JuliaF92Die zweite Chance

„Sag mal, bist du wahnsinnig geworden? Lass ihn los! Verdammt, lass ihn los!“

„Ich wollte nur, dass er sich hinsetzt.“

„Halt deinen Mund! Und jetzt geh zur Seite!“

Die Ohrfeige trifft ihn auf der rechten Wange. Verdutzt blickt Lorenz in sein Spiegelbild. Seine Haut ist – abgesehen von der erröteten Stelle in seinem Gesicht – beinahe so weiß wie die Fliesen hinter ihm und seine langen Haare hängen ihm über die Schultern. Übermorgen würde er sie wieder waschen, das letzte Mal ist ja immerhin schon wieder drei Tage her. Im Badezimmer müffelt es, aber ihm selbst fällt das nicht auf. Die feuchte Wäsche hängt unordentlich auf einem Ständer, der eigentlich nur für Handtücher gedacht ist.

Die Tür zum Flur steht offen. Er kann hören, wie sich jemand auf ihn zubewegt und im nächsten Moment erscheint auch schon Flocke im Türrahmen. Der kleine Malteserwelpe ist Lorenz‘ einziger Freund und Mitbewohner – und das mittlerweile schon seit … ebenfalls drei Tagen! Solange hat es überhaupt noch nie jemand in Lorenz‘ Gegenwart ausgehalten. „Na, hast du Hunger?“, fragt er seinen vierbeinigen Freund, der ihn nur mit großen Augen anstarrt. Ihm wird warm ums Herz, er hat sich schon beim ersten Anblick in dieses kleine süße Ding verliebt. Er geht in die Küche, um eine Dose Hundefutter in den Napf zu geben. Flocke tapst darauf zu, beäugt den Inhalt kritisch und gibt ein Geräusch von sich, das sich alles andere als begeistert anhört. Der Kleine isst nicht viel, ein Besuch beim Tierarzt wird sich wohl nicht vermeiden lassen, wenn das so weitergeht.

 

„Bist du verrückt, was gibst du dem Tier denn zu essen?!“, fragte seine Mutter ihn vor zwanzig Jahren – da war er sechs –, als sie sah, wie er seinem Welpen Chips zu essen gab. Damals wusste Lorenz nicht, was er falsch gemacht hatte, denn Chips waren doch eine feine Sache.

Heute weiß er es besser. Nur das teuerste Futter aus dem Geschäft kommt in Flockes Napf. Er hat sich auch schon überlegt, ob er für sein Tier kochen soll … aber da er ja nicht einmal für sich selbst kocht, hat er diesen Gedanken schnell wieder verworfen.

Wenn seine Mutter heute noch leben würde, würde sie ihn vermutlich als schwierigen Fall bezeichnen. Dabei hat sich Lorenz stets bemüht, ein braves Kind zu sein, seiner Mutter fielen aber immer nur die Fehler ihres Sohnes auf: „Warum hast du denn deine Hose verkehrt an? Zieh dich gefälligst um!“ Das sagte sie zum Beispiel gern und oft. Oder: „Was machst du denn mit dem Nagelknipser? Lass doch die arme Spinne in Ruhe!“ Oder (und das war einer seiner absoluten Favoriten): „Hast du schon wieder meinen Haarspray geklaut? He, Finger weg vom Feuerzeug!“ Dabei hatte Lorenz nie Böses im Sinn, er war einfach nur neugierig. Ob eine Spinne auch mit weniger als acht Beinen überleben konnte (wer zum Teufel braucht denn acht Beine?), oder wie hoch die Stichflamme wird, wenn man den Haarspray mit dem Feuerzeug bekanntmacht. Die Sache mit der Hose war nicht beabsichtigt, in der Hektik neigte er als Kind einfach dazu, Dinge zu verwechseln. Aber was er auch tat, es war anscheinend immer falsch. Dass seine Mutter im Haus rauchte, war für damalige Zeiten übrigens absolut normal und verständlich.

 

Er ist in dem Bungalow aufgewachsen, in dem er auch heute noch wohnt. An seinen Vater kann er sich kaum erinnern, er ist schon früh von ihnen gegangen. „Wenn er gekonnt hätte, hätte er den Wein sogar mit ins Grab genommen“, hatte seine Mutter stets gesagt, wenn er sie darum gebeten hatte, ihm etwas von seinem verstorbenen zweiten Elternteil zu erzählen.

Als Lorenz volljährig wurde, zog er von zu Hause aus und nahm sich eine kleine Wohnung zur Miete. Doch eines Tages erfuhr er, dass seine Mutter Parkinson hatte und so zog er wieder bei ihr ein, um ihr im Haushalt zu helfen und sie zu unterstützen. Aber oft gab sie ihm das Gefühl, nur eine zusätzliche Last zu sein.

Vor einigen Monaten wurde sie dann schließlich vom Leid des Lebens und vom Anblick ihres nichtsnutzigen Sohnes erlöst. Zuerst fand Lorenz das Alleinsein gar nicht so schlimm, aber irgendwann war er nicht mehr nur allein, sondern einsam. Deshalb beschloss er, den größten Fehler, den er jemals gemacht hatte, wiedergutzumachen.

 

Sein größter Fehler ist gleichzeitig sein größtes Geheimnis, nur er weiß davon. Und seine Mutter natürlich, aber die zählt er nicht dazu, immerhin atmet sie nicht mehr. Und nichtatmende Lebewesen sind für Lorenz uninteressant.

Vor zwanzig Jahren wollte ihm seine Mutter eine Freude machen und überraschte ihn eines sonnigen Tages mit einem Hundewelpen. Ein weißes winziges flauschiges Etwas, das ihn erwartungsvoll anstarrte. Lorenz‘ erster Gedanke damals war: Der sieht aus wie eine Schneeflocke. Das sprach er auch laut aus, was seiner Mutter ein Lachen entlockte. Zuerst war er erschrocken über diese Reaktion. Er hatte seine Mutter noch nie Lachen gesehen, ihre Gesichtszüge wirkten verzerrt und gekünstelt. „Dann lass ihn uns doch Flocke nennen!“ sagte sie darauf. Lorenz nickte nur und fragte sich, was er nun mit dem Tier anstellen sollte.

Hinter dem Bungalow hatten sie einen großen Garten, der umgeben war von Kirschlorbeersträuchern, die Spaziergehern den Blick nach innen verwehrten. Obwohl fünf Spaziergänger am Tag schon eine beachtliche Summe war.

Lorenz wusste aus seinen Büchern und aus Fernsehserien, dass Hunde immer das taten, was man ihnen befahl. Das musste er natürlich sofort ausprobieren. Zusammen mit Flocke ging er nach draußen in den Garten. Er setzte sich auf einen Plastikstuhl und sagte zu dem Welpen: „Spring.“ Natürlich sprang er nicht, er war ja auch kein Hase. Lorenz schüttelte lachend den Kopf. Dass er daran nicht gleich gedacht hatte! „Dreh dich im Kreis.“ Flocke sah ihn nur verdattert an. „Mach Männchen.“

Als der Hund auch das nicht machte, wurde Lorenz langsam wütend, schließlich machte jeder Hund Männchen! Doch anstatt sich auf die Hinterbeine zu stellen, setzte Flocke einen kleinen Haufen auf den Rasen. Lorenz war so angewidert, dass ihm nur ein Pfui entkam. Das Geschenk seiner Mutter gefiel ihm immer weniger. Ein nicht gehorchendes kackendes kleines Etwas. Ob seine Mutter dasselbe von ihm dachte? Hatte sie ihm deshalb den Welpen geschenkt? Um ihm zu zeigen, wie es ihr mit ihm ging?

In der Schule sprach Lorenz kaum mit jemandem. Um nicht ewig der Außenseiter zu sein, beschloss er am nächsten Tag, seinen Mitschülern zu erzählen, dass er nun einen Hund habe. Vielleicht gelang es ihm ja auf diese Weise, Freunde zu finden. Als er die Neuigkeit verkündete, machten einige Mädchen quietschende Geräusche (er vermutete, dass ihnen diese Tatsache gefiel) und ein Junge fragte ihn: „Echt? Kann er auch Männchen machen?“

Lorenz wusste im ersten Moment nicht, was er darauf sagen sollte. Er wollte eine Freundschaft nicht schon mit einer Lüge beginnen. Lügen war ganz furchtbar, seine Mutter hatte ihm eingetrichtert, dass die Menschen, die das taten, zu Luzifer kamen und der war ihren Erzählungen nach ein ganz unfreundlicher Typ. Die Bekanntschaft mit diesem Kerl wollte er um jeden Preis vermeiden, also sagte er die Wahrheit: „Nein, kann er nicht.“

„Pah! Was ist denn das für ein Hund? Wenn er nicht mal Männchen machen kann?“

„Ein weißer …“

„Ich wette, er kann nicht mal bellen!“

Daraufhin lachte ihn die halbe Klasse aus. Ob Flocke bellen konnte, würde er heute noch herausfinden.

Am selben Nachmittag ging er mit dem Welpen nach draußen. Seine Mutter kochte in der Zwischenzeit einen Eintopf für den Abend, natürlich mit einer Zigarette zwischen den Lippen.

Lorenz setzte sich wieder auf den Plastikstuhl und begann mit denselben Befehlen wie schon am Tag zuvor. Flocke schnüffelte aber nur in der Wiese herum. Er fand es unverschämt, dass ihn das Tier so einfach ignorierte, obwohl er doch zu ihm sprach! „He!“, rief er dem kleinen Vierbeiner zu, der ihn daraufhin erschrocken anblickte. Geht doch, dachte Lorenz zufrieden.

„So, Flocke. Nun zeig der Welt mal, dass du ein Hund bist.“ Vielleicht brauchte der Welpe einfach nur ein paar motivierende Worte. „Mach wuff.“

Nichts geschah. Was war bloß los mit dem Tier? Lorenz setzte sich neben Flocke in die Wiese, sah ihm tief in die Augen und wiederholte den Befehl. Der Hund gehorchte ihm einfach nicht. Lorenz spürte erneut Wut in sich hochkommen, also umfasste er den Hals des kleinen Tieres, damit es gezwungen war, ihn anzusehen.

„Mach wuff!

Wenn das so weiterging, wusste er nicht, was er am nächsten Tag in der Schule erzählen sollte. So bloßgestellt wollte er nicht noch einmal werden. „Mach wuff, mach wuff, mach wuff!“

Lorenz‘ Griff wurde immer fester und Flocke machte tatsächlich ein Geräusch. Es war aber kein Bellen, es hörte sich eher an wie das Quietschen seiner Schulkameradinnen. „Nicht quietschen, bellen! Hörst du? Mach wuff!

Das nervtötende Quietschen wurde endlich leiser, trotzdem lockerte er seinen Griff nicht. Der Hund musste schließlich lernen zu gehorchen! „Dann setz dich wenigstens hin! Sitz!“

Er ließ erst locker, als im nächsten Augenblick seine Mutter auf ihn zugerannt kam. „Sag mal, bist du wahnsinnig geworden? Lass ihn los! Verdammt, lass ihn los!“

„Ich wollte nur, dass er sich hinsetzt.“

„Halt deinen Mund! Und jetzt geh zur Seite!“

Sie stürzte zu ihm, riss ihn mit der einen Hand hoch, mit der anderen gab sie ihm eine Ohrfeige. Darauf reagierte Lorenz schon gar nicht mehr, er sammelte Ohrfeigen wie andere Kinder Briefmarken. Seine Mutter kniete in der Wiese neben Flocke, der sich nicht mehr rührte. War er zu weit gegangen? Die Tränen rannen ihr übers Gesicht. Dass sie auch so enttäuscht von dem Welpen war, hätte Lorenz nicht geglaubt. „Verschwinde ins Haus“, fuhr sie ihn an. Er nickte nur und setzte sich in Bewegung. Nach ein paar Metern drehte er sich um und meinte: „Wenigstens kann er uns jetzt nicht mehr enttäuschen.“

Seine Mutter starrte ihn mit großen Augen an. Er hoffte, sie mit diesen Worten ein bisschen aufgemuntert zu haben. Am selben Tag noch sagte sie zu ihm: „Wenn dich jemand fragt, was mit deinem Hund passiert ist, sagst du, dass er furchtbar krank war.“

„Aber man darf doch nicht lügen.“

„Doch, ausnahmsweise darfst du.“

„Aber Luzifer …“

„Das, was du gemacht hast, ist viel schlimmer als Lügen.“

Lorenz verstummte. Was hatte er nur getan? Die Tatsache, dass er seinen Hund umgebracht hatte, wurde ihm erst jetzt so richtig bewusst. Plötzlich tat ihm alles furchtbar leid. Er hätte Flocke noch eine Chance geben sollen!

 

Das war bis zu ihrem Tod das einzige Geheimnis, das er mit seiner Mutter teilte. Nun weiß nur noch er darüber Bescheid. Mit Flocke Nummer zwei würde er nicht denselben Fehler begehen. Vor drei Tagen hat er seine zweite Chance bekommen und diese würde er nutzen. Es war Schicksal, dass er ihn gefunden hat. Der Malteserwelpe sitzt noch immer neben seinem vollen Futternapf und sieht mit der Gesamtsituation unzufrieden aus. Vielleicht muss er mal raus?

Lorenz nimmt ihn hoch und trägt ihn nach draußen in den Garten. Die dichten Kirschlorbeersträucher sind über die Jahre so hoch geworden, dass man sich als erwachsener Mann auf die Zehenspitzen stellen muss, um drüber schauen zu können. Er sollte sie mal wieder stutzen, denkt er sich, als er Flocke neben sich in die Wiese setzt und selbst auf dem alten Plastikstuhl Platz nimmt. Dass dieses Teil nicht schon längst zusammengebrochen ist, muss ein Wunder sein. Er betrachtet Flocke und sagt: „Sitz.“

Ein paar Sekunden vergehen, dann sieht es tatsächlich so aus, als würde sich der Kleine hinsetzen wollen. Es will ihm aber nicht gelingen. Lorenz nickt trotzdem zufrieden, immerhin hat er es versucht. Dieses Mal wird er geduldiger sein. Ob seine Mutter stolz auf ihn wäre?

„Wollen wir es noch einmal versuchen? Wenn du es schaffst, bekommst du auch ein Leckerli, verstanden? Also: Sitz.“

Flocke legt sich hin. Mit so einer Reaktion hat Lorenz nicht gerechnet. Irritiert zieht er eine Augenbraue nach oben und fragt sich, ob das Tier nun ein Leckerli verdient hat oder nicht. Immerhin hat es reagiert! Zwar falsch, aber alles ist besser als nichts zu tun und nur doof zu starren wie Flocke Nummer eins. „Na gut, ausnahmsweise“, sagt Lorenz kichernd und legt ihm ein Leckerli in Hundeknochenform vor die Pfoten. Der Welpe berührt es kurz und sieht sein Herrchen dann wieder erwartungsvoll an. Vielleicht weil er sich bewusst ist, dass er es gar nicht wirklich verdient hat?

Nachdem Flocke im Garten sein Geschäft erledigt hat, gehen die beiden wieder ins Haus. Lorenz beschließt, ihn vor dem Essen zu waschen, denn er hat im Garten in der Erde gewühlt, so verdreckt würde er ihn nicht durch die Räume laufen lassen. Im Badezimmer setzt er den Vierbeiner in die Badewanne und spritzt ihn kühl mit dem Duschkopf ab. Flocke scheint das nicht zu gefallen und er beginnt zu winseln. Lorenz fragt sich, was er denn nun schon wieder falsch macht, aber da muss der Welpe jetzt durch.

Als er ihn daraufhin neben dem Futternapf absetzt, hält sich die Begeisterung noch immer in Grenzen. Lorenz beobachtet das Schauspiel einige Minuten lang, schließlich wird es ihm zu blöd und er nimmt den Hund auf den Schoß. Er setzt sich mit ihm an den Esstisch und stellt den Napf vor sich ab. Dann beginnt er, Flocke mit der breiigen Welpennahrung zu füttern. Am Anfang wehrt er sich noch dagegen, aber irgendwann sieht er ein, dass Lorenz nur das Beste für ihn will und isst ein paar Bissen. Dass es nicht einfach werden würde, wusste er. Aber mit Geduld und Liebe würden die beiden es schon schaffen.

 

Am nächsten Tag fährt Lorenz ins Tierheim, wo er vor mittlerweile vier Tagen Flocke abgeholt hat. Den Welpen lässt er zu Hause, er sieht irgendwie geschwächt aus und er will den Armen nicht noch zusätzlich aufregen. Am Morgen hat Lorenz Erbrochenes neben seinem Körbchen entdeckt, irgendetwas in dem Futter muss das Tier nicht vertragen haben. Bevor er dem Tierarzt einen Besuch abstattet, möchte er sich im Tierheim erkundigen, vielleicht gibt es dort Aufzeichnungen von Flockes Gesundheitszustand. Er würde einfach behaupten, er käme im Auftrag der Rothaarigen.

Dort angekommen, geht er auf den Tresen zu. Heute ist eine Frau hier – als er Flocke gerettet hat, war ein Mann anwesend. Vor Lorenz steht ein älteres Pärchen mit einem Schäferhund, der sehr gefährlich aussieht. Deshalb beschließt er, etwas auf Abstand zu gehen und hofft, dass man ihm seine Nervosität nicht ansieht. Er geht um die Ecke und sieht sich ein bisschen um. Hier stand er vor vier Tagen auch schon, doch nun hat sich etwas verändert: Auf der Kommode, die links neben ihm steht, liegt eine Digitalkamera. „Hier sind Sie“, stellt die Frau vom Tresen lachend fest, als sie auf ihn zukommt. Sie hat helleres Haar als Lorenz und ein hübsches Gesicht. Das Paar mit dem Monsterhund scheint verschwunden zu sein. Ihr fällt auf, dass Lorenz‘ Aufmerksamkeit der Kamera gewidmet ist. „Ach, da hab ich das Ding hingestellt“, sagt sie und greift sich an die Stirn. „Haben Sie sich die Fotos angesehen?“

„Ähm …“

„Oh, Sie haben anscheinend noch nicht davon gehört. Wissen Sie, vor vier Tagen kam eine Frau zu uns und wollte einen Malteserwelpen für sie und ihr Kind mitnehmen. Aber sie hat es sich anders überlegt, nachdem mein Kollege ihr erklärt hat, welche Verantwortung da auf sie zukäme. Dessen war sie sich davor wohl nicht bewusst. Bevor sie nach Hause ist, ging sie um die Ecke, dort gibt es einen separaten Eingang für die Toiletten. Laut ihrer Aussage hat sie die Trage mit ihrem Baby nur für zwei Minuten vor einer WC-Kabine abgestellt. Und als sie wieder rauskam, war das Kind weg! Können Sie sich das vorstellen?“

Etwas an dieser Aussage irritiert ihn, aber Lorenz verdrängt den Gedanken gleich wieder. „Gott, wie schrecklich. Wurde es entführt?“

„Sieht ganz so aus. Ich war an dem Tag nicht da. Sie können sich die Bilder gern ansehen.“

Sie greift nach dem Gerät, schaltet es ein und reicht es Lorenz. Vor vier Tagen ist er ebenfalls da gewesen. Ob er das Baby gesehen hat, wird sich gleich herausstellen.

„Sie hat uns alle Fotos von ihrem Kind auf die Kamera geladen, damit wir sie Kunden zeigen können. Immerhin ist das hier der letzte Ort, wo man es gesehen hat.“

Im nächsten Moment kommt eine rothaarige Frau auf die beiden zugestürmt. „Gibt es Neuigkeiten?“, will sie wissen. Auf eine Begrüßung wird verzichtet. Lorenz kann sie nicht ausstehen, das konnte er schon vor vier Tagen nicht. „Oh, guten Tag, Frau Maurer. Leider nicht, aber vielleicht kann Ihnen dieser nette Mann hier weiterhelfen“, entgegnet die Frau vom Tierheim, die Lorenz bis zu diesem Zeitpunkt sympathisch gewesen ist und sieht ihn erwartungsvoll an. „Das ist übrigens die Dame …“

„Verstehe“, meint Lorenz und blickt die Rothaarige an. Er streckt ihr die Hand entgegen und sagt: „Freut mich.“

Sie sieht ihn verwirrt an, gibt ihm aber schließlich doch die Hand, wobei ihn ihre spitzen manikürten Fingernägel kratzen. „Sie kommen mir irgendwie bekannt vor“, meint sie, während sie ihn misstrauisch mustert. Lorenz reagiert darauf nur mit einem Schulterzucken. „Haben Sie sich die Fotos angesehen?“, fragt sie ihn.

„Nein, noch nicht. Aber wir können sie uns gemeinsam anschauen, wenn Sie wollen.“ Er beschließt, nicht zu erwähnen, dass sie ihn eben körperlich verletzt hat. Der Rotschopf nickt und die Frau vom Tresen geht wieder nach vorne. Seine Augen folgen ihr, er findet sie ziemlich hübsch.

Lorenz bekommt zu beinahe jedem Bild einen überflüssigen Kommentar der Mutter, wobei er ein Zittern in ihrer Stimme wahrnimmt. Sie scheint nervös zu sein und ist so fixiert auf die Kamera in seiner Hand, dass ihr gar nicht auffällt, dass er nicht hinsieht. Sein Blick ist auf die hübsche Frau vorne gerichtet. Er glaubt, dass sie in ihn verliebt ist, immerhin hat sie ihn vorhin nett genannt.

„Oh Gott … Sie sind es wirklich! Da!“, sagt die Rothaarige plötzlich und schaut Lorenz mit weit aufgerissenen Augen an. „Das sind doch Sie!“

Mit ihren Fingernägeln klopft sie auf den Bildschirm der Kamera, Lorenz betrachtet ihn und tatsächlich: Im Hintergrund des Bildes ist er zu sehen. Im Zentrum des Fotos ist Flocke abgebildet. Hat die Hübsche vorhin also doch gelogen! Er hat es gleich gewusst, schließlich hat er ja selbst gesehen, dass die rothaarige Furie ihm seinen Hund vor der Nase wegschnappen wollte. Aber sie hätte ihn vernachlässigt, das Tier wäre bei ihr niemals glücklich geworden. „Sie und ich, wir waren die Einzigen hier zu dieser Zeit!“, herrscht sie ihn an.

„Jaaa …“ Da kann er nicht widersprechen.

Die Frau tritt erschrocken einen Schritt zurück und zeigt mit ihren spitzen Teufelskrallen auf ihn: „Sie waren es! Sie haben mein Kind entführt! Ich habe Sie zwar nicht bei der Tat gesehen, aber außer uns beiden war doch niemand hier!“

„Ich habe Ihr Kind nicht entführt!“

„Sie lügen doch!“, fährt sie ihn an und reißt ihm die Kamera aus der Hand. „Das! Das hier ist der Kerl, der mein Kind entführt hat!“, hört er sie rufen, als sie mit dem Gerät nach vorne eilt.

Okay, Lorenz befindet sich in einer für ihn neuen und unkomfortablen Situation. Die Sache, wegen der er eigentlich gekommen ist, kann warten. Er muss schleunigst nach Hause, bevor diese Wahnsinnige die Möglichkeit hat, ihm erneut körperlichen Schaden zuzufügen. Mit schnellen Schritten eilt er hinaus zu seinem Auto und steigt ein. Als er losfährt, erkennt er, wie die Mutter ebenfalls in ihren Wagen steigt und die Hübsche ihr Handy ans Ohr hält. Das sieht nicht gut aus für ihn. Was kann er denn dafür, dass die Rothaarige zu blöd ist, um auf ihr Kind aufzupassen? Mit der Sache hat er nichts zu tun, er wüsste nicht einmal, was er mit einem Kind anfangen sollte! Und die Sache mit Flocke war Schicksal, der Hund war von Anfang an nicht für ihre groben spitzen Krallen bestimmt. Aber warum wollte man ihm weismachen, dass sie den Hund am Ende doch nicht mitnahm?

 

Vor vier Tagen wollte er Flocke Nummer zwei aus dem Tierheim holen, um seinen Fehler aus der Vergangenheit wiedergutzumachen. In einem Internetbeitrag wurde er auf den Welpen aufmerksam. Zuvor hatte er sich mehrere Bücher über Hundeerziehung gekauft, die er zwar noch nicht gelesen hat, es aber beabsichtigt, sobald als möglich zu tun.

Als er dann den Welpen entdeckt hatte, wusste er, dass das seine zweite Chance war! Blöderweise war ihm der Rotschopf zuvorgekommen und hat ihm seinen Hund vor der Nase weggeschnappt. Als er mitansehen musste, wie sie ihn hochnahm und anlächelte, wurde ihm übel vor lauter Zorn. Er musste raus an die frische Luft. Bei seinem Auto angelangt, bekam er mit, wie sie mit Flocke herauskam und auf die Toilette ging. Sie setzte den Hund – seinen Hund – vor der Kabine ab und Lorenz nutzte die Chance! Der Welpe hat sich nicht gewehrt, als er ihn hochgehoben und mitgenommen hat, somit erregte er damit auch kein Aufsehen. Da war kein Kind. Warum im Tierheim heute immer wieder davon die Rede war, versteht er nicht. Natürlich ist es tragisch, wenn es entführt worden ist, aber vor vier Tagen war kein Kind an der Seite der Frau! Was geht hier vor sich?

 

Zu Hause angekommen, schließt er die Tür ab und eilt zu seinem Hund. Flocke ist die Ruhe in Person und liegt friedlich in seinem Körbchen. Was soll Lorenz nun tun?

„Du machst aber auch gar nichts richtig!“

„Nur, weil du es mir nicht gezeigt hast!“

Im Jugendalter traute sich Lorenz endlich, seiner Mutter zu widersprechen. Irgendwie fehlen ihm ihre Sticheleien, deshalb wiederholt er ihre Dialoge des Öfteren. Er hat ja sonst niemanden, der mit ihm redet.

„Du bist ein Nichtsnutz! Genau wie dein Vater einer war!“

„Dann habt ihr ja gut zusammengepasst!“

Wenn er seiner Mutter widersprach, hatte sie ihm eigenartigerweise nie eine verpasst. Als er begann, Stärke zu zeigen, fing sie an zu schwächeln.

 

Es klingelt an der Tür. Lorenz verstummt, zwingt seine Mutter zur Ruhe und schaut durch den Spion. Verdammt! Rotschopf ist hier. Das war ja klar.

„Komm raus, du Verbrecher! Ich weiß, dass du da bist!“

Lorenz beginnt zu wimmern. In so einer misslichen Lage befindet er sich zum ersten Mal. Die Rothaarige gibt nicht auf und klingelt immer weiter, bis auch Flocke beginnt, unruhig zu werden. „Was höre ich da?!“, kommt es plötzlich von draußen. Rotschopf hämmert wie wild an seine Tür und als kurz darauf die Polizeisirene ertönt, rutscht Lorenz beinahe das Herz in die Hose. Soll er die Tür öffnen, um ihr zu zeigen, dass das Winseln nur von einem kleinen Malteserwelpen kommt? Aber dann würde sie sich vermutlich wieder daran erinnern, dass sie ihn ja eigentlich mitnehmen wollte …

„Das wirst du noch büßen! Ich bringe dich um, du Arschloch! Hörst du mich? Ich mache dir dein Leben zur Hölle!“

„Das hast du bereits“, murmelt Lorenz. Seine Gegnerin läuft zu einem Fenster, um auch darauf hysterisch einzuhämmern. Er glaubt, Glas brechen zu hören.

„Ich werde dich heimsuchen, bis du mir mein Kind wiedergibst! Und wenn ich alle Fenster deines armseligen Hauses zerschlage!“ Ihre Phrasen klingen verdächtig nach Luzifer. Ist sie etwa der Teufel, der ihn für seine Taten aus der Vergangenheit bestraft? Durch den Spion erkennt Lorenz, dass sich ein Polizeiwagen nähert. Er läuft zu Flocke und nimmt ihn auf den Arm.

„Alles wird gut, Kleiner. Ich werde ihnen sagen, dass du zu mir gehörst.“

Tränen rinnen ihm über die unrasierten Wangen und er vergräbt sein Gesicht im Nacken des Welpen. „Ich gebe dich nicht her. Du gehörst zu mir und zu sonst niemandem“, sagt er zu dem kleinen Lebewesen, das kein Fell besitzt.

Der Malteserwelpe, den die Rothaarige vor vier Tagen nicht mitnehmen wollte, wartet heute noch auf einen Besitzer.

 

 

 

ENDE

14 thoughts on “Die zweite Chance

  1. Hi. Okay, ich muss gestehen, die Story war für mich ziemlich wirr. Aber vielleicht soll das ja so sein?
    Im Laufe der Story kann man sich schon denken, dass er eine Macke hat, verrückt ist, wie auch immer. Vermutlich durch die Mutter geschuldet. Allerdings hat er ja schon die arme Flocke seiner Kindheit ermordet… Dass er allerdings so bekloppt ist, einen Hund nicht von einem Baby zu unterscheiden… Naja, vielleicht doch etwas zu konfus – für meinen Geschmack. Aber die Story ist vom Stil her ganz gut.
    Ich würde die Zeichen am Anfang noch entfernen – und vielleicht änderst du die Schrift? Der Blocksatz stört irgendwie den Lesefluss.
    Mein Fazit: durchaus gut aber vielleicht noch etwas verbesserungsfähig 🙂

  2. Wow, eine fesselnde Story, die du da verfasst hast! 😊👍🏼
    Ich fand sie an einigen Stellen etwas verwirrend, aber das hat sich aufgelöst und ab irgendwann auch erklärt. Sein Verhalten, die Selbstgespräche, das Ende vor allem…das hat mich erst ziemlich verdutzt zurückgelassen, bis ich es aber verstanden habe und der Aha-Effekt einsetzte. 😉 Umso besser fand ich deinen Abschluss dann auch!
    Man flog gut durch deine Geschichte und hat sich unterhalten gefühlt! Sie wird mir auf alle Fälle lange im Gedächtnis bleiben.

    Natürlich lasse ich dir ein Like da und drücke dir die Daumen für viele neue Kommentare und Herzchen! 😘🍀❤️

    Liebe Grüße
    Marlene („Nicht ich“ https://www.wirschreibenzuhause.de/geschichten/nicht-ich)

    1. Zusatz zu meinem Kommentar:

      Zudem fand ich sehr interessant, ab wann und wie du die Parameter eingebaut hast. Es war entsprechend anders als bei vielen anderen Geschichten und wirklich gut ausgedacht! 😊😉👍🏼

      LG
      Marlene (Geschichte „Nicht ich“)

  3. Hallo Julia,
    die war schon richtig hart für mich. Zu Anfang dachte ich noch, dass es sich wirklich um einen kleinen Hund handelt, was mir da schon in der Seele leid getan hat. Aber nach der Szene im Tierheim wusste ich dann um was es wirklich geht. Ich möchte nicht zuviel verraten, aber das war echt heftig und sehr traurig.
    Du hast einen krassen Schreibstil der mir sehr gut gefällt. Er ist einerseits verwirrend, aber passend zu deinem Protagonisten.
    Gerne lasse ich dir mein ❤ da, und drücke dir fest die Daumen fürs ebook 😉
    Liebe Grüße frechdachs 😊

  4. Liebe Julia,

    ich bin auf Instagram durch deinen Post auf dich aufmerksam geworden. Dein Schreibstil ist wirklich toll. Mega flüssig und sehr bildhaft. Deine Geschichte hat mir auch sehr gut gefallen. Sehr krasses Ende….und die arme Flocke am Anfang…als Tierliebhaberin blutet mir da das Herz. Toll gemacht, irgendwie anders. Ich lass dir gerne ein Like da 🙂
    Viel Glück weiterhin 🙂
    lg Kerstin

    Falls du Lust auf meine Geschichte hast, würde ich mich freuen.
    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/das-maedchen-dana

  5. Hallo Heike,
    ich muss sagen, bis auf den Umstand, dass ich eine solche Art der Verwechslung höchst unrealistisch finde, ist die Geschichte echt gut erzählt und ne interessante Idee. Du hast in meinen Augen einen sehr angenehmen Schreibstil.
    Besonders hat mie gefallen, wie du beschreibst, wie der Protagonist die Welt um sich herum wahrnimmt.

    Echt toll – meine Stimme hast du.

    Wenn du Zeit hast, würde ich mich auch über einen Kommentar von dir zu meiner Geschichte freuen.

    Viele Grüße
    J. D.
    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/das-leben-eines-toten-mannes

  6. Hallo Julia!
    So ganz bin ich am Anfang nicht mitgekommen, aber nach und nach hatte ich Durchblick. Was für eine außergewöhnliche Idee, allein schon dafür erhältst du ein Like.
    Ich hoffe natürlich, dass auch der kleine Welpe noch eine Heimat findet.
    Mach auf jeden Fall weiter!
    Liebe Grüße Lotte (Der alte Mann und die Pflegerin)

  7. Liebe Julia,
    „Wer zum Teufel braucht denn acht Beine“ Da dachte ich, was ein böser Junge 🤨. Oder ist er so geworden, weil seine Mutter immer an ihm etwas auszusetzen hatte?
    Das hast du dir ja ein Thema ausgesucht, bei dem hier einige ausrasten und getriggert werden. Ja, ja, man lernt sich hier ein wenig kennen 😉.

    „Vor drei Tagen hat er seine zweite Chance bekommen und diese würde er nutzen.“
    Später zeigte Lorenz dann Reue. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich fast Mitleid mit ihm und ein schlechtes Gewissen, dass ich so schlecht über ihn gedacht hatte.

    „Aber mit Geduld und Liebe würden die beiden es schon schaffen.“ Dein Protagonist macht wirklich eine Verwandlung vom Anfang bis zum Ende durch. Es passiert mächtig etwas. Bravo!!!
    Du hast die Parameter auf deine Art und ganz außergewöhnlich umgesetzt. Auch dein Schreibstil ist dein eigener Julia-Stil. Wirklich toll, toll, toll!!!
    Noch hast du Zeit, Werbung für deine Geschichte zu machen. Lies doch auch hier und da ein wenig. Es ist sind bei allen so kreative Plots entstanden.

    Mein ❤ hast du . Ich würde mich auch freuen, wenn du meine Geschichte „Happy birthday“ 🥂 liest.
    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/happy-birthday

    Liebe Grüße,
    Martina
    PS: Einen Link zum Anhören findest du oben in meinem Profil.

  8. Hallo Julia,
    auch ich habe über Instagram den Weg zu Deiner Geschichte gefunden. Anfangs habe ich mir etwas schwer getan und war, wie ich in anderen Kommentaren ebenfalls gelesen habe, etwas verwirrt. Sei’s drum: Ich habe mich insgesamt gut unterhalten gefühlt und lasse Dir natürlich mein Herzchen da!

    Ich wünsche Dir noch viel Erfolg und viele Herzchen. Martina hat Recht: Noch hast Du Zeit für Werbung!

    Apropos: Ich würde mich sakrisch freuen, wenn Du Zeit und Lust hättest, bei mir vorbeizuschauen und meine Geschichte zu lesen! https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/und-der-tod-fragte-sich-wer-er-eigentlich-ist

    Liebe Grüße von der Charlie

  9. Moin Julia,

    mir ging es da wie meinen Vorschreibern.

    Am Anfang herrschte Verwirrung und so länger man in deiner Geschichte drin war, um so interessanter wurde der Plot.

    Die Gefühlswelt von Lorenz beschreibst du auf einer lockeren Art und Weise. Und auch der Nach und Nach durchkommende Wahnsinn weiß zu gefallen. Echt gut! Ob Lorenz nun wirklich den Unterschied zwischen Fell und Haut nicht erkennen kann, ist in meinen Augen irrelevant, denn du beschreibst ja was er glaubt zu sehen, nicht was wirklich da ist.

    Deine Geschichte habe ich in einem Rutsch gelesen. Du schreibst sehr flüssig und nutzt dabei einen schönen Stil. Eine Mischung aus Lockerheit und Frische steckt in deinen Worten.

    Mein Like lass ich dir gerne da und wünsche dir alles Gute für’s Voting.

    LG Frank aka leonjoestick ( Geschichte: Der Ponyjäger)

  10. Liebe Julia,
    auch ich bin über Instagram auf deine Geschichte aufmerksam geworden.

    Ich fand deine Geschichte sehr spannend, obwohl ich am Anfang auch etwas Probleme damit hatte herauszufinden, worauf das Ganze hinauslaufen soll. Es war mir aber schnell klar, dass Lorenz ein gebrochener Mensch mit Persönlichkeit- und Wahrnehmungsstörung ist. Dies hat mich dazu bewegt, die Geschichte weiterzulesen, da ich ahnen konnte, das noch einen unerwarteter Knall kommen würde. Und so war es am Ende auch! 👍

    Sehr krasser Plot und ich glaube, dass es leider wirklich einige von solchen Personen auf dieser Erde gibt.
    Dein Schreibstil hat mir sehr gefallen, da er sehr flüssig und bildhaft ist. Auch die Rückblenden hast du sehr gut und geschickt eingebaut.

    Mein Like hast du!❤

    Mach weiter so und ich drücke dir die Daumen für das eBook!🍀

    LG, Ani

    P.S. Vielleicht hast du Lust auch bei meiner Geschichte vorbeizuschauen. Ich würde mich sehr freuen und bin gespannt auf dein Feedback!😇

    http://www.wirschreibenzuhause.de/geschichten/der-schwur

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