ObsoletDie Krise

Die Krise bezeichnet in der Medizin den Zeitpunkt, an dem der Zustand des Patienten sich ändert. Es ist der Punkt, an dem der Körper den Kampf verliert oder der Heilungsprozess einsetzt. Die Krise ist an sich also nichts negatives. Viel mehr ist sie der Punkt, auf den es wirklich ankommt.

Hier entscheidet sich wer wir wirklich sind und alles, was wir bloß glaubten zu sein, rieselt hinab, wie bröckelnder Putz von der Decke.

Das war genau der Punkt, an dem ich mich nun befand. Dies war meine Krise, doch im Gegensatz zu einem Verletzten hoffte ich nicht auf Heilung. Ich wollte verstehen warum. Denn darauf lief es letztlich immer hinaus.

»Du schuldest mir eine Antwort«, schrie ich und ging auf mein Gegenüber zu. Zur Not würde ich die Antwort aus ihm heraus prügeln.

 

 

 

»Was zur Hölle?« Ich glotzte es an, wie ein dummer Fisch aus dem Aquarium.

Wo kam dieses Handy her?

Während ich noch darüber sinnierte, wie es den Weg in meine Jackentasche gefunden haben könnte, blinkte es.

Es war ein teures Handy, glaubte ich wenigstens. Eins dieser Teile mit dem Apfel drauf, aber was wusste ich schon. Handys hatten mich nie sonderlich interessiert. Ich hatte mir in meinem ganzen Leben noch keines gekauft. Das Exemplar, dass ich besaß, war das ausrangierte Modell, meiner früher besseren und heute abgetrennten Hälfte gewesen. Sie hatte mir dazu einen Vertrag besorgt von dem sie meinte, er würde zu mir passen. Was immer das auch bedeuten sollte.

Das Handy blinkte. Ich starrte es eine halbe Ewigkeit an. Dann entschied ich mich nachzusehen, warum es das tat.

Haben Sie schon mal versucht mit einem Handy einer anderen Marke klar zu kommen? Naja ich jedenfalls kam nicht gut damit zurecht. Es dauerte definitiv zu lange, bis ich herausfand, wie ich das Display aktivieren konnte. Vielleicht lag das auch am Alter.

Das Handy war so hell eingestellt, das ich instinktiv die Augen zusammenkneifen musste.

Drei neue Nachrichten, war auf dem Display zu lesen.

Ich weiß was Sie jetzt denken. Das Handy gehörte mir nicht, und es war mehr als unhöflich in der Privatsphäre anderer Leute herumzuschnüffeln. Aber wissen Sie was: Das war mir scheißegal.

Ich bin der Typ Mensch, der eine Brieftasche findet, sich das Geld einsteckt und den Rest ins Gebüsch schmeißt.

Sehen Sie mich nicht so an, Sie wussten, dass es diese Menschen gibt.

Mit einem Anflug von Hoffnung und frisch geschieden, war ich gerade in meine Heimatstadt Dünnerholzzurückgekehrt. Stadt ist eigentlich ein zu gut gemeintes Wort, es war ein ziemliches Kaff. Mit der Liebe lief es nicht gut und der Job hatte mich bloß Nerven gekostet.

Also zurück zu den Anfängen, so heißt es doch so schön.

Das Gute daran, wenn man wie ich in einer ländlicheren Gegend aufgewachsen ist ist, dass einen die Leute dort kennen. Das macht vieles leichter. Einen neuen Job als Industriekaufmann zu finden, war ohne Bewerbung übers Telefon machbar. In der nächsten Woche würde ich anfangen.

Das Schlechte daran, in so eine Gegend zurückzukehren ist, die Leute kennen einen. Und sie lassen einen nicht in Frieden. Menschen kommen unangekündigt vorbei, verwickeln dich auf der Straße in Gespräche und das Schlimmste ist, sie tratschen und sie hören niemals damit auf.

Ich sah mich um. Es war nach 23:00 Uhr und ich saß im Garten vor meiner Wohnung. Um diese Uhrzeit war niemand mehr Unterwegs, geschweige denn in meinem Garten, trotzdem fühlte ich mich beobachtet.

»Scheiß drauf«, sagte ich laut zu mir selbst und tippte auf die Nachrichten.

Alle Nachrichten stammten von der selben Nummer, diese war jedoch nicht im Handy gespeichert.

Wo bist du???

Ich habe dir die Bilder gemailt, du musst dich beeilen.

Alles in Ordnung? SYNC

Erst wollte ich das Handy einfach wieder weglegen. Ich habe sogar kurz überlegt, es einfach auf die Straße oder ins Gebüsch zu schmeißen. Aber ich bin ein Mensch mit vielen Lastern und eines von ihnen ist meine Nase in Dinge zu stecken, die mich absolut nichts angehen.

Welche Bilder waren wohl gemeint? Warum sollte sich der Handybesitzer beeilen? Vielleicht war ja ein Verbrechen im Gange und ich konnte womöglich nur etwas tun, wenn ich herausfand, um was es hier ging.

Etwas in dieser Art ging mir durch den Kopf, als ich bereits dabei war das E-mail Programm zu öffnen.

Schön das die Menschen heutzutage für nichts mehr Passwörter benutzten.

Ich klickte auf den Posteingang und sah eine neue Mail.

Absender SYNC.

Drauf klicken, den Anhang öffnen und warten. Das alles ging sehr schnell. Im Nachhinein betrachtet ist es schon ironisch, das man mit ein paar einfachen Klicks in wenigen Sekunden, alles was man hatte zu Grunde richten kann.

Als ich die Bilder sah blieb mir die Luft weg. Mir wurde kotzübel, am liebsten hätte ich das Handy sofort zertrümmert.

»Das kann nicht sein«, flüsterte ich.

Meine Hand hielt das Handy so fest umklammert, das meine Finger schon taub wurden.

Die Fotos die ich betrachtete waren mir nicht neu. Ich kannte die Szenerie die sie zeigten, ich kannte die Menschen. Einer von ihnen war ich. Das erschreckende an ihnen war, dass es diese Bilder nicht geben durfte.

Plötzlich war alles wieder da: Der Duft von frisch gemähtem Gras, die Sonne auf meiner Haut und das Geräusch des herannahenden Zuges.

Mir wurde schwindelig, die Bilder verschwammen und meine Beine quittierten den Dienst.

Jetzt kam die Dunkelheit. Es war dumm zu glauben ich hätte ihr entkommen können.

 

 

 

Ich erwachte am Vormittag des nächsten Tages. Mein Schädel dröhnte und mein ganzer Körper schmerzte. Ich lag mitten auf dem Rasen vor meiner Wohnung, das Handy konnte ich im ersten Moment nicht ausmachen. Ich raffte mich ächzend auf. Hatte ich zu viel getrunken? War das alles bloß ein schräger Traum?

Mein Blick wanderte zu Terrasse. Nein es war kein Traum, ich konnte das Handy von meinem Platz aus gut sehen. Es lag auf dem Tisch.

Langsam schleppte ich mich darauf zu. Mit 42 Jahren auf dem Rasen zu schlafen, ist definitiv nicht zu empfehlen.

Gut, dass mein Garten von Hecken umgeben und somit sichtgeschützt war. Ansonsten hätte es mit Sicherheit eine Menge Gerede gegeben.

Ich bemühte mich nicht zu sehr auf das Handy zu starren, als ich daran vorbei in meine Wohnung schritt.

Ich kramte in der Küche ein Glas aus einem Karton und ließ etwas Wasser aus dem Hahn hinein laufen. Während ich trank, versuchte ich meine Gedanken zu ordnen.

Gestern hatte mich die Wucht der Erinnerung unvorbereitet erwischt. Heute war ich gefasster. Und der anfängliche Schock wurde nun von Wut überlagert.

Wer dachte sich so eine Scheiße aus? Die Fotos konnten nicht echt sein, das war unmöglich.

Aber eines wusste ich jetzt mit Sicherheit: Es war definitiv kein Zufall, dass ich das Handy in meiner Jackentasche gefunden hatte.

Vor über 20 Jahren war ich aus dieser Stadt weggezogen und seitdem nie wieder her gekommen, nicht mal um jemanden zu besuchen. Eigentlich hatte ich auch nicht vorgehabt zurückzukehren, aber nach dem Scheitern meiner Ehe hatte ich wohl einen Anflug von Heimweh.

»Ganz ruhig, Jason«, redete ich mir gut zu. »Geh die Fakten durch.« Die Fakten in diesem Fall waren sehr überschaubar. Das Handy hatte mir jemand in die Tasche gesteckt. Wahrscheinlich gestern Abend, als ich im Restaurant etwas gegessen und meine Jacke an die Garderobe gehängt hatte. Dieser Jemand wollte sowohl, dass ich die Nachrichten las, als auch, dass ich mir die Fotos ansah.

Aber das Warum konnte ich noch nicht recht greifen.

Ja ich hatte in der Vergangenheit Fehler gemacht. Ich hatte sogar einen furchtbaren Fehler begangen, aber es war keine Absicht. Außerdem gab es niemanden, der davon wusste. Niemanden außer: »Arthur«, sagte ich laut was ich dachte. Nur, dass das absolut keinen Sinn machte.

In diesem Moment klingelte das Handy.

Als ich das Klingeln hörte, sprintete ich nach draußen.

Wer immer da anrief würde sein blaues Wunder erleben.

Ich kam draußen an, riss das Handy vors Gesicht und musste zu meiner Ernüchterung feststellen, das es sich nicht um einen Anruf handelte. Es war eine Erinnerung. Sie zeigte bloß eine Zahl: 5!

Sofort hatte ich die Stimme meines alten Mathematiklehrers im Ohr: »Fünf was? Eier, Äpfel, Bananen.«

Was zum Teufel tat ich eigentlich hier? Ich hatte wirklich noch eine Menge zu tun. Doch nichts davon konnte ich beginnen, wenn ich nicht herausfand was diese Bilder zu bedeuten hatten.

Die Fotos waren von Arthur Brinkmann, meinem bestem Kindheitsfreund. Er hatte sie damals geschossen. Und er hatte sie auch vernichtet, beziehungsweise hätte sie vernichtet haben sollen. Offensichtlich hatte er das nicht getan.

Es war Zeit Arthur aufzusuchen; früher oder später würde ich ihm wohl eh begegnen, die Stadt war schließlich klein. Außer natürlich er wäre weggezogen, aber das würde nicht zu ihm passen. Arthur war immer sehr heimatverbunden.

Ich holte mir meine Jacke, nahm die Autoschlüssel und verließ das Haus. Auf dem Weg zum Auto kam mir jedoch noch ein anderer Gedanke. Schnell kramte ich das Handy hervor und sah mir nochmal die SMS an. Dann rief ich die Nummer an, die sie geschickt hatte. Es wäre schön gewesen, wenn jemand dran gegangen wäre. Hätte mir mit Sicherheit Arbeit erspart. Aber bis auf das Freizeichen war nichts zu hören.

»Wäre auch zu einfach gewesen«, murmelte ich und stieg in mein Auto.

Es ist nicht schwer das Haus eines Kindheitsfreundes wiederzufinden. Obwohl ich schon so viele Jahre nicht mehr hier war, war der Weg tief in meinem Gedächtnis verankert. Beinahe automatisch steuerte ich durch die Straßen und stand kurz darauf vorm Ziel.

Natürlich hatte sich das Haus leicht verändert, aber trotzdem ging von diesem Ort eine starke Vertrautheit aus. Was ich hier nicht alles erlebt hatte. Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Und dann war das Alles weg. Nach diesem einen Tag, war es nie mehr wie früher gewesen.

»Bring´s einfach hinter dich.« Damit öffnete ich die Wagentür und schwang mich heraus.

Die Brinkmanns waren immer sehr herzliche Menschen gewesen. Nach dem Klingeln, wurde ich förmlich von ihrer Gastfreundschaft ins Haus gesogen. Ehe ich mich versah, saß ich mit Kaffee und Kuchen an ihrem Esszimmertisch. Ich hatte Hausschuhe an und meine Jacke war mir schon beim Eintreten abgenommen worden.

»Es ist so schön dich zu sehen«, flötete Frau Brinkmann. Die Vornamen der beiden hatte ich entweder vergessen, oder nie gekannt. Für mich waren sie bloß Herr und Frau Brinkmann.

»Wirklich traurig das mit dir und Sophia, wie geht es dir denn so?«

Ich sparte mir zu fragen, woher sie von meiner gescheiterten Ehe wusste. Ich war nicht zum Tratschen hier.

»Eigentlich wollte ich gerne Arthur besuchen. Er ist doch noch in der Stadt oder?«

Frau Brinkmann nickte sehr enthusiastisch: »Ja der Kleine hat uns gestern besucht und erzählt, dass du wieder hier bist. Mama hat er gesagt, du wirst es nicht glauben, der Jason ist wieder hier, ich muss ihn unbedingt besuchen oder so.«

Frau Brinkmann redete sehr gerne. Ihr Mann gefiel mir da besser, der nickte bloß und nuschelte zwischendurch in seinen ausladenden Bart.

»Können Sie mir sagen, wo ich ihn finde?«

Sie erklärte es mir: Ausschweifend, blumig, so war sie halt.

»Ich muss dann auch wieder«, sagte ich. »Ich habe noch viel zu tun« Damit machte ich mich auf den Weg zur Tür.

»Möchtest du nicht wenigstens noch unserer Putzhilfe Hallo sagen? Du kennst sie, die Kleine von den..«, ich winkte ab, zog mir die Jacke über: »Ich bin schon spät dran, ein andermal«

Ich fuhr zu der Adresse, die mir Frau Brinkmann genannt hatte. Was ich mir davon versprach, wusste ich nicht so wirklich. Selbst wenn die Bilder von Arthur waren, der ja offensichtlich wusste, dass ich wieder im Lande war, würde er es einfach zugeben?

Ich starrte aus dem Auto auf das Mehrfamilienhaus.

Wieso hatte ich das Handy nicht weggeschmissen, die Nachrichten einfach ignoriert und weitergemacht?

Ich denke, ich wollte, die Sache einfach aus der Welt haben. Ein für allemal abschließen und nie wieder einen Gedanken daran verschwenden. Aber so ist das mit der Vergangenheit, sie ist ein Teil von einem und vor sich selbst kann man nicht davonrennen.

Ja, es war dumm gewesen, was wir damals getan hatten. Nein, mehr noch, es war niederträchtig gewesen. Aber es war Jahrzehnte her.

Ich dachte an den Tag zurück. Arthur und ich und unsere tolle Idee. Der arme Simon, die arme Familie.

»Scheiße«, schrie ich laut und schlug auf mein Lenkrad.

Aber Selbstmitleid half mir nicht weiter.

Ich schob die Gedanken beiseite und ging zu Arthurs Wohnung. Als ich vor der Tür stand,hielt ich noch einen Moment inne und hoffte ,die ganze Sache würde einfach von selbst verschwinden. Leider tat sie es nicht, also klingelte ich und wartete.

Nichts passierte. Ich klingelte erneut, wieder nichts. Ich drückte mit dem Finger eine halbe Ewigkeit auf die Klingel, doch es nützte nichts. Arthur war nicht da oder wollte nicht aufmachen, das lief aufs Selbe hinaus.

Ich hatte es versucht. Mehr Ideen hatte ich nicht, also beschloss ich wieder nach Hause zu fahren. Auf dem Weg zu meinem Auto vibrierte das Handy.

Eine neue Nachricht: 2! Ich warte

Komisch. Erst fünf dann zwei. Was sollte mir das sagen?

Ich versuchte erneut, die Nummer anzurufen, doch wie zuvor nahm niemand ab. Ich griff nach der Autotür, doch dann fiel mir etwas ins Auge. Erst dachte ich ein Vogel hatte auf meinen linken Außenspiegel geschissen, doch bei genauem Hinsehen erkannte ich eine Zahl in weißer Schrift: 4

Jetzt machte es Klick. Es war ein Countdown. Die Fünf als Erinnerung, die Vier am Auto, eben war ich bei den Brinkmanns gewesen – wohnhaft im Schwarzenbrink 3. Und nun die Zwei als SMS.

Langsam wurde mir mulmig zumute. Ein Countdown, bedeutet immer, dass etwas passieren wird, wenn er abgelaufen ist. Ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt herausfinden wollte, was passieren würde.

Konnte man das schon als Grund nehmen, die Polizei zu rufen? Aber was sollte ich denen sagen. »Hallo ich bin ein Vollidiot und fühle mich von einem Handy bedroht, das sich widerrechtlich in meinem Besitz befindet«, eher nicht.

Ich drehte mich um und ging zurück zum Haus. Diesmal klingelte ich nicht bei Arthur.

»Ja«, ertönte es aus der Sprechanlage.

»Entschuldigung, da habe ich mich vertan, ich wollte zu Herrn Brinkmann«

»Kein Problem, ich mach Ihnen auf.« Der Summer ertönte und ich trat ein. Ich betrat das Gebäude und ging in den ersten Stock. Hier oben waren bloß zwei Wohnungen. Da vor der einen viele Hausschuhe und Kinderspielzeug stand, schloss ich darauf, dass Arthur in der anderen wohnte.

Erst horchte ich an der Tür, doch drinnen war kein Laut zu hören. Dann klopfte ich laut an die Tür und rief: »Arthur. Ich bin´s Jason.« Die Tür bewegte sich ein wenig. Offensichtlich war sie bloß angelehnt gewesen.

»Dumme Idee«, dachte ich und schob die Tür trotzdem auf.

»Hallo«, sagte ich so leise, dass es wohl auch keiner gehört hätte, wenn jemand da gewesen wäre.

Ich sah mich kurz um, zwängte mich durch die Tür und schloss sie leise hinter mir. Das alles war definitiv zu einfach und ich fühlte mich denkbar unwohl in der Wohnung meines alten Freundes. Arthur war schon immer ein ordentlicher Mensch gewesen. In der Schule hatte er immer alles akribisch abgeheftet und sortiert. Doch was sich mir hier bot, verschlug mir die Sprache. Absolut alles in dieser Wohnung war akkurat geordnet. Es gab nichts was einfach nur in der Gegend lag. Schon im Flur waren die Schuhe perfekt nebeneinander aufgereiht und jede Schublade einer alten Kommode, war beschriftet. Als ich das Wohnzimmer betrat sah ich zuerst das große Bücherregal. Die Bücher schienen nach Genre, Autor und dem Alphabet angeordnet zu sein. Außerdem waren alle Bücher so platziert das sie genau in einer Linie standen.

»Hui!« Ich pfiff durch die Zähne, aus Anerkennung für diese Ordnung und weil es mich schockierte wie viel Lebenszeit da drinstecken musste.

Ich ging weiter durch die Wohnung, unwissend was ich hier eigentlich erreichen wollte. Die Küche war genauso durchstrukturiert wie der Rest. Jedes einzelne Glas mit Gewürz war beschriftet, abgestaubt und aufgereiht. Aus Neugier öffnete ich eine Schublade. Arthur hatte dort sein Besteck in einem dieser Besteckkästen, die ich zuletzt bei meinen Großeltern gesehen hatte. Und natürlich war das Besteck beschriftet. Als ob man einen Löffel nicht erkennen würde, wenn man ihn sah. Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Ich hatte irgendwie gehofft in dieser Wohnung einen Hinweis für mich zu finden. Aber vielleicht hatte ich mich einfach schon zu sehr in diese Sache reingesteigert und suchte, wo es nichts zu finden gab. Am liebsten hätte ich jede Schublade durchwühlt, aber ich würde es nie schaffen, die Dinge wieder so zu platzieren wie sie waren. Also sah ich mich nur um und öffnete hier und da eine Schublade. Nach einem kurzen Blick ins Badezimmer, sah ich mir den letzten Raum der Wohnung an: Das Schlafzimmer.

»Jason, was machst du hier?«, fragte ich mich selbst. Ich war schließlich kein Einbrecher. Es war seltsam in der Wohnung eines anderen zu sein, ohne das dieser davon wusste, geschweige denn es erlaubt hätte. Und sich im Schlafzimmer aufzuhalten, fühlte sich falsch an. Für mich war ein Schlafzimmer fast etwas heiliges. Man teilte es nur mit den Menschen denen man wirklich nah kam, ob nun im emotionalen oder nur im sexuellen Sinne. In meiner Ehe hatte es beides nicht mehr gegeben.

Doch in diesem Raum war etwas anders, als in den anderen: Das Bett war nicht gemacht. Vorsichtshalber warf ich einen Blick in den Schrank, nur um zu sehen, ob das ganze Zimmer eine gewisse Unordnung aufwies. Aber nein, alles hing sauber auf Bügeln oder war besser gefaltet als man es beim Militär lernte.

Ich ging zum Bett und betrachtete es eine Weile. Die Decke war bloß aufs Bett geworfen worden, das passte ganz und gar nicht zu der Pedanterie die ich bisher gesehen hatte. Also griff ich nach der Decke und hob sie an. Als ich das tat flatterte etwas zu Boden. Ich bückte mich und hob ein kleines Stück Papier auf. Auf dem Zettel stand mein Name.

Jason Kerst und darunter, scheinbar meine Handynummer.

Da ich mir nie gut Telefonnummern merken konnte, sah ich in meinem Handy nach und stellte fest, dass es wirklich meine war.

Erschöpft lies ich mich auf dem Bett nieder und legte den Zettel auf den Nachttisch. Ich weiß nicht, was mich mehr verwirrte: Dass ich in die Wohnung eines alten Freundes eingedrungen war, um versteckte Botschaften zu finden, oder, dass ich wirklich welche fand.

Ich rieb mir den Kopf. Als ich gerade wieder aufstehen wollte, hörte ich ein Klingeln. Ich wühlte in meiner Tasche nach dem gefunden Handy, musste aber feststellen, dass es mein eigenes war das klingelte. Die Nummer kannte ich nicht.

»Jason Kerst hier, mit wem spreche ich?«

»Jason.« Ich erkannte die Stimme sofort. »Wir müssen uns treffen.« Es war Arthur.

Ich wollte ihn anschreien. Ihm sagen, er solle mich in Frieden lassen und sich für immer verpissen.

»Was ist das hier für ein krankes Spiel?«, fragte ich stattdessen.

»Das ist kein Spiel«, antwortete er, »Das war es nie«

Danach nannte er mir bloß den Ort, wo wir uns treffen sollten und legte auf.

Ich fuhr zu der Adresse, die Arthur mir genannt hatte. Es war ein Hochhaus, das einzige hier in der Umgebung.

In meiner Jugend hatte ich mich oft mit Freunden auf dem Dach aufgehalten. Wir hatten den Ausblick genossen, natürlich Alkohol getrunken und versucht nicht so laut zu sein, das jemand die Polizei gerufen hätte. Wir hatten immer Glück. Früher war das Gebäude gut in Schuss gewesen, mittlerweile sah es ziemlich abgeranzt aus. Die Farbe blätterte von den Wänden und Müll lag auf dem Hof verteilt. Die Eingangstür schien jemand beschädigt zu haben, sie war weit geöffnet und mit einem Keil festgestellt. An der Scheibe der Tür hing ein Zettel, der einen darum bat, diese Tür nicht zu schließen. Heute war wohl der Tag der offenen Türen für mich. Ich musste ein bisschen schmunzeln, doch das verging mir, als ich den Fahrstuhl sah.

Vorübergehend außer Betrieb, verkündetet ein Schild, welches ,dem Zustand nach zu urteilen, schon sehr lange dort hing.

Murrend suchte ich die Treppe. Das Hochhaus war zum Glück nicht so hoch, wie manch städtische Konkurrenten, trotzdem machte es keinen Spaß sich bis in den siebten Stock hoch zu quälen.

Arthur wollte, dass wir uns auf den Dach treffen. Vielleicht wegen der alten Zeiten oder er wollte mich dort runter stoßen. Sofort zwang ich diesen Gedanken nieder. Ich hatte Arthur lange nicht gesehen, aber nach dem Leben trachten würde mir dieser friedfertige Mensch niemals.

Im dritten Stock musste ich verschnaufen. Meine Kondition war auch nicht mehr das was sie mal war.

Im Nachhinein betrachtet, hatte Arthur mit Sicherheit mehr unter unserem Geheimnis gelitten als ich. Und das obwohl das Ganze meine Idee gewesen war.

Ich lehnte mich ans Treppengeländer und dachte zurück.

Es war 27 Jahre her. Ich war damals erst 15 und hielt mich für einen knallharten Draufgänger. Arthur war 13, im selben Alter wie unser Freund Simon Kammert.

Ich konnte Simon eigentlich nicht leiden aber seine Eltern hatten viel Geld und sie hatten unter anderem einen Pool in ihrem Garten. Meine Familie hatte das nicht und ich wollte etwas abhaben von dem Luxus, den man mir nicht bieten konnte.

Gott was habe ich ihn beneidet. Immer die neusten Spielsachen, die teuersten Markenklamotten und eine Familie die absolut perfekt zu sein schien. Ich konnte nicht damit umgehen, dass er so viel hatte und ich nicht. Es erschien mir so ungerecht. Aber ich habe mit ihm abgehangen und ihn meinen Freund genannt, um wenigstens ein bisschen von dem zu bekommen, was mir meiner Meinung nach zu stand.

Und so kam es, dass ich an einem Tag im Sommer, auf die Idee kam Simon ein wenig Angst einzujagen. Ihm und seiner nervigen kleinen Schwester Charlie.

Ich setzte meinen Weg durch das Treppenhaus fort. Es war beängstigend ruhig, jeder meiner Schritte hallte laut wieder.

Stockwerk 6; mittlerweile war ich stark am Schnaufen.

Es sollte bloß ein Streich werden. Ich wollte ein wenig Panik im Gesicht dieses schnöseligen Bonzenjungen sehen.

Heimlich hatte ich mir die Lieblingsjacke seiner kleinen Schwester besorgt und sie zerschnitten. Ich hatte Arthur davon erzählt und wollte, dass er Fotos von dem Prozess macht, damit ich es Simon später unter die Nase reiben konnte. Die Jacke hatte ich mit roter Farbe aus dem Keller meines Vaters beschmiert. Es sollte schließlich echt aussehen. Ich hatte nicht ein mal daran gedacht, dass etwas schiefgehen könnte.

Doch wie Sie sich denken können, ist genau das passiert.

Ich war mit Charlie schon mal in den Wald gegangen, in dem wir oft unterwegs waren. Arthur sollte uns später mit Simon folgen. Ich hatte der Kleinen erzählt, wir würden Verstecken spielen. Charlie war erst neun Jahre alt, sie glaubte was man ihr sagte. Sie sollte sich auf der anderen Seite der Bahngleise, die durch den Wald liefen, verstecken. Sobald ich wegging, sollte sie nach ihrem Bruder rufen.

Die präparierte Jacke hatte ich in meinem Rucksack verstaut. Ich hatte sie herausgeholt und war den anderen entgegen gelaufen, als ich sie kommen hörte.

»Hilfe Simon«, hörte ich meine Worte von damals, »Charlie wurde von einem Wolf in den Wald geschleppt«

Ich weiß noch, dass ich mich extrem zusammenreißen musste, um Simon bei diesen Worten nicht gleich ins Gesicht zu lachen. Aber ich konnte mich beherrschen. Dann hatte Charlie nach ihrem Bruder geschrien. Simon war sofort blass geworden. Er hatte nichts gesagt, er war einfach losgelaufen.

»Schnell mach Fotos«, hatte ich zu Arthur gerufen und dann war alles zu spät.

Völlig außer Atem schob ich die Tür zum siebten Stock auf. Jetzt musste ich bloß noch den Flur entlang, nach rechts und dann durch die Stahltür, hinter der sich die Leiter zum Dach befand.

Ich zog die Tür auf und sah die riesige Eins die in roter Schrift auf der Innenseite der Tür prangte.

Na bitte, hier war ich richtig.

Ich holte noch einmal tief Luft und erklomm die Leiter.

Das erste was ich sah, als ich das Dach betrat war Arthur. Er stand mit dem Rücken zu mir, ganz nah an der Kante des Daches. Fast als wollte er sich jeden Moment hinab stürzen. Er zupfte mit der linken Hand die ganze Zeit an seiner Hose.

»Warum hast du sie nicht verbrannt?«

Erst dachte ich, er hätte mich nicht gehört, doch dann drehte er sich langsam zu mir um.

Er sah mich an, als wüsste er nicht, was ich von ihm wollte.

»Du hast mir gesagt, du hättest sie vernichtet. Warum hast du mir die Fotos geschickt?«

Er schüttelte nur den Kopf. »Und ich hab gedacht du würdest dich entschuldigen«

Langsam stieg die Wut in mir hoch. »Ich mich entschuldigen? Wofür denn bitte?«

Arthur zupfte immer noch ein seiner Hose, es machte mich beinahe wahnsinnig.

»Es war deine Idee«, sagte er und zeigte mit dem Finger auf mich, »du hast dir das ausgedacht« Er schnippte zweimal und trommelte dann gegen sein Bein. »Wir hätten es ihnen sagen sollen Jason.«

»Was hätte das denn gebracht?«, schrie ich ihn an. »Verdammt Arthur, Simon ist tot. Es war ein Unfall. Da kamen fast nie Züge, das weißt du?« Ich ballte die Fäuste. Die Erinnerungen kamen zurück. Ich sah wie Simon los rannte, zu seiner Schwester. Ich konnte den Zug in der Ferne hören, er war noch weit genug weg. Simon hätte es locker geschafft. Aber er war gestolpert.

»Es war falsch« Arthur schien mich mit seinem Blick zu durchbohren. »Du bist einfach gegangen. Du hast dich verpisst.« Er zeigte auf den Boden »Weißt du, wie oft ich schon hier stand und überlegt habe einfach zu springen?«

»Was willst du von mir?« Ich hatte keine Lust mir das anzuhören.

»Was ich von dir will? Wer hat mir denn bitte seine Nummer gegeben. Ich dachte, du wolltest, dass wir reden.«

Das ergab keinen Sinn. Arthur trommelte wie wild auf sein Bein, er sah aus wie ein alter Mann mit Parkinson.

»Was soll der Scheiß. Du jubelst mir dieses Handy unter, schickst mir die Fotos. Achja und der tolle Countdown, super Idee hat mir echt gefallen. Du wolltest mir wohl nur etwas Angst machen«

Arthur drehte den Kopf von mir weg, wie ein schmollendes Kind.

»Du schuldest mir eine Antwort«, schrie ich und ging auf mein Gegenüber zu. Zur Not würde ich die Antwort aus ihm heraus prügeln.

Sein Kopf fuhr herum. »Du hast Recht. Ich habe die Fotos nicht vernichtet. Aber ich hab keinen Schimmer, woher du das weißt.« Er sieht mich fragend an. »Die Fotos habe ich niemals entwickeln lassen, Jason.«

Warum hatte ich mich überhaupt auf ein Gespräch mit diesem Irren eingelassen? Ich griff in meine Hosentasche und zog das Handy heraus. »Aber wie kommen sie dann bitte auf dieses Handy?« Ich grinste ihn höhnisch an und öffnete das E-Mail-Postfach. Dann erstarb mein Lächeln. »Wo sind sie?« Arthur sah mich nur entgeistert an. »Wie hast du das gemacht?« Ich suchte das Postfach ab, aber es war komplett leer. Keine E-mails, auch keine gelöschten. Nichts!

»Bleib ruhig, Jason.« Arthur hob die Hände.

»Ich weiß, dass sie da waren. Keine Ahnung wie du sie da runter bekommen hast, aber ich habe sie gesehen. Der Absender war SYNC, wie auch bei den SMS.« Ich drückte auf die Nachrichten, die waren noch da.

»Jason.« Ich hob den Kopf »Wenn die Fotos von mir wären«, sagte Arthur, » wer ist dann SYNC?«

»Null«, ertönte es hinter mir.

Ich sah noch wie Arthur die Augen aufriss, dann traf ihn ein Backstein mitten im Gesicht.

»Verfluchte Scheiße«, ich wollte zu ihm rennen, doch ehe mein Hirn das Signal an meine Beine senden konnte, kippte er nach hinten. Arthur machte kein Geräusch, er ruderte nicht mal mit den Armen, er fiel einfach nach hinten und wurde von der Nacht verschluckt.

Ich hatte mich geirrt. Wenn die Geschichte keinen Sinn ergibt, dann liegt es daran, dass man nicht alle Fakten kennt.

Ich hatte die Fakten ignoriert, ich hatte SYNC ignoriert.

»Simon, Ysabelle, Nathan, Charlie«, flüsterte sie in mein Ohr. Ich schaffte es gerade noch meinen Kopf zu ihr zu drehen, bevor sie mich mit einem Baseballschläger vom Dach prügelte.

Im Gegensatz zu meinem Freund versuchte ich verzweifelt mich irgendwo festzuhalten und schrie aus voller Kehle. Doch es änderte nichts.

Die Krise bezeichnet in der Medizin den Zeitpunkt, an dem der Zustand des Patienten sich ändert. Es ist der Punkt, an dem der Körper den Kampf verliert oder der Heilungsprozess einsetzt.

Die Krise ist an sich also nichts negatives. Viel mehr ist sie der Punkt, auf den es wirklich ankommt.

Hier entscheidet sich wer wir wirklich sind und alles, was wir bloß glaubten zu sein, rieselt hinab, wie bröckelnder Putz von der Decke.

Doch dies war nicht meine Krise, sondern die von Charlie Kammert.

Charlie ließ das Hochhaus hinter sich.

In der Ferne meinte sie bereits Sirenen zu hören. Es kümmerte sie nicht. Gierig sog sie die kühle Nachtluft ein.

Sie fühlte sich befreit. Charlie hatte lange gebraucht um wieder ins Leben zu finden. Als ihr Bruder vor ihren Augen von dem Zug zerrissen wurde, war alles aus den Fugen geraten. Ihr Leben war mit einem Mal weg. Es war furchtbar für Charlie gewesen ihren Bruder zu verlieren. Sie hatte zu ihm aufgesehen, er war ihr Ein und Alles gewesen. Aber schlimmer noch als der Verlust an sich, waren die Blicke ihrer Eltern, Ysabelle und Nathan, gewesen. Sie hatten ihr die Schuld gegeben. Weil sie über die Bahnschienen gegangen war. Weil sie ihren Bruder gerufen hatte. Einmal hatte ihr Vater sie im Suff angeschrien, dass er sich wünschte sie wäre überfahren worden. Und sie hatte sich das auch oft gewünscht. Charlie hatte völlig die Kontrolle über sich selbst verloren. Sie hatte wahnhafte Schübe gehabt. Als jugendliche hatte sie sie in diesem Zustand einmal einen ihrer Freunde mit einem Backstein halb tot geprügelt. Danach war ihr Leben bloß noch ein Rennen von Klinik zu Klinik. Immer wieder neue Medikamente, neue Ärzte, neue Mauern. Ihre Mutter war vor 6 Jahren an Krebs gestorben. Kurz danach hatte der Alkohol auch ihren Vater dahingerafft. Damit war sie die letzte ihrer Familie. Vielleicht lag es an dem Tod ihrer Eltern, dass es ihr danach langsam besser ging. Vielleicht war es aber auch bloß Zufall. Mittlerweile war sie nur noch in ambulanter Therapie. Sie hatte Medikamente, die ihr halfen und hatte seit drei Jahren keine psychotische Episode mehr gehabt. Charlie hatte sich eine Wohnung in ihrer Heimatstadt gesucht und mehrere Jobs als Haushaltshilfe und Putzfrau angenommen. Es war nicht das Beste, aber sie kam zurecht.

Wahrscheinlich hätte sie einfach so weiter gemacht, wenn sie nicht Arthur am Grab ihrer Familie beobachtet hätte.

Bis dahin hatte Charlie geglaubt, es sei einfach ein Unfall gewesen. Sie hatte nichts von dem Streich gewusst, den Arthur und Jason ihrem Bruder gespielt hatten. Als sie hörte, wie Arthur Simon um Vergebung bat, wusste sie endlich warum das Gesicht ihres Bruders so voller Angst gewesen war, als er zu ihr lief. Sie hatte gedacht, er hatte einfach Angst zu sterben, doch in Wahrheit, hatte er Angst um sie.

Sie wusste nicht, wieso Arthur auf einmal zu dem Grab kam, aber seit sie ihn das erste Mal dort gesehen hatte, kam er regelmäßig. Und dann, vor zwei Wochen, erfuhr sie so, dass Jason wieder in die Stadt zurück kommen würde. Arthur hatte immer wieder gesagt, dass Jason sicher alles wieder gut machen wolle und deshalb zurück kam.

Und dann hatte sie gesehen, wie Arthur eine Filmdose auf dem Grab abstellte. Sie hatte sie mitgenommen und den Film entwickeln lassen.

Es war furchtbar gewesen die Fotos zu sehen. Besonders das selbstgefällige Grinsen von Jason hatte sich in ihr Gedächtnis gebrannt.

Nach Simons Tod, hatten Jason und Arthur nie mehr mit Charlie geredet. Sie hatten sie gemieden, obwohl Charlie ihre Unterstützung gebraucht hätte. Keiner der beiden war auf die Idee gekommen, die Wahrheit zu sagen, in den ganzen 27 Jahren nicht.

Also hatte Charlie beschlossen, den beiden einen Streich zu spielen, so wie sie es mit Simon getan hatten. Sie hatte Jason ins Restaurant verfolgt und ihm ein Handy in die Jacke gesteckt. Dann hatte sie ihm die Nachrichten geschrieben und die Fotos geschickt. Der Rest war relativ leicht.

Charlie wusste nicht, ob sie von Anfang an, den Plan hatte die beiden zu töten. Arthur hatte ihr zeitweise ein wenig leid getan. Aber auch er hatte einfach seinen Mund gehalten. Und dann kam er auch noch zum Grab ihrer Familie, um sich bei den Toten zu entschuldigen. Arthur hätte besser bei ihr um Vergebung bitten sollen.

Charlie war Arthur gefolgt, nachdem sie ihn das erste Mal am Grab gesehen hatte. Sie wollte ihn oft zur Rede stellen, doch sie hatte es nie getan. Dabei hatte sie ein paar interessante Dinge über ihn erfahren. Unter anderem, schloss Arthur niemals seine Wohnungstür ab. Er lehnte sie bloß an und kontrollierte mehrmals, dass sie sich noch öffnen lies. Charlie wusste nicht, wieso er das Tat, aber es spielte ihr in die Karten. Außerdem ging Arthur immer wenn er aufgewühlt wirkte in dieses Hochhaus und stand auf dem Dach. Darauf hatte Charlie gepokert, als sie ihm die beiden Zettel vor die Tür legte und klopfte. Auf dem einen stand Jasons Handynummer und auf dem anderen, dass er noch an diesem Abend mit Arthur über ihr Geheimnis reden wollte.

Charlie grinste. Man würde sie nie mit dem Tod der beiden in Verbindung bringen. Die Polizei würde die Zettel finden und wahrscheinlich den Anruf von Arthur auf Jasons Handy registrieren. Außerdem würden die Brinkmanns bestätigen, dass Jason Arthur gesucht hatte. Und wenn die Polizisten gut waren, würden sie auch noch die Fingerabdrücke von Jason schön verteilt in Arthurs Wohnung finden. Charlie tauchte dort niemals auf. Das Handy, dass sie Jason zu gesteckt hatte, hatte er vor seinem Sturz fallen lassen und sie hatte es nun bei sich. Die Fotos waren ohnehin nicht mehr drauf.

Ja die Fotos. Tatsächlich war der schwerste Teil ihres Plans das Besorgen der Handynummer und das Löschen der Fotos gewesen.

Vielleicht hätte Charlie es einfach dabei belassen, wenn Jason nicht immer noch so arrogant gewesen wäre.

Sie hörte Frau Brinkmanns stimme: »Möchtest du nicht wenigstens noch unserer Putzhilfe Hallo sagen? Du kennst sie, die Kleine von den..«

»Kammerts«, sprach Charlie es laut aus.

Als Jason mit den Brinkmanns gesprochen hatte, hatte sie seine Jacke durchsucht. Charlie hatte die E-mail vernichtet und sich seine Handynummer rausgesucht.

Möglicherweise, hätte sie es sich anders überlegt, wenn Jason mit ihr gesprochen hätte. Doch es hatte ihn nicht mal interessiert, um wen es ging.

Also war sie zu Arthur gefahren, hatte die Zettel platziert und auf dem Dach auf die beiden gewartet.

Der Rest war Geschichte. Charlie ging entspannt die Straßen lang. Es war nur ein Streich, ein Unfall. Und die beiden hatten bekommen was ihnen schon immer zustand.

Sie pfiff leise vor sich hin und lächelte. Jetzt setzte der Heilungsprozess ein.

26 thoughts on “Die Krise

  1. Ich finde die Geschichte sehr gut. Hier und da kann noch ein bisschen an der Rechtschreibung und Kommasetzung gefeilt werden, aber den Schreibstil finde ich sehr gut! Auch den Einstieg mit der Rahmung sowie das direkte Ansprechen des Lesers finde ich gute Ideen. Einzig der Perspektivwechsel zum Ende stellt für meinen Geschmack einen kleinen Bruch dar (auch wenn ich die inhaltliche Wendung gut finde). Alles in allem aber meiner Ansicht nach eine sehr gelungene Geschichte.

  2. Hallo,
    die Geschichte ist wirklich gut. Mir gefällt besonders, dass gerade am Anfang auch eine paar, zumindest für mich, witzige Kommentare eingebunden sind, bspw:
    Sie zeigte bloß eine Zahl: 5!
    Sofort hatte ich die Stimme meines alten Mathematiklehrers im Ohr: »Fünf was? Eier, Äpfel, Bananen.«

    Auch ist die Sprache sehr aus dem Alltag gegriffen, dass erleichtert den Lesefluss extrem.

    Achja, ich habe ein ähnliches Problem mit der Zeichensetzung und kann dir nur PapyrusAuto rempfehlen. Das Programm hat eine super Korrekturhilfe, ist aber auch leider recht teuer. Dementsprechend nur zu empfehlen, falls du weiter schreiben möchtest bspw. für ein eigenes Buch oder so.

    Lange rede, kurzer Sinn: Du bekommst für die Story gerne ein Like von mir.

    Falls du Lust hast, würde ich mich freuen, wenn du dir auch meine Geschichte mal anschaust:
    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/rate-wer-ich-bin

  3. Hallo tolle Geschichte, vorallem die Einleitung der Definition von Krise und die Wiederholung am Schluss fand ich richtig gut. Dein Sarkasmus an manchen Stellen gespickt mit einigen humorvollen Einlagen..5 Eier Äpfel Bananen..👍
    Was ich vielleicht, und das ist nur meine Meinung, keine Kritik, anders gemacht hätte..wenn du die Erklärung von Charlie am Ende eher zwischendrin immer wieder in kleinen Absätzen eingebaut hättest, ohne jedoch den wahren Antagonisten zu verraten..so, dass der Leser glaubt, dass es nur Arthur sein kann, der es auf ihn abgesehen hat..was du ja auch getan hast. Nur als ich die Stelle las bei den Brinkmanns Zuhause und sie wollte ihm ihre Putzhilfe vorstellen, tja da wusste ich das da etwas nicht stimmt. Aber nur meine Meinung ansonsten dickes ❤ und ich drücke dir fest die Daumen fürs ebook 🙂
    Liebe Grüße frechdachs

    1. Danke für diesen Kommentar 😀
      Es freut mich, dass dir die Wiederholung gefällt, mir selbst gefällt sie auch total (was bei mir eher selten ist). Der Teil war auch der erste, den ich geschrieben habe, bevor ich überhaupt eine Idee hatte, was aus der Geschichte wird.
      Ich finde es witzig, dass das was du hier vorschlägst (Charlie quasi als Arthur verkaufen) eigentlich meine erste Idee war. Leider habe ich mich darin etwas verheddert und der Handlungsstrang wäre zu komplex für diese Kurzgeschichte geworden, deshalb habe ich mich davon verabschieden müssen.
      Beste Grüße 😜

  4. Moin Moin,

    willkommen im Club der Interpunktions Noobs…😅
    Ich sage immer das kann man lernen, oder besser noch, dafür gibt‘s Menschen die dafür bezahlt werden. Aber Fantasie haben diese Menschen nicht, denn sonst wären sie Autoren und keine Lektoren! 😉

    Deine Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Toller Wortwitz und das direkte ansprechen der Leser hatte etwas von den Detektiv Filmen der Noir Art..Gutes Stilmittel! Du benutzt eine sehr bildhafte Sprache und durch dein Schreiben bindest du den Leser sofort in die Geschichte ein. Ich wusste zwar gleich in welche Richtung es laufen würde, als du so ganz nebenbei die Putzhilfe erwähntest, aber das schmälerte das Leseerlebnis keineswegs!

    Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber dennoch…Eine Kurzgeschichte lebt auch davon das einige Fragen offen bleiben. Warum hast du die Geschichte nicht an diesem Punkt enden lassen?

    „Hier entscheidet sich wer wir wirklich sind und alles, was wir bloß glaubten zu sein, rieselt hinab, wie bröckelnder Putz von der Decke.

    Doch dies war nicht meine Krise, sondern die von Charlie Kammert.“

    Die ganzen Erklärungen die danach kommen hätte es für mein empfinden nicht gebraucht. Und die Storie hätte geendet wie sie begann und der Kreis wäre geschlossen. Dennoch bleibt deine Geschichte im Gedächtnis und gehört jetzt schon mit zu meinen Favoriten.

    Mein Like lass ich dir gerne da und wünsche dir alles Gute für‘s Voting.

    LG Frank aka leonjoestick ( Geschichte: Der Ponyjäger)

  5. Hey, erstmal danke für deinen Kommentar. Ich scheine ja nicht ganz allein mit meinem Komma-Problem zu sein 🙂

    Deinen Kritikpunkt kann ich verstehen. Normalerweise gehe ich bei meinen Geschichten auch eher in die Richtung der offenen Fragen. Bei dieser hatte ich aber bedenken, dass der Leser so einfach nicht versteht, was überhaupt passiert ist und wie. Deshalb habe ich mich entschieden Charlie ein wenig erklären zu lassen.
    Aber es freut mich total, dass es dir auch ohne Erklärung gereicht hätte.

    Und das mit der Putzhilfe war wohl doch zu offensichtlich von mir 🤣 ich hätte gern mehr Ablenkungen eingebaut aber da fehlte einfach Zeit. Ich hab die Geschichte erst eine Woche vor Ende der Frist angefangen und den Großteil mitten in der Nacht nach der Spätschicht geschrieben.

  6. Hey Obsolet,

    ich kann mich meinem Vorherigem Leser nur anschließen und wiederholen was er bereits angemerkt hat. Toller schreibstil und die direkte Ansprache war nach all den Geschichten sehr erfrischend. Auch das mit der Putzhilfe war für mich genug aber das hat Frank ja schon angemerkt!
    Alles in allem tolle geschichte – gerne mehr davon.

    LG Daniel aka thomaskaufmann11
    BLACK MASK
    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/black-mask

  7. Hallo Obsolet

    Ich bin leider ein Rechtschreib- und Zeichensetzungsfetichist.

    Ich suche die Fehler fast zwanghaft auch in der Tageszeitung, im Duden und in Sebastian Fitzeks Romanen.

    Und ich finde sie (leider) immer.

    Sorry!

    Der eine Mensch steht auf Fußball, der andere auf das Umgestalten seines Gartens, und der letzte eben auf den korrekten Sprachgebrauch.

    Und weißt du was?

    Das war mir während der Lektüre deiner Geschichte alles völlig egal.
    (Kommentare siehe oben)

    Denn deine Geschichte hat mich gefesselt und berührt.

    Sie hat mich begeistert und irgendwie kalt erwischt.

    Ich finde sie nämlich großartig und komplett individuell.

    Kompliment!!!

    Respekt!!!

    Ich war direkt von der Einleitung an voll bei dir.
    Befand mich direkt in der Handlung.

    Deine Geschichte ist super, gut geschrieben, hervorragend erdacht und umgesetzt, dein Schreibstil klar und sicher und das Finale bemerkenswert.

    Ich gratuliere dir.
    Dir ist etwas Großes gelungen.

    Ich frage mich, warum du erst so wenige Herzen / Likes hast.

    Du hättest viel mehr verdient.

    Mein Herz(chen) hast du zumindest sicher.

    Ich wünsche dir und deiner Geschichte alles Gute und viel Erfolg.

    Du hast es dir verdient.
    Und du kannst stolz auf dich sein.

    Bitte schreib weiter!

    Ich bin sicher, dass die Leserschaft in der BRD noch so Einiges von dir zu erwarten hat.

    Ganz liebe Grüße, Swen Artmann
    (Artsneurosia)

    Vielleicht hast du ja Lust und Zeit, auch meine Story zu lesen.
    Meine Geschichte heißt:

    “Die silberne Katze”

    Über einen Kommentar würde ich mich sehr freuen.

    Pass auf dich auf.
    Swen

  8. Hey, mir gefällt deine Geschichte, sie ist spannend und unterhaltsam geschrieben. Die Auflösung am Ende ist für mein Befinden etwas zu lang geraten, aber das ist Geschmackssache.

    Liebe Grüße und viel Erfolg,

    Kirsten alias Zurine (“Vergiss mein nicht”)

  9. Hallo, Obsolet,
    wirklich ein Hammer der da aus deiner Feder geflossen ist! Ganz besonders gefällt mir dein unaufgeregter, lockerer, im positiven Sinn flapsiger Schreibstil, der mich sofort mit deinem „Titelhelden“ verbunden hat. Die Wendung am Schluss mit der sich rächenden Schwester hat mir sehr gefallen. Ein kleiner Kritikpunkt: die Auflösung und Erklärung am Schluss war für meinen Geschmack etwas zu langatmig. Ich liebe offene Enden und finde es gut, wenn der Leser am Ende einer Story gedanklich noch etwas herausgefordert wird. Ich glaube, dass du mit einem solchen „Schreibtrick“ deine Story erheblich aufwerten würdest.
    Ich kann mich den anderen Kommentargebern nur anschließen, dass deine Geschichte viel mehr Likes verdient hat. Aber meinen hast du! Bleib dran am Schreiben, du hast das Zeug dazu, Leser auch mit längeren Geschichten zu fesseln.
    Viele Grüße
    Rolf Lindau (unter diesem Namen hier auch mit einigen Geschichten vertreten – würde mich freuen, wenn du mal reinlesen würdest)

  10. Hallo Obsolet,
    wir haben Deine Geschichte mit Begeisterung gelesen und müssen sagen, Kompliment! Du hast einen sehr eigenen und zugleich tollen Schreibstil, der uns gleich zu Beginn gefesselt hat. Vor allem der phasenweise teils sarkastische Humor hat uns sehr gefallen, diesen hättest Du gerne bis zum Ende fortführen können (z.B. “meiner früher besseren und heute abgetrennten Hälfte” oder wie ich als Leser angesprochen bin “Aber wissen Sie was: Das war mir scheißegal. Ich bin der Typ Mensch, der eine Brieftasche findet, sich das Geld einsteckt und den Rest ins Gebüsch schmeißt.”).
    Super ist auch der Anfang mit der Definition der Krise und die Wiederholung am Ende, wobei es nach unserem Geschmack danach aber nach spätestens 5 Sätzen zu Ende hätte sein müssen. Die Erklärung danach ist für die Geschichte natürlich absolut notwendig, aber das hätte ggf. auch in einem Dialog auf dem Dach vor der erneuten Definition der Krise stattfinden können.

    Insgesamt ist die Geschichte echt super und nimmt eine sehr überraschende Wendung. Echt klasse! Auch der Gedanke, dass er sein Ende vielleicht selbst hätte abwenden können, wenn er bei den Eltern seines Freundes anders reagiert hätte, lässt auch nach der Story das Kopfkino weiter laufen. Unser Like hast Du definitiv verdient!

    Vielleicht hast Du ja Lust, auch unsere Story zu lesen und uns Dein Feedback zu geben. Wir würden uns sehr freuen, von jemandem wie Dir ein Feedback zu bekommen.

    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/das-experiment

    Viele Grüße
    Armin und Dorit Hanck

  11. Hallo Obsolet,
    wahnsinn – ich bin total begeistert von deiner Geschichte.
    Sie ist super durchdacht und komplett rund.
    Dies zeigt sich darin, wie du Themen angeschnitten und dann zwischendurch wieder aufgegriffen / erklärt hast (z.B. wie Fr. Brinckmann die Putzfrau vorstellen wollte, aber Jason dies verneinte und sich am Ende herausstellt, dass Charlie die Putzfrau war). Dies ist aber nur ein Beispiel von vielen.

    Deinen Schreibstil liebe ich. Ich finde es super, wie du z.T. die direkte Ansprache an den Leser gewählt hast. Ich fühlte mich komplett eingebunden.

    Dein Wortwitz ist großartig und ich habe mich so oft in Jasons Gedanken wiedergefunden. Wie z.B. bei „Haben Sie schon mal versucht mit einem Handy einer anderen Marke klar zu kommen?“.

    Zudem mochte ich die Vor- und Nachteile vom Leben auf dem Dorf á la „Das Schöne ist, man kennt sich. Das Schlechte ist, man kennt sich“. Klasse!

    Sätze wie „…und suchte, wo es nichts zu finden gab“ liebe ich. Diese sagen oft so viel aus und lassen einen kurz stocken und nachdenken, im positiven Sinne!

    Ich finde, dass du den Rückblick sehr gut eingebaut hast. Der Wechsel zwischen Erinnerung und Treppensteigen ist super. Es dauert lange, bis man endlich erfährt, worum es eigentlich geht bei dem Rache-Plan. Das erhöht die Spannung total!

    Die Auflösung fand ich persönlich auch sehr passend. Ich mag offene Enden, aber auch solche, wie du sie geschrieben hast. Plötzlich sieht man alles noch einmal aus Charlies Sicht und am Ende weiß man gar nicht mehr, wer in Wirklichkeit der Gegenspieler war.

    Rechtschreibung etc wurde ja schon angesprochen. Da könnte man evtl. noch einmal dran arbeiten, aber ansonsten habe ich nichts auszusetzen 🙂

    Like ist gegeben 🙂

    LG, Ani
    http://www.wirschreibenzuhause.de/geschichten/der-schwur

  12. Hallo Obsolet,

    eigentlich steht in den Kommentaren schon alles… 🙂 Tolle Geschichte! Dein Wortwitz ist klasse. Habe so ein paar Lieblingsstellen… hier mein “best of” 🙂 :
    ************************
    Ich bin der Typ Mensch, der eine Brieftasche findet, sich das Geld einsteckt und den Rest ins Gebüsch schmeißt.

    Sehen Sie mich nicht so an, Sie wussten, dass es diese Menschen gibt.
    ***********************
    Bei dieser direkten Ansprache bin ich fast ein bisschen erschrocken. Total cool.
    Also… lange Rede, kurzer Sinn… super Story, alles richtig gemacht (bis auf die Kommas :-)).

    Weiter so! LIKE!

  13. Hallo Obsolet,

    das Meiste, das ich angesprochen hätte, wurde eigentlich bereits gesagt 😂
    Deine direkten Leseransprachen mag ich total, Du nutzt dieses Medium am Anfang recht oft, später nicht mehr was ich ein bisschen schade fand, gerade weil Du sie so witzig gestaltet hast. Wegen mir also gerne mehr davon 😉
    Deinen Plot fand ich super, auch die Auflösung mit der Schwester (bei SYNC musste ich kurz an NSYNC denken 😂).
    Kurz: Ich finde Deine Geschichte sehr gelungen, gefällt mir sehr sehr gut.

    Wenn Du Lust hast, würde ich mich freuen, wenn Du Lust hättest, meine zu lesen („Räubertochter“)

    Liebe Grüße
    Anita

  14. Es macht großen Spaß, Deinen Text zu lesen. Die Erzählweise gemixt mit der direkten Ansprache des Lesers ist toll. Der Spannungskurve steigt im Verlaufe der Geschichte langsam an. Das passt aber. Mir gefällt das Werk gut, darum bekommst Du mein “Like”.
    LG
    L. Paul (Die Mutprobe)

  15. Hallo Obsolet,
    mir hat die Geschichte sehr gefallen. Die einzigen, kleinen Kritikpunkte, die ich gehabt hätte, wurden hier allesamt bereits erwähnt, das spare ich mir somit.
    Eine Anmerkung allerdings hätte ich, auch wenn sie hier auch schon vorkam. Ich hätte die Geschichte zu ende gehen lassen, mit dem Satz “…Doch dies war nicht meine Krise, sondern die von Charlie Kammert. “. Da hätte aus meiner Sicht eine ganz runde Kurzgeschichte daraus gemacht. Durch die späteren Erklärungen wurde es ein wenig zäh.

    Mein Like hast Du!

    LG,
    der schweenie

    P.S. vielleicht hast Du ja Zeit und Lust, auch meine Geschichte zu lesen und ein Feedback da zu lassen.
    https://wirschreibenzuhause.de/geschichten/glasauge

  16. Der Schweenie hat an meinem Geburtstag diese Geschichte gelesen und kommentiert – allein das ehrt ihn! ‘*lach*

    Hej, Obsolet! Der Schweenie hat nicht nur an meinem Geburtstag hier rumgelesen, er hat auch noch genau das geschrieben, was ich auch geschrieben hätte. Also schließe ich mich dem einfach an – und geb Dir mal ein Like!

    Liebe Grüße! Kathrin aka Scripturine / Die Nacht, in der das Fürchten wohnt

  17. Hallo,
    Ich fand deine Geschichte toll. Der Anfang hat mich direkt mitgerissen und nicht mehr losgelassen. Toll fand ich auch das die Geschichte zwischendurch einen gewissen Humor an den Tag gelegt hat. Ein Like bekommst du von mir daher auf jeden Fall 😁 und ich wünsche Dir viel Erfolg 🍀.

    Beste Grüße

    Maddy

    P. S “Alte Bekannte” heißt meine Geschichte und ich würde mich über Feedback freuen ☺️🙈😁

  18. Hallo Obsolent,
    mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen! Das direkte Ansprechen der Leser ist eine tolle Idee. Dein Schreibstil ist genau meins und ich musste sie einfach fertig lesen. Das es etwas mit der Putzfrau zu tun hatte, war zwar klar, aber hat keinerlei Auswirkungen auf meinen Lesespaß gehabt. 😉 Ich musste zwischendurch wegen der Ehrlichkeit deines Protagonisten doch etwas grinsen 😁 Der Perspektivwechsel zum Schluss zu Charlie und die Erklärungen ist meines Erachtens etwas verwirrend, vielleicht hättest du diesen Abschnitt in einer anderen Schriftart unterlegen können? Aber deine Geschichte ist wirklich gut und hat mir Spaß gemacht zu lesen! 😉
    Lg und weiterhin viel Spaß beim Schreiben😊
    Juliane Frewert

  19. Liebe(r) Obsolet,
    gerne hätte ich deine Story noch innerhalb des Votings gelesen, denn dann hättest du ein Herz von mir bekommen. Nun muss ein Kommentar genügen. 😉
    Besonders der Einstieg gefiel mir sehr gut, die medizinische Krise als Aufhänger zu nehmen ist eine sehr schön Idee. Kurz geärgert habe ich mich beim “dummen Fisch”, was aber meinem persönlichen Interesse für Fische geschuldet ist, denn dumm sind diese Tierchen garantiert nicht. Dass du es allerdings schaffst, mit deiner Wortwahl und der Sicht deiner Hauptfigur ein Gefühl bei mir zu auszulösen, zeugt von gutem Stil. Also, ich drücke dir die Daumen, dass du es Mitte Oktober ( – der neue running gag der Community 😛 ) ins Ebook schaffst!
    Liebe Grüße
    Sabrina

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