stolz?

„Und was macht die Nase?“, warf Jessica hinterher, „wie ist es eigentlich so sich selbst zu schlagen? Mal was Neues, oder?“.

Der Psychologe wurde nun richtig wütend. Nicht nur auf sich, weil er so dumm war den Dreien in die Falle zu gehen. Er war auch wütend auf die Mädchen, weil die ihn provozierten. Was dachten sie sich dabei? Was hatten sie davon so dumme Sprüche zu klopfen?
Aber anderseits, beruhigte sich der Psychologe, was können mir drei junge Frauen schon anhaben? Damit komme ich wohl noch klar.

Er lachte laut auf.

„Ich bitte euch. Ihr drei Frauen wollt mich leiden sehen? So schlimm war das jetzt auch nicht. Und mehr als meine Heilungsmethoden zu imitieren und auf mich anzuwenden habt ihr auch nicht getan. Ich wette, jetzt fällt euch nichts mehr ein, oder?“

Jessica grinste ihn frech an. Dann trat sie ihm mit voller Wucht gegen den Oberschenkel, der noch immer wund war. Die Schmerzen zogen sich durch sein gesamtes Bein. Er schrie laut auf.
„Süß, dass Sie das denken. Aber eine Überraschung haben wir natürlich noch für Sie“. Sie holte ein kleines Fläschchen aus ihrer Tasche.

„Wollt ihr mich vergiften?“, fragte Langenfeld-Achtermeier amüsiert. Er versuchte seine missgünstige Lage zu überspielen. Tatsächlich war ihm aber nicht nach Lachen zumute.

„Aber nein“, entgegnete ihm Mia, „wo wäre denn da der Spaß? Wir haben uns was anderes Großartiges einfallen lassen“.

Jessica reichte Leah die Flasche. „Das darfst du machen“.
Langenfeld-Achtermeier war verwirrt. Was zum Teufel war das? Wieder versuchte er sich zu befreien. Er scheiterte erneut. Anderseits wollten die Mädchen ihn ohnehin nicht umbringen. Das war gut, oder?
Leah spuckte ihm ins Gesicht: „Was hatten sie mit mir vor? Mich umbringen? Wollten Sie mich verdursten lassen?“. Sie riss seinen Mund auf und schüttete ihm das Abführmittel hinein. „Guten Rutsch, Sie widerlicher Mistkerl“.

Langenfeld-Achtermeier wollte das Zeug gerade wieder ausspucken, als er aus der Ferne Sirenen hörte. Vor lauter Schreck schluckte er es runter. Waren die Polizisten wegen ihm hier? Die Sirenen wurden immer lauter. Verdammt. Sollte es das jetzt sein? Sollte es so leicht sein, ihn zu überführen? Seine Taktik war so gut. So viele Monate war er immer ungeschoren davongekommen. Und jetzt kamen drei naive Frauen um die Ecke und das sollte es gewesen sein? Hätte er gewusst, wer hinter den Nachrichten steckte, dann hätte er sie einfach ignoriert. Und dann würde er jetzt nicht hier sitzen. Gefesselt von drei jungen Frauen und ohne Möglichkeit zu flüchten. Er hatte versagt. Scheinbar war er nicht vorsichtig genug gewesen. Auch wenn sein Mord bis jetzt nicht aufgeflogen war, so kamen nun die anderen Fälle ans Licht. Er konnte nichts mehr tun.

„Oh, da sind sie ja schon“, sagte Mia, „Schade aber auch. Wir hatten gerade so viel Spaß. Aber naja, jeder Spaß endet mal. Auch für Sie. Nur hinter Gittern und vielleicht für immer. Eventuell weist man Sie auch in eine Psychiatrie ein. Wir haben hier eine Kamera versteckt, die das Gespräch aufgezeichnet hat. Und wir sind bereit, vor der Polizei auszusagen“.

„Ach ja“, warf Jessica ein, „die Joggerin, welche im Zusammenhang mit der gefundenen Leiche erwähnt wurde, war übrigens ich. Ich war noch einmal hier um nach Hinweisen zu suchen. Und da habe ich dann das arme Mädchen gefunden. Noch hat die Polizei keine Hinweise zu dem Mörder erhalten. Aber wenn wir unsere Geschichten erst einmal erzählt haben, dann werden Sie nochmal genauer hinschauen. Und dann wird der Polizei auffallen, dass auch das getötete Mädchen Patientin bei ihnen war. Das kann doch nur ihr Werk gewesen sein. So schnell sehen Sie wohl kein Tageslicht mehr“.

Er hatte komplett versagt. Auch der Mord wird auffliegen. Ein Verbrechen war scheinbar nie perfekt. Auch das hätte er aus den TV-Thriller lernen können.

 

 

3 thoughts on “Ich weiß, was du getan hast

  1. Hallo Jasmin!
    Ich habe deine Geschichte auf Instagram entdeckt und mit Freude gelesen. Man merkt, dass du sie mit Herzblut geschrieben hat.
    Wenn ich ehrlich bleiben soll: sie ist zu lang. Im Prolog verrätst du schon zu viel und damit nimmst du einen guten Teil Spannung heraus. Der Aufbau mit dem Psychologen gefiel mir sehr gut, aber es wird für mich dann ein wenig wirr. Warum geht Leah auf sein Spiel ein?
    Auch am Schluss fehlt noch ein Highlight.
    Auf jedem Fall ist der Plot fantasievoll gestaltet und darauf kannst du aufbauen. Mein Like hast du und ich wünsche dir weiterhin viel Freude am Schreiben.
    Vielleicht hast du Lust, auch meine Geschichte zu lesen und mir Feedback zu geben. Das würde mich sehr freuen.
    Liebe Grüße Lotte
    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/der-alte-mann-und-die-pflegerin

  2. Liebe Jasmin

    Ich bin ebenfalls durch Instagramm bei dir gelandet und habe deine Geschichte sehr gerne gelesen.

    Die Grundidee mit dem Psychologen ist gut gewählt und ordentlich dargestellt.
    Man spürt deutlich und bereits nach wenigen Sätzen, dass du viel Energie und Zeit in diese Geschichte gesteckt hast.

    Mir sind einige Dinge aufgefallen, und wenn du erlaubst, würde ich sie dir gerne kollegial mitteilen.

    – In deine Geschichte haben sich da und dort Wiederholungen und Zeichensetzungsfehler eingeschlichen. Lass deine Geschichten in Zukunft immer noch einmal gegenlesen. Dann ist das Problem auch gelöst.

    – Der Prolog kommt immer VOR dem ersten Kapitel. Ebenso kommt der Epilog NACH dem letzten Kapitel.

    – Du hast zu viel Zeit, Energie und Zeilen für die Erklärung des gesamten Planes verwendet. Das macht die Geschichte insgesamt zu lang. Zudem bricht die Spannungskurve während der langen Erklärungen massiv ein.

    – Zuweilen erscheinen einem die Gedanken und Gefühle des Psychologen zu konstruiert und zu mechanisch unlogisch. Zum Beispiel, während er von den Maskierten überfallen wird. Er denkt und fühlt viel zu kognitiv. Ein “richtiger” Mensch würde einfach nur Angst, Panik und den kompletten Kontrollverlust fühlen.

    – Du schreibst zu stringent, zu nüchtern, zu erklärend. Dir ist es wichtig, dass der Leser alle Sinnzusammenhänge versteht. Du verlierst dich in Aufzählungen und Erklärungen.
    Zudem wirken deine Sätze oft zu kurz, zu abgehackt.

    – Mir wurde nicht deutlich, warum der Psychologe dieses eine Mädchen umgebracht hat. Waren sie fest zusammen, hatten sie eine Affäre, wollte er tatsächlich ein Kind mit ihr, hat er sie geliebt? Fragen über Fragen.

    Liebe Jasmin

    Deine Geschichte hat ein riesiges Potenzial.
    Die Grundidee ist cool.
    Arbeite noch ein wenig an ihr, und sie wird super werden.

    Ich lasse dir sehr gerne ein Like da.
    Denn die Idee hinter deiner Geschichte ist großartig.

    Verzeih mir meine offenen Worte.
    Doch es würde niemandem etwas bringen, wenn ich einfach nur schreiben würde: “Hey, super Story!”

    Ich wünsche dir und deiner Geschichte alles Gute und viel Erfolg.
    Und schreibe weiter.

    Und du wirst noch viele Leser erreichen und noch viele tolle Geschichten verfassen.

    Dir persönlich wünsche ich nur das Beste der Welt.

    Liebe Grüße, Swen Artmann (Artsneurosia)

    Vielleicht hast du ja Lust und Zeit, auch meine Story zu lesen.

    Meine Geschichte heißt:

    “Die silberne Katze”

    Ich würde mich sehr freuen
    Swen

  3. Moin, Jasmin! Gerade habe ich Deine (leider viiiiiieeeeeel zu lange) Geschichte gelesen. Also, genaugenommen habe ich sie mir mal richtig unter die Lupe genommen und einiges angemarkert, was ich zu monieren hätte. Gern lasse ich Dir das Ganze einmal zukommen, denn ich glaube (wie Lotte und Swen): Der Plot hat Potential! Aber: So, wie er jetzt ist, kann er nicht bleiben! Zumindest wäre das sehr schade!

    Also: Mail mir gern an textinform@web.de Deine Mailadresse, dann sende ich Dir meine Vorschläge zu!

    Mit kollegialen Grüßen!
    Kathrin aka Scripturine / https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/die-nacht-in-der-das-fuerchten-wohnt

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